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darin eine Verlegung des Budgetrechtes des Reichstages gesehen. lärmende Unterbrechungen rechte, Pfuirufe! Gin Abgeordneter den Redner zu provozieren, damit er durch Ordnungsrufe verhinderk Die reisinnige 3eitung schrieb, es gäbe sehr viele der Rechten ruft mit hoher Distantstimme fortgesetzt: Namen werden soll, seine Ausführungen zu beenden.( Sehr gut! bei den politische Aktionen im Reich und in den Einzelstaaten, an denen nennen!" Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) In diesem Sozialdemokraten.) Ich konstatiere, daß ich von Ihnen durch potente Kapitalisten interessiert seien, die dann die öffentliche Sinne habe ich den Ausdruck„ Praktiker in der Wahlfälschung" Zwischenrufe provoziert worden bin.( 3uruf bei den SozialMeinung beeinflussen könnten. Und das Berliner Tage- gebraucht, und nur so war er zu verstehen. Ich hätte deshalb auch demokraten: Das stört den Präsidenten nicht!) blatt" protestierte ebenfalls mit scharfen Worten gegen die An- nicht zur Ordnung gerufen werden dürfen.( Oho! rechts.) nahme privater Gelder durch die Regierung, und die National- Viezepräsident Kaempf: Sie haben nicht das Recht, gegen Zeitung", die Stipendiatin des Reichskanzlers in diesem Wahl- einen Ordnungsruf zu polemisieren. Ich stehe nach wie vor auf tampfe, fagte, es sei unbegreiflich, daß ein Beamter des Reiches dem Standpunkt, daß, wenn Sie sich gegen einen Ordnungsruf es für zulässig halte, für Agitationszwecke der Regierung von verwahren wollen, Ihnen der geschäftsordnungsmäßige Gang vorcinem privaten interessierten Verein Gelder anzunehmen. Wort geschrieben ist. für Wort trifft das auf den jetzt vorliegenden Fall zu, der durch die Abg. Fischer( fortfahrend): veränderte politische Situation nur noch verschärft ist.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Bei der 12000 Markaffäre sagte sogar der Reichskanzler, es müsse auch der Verdacht des Anscheines irgend welcher Abhängigkeit vermieden werden und bezeichnete den damaligen Fall als einen Mißgriff, der nur deshalb möglich gewesen sei, weil er felber damals noch nicht an der Spitze der Reichsregierung gestanden habe.( Lebhaftes hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Jeht steht er an der Spitze. Was er selber damals gemißbilligt hat, hat er selbst jetzt getan.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Der Reichskanzler hat uns keine Silbe davon gefagt, wieviel Geld er bekommen hat. Er meinte, er habe ja nicht selbst verteilt.
Aus den
Veröffentlichungen des„ Bayrischen Kuriers"
wollte.
Ich wollte also ausführen: Jm vorigen Sommer ist ein Prospekt herausgegeben worden zur Gründung einer Gesellschaft Afrikanische Kompagnie" in Südwestafrika durch einen Optionsvertrag mit dem alten Hamburger Hause A. und C. Lübke. Dieſe Gesellschaft, hat 1903 16 Proz., 1904 30 Proz., 1905 35 Broz. Divi dende gegeben und in dem Prospekt heißt es unter anderem: Selbst wenn eine Weiterentwickelung nicht stattfindet und ein Anerhöhte Abschreibungen ein Mehr von rund 10000 W. ansehen wachsen der Handlungsunkoſten um 63 Proz. cintritt und wir für 20 Broz. Dividende im ersten Jahre. Das sind Vorteile für die müssen, so verbleiben immer noch 300 000 M. Reingewinn oder Aktionäre, wie sie bisher kein ähnliches Unternehmen bieten konnte." und an der Spike dieses Unternehmens, von dem die Presse gesagt hat, daß es dem Deutschen Reiche viel Geld koſten wird, steht Herr Generalleutnant v. Liebert. Sozialdemokraten.)
( Hört! hört! bei den
Am 15. Januar schreibt der Generalmajor Seim an Herrn
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einfach erklärt, wie mein Ausdrud zu verstehen sei, und habe es Ich habe nicht polemisiert gegen den Ordnungsruf, sondern dem Herrn Präsidenten anheim gegeben, ob er mit dieser Definition vielleicht den Ordnungsruf als nicht zutreffend zugibt.( Gelächter und Zurufe rechts.) Gegen Sie( nach rechts) habe ich nicht zu reden. Ich komme nun zur Sache zurüd. General Keim schreibt: " Ich bin gestern bei dem Fürsten Bülow und heute bei Herrn v. Löbell gewesen, die meinen Besuch gewünscht hatten. Wir find konform, was die Agitation angeht."( hört! hört! bei den die Antwort auf Herrn Grzberger heißen muß: Die Siebert:„ Es ist von hier aus alles geschehen, auch von seiten Lügen des Herrn Erzberger"; jeder andere Titel ist unwirksam." der Reichskanzlei, um Ihnen die unbequeme konkurrenz ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Dann folgt der Wunsch, vom Salse zu schaffen."( Hört! hört! bei den Sozialdemo daß diese Broschüre möglichst bald erscheine und ihre Korrektur fraten.) Mit dieser Konkurrenz war gemeint der antisemitische haben wir nun von verschiedenen Dingen Kenntnis erhalten. Herrn Keim zugehe. Also das Kolonialamt stellt sich unter das Blockkandidat, und der Reichskanzler hält es für seine Aufgabe, Erstens sind die Briefe nicht gestohlen worden, wie der Reichskanzler Kommando des Herrn Keim. ihm gegenüber Herrn Generalleutnant Liebert zu einem Mandat in sittlicher Entrüstung hier behauptet hat.( Minutenlanger Widerzu verhelfen. Das ist doch in der Tat die allerkrasseste WahlDer Kanzler des guten Tons". spruch bei der Mehrheit.) Bereits am 6. Februar wurde im Bureau beeinflussung. des Flottenvereins konstatiert, daß kein einziger Brief gestohlen guten Ton und politische Moral uns Vorträge hält, sinnigen etwas mehr. Im Januar schreibt Herr Keim Für den deutschen Reichstanzler, der hier über Ein anderer Fall interessiert vielleicht die Herren Frei. worden war.( Erneuter andauernder Lärm bei der Mehrheit, Sehr ist es gewiß auch höchst würdevoll, wenn er sich mit Herrn General - in bezug auf die Wahl des Herrn Eidhoff:" Ich war gestern bei wahr! bei den Sozialdemokraten und im Zentrum, Zurufe bei den major Keim darüber unterhält, wie man einem Mitgliede dieses Fürst Bülow und habe ihn darauf aufmerksam gemacht, er müſſe Liberalen: Abgeschrieben!) Abgeschrieben und gestohlen sind zwei Hauses den Vorwurf der Lüge, d. h. der bewußten unwahrheit, die Güte haben, das Steuer einige Grade nach links zu drehen ganz verschiedene Dinge.( Lachen bei der Mehrheit, Zustimmung machen kann.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten und im Zen- und vor allem dafür zu sorgen, daß die Konservativen und der bei den Sozialdemokraten.) Es liegt hier ein Vertrauensmißbrauch trum.) Worauf es aber vor allem ankommt, ist, daß hier der Bund der Landwirte nicht Sonderpolitik treiben."( Hört! hört! bor , nicht begangen durch den Diebstahl, sondern ein Vertrauensmiß- Reichstanzler, der oberste und berufenste Hüter der Gesetze, das bei den Sozialdemokraten.) Das ist eine brauch verursacht durch eine ganz gewöhnliche Schlamperei im preußische Vereinsgesetz offen und rückhaltlos übertreten hat, inBureau des Flottenvereins.( Anhalt. großer Lärm b. d. Mehrheit, dem er mit dem unpolitischen Flottenverein Hand in Hand neue Art der Hintertreppenpolitik, zurufe: Unerhört! So etwas war ja noch nicht da!) Beruhigen politische Agitation treibt.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozial- die fich ganz nett macht in dem Augenblick, wo eben der Reichstag Sie sich doch, Sie haben auch schon Briefe gestohlen, aus Ihnen bemokraten. Das steht freilich ja nur auf demselben Blatt wie aufgelöst wurde, um der Hintertreppenpolitik des Zentrums entspricht ja nur der Aerger, daß es Ihnen nicht gelungen ist. Wenn die Erklärung des preußischen Kriegsministers zur Duellfrage, in gegenzutreten.( Sehr gut bei den Sozialdemokraten.) Herr Sie etwas friegen, veröffentlichen Sie es auch.( Lebhafte Zu- der auch nicht weniger enthalten war, als die Aufforderung an Keim schreibt weiter an Herrn Eickhoff:" Fürst Bülow hält Sie für stimmung bei den Sozialdemokraten und im Zentrum, fortgesetzte die Offiziere, in bestimmten Fällen die Geseze zu übertreten, den geeigneten Mann, um die freisinnige Partei dauernd im Zurufe bei den Nationalliberalen.) Aber Sie haben keinen Kredit; wenn sie nicht mit Schimpf und Schande aus dem Heere aus- nationalen Fahrwaffer zu halten." Mit Sped fängt man Mäuse. wenn Ihnen jemand etwas anvertraut, dann ist er verloren. Lieber geschlossen sein wollen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten. Auf der einen Seite will man das Steuer ein paar Grad nach geht er gleich zur Polizei, als zu den Nationalliberalen.( Stürmische Sch bringe das auch nicht vor, um mich zu entrüften, nein, fest- linte drehen und hält schöne Reden, was man sich alles„ denkt" Heiterkeit bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) Ich be- nageln will ich es für den Fall, daß der Herr Reichskanzler wieder und auf der anderen Seite kommt dann die agrarische Grabſchrift, greife ja Ihre Entrüstung. So ähnlich war es auch im Flottenverein einmal die Sozialdemokratie als Gesetzesverächter stigmatisieren wie wir es gestern im Landwirtschaftsrat gehört haben.( Sehr furz nach der Veröffentlichung der Briefe. Da wußte man, daß, gut! bei den Sozialdemokraten.) Herr Keim schreibt weiter: wenn der Betreffende alle Briefe abgeschrieben hatte, dann Keim, Roch zwei Fälle will ich anführen für die skrupellose Wahl- der Wilhelmstraße 77, wo man sich für Ihre( Herrn Eidder Flottenverein, kurz alles futsch war.( Unruhe von der Mehrheit.) agitation. Am 11. Januar beschwerte sich Herr Generalleutnant hoff) Wahl warm interessiert, ist die amtliche Unterſtüßung im Der Bureauvorsteher des Flottenvereins rief, es wäre ein Liebert darüber, daß er in seinem Wahlkreise mit Mißtrauen Wahlkreis Lennep- Mettmann in jeder Weise sicher gestellt.( Hört! fürchterlicher Standal empfangen werde. Wunderbar war das ja nicht, denn seine hört! bei den Sozialdemokraten.) Was den Wahlkreis Langensalza geworden, wenn auch die Briefe, die Keim unter Verschluß eigenen Blodfreunde, die Freifinnigen, hatten ihm durch Herrn betrifft, so bedauere ich und ebenso Wilhelmstraße 77 aufrichtig Ablaß wenige Tage vor der Auflösung des Reichstags ein Sted: Diese Mitteilung aber ganz vertraulich( beiterkeit), daß hielt, veröffentlicht worden wären.( Hört! hört! bei den brieflein mitgegeben, das ihm freilich bei seinen Wählern kein be- dort ein nationaler Gegenkandidat gegen Sie aufgestellt ist." Sozialdemokraten.) In einem der veröffentlichten Briefe an den sonderes Ansehen geben konnte. Das hat freilich die Freisinnigen Das war Herr Octavio von Zedlik und daher durfte diese MitGeheimrat Wie unser Fürst Salm- Horstmar mir mitteilt, hat nicht abgehalten, nachher doch für Herrn Liebert zu stimmen, sie feilung nur ganz vertraulich sein, denn die Artikel in der Post, der Reichskanzler zu den Wahlagitationskosten 30 000 Mart zur müssen ja pissen, wer ihrer Stimme wert ist.( Sehr gut! bei den im" Tag" und die Hintertreppeneinflüsse des Herrn von Zedlik Verfügung gestellt und Herr Dernburg meint, daß sich der Rest Sozialdemokraten.) Herr Ablaß hatte folgendes ausgeführt: hat man auch in der Wilhelmstraße 77 zu fürchten. Also auch hier auch noch auftreiben laffe."( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozial- Eines Tages im Jahre 1897 meldet sich ein Regimentskommandeur hilft alles Drehen und Deuteln nichts, das find Wahlbeeinflussungen demokraten und im Zentrum.) Also neben dem Reichstanzler sehen aus Frankfurt a. D., Herr Liebert, beim Reichskanzler Fürsten frassester Art. Nun hat Herr Eickhoff freilich in einer Bemer wir hier Herrn Dernburg als den Mann, der besorgt ist für die Hohenlohe als kaiserlich deutscher Gesandter in China . Der gute fung gegen Herrn Spahn, der da meinte: Wenn Herr Eugen Sanierung der finanziellen Nöte der Blockparteien, und es läßt sich staunt gewesen sein, als sich ihnen plößlich ein Mensch als Ge- gewählten Abgeordneten verhindert haben, in der freijinnigen Memoirenfürst und das Auswärtige Amt mögen nicht wenig er- Richter noch hier wäre, so würde er einen unter solchen Umständen nicht bestreiten, daß Herr Dernburg hier zweifellos ein Sachver- fandter präsentierte, von dessen Ernennung sie bis zu dieser Stunde Partei seinen Platz einzunehmen, erklärt, er habe die amtliche ständiger ist.( Seiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Die Buch- nicht eine blasse Ahnung hatten. Herr Liebert erklärte, daß der Unterſtüßung nicht erbeten. Ja, darauf kommt es nicht an. bruderei mittler u. Sohn, die für amtliche Drucksachen ein Staiser ihn persönlich zum Gesandten ernannt habe. Nun war das Wenn bloß diejenigen Wahlkandidaturen als amtlich beeinflußt Monopol hat, fragt am 30. Januar beim General Keim an, wie sie für die Herren vom Auswärtigen Amt eine verzweifelt pretäre zur Stassation hätten gebracht werden können, wo der Kandidat so wenig es für die Stichwahlen mit der Vergrößerung des Vorrats halten Situation. Sie glaubten wohl, daß Herr Liebert alles mögliche selber die amtliche Unterstüßung nach gesucht hat ein solcher Fall folle. Da antwortet Herr Keim, daß das von einer Unterredung leisten könne, aber der Ansicht waren sie doch, daß er die Vor- stolz waren bisher wenig Leute im Reichstag! mit der Wilhelmstraße abhänge( Lebhaftes Hört! hört bei den bildung für einen derartig verantwortungsvollen Bosten wie den ist in meiner 13jährigen Tätigkeit in der Wahlprüfungstommission Sozialdemokraten und im Zentrum.) Wörtlich heißt es: Will diese eines Gesandten in Peking nicht habe und daß ihm dazu doch wohl überhaupt noch nicht dagewesen. Es kommt darauf an, ob sich gemeint ist die Wilhelmstraße- außer den bis jetzt ent- der Befähigungsnachweis fehle. Da fand man den Ausweg, daß Herr Eickhoff die amtliche Wahlbeeinflussung hat gefallen lassen! Herr Liebert nun zum Gouverneur von Ostafrika ernannt wurde.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir haben von ihm selbst standenen Kosten für Druck und Versand auch noch die Kosten für und so ging er mit dem anständigen Gehalt von 50 000 m. auf gehört, daß er sogar die Adressen der Mühlhauser Vertrauensdie eventuell zu den Stichwahlen zur Versendung gelangenden seinen neuen Posten. Das ist auch so ein kleines Bild für das leute an den Generalmajor Keim zur Bearbeitung eingeschickt, Sachen übernehmen, so ist es uns recht. Wir sind nicht in der persönliche Regiment, über das sogar die Herren Nationalliberalen und ihm gegenüber bewegliche Klage über die sozialdemokratische Lage, dafür auch nur einen Pfennig auszugeben."( Hört! hört! jeht zu flagen beginnen." Inzwischen sind Sie( zu den Frei- Gefahr in dem Wahlkreise Lennep- Mettmann geführt hat. Freibei den Sozialdemokraten.) Im Auftrage der Wilhelmstraße, sinnigen) ja wieder still geworden.( Große Heiterkeit bei den lich, nachdem er gewählt worden war, ist er stolz geworden wie ein lediglich im Auftrage der Wilhelmstraße sind also Flugschriften und Sozialdemokraten. Zurufe rechts: Ist ja lange widerlegt! Kein Spanier und hat gesagt:„ Ich habe die amtliche WahlbeeinBroschüren verfaßt und gedruckt worden. Am 26. Februar hat uns wahres Wort ist dran!) Ich habe doch bloß das vorgelesen, was flussung weder verlangt noch gespürt.". Ja, wenn wir uns der Reichskanzler erzählt, er habe lediglich die Rolle des ehrlichen die eigenen Freunde des Herrn Liebert ihm am 6. Dezember hier erst darauf verlassen, zu prüfen, wie fein oder wie wenig fein entMaklers gespielt. Am 30. Januar aber schreibt Herr Keim, daß im Reichstag als Begleitbrief mitgaben, um zu erklären, warum widelt die Gefühlsnerven der einzelnen Abgeordneten sind diese Tausende von Flugschriften lediglich im Auftrage der Reichs- Herr Liebert mit Mißtrauen aufgenommen wurde und warum brauchen wir uns nur zu erinnern, daß der Herr Reichskanzler er sich dann an das Reichskanzleramt wandte: hilf, Samuel, gesagt hat, Politiker müßten cine Rhinozeroshaut haben.( Heiter= kanzlei zur Versendung gelangt und bezahlt sind. Das ist doch ein hilf! Wenn es nicht wahr ist, um so besser für Herrn Liebert, feit.) Wenn es bloß aufs Spüren ankommt, dann gibt es lauter offener Widerspruch.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) aber ich kann doch das Stenogramm nicht ändern.( Seiterkeit. ehrenfeste Charaktere und gar keine Abgeordneten, die das Mandat Entweder hat der Reichskanzler von diesem Mißbrauch in der Unruhe rechts.) wegen amtlicher Wahlbeeinflussung ablehnen müßten.( Sehr wahrl Wilhelmstraße nichts gewußt, oder er hat aus diplomatischen Liebert der Arbeiterfreund. bei den Sozialdemokraten.) Gründen abgewartet, bis man ihn auf diesen Widerspruch auf- Ein anderer Grund, warum Herr Liebert von Mißtrauen Politifierende Generale. merksam machen werde.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) empfangen wurde, lag in folgendem. Für Herrn Liebert sind nicht Aber Reichskanzler und Kolonialamt waren noch nicht einmal Der Reichskanzler hat ferner am 26. Februar seine Verbindung bloß die Sozialdemokraten die schlechten Kerle, die begehrlichen die einzigen amtlichen Stellen, die offen Wahlagitation betrieben mit dem Flottenverein als harmlos und unschuldig hingestellt. Er Arbeiter und die Führer, die sich von den Arbeitergroschen mästen, haben. Auch das Oberkommando der Schußtruppen konnte, wo so fagte wörtlich:„ Wenn ein hervorragendes Mitglied des Flotten- sondern ganz in derselben Lage sind die christlichen Gewerkschaften. viele politisierende Generale auf der Bildfläche erschienen, nicht zurückvereins zu mir kommt und mir erklärt, daß es sich in den Dienst an den Landrat v. M a I ban schreibt er mit Bezug auf den jetzigen stehen. Es sollte ja eigentlich Aufgabe der Regierung sein, zu Abg. Wiedeberg, den Vorsitzenden des christlichen prüfen, wie weit sie es im Interesse des Staates für angebracht der nationalen Sache stellen und bei den Wahlen für den Stand- Bauhandwerkerverbandes, es sei ein unklarer Kopf, hält, daß die Armee so in den politischen Tagestampf hereinpunkt der Regierung wirken will, dann nehme ich eine solche Unter ein politischer Eigenbröbler( hört! hört! bei den Sozialdemb: hält, daß die Armee so in den politischen Tagestampf hereinftübung dankbar an." Der Reichskanzler hätte recht, wenn traten) und wenig geeignet zur Zeitung einer gezogen wird. Herr Keim, der ja nicht bloß einem Bassermann es sich nur um die Person des Herrn Keim handelte, aber man Gewerkschaft. llebrigens werde von den chriftlichen Gewerf nicht traut, Herr Keim, der nicht bloß dem Reichskanzler und dem Staatssetretär des Marineamts hinter deren muß bedenken, daß Herr Keim schon im Jahre 1893, damals erst schaften ganz ebenso wie von den sozialdemokratischen Klaffenkampf Rüden Vorwürfe macht, daß ihre Flottenpläne zu flau Major, nach der Auflösung des Reichstags die offizielle Wahl- getrieben, in dieser Frage seien die christlichen organisierten Ge- feien, ist eigentlich schon ein vielversprechendes Beispiel für eine agitation in der Wilhelmstraße geleitet hat.( Lebhaftes Hört! hört! werkschaften durchaus nicht allzusehr verschieden von den sozial- feien, ist eigentlich schon ein vielversprechendes Beispiel für eine bielleicht noch kommende militärische Hintertreppenpolitit. Ich demokratischen. Wenn unter diesen Umständen Herr Liebert von meine, die Rolle der Boisdeffre, Henry und Esterhazy im franzöſibei den Sozialdemokraten.) Herr Keim schreibt unter dem 2. Januar an den Geheimrat v. d. Gröben, dem Preßdezermenten den Arbeitern mit Mißtrauen aufgenommen wurde, so ist das ja schen Dreyfus- Prozeß sollte für die Regierung eine Warnungsganz erklärlich. Im übrigen meine ich, daß ein Mann, der eine in der Kolonialabteilung:„ Der Herr Reichskanzler ist, wie ich Pension von Tausenden bezieht, erst dann das Recht hat, über tafel sein.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Was also das heute erfahren habe, durchaus einverstanden damit, daß eine Zentral- die Begehrlichkeit der Arbeiter zu schimpfen, wenn er auf seine nuar Herr Hauptmann Salzer eine bewegliche Klage, daß er Oberkommando der Schuhtruppen anlangt, so schrieb am 26. Ja stelle für die Herausgabe von Flugblättern usw. geschaffen wird." Pension verzichtet und mit dem Gelde lebt, von dem er glaubt, ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Hier haben wir also daß es für die Arbeiter genug fei!( Lebhafte Zustimmung bei den erst als zweiter Redner und in einem Tanzlotal dritter Güte schon die offizielle Organisation der Flugschriftenverbreitung. Und Sozialdemokraten. Gelächter rechts.) reden dürfte. Charakteristisch für uns sind seine Worte:" Ich weiter heißt es in dem Briefe:„ Ich habe darauf gesagt, daß der Und noch ein anderer Grund ist vorhanden, warum Herr habe mich dem Flottenverein nur auf ausdrücklichen Wunsch des Oberkommandos zur Verfügung gestellt."( Hört! hört! bei den Flottenverein diese Stelle im Interesse der guten Sache annehmen Liebert mit Mißtrauen aufgenommen wurde. Er ist natürlich Sozialdemokraten.) Also sogar die Offiziere sind für die werde." Nun könnte ja der Reichsfanzler sagen, was geht mich auch Kolonialschwärmer und wie so viele Kolonialschwärmer in das an, was Herr Keim erfahren haben will; aber schon am Tage der unglücklichen Lage, nicht unterscheiden zu können, wie weit die Wahl agitation abkommandiert worden; denn, wenn zutrifft, fo nach diesem Briefe schreibt Herr Keim, der gefährliche Brief- Schwärmerei dem Vaterlande und wie weit sie dem eigenen Geld- irgendwo das Wort: Ihr Wunsch ist mir Befehl schreiber:" Ich bin gestern beim Fürsten Bülow und heute bei beutel zum Vorteil gereicht.( Stürmische Pfuirufe rechts.) Ich doch an dieser Stelle! Profitable Wahlagitation. Herrn v. Loebell gewesen." Natürlich, Herr v. Loebell, dieser alte sage ja, er ist in einer unglücklichen Lage: als Flottenschwärmer ist er überzeugt von dem Nußen der Kolonie, und als finanziell Am 25. Janúar erhielt der Rentner Dieb aus Bromberg Praktiker in der Wahlfälschung, muß dabei sein.( Anhaltender Beteiligter an Gesellschaften hat er auch Profit davon.( Wieder auf die Frage, was er dem Konteradmiral Holzhauer für seinen Lärm rechts und bei den Freifinnigen.) holte andauernde Pfuirufe rechts.) Wenn ich mich von den Pfui- Bortrag zahlen müsse, die Antwort: 150 Mark und Fahrgeld Vizepräsident Kaempf: Ich muß Sie wegen des Ausdrucks, rufen all derer, die in all diesen Dingen nicht sauber sind, beein- 2. Klasse.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Also dieser daß ein Vertreter der verbündeten Regierungen ein alter Praktiker fluffen lassen wollte, so tönnte ich über Kolonialpolitik überhaupt Patriotismus ist wenigstens für die Herren Agitatoren des in der Wahlfäischung sei, zur Ordnung rufen.( Lebhaftes Bravo! nicht mehr reden.( Große Unruhe rechts. Abg. Liebert: Un- Flottenvereins und des Reichsverbandes rentabel. Und wenn die bei der Mehrheit.) verschämtheit!) Unverschämt sind immer nur Sie!( Andauernde gewerbsmäßigen Berleumder des Reichsverbandes wieder einmal Unruhe rechts.) ehrlos genug sind, uns Sozialdemokraten vorzuwerfen, daß wir, die Führer, uns von Arbeitergroschen mästen und Arbeitergroschen expreffen, dann wollen wir ihnen entgegenhalten: 150 Mark und Fahrkarte 2. Güte. Und Herr von Dirdjen möge als Mitglied des Reichsverbandes dafür sorgen, daß dort genau wie in der Sozialdemokratischen Partei und bei den Gewerkschaften Buch geführt und Rechmung abgelegt werde über die vereinnahmten und berausgabten Gelder.( Sehr gut bei den Sozialdemokraten.) Auch es wohl erst dann eine Wahlfälschung, wenn man, wie der beeine Reihe anderer Tatsachen sind bekannt geworden, daß tannte Wahlvorsteher aus Ostpreußen , Stimmzettel aus der Urne Die Sachen sind in der Tat so aufregend, wie wir vergewaltigt Ordonnanzen, Kanzleidiener, Offiziere in Marineamt für WahlEerausnimmt und andere dafür hineinlegt.( Minutenlange und verleumdet sind, daß es Ihnen( nach rechts) sehr wohl ansteht, arbeiten zur Verfügung gestellt wurden. Konteradmiral Capelle
Stelle
Abg. Fischer( fortfahrend):
Der Reichstag hat selber damals die Wahl des Herrn v. Löbell Bizepräsident Kaempf: Jch rufe sowohl Sie wie den Lassiert, weil er in Brandenburg - Westhavelland , wo er Landrat und Abg. v. Liebert wegen dieses Ausdrucks: Unverschämtheit! zur zugleich Kandidat war, ein Zirkular an die untergeordneten Be- Ordnung( 3uruf rechts: Zum zweiten Male!) und mache Sie, hörden erlassen hat, in dem er auffordert, man folle überall von da dieser Ordnungsruf der zweite ist, auf die geschäftsordnungsden sozialdemokratischen Abgeordneten, die die Wahlhandlung mäßigen Folgen aufmerksam, falls ich in die Lage kommen sollte, fontrollieren wollen, Legitimationen verlangen.( 3urufe rechts: Sie zum dritten Male zur Ordnung zu rufen.) " Das ist ganz in der Ordnung!") Bei Ihnen( nach rechts) ist
Abg. Fischer( fortfahrend):
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