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stürmischem Beifall referierte. Es herrschte vorzügliche Kampfes-| Höchst- lingen: Fr. Brühne( seit 1903 tschert, Zentrum). stimmung. Genosse unert wurde einstimmig wieder als Kandidat Dresden- Altstadt( 5. fächs.): Dr. Gradnauer( bisheriger Ver­proklamiert. Die Bürgerlichen sind auf der Suche nach einem ge­freter). meinsamen agrarisch- lonservativen, antisemitisch- nationalliberals Eisenach  - Dermbach  : Reber( bisher Schad, Antis.). freifsinnigen Sammelkandidaten. Jena  - Weida- Neustadt: Leutert( bisher Lehmann, natl.). München   1: G. Birk( bisheriger Bertreter). München   II: G. v. Vollmar( bisheriger Vertreter). Gegnerische.

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Aus dem Großherzogtum Sachsen Weimar   wird uns gemeldet: Am Sonntag fand für den ersten Wahlkreis eine gutbesuchte Konferenz in Weimar   statt. Einmütig drückte sie der Fraktion für ihre Haltung im Reichstage ihre Zustimmung aus. Für Weimar Apolda Ilmenau   wurde Genosse Baudert wieder als Kandidat proklamiert. Im zweiten Wahlkreise Gise= nach Derm bach kandidiert Genosse Leber- Jena. Im dritten Wahlkreise Jena Weida- Neustadt ist Genosse Leutert Apolda als Kandidat aufgestellt.

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Von gegnerischen Kandidaturen sind bisher sicher die des Anti­semiten Schack im Eisenacher Wahlkreise, des Nationalliberalen Lehmann im Jenaer   Wahlkreise und des Antisemiten Amtsrichter Gräf im Wahlkreise Weimar  - Apolda  .

Freifinnige Bereinigung.

Kolberg Röslin: Dr. Barth  ( bisher Malfewig, tonf.). Greifswald  - Grimmen  : Gothein( bisheriger Vertreter). Bole. Rattowitz- Babrze: Korfanty  ( bisheriger Vertreter).

Jules Bülow hilf!

hilf! til

Jm 22. sächsischen Reichstagswahlkreise( Reichenbach­Auerbach) fanden bereits am vergangenen Sonntag die ersten Beiden Versammlungen mit der Tagesordnung ,, Die bevor Der freisinnige Rausch hat nicht lange gewährt- graue stehende Reichstagswahl" in Glsterberg und Reich Aschermittwochsstimmung hat sich bereits der liberalen Helden­tau statt. Nicht nur der Besuch, sondern auch die Stimmung in genüter bemächtigt. Selbst das Berl. Tageblatt", den Versammlungen berechtigt zu den kühnsten Hoffnungen. Die das vor der Dernburgschen Kolonialfarre einhertanzte, wie Ausführungen des bisherigen Vertreters des Kreises, Genoffen weiland David vor der Bundeslade, beginnt das Haupt mit Adolf Hoffmann  - Berlin  , fanden stürmischen Beifall. Der Mischmasch" ist noch nicht einig, ob er den Fabrikanten Merkel- sche zu bestreuen.

Mylau   oder den Bürgermeister von Reichenbach   als Durchfalls- Diese Kazenjammerstimmung findet drastischen Ausdruck kandidaten präsentiert. Den Genossen des 22. Kreises wird es in einer Zufchrift des Pfarrers Naumann. Dieser zum gleichgültig sein, wen von beiden sie durchrasseln lassen. Freifinn übergegangene Nationalsoziale drückt die ohnehin

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Namen und unter dem Beifall seiner Fraktion sich gegen die so­genannte Durchbrechung der Grenzsperre ausgesprochen.

Der Borfall, den der Abg. Klaufener in der Aachener   Wähler­versammlung erwähnte, hat sich überhaupt nicht im Reichstage zu­getragen, sondern im Abgeordnetenhause bei der Beratung über die Landwirtschaftliche Verwaltung Preußens am 16. März 1906, und der Herr Abg. Selaufener muß ein wunderliches Gedächtnis haben, wenn er tatsächlich, wie im obigen Bericht ausgeführt wird, bes hauptet hat, er hätte den Minister gefragt, weshalb nicht die West­grenze ebensogut wie die russische   Grenze für ein bestimmtes Kontingent Schweine geöffnet werden könne.

Bon allen dem steht im stenographischen Bericht des Abgeordneten hauses nichts. Herr Klausener hat überhaupt keine allgemeine Deffnung der Westgrenze verlangt; er hat sich ganz bescheiden darauf be schränkt, dem Landwirtschaftsminister die Berücksichtigung einer Eingabe der Stadt Aachen   zu empfehlen und nur für den Aachener Schlachthof eine Zulassung fremden Biehes zu wünschen. Wörtlich sagte er nach dem stenographischen Bericht:

Er tann um so eher die beschränkte Eröffnung der Grenze gestatten, als unfere vorzüglichen Schlachthofeinrichtungen die dentbar weitesten Garantien dafür bieten, daß das eingeführte ausländische Vieh nicht mit inländischem Vieh zusammenkommt und daher einer Seucheneinschleppung in jeder Beziehung vor­gebeugt ist. Wir sind natürlich nur so weit für eine Einführung von ausländischem Vieh, als es absolut für die Vers hältnisse der Stadt Aachen   erforderlich ist. Wir würden am liebsten unser Schlachtvieh aus den be­nachbarten ländlichen Kreisen beziehen und werden dies auch sofort tun, wenn uns dieselben wieder mit der erforderlichen Anzahl von Schlachtvieh versehen können. Ich möchte also den Herrn Minister bitten, der erneuten Eingabe das größtmögliche Wohlwollen zu befunden. Da wir in der dritten Lesung des Etats stehen, will ich mich auf diese wenigen Ausführungen be­schränken."

Im Wahlkreise Dresden- Altstadt( 5. fächsischer) wurde bereits auf dem Gefrierpunkte angelangte Stimmung des am Dienstagabend in einer starkbesuchten Parteiversammlung Ge- Freisinns, der in den ersten Tagen nach der Reichstagsauf nosse Dr. Gradnauer einstimmig wieder als Kandidat aufgestellt. Lösung mit der Zerschmetterung des Zentrums drohte, durch Im Wahlkreise Höchst- usingen- Homburg Jostein eine nüchterne Berechnung noch tiefer herab. Er rechnet stellten unsere Genossen als Reichstagskandidaten wieder den Ge­nossen Fr. Brühne Frankfurt a. M. auf. Brühne vertrat be- nämlich aus, daß das Zentrum in 76 von seinen 100 Kreisen kanntlich diesen Kreis in der Legislaturperiode 1893-1898. absolut un angreifbar sei. Dreizehn weitere Wahl­In Ostpreußen   ist sofort in die Wahlarbeit eingetreten freise, die es 1903 gleich im ersten Wahlgang erobert worden. Am Sonnabend nahm die Königsberger   Parteileitung in habe, tönnten ihm vielleicht" entrissen werden. Aber Gemeinschaft mit der Proving- Agitationstommission für Ostpreußen   auch nur dann, wenn in fieben Wahlkreisen die National- um so begreiflicher, als die Fraktion des Herrn und den Gesamtvorstand des Sozialdemokratischen Vereins für liberalen von der Sozialdemokratie, in zwei Wahlkreisen die Königsberg Land- Fischhausen zum Wahlkampfe Stellung. Sozialdemokratie von den Nationalliberalen, in je einem In mehrstündiger Beratung wurde der Schlachtplan ent Es wurde beschlossen, in Königsberg   Stadt Wahlkreis die Freikonservativen und der Bauernbund von der wieder den Genossen Hugo Haase   als Standidaten aufzustellen. Sozialdemokratie unterstützt würden. Nur ein Wahlkreis könne Genosse Otto Braun   soll in Königsberg  - Land- Fisch- eventuell aus eigener Kraft von den den National­hausen fandidieren, Genosse Hermann Linde im Kreise Labiau  - liberalen erobert werden, ein anderer könne den Wehlau; im übrigen wurden die anderen Kandidaten, dem Plane Polen zufallen.

worfen.

von 1903 entsprechend, aufgestellt. Am Sonntag fanden zwei Ver- Aber auch mit den elf Stichwahlkreisen des fammlungen statt, am Vormittag die des Stadikreises Königsberg  . Zentrums steht es nicht besser. Dort habe nämlich in sechs am Nachmittag die des Kreises Königsberg- Land- Fischhausen. In Fällen das Zentrum mit nationalliberaler Hülfe gegen die beiden wurden die vorgeschlagenen Kandidaten mit hellem Jubel be- Sozialdemokratie gefiegt, in zwei Fällen mit Hülfe des Bauernbundes gegen die Sozialdemokratie, in einem Fall mit Hülfe des Freikonservativen gegen dieselbe Partei und in einem Falle mit Hülfe der Sozial­demokratie gegen die Nationalliberalen.

grüßt und angenommen.

Gewerkschaftszahlstellen steuern zum Wahlfonds. In einer ganzen Keihe von Parteiblättern werden erhebliche Beitagsleistungen der örtlichen Zahlstellen verschiedener Gewerkschaften zum Wahlfonds gemeldet.

Bedenkliche Eile!

Unter diesen Umständen hat es natürlich mit der " Zerschmetterung" des Zentrums durch den Liberalismus

Man sieht ohne weiteres, daß die Größe des Zentrums davon abhängt, ob Nationalliberale und Sozialdemokraten beiderseits entschlossen sind, sich gegen das Zentrum gegenseitig zu unterstützen, und zwar liegt es in den meisten fraglichen Kreisen so, daß der Nationalliberale gezwungen ist, den Sozialdemokraten zu unter­ſtützen, wenn er den Zentrumssieg verhindern will. Das ist der Kern des jetzigen Wahlkampfes.

Aus Schwarzburg- Rudolstadt   teilt das Botts- gute Wege! blatt" für Sachsen- Meiningen   und Schwarzburg- Rudolstadt   mit: Das sieht auch umumwunden Herr Naumann ein, indem Während andere Staaten, wie Preußen und Sachsen  , die Auf- er schreibt: legung der Wählerlisten für den 28. Dezember vorgeschrieben haben, soll in unserem Lande bereits am 24. Dezember die Auslegung be­ginnen. Nicht nur ist hierbei zu befürchten, daß die Wählerlisten in der Kürze der Zeit noch mangelhafter, als dies bisher meisten­teils schon der Fall war, ausfallen werden, sondern( und das ist die Hauptsache!) es fallen in die gesetzlich vorgeschriebenen mindestens acht Tage der Auslegung auch drei Feiertage, nämlich der erste und der zweite Weihnachtstag, fowie der darauffolgende Sonntag! Es ist darum nötig, daß die Genossen in allen Orten darauf hinwirken, daß die Listen auch während der Feiertage, sowie am Sonntag, den 30. Dezember, öffentlich aufliegen und eingesehen werden können, denn das Gesetz schreibt ausdrücklich vor, daß die Listen acht Tage lang öffentlich ausliegen! Menn aber die betreffenden Bureauräume der drei Feiertage wegen geschlossen sind, so fann von einem öffent­lichen Aufliegen nicht die Rede sein! Also handeln!

Benachrichtigung der Wahlberechtigten.

Das Stadtverordneten- Kollegium in Frankfurt   a. M. fakte

zinen sehr nachahmenswerten Beschluß. Es gab einem Dringlichkeits­antrag der Sozialdemokraten statt, der den Magistrat ersucht, die Reichstagswähler durch Postkarten zu benach richtigen, daß fie in die wählerliste eingetragen find. Die Zustellung der Karten foll mit dem Auflegen der Liste zusammentreffen, so daß der Wähler, der keine Benachrichtigung er­hält, noch genügend Zeit zur Steklamation hat.

Lifte der Kandidaturen. Sozialdemokratische.

Königsberg  - Stadt: Hugo Haase  ( bisher. Vertreter). Königsberg Land Fischhausen: Otto Braun  ( bisher Fürst zu Dohna- Schlobitten, f.). Labiau  - Wehlau  : Hermann Linde( bisher v. Massow, f.).

In den 14 pommerschen Reichstagswahlkreisen sind bis jetzt von den dazu eingesezten Parteiinstanzen folgende Kandidaten auf gestellt:

Antlamm- Demmin  : B. Göbel( bisher Graf v. Schwerin  - Löwig, f.). Neckermünde- Usedom  - Wollin: A. Kunge( bisher v. Böhlendorff  , t.). Randow- Greifenhagen: A. Körst en( bisheriger Vertreter). Byris- Saakig: D. Basseh I( bisher Ströjell, Antis.). Nangard- Regenwalde  : N. Milenz( bisher v. Dewig, kons.). Greifenberg  - Cammin: M. Schorping( bisher v. Normann, konf.). Bütow- Schlawe  - Rummelsburg  : A. Horn( bisher v. Michaelis, fons.). Belgard  - Dramburg  - Schivelbein  : N. Wiesenhütter( bisher v. Brod­hansen, f.). Kolberg- Röslin- Bublik: A. Horn( bisher Malfetig, f.). Stralsund  - Rügen. A. Genzen( bisher v. Riepenhausen, fons.) Greifswald  - Grimmen  . 2. Duessel  ( bisher Gothein, frs. Vgg.)

In den Wahlkreisen Stettin  , Neustettin   und Stolp- Lauenburg erfolgt die Aufstellung der Kandidaten in den nächsten Tagen. Frankfurt   a. D.- Lebus  : Dr. H. Braun( bisher Bassermann, natl.). Waldenburg: S. Sachse( bisheriger Vertreter). Striegau  - Schweidnig: Fr. Feldmann( bisher v. Richthofen­Damsdorf, t.). Landshut  - Jauer  : S. Kräßig( bisher Dr. Hermes, frs. Vp.). Reichenbach- Neurode: A. Kuhn( bisheriger Bertreter).

Aus dem östlichen Westfalen und den lippischen Fürstentümern werden gemeldet:

Tecklenburg  - Steinfurt  - Ahaus  : W. Feld( bisherig Herold, 8.). Münster  - Koesfeld: H. Groenewold( bisher Frhr. v. Hertling, Zentrum). Lüdinghausen- Beckum- Warendorf: K. Gilers( bisher Walldorf  , Zentrum). Minden  - Lübbede: A. Lizinger( bisher Sielermann, f.). Bielefeld  - Wiedenbrüd: K. Sebering( bisher Humann, 8.). Paderborn  - Büren  : G. Rentschta( bisher v. Savigny  , 3.). Marburg  - Högter: R. Schäfermeier( bisher Schmidt, 3.). Lippstadt  - Brilon  : A. Siggeltow( bisher Schwarze, Zentrum). Grafschaft Bentheim- Lingen- Meppen- Hümling: A. Tewes( bis her Engelen, Zentrum).

Fürstentum Schaumburg- Lippe  : H. Klingenhagen( bisher Deppe, natl.). Fürstentum Lippe: C. Beder( bisher Meier- Jobst, frs. Vp.). Halle a. S.: Fr. Kunert( bisheriger Vertreter).

Es war der Reichskanzler, der sofort nach der Hauptwahl bon 1909 den Nationalliberalen den Nat gab, sich mit dem Zentrum zu verständigen. Dieser Rat und seine Befolgung ist die Quelle der heutigen Krisis. Jetzt muß der Reichskanzler, und zwar rechtzeitig, den umgekehrten Rat geben. Benn er es nicht tut, dann konnte er sich und uns die Mühe sparen."

Herr Naumann erwartet also vom Herrn Reichskanzler die erlösende Parole:" Mit der Sozialdemokratie gegen das Zentrum!" Erfolgt diese Parole nicht oder wird sie nicht so

Daß der Landwirtschaftsminister diesem Spezialwunsch des Herrn Klaufener nicht die geringste Bedeutung beigemessen hat, ist laufener sich jeder Grenzöffnung widersette. Noch am 11. d. M. erklärte z. B. der Zentrumsabgeordnete Gerstenberger als Fraktionsredner im Reichstage:

" Ich sage also: darum wäre unbedingt an den jehigen Schuk maßregeln festzuhalten, um Mittel und Wege zu suchen, um eine solche unnatürliche Teuerung zu beseitigen, besonders durch Aus­schaltung des nicht berechtigten Zwischenhandels zwischen Produ zenten und Konsumenten.

Meine Herren, das andere Mittel, das vorgeschlagen wird, ist die Deffnung der Grenzen. Als wir den Zolltarif beschlossen, stellten wir uns auf den Standpunkt, daß die Grenzen nicht gea schlossen werden sollten, um einen entsprechenden Preis für das Vieh zu haben. Es wurde damals ausdrücklich erklärt, daß der Zoll den Ausgleich bringen solle, daß die deutsche Landwirtschaft einen entsprechenden Preis für ihre Produktionsfosten gegenüber der Berteuerung all ihrer Kosten erhält. Die Grenzen sollten ge­schlossen bleiben nur deshalb, um die Seuchengefahr zu verhüten. ( Sehr richtig! rechts und in der Mitte.) Auf dem Standpunkte ftehen ich und meine Freunde auch noch heute." Das ist die offizielle Haltung des Zentrums.

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 19. Dezember. Wahlkuddelmuddel!

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Wahlkuddelmuddel" betitelt die Berliner   Volks. Beitung" eine längere Betrachtung über die beispielloſe Berfahrenheit des Wahlkampfes. Es mache einen geradezu fomischen Eindruck, wenn die reaktionären Parteien in dem heiligen Kampfe gegen das Zentrum von einem breiigen Wahlkuddelmuddel aller bürgerlichen Parteien von Stanik bis Naumann" träumten. Wenn das Organ des Bundes der Landwirte die Frage des Etats für Südwestafrita für etwas Rebensächliches erkläre und spätere unausbleibliche Sämpfe" in Aussicht stelle, so könnten sich diese angekündigten Stämpfe doch nur gegen die Parteien der Linken und gegen

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befolgt, fo fällt der glorreiche Feldzug gegen das Zentrum glatt ins Wasser! den gesamten bürgerlichen Biberalismus" Und Fürst Bülow   soll diese Parole ausgeben, trotzdem richten. Die agrarische Lebensmittelverteuerungspolitik, die der Freifinn das Feldgeschrei erhob: gegen Zentrum und Einführung neuer Steuern, die Schaffung neuer Belästigungen Sozialdemokratie! von Handel, Verkehr und Gewerbe würden wahre Drgien" Eine vernichtendere Kritik am Freifinn, als sie in diefem feiern, wenn das Volk blog um der südwestafrikanischen Elite Appell an den Reichsfanzler liegt, der die Dummheiten und willen in" unseliger Verblendung" einen Reichstag wähle, in die politischen. Selbstentleibungsgelüfte des Freisinns dem die Reaktion triumphiere. Das linksfreifinnige Blatt torrigieren soll, ist platterdings undenkbar!

Nur Gimpel gehen auf die ausgelegten reaktionären Leim­ruten."

Aber selbst wenn Bülow die ersehnte Parole ausgabe: fchließt mit dem Sage: die Parole der Sozialdemokratie würde unerbittlich lauten: Vorwärts aus eigner Kraft gegen alle Reaktion!

" So richtig das alles ist, so unrichtig ist doch die Be­hauptung der Volts- Zeitung", daß die Schwärmerei für einen breiigen Wahlkuddelmuddel" aller bürgerlichen Parteien

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Das Zentrum und die Fleisch- hauptsächlich in der reaktionären Bresse zu finden ſei.

teuerung.

Den Zentrumsführern in den industriellen Städten des Rhein­landes ist die Erbitterung der Arbeiterschaft über die hohen Fleisch­preise höchst unbequem; sie versuchen deshalb die Schuld an der

Gerade Freifinnige Volkspartei macht diese Politik ,, un­seliger Verblendung" geradezu fanatisch mit! Schrieb doch dieser Tage erst die Freisinnige Zeitung":

" Jeder Wahlerfolg der Sozialdemokratie bedeutet zugleich eine Stärkung des Einflusses der Zentrumspartei   im Reichstag."

Es ist also gerade die stärkste freisinnige Partet, sich für den Wahl- Kuddelmuddel von Kanit bis Nau­mann" enthusiasmiert!-

Teuerung von der Zentrumsfraktion abzuwälzen, indem sie für die die Preissteigerung nicht die vom Zentrum im Dienste der Großgrund­befizer betriebene agrar- und Bollpolitit, sondern die Ausführung der Seuchenschutzbestimmungen durch den früheren Landwirtschafts­minister verantwortlich machen. So heißt es z. B. in einem Bericht des erzkatholischen Echo der Gegenwart" über eine Wählerversamm lung der Aachener Zentrumspartei, in welcher der Landtagsabgeordnete Klaufener referierte:

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Der heillose Wahlkampf- Kuddelmuddel wird nur ver­mehrt, wenn sich das Berliner Tageblatt" in einer Zuschrift aus Süddeutschland   darüber belehren läßt, daß es in allen Fällen, wo der Freisinn in der Minderheit sei, seine Pflicht sei, bei der Wahl zwischen Schwarzen, Junkern und anderen Agrariern einer und Sozialdemokraten andererseits Als Landwirtschaftsminister v. Podbielski dann später bei für den Sozialdemokraten einzutreten. Diese Aus­der dritten Etatslesung behauptete, die Fleischnot sei gehoben, die lassungen des Berliner Tageblattes" und ähnliche Wahmungen Preise seien im Sinfen begriffen, komite er( Abg. Klaufener) sich der Frankfurter Zeitung  " vermehren nur die heillose nicht enthalten, dem Minister zu antworten, daß das für Aachen   Berfahrenheit innerhalb des Freifinus. nicht der Fall sei, daß hier vielmehr die Preise fortwährend stiegen und dadurch eine für die- Voltsernährung nicht zu unter­schätzende Gefahr drohe. Es sei unverständlich, wes. Der freisinnig- nationalliberal- agrarkonservative Block. halb der Minister sich sträubte, die West­grenze Die Reichsparteiler befürworten eifrigst den Zusammenschluß zu öffnen, während Schlesien   sein Kontingent Schweine aus Rußland   bezieht, der Freisinnigen mit den Nationalliberalen und Agrarfonservativen während dänisches und österreichisches Vieh auf unseren Märkten zum großen nationalen" Mischmasch ganz erklärlicherweise, denn erscheine. Woher die schlechte Behandlung des Westens gegenüber die Fraktion der Reichspartei hat nichts hinter sich als einige ver­dem Osten? Daß sie Absicht sei, könne er nicht beweisen, aber mögende Scharfmacher und existiert lediglich durch die Gnade anderer Tatsache sei, daß herr von Podbielsti jedesmal, Parteien. Schon fürzlich hat Herr v. Zedlitz und Neukirch, wie wir wenn auf Aachen   die Rede tam, den Sigungs- in der Nummer vom 18. d. M. mitteilten, zum Sammeln geblasen; saal des Abgeordnetenhauses berließ. Doch de mortuis nil nisi bene! Hoffen wir, daß fein Nachfolger besser doch hatte er damals noch nicht entdeckt, auf welcher Basis sich unsere berechtigten Wünsche berücksichtigt und ungleichen freisinnigen und agrarkonservativen Streiter dem Antrage unserer Stadt auf Deffnung der Grenzen nachfommt. für des Vaterlandes Ehre" zusammenfinden tönnten, und Allerdings waren die gestrigen( Dienstags-) Erklärungen der Nes deshalb empfohlen, in jedem Fall die Roll- und gierung im Reichstag für is nicht besonders ermutigend." Wirtschaftspolitik aus dem Wahlkampfe auszuscheiden. Inzwischen Danach könnte es scheinen, als sei das Zentrum für die hat jedoch die Kronsbeinsche Post" nach reiflichem Nachdenken eine Deffnung der Westgrenzen" im Reichstage eingetreten; geeignete nationale Grundlage für die Vereinigung des Freisinns mit tatsächlich hat jedoch am 11. d. M. in der Debatte über die den Junkern gefunden und empfiehlt ihre Entdeckung in folgend Fleischnotinterpellation der Zentrumsabgeordnete Gerstenberger im Ausführungen:

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