Pflaster zu sehen und dafür gelbe Streitbrecher in Arbeit zu und Referbefahrer der Berliner Brauereien nur im vorgenannten nehmen, weiter, die den einzelnen Meistern vorgelegten Reverse, Verbande organisiert sind, erklären wir, daß dieselben schon seit nach welchen diese sich verpflichten sollten, keinerlei Kundschaft Jahren im Zentralverbande deutscher Brauereiarbeiter organisiert von solchen Meistern anzunehmen, die die Gesellenforderungen sind und als Legitimation eine Wochenquittungskarte bon roter Farbe abgelehnt haben und in Uebertretungsfällen sogar hohe Geld- haben, welche sie angewiesen sind, auf Wunsch vorzuzeigen. strafen in Aussicht stellten, endlich die zahlreichen Annoncen in Die Karten sind nur gültig, wenn sie ordnungsgemäß' geallen Provinz- und Kreisblättern, in welchen Streitbrecher gesucht stempelt sind. wurden, beweisen vielmehr, daß es den Innungen nur um den Zentralverband deutscher Brauereiarbeiter, Sektion II. Rampf zu tun war. J. A. Arthur Schuldt.
Ungeachtet aller Provokationen, die sich in den borgenannten Maßnahmen sowie in vielen anderen Rundgebungen der Innungen äußerten, dokumentiert die heutige Versammlung aufs neue ihre Friedensliebe.
Der Gesellenschaft ist es einzig und allein nur darum zu tun, ihre berechtigten Forderungen, deren Erfüllung bereits im Vorjahre zum größten Teil seitens der Innungen zugesichert war, die aber nicht erfüllt wurden, erfüllt zu sehen. An einem Kampfe hat die Gehülfenschaft gar fein Jnteresse. Aus diesen Gründen beschließt die heutige Versammlung, mit den Innungen in Verhandlungen einzutreten, wenn genügende Gewähr für unparteiische Leitung derfelben gegeben ist, und wenn auch für Erfüllung des geschaffenen Vertrages genügende Garantien ge= boten werden.
Die Versammlung sieht aber in nur zwei Vertretern des Deutschen Bäckerverbandes nicht die genügende Vertretung der Gesellenschaft, muß vielmehr unter allen Umständen mindestens sechs Verbandsvertreter beanspruchen.
Wieviel Innungsvertreter zu diesen Verhandlungen zugezogen werden, ist lediglich Sache der Innungen, wie es ihnen auch unbenommen bleibt, soviel Vertreter von Korporationen und Vereinen der Meisterschaft, die alle mehr oder weniger mit den Innungen foaliert sind, zu den Verhandlungen zuzuziehen, als sie nur immer wollen.
Als Vertretung der Gesellenschaft aber hat neben den Gefellenausschüssen nur der Verband der Bäcker und Berufsgenossen Deutschlands au gelten.
Deutfches Reich.
An die deutsche Arbeiterschaft!
Die Agitation in den Gewerkschaften. Paris , 8. April. ( Eig. Ber.) Die Bewegung in den Gewerkschaften wirft immer höhere Wellen. Gestern haben die Delegierten der bereinigten Nahrungsmittelgewerbe in der Arbeitsbörse eine Beratung abgehalten, die den Generalstreit beschloß. Das Datum wird noch nicht bekanntgegeben, doch kündigt ein Blakat eine Bäckerverfammlung für Donnerstag abend an, auf der entscheidende Beschlüsse gefaßt werden sollen. Dem Verband der Nahrungsmittelarbeiter gehören 170 Drganisationen an, die allerdings von fehr ungleicher Stärke sind. Der Kampf der Nahrungsmittelarbeiter soll vor allem der Sicherung von Minimallöhnen und der Durchsetzung des Die organisierten Gintassierer und Sassenboten Ruhetages gelten. Die Bourgeoispresse wetteifert in blödersuchen die deutsche Arbeiterschaft, mehr als bisher auf die finnigen Sensationsartikeln, um gegen die Arbeiter Stimmung bom Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrs- zu machen, die die Stadt der Hungersnot preisgeben" und die arbeiter eingeführte braune Kontrollkarte zu achten, welche nur Bewohner durch das„ Sabotage" vergiften oder auf andere grauann Gültigkeit hat, wenn dieselbe jedes Quartal abgestempelt ist. same Weise umbringen wollen. Den Spießern wird täglich erzählt, Es hat sich herausgestellt, daß in lezter Zeit von verschiedenen daß sie Glassplitter ins Brot eingebacken bekommen werden und „ Auch- Kassierern" das Gerücht verbreitet wird, eine Organisation dergleichen. Bezeichnend ist, daß auch radikale Blätter, wie der der Gintassierer und Kassenboten existiere nicht mehr. Dies ist Radical" des Deputierten Ma ujan, des verbisfensten Feindes der unwahr; wir sind nach wie vor auf dem Posten. Sonntagsruhe und die radikal- sozialistische Depèche de Toulouse", Bei jeder Zahlung, bei jedem Geschäftsabschluß, sei es Ab- das größte demokratische Provinzblatt Frankreichs , an dieser Heze zahlungs-, Versicherungs- oder Nähmaschinen- teilnehmen. branche, verlange man die braune Legitimationstarte:" Hoch die Solidarität."
Die gesamte Parteipresse, insbesondere aber die Gewerkschaftspresse werden um Veröffentlichung dieses Aufrufes gebeten. Die Agitationskommission, der Eintassierer und Kassenboten. J. A.: Friedr. Ludow, Berlin N., Fehrbellinerstr. 3.
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Auch die Marinearbeiter sind in einer Bewegung, die zum allgemeinen Streit hinzutreiben scheint. Gestern haben sie in allen Seestädten Versammlungen abgehalten, auf deren Tagesordnung die Altersversorgung stand. Die Marinearbeiter haben auf ihrem letzten Kongreß einem Gesetzentwurf zugestimmt, den der radikale Abgeordnete Siegfried ausgearbeitet hat. Die Regierung aber besteht auf einer Vorlage, die den Arbeitern viel Zur Aussperrung der Hamburger Schauerleute. weniger bietet. Die gestrigen Versammlungen haben einstimmig Die vom Hamburger Gewerbegericht angebotene Vermittelung den Entwurf des Marineministers Thomson verworfen. Am ist auf feiten der Reeder auf Widerspruch gestoßen, während die 13. Mai werden die Delegierten der 116 Organisationen der MarineSchauerleute erklärten, jederzeit vor dem Ginigungsamt des Ge- angestellten neuerdings zusammentreten, um die der Sachlage entwerbegerichts erscheinen zu wollen. Von dritter Seite wird der sprechenden Maßregeln, gegebenenfalls den allgemeinen Streit, zu Verfuch gemacht, eine Ginigung auf mittlerer Grundlage" zu er- beschließen. zielen. Es wird auch höchste Zeit, daß eine Einigung zustande Die Tarifbewegung in der Herrenkonfektion. Der Kampf der Regierung gegen die Staatsangestellten Schon wird aus Die für die Berliner Herrenkonfektion tätigen Schneider wollen fommt, denn die Zustände auf den Kasernenschiffen werden immer ist in das entscheidende Stadium getreten. bekanntlich in diesem Jahre allgemeine Lohntarife durchführen, die unhaltbarer, und die Arbeit stockt nach wie vor, was aus dem er der Provinz die Maßregelung eines Finanzbeamten gemeldet, der bisher durch keinerlei Regeln eingeschränkten Ausbeutung ihrer neuten Anwachsen der Schiffe ersichtlich ist. Die Kaufmannschaft der das Gewerkschaftsrecht seiner Kollegen in einem Artikel verteidigt Arbeitskraft gewisse Grenzen sezen sollen. Die Tarifvorlage ist den zeigte gegenüber dieser„ prompten" Beförderung eine wahre hat. Das Ministerium seht aber namentlich die Taktik fort, die Unternehmern bereits vor ungefähr 14 Tagen zugestellt worden, Lammesgeduld, doch mehren sich jetzt von Tag zu Tag die Stimmen, Einigkeit der Beamten zu brechen. Es ist ihr gelungen, die Vereinigungen der Gefängniswärter und der Ministerialbeamten zu früh genug, damit sie sich bei Berechnung ihrer Warenpreise danach die auf eine Beilegung der Differenzen hinweisen. einer Erklärung gegen das Schußkomitee der Staatsangestellten zu richten, und nicht mit der Ausrede kommen fönnen, sie hätten schon alles faltuliert, ihre Reisenden seien unterwegs und darum sei es Gestern nachmittag fand, wie uns ein Privattelegram m bewegen. Die Gefängnisbeamten erklären nicht nur, das Manifest unmöglich, eiue andere Lohnregelung durchzuführen. aus Hamburg mitteilt, zwischen den Vertretern des Hafen- gegen Clémenceau nicht gezeichnet zu haben, sondern stellen diesem Am Montag fanden nun vier große öffentliche Verbetriebsvereins und denen des Hafenarbeiterverbandes eine auch das Attest aus, daß er sie immer mit Wohlwollen" empfangen sammlungen der Konfektionsschneider statt: bei weitere Besprechung zwecks Beilegung des Konfliktes statt. Das habe. Nicht Wohlwollen", sondern zu mindest eine Unhöflichkeit Haberecht in der Großen Frankfurterstraße, in den Königssälen" Ergebnis derselben wird einer heute nachmittag stattfindenden und eine, eines ernsten Politikers unwürdige Kinderei ist es, daß das in der Neuen Königstraße, bei Wilfe in der Brunnenstraße fowie in Versammlung der Schauerleute vorgelegt werden. der„ Berolina" in der Schönhauser Allee . Die Versammlungen
lassen.
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Eingegangene Druckfchriften.
Ministerium den Lehrern das Antwortschreiben, dessen Wortlaut schon bor zwei Tagen durch Agence Havas" verbreitet worden ist, noch immer nicht hat zustellen lassen. waren sämtlich zahlreich besucht, ein Beweis dafür, daß es den Schneidern Ein neuer Tarifvertrag ist zwischen den 2übeder KlempnerAngesichts der prinzipiell ablehnenden Haltung des radikalen der Konfektionsbranche ernst ist mit der Verbesserung ihrer Lebenslage. gesellen und der Klempnerinnung auf drei Jahre abgeschlossen Die Referenten waren: Kunze, Mähr, Mirus und Stühmer. worden. Nach demselben darf der Lohn für Gesellen unter 20 Jahren Ministeriums in der Frage der Beamtengewerkschaften erinnert die Auf der Tagesordnung stand: Die Stellung der Konnicht unter 43 Pf. pro Stunde, für Gesellen über 20 Jahre nicht" Humanité" heute an die Tagesordnung der Kammer vom 22. Mai fettionäre zu unseren eingereichten Lohntarifen." unter 50 Bf. pro Stunde betragen. Außerdem erhalten alle Gesellen, 1894, die lautete:" In Erwägung, daß das Gesetz von 1884 auf Darüber konnte allerdings noch nicht viel berichtet werden. Irgend die über 20 Jahre alt sind, eine Zulage von 3 Bf. pro Stunde. die Arbeiter und Beamten des Staates ebenso anwelche bestimmte Antwort auf die Tarifvorlage war noch nicht ein- Die Arbeitszeit wird im Winter von 9% auf 9 Stunden herab- zuwenden ist wie auf die der Privatindustrie, fordert die Kammer die Regierung auf, dieses Gesetz zu achten und feine Ausgegangen. Doch läßt der Umstand, daß die Konfektionäre sich zu gefet. führung zu erleichtern." Diese Resolution brachte den Ministereinem Arbeitgeberberband für die Herrenkonfektion zusammen- Die Arbeiter der Maschinenfabriken Offenbachs a. M. haben, präsidenten Casimir Perier zu Fall. Heute, nach 13 Jahren, geschlossen und eine besondere Kommiffion gewählt haben, erkennen, nachdem die Unternehmer es abgelehnt hatten, sich zu den gestellten steht der radikale Demokrat Clémenceau dort, wo der repräsentative daß sie sich wohl mit der Angelegenheit befaffen wollen. Es bleibt Forderungen zu äußern, nunmehr am Montag in einer überaus start Mann des Finanzkapitalismus gestanden hat. also abzuwarten, welche Stellung fie einnehmen werden. Sollte die besuchten Versammlung gezeigt, daß es ihnen Ernst mit der VerAntwort allzu lange ausbleiben, so wird es die Kommission der besserung ihrer Lage ist, indem sie in geheimer Abstimmung gegen Konfektionsschneider gewiß nicht an der nötigen Mahnung fehlen nur einige Stimmen beschlossen, am nächsten Sonnabend die Kündigung einzureichen. Die Referenten sprachen ferner über die Tarifbetvegung im Die Schmiede, Kesselschmiede und Hülfsarbeiter der Firma Geschäftsbericht für das 8. Geschäftsjahr 1906 des Konsum, Bau allgemeinen wie über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der mächtig aufblühenden Konfektionsindustrie, die den Unternehmern P. Schimmelbusch in Kaiserslautern stehen seit Montag und Sparverein Produktion" zu Hamburg . 40 Seiten. Berlag Auer u. Co. immer größere Profite bringt, den Arbeitern aber nicht das bietet, im Ausstande. Von Arbeiterfeite ist alles mögliche getan, um eine in Hamburg . Geschäftsbericht der Union", Baugesellschaft auf Aktien, für das Jahr was bei der Steigerung der Preise aller Lebensbedürfnisse friedliche Lösung der Differenzen herbeizuführen. 1906. Selbstverlag Marfgrajenitr. 92/93. zum Leben notwendig ist. Die 12 Prozent Lohnerhöhung, Fabritinspektion und das Gewerbegericht, welches von den Arbeitern Cin als Einigungsamt angerufen wurde, konnten dem Fabrikanten Bortrag von Dito Rühle, Bremen , Berlag des Sozialdemokratischen Die Aufklärung der Kinder über geschlechtliche Dinge. die durch den großen Streit von 1896 errungen wurden, find nur zubald wieder verloren gegangen. Die Bewegung von Vernunftgründe nicht beibringen. Auf die Forderung einer Schutz Bereins( Kommissionsverlag Buchhandlung der Bremer Bürger- Zeitung"). damals war wie ein Strohfeuer. Die Massen, die zu einmütigem halle wußte Herr Schimmelbusch nichts auderes zu antworten als: Handeln zusammengeführt waren, hielten nicht fest an der Organi - Er sehe wohl die Berechtigung dieser Forderung ein; aber er habe sation und darum fonnten sie sich die gewonnenen Vorteile nicht tein Geld zu so was. Wenn ihm der Zentralverband der Schmiede sichern. Nun aber stehen sie weit zahlreicher und fester in der 50 000 m. pumpen würde, so wäre er bereit, die Halle zu bauen. Drganisation da und werden, wenn es sein muß, sich ihre kämpfenden Für das gepumpte Geld würde er gern 4 Proz. zahlen. Da aber u. Schauer, München . Kollegen in der Maßbranche zum Muster nehmen. Sind die Tarife die Arbeiter ein großes Interesse an der Erhaltung von Leben und einmal durchgeführt, so werden sie traft ihrer Organisation auch da- Gesundheit haben, so beharren fie auf ihren Forderungen, ohne für zu forgen wissen, daß sie dauernd innegehalten werden. Selbst daran zu denken, dem reichen Fabrikanten 50 000 m. zu pumpen. verständlich wird es auch weit leichter sein, an bestimmten Tarifen Buzug von Schmieden, Kesselschmieden und Hülfsarbeitern ist zu dauernd festzuhalten, als an einer prozentualen Lohnerhöhung, wie
bermeiden.
Husland.
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Die Maßschneider in Zürich ( Schweiz ) stehen die fünfte Woche im Streit. Zuzug ist strengstens verboten, bis der Kampf beenbet ist.
fie vor 11 Jahren erreicht wurde. Die Tarife felbst sind Die Schuhmachergehülfen in Ranstanz sind in den Ausin Geschäftssizungen von den Arbeitern der verschiedenen stand getreten. Firmen gründlich beraten und sorgfältig ausgearbeitet worden. Jetzt ist es so, daß für ein und dasselbe Stück in demselben Geschäft die Preise um 10 bis 25 Pf. in 7 bis 8 Stufen steigen, der Güte der Arbeit entsprechend. Jedoch bringt es diese Groschen steigerung mit sich, daß oft die bessere Arbeit für denselben Breis verlangt und geliefert wird wie geringere. Die Tarifvorlage teilt mun die Geschäfte in drei Klassen und für jeden Artikel sind wiederum besondere Serien vorhanden, so daß z. B. in der mittleren Tariflasse für einen Baletot je nach der Güte der Arbeit Arbeitspreise festgesetzt werden von 4,25 m., 5 W., 5,75 M. und 6,50 M.
Für Lohnarbeit wird verlangt 33 M. Wochenlohn für Gehülfen und 18 M. für Arbeiterinnen bei neunstündiger Arbeitszeit. Der Einwand, daß einheitliche Tarife in der Konfektion nicht durchführbar sind, wird widerlegt durch die Tatsache, daß solche schon durchgeführt sind in Breslau , Elberfeld , Stutgart, Augsburg , Frankfurt a. M., Mainz , Offenbach , München , Stettin . Von den größeren Konfektionsstädten sind es nur noch Berlin und Aschaffen burg, wo Tarife noch nicht bestehen. Die Konfektionäre müssen übrigens auch leicht zu der Einsicht kommen, daß die Einschränkung der zügellosen Konkurrenz, die eine feste Lohnregelung mit sich bringt, ihnen selbst eher zum Vorteil als zum Nachteil gereicht. Wenn die Konfektionäre mit hohen Arbeitslöhnen großtun, die angeblich verdient werden, so darf man nicht vergessen, daß in den Löhnen auch die Tagesarbeit der Frauen der Arbeiter steckt und daß den Konfektionsschneidern, die doch zum allergrößten Teil Heimarbeiter sind, eine Arbeitszeit von 12 Stunden meist als furz erscheint, sie aber nur zu oft 14-15 Stunden, wenn nicht noch länger täglich arbeiten.
In allen Versammlungen trat ein reges Interesse für die Tarifbewegung hervor und die Aufforderung der Referenten, nun für eine weitere Stärkung der Organisation unablässig tätig zu sein, berfehlte nicht ihre Wirkung.
Beendigung der Aussperrung im Schneidergewerbe? Wie durch eine Zeitungskorrespondenz gemeldet wird, fanden gestern in München zwischen den Zentralvorständen der beider fenitigen Organisationen längere Verhandlungen statt, die folgendes Ergebnis hatten: Am Donnerstag, den 11. d. M., erfolgt in allen deutschen Städten die Wiederaufnahme der Arbeit von seiten der Ausgesperrten und Ausständigen. Alle Verhandlungen über den abzuschließenden neuen Tarif finden auf der Grundlage der borliegenden Arbeitgebertarife in den in den einzelnen Orten zwischen den beteiligten Organisationen statt.
An die organisierte Arbeiterschaft Berlins und Umgegend. Bezugnehmend auf die unter Gewerkschaftliches in Nummer 81 des Vorwärts" vom Sonntag, den 7. April, gebrachte Notiz des Zentralverbandes der Handels, Transport und Verkehrsarbeiter und Arbeiterinnen, wonach es erscheint, als ob die Fahrer, Mitfahrer Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.:
Die Bauarbeiter in Antwerpen sind in eine Bewegung eingetreten. Der Ausstand hat einen großen Umfang angenommen. Die Bahl der Ausständigen beläuft sich bereits auf mehrere Tausend. Sie durchziehen demonstrierend die Straßen der Stadt.
Eine neue Aussperrungsandrohung der dänischen Arbeitgeber.
vereinigung
Preis 20 Bj.
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Abdruck aus dem Jahrbuch" der Bodenreform: Das neue Baupfandgeseh von 5. Freese. Verlag: G. Fischer in Jena . Das Mittelgeschlecht von Ed. Carpenter. 2,40 M. Berlag: Seik
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Lohnbewegung.
Budapest , 9. April.'( B. H.) Die Zuderbäder sind heute in den Ausstand getreten; sie fordern Lohnerhöhung.
Militär und Gerichte gegen das Koalitionsrecht. Paris , 9. April. ( B.$.) Gegenüber der vom Vorstand des Verbandes der Arbeitersyndikate betriebenen, auf allgemeinen Streit abzielenden Agitation hat die Regierung die strengsten Maßregeln ergriffen. Die Führer des Syndikats der Volksschullehrer fowie des Synditats der Briefträger, Telegraphenboten und unteren Bostbeamten, die den öffentlichen, gegen die Regierubng gerichteten Aufruf unterzeichnet hatten, sind vor die zuständigen Disziplinargerichte verwiesen worden. Was den für Donnerstag angekündigten Ausstand der Syndikate der Nahrungsmittelgewerbe anlangt, so hat die Regierung beschlossen, auf Grund des Strafgesetzes gegen sämtliche Anstifter vorzugehen.
ist dem Verband der dänischen Gewerkschaften am Freitag zugestellt worden. Sie betrifft die organisierten Fuhrleute in Kopenhagen , die sämtlich ausgesperrt werden sollen, weil bei zwei Unternehmern die Fuhrleute dagegen protestierten, daß zwei unorganisierte Arbeitsleute beim Ein- und Ausladen tätig waren. Die Arbeitgebervereinigung hat in diesem Fall nicht einmal Verhandlungen zwischen den Fuhrherren und Fuhrleuten abgewartet, sondern will gleich mit der allgemeinen Aussperrung vorgehen. Gleichzeitig fündigt sie dem Gewerkschaftsverband an, daß die werden von Militär und Polizei bewacht werden. Aussperrung sämtlicher organisierter Arbeiter der drei großen Schiffswerften in Kopenhagen und Helsingör am Sonnabend, den 13. April, stattfinden soll.
Paris , 9. April. ( B. H. ) Die Behörden haben umfassende Maßregeln für Donnerstag getroffen, angesichts des für diesen Tag angekündigten Ausbruches des Streits der Arbeiter der Lebensmittelbranche. Sämtliche Truppen der Garnison bleiben an diesem Tage in den Kasernen konfigniert. Die bedrohten Läden
Streit angekündigt haben die Gießereiarbeiter
Generalstreik der Bäder.
Marseille , 9. April. ( B. H. ) Die Bäder haben beschlossen, in Kopenhagen und Helsingör , die seit Oktober vorigen Jahres ver in den Generalausstand zu treten, nachdem die Arbeitgeber die For: geblich versuchten, durch Verhandlungen mit den Eisenindustriellen derungen der Gehülfen abgelehnt haben. ihre Stundenlöhne zu erhöhen; ferner die Stellmacher, deren Tarifvertrag am 1. März abgelaufen ist, ohne daß inzwischen ein neuer zustande kam. Auch die Straßenbahnangestellten in Kopen hagen drohen mit einer allgemeinen Arbeitsniederlegung, und zwar wegen ungerechtfertigter Dienstentlassung eines Mitgliedes ihrer Organisation.
Ein neuer Tarifvertrag der Schneider Kopen hagens ist am Freitag endgültig angenommen worden. Er bietet Lohnerhöhungen von durchschnittlich 10 Broz. Die verschiedenen Geschäfte sind in 5 Klassen eingeteilt, doch soll die Einteilung nach Berlauf von 2 Jahren auf 4 Klassen beschränkt werden.
Das Budget und die Duma.
Petersburg, 9. April. ( W. Z. B.) Das Haus beschloß mit allen Stimmen gegen diejenigen der Sozialdemokraten und Sozialrevolutionäre das Budget der Budgetkommission zu überweisen.
Ueberfall durch Polizeibeamte.
Riga , 9. April. ( B. H. ) Jn einem Hause der SmolensterDie Steinhauer auf Bornholm und in Kopen- straße fand am Sonnabend eine geheime revolutionäre Versammagen haben ebenfalls einen neuen Tarifvertrag mit den Unter- lung statt, die von der Polizei aufgelöst wurde. Mehrere Verhafnehmern abgeschlossen, der ihnen Lohnerhöhungen und eine Ver- tungen wurden vorgenommen. In der darauf folgenden Nacht fürzung der Arbeitszeit von 10 auf 9% Stunden bringt.
Die Arbeiterinnen der größeren Glasfabriken in Dänemark kündigten Ende vorigen Jahres die damals geltenden Tarifverträge. Zu einer Einigung ist es bis jetzt mit Tuborgs Fabriten in Kopenhagen und mit dem Aarhus Glaswerk gekommen, die ungefähr 400 Arbeiterinnen beschäftigen. Sie erreichten Lohnerhöhungen von 1,50 bis 2 Kronen die Woche.
nahm die Polizei zahlreiche Haussuchungen vor und kam irrtümlicherweise auch in die Wohnung des reichsdeutschen Fabrikmeisters Rittinghaus, wo sie Einlaß forderte. Dieser hielt die Polizisten für Räuber und verteidigte sich mit Revolverschliffen. Die Polizei erwiderte das Feuer und verlegte Rittinghaus schwer.