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Auf der Suche nach sicheren Wahlkreisen find zurzeit noch die Herren Bassermann und Naumann. Baffermann mag in Frankfurt Rebus nicht mehr kandidieren, weil ihm dort die Freikonservativen mit einer Sonderkandidatur in die Parade gefahren find, der Wahlkreis Duisburg Ober hausen, den man ihm anbot, erschien ihm aber auch nicht sicher genug, da fein Parteigenosse Beumer dort den Nationalliberalismus schwer tompromittiert hat. Jezt soll der nationalliberale Führer endlich im Wahlkreise Coburg   Unterschlupf finden. Sicher ist der awar auch nicht, aber sichere Wahltreise hat der Nationalliberalismus überhaupt nicht mehr.

Im Wahlkreis Roburg ist die Sozialdemokratie die stärkste Partei, die es 1903 auf 3972 Stimmen brachte, die National­liberalen erzielten 8787, die Freifinnigen 8197 Stimmen. Anscheinend wird erwartet, daß der Freifinn im ersten Wahlgang schon für Baffermann stimmt. Aus eigener Kraft vermöchte ihm seine Partei ein Mandat nicht mehr zu verschaffen.

Naumann wollte, wie es in den letzten Tagen hieß, in Heilbronn   gemeinsamer liberaler Kandidat werden. Vorher war gemeldet worden, daß er in dem sicheren" freisinnigen Wahlkreise Glogau   kandidieren werde. Die Bezeichnung sicherer freisinniger Wahlkreis" flingt in diesem Fall wie blutige Ironie, und wenn freifinnige Blätter sie gebrauchten, so beweist das nur, zu welch rührender Bescheidenheit langjähriger Niedergang die Freifinnigen gebracht hat. In Glogau   fielen nämlich 1903 für die Freifinnige Vereinigung 3718, für die Konservativen aber noch 61 mehr, nämlich 8779 Stimmen ab, außerdem erhielten die Sozialdemokraten 2576 und das Zentrum 2868 Stimmen. So sehen sichere freisinnige

Wahlkreise aus! Die Meldung von der Aufstellung Naumanns in Glogau   wurde indes bald wieder dementiert, die Freifinnigen wollen auf ihren bisherigen Vertreter Hoffmeister nicht verzichten. Auch eine in Aussicht genommene Aufstellung Naumanns in Freiburg   i. B. wurde nicht perfekt und in Heilbronn   droht nun ein ähnliches Schicksal. Dort war die Stärke der Parteien 1908 folgende: Nationalliberale 2067, Deutsche Volkspartei 5566, Zentrum 8809, Sozialdemokraten 7816, Bauernbund 6476. Naumann könnte also mur in die Stichwahl kommen, wenn Nationalliberale und Volkspartei im ersten Wahlgang zusammengingen, sonst dürfte wieder der Bauernbund, der das Mandat bislang innehatte, mit der Sozial­demokratie in die Stichwahl gelangen. Die Voraussetzung bei dem Vorschlag, Naumann in Heilbronn   aufzustellen, war denn auch, daß die Nationalliberalen für ihn eintreten würden. Dazu haben die aber keine Luft, da sie's dann mit dem Bauernbund ber­

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erfüllung im Sinne der Frankfurter   Parteigenossenschaft ausgeübt| höheren Instanzen den Bürgermeister belehren müffen, daß, was für hat, den unauslöschlichen Dank der Frankfurter   Arbeiterschaft aus- das ganze Deutsche Reich recht, auch für Senftenberg   billig ist. zusprechen. Indem wir diesen Auftrag hiermit öffentlich zur Aus- Im Wahltreise Landsberg- Soldin sind die vers führung bringen, teilen wir den Genossen ferner mit, daß der einigten Rückwärtser( die Konservativen, Landbündler und Antisemiten) Genosse Schmidt sich in bereitwilligſter Weise zur Verfügung ge- bereits eifrig dabei, Material für die Umstoßung der Wahl zu Sie haben auf stellt hat, sowohl für die neue Kandidatur in der Deffentlichkeit schaffen, falls sie das Mandat behaupten sollten. nach Kräften mitzuwirken, wie auch im engeren Wahlkomitee den einem Extrablatt der Neumärkischen Zeitung" einen Wahlaufruf er­Genossen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. laffen, der eine große Anzahl von Unterschriften trägt. Darunter finden In derselben Nummer der Voltsstimme" erließ Genosse fich unter ausdrücklicher Hervorhebung ihrer amte Wilhelm Schmidt eine Rundgebung, in der er u. a. fagte: lichen Stellung nicht weniger als elf Amtsvorsteher! Als die gewaltsame, plögliche, allgemein unerwartete Neichs- In den Beschlüssen der Wahlprüfungstommission tags- Auflösung erfolgte, hielt ich es natürlich für meine Pflicht, des Reichstags für die neunte Legislaturperiode heißt es in der trot meiner gesundheitlichen Beschwerden, mich zur Wieder- Erläuterung zum§ 10 des Wahlgesetes: annahme einer Wahlkandidatur bereit zu erklären, falls das Bu trauen der tätigen Parteigenossen mir eine solche übertragen würde.

Die Mehrheit der hiesigen Vertrauensleute der sozialdemo­fratischen Partei und der Gewerkschaften bekundete aber die gegen­wärtig unzweifelhaft richtige Ansicht, daß mir, namentlich in An­betracht meiner mit den Jahren verstärkten Leiden, nicht die bei dem bevorstehenden Wahlkampfe und den etwa darauf folgenden Kämpfen nötige Frische und Schlagfertigkeit zu Gebote stehen

würde.

Es ist selbstverständlich, daß alle organisierten Parteigenossen und Gewerkschaftler der nunmehr gegebenen neuen Parole folgen werden.

Aber indem ich allen Wählern, die sich seit 22 Jahren erfolg­reich bemühten, das Frankfurter   Reichstagsmandat für unsere Partei zu erobern und zu behaupten, den Dant ausspreche, er­suche ich auch besonders diejenigen freiheitlich gesinnten Wähler, die aus irgend welchen Gründen nicht unseren Organisationen an gehören können, namentlich alle Beamten und andere gesellschaft lich oder wirtschaftlich abhängigen Männer, das mir bisher ge­schenkte Vertrauen auf meinen glänzend befähigten Nachfolger in der Kandidatur zu übertragen. Daß er desselben würdig ist, hat er durch seinen unermüdlichen Fleiß, seine feltene Tat- und Arbeits­fraft zur Genüge bewiesen. Diese prächtige Erklärung des Genossen Schmidt zeigt am besten, wie hoch die Angelegenheit über dem Niveau persönlicher Rivalität steht. Vielleicht empfindet der Schreiber der schäbigen Notiz in der Kleinen Preffe" angesichts dieser Erklärung ein flein wenig Scham. wenn nicht, so ist er um so mehr zu bedauern. Für den Wahlfonds.

Die Wahlfreiheit wird unzulässig beeinflußt, wenn Landräte oder Landratsamtsverwalter Wahlaufrufe zugunsten einer be stimmten Partei oder eines bestimmten Kandidaten unter Bei­fügung ihres Amtscharakters unterzeichnen.

... Dasselbe gilt für andere Beamte mit obrigkeitlicher Ges walt...

Staatliche Sozialpolitik zu

Wahlzwecken.

Aus Kiel   wird uns geschrieben:

Vor Weihnachten wurde durch das Wolffsche Telegraphenbureau, das sich bekanntlich sofort in den Wahldienst der Regierung gestellt hat, die Meldung folportiert, in Berlin   sei auf Veranlassung des Staatssekretärs des Reichsmarineamts eine Konferenz der Ober­werftdirektoren zusammengetreten, die über neue Wohlfahrts. einrichtungen für die Arbeiter der Staatswerften beraten solle. Den hiesigen Werftarbeitern kam die Nachricht nicht überraschend. Hatten doch die Arbeiter der staatlichen Werften in Friedrichsort  , Kiel   und Wilhelmshaven   vor einiger Zeit den Beschluß gefaßt, ge­meinsam an das Reichsmarineamt und den Reichstag mit einer Petition um Lohnerhöhung heranzutreten, Kommissionen waren eingesetzt worden, die zur Begründung der Forderungen umfassende statistische Enqueten über die bestehenden Löhne und die gestiegenen Kosten der Lebenshaltung an den genannten Orten veranstalten Der Zentralverband der Zimmerer Deutsch  - sollten, eine Arbeit, die auch sofort energisch in Angriff genommen derben müßten, dessen Unterstützung fie ihr einziges württem- Iands überwies dem Parteivorstand in Berlin   die Summe wurde und bereits ein tüchtiges Stück gefördert ist. Die hiesigen Bergisches Reichstagsmandat verdanken. So ist also auch hier die Aus­von 5000 M. für die Reichstagswahl. Werftarbeiter waren nun der Ansicht, daß die Berliner   Wohl­ficht, Naumann einen halbwegs aussichtsreichen Kreis zu verschaffen- die Sozialdemokratie würde ihm ohnehin ein sehr gefährlicher hat 1000 Mart gezahlt, auch die dortigen Lederarbeiter auf die bevorstehenden Wahlen und die tiefgehende Unzufriedenheit Die Magdeburger   Bahlstelle der Metallarbeiter fahristonferenz" dieser Petition zuvorkommen und mit Rücksicht Gegner sein sehr trübe geworden. Der Führer des Rechts- Liberalismus und einer der besten haben einen Beitrag geleistet, der ihren kleineren Verhältnissen ent- der Werftarbeiter eine Erhöhung der Löhne vornehmen würde. Männer des Links- Liberalismus tönnen teine sicheren Wahlkreise für die Wahl pro Woche einen Extrabeitrag von 15 f. zu leisten, taiserlichen" Arbeiter plöblich als Staatsbürger in Rech­Lassen doch auch in anderer Hinsicht gerade jest, wo auch die Rann deutlicher der flägliche Niedergang des deutschen   Liberalis. und zwar während der Zeit der Wahlbewegung. In Leipzig   haben die Bahlstelle des Handels- und Transport- nung gestellt werden müssen, die Werftleitungen erkennen, daß mus bezeugt werden?! arbeiterverbandes 500 Mart, und das Gesamtpersonal des Blag- ihnen die zufriedene Gemütsverfassung ihrer" Arbeiter ein Gut wizer Konsumvereins 1000 m. gegeben. ist, auf das sie außerordentlichen Wert legen. So wird seit einiger Zeit hier und in Wilhelmshaven  , obwohl auf den staatlichen Werften jede politische Agitation streng untersagt ist, unter ge­fiffentlich zur Schau getragener Protektion der Werftleitungen ein vom Reichsverband gegen die Sozialdemokratie herausgegebenes Blättchen, genannt Der reichstreue Arbeiter", in Massen ber breitet und den Arbeitern gratis aufgenötigt, dessen einziger Inhalt die Beschimpfung und Verleumdung der Sozialdemokratie in un­flätigster, antisemitisch- scharfmacherischer Manier bildet. Ueber­flüssig zu bemerken, daß die kaiserlichen" Werftarbeiter, die hier und gewiß auch in Wilhelmshaven   und Danzig   mit Stolz die Kern­truppen der sozialdemokratischen Wählerschaft bilden, den Wisch mit Berachtung zurückweisen.

finden!

Zur Wahlbewegung in Westpreußen  .

Auch in Westpreußen   ist der Wahlkampf nunmehr auf der ganzen Linie entbrannt. Als Kandidaten find von der Sozialdemokratie folgende Genossen aufgestellt:

Marienburg- Elbing  : Parteisekretär Artur Crispien, Elbing  . Danzig  - Land: Tischler Luis Güth, Danzig  . Danzig  - Stadt: Gewerkschaftssekretär Hermann Trilse, Elbing  . Thorn- Kulm: Zimmerer Paul Neumann, Thorn.

In den Kreisen Neustadt Earthaus und Berent­Stargard ist Genosse Güth Danzig, im Stuhm Marien­werder, Rosenberg 2öbau und Graudenz Stras burg   Genosse Trilse- Elbing, in Schwey, Koniz­Zuchel, Schlochau Flatow und Deutsch   Krone der Genosse Crispien Elbing aufgestellt.

Damit find sämtliche 13 Wahltreise der Provinz besetzt. Der Wahlkampf dreht leidenschaftlich und heftig zu werden. Am meisten fürchten unsere Gegner den Ansturm der Genossen im Kreise Elbing- Marienburg. Olden­ burg  , der bekannte Scharfmacher und Anhänger der Bajonett theorie, der bisher Abgeordneter in diesem Streise war, fühlt sich unsicher.. Die Freunde Oldenburgs suchen zu retten, was zu retten ist. Nicht nur ein Bürgermeister, sondern auch zwei Landräte haben eine Proklamation zugunsten der Kandidatur Oldenburgs unterzeichnet. Die tonservative Elbinger Zeitung" tämpft in gehäffigster Weise gegen uns. So schrieb dies Junterblatt am 25. Dezember: " Jeder Arbeiter, der dem Sozialdemokraten Artur Crispien seine Wahlstimme gibt, ist aufrichtig ob seiner Tat, die einem Selbst­morde gleichkommt, zu bedauern." Jeder Befizer hat die Pflicht, täglich bei jeder Gelegenheit die Arbeiter aufzuklären und vor dem Unglück zu warnen, in das sie rennen, wenn sie Artur Crispien wählen." Unsere braven Genoffen, die trotz Kälte und Schneegestöber in die Dörfer gehen, beschimpft die eble Zeitung in folgender Weise:" In jedem Dorfe findet man Genoffen, die Flug­blätter anstetten. Meistens alles grüne Bürschchen, die hinter den Ohren noch nicht trocken sind."

Nun, diese grüne Bürschchen" werden am 25. Januar dem Brotwucherblatt Elbinger Zeitung" und seinem Gesinnungsfumpan Oldenburg   hoffentlich zu einem Tänzchen aufspielen, bei dem der Junterclique Hören und Sehen vergeht.

Aus Baden.

Die Karlsruher   Arbeiterschaft begann die Wahl­Tampagne am Donnerstag mit einer so imposanten Festhallenver­fammlung, wie sie die badische Residenz noch nie erlebte. Die 6000 Eintrittstarten iparen am Montag im Vorverkauf in einer Stunde veräußert. Tausende, die teilweise mit der Bahn von aus­wärts tamen, fanden feinen Einlaß mehr. Genosse. Be bel fand vor und nach seiner Rede stürmische Ovationen. Der Pfarrer Schwarz wurde mit seinem Versuche, für den neuen Kulturkampf" Profelyten zu machen, von Bebel und der Versammlung entschieden abgewiesen.

Der Block entbehrt noch immer des Kandidaten..

spricht.

Kandidaten Aufstellungen.

Für die Provinz Posen   sind in einer am 27, Dezember 1906 in einer Konferenz zu Schneidemühl   folgende Kandidaten

nominiert worden:

Posen Stadt und Kreis: Aug. Bebel, Berlin  . Samter- Obornik: Verbandsbeamter Wilh. Schulz, Bosen. Meseritz  - Bomst: Schlosser Stan. Rybidi, Berlin  . But- Kosten: Schneider Lud. Podemski, Hohensalza  . Rawitsch  - Gostyn: Gew.  - Sekretär P. Stoessel, Bromberg  . Fraustadt  - Lissa: Gew.  - Sekretär P. Sfoeffel, Bromberg  . Schrimm  - Schroda  : Schneider Lud. Podemski, Hohensalza  . Wreschen  - Pleschen: Maurer S. Ruminsti, Bosen. Krotoschin  : Schneider Lud. Podemsti, Hohensalza  . Adelnau- Schildberg: Verbandsbeamter Heinr. Mösler, Breslau  . Czarnifau- Kolmar: Verbandsbeamter Wilhelm Schulz, Posen. Wirsiz- Schubin: Arbeiter- Sekretär Friedr. Reis, Bromberg  . Bromberg  : Schriftsteller Georg Ledebour  , Berlin  . Hohensalza  - Strelno  : Bergarbeiter Sacepan Tuszynski, tropp( Westfalen  ).

Gnefen- Wongrowit: Drechsler St. Wierbinsi, Gnesen  .

Was die Berliner   Konferenz der Oberwerffdirektoren anlangt, so hatte freilich die hiesige Werftleitung zu derselben Zeit, wo sie die erwähnte Reklamenotiz durch das Wolfffche Bureau verbreiten licz, selbst dafür gesorgt, daß sich die Arbeiter über die geplanten Bo- Wohltaten" feinen allzu großen Illusionen hingaben. In der Woche vor Weihnachten   war nämlich auf der Werft ein Anschlag erschienen, des Inhalts, es werde mit Rücksicht darauf, daß im kommenden Januar der Geburtstag des Kaisers auf einen Sonn­tag falle, der Tag vor Weihnachten den Arbeitern ohne Lohnabzug freigegeben. Wenn die Werftverwaltung aber geglaubt hat, mit biefem von der bürgerlichen Presse geprieseñen Weihnachts. geschent" Eindruck auf die Arbeiter zu machen, muß sie diesen ein kurzes Gedächtnis zugetraut haben, denn auch in früheren

Die Kandidatenliste der Sozialdemokraten im Reichslande ist jetzt vollständig. In sämtlichen 15 reichsländischen Wahlkreisen werden Randidaten aufgestellt. Und zwar kandidieren in:

Altkirch  - Thann  : Joseph Gsell, Mülhausen  . Mülhausen  : Leopold Emmel  , Mülhausen  . Colmar  : Redakteur Jacques Peirotes  , Straßburg  . Gebweiler: Milchhändler Jos. Bucher, Gebweiler.

Rappoltsweiler: Gewerkschaftsbeamter Laurent Meyer, Straß- Jahren wurde bei solchen Gelegenheiten, wenn nämlich der Ge­burg.

Schlettstadt  : Zimmermann Eugen Imbs, Straßburg  . Erftein- Molsheim  : Expedient Gustav Hoffmann  , Straßburg  . Straßburg  - Stadt: Kaufmann Bernhard Böhle, Straßburg  . Straßburg   Land: Ortskrankenkassen- Beamter Richard Fuchs, Schiltigheim  .

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burtstag des Kaisers auf einen Sonn- oder Feiertag fiel, den Ar­beitern der Werft ein Tagelohn ausgezahlt. Der eigentliche Zwed des freien Tages aber wurde auch dem letzten Arbeiter klar, als bekannt wurde, daß auch die Privatwerften die gleiche Anordnung getroffen hatten. Nur verschmähte man auf der Kruppschen Ger­ maniawerft   und auf Howaldtswerken den reklamehaften Schein besonderer Wohlfahrtsabsichten und gab offen als Grund der Maß­

Hagenau Beißenburg: Gewerkschaftsbeamter Karl Voigt, Straßburg  . Babern: Gewerkschaftsbeamter Gustav Schulenburg, Straßnahme betriebstechnische Rücksichten an; es lohne sich nicht, zwischen dem Sonntag und dem Weihnachtsfest an dem einen Tag den Bes burg. Saargemünd   Forbach  : Fabrikarbeiter Adam Reischlowig, trieb aufrecht zu halten. Der feine Plan der kaiserlichen Werft­Saargemünd. verwaltung, aus der Not eine Tugend zu machen und außerdem Diedenhofen  - Bolchen: Metallarbeiter Heinrich Boortmann, noch den Lohn für Kaisersgeburtstag" zu profitieren, war damit Mezz.

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Met: Geschäftsreisender Antoine Schleicher, Meß. Saarburg  - Chateau- Salin: Buchdruckereifaktor Jacques Therré. Straßburg  .

sichtbarlich an den Pranger gestellt.

Ueber den Ausgang der Wohlfahrtstonferenz aber waren sogar die Optimisten unter den Werftarbeitern, die dem Reichsmarineamt wenn nicht sozialpolitische Einsicht, so doch eine Im Wahlkreise Liegnis- Goldberg- Haynan, wo bisher der Genoffe gewisse wahltattische Schlauheit zugetraut hatten, äußerst verblüfft. Sermann Müller, Mitglied des Parteivorstandes, kandidierte, ift Bon irgend welcher Lohnerhöhung kann, wie der Oberwerft­jetzt infolge der Erwählung Müllers zum Kandidaten für Görlig eine Alenderung eingetreten. Die Genoffen in Liegniz haben den Genossen direktor, Admiral von Usedom  , dem Arbeiterausschuß, den er vor Karl Dietrich, Gewerkschaftsbeamten zu Breslau  , als Kandidaten fich zitierte, eröffnete, teine Rede sein. Wohl aber habe sich die Konferenz entschlossen, Ferien für die Arbeiter einzuführen. aufgestellt.

Der Kandidatenwechsel in Frankfurt   a. M. gibt der bürgerlichen Presse, die ihrem geistigen Horizonte gemäß barin natürlich nur die Angelegenheit zweier rivalisierender Persön lichkeiten fieht, zu allerlei hämischen Bemerkungen Anlaß. Die Frank furter Kleine Preffe" hat es gar fertig gebracht, aus der Form, in bergießen müssen, Ferien eine große Wohltat, aber Ferien, wie sie der der Vorwärts" die Meldung von dem Wechsel gebracht hat, zu deduzieren, daß bei der sozialdemokratischen Parteileitung fein be­In Köln- Land ist der Genosse Parteisekretär Bernhard ihnen das Reichsmarineamt   anbietet, wird die überwältigende fonderes Entzücken über die Duardsche Kandidatur" herrsche. Aus Müller- Köln nominiert worden. Mehrheit mit sehr gemischten Gefühlen hinnehmen. Es sollen näm der Form unserer Meldung geht dergleichen natürlich nicht entfernt Im anhaltischen Wahlkreise Bernburg  - Ballenstedt  , den bon 1898 lich bloß die Arbeiter, die bereits 7 Jahre auf der Werft hervor. Die Behauptung des, Ablegers der Frankfurter Zeitung  " bis 1903 der Genosse Albrecht vertrat, fandidiert jetzt der Ge- ununterbrochen beschäftigt sind, Anspruch auf diese ist einfach ein ſchofler Versuch, die Kandidatur Quards durch Vergünstigung haben, und zwar dergestalt, daß solche, die 7 Jahre persönliche Anschwärzung zu diskreditieren, sei es auch auf Stosten noffe Bender- Magdeburg  .. Im Kreise Wangleben ist Genosse Silberschmidt Berlin hinter sich haben, 4 Tage Arbeiter, die mehr als 10 Jahre dort der Wahrheit. Bei der Verlegenheit der Gegner nach fachlichem beschäftigt sind, 6 Tage im Jahre frei erhalten. Weitere Einzel­Material gegen unsere Partei ift folche tiefstehende persönliche Kandidat. Im Wahlkreise Dortmund- Hörde ist in einer Generalversammlung beiten, die, nach den Erfahrungen, die die Arbeiter schon so häufig Kampfesweise allerdings nur zu erklärlich. Der Vorstand des sozialdemokratischen Vereins des Sozialdemokratischen Vereins des Wahlkreises der bisherige mit der Sozialpolitik des Marineamts gemacht haben, sicher ebenso für Frankfurt   a. M..hat anläßlich des Kandidatenwechsels eine Vertreter im Reichstage, Genosse Bömelburg, wiederum als viele weitere Fußangeln an dieser Wohltat" bedeuten werden, follen noch bekannt gemacht werden.

In Riel( 7. Holsteinischer Wahlkreis) wurde der bisherige Vertreter Nun wären gewiß gerade für die Arbeiter der kaiserlichen Werft, des Streifes im Reichstage, Genoffe Legien, ohne formelle Ab- die am Schraubftod, Amboß   oder an der Drehbank und bei ihrer stimmung von überfüllter Versammlung unter jubelndem Beifall sonstigen schweren Arbeit im Sommer manchen Tropfen Schweiß wieder als Kandidat aufgestellt.

Kundgebung erlassen, in der es heißt:

Unfer bisheriger Vertreter, der Genosse Wilhelm Schmidt, der Frankfurt   feit 16 Jahren im Reichstage vertreten hat, erklärte, daß er trop feines leidenden Bustandes in Anbetracht der außer ordentlichen Situation fich verpflichtet fühle, fich den Genossen für die Kandidatur wieder zur Verfügung zu stellen, wenn es gewünscht werde. Die Vertrauensleute der Partei waren aber in ihrer Mehra heit der Meinung, daß die Partei dem Genossen Schmidt die mit der Mandatsausübung verbundenen Strapazen nicht mehr zu muten dürfe und hielten es für notwendig, die Kandidatur einer jüngeren Kraft zu übertragen...

Kandidat aufgestellt worden.

Die Landeskonferenz des Herzogtums Gotha  , die am ersten Weihnachtsfeiertage in Gotha   tagte, beschloß einstimmig, den bisherigen Vertreter des Wahlkreises, den Genossen Bod, wieder als Kandidaten aufzustellen..

Daß auf diesen Wahlleim fein halbwegs klassenbewußter Werftarbeiter friechen wird, versteht sich am Rande. Die Taufende, die bei der Wohltat einfach übergangen werden, obwohl sie im Interesse der Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft die paar freien Tage ebenso bitternotwendig brauchten wie die

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Der Wahlkampf in der Provinz Brandenburg  . Siebenjährigen" und" Behnjährigen", werden schon dafür sorgen, Der Magiftrat von Senftenberg.  ( Niederlaufit, Wahlkreis daß alle Vorzüge dieses sozialpolitischen Geschents" in das hellste ala u 2udau) gibt bekannt, daß die Wahlhandlung zur Licht gerüdt werden. Und was diejenigen, denen die Ferien wirk Reichstagswahl am 25. Januar bon vormittags 9 Uhr bis Die Parteiverfammlung beauftragte die Organisationsleitung, nachmittags: 5 Uhr stattfindet. Sollte der dortige Magiftrat lich zu teil werden, anlangt, so wissen sie, daß es nachgerade in dem Genossen Wilhelm Schmidt, der das Mandat unter dem wirklich nicht wissen, daß der gesetzlichen Vorschrift entsprechend allen Industriezweigen Arbeitgeber genug gibt, die im richtig ber. Sozialistengesetz ohne Scheu vor der drohenden Ausweisung die Wahl in der Zeit von 10 Uhr vormittage bis 7 Uhr abends zu standenen Interesse ihres Geschäfts oder Betriebs folche Einrich übertrmen und über anderthalb Jahrzehnte in treuer Pflicht erfolgen hat? Dann werden der Landrat tes Kreises oder die tungen in ganz anders wirkungsvollem Umfang und ohne die Fußs