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Nr. 291. 23. Jahrgang.

und v. Einem.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 14. Dezember 1906.

Reichskanzler Fürst Bülow  :

Aufstände würden naturgemäß auch auf unsere anderen

er

Grund hatte, und es wurde festgestellt, daß die Mission absolut unbegründet gewesen sind. Auf derartige unbegründete daran teine Schuld trägt. Auch in einem Schreiben des Beschuldigungen einzugehen, habe ich gar keine Veranlassung. Kolonialdirektors vom 15. März 1904 ist dieses nochmals anerkannt Ebenso hat er von dem Beamten Schmidt behauptet, daß er worden. Bei dieser Besprechung wurde von beiden Seiten der Zeugen eingeschüchtert habe und überhaupt über die Unzuverlässigkeit 140. Gigung bom Donnerstag, den 13. Dezember. Wunsch ausgedrückt, die Sache nicht in der Deffentlichkeit zu be- der Rechtspflege in Togo   geklagt. Auch davon ist nichts be nachmittags 1 Uhr. sprechen.( Hört! hört 1) Auch in einem Schreiben des Reichskanzlers wiesen.( Widerspruch im Zentrum.) Was Sie behaupten, ist tein Am Bundesratstische: Fürst Bülow  , v. Tschirschky, vom März dieses Jahres heißt es, daß es weder im Interesse der Beweis. Es sind die Aussagen schwarzer Zeugen verlesen worden Dernburg  , Frhr. v. Stengel, später Graf Bosa do wsty Kolonialverwaltung noch im Jutereffe der Mission läge, die An und als abfolute Wahrheit ausgegeben. Die Wichtigkeit der Frage gelegenheit öffentlich zu besprechen. In der einseitigen Aufzeichnung, der Eingeborenenbehandlung erkenne auch ich an, aber man soll die Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Nachdie Herr Geheimrat v. König von dieser Besprechung gemacht hat, Eingeborenen behandeln nicht wie sie es wünschen, sondern wie es tragsetats für 1906 für Südwest afrika, der die Nach- befindet sich die Redewendung von dem kandinischen Joch." Herr uns als deutscher Nation nach Ehre und Würdigkeit zukommt. bewilligung von 29 220 000 M. für die Kosten der Kriegsführung Stübel mußte schließlich die Versegung eines Beamten( Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Herr ( 8000 Mann) fordert. in ein anderes Schutzgebiet zusagen, obwohl er Herrn Schmidt hat mir einen jammervollen Brief geschrieben, ihm dieses kandinische Die Kommission beantragt den Nachtragsetat abzulehnen. Roeren gebeten hatte, welchem Joch nicht in fagt: mir wie tann ich ich helfen, Bom Zentrum liegt der Antrag bor  , 20 288 000 m. mit der zuzumuten. Ich erinnere mich zwar an eine folche habe Herrn Noeren gebeten, er möge doch seine Behauptung Maßgabe zu bewilligen, daß spätestens bis 31. März 1907 neben der Aeußerung nicht, da fie aber bon Geheimrat v. König außerhalb des Hauses wiederholen. Das hat er aber Heimsendung weiterer 4000 Mann die Vorbereitungen dazu getroffen in einer einseitigen Bezeichnung niedergelegt ist und Herr Stübel nicht getan. Der Fall Schmidt fällt hier also auch fort, Herr find, die Gesamtstärke der Schutztruppen auf die Zahl von 2500 Mann diese ja wohl gelesen hat, wird sie wohl auch gefallen sein. Daß ich Schmidt ist vollkommen hülflos gegenüber Herrn Roeren. Ebenso zu vermindern. bei den Verhandlungen für eine Sühne des schweren Unrechts, verhält es sich mit der Sache des Assessors Diez. Seine Mutter hat Die Freisinnigen, Abg. Ablaß   und Genoffen, beantragen das die Mission erfahren hatte, eingetreten bin, war mich schriftlich gebeten, ihn doch hier zu rehabilitieren, und ich er­die Bewilligung des Etats mit der Maßgabe, daß die Heimsendung meine Pflicht.( Sehr richtig! im Zentrum.) Wie wenig aber fläre hier, der Assessor Dies ist ein außerordentlich tüchtiger, bon weiteren 4000 Mann im Laufe des Rechnungsjahres erfolgen von einer Pression, von einem unerträglichen Druck die Rede sein wackerer Beamter gewesen, der im Dienste seines Vaterlandes und foll und bis zum Ablauf des Rechnungsjahres die Vorbereitungen kann, das zeigt diese Königsche Aufzeichnung vom laudinischen Joch seines Kaisers in Togo   gestorben ist.( Lebhafter Beifall rechts und bei den zu einer erheblichen weiteren Verminderung der Gesamtstärke der selbst. Es handelt sich um die Versetzung, nicht um die Nationalliberalen.) Weiter habe ich gegen die Missionen den Vor­Schutztruppen, entsprechend der fortschreitenden Beruhigung des Schutz- Absetzung eines subalternen Beamten, welcher bei der wurf erhoben, daß sie sieben Jahre lang Material gesammelt und gebietes getroffen werden. unrechtmäßigen Verhaftung der Mission in unrechtmäßiger Weise als aufbewahrt haben, und dabei hat Herr Wistuba geholfen. Dieses Referent der Kommiffion ist Abg. Spahn( 8.). Staatsanwalt fungiert hatte und auch sonst Anlaß zu berechtigten ganze Material ist wesentlich Dienstbotentlatsch, es befinden Beschwerden der Mission gegeben hatte. Wenn schon die Verlegung sich ja die Aussagen von nicht weniger als fünf Köchen dabei; wenn Die Ihnen vorliegende, forgfältig vorbereitete Borlage fordert eines solchen Mannes als laudinisches Joch bezeichnet wird, so ergibt sich Sie hier Köche fragen würden, werden Sie ganz, ähnliche Geschichten nur das Unerläßliche, nur diejenige Truppenstärke, die für die Unter- schon daraus, wie begründet die Beschwerden waren und wie wenig von der Herrschaft hören.( Lärm im Zentrum. Große Heiterfeit man berechtigt ist, von einer Pression oder gar Nebenregierung zu reden. rechts.) Herr Roeren hat den Briefwechsel niemals vollständig vor werfung des Aufstandes und die Beruhigung unserer Kolonie un- von hochangesehener Seite in den Kolonien wurde mir damals mit gelesen, in der Nordd. Allg. Zeitung" ist er ganz abgedruckt und erläßlich ist. Wir werden die Truppen in Südwest bis zum April nächsten Jahres auf rund 8000 Mann vermindern, je nach dem Fort- geteilt, daß Wistuba sich von den Anfeindungen gegen die Missionen daraus geht hervor, daß das Kolonialamt die Vermittlerrolle schritt der Operationen und der Verbesserung der Etappen im Laufe ferngehalten und stets freundlich und gut mit den Missionen ge- des Herrn Roeren keineswegs für die Wistuba- Angelegen­standen habe. Mit der Zeit hat der größte Teil der Beamtenschaft heit, sondern lediglich für die Beseitigung des Missions. des nächsten Etatsjahres weitere Verminderungen eintreten in Togo   eine feindliche Haltung gegen Wistuba eingenommen, weil wist es gewünscht hat. Aber darüber hinaus hat Herr Noeren lassen und nach Beendigung der Operationen nur die not­er Uebelstände zur Anzeige bringen mußte, und er wurde aus Togo   fich in die Wistubasache gemengt.( Rufe im Zentrum: Das hängt wendigsten Besagungstruppen zurückbehalten. Ihre Kommission abberufen. Auf das Zeugnis des apostolischen Präsekten über Wistuba eben zusammen! Lachen und Lärm im Zentrum.) Es iſt ſchade ist zu einem positiven Ergebnis nicht gelangt. Sie hat habe ich mich des Mannes angenommen. Von der Kolonial- für Herrn Roeren, daß er nicht auch Abschriften derjenigen Briefe bielmehr alle Anträge und die Regierungsvorlage abgelehnt. Der Vorschlag, uns schon jetzt für das Etatsjahr 1907 auf eine be- verwaltung war der Wunsch ausgedrückt worden, daß die ganze Ber  - hat, die er selbst geschrieben hat. Am 11. Februar dieses Es Jahres empfiehlt er Herrn Wistuba für sechs oder sieben bessere Stellen stimmte, gegenüber der jezigen wesentlich verminderten Truppenzahl wurde ja stets das Interesse der Miffionen bei folonialen Forde- als er vorher gehabt hat.( Hört! hört! rechts.) Daß der Botschafter­festzulegen, ist für die verbündeten Regierungen unannehmbar.( Bravo  ! berungen in den Bordergrund gestellt, und wenn man bon posten in St. Petersburg   nicht dabei ist, ist ein wahres Wunder. rechts.) Sachverständige Militärs haben Ihnen in der Kommission der empörenden Behandlung der Missionare in Togo   im( Große Heiterkeit.) Ich denke, wir haben im Hohen Hause Wichtigeres dargelegt, daß die verlangte Truppenstärke wirklich notwendig, und Lande erfuhr, so mußte das einen ungünstigen Eindruck hervor zu tun, als dergleichen Klagen von Beamten entgegen zu nehmen. daß eine Verminderung die Durchführung der militärischen Aktion ber- rufen, und deshalb waren die Verhandlungen beiderseits von( Unruhe im Zentrum.) An der Aeußerung vom faudinischen Joch hindern würde. Eine solche Einstellung der militärischen Aktion vor der dem Gesichtspunkte geleitet, eine öffentliche Behandlung der Togo  - ist gar nicht zu zweifeln. Herr Roeren hat sie auch nicht geleugnet, bölligen Unterwerfung des Aufstandes würde aber die schwersten Folgen angelegenheit zu vermeiden. Wenn der Reichstanzler die sondern nur entschuldigt.( Widerspruch und Lärm im Zentrum.) nach sich ziehen. Sie würden nicht nur beſtehen in dem Verlust des Wistubaangelegenheit persönlich erledigte, so lag kein Anlaß Gegen die Tätigkeit des Herrn Roeren habe ich mich gewendet, nicht Südens der Kolonie, wir würden auch die Mitte und den Norden zur öffentlichen Erörterung vor; in die Deffentlichkeit nur weil sie unter dem früheren Kolonialdirektor Herrn Stübel auf das Schwerste gefährden.( Sehr richtig! rechts.) Wir werden, fonnte die Sache nur tommen, wenn der Reichskanzler den Wistuba unangenehm empfunden worden ist, sondern weil er versucht hat, das sagen alle Kenner der Verhältnisse, binnen kurzem neue Auf- fall vor die Disziplinarkammer brachte. Unter diesem Gesichtspunkt find sie auch in meine Amtstätigkeit hineinzuspielen.( Hört! hört! bei den stände in allen Teilen unseres Schutzgebietes zu gewärtigen allein die vom Kolonialdirektor verlesenen Briefe von mir geschrieben Nationalliberalen.) Am 3. November hat mir der Präfekt der Mission haben, deren Bewältigung uns die doppelten und die worden. Der Assessor Brückner hat in einem Nebenbericht gesagt, auf Anraten des Herrn Roeren geschrieben: Herr Kersting ist über­dreifachen Opfer kosten würde.( Sehr richtig! rechts.) Diese ich hätte erklärt, wenn die Wistubaangelegenheit nicht nach meinem Haupt die Gefahr, die in Togo   besteht, weil er die anderen Beamten Wunsche erledigt werden würde, so würde nichts mehr für die fennt. Das ist die ganze Anschuldigung gegen Herrn Kersting, auf die Kolonien überspringen, und wir würden eine allgemeine stolonien bewilligt werden. Diese fragliche Aeußerung befindet sich bin er nicht wieder nach Togo   gesandt werden sollte. Herr Roeren hat Erhebung der Schwarzen gegen die weiße Herrschaft erleben.( a! nicht in dem Protokolle über meine Zeugenaussage, ich habe sie nicht gesagt, er habe seine Anschuldigungen lediglich wegen der herrschenden na! bei den Sozialdemokraten.) Unsere Schutztruppen würden bei ihrer geringen Anzahl einer solchen Bewegung nicht gewachsen sein, als Reuge getan, ich kann sie nur gesprächsweise getan haben. Die Mißstände vorgebracht. Aber am 20. November hat er mir noch geschrieben: und wir stünden dann vor der Frage, ob wir unsere Kolonien mit Aeußerung ist nach Abschluß des Protokolls ohne meine Zustimmung und Gegenwärtig soll das beste Einvernehmen zwischen der Verwaltung außerordentlichen Opfern wieder erobern, oder ob wir sie für immer ohne daß ich mich dazu äußern konnte, auf Veranlassung eines Kolonial- und der Mission bestehen."( Hört! hört! bei den Nationalliberalen.) berlieren wollen. Alle Sachverständigen sind darin einig, daß es beamten von Assessor Brückner in einem Bericht aufgenommen worden. Wem soll ich denn nun glauben? So liegt die Geschichte. Wir fich um eine letzte Anstrengung handelt, um unseren Kolonien in das Protokoll hineingehört. Ich will die fubjektive Glaubwürdig Gegen solche unberechtigte Einmischung werde ich mich stets wehren, fich um eine letzte Anstrengung handelt, um unseren Kolonien Wenn die Aeußerung als notwendig betrachtet worden wäre, so hätte sie wollen sie jetzt einmal vorbeigehen lassen.( Lärm im Zentrum.) bauernd Ruhe und Sicherheit wiederzugeben. Wenn wir bor   teit des Assessors Brückner nicht bezweifeln, aber ich erkläre auf das gleichgültig, von wem sie ausgeht, und die Flucht an die Deffent­diesem letzten Opfer zurückschreckten, so würden wir uns bestimmteste, daß die Erklärung nicht im Sinne einer Drohung erlichkeit antreten, die diesmal sehr gut gewesen ist. einer schweren Unterlassung, einer nationalen Berfündigung schuldig folgt sein kann. Das ergibt sich schon daraus, daß für mich nicht Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Gegenüber der Er­machen!( Lebhafte Zustimmung rechts.) Ich kann nicht annehmen, der geringste Anlaß vorlag, dem Assessor Brückner, der gar feinen flärung des Herrn Schmidt- Elberfeld bemerke ich: Im Mai 1906 daß dieses Haus einen solchen in finanzieller und militärischer, Einfluß auf die Wistuba- Angelegenheit hatte, zu drohen. Eine solche waren im Schutzgebiete 14 500 Köpfe, jetzt ist die Zahl der Truppen politischer und nationaler Hinsicht gleich bedauerlichen und bedent lichen Beschluß fassen wird. Sollte ich mich hierin täuschen, so Drohung hätte doch nur dem Kolonialdirektor oder dem Reiche auf 10 062 Köpfe reduziert, weitere 600 Mann sind unterwegs, fanzler gegenüber Sinn gehabt. Diefen beiden gegenüber bereits zu Schiff, 1000 Mann sollen im Februar zurüdgeführt würde ich mich als verantwortlicher enter der habe ich mich aber lediglich dahin ausgelassen, daß, wenn werden und weitere Zurückführungen sollen, sobald es möglich ist, Reichsgeschäfte vor dem deutschen   Volke und bor   ber Reichskanzler die Wistuba- Angelegenheit felbst stattfinden. der Geschichte nicht in der Lage sehen, eine erledigt, sondern fie bor der Disziplinartammer folde Rapitulation zu unterschreiben.( Lebhafter Abg. Schmidt- Elberfeld( frf. Vp., zur Geschäftsordnung) beantragt Beifall rechts und bei den Nationalliberalen, anhaltende Bewegung.) zur Verhandlung fomme, notwendigerweise die ganze Togo   in dem freifinnigen Antrage statt die Heimsendung" zu sagen, die Beifall rechts und bei den Nationalliberalen, anhaltende Bewegung.) angelegenheit aufgerollt werden müßte, und daß infolgedessen kein im Gange befindliche Heimsendung". Abg. Schmidt- Elberfeld( frf. Bp.): Wir halten im Einklang Geld mehr für die Kolonien gegeben würde. Wenn ich diese Aeußerung mit unserer früheren Haltung die herabminderung der überhaupt getan habe, so kann ich mich nur in diesem Sinne geäußert Truppen in Südwest auf eine bestimmte Mindestzahl und in einer haben, auf den Wortlaut kann ich mich nicht mehr besinnen. Es bestimmten Zeit für undurchführbar. Wir würden könnte vielleicht den Anschein erwecken, als ob ich für Wistuba Auf die Auseinanderseßungen zwischen Herrn Roeren und damit dem Gang der Ereignisse borgreifen und die eine günstige Entscheidung erzielen wollte. Aber es tam dem Herrn Kolonialdirektor will ich fachlich nicht eingehen. Ich böllige Beruhigung der Schutzgebiete würde dadurch viel lediglich darauf an, daß die Togoangelegenheit nicht in die würde sie überhaupt nicht erwähnen, wenn nicht Herr Bassermann leicht unmöglich werden. Der Antrag Ablaß   will dem Schutzgebiet Deffentlichkeit tam. Beim Lesen des stenographischen Be- jüngst auf Grund dieses Konflikts von einer großen neuen diejenige Truppenzahl lassen, die zur völlig en richtes meiner Rede habe ich gefunden, daß ich mit der Bezeichnung era gesprochen hätte, die damit eingeleitet würde. Offenbar Beruhigung nötig ist, andererseits trägt der Antrag aber grüner Assessor" zu weit gegangen bin.( Heiterkeit.) Ich habe geben sich die Herren( zu den Nationalliberalen) der Hoffnung hin, auch dem sehnlichen Wunsche des Reichstages und des deutschen mich sofort für verpflichtet gefühlt, ohne einen Anstoß dazu von daß sich so eine Art Kulturkampf aus dieser Angelegenheit ente Volkes Rechnung, daß alle entbehrlichen Truppen zurückgezogen irgend einer Seite zu erhalten, bei der erstest Gelegenheit spinnen fönnte, aber sie haben sich schon heute überzeugen müssen, werden. Im Interesse des Etatsrechts ist die von der Regierung diese Bezeichnung als ungehörig zu widerrufen und diese Gelegenheit daß das wiederum eine vollkommen verfehlte Spekulation gewesen in der Kommiffion zugesagte Zurückziehung von 4000 Mann bis zum bietet sich heute in dieser Verhandlung.( Beifall im Zentrum.) In ist. Den Bismarckschen Kulturkampf werden Sie nicht wieder 31. März 1907 als Bedingung in den Antrag Ablaß   aufgenommen, der Wistubaangelegenheit bin ich bom damaligen ins Leben zurückrufen können. Dieser tote Frosch läßt sich nicht für den fich hoffentlich eine Mehrheit finden wird.( Bravo  ! bei den Kolonialdirektor am 15. März 1904 ausdrücklich ersucht mehr galvanisieren. Sollte es einmal zu einem wirklichen Kultur­Freifinnigen.) worden, auf Wistuba cinzuwirken, damit er sich beruhigen fampf in Deutschland   tommen, zu einem Kampfe, der geführt wird Abg. Roeren( 3.): möge. Da kann also von einer unerwünschten Einmischung für die Trennung der Kirche vom Staat, für die vollkommene Frei­gar teine Rede sein. Es handelt sich hier heit der Schule vom geistlichen Einfluß, zu einem Kulturkampf, wie Meine neuliche Rede und ihre Beantwortung durch den Kolonial- meinerseits direktor haben zu Mißverständnissen Anlaß gegeben. Ich sehe mich auch gar nicht um ein Gerichtsverfahren sondern lediglich wir ihn kämpfen werden, sobald wir können, dann werden wir daher zu folgenden Ausführungen veranlaßt. Meine Rede hatte um ein Ermittelungsverfahren gegen Wistuba. Ein Be- gerade Sie( zu den Nationalliberalen) zu unseren Gegnern zu zählen allein die Mißstände zum Gegenstand, die in der Kolonialverwaltung schluß des Reichskanzlers, die Angelegenheit der Disziplinarkammer haben.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdokraten.) Sino auf tulturellem Gebiet fich zeigten. Abg. Erzberger   hatte die zu überweisen lag damals noch nicht vor und er liegt meines Sie doch im preußischen Abgeoronetenhause Hand in Hand mit den Den Vorwurf, daß ich reaktionären Parteien gegangen, um die Klerikalisierung der Schule finanzielle Beleuchtung unserer Kolonialpolitik zur Aufgabe, während Grachtens auch heute noch nicht vor. eine Preffion bersucht habe, muß ich auf das zu vollenden. ich auf die erwähnten Mißstände einzugehen hatte. Das ist von mir irgend Mein Schritt beruht ja gerade Den Beifall, den Herr Dernburg   auf der Rechten und bei den in fachlicher und ruhiger Weise unter Heranziehung ver- bestimmteste zurückweisen. schiedener Vorgänge geschehen. Die Wistuba Angelegen auf dem Ersuchen des damaligen Kolonialdirektors, und aus dieser Nationalliberalen gefunden, würde ich für echter halten können, wenn ganzen Haltung fann man mir doch nicht den Vorwurf der diese Parteien sich nicht nur gegen die angeblichen Einmischungs­bon mir nur borübergehen d rührt( Aha! Rufe), so weit ich durch die Ausführungen Rebenregierung machen. Am Schluß der Verhandlungen, die auf gelüfte des Herrn Roeren, sondern auch gegen die erwiesenen Ein­Des Berredners dazu gezwungen war. Trotzdem hat der Wunsch der Kolonialverwaltung stattgefunden haben, hat mir der mischungen des Herrn Arendt mit gleicher Entschiedenheit gewandt Kolonialdirektor gerade sie zur Unterlage genommen, um darauf Reichskanzler in einem Briefe feinen Dank ausgesprochen. Es wird hätten.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) den Vorwurf einer unerträglichen Pression, ja geradezu den in dem Briefe anerkannt, daß ich zur Beseitigung der Togo  : Da haben Sie aber geschwiegen.( Sehr richtig! im Zentrum.) in dankenswerter Weise mitgewirft Denn die Leute, die sich da eingemischt haben, find einer Nebenregierung zu erheben. Dadurch wurde der Gegenstand angelegenheit Dieser Brief ist bom 6. März 1906 Satiert. Fleisch von Ihrem Fleische und Blut bont Ihrem Blute. meiner Rede in den Hintergrund gedrängt und ein günstiger Rejonaz- habe. Der Reichskanzler brüdt mir also den( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) boden für die Klagen über unberechtigte Rebenregierung des Zentrums( Hört! hört!) geschaffen. Von den Mißständen in den Kolonien, der Prügelstrafe Dank aus nach der ganzen Korrespondenz, die der Kolonial- Herr Roeren verdient Vorwürfe, daß er sich überhaupt auf eine an Eingeborenen, der Einschüchterung der Zeugen, der unzuverlässigen direktor hier vorgetragen bat und auch nach den Nebenberichten des intertreppenpolitik eingelassen hat, aber gegenüber dem Vorgehen Rechtsprechung ist nirgends mehr die Rede gewesen. Wie wenig aber von Herrn von König und des Aſſeſſors Brückner. Die Mißstände in der Herren Arendt und Genossen steht er doch glänzend da.( Sehr einer Pression oder gar von einer Nebenregierung die Rede sein Togo   bestehen unverändert fort, namentlich die grausame und will richtig! im Zentrum.) Hat er doch die Hintertreppe nur benutzt, um fann, geht aus den mit uns gepflogenen Verhandlungen deutlich fürliche Berhängung von Prügelstrafen finden noch immer statt, und schwache Leute, die im Kampf gegen das Beamtentum standen, zu hervor. Im September 1901 tam der apostolische Präfekt der mit Rücksicht darauf habe ich mich für verpflichtet gehalten, die Sache schützen.( Sehr richtig! im Zentrum.) Aber die Herren von der Rechten, die für Herrn Dr. Peters eingetreten find, fatholischen Mission zu mir und legte mir das unerträglische Ver- hier zur Sprache zu bringen.

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Abg. Ledebour( Soz.):

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hältnis zwischen der Mission und dem Gouvernement dar und bat Für alle meine tatsächlichen Anführungen sind der Kolonial- haben einem der gefährlichsten Verbrecher in unserer ganzen mich um meinen Rat, wie eine Besserung herbeizuführen sei. Ich verwaltung, ich wiederhole das, schon seit langer Zeit eine große Kolonialgeschichte wieder zu Amt und Ehren verhelfen wollen. riet ihm, die ganze Angelegenheit der Kolonialabteilung klar dar- Reihe von Zeugen genannt worden, die vernommen worden sind.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Und das ist hundertmal zulegen und wandte mich an den Herrn Reichskanzler mit der Bitte, Ich glaube dargelegt zu haben, daß mein ganzes Verfahren nicht verwerflicher als das, was Herr Roeren getan hat.( Sehr richtig! Namentlich nicht der einer bei den Sozialdemokraten.) Sie( nach rechts) haben jedenfalls fein eine Besprechung der Angelegenheit zu veranlassen. Darauf erhielt der geringste Vorwurf treffen kann. ich von der Kolonialabteilung am 25. Oftober ein Schreiben, Pression oder der einer Nebenregierung.( Lebhafter anhaltender Recht, Herrn Dernburg   zuzujubeln, wenn er hier in ganz über­worin anerkannt wird, daß die Miffion unrechtmäßig behandelt sei Beifall im Zentrum.) triebener, ungerechtfertigter Weise gegen Herrn Roeren vorgegangen ist.( Sehr richtig! im Zentrum.) Auch Herrn Dernburg   würde ich und worin gesagt wird, eine nochmalige Besprechung würde die beste Kolonialdirektor Dernburg  : allenfalls noch mildernde Umstände zubilligen, wenn er Gewähr für die Beseitigung des unerträglichen Verhältnisses bieten. die Genossen Arendt und Es heißt dann: Herr Roeren hat mir vorgeworfen, ich sei nicht auf den ma- seinerseits gegen Vor allem, wenn Ew. Hochwohl­Aber er hat den dringenden Appell geboren die Güte haben wollten, dabei gegen teriellen Inhalt feiner Rede eingegangen, sondern habe von diesem eingetreten wäre. Freundes Bebel, doch endlich die Peters Atten wärtig zu fein.( hört! hört! beim Zentrum.)" Erst nach diesem abgelenkt.( Sehr richtig! im Zentrum.) Ich erinnere daran, daß er meines Schreiben habe ich den ersten Schritt in das Kolonialamt getan. Es seine Behauptungen auf Anschuldigungen gegen Herrn Kersting zu veröffentlichen abgelehnt, ja er hat ihm nicht einmal die hatte darauf eine Besprechung stattgefunden, die zu einer schriftlichen gestützt hat, auf das sogenannte Material, das er und Herr Ablaß Einsicht   in die Aften gestatten wollen, die Herrn Arendt gestattet Ein Mann, Feststellung der Punkte führte, über welche die Mission zu flagen besaß. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß diese Anschuldigungen worden ist.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)