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Nr. 59. 24. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

14. Sibung vom Sonnabend, den 9. März, bormittags 11 Uhr.

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Sonntag, 10. März 1907.

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der Rechtsfähigkeit der Berufsvereine ging doch von der Abg. Hieber( natl.): Wir sind von den Ausführungen des rechtlichen Grundlage aus, die zersprengten Bestimmungen des B. Grafen Posadowsky nicht überrascht, haben sie vielmehr für selbst­G. B. zu beseitigen, ein anderes Verfahren einzuführen gegenüber verständlich gehalten. Abg. Trimborn hat offene Türen eingerannt; dem Verfahren, welches die Rechtsfähigkeit in das arbitrare Er- der neue Reichstag ist nicht weniger sozialpolitisch als der messen der Verwaltungsbehörden stellte. Diese Forderung war in frühere, die Sozialpolitik ist niemals etwa eine Domäne des dem Gesetz unzweifelhaft erfüllt. Aber wie im Leben, so kommt Zentrums gewesen.( Sehr richtig! rechts und bei den National­Am Bundesratstisch: Graf Posadowsky, Caspar. auch in der Gefeßgebung mandhamal der Appetit beim Essen. Nun liberalen.) Aus der Schwächung der Sozialdemokraten haben die Präsident Graf Stolberg eröffnet die Sigung und teilt vor knüpfte man an die Regelung des Rechts der Berufsvereine& or de anderen Parteien die Lehre zu ziehen, zu beweisen, daß sie eine Eintritt in die Tagesordnung mit, daß er beabsichtigt, auf dem rungen, die früher nicht in Verbindung mit der Aenderung gute Sozialpolitik auch ohne die Sozialdemokraten Grabe des Ministers v. Bötticher im Namen des Reichstags einen des B. G. B. erhoben waren, man wollte eine Regelung des machen können, wenn es not tut, auch gegen sie.( Sehr richtig!) Kranz niederzulegen. Der Reichstag   ist damit einverstanden. gesamten Rechts der Gewerbevereine, man wollte Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bilden die Inter  - cine Neuregelung des Koalitionsrechts, ja ſchließ stärten, als in der Sozialpolitik einer Parole des Stillstandes zu gäbe gar keinen sicheren Weg, die Sozialdemokratie wieder zu pellationen Albrecht u. Gen.( Soz.) und Ablaß   u. Gen.( frs. Pp.) lich eine Regelung des gesamten Vereins- und Versammlungsrechts, stärken, als in der Sozialpolitik einer Parole des Stillstandes zu betr. Einführung von Schiffahrtsabgaben auf Dinge, die auf einer wesentlich anderen rechtlichen lich wichtigsten sozialen Aufgaben liegen auf dem Gebiet ber folgen.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die augenblick= natürlichen Wasserstraßen in Preußen. Grundlage liegen. Man hat behauptet, das Gesez über die Auf die Anfrage des Präsidenten erklärt Graf Posadowsky, Arbeitskammern soll sich aufbauen auf dem Gesetz über die Berufs- Organisation, Sicherung der Koalition, Aus­bau bon Tarifvereinbarungen.( Sehr richtig! bei der Reichskanzler werde demnächst mitteilen, an welchem Tage er vereine und man wolle an den Arbeitskammern nur die Arbeiter­den Nationalliberalen.) gruppen beteiligen, die innerhalb der Rechtsfähigkeit der Berufs­bereit ist, die Interpellationen zu beantworten. Der dem vorigen Reichstag vorgelegte Es folgt die Interpellation der Abgeordneten Trimborn u. ausüben. Diese Auffaffung ist eine irrtümliche. Das Gesek überlich niemand befriedigt; immerhin wäre in der Kommission viel­vereine ständen und so eine Art politischen Einfluß auf Umwegen Gefeßentwurf über die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine hat eigent Gen.( 3.), worin erftens gefragt wird, ob im Laufe dieser Session Arbeitskammern sollte nach der Absicht der verbündeten Regierungen leicht ein brauchbares Gesetz daraus geworden. Ich würde es be= Vorlagen zu erwarten sind, 1. betr. die Rechtsfähigkeit nicht aufgebaut werden auf dem Gefeh über die Rechtsfähigkeit der grüßen, wenn die Regierung diesen Entwurf einer Umarbei der Berufsvereine, 2. behufs Einführung des fo- Berufsvereine, sollte mit diesem überhaupt in feinen inneren Zu- tung unterzöge. Die Arbeiterorganisationen dehnen sich immer genannten fleinen Befähigungsnachweises, 3. sammenhang gebracht werden. Damit fällt der Hauptangriffspunkt mehr aus, und das liegt in der Natur der Sache, daß sie zu behufs Verschärfung des Gefeßes gegen den un fort, der seinerzeit gegen das Gesetz über die Berufsvereine ge- Kampforganisationen werden. Diese Entwickelung wird weiter lauteren Wettbewerb und 4. zur Herabsehung der richtet ist. Ich würde es vielleicht für praktisch halten, um ganz gehen, auch wenn die Gesetzgebung noch so sehr nachhinkt.( Sehr Arbeitszeit in Fabriken für Arbeiterinnen auf höchstens 10 Stunden. Zweitens wird gefragt, ob der unzweifelhaft dieses Mißtrauen zu beseitigen, wenn die verbündeten richtig!) Wir wünschen und hoffen, daß dem Reichstag   möglichst höchstens 10 Stunden. Zweitens wird gefragt, ob der Regierungen sich erst einigten über das Gesek über Arbeitskammern, bald ein freiheitlicher Gesezentwurf über die einheitliche Ge Reichskanzler in der Lage ist, nähere Mitteilungen zu machen über dies einbrächten und dann erst in Erwägung treten darüber, ob und staltung des Vereins- und Versammlungsrechts vor­Organisation, Umfang und Aufgaben der vom Grafen Posadowsky in welcher Form das Gesetz über die Berufsvereine wieder ein- gelegt wird. In Preußen herrscht auf diesem Gebiete ein klein= am 30. Januar 1904 in Aussicht gestellten Arbeitskammern, sowie gebracht werden soll. Was nun speziell dieses Gefeß betrifft, folich er Polizeigeist, den wir bei uns im Süden nicht über den Zeitpunkt, bis wann eine bezügliche Vorlage zu erwarten ist es selbstverständlich, daß nach der Kritik, die es hier gefunden fennen.( Sehr richtig! links.) Sollte das neue Gesetz etwa in steht. hat, die verbündeten Regierungen von neuem in Erwägungen ein- diefem kleinlichen Polizeigeist uns Verschlechterungen der heutigen Graf Pofadowsky erklärt sich zur sofortigen Beantwortung der treten werden, ob und welche Modifikationen an diesem Zustände bringen, so würden wir in Württemberg   lieber unser Interpellation bereit. Gesetz vorzunehmen sind und ob und wann es wieder einzubringen partikulares Recht behalten. Ebenso dringend notwendig Das Wort zur Begründung der Interpellation erhält der ist. Im jebigen Stadium der Verhandlungen kann ich darüber ist die Schaffung von Arbeitstammern, für die eine Abg. Trimborn( 8.): feine Ertlärungen abgeben. Bezüglich des Gefeßes über große Bewegung im Lande vorhanden ist. Eine Angliederung der An positiven Leistungen hat der vorige Reichstag nur das Arbeitskammern habe ich mich bereits mit den preußischen Refforts Arbeitskammern an die Gewerbegerichte würde ich nicht für Gesez über die Kaufmannsgerichte aufzuweisen. Das und soweit ich meine allgemeinen unverbindlichen Aeußerungen weis, der so gut wie einstimmig vom gesamten Handwerk gewünscht in Verbindung gesezt; fommissarische Verhandlungen stehen bevor, praktisch halten. Für den kleinen Befähigungsnach­ist nicht seine Schuld, sondern liegt teils an der mangelnden gesek fundgeben darf, nehme ich an, daß in der nächsten Session dem wird, treten wir ein, ebenso für eine Verschärfung des Gesetzes geberischen Initiative der verbündeten Regierungen, teils an der Reichstag   ein Gefeh über die Arbeitskammern vorgelegt werden vor der Verabschiedung wichtiger Gefeßesvorlagen erfolgten Auf- wird.( Bravo  !) gegen den unlauteren Wettbewerb. Was die gesetz­lösung. Jekt liegt eine neue Situation bor  ; die Wirkung der liche Festlegung einer Normalarbeitszeit für Frauen neuen Mehrheitsverhältnisse auf sozialpolitischem Gebiet sind noch Ich komme nun zu dem Entwurf über den sogenannten anlangt, so taun ich konstatieren, daß die Ankündigung des Herrn feineswegs geklärt. Von offiziellen Kundgebungen haben sich zwei, leinen Befähigungsnachweis. Dieser ist bereits in Staatssekretärs, sie werde in furzer Zeit erfolgen, von dem ganzen die Thronrede und die des Reichskanzlers, mit der Sozialpolitit zwei Lesungen in den Ausschüssen des Bundesrats beschlossen Hause mit lebhaftem Beifall begrüßt worden ist. Wir werden die beschäftigt. Es könnte der Gedanke entstehen, daß die Absage des worden, in allernächster Zeit findet die dritte Lesung statt, und Sozialpolitik fortführen, um die Arbeiter zu überzeugen, daß Reichskanzlers an das Zentrum auch eine Absage an die bisherige ich glaube, daß sich der Bundesrat bald schlüssig machen wird. Ob auf dem Boden des Klassentampfes nichts für sie Sozialpolitik, deren Führung in der Hand des Zentrums lag, be- und wann der Gefeßentwurf dem hohen Hause zugehen wird, wird zu erreichen ist, sondern daß auch im Bürgertum sozial­deuten sollte. Weder der Reichskanzler noch die Thronrede hat das lediglich von der Geschäftslage des Hauses abhängen. politisches Verständnis genug vorhanden ist. Das wird das beste Ferner ist gefragt, wie es sich mit dem Gesez über den unmittel zur leberwindung der Sozialdemokratie sein.( Bravo  ! Gesetz über die Berufsvereine erwähnt. Aber wir verlassen uns auf Herrn Bassermann, der die Dringlichkeit eines modernen frei- lauteren Wettbewerb berhält. Gegenüber den vielfachen bei den Nationalliberalen.) heitlichen Gesetzes über die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine an- Beschwerben aus den Kreisen der Interessenten und aus dem hohen Abg. Henning( f.): Den Angriff des Herrn Vorredners gegen erkannt hat. Es scheint so, als ob die Regierung angesichts der Hause habe ich eine eingehende Prüfung des Gesetzes durch Sach- Preußen fann ich nicht unwidersprochen lassen. Preußen hat Kritik, welche die erste Vorlage gefunden hat, überhaupt auf eine verständige veranlaßt. Die Vernehmung von 34 Sachverständigen fich bisher als rocher de bronce( eifernes Bollwert) Neueinbringung verzichten will. Davon kann aber keine Rede sein, aus den verschiedensten Kreisen hat am 15. und 16. Februar im die verbündeten Regierungen müssen bezüglich dieses Punttes Reichsamt des Innern stattgefunden. Das sehr wertvolle Ergeb- gegen den inneren und äußeren Feind erwiesen, Farbe bekennen; auf dieser Bahn gibt es kein Zurüd mehr.( Bravo  ! nis jener Vernehmungen ist jetzt Gegenstand der Prüfung inner- und wer weiß, ob nicht einmal wieder die Zeit kommt, wo sich im Zentrum.) Was den kleinen Befähigungsnach- halb des Reichsamts des Innern und innerhalb der verbündeten die Wellen der inneren und äußeren Revolution an Preußen brechen werden.( Bravo  ! rechts.) Regierungen. Daß große Mißstände bestehen, bezweifle ich nicht, Die Vorwürfe von leitender weis angeht, so hat Graf Posadowskh schon im November bin aber absolut noch nicht in der Lage, eine bindende Er Stelle auf die stillen Feinde der Sozialpolitik glauben wir erklärt, es werde in den nächsten Tagen eine Vorlage dem Bundesrat zugeben. Jezt hört man nichts mehr lärung abzugeben, in welcher Richtung diese Sachverständigen- auf uns nicht beziehen zu brauchen. Wir sind uns bewußt, davon. Hat der Herr Reichstanzler etwa Furcht bekommen vor Bernehmungen eine Grundlage für eine Aenderung des Gesetzes ftets für die Förderung einer gesunden Sozialpolitit eingetreten sein.( Bravo  ! rechts.) Das im vorigen Jahre vorgelegte Gesch seinen lieben Freunden, den Herren Freifinnigen?( Heiterkeit bieten werden. im Zentrum.) Für die Arbeitstammern fämpfen wir seit Was ferner die Arbeitszeit der weiblichen Ber  - über die Berufsvereine bot eine annehmbare Grund­den Februarerlaffen, feit mehr als 16 Jahren. Der Reichstag   hat ionen betrifft, so habe ich mich darüber schon früher geäußert. lage. Das damals geforderte Koalitionsrecht für die Land­sich mit großer Mehrheit für die Einrichtung von Arbeitskammern Ich bin der Ansicht, daß in einer Zeit, wo felbst die preußischen arbeiter ist jedoch für uns unannehmbar.( Sehr richtig! rechts.) Staatsbetriebe generell zur neunstündigen Arbeitszeit übergehen, mit den übrigen Forderungen der Interpellation sind wir im all­ausgesprochen. Wir fragen den Kanzler, wie er sich das Verhält die elfitündige Arbeitszeit der Frauen nicht aufrecht zu erhalten gemeinen einverstanden. Wie die orientalische Frage nach dem nis der Berufsvereine zu den in Aussicht gestellten Arbeitskammern ist.( Lebhaftes Bravo!) Der gesunde Körper der Frau, welche Fürsten Bismard nur etappenweise gelöst werden kann, so gilt denkt. Auch die Linke, in deren Mitte jett ja Herr Naumann sißt, muß förmlich nach einer fortschrittlichen Sozialpolitik lechzen und uns das fünftige Geschlecht liefern soll, ist ein so wichtiger Faktor dasselbe auch für die soziale Frage.( Bravo  ! rechts.) Abg, Hue( Soz.): ihre Wünsche in einer kontreten Darlegung bestimmter Programm- in unserem Volfsleben, daß wir dieser Frage unser ernsthaftes Augenmerk zuwenden müssen. Ich bin mit dem preußischen punkte fund tun. Aber was auch die Regierung und die Linke er­klären mögen, wir werden an der bisherigen Sozialpolitik unent- Sandelsminister darüber einverstanden, daß der zehn- sein Einverständnis mit den angekündigten Gefeßesvorlagen Da fiel mir unwillkürlich ein früheres man uns darin noch übertrumpft, kann es uns nur recht sein. hoffe, daß die verbündeten Regierungen ihre Zustimmung dazu Wort des Herrn Staatssekretärs ein, daß verschiedene Parteien in Uns tommt es lediglich darauf an, daß überhaupt etwas Bofitives erteilen werden, daß diese Einführung erfolgt. Ich hoffe, daß diesem Hause ganz anders aussehen, als wenn man sie im preuzi in der nächsten Session eine Vorlage hierüber dem Hause schen Landtag betrachtet. Das trifft aber nicht nur auf die Konser­geschieht.( Bravo  ! im Zentrum.) zugehen wird.( Bravo  !) Aber es wird notwendig sein, bei der vativen zu, sondern darin sind ihnen die Natio nalliberalen Einführung des zehnstündigen Arbeitstages eine gewisse Neber- mindestens ebenbürtig.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) gangszeit zu schaffen, und gewisse Ausnahmen zuzulassen. Der Herr Staatssetretär richtete einen Appell an die Privat­Aus den bisherigen Kundgebungen der Regierung geht her­Zum Schluß möchte ich mir noch zwei Bemerkungen gestatten. initiative. Da möchte ich den Herrn Abg. Henning ersuchen, bor  , daß sowohl der Herr Reichskanzler wie selbstverständlich auch Wir haben aus der borigen Session noch ein großes Residuum seinen Einfluß in seinem Wahlkreise dahin aufzubieten, daß die die verbündeten Regierungen fest entschlossen sind, die( Rückstand) von Gefeßen, die teilweise das Kommissionsstadium standalösen Zustände in den Senftenberger   Kohlengruben möglichst Sozialpolitit fortzusehen. Ob wir Sozialpolitik be- überschritten haben und über welche in der Kommission bereits bald beseitigt werden.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) treiben sollen oder nicht, darüber sind die Ansichten ja ber- consensus omnium( allgemeine Uebereinstimmung) herrschte. Herr Sieber sprach von der Unfruchtbarkeit der Sozialdemokratie allen Umständen auf- und meinte, es soll jezt bewiesen werden, daß nicht nur gegen, schieden. Es gibt einen Stand auch in Deutschland  , der, wenn Diese müssen unter auch in verschleierter Form, sich in der Oeffentlichkeit bisweilen gearbeitet werden. Ferner haben wir noch eine Menge sondern auch ohne die Sozialdemokratie Sozialreform gemacht dagegen erklärt und der, wenn er ganz das, was er in seinem gesetzgeberischer Fragen vor uns, die einer Lösung dringend be- werden könne. Haben Sie aber nicht im vorigen Reichstag au ch Herzen denkt, ausspräche, vielleicht erklären müßte: Die Sozial- dürfen. Wenn aber unsere Gefeßesentwürfe nicht in dem schnellen die gegenseitige Mehrheit gehabt?( Sehr gut! bei den Sozialdemo­politik war ein verhängnisvoller Schritt, der Kräftige in der Welt Maße vorschreiten, wie es in den Kreisen der Interessenten ge- fraten.) Solange der Reichstag   besteht, haben doch die bürgerlichen wird sich behaupten, der Schwache muß untergehen, für ihn muß wünscht wird, so wird es vielleicht manchmal daran liegen, daß Parteien die Mehrheit gehabt, aber sie haben nur Sozial. nur das Notwendigste durch die Armenpflege geschehen, es liegt au viel auf einmal verlangt wird, daß jeder, der daran interessiert politit gemacht, weil wir Sozialisten dazu angetrieben haben. in der Sozialpolitik für die Kraft eines Volkes etwas Entnervendes, ist, gleich einen Idealzustand der Dinge, wie er ihn sich denkt,( Widerspruch rechts.) Herr Hieber hat ja ausdrücklich gesagt, nun= mehr solle dem Volke bewiesen werden, daß auch ohne Sozial­eine Anzahl Staaten haben sich auf den Weg der Sozialpolitik noch herbeiführen will. Ich glaube, die Gesebgebung wird mehr ges demokratie etwas gemacht würde, d. h. es dreht sich alles bei der nicht begeben, diese Staaten sind besser daran, wie diejenigen, fördert, wenn man mit Abschlagszahlungen vorlieb nimmt. Damit komme ich zu der Aeußerung des Herrn Reichskanzlers Sozialpolitik um die Sozialdemokratie.( Sehr gut! bei den Sozial­die Sozialpolitik treiben. In dieser klaren und schroffen Form über das Vereins- und Versammlungsrecht. In der demokraten.) Besonders interessiert es mich, von Herrn Hieber die äußert man sich aber nicht, man erklärt vielmehr, man ist für Reichsverfassung ist eine einheitliche Regelung dieses Rechtes zu- Klage zu hören, daß schon vor 17 Jahren in dem kaiserlichen Grlaß Cozialpolitik, bekämpft jedoch jeden einzelnen Schritt auf diesem Gebiete.( Sehr gut! im Zentrum.) Auf diesem Standpunkt steht gesagt. Wenn jetzt der Herr Reichskanzler erklärt, daß er an eine tie Vertretung der Arbeiterschaft in Arbeitskammern oder Arbeiter­Reform des Vereins- und Versammlungsrechts famern angekündigt worden sei, während dies Ziel bis heute noch nicht der Herr Reichskanzler, stehen nicht die verbündeten Re- denkt, so hat er diese Erklärung mit der Vorsicht und der Zurück- nicht verwirklicht sei. Wer hat denn aber in den 17 Jahren die gierungen. Ein Volk, das in diesem Maße in der Volksbildung haltung abgegeben und abgeben müssen, die er dem Bundesrat Mehrheit gehabt? Die Sozialdemokratie war doch immer nur in fortgeschritten ist, stellt höhere Ansprüche auch an seine Lebens als der gesetzgebenden Körperschaft des Deutschen Reiches schuldig laffe verwirklichen wollen, dann können Sie es ja tun! Ich muß verschwindender Minorität. Wenn Sie ernstlich die kaiserlichen Gr­haltung. Und deshalb kann ein Bolt von der Kulturhöhe des ist. Aber er hat damit doch ein Programm geäußert und er Deutschen   die Sozialpolitik nicht aufhalten, troß aller stillen und lärt, daß er eine Aenderung des gegenwärtigen Zustandes für der bürgerlichen Sozialpolitik so langsam wie bei den Ochsen die unwillkürlich an ein Sprichwort des Volkes denken: Es geht mit offenen Gegner.( Bravo  !) notwendig hält, und diese Frage fördern werde. Das ist ein Fort­Serrn Reichskanzlers. Nun, der Herr Reichskanzler hat in großen flärung des Kanzlers wird Gegenstand sehr ernster Verhandlungen Krankenversicherung   der Heimarbeiter, ein besserer Kinderschus, die Der Herr Vorredner hat appelliert an die Aeußerungen des schritt, und es ist nicht nur ein Versprechen, sondern diese Ec- ich kommt, alle 17 Jahre einmal.( Große Seiterkeit.) Uebrigens sind uns früher noch andere Geseze angekündigt worden, so dic Zügen während des Wahlkampfes und hier in diesem Hause seinen zunächst innerhalb der Reichsrefforts und der preußischen Ressorts Strankenversicherung der landwirtschaftlichen Arbeiter. politischen Standpunkt entwidelt. Sie können aber nicht ver- fein. Aber sowohl auf sozialpolitischem wie auf allgemein polis gibt uns der Herr Staatssekretär auch Auskunft darüber, wie es langen, daß der leitende Staatsmann bei dieser Gelegenheit auf tischem Gebiete müssen sich die Forderungen in den wirtschaftlich mit diesen Gesetzen steht! Einzelheiten der Gesetzgebung eingeht, umsoweniger, da er und politisch möglichen Grenzen halten. Wir haben gestern und selbstverständlich zwar solche Erklärungen abgibt in allgemeiner vorgestern Slagen über die Zustände im Weinhandel gehört. Ich werker verlangt worden. Die schlechte Lage des Handwerks Nun sind auch hier wieder Geseke   zum Schutze der Hand. Fühlung mit der Stimmung der verbündeten Regierungen, aber glaube, die Klagen find zeitweise etwas übertrieben. Heute und ist von uns niemals bestritten worden, aber wir fönnen nicht zu doch den berbündeten Regierungen in bezug auf einzelne Gefeße, wiederholt schon haben wir Klagen über Uebelstände auf dem Ge- geben, daß Sie mit den vorgeschlagenen Mitteln im Handwerker die erst noch im Bundesrat zu beraten sind, nicht biet des Ausverkaufswesens gehört; ferner lagen über die Ver- stand wirklich helfen werden. Ich bin ja nicht in der glücklichen borgreifen kann. Die Erklärungen des Herrn Reichskanzlers waren fälschung der Nahrungsmittel. Gewiß muß die Gefeßgebung gegen Lage, Rittergutsbesitzer oder etwas ähnliches zu sein, sondern mit also klar und vollkommen ausreichend. Nun sind wir aber jetzt folche Uebelstände einschreiten. Aber die Gesetzgebung kann das Handwerksmeistern viel zusammen und weiß daher, wie diese Leute beim Beginn der Session mit einem verzeihen Sie mir den nicht allein. Plurimae leges, pessima respublica( Je mehr Gefeße, häufig in nur sehr elender Weise ihr Leben fristen. Ich empfinde Ausdruck wahren Lawinensturz von Anträgen überschüttet worden desto schlechter das Staatswesen). Die Gesetzgebung ist nur die es schmerzlich, wenn ich mit einem alten Handwerksmeister, der ( Sehr richtig! rechts), und wenn man praktische Politik treiben und äußere zwingende Form. Jeder muß in seinem Kreise dazu bei- feine Selbständigkeit aufgeben mußte, zusammen bin und höre, wie borwärts fommen will, halte ich es für praktisch und, verständig, tragen, Uebelstände zu bekämpfen, er muß mitwirken auf dem Ge- er mir seine Lage darstellt und zugibt, daß viele Handwerksmeister, einzelne große Aufgaben herauszugreifen und biete der Sebung der Sittlichkeit, der Hebung von Treu und die sich noch selbständig nennen, wirtschaftlich viel schlechter gestellt sich mit denen wirklich ernst zu beschäftigen.( Sehr richtig!) Dann Glauben.( Bustimmung.) Selbstverständlich gibt es in einem find, als mancher einigermaßen gutbezahlte Arbeiter.( Sehr richtig! tommt man meines Erachtens weiter wie durch zahllose Anträge. großen Volte viele soziale Mißstände, aber sie dürfen nicht nur rechts.) Sie sehen also, wir stehen auch dieser Handwerkerfrage wie Ich werde mich deshalb auf die ganz bestimmten Anfragen mit der Gesetzgebung bekämpft werden, sondern der verständige allen sozialpolitischen Fragen völlig objektiv gegenüber. Wir können der Interpellation in ganz bestimmter knapper Form äußern. Sinn des Volkes und namentlich die Führung der gebildeten Kreise aber nicht anerkennen, daß mit dem Befähigungsnachweis Von dem Berufsvereinsgesetz kann ich aus vollster innerster muß dazu mitwirken.( Bustimmung.) Was an mir liegt, was irgend etwas dem Handwerkerstand geholfen werden kann. Die Ueberzeugung fagen, es war wie Maria Stuart   besser wie fein Ruf. an den Reichsinstanzen liegt, wird geschehen, die großen Aufgaben, Slagen über den Niedergang des Handwerks, über das Aufkommen ( Heiterkeit und Rufe bei den Sozialdemokraten: Na! na!) Ich habe die hier berührt wurden, zu fördern. Ich bitte Sie aber, dann von Pfuschern, sind ja uralt, fie finden sich schon bei dem alten selbst gefunden und das ist meine innerste und ehrlichste Weber- auch die Vorlagen mit Wohlwollen entgegenzunehmen, und sich in Sebastian Brandt   in seinem Narrenschiff". Alle Verordnungen, die zeugung daß kein Gesetz in seinen Absichten so mißber Ihren Wünschen auf das Mögliche zu beschränken.( Bravo  ! rechts im Laufe der Zeit in der Richtung des Befähigungsnachweises er standen worden ist wie dieses Die Forderung auf Einführung und bei den Nationalliberalen.) lassen sind, haben an der Aufreibung des Sandwerkerstandes nichts

Zur Beantwortung der Interpellation nimmt das Wort Staatssekretär Graf Posadowsky:

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Der Herr

Borredner hat namens der Konservativen

Vielleicht