ßcBrörtjen worden, sodaß daZ Türschloß herausgezogen und die Türselbst volläudig ramponiert ist. Gestohlen wurde eine gepanzerte,feuersichere Geldkassette, die i7 Zentimeter lang, 32 Zentimeter breitund 18 Zentimeter hoch ist. Die Kassette war in einem besonderenSchrank, dessen Türen ebenfalls demoliert sind, eingeschlossen undam Boden festgeschraubt. Erbeutet haben die Spitzbuben etwa fürbb Mark Postwertzeichen berschiedener Preislagen, zirka 26 MarkPrivatgeld und einige Jnvalidenmarken. Da die Kassette anscheinendbeim Oeffnen zu großen Widerstand leistete, haben die Einbrecherdieselbe aus dem Schrank herausgebrochen und mit sämtlichem In-halt, als da sind: Geschäftsbücher, Bankbuch, Ouittungs-blocks, Jnvalidenkarten und andere gegen Feuer zu schützendeGegenstände mitgenommen. Schon vor acht Tagen ist derVersuch zum Einbruch gemacht worden, die Diebe sind abernicht hinein gekommen oder sind gestört worden. Der Kassiererhatte daher das Geld sicherer untergebracht und konnte dieses jetztnicht in die Hände der Diebe fallen. Immerhin ist dem Expedientender„Einigkeit", der zugleich der Kassierer der Geschäftskommissionder Freien Vereinigung deutscher Geiverkschaften ist, eine höchst un-angenehme geschäftliche Störung bereitet worden.Die Kassette ist gesteru in einem Hausflur in der Sehdelstraßegefunden worden.Zu einem Rcttungswerk wurde die Feuerwehr gestern morgenin der Schönedergerstraße in Anspruch genommen. Unmittelbarvor der Einfahrt zu dem Feuerwchrdcpot war ein hochbeladencrRollwagen der Firma Bartz u. Co. umgcstürtzt. Die Deichselstangeschnellte empor und riß die Pferde mit m die Höhe, sodaß die Tierein Erstickungsgefahr. gerieten. Die Feuerwehr befreite die Pferdeund schaffte auch die zum größten Teil zertrümmerte Ladung beiSeite.Kohlenoxydvergiftung hat den Tod einer Greisin herbeigeführt.In dem Hinterhause des Grundstücks am Weidenweg 51 wohnt die7gjährige Witwe Pilgrimm mit ihren erwachsenen Söhnen. Sonntagmittag kam der älteste Sohn angeblich betrunken nach Hause. Diealte Frau lag, von einem Schlaganfall betroffen, krank danieder, undder Sohn versuchte, sich selbst Mittagessen zu bereiten, ließ dabeiaber die Tür der Kochmaschine unvorsichtigcrweise offen. Es ent-wickelte sich KohlenoxhdgaS, unter dessen Einwirkung Mutter undSohn erstarrten. Als etwas später der zweite Sohn nach Hausekam, fand er beide leblos in der Stube. Er schlug sofort Lärm unddie daraufhin alarmierte Feuerwehr versuchte, durch Einflößen vonSauerstoff beide Personen zu retten. Frau Pilgrimm war aberbereits tot. Ihre Leiche wurde von der Polizei beschlagnahmt. DerSohn zeigte noch Lebenszeichen und wurde nach dem Krankenhauseam Friedrichshain gebracht.Zur Aussperrung der Posamentierer! In der Knabenschule,Danzigerstraße, hält es der Herr Direktor genannter Schule fürnotlvendig, alle jungen Leute, welche jetzt die Schule verlassen, dar-auf aufmerksam zu machen, daß sie als Posamentier einer geseg-neten Zukunft entgegengehen und ersucht die jungen Leute, bei denBerliner Meistern in die Lehre zu treten. Wir organisierten Posa-mcntiercr halten es für unsere Pflicht, alle Väter und Vormünder,deren Söhne jetzt die Schule verlassen, darauf hinzuweisen, daß dieVerhältnisse nicht dem entsprechen, was die Herren Schulvorständemitzuteilen für nötig befunden haben und ersuchen wir alle Väterund Vormünde, über genannte Branche erst Erkundigungen ein-ziehen zu wollen.Arbeitsnachweis der Posamentierer: Alte Jakobstr. 13%.Verschüttet wurde gestern nachmittag ein Arbeiter, der mit Erd-arbeiten an der Neue Grünstraße-Ecke Wallstraße beschäftigt war.Er erlitt erhebliche Verletzungen und mußte nach der Unfallstationin der Brüderstraße gebracht werden.Vermißt wird seit dem 18. Februar die 14jährige Tochter derEheleute Gollmert, Grünthalerstr. 48. Das Mädchen ist bekleidetmit einem blau- und weißgesprcukelten Jackett, einer rot- und weiß-gestreiften Bluse, dunklem Rock, schwarzer Tändelschürze und trugschwarze Halbschuhe. Das Mädchen war von der Mutter zumLiefern nach der Pankstraße geschickt worden, ist auch beim Schneidergewesen und bekam 32 Stück Blusen(weiße mit Stickerei) mit. Vonda aber ist es nicht wieder zu Hause zurückgekehrt. Da daS Mädchenan epileptischen Anfäcke» leidet, ist eS möglich, daß ihm ein Unglückzugestoßen ist und bitten die Eltern, ihnen unter obiger AdresseNachricht zukomme» zu lassen. Auch der Fiüder der Blusen wirdum Abgabe derselben gebeten, da die Eltern Ersatz leisten müssen.Wegen einer großen Gasexplosion wurde gestern früh um 7 Uhrdie erste Kompagnie nach der Lietzmannstr. 27/28, Ecke der Neuen König«straße, gerufen. Dort war angeblich durch Unvorsichtigkeit im Kellerdes Vorderhauses der Gasmesserfabrik von I. u. C. Elster ein Gas-Hahn nicht vollständig geschlossen. Unter gewaltiger, das ganzeGebäude erschütternder Detonation entzündete sich das Gas. Fastkeine Fensterscheibe im Hause und von den gegenüberliegendenGrundstücken blieb ganz. Die Glassplitter bedeckten Bürgersteigeund Straßendamm. Von den Straßenpassanten wurden mehrereschwer verletzt. Auf der Unfallstation in der Alten Schützenstraßewurden drei, der Arbeiter Friedrich Schmölling. der MilchhändlerPaul Dretzler und der Arbeiter Richard Paskowski verbunden. Siehatten Verletzungen am Kopf und den Händen erlitten. Von denübrigen war der Stellmacher Karl Neumann am schwersten verletzt,der Arbeiter Friedrich Schmölling hatte sich noch Brandwunden zu-gezogen. Die Feuerwehr unter Leitung des Brandinspektors Leupoldtbeseitigte die Gefahr und legte den Leichtverletzten Notverbände an.Eine zweite Gasexplosiou beschäftigte am Sonntagabend dieSicherheitswache im Apollo-Theater in der Friedrichstraße. DieseExplosion war am Gasmotor erfolgt. Die Gefahr wurde vomMaschinenpersonal und der Sicherheitswache schnell, ohne daß eineBeunruhigung des Publikums erfolgte, beseitigt. Eine dritteExplosion rief den 16. Zug am Sonntagabend nach der Gerichtstr. 1,Ecke der Grenzstraße. In einem Kincmatographen-Theater hattensich Filmsstreifen entzündet. Personen sind dabei nicht zu Schadengekommen.Nachts um 2 Uhr wurde die Feuerwehr böswilligerweise nachder Togostraße an der Jungfernheide gerufen. Der Täter istleider unerkannt entkommen. Durch die Ueberhitzung einesDampfkessels entstand heute früh auf dem Ostbahnhof, am Eingangder Friedrichsfelderstraße die Gefahr einer Kesselcrplosion. DieWasscrdämpfe strömten unter großem Druck und Geräusch aus.Aon der Feuerwehr wurde die Gefahr durch Entfernen der Feuerungund Oeffnen der Ventile beseitigt. Der 11. Zug hatte in derMohrenstr. 42 zu tun, wo neben den Kolonadcn Holz auf einerDampfheizung brannte. Es gelaug die Gefahr bald zu beseitigen.Ferner hatte die Wehr noch in der Oderbergerstr. 21. wo sichLumpen entzündet hatten, und an einigen anderen Stellen zu tun.Ein aufregender Vorgang hat sich am Sonnwgvormitta? aufdem Rummelplatz an der Bchmstraße auf dem Gesundbrunnenabgespielt. Unter den dortigen SchauSudcn befindet sich auch seiteiniger Zeit eine Menagerie. Der 34iährige Tierbändiger JulrusGärtner hatte Conntagmomen den Tigerzwinger etwas streichenSollen. Dies schien dem Tiger nicht zu behagen. Er zeigte sichunruhig und als G. ahnungslos dem Gitter nahte, wurde er vondem Tiger an der rechten Hand erfaßt. Zweifellos wäre der Bc-daUcrnsioerte von dem Raubtiere zerfleisckst worden, wenn nichtim Augenblick der größten Gefahr der Mettagendk sitzer hinzu-gesprungen wäre und den Tiger mit einer eisernen Stange vonseinem Opfer fortgetrieben hätte. Die Hand war mit zahlreichenRiß- und gleischwunden versehen. Ein Arzt in der Nachbarschaftleistete dem Schtververletzwn die erste Hülfe.Das Brautpaar unter dem Automobil. Ein bedauerlicherUnglücksfall trug sich Sonntagmorgen am Zoologischen Garten zu.Der Mechaniker Willi R., Auguststr. 83 wohnhast, war mit seinerBraut, der Köchin Emma K. aus der Pragerstr. 21, auf einemTanzvergnügen gewesen. Als die. Heiden morgens nach dem Bahn-hos Zoo log sich er Garten gingen, wurden sie beim Ucbcrschreitendes Fahrdamincs von cincin Automobil umgerissen und etwa50 Schritt mit fortgeschleift. Erst auf die SchveckenSrufe der�ßilmkß aauts der iSmffms m deg Unfall autmälm, Erbrachte sofort den Kraftwagen zum Stehen und die Verunglücktenwurden aus ihrer furchtbaren Lage befreit. Sie hatten schwereQuetschwunden, Hautabschürfungen und Rißverletzungen erlitten.Die K. hatte sich anscheinend auch eine Gehirnerschütterung zuge-zogen. Die ersten Notverbände wurden den beiden auf der Unfall-station am Zoologischen Garten angelegt.Arbeiter-Bildungsschule Berlin, Grenadierstr. 37. DerUnterricht in Nationalökonomie nimmt am nächstenFreitag bestimmt seinen Fortgang. Neue Teilnehmer werdennoch aufgenommen und wird zahlreicher Besuch erwartet.Das Apollothcater brachte am Sonnabend eine neue Burleske:„Ali bcn Mocca" auf die Bühne, zu der ein junger KomponistWalter Kollo die Musik geschrieben hat. Der Titel der Burleskehört sich ganz morgcnländisch an und ihm war es wohl auch zuzu-schreiben, daß eine ganze Loge voll Japaner sich eingefunden hatte,um schließlich gewahr zu werden, daß die Typen, die zur Verwen-dung gelangten, zum Teil aus Berlin vom Wedding stammten. DasLied:„Ich singe, wie der Vogel singt" und das Couplet:„August,August, ich Hab Dich lieb" dürften wohl nicht lange Alleingut desApollotheaters bleiben. Wie immer war auch diesmal der Schwer-Punkt auf Ausstattung und Kostüme gelegt, bei denen vor allem dasAuge zu seinem Rechte kommt. Außer dieser Neuheit sind auchwieder einige tüchtige Spezialitäten zu verzeichnen. Künstler aufdem Drahtseil ist das Cole de Losse-Duo, welche ihre Arbeitmit drastischer Komik würzen. Als eine chike Exzentrik-Soubretteproduzierte sich La N o c d i a, die einen echten Typ eines franzö-fischen Gassenjungen schuf. Warum Anna Kenwick aber aufdie Bretter ging, wurde nicht recht klar, als Tänzerin und Sängerinsollte sie auftreten: was sie aber leistete, war unter dem Durchschnittund man war froh, als die Nummer zu Ende war. Ein König imReiche der Komik ist Bernhard M ö r b i tz. Mit seiner Blumen-l i l i entwickelt er ein Sprühfeuerwerk von Humor und Laune undungeteilter Beifall lohnte seine köstlichen Leistungen. Einen wahr-hast künstlerischen Eindruck machen„die 3 goldenen Jung-s r a u e n" als Jdealgestaltcn weiblicher Schönheit.Orgelkonzert. Mittwoch, den 6. März, 7 Vi— 8V2 Uhr, veranstaltet der Königl. Musikdirektor Beruh. Jrrgang das nächstePassionskonzert in der St. Marienkirche unter Mit-Wirkung von Frl. Marie und Käte Herrmann(Duette) undden Herren Paul Sager und Willy Trapp(Violine).U. a. Phantasie und Fuge von Liszt über„Ad nos, ad salutareinundani. Der Eintritt ist frei!Vorort- f«facbncbten.Charlottenburg.Freie Volksbühne Charlottenburg. In der ArbeiterbildungS-bcwegung ist in den letzten beiden Jahre,» die CharlottenburgerFreie Volksbuhne als ein Beispiel ausdauernden und zuversichtlichci,Ausstrcbens zu bemerken gewesen Am 27. Februar schloß dieordentliche Generalversammlungj das zweite Geschäftsjahr desVereins ab. Zu Beginn des abgelaufenen JahreS brach sich, wieder Bericht des Vorsitzenben betonte, beim Vorstand und bei denMitgliedern gleichzeitig die Erkenntnis Bahn, daß die Vorstellungenim Saale des„Volkshauses" den Ansprüchen nun nicht mehr ge-nügten. Zunächst wurde in der Chausseestraße, dann, ab Januar1337, im neuen Sch-illertheater Charlottenlburg gespielt. DieseWandlung brachte dem Verein Festigung im Innern und Ver-große rung nach außen. Das Verhältnis des Vereins zu seinerGeburtsstätte, dem„Volkshaus", hat sich dabei auch nur geklärtund befestigt. Ter Verein übernahm zwei Sitze im Verwaltungs-auSschuß des„Volkshauses" und entrichtet regelmäßig Beiträge zumDispositionsfonds, die gerade im vergangenen Jahre besondersreichlich bemessen waren. Nach Erstattung deS Kassenberichts schlugder Vorstand der Versammlung die Erhöhung der Beiträge von63 auf 83-Pf. monatlich vor. Man könne zwar auch mit 75 Pf.noch auskommen, aber der Vorstand habe den Wunsch, in Zukunftden Mitgliedern nicht nur Theatervorstellungen, sondern auchunterhaltende und aufklärende Rezitationen und Vorträge ohnebesonderes Entgelt bieten zu können. Den Einwand, daß man imSchillertheater selber jetzt billigere Plätze erhalten könne, wies derVorsitzende als einen gründlichen, wenn auch sehr verbreitetenIrrtum nach, worauf d,e Versammlung ohne Einspruch mit allengegen 3 Stimmen auf die Intentionen des Vorstands einging unddie Erhöhung auf 83 Pf. bewilligte. Die seitherigen Funktionäre,die sich fast alle zur Wiederwahl stellten, wurden mit Akklamationund einstimmig wiedergewählt und die Zurücktvetenden durch neueKräfte ersetzt. Der Vorstand wurde zur Bewältigung der wachsen-den Arbeit auf neun Mitglieder vergrößert. Mit der Bitte an alleAnwesenden, für den Verein zu wirken, schloß der Vorsitzende dieVersammlung.Rixdorf.Ein eigenartiger Unfall ereignete sich am Sonnabend abendauf dem Baugrundstück Berlinerstr. 7/8. Der Kutscher WilhelmHanneboldt, Jägerstr. 43 wohnhaft, wollte einen mit Erde be-ladenen Wagen c�tf die Straße hinausfahren, kam dabei der aus-geschachteten Baugrube zu nahe und Pferde und Wagen stürzteninfolgedessen in die Tiefe. Auch H. wurde mitgerissen. Er zog sichschwere Rippenquetschungen zu und mutzte in das städtische Kranken-haus gebracht werden. Erst nach mehrstündigen Bemühungen ge-lang es, Pferde und Wagen wieder aus der Baugrube herauszu-schaffen.Ein erhebliches Schabenfeuer hat in der gestrigen Nacht in der„Berliner Malzfabrik", Hermannstr. 23/33, gewütet. Durch Ueber-Heizung geriet die sog. Malzdarre in Brand. Sie wurde durch dieFlammen bollständig zerstört und etwa 133 Zentner Malz ver-brannten dabei. Die Hitze, die sich bei dem Feuer entwickelte, warso stark, daß sich die schweren Eisentüren und Träger bogen. Zweivolle Stunden hatte die Feuerwehr zu tun, um den Brand aufseinen Herd zu beschränken.Tempelhof.Bon einem traurigen Geschick ist die Schneiderin Anna Kubeaus der Berlinerstraße betroffen worden. Sie gehörte einemDamenturnverein an und an einem der letzten Abende hatte sie dasUnglück, bei einer Uebung in der Turnhalle zu stürzen. Sic legteder Sache aber weiter keine Bedeutung bei und erst als sich dieSchmerzen verschlimmiften, nahm sie ärztliche Hülfe in Anspruch.Jetzt war es leider zu spät. Auf dem Transport nach der Königl.Klinik starb das junge Mädchen an den Folgen innerer Ver-lctzuiigcn, die eS sich bei dem Unfall zugezogen hatte.Adlershof.Gemeindevertrctersitzung. Gegen die Aufstellung der Ge-meindewählerlisten hatte der Fabrikbesitzer Lutze wegen Nichtein-tragung seiner Person Einspruch erhoben. Derselbe ist Mitinhaberder unter der Firma„Lutzesche Erben" betriebenen Küchenmöbel-fabrik und ist die Firma in die Wählerliste eingetragen. Beschlossenwurde, ein juristisches Gutachten einzuholen, ob nach der Land-gcmcindeordnung Lutze auch persönlich in die Wählerlisten aufzu-nehmen ist. Bei den Neuwahlen zu der Straßen-, Brennmatc-rialien- und der Gesundheitskommission wurde auch unstr Genossetzildebrandt in dieselben gewählt. Dem Gesuch des Gemeindevor»steherS Reinfch um Anrechnung seiner früheren Dienstzeit in an-deren Gememdcnbei der Pensionierung wurde entsprochen. ZurAnlegung und Pflasterung der Kaiser Friedrichstraße soll gegen die-jcnigen Eigentümer, welche nicht daS benötigte Terrain kostenlosan die Gemeinde abtreten wollen, daS Enteignungsverfahren ein-geleitet werden. Zum Etat 1336 wurden folgende Nachbewilli-gungen beschlossen: Kapital- und Schuldcnverwaltung 1382 M.,Unterhaltung der Straßen 1653 M., Straßcnreinigung 1433 M.,Kehrichtabfuhr 533 M., bauliche Unterhaltung der Gemcindegebäude1133 M., Bureauhülfe 1133 M. Mit einigen kleineren Postenwurde» inZgessmt 10 841 M.»schbewilligh, welche durch dl- ex,zielten Ucbcrschüsse des laufenden Etatsjabres, die sich auf zirka23 333 M. belaufen werden, gedeckt sind. Weiter wurde die Kana-lisierung des Adlergestells bis zum Schnittpunkt des Bahngleiscsder Zinkfabrik und der verlängerten Moltkcstraßc beschlossen. Aufdie Petition der Gemeindevertretung an die EisenbahndirektionBerlin betr. Oeffnung des 2. Ausganges an der Rudower Chausseewährend des ganzen Tages bat dieselbe mitgeteilt, daß in der An-gelegenheit Erhebungen stattfinden. Nach gemachten Erfahrungendürften diese Erhebungen noch viel Zeit in Anspruch nehmen, ehedem dringenden Bedürfnis entsprochen wird. Zum Schluß teilteGenosse Hildebrandt mit, daß nach ihm zugegangenen Mitteilungenauf den, Kahlbaumschcn Fabrikgrundstück große Mengen Nitro-glycerin in unvorschriftsmäßigcr Weise lagern, welche bei eventuelleintretender Katastrophe eine große Gefahr für die ganze Bevölkc-rung herbeiführen können und forderte den Gemeindevorsteher auf,die geeigneten Schritte zur Feststellung eventuell Verhinderungeines Unglücks zu unternehmen. Derselbe sagte zu. umgehend dieOrtspolizcibchörde davon in Kenntnis setzen zu wollen. Hoffentlichnimmt die Polizei eine gründliche Feststellung vor und sorgt dafür.daß eine Gefahr für die Bevölkerung nicht bestehen bleibt.Die Kasscnmitglieber der hiesigen Ortskrankenkassc werdendaraus aufmerksam gemacht, daß am 14. März, abends 7 Uhr imHähnschen Saale. Bismarckstr. 63, eine Generalversammlung statt-findet. In derselben soll die Ersatzwahl von 38 Delegierten(Arbeitcrvertreter) vorgenommen werden. Da vermutet wird, daßnoch eine zweite Liste vom Kassenvorstand aufgestellt wird, sowerden die Mitglieder ersucht, für die vom Gewerkschaftskartellaufgestellten Kandidaten zu stimmen. Die Stimmzettel mit denaufgestellten 38 Kandidaten werden den Kassenmitgliedern amEingang ausgehändigt. Die Gewerkschafts-Kommission.FriedrichShagen.Mittwoch, den 6. März, abends 3 Uhr. findet im RestaurantMax Lerche, Rundteil, eine öffentliche Versammlungstatt mit der Tagesordnung: 1. Vortrag der Genossin EmmaIhrer:„Die Löhne der Federheimarbeitcrinnen in der rosigenBeleuchtung durch die Berliner Handelskammer." 2. Freie Aus-spräche. Um recht zahlreiche Beteiligung ersucht das Gewerkschafts-kartell.Reinickendorf.Zur Neuwahl eines Landtagsabgeordneten ist in den Urwaihl-bezirken 2— 13 die Neuwahl von Wahlmännern vorzunehmen. Diezu diesem Zweck aufgestellten UrWählerlisten liegen am 5., 6. und7. März im Gemeindebuveau. Zimmer 11, während der Dienst-stunden von 3 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags aus. EtwaigeReklamationen müssen während dieser 3 Tage angebracht werden.Versäume niemand, die Lfften einzusehen. Wem dazu Zeit undGelegenheit mangelt, beaustrage einen anderen mit der Einsicht-nähme.Klosterfelde(Bezirk Pankow).Wie schlecht es mit der Gesetzeskenntnis bei den Polizeibehördenmitunter steht, beweist folgender Fall: Am Sonnabend, den 23. Fe-bruar er., sollte in der Wohnung eines am Orte wohnenden Ge-nassen-eine Versammlung der zum Wahlverein Bezirk Pankowgehörigen Genossen stattfinden. Ein Saal war wegen der bekanntenAngst der Gastwirte vor polizeilichen Schikanierungen nicht zuerlangen. Ueber die erfolgte Anmeldung der Versammlung weigertesich der zuständige Amsvorsteher von Stolzenhagen die Bescheinigungauszustellen. Er verlangte von dem Einberufer Angaben überden Zweck der Versammlung, über die Zahl der zu erwartendenBesucher und über die Größe des Versammlungsraumes. Dergenannte Amtsvorstehcr scheint die Bestimmungen des Vereins-gesetzes und des Artikel 23 der preußischen Verfaffungsurkundenicht zu kennen Nach letzterer sind alle Preußen berechtigt, sichohne vorgängige obrigkeitliche Erlaubnis in geschlossenen Räumenzu versammeln. Dem Amtsvorsteher, der von dieser Bestimmungkeine Ahnung zu haben scheint, ist anzuraten, sich einmal mit der-selben vertraut zu machen. Selbstverständlich ist über das Ver-halten des Amtsvorstehers von Stolzenhagen Beschwerde erhobenworden.— Der Ausbau der politischen Organisation am Orteschreitet trotz Saalverwcigerung und trotz der Stellungnahme dxxPolizeibehörde rüstig vorwärts.ßerickts- Zeitung.Die Hosen d«S Herrn Bürgermeisters.Aus der Zeit der Affäre des Hauptmanns von Köpenick stammteine Anklage wegen Beleidigung des Bürgermeisters Dr. Langer»h a n S. d,e gestern daS hiesige Schöffengericht beschäftigte. Unterden vielen„ulkigen" Tageserscheinungen, die seinerzeit d,e burleskeTat des Schuhmachers Voigt in Wort und Bild behandelten, befandsich auch eine illustrierte Postkarte, welche dem verehrlichen Publikumein weißes Unterbeinkleid vor Augen führt. Das sonst profanen Blickenentzogene Kleidungsstück zeigte an der Hinterftont einige charakteristischebraune Flecke: und es waren auf der Karte als einzige Erläuterungdie Worte hinzugesetzt:„Die Hosen des Herrn Bürgermeisters".Durch diese Ansichtspostkarte filhlte sich Bürgermeister Dr. LangerhanSbeleidigt und stellte den Strafantrag gegen einen Händler, der1333 Stück dieser Postkarten von außerhalb bezogen hatte und zweiKleinhändler, die dieses„Kunstwerk" zum Vermeb von jenem über-nommen hatten. Die drei Angeklagten bestritten, daßda» Bild auf der Postkarte unbedingt auf den Bürger-meister von Köpenick bezogen werden müßte, da die Unter-schrift doch sehr allgemein gehalten sei und keinerlei An-deutung enthalte, welcher Bürgermeister der glückliche Besitzer desbeschmuhten UnterbeinkleideS sein sollte. Da die Postkarte zur Zeit,als der Hauptmann von Köpenick das öffentliche Interesse erregte.erschienen war, so nahm daS Schöffengericht als unzweifelhaftan, auf wen das Spottbild gemünzt war und erkannte auf Geld-strafen in Höhe von 75 Dt. bezw. 15 M., auf Unbrauchbarmachungder Karten und der zu ihrer und der Hosenherstellung benutztenPlatten und sprach dem Beleidigten die Publikationsbefugnis in der„Papierzeitung" zu.— Ein bißchen teuere Wäsche.Zum Prozeß Saut» und Genossenersucht uns der Bruder des Malycka. unseren Verdacht über dieRolle, die nach unserer im Sonntagsblatt niedergelegten Auffassungsein Bruder gespielt hat. zu ändern. Wir bedauern, diesem Wunschnicht nachkommen zu können. Das Urteil darüber, ob die Tatsachen,welche wir aus der Verhandlung wiedergegeben haben, auch durchandere Momente, etwa durch eine besonders große Uncrfahreuheitdes jungen M., erklärlich werden, bleibt dem Leser überlassen.vom polnischen Kriegsschauplatz.DerVikar Krusche aus Grätz wnrde gestern von derStrafkammer zu 403 Mark Geldstrafe wegen Vergehens gegenParagraph 113 de» Strafgesetzbuches verurteilt. Der Staatsanwalthatte drei Monate Gefängnis beantragt.Mißglückter Angriff auf die rote Schleife bei Begräbnissen.An dem Leichenbegängnis der verunglückten Bergleute von derZeche„Borussia" zu Lütgendortmund beteiligte sich neben vielenanderen Korporattonen auch der sozialdemokratische Verein. 25 seinerMitglieder zogen von einer bestimmten Stelle, zu zwei und zwei,dem Orte der allgemeinen Trauer, nämlich dem Zechenhause zu,von wo aus die Bestattung vor sich ging. Voran ging GenosseErdmann aus Dortmund mit einem Kranz, an dem eine großerote Schleife befestigt war. Die Staatsanwaltschaft sah darin einesozialdemokratische Demonstration und schloß weiter, unter Aufwendungiroßcn juristischen Scharfsinns, daß— grober Unfug vorliege. DieTeilnehmer Amsel, Jserinahaus und Goreis wurden wegen grobenUnfugs angeklagt. Sie sollten serner auch das Vereinsgesetz übertreten haben durch Teilnahme an einem nicht genehmigten öffent«lichen Aufzuge, als welcher der Hinmarfch der Fünfundzwanziq