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sei es möglich, daß nach dem Friedensschluß die dann nicht länger| lichen Grundbesther auf seiner Seite hat. Ebenso arbeitet der ganze von den Engländern festgehaltenen Hottentottenflüchtlinge wieder reaktionär gefinnte Beamtenflüngel zugunsten seiner Wiederwahl, für zurüdlehren könnten. Also auch die auch der Bund der Landwirte und die diesem gleichwertige ,, Mittelstandsbereinigung" eintritt.

nach der Niederwerfung des Aufstandes

feien die Truppen notwendig, um die ruhige Besiedelung zu er möglichen!

Es bleibt also für das Jahr 1907, vielleicht auch noch 1908, bei ben 8000 Mann, die uns pro Jahr rund

bewilligen?!

80 Millionen kosten!

Kolonialarmee

Uebrigens ist es mit den 80 Millionen pro Jahr für Südwest noch lange nicht getan. Es kommt noch hinzu der Bahnbau bis Keetmanshoop   mit 20 Millionen, die Farmerentschädigung mit 10 Millionen, der Ausbau der Bahn bis Kubub mit 25 Millionen, der abgelehnte Nachtragsetat mit 30 Millionen, die Ueberschreitungen aus früheren Jahren mit 30-50 Millionen. Das sind für zwei Jahre zuſammen mit 30-50

300 Millionen Mark!

Und dies Sündengeld foll auch fernerhin noch für eine Kolonie bergeudet werden, in der nach 50 Jahren günstigenfalls einmal 10 000 Kolonialagrarier wohnen werden!

Das deutsche   Volk müßte selbst am Tropentoller leiden, wenn es diese standalöse Wirtschaft mitmachen wollte!

Wahlkampf.

erteilt.

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"

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Die Weiterführung der Sozialreform endlich ist dahin, wenn der Liberalismus siegt; auf diesem Gebiete hatte er nie eine Stoßfraft, nie eine Initiative. Das Zentrum mußte stets den Einpeitscher machen. Solange die Regierung auf das Zentrum Rücksicht nehmen mußte, konnte fie auch die Sozialreform nicht ganz ins Stocken kommen lassen; macht der Liberalismus die Geschäfte, so steht der Karren still, daher auch der Jubel aller scharfmacherischen Beitungen. Für Arbeiter und Mittelstand kann es daher auch keine bessere Parole geben als Erhaltung eines starken Zentrums."

Christliche Zivilisation.

Aus Baden schreibt man uns:

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Die

Neben diesen beiden Kandidaturen ist auch der Freifinn auf den Plan getreten. Die Freifinnigen, die früher im Wahlkreis Altenburg  er umfaßt das ganze Ländchen start vertreten waren, find bon Wahl zu Wahl immer mehr zusammengeschmolzen. 1903 ver­zichteten sie, im Gefühl ihrer Ohnmacht, auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten, und 1904 stimmten fie trotz der skandalösen Ungültigkeitserklärung des sozialdemokratischen Mandats für Es war die Soziale Pragis", die im Juni vorige Wir find gespannt, welche Haltung zu dieser Forderung der Re- den Reaktionär Borzig! Mit diefes feige Verhalten Jahres schrieb: Es ist teine einzige positive Tat bec gierung nunmehr der Freifinn einnehmen wird! Wird er die des Freisinns, der lieber einen ultrafonservativen Reichsparteiler Sozialreform in dieser sechs Monate währenden Session als einen demokratischen Sozialisten im Besize des Mandats sah, zustande gekommen... Die wirklichen Taten fehlen ist die Auslieferung des Kreifes an die Konservativen zu setzen. feit einigen Jahren." Und ein christliches Blatt, die Bei der diesmaligen Wahl tragen sich die Freifinnigen mit der Baugewerkschaft", schreibt in seinem Jahresrückblick: Hoffnung in die Stichwahl zu kommen! Ihr Kandidat ist ein sozialpolitische Ernte des scheidenden Jahres ift Altenburger   Rechtsanwalt Dr. Höfer. Der Reichsverein hat bereits mager; über einige schöne Reden ist man nicht entschieden, daß er sich auch für den Freisinnstandidaten ins Zeug hinausgekommen." werfen will, und daß er ihn als dem Porzig gleichwertig ansehe! Das sind die Erfolge der ultramontanen Einpeitscher". Das Während sich die bürgerlichen Parteien noch ruhig verhalten, hat Zentrum hat allerdings die Regierung eingepeitscht aber nur zur die Sozialdemokratie im Anschluß an die Landestonferenz am ver- Untätigkeit auf sozialpolitischem Gebiete. gangenen Sonntag den Angriff gegen die Kaffernparteien" in breiter Linie aufgenommen. An zehn Orten fanden am Sonntag Versammlungen statt. Die Parteigenoffen hatten während der Weihnachtstage das erste Flugblatt verbreitet und für die Versammlungen Die Genoffen, welche die erste Flugblattverbreitung auf den gut vorgearbeitet. Diese waren denn auch fast ausnahmslos gut besucht. Dörfern borgenommen haben, wissen davon zu berichten, daß Redlich bemühen sich die Polizei, Landrat und Ortsvorsteher, unter der bäuerlichen Bevölkerung beider christlichen Konfessionen schon jetzt Wahlanfechtungsmaterial beizuschaffen. So hat der Alten- der Fanatismus gegen die Sozialdemokratie feine bedenklichen burger Landrat b. Schent den Ortsvorstehern der Landorte an Folgen zeitigt. befohlen, feine Abschriften der Wählerlisten und ebensowenig In Destringen bei Bruchsal   sind Hunde auf die Zettel­die Liſteneinsichtnahme für dritte zu gestatten! In Schmölln   träger gehegt worden. In Linkenheim   bei Karlsruhe  hat die Polizei verschiedenen Flugblattverbreitern die Ver- geriet ein Bauer beim Lesen des Namens unseres Kandidaten er daß teilung von Flugblättern ohne vorher eingeholte Erlaubnis in eine solche Christenwut, nach einem eichenen als ftrafwürdig untersagt und deren Siftierung vorgenommen, um Bengel griff nnd unseren Bettelträger mit Totschlag bedrohte, falls fie strafrechtlich verfolgen zu können"! Die größten Schwierigkeiten er nicht das Anwesen verlasse! In einem anderen Hause machte werden denjenigen Parteigenoffen gemacht, die sich um die Samm eine Frau ihrer christlichen Nächstenliebe gegen einen älteren lung von Wahlpulver" bemühen. Der Bürgermeister von Nonne Arbeiter Luft durch die Titulaturen:" Dreckspatz!"" Lausbube!" usw. burg, Dr. Hiller, hat nur einer beschränkten Zahl von Genossen- Glücklicherweise gehören diese Erscheinungen der pfäffischen Volks­im ganzen fieben die Erlaubnis zur Sammlung von Geldern vergiftung noch zu den Ausnahmen. Bei früheren Wahlen waren barüber veranlagt, ob die Sammler nicht vorbestraft find, in berzeichnen.- Dabei hat der gute Mann noch sorgfältige Erhebungen hier solche Roheiten gegen anständig auftretende Arbeiter nicht zu welchem Falle er überhaupt keine Vollmacht erteilen will.( Es besteht Pfarrer Naumann: Reichstagskandidat im Reichslande. zu Sammlungen die behördliche Erlaubnis einholen muß!) Eine nämlich in diesem angenehmen Vaterländchen ein Gebot, daß man Jm Wahlkreise Colmar   stellten die vereinigten Liberalen und angenehme Gepflogenheit dieses genialen Ronneburger Bürgermeisters Demokraten den Führer des Jungliberalismus, Pfarrer Friedrich ist auch die: bie Sammellisten zur Hälfte mit dem Texte seiner Naumann, auf. Naumann nahm die Kandidatur an. Bei der Reichs­wodurch er es fertig bringt, daß gerade noch 12 Beilen für Unter- anwalt Preis( flerifal) 8163, Beirotes( Goz.) Erlaubnis und feiner höchsteigenhändigen Unterschrift zu bebeden, tagswahl im Jahre 1903 erhielten im ersten Wahlgange Rechts­schriften frei bleiben. Für 7 Listen hat er Erlaubnis gegeben, und Kandidat der Elf. Wolfspartei 2768 und Riegert( lib.) 2723 Stimmen. 7X 12, das gibt 84 Personen, die um einen Beitrag angegangen In der Stichwahl fiegte Preiß mit 9110 Stimmen über Peirotes, Aussicht, gewählt zu werden, demokratie unterzufriegen?! werden können. Ist das teine geniale Methode, die Sozial- der 6187 Stimmen erhielt. besteht für Raumann nicht. Die Sozialdemokratie ist im Kreise Die Genossen auf dem Lande, die sich mit der Munitions  - sehr rührig und bei der in den Landkreisen zum Teil noch be fammlung abgeben, find noch schlimmer dran. Von ihnen wird ſtehenden Antipathie gegen die Altdeutschen ist es selbst zweifelhaft, berlangt, daß sie sich persönlich auf dem Landratsamte ein- ob die liberale eingesessene Bauernschaft Naumann mit ihrem Ver­finden, wenn fie um die Erlaubnis zur Sammlung nachsuchen! trauen beschenkt. Bezeichnend aber für die Liberalen in Alt­Um nun vielleicht fünf Mark einzusammeln, fann man aber nicht deutschland   ist es, daß einer ihrer tüchtigsten Führer und jedenfalls rechten Rheinufer keine zehn Mark Reisegeld usw. opfern, und deshalb verzichtet man lieber einer ihrer ehrlichsten Politifer am spornen berlei Liebenswürdigkeiten den Eifer unserer Partei Reihen?- auf die Ehre, den Herrn Landrat belästigen zu dürfen. Natürlich Kandidatur erhalten konnte. Fürchtet man ihn etwa in den eigenen genossen nur an, und da zudem die Zahl der organi fierten Parteigenoffen, sowie auch die der Leser und Einen Aufruf an die deutsche   Kaufmannschaft erläßt der Kon 16. Kreis: Biberach  : Landtagsabgeordneter Hildenbrand in 1904 beträchtlich angewachsen ist, fo bari mit einiger Gewißheit auf richtigen Leute in das Reichsparlament zu wählen: An die Abonnenten des Parteiorgans, der Altenburger Boltszeitung", feit fettionär". Er empfiehlt, bei den kommenden Reichstagswahlen die Stuttgart  . einen günstigen Wahlausgang gerechnet werden. 17. Kreis: Ravensburg  : Schreiner Krauß in Biberach  . Reichstagsmehrheit, die durch ihre Bollpolitik( ganze Die Gegner find mit ihren Wahlvorbereitungen noch nicht fo Der abgewimmelte Arbeiterkandidat. Industriezweige lahmgelegt) das deutsche   Volt schwer tveit. Das 8entrum hatte bisher vier Kreise: Aalen  , Blau- Wie die Blätter meldeten, war in Saarbrüden der Gewerk schädigte, an die Reichstagsmehrheit, die dem deutschen   Volte eine beuren, Biberach   und Ravensburg  , vertreten durch die Abgeordneten fchaftssekretär Wernerus als Zentrumskandidat aufgestellt worden. neue enorme Belastung durch neue verkehrs. Hofmann, Gröber, Erzberger und Leser, inne, von denen die legteren Jezt hat die Bertrauensmännerversammlung den Beschluß des Vor- feindliche Steuern brachte an diese Reichstagsmehrheit brei wieder kandidieren, während der erste zurücktreten wird. Diese standes der Zentrumspartei  , Wernerus aufzustellen, verworfen und werde man noch lange denken! Die Kaufmannschaft bier Wahlkreise erhält das Zentrum in jedem Fall wieder. mit großer Mehrheit den Justizrat Strauß( Saarbrücken  ) als Der Bauernbund besaß bisher drei Streife, Heilbronn  , Hall Kandidaten berufen! Für Strauß wurden 91, für Wernerus habe es bisher immer berstanden, hinterher, wenn es au fpät Seine drei Abgeordneten Bogt- Gochfen, Bogt 50 Stimmen abgegeben. Die Versammlung nahm einen sehr er ist, zu schimpfen, zu jammern und zu klagen! Die Furcht, irgendwo Büttelsbronn und Dr. Wolff, kandidieren wieder. regten Verlauf. Jedenfalls wollte die Parteileitung den besseren" bei Bekundung der wahren Gefinnung anzustoßen, müsse aufhören, Die Voltspartei hatte bisher fünf Streise, Reutlingen  , Galt, Bentrumsleuten das Schicksal der Duisburger   Ultramontanen er- und die Erfahrungen der letzten Jahre müßten bei den kommenden Freudenstadt  , Tuttlingen   und Ulm. Bon feinen Abgeordneten werden sparen, die aus Haß gegen den schlichten Mann aus der Werkstatt, Wahlen beherzigt werden! Baher, Haußmann und Schweichardt wieder kandidieren, Storz hat der als Kandidat aufgestellt war, lieber dem liberalen Gegner die fich noch nicht entschieden, und Wagner ist zurüdgetreten. Stimme gaben.-

Die Wahlbewegung in Württemberg  . Stuttgart  , 81. Dez.( Eig. Ber.) Die fozialdemokratischen Kandidaten sind nunmehr für alle 17 württembergischen Reichstagswahlkreise aufgestellt. Sie heißen: 1. Kreis Stuttgart: Landtagsabgeordn. K. Hildenbrand, bisheriger Vertreter. 2. Kreis Cannstatt: Landtagsabgeord. W. Keil, Redakteur. 3. Streis Seilbronn: Fr. Feuerstein, Sekretär der württem­bergischen Konsumbereine. 4. Kreis Böblingen  : Gemeinrat K. Sperka, bisheriger Ver­5. Kreis Eßlingen  : Gemeinderat 2. Schlegel, bisheriger Ver­6. Streis Reutlingen  : A. Schlide, 1. Vorsitzender des Deutschen 7. Streis Calw: R. Dster, Hülfsarbeiter im württembergischen Parteisekretariat.

treter.

treter.

Metallarbeiterverbandes.

Arbeiterfekretär.

8. Kreis Freudenstadt  : W. Kowald, Schriftfeger in Stuttgart  . 9. Kreis Tuttlingen  : Bürgerausschußmitglied H. Mattutat, 10. Kreis Göppingen  : Landtagsabgeordneter Dr. H. Linde. mann, bisheriger Vertreter. 11. Streis Hall: Gemeinderat Krüger in Hall.

12. Streis Gerabronn  : Gemeinderat. Birth in Langenburg  . 13. Kreis Aalen  : Landtagsabg. Fr. Fischer, Buchhändler. 14. Kreis Ulm  : Gemeinderat A. Dietrich, Buchbinder. 15. Kreis Blaubeuren  : Maler Göhring in Ulm  .

Die Nationalliberalen hatten bisher nur den Cannstatter  Streis inne, to auch der bisherige Abgeordnete Professor Sieber wieber tanbibiert.

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,, Kein Paradearbeiter".

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Die deutsche   Kaufmannschaft.

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Die Parteikavallerie.

2871; ber

Ein Parteigenoffe( Arzt), der im Winter schon große Radtouren unternommen hat, schreibt:

Schwierigkeiten zu überwinden: Kälte und Schnee! Es er Die roten Radler haben in diesem Wahlkampfe wesentliche scheint deshalb ratsam, einige fachmännische Winte zu geben. Die feldmäßige Ausrüstung der Parteitavallerie muß bestehen aus Dhrenschügern, Handschuhen, Pulswärmern und doppelten Unterhosen. Zepteres deswegen, weil die Beine trotz des Strampelns nicht von felbst warm werden. Ohne besonderes Butun wird von selbst warm der Rücken und der übrige Körper. Eventuell empfiehlt es sich auch, ein Taschentuch vor den Mund zu binden, damit die scharfe Luft nicht unmittelbar auf die durch das Radeln erhitzten Atmungsorgane eindringt. Für Lungenfrante ist die Teilnahme am Dienst der roten Kavallerie auf keinen Fall zu empfehlen.

Da die sozialdemokratische Partei die einzige ist, die gegen jene wahnsinnige Politik Krieg führt, so muß die deutsche  Kaufmannschaft demnach sozialdemokratisch wählen, will sie Die Nationalliberalen im Wahlkreise Duisburg Malim Sinne des Konfektonär" wirkungsvoll Protest erheben! Das von den Nationalliberalen angestrebte allgemeine württem beim Ruhrort  - Oberhausen   haben sich zu einer sozialen bergische Stafferntartell", das in allen Wahltreisen eine allgemeine Tat" aufgeschwungen, indem sie an Stelle des mandatmüden Herrn Phalang wider Schwarz und Rot" bilden sollte, ist allmählich ins Beumer einen Arbeiter, den Former Christoph Jung, als Waffer gefallen! Die Boltspartei lehnte es grundsäglich ab, Kandidaten aufstellten! Der nationalliberale Arbeiterkandidat hat mit den Konservativen resp. dem Bauernbund Wahlabmachungen auch schon seine Wahlrede gehalten. Nachdem zunächst ein Fabrik zu treffen und Letztere wiederum wollten nur dann befizer und ein Professor geredet hatten, entwickelte der Kandidat mit der Boltspartei verhandeln, wenn diese über ihre Stellung zur Sozialdemokratie eine befriedigende Auskunft geben sein Programm. Aus seiner Rede hebt die Kölnise 8tg." würde", d. h. wenn diese erklären würde, einen Bauernbündler in als besonders bemerkenswert den Satz hervor: jedem Falle einem Sozialdemokraten vorzuziehen! Daß die Volts. partei das nicht fann, hat sie nicht nur durch die Ablehnung ihrer Beteiligung am Rafferntartell", sondern auch dadurch bewiesen, daß fie für die am 9. Januar stattfindende Landesproportionalwahl mit der Sozialdemokratie einen verbundenen Wahlvorschlag einreichte. Diese Verbindung" der beiderseitigen Wahlvorschläge hat die Bedeutung, daß bei der Mandatverteilung die von beiden Die Nationalliberalen werden wissen, weshalb fie diesen Muster­Parteien erhaltenen Stimmenzahlen zusammengezählt werden. Es besteht dann die Möglichkeit, durch die von beiden kandidaten zum Nachfolger des Oberscharfmachers Beumer ausersehen Parteien aufgebrachten Stimmreste, mit denen jede für sich kein Mandat haben. Da Herr Jung seinen Beruf so über alle Maßen liebt, so mehr erzielen würde, gemeinsam noch ein Mandat mehr zu ersparen es ihm hoffentlich die Sozialdemokraten, seine Tätigkeit erhalten, das auf solche Weise der Reaktion auf jeden Fall verloren durch Ausübung eines parlamentarischen Mandats unterbrechen zu ginge. Wem es zufällt, ob der Volkspartei oder der Sozialdemo- müffen. fratie, das wird dann auf dem Wege einer besonderen Stimm­aufteilung eruiert.

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" Ich bin kein Paradearbeiter, wie das Zentrum und die Sozialdemokratie solche aufweist, sondern ich habe meinen Beruf lieb und bleibe ihm treu. Sollte ich zum Ab­geordneten gewählt werden, dann fehre ich aum Schluß der Session wieder in meine Werkstatt zurüd, um mich in gewohnter Weise zu ernähren."

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Zentrum und Koalitionsrecht.

Für Humor im Wahlkampf,

forgt der Herr Gendarm aus dem Dorfe Nietleben, wo sich die Provinzial- rrenanstalt befindet. Der Herr Beamte verlangt, daß von Teilnehmern nicht mehr mitgeführt werden, da diese Gegen­fünftig in fozialdemokratischen Versammlungen Stöcke und Schirme stände nach§ 7 des preußischen Vereinsgesetzes als Waffen an zusehen seien!

Versammlungsbesucher barfuß erscheinen; denn die Stiefel könnten Nächstens wird der gute Mann vielleicht noch verlangen, daß die fchließlich auch noch als Waffen" angesehen werden. Versammlungen.

Der Bayrische Kurier" bringt in seiner Beilage Durch diese zwischen Bollspartei und Sozialdemokratie getroffene Vereinbarung werben insbesondere die Rationalliberalen sehr Soziale Fragen" vom 27. Dezember eine bemerkenswerte unangenehm berührt sein, und die Vereinbarung beweist auch, daß Notiz, die nicht ohne. Nugen im Kampfe gegen in Württemberg   für die Wahlparole gegen die in der Frage des das Zentrum sein wird. Sie lautet: füdwestafrikanischen Krieges sich ablehnend verhaltende Reichstags­Die Koalitionsfreiheit gehört zu den Dingen, die Danzig  . Eine äußerst start besuchte Voltsversammlung tagte am mehrheit absolut kein Boden mehr vorhanden ist. doch auch mit gewisser Borsicht behandelt werden müssen. In 28. Dezember v. J. im Bürgergarten" in Schidlig. Weit über Landshut   behandelte dieser Tage der Münchener   Oberegpeditor 1000 Personen hatten sich eingefunden und lauschten mit großer Löwened diese Frage und verlangte die Schaffung von Beamten- Spannung dem Vortrage des Gewerkschaftssekretärs Genossen Trilfe­Elbing, der über Die Reichstagsauflösung und das und Bedienstetenausschüssen, die Gewährung der vollständigen hungernde Bolt" fprach. Nach dem mit braufendem Beifall Koalitionsfreiheit. Das nun doch eine Forderung, aufgenommenen Vortrage wurde einstimmig unter lebhaften Beifalls­die unter Umständen geradezu gut einem awei- rufen Genosse Trilse zum Kandidaten nominiert! schneidigen Schwerte   werden kann, Den staatlich In Koblenz   St. Goar   eröffneten unsere Genoffen am 30. De­angestellten Beamten und Bediensteten sind doch vom Tage ihrer zember v. J. den Wahlkampf mit einer sehr gut besuchten Ver­Anstellung an eine ganze Reihe von Rechten verbürgt, die jeder jammlung, in der Genosse Heinrich Hüttmann- Frankfurt   a. M., der im privaten Dienste stehende Mann sich erst durch Vertrag ver- Kandidat des Kreises, referierte.

Die Situation im Herzogtum Sachsen- Altenburg. Aus Altenburg   wird uns geschrieben: Die sozialdemokratische Landesorganisation im Herzogtum Sachsen- Altenburg hat auf einer am bergangenen Sonntag in Gera   abgehaltenen anßerordentlichen Landestonferenz, auf der( bis auf zwei tieine Parteivereine) sämt liche Organisationen vertreten waren, Stellung zur Reichstagswahl genommen. Als Kandidat wurde wiederum Genosse Buchwald aufgestellt, der bekanntlich 1903 im ersten Wahlgange ge­wählt worden war, dessen Mandat dann aber für un­gültig erklärt wurde, weil der Staatsminister v. Helldorf in einer fonservativen Vertrauensmännerversammlung vor der Wieder­aufstellung des bisherigen Vertreters des Wahlkreises, des 7, Mart Zöllners v. Blödau gewarnt hatte, da dieser keine Aussichten auf Wiederwahl habe und der Kreis unter folchen Umständen an die Sozialdemokratie verloren gehen könne! In der Nachwahl, die man Hals über Kopf anberaumte, um noch schnell nach den Listen von 1908 wählen zu können, wurde der Oberlandesgerichtsrat Porzig, ein tonfervativer Reaktionär schlimmster Art, mit einer Mehrheit von einigen hundert Stimmen gewählt.

ist

schaffen muß, wenn er soweit gehende Rechte überhaupt bekommt, In Halle   a. S. sprach am Mittwochabend Genosse Baul Singer. die er sich im Lohnkampf erringen muß. Es wird sehr zu über- Bon überfüllter Versammlung stürmisch begrüßt, erinnerte der Redner Tegen sein, ob man jemals an die Zubilligung solcher Rechte mird daran, daß er seine erste Wahlrede außerhalb Berlins   in einem für denken können. Man denke sich die möglichen Folgen eines solchen die Partei historisch gewordenen Lokale halte. Im Versammlungs­saale des Abends( Bellevue") fand nämlich der erste sozialdemo Zusammenschlusses!" fratische Parteitag nach dem Fall des Sozialistengefeges statt. Die Bartei, die trog Sozialistengeiez borwärts gelommen sei, werde auch fiegreich aus der fommenden Reichstagswahl hervorgehen.

Das Zentrum würdigt die staatlichen Angestellten zu Staatsbürgern zweiter Selaffe herab und gibt sie wehrlos ihrem Arbeitgeber: der Regierung, preis. Die Beamten mögen

Die Parteigenoffen gehen mit Bubersicht in den Wahl- sich das merken!! tampf und hoffen, den Streis im ersten Wahlgang wieder zu er Das Zentrum als sozialpolitischer Einpeitscher". obern. Kandidat der Konservativen ist wiederum der Reaktionär Die Kölnische Boltszeitung" untersucht in einem Borzig, der als Mitglied des Reichsvereins zur Verleumdung der längeren Artikel, was bei der bevorstehenden Reichstagswahl auf Sozialdemokratie natürlich alle Altenburger   Großbauern und junter dem Spiele steht. Am Schlusse des Artikels heißt es:

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In Fürth   sprach Bebel am Mittwochabend vor einer überaus start besuchten Versammlung. Aus der politischen Situation, unter Anführung des Briefes des Reichskanzlers an den Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, 30g Bebel die Schlußfolgerung von der Unfähigkeit Bülows, bie Reichsgeschäfte au leiten. Er verspottete die Anstrebung