liegt, hält es aber zurzeit nicht für angebracht, in unserem die Gesetzgebung. Daraus ergibt sich, daß der Wahlkampf immer Zentralverband solche zu gründen. Die Pflicht der Delegierten schärfer und rücksichtsloser geführt wird, um den Arbeitern auch ist es, im Sinne der jebt gegründeten Jugendorganisationen zu diesen Weg zu versperren. Das soll nicht etwa bedeuten, daß die wirken und die Lehrlinge unseres Berufes bei der Arbeit in Gewerkschaften geringer einzuschäzen feien; im Gegenteil ist ihre politischer und wirtschaftlicher Beziehung aufzuklären." Stärke fehr notwendig, um die Durchführung der erlassenen Groß- Hamburg ist nicht für besondere Jugendorganisa- Gesetze zum Nußen und Schutz der Arbeiter zu überwachen. Der tionen, sondern empfiehlt, daß man wie in Hamburg die Jugend Redner streift den letzten Wahlkampf und erklärt, daß die Unterden Fortbildungsvereinen zuweist, wo sie Belehrung und Spiele nehmertlasse schärfer als vorher für ihre Interessen eingetreten haben. ift, weil sie die wachsende Macht der Sozialdemokratie fürchtete. Nach einer weiteren Debatte werden die zur Frage der Der Parlamentarismus ist heute ein Kampfmittel in den Händen Jugendorganisation vorliegenden Anträge einer Kommission der Arbeiterklasse; sie braucht ihn zur Durchsetzung ihrer überwiesen. Klassenforderungen.( Lebhafter Beifall.) Zur Spezialberatung der
liegen folgende Anträge vor:
Maifeier
Nürnberg : Mitglieder, welche wegen der Feier am 1. Mai gemaßregelt werden, erhalten die statutarische Streitunterstüßung. Frankfurt a. M.: Werden Mitglieder wegen der Maifeier gemaßregelt, so erhalten sie Arbeitslosenunterstüßung nach $ 8, Abs. 1 des Statuts.
Salle: Mitglieder, welche nach einem Beschluß der Zahlstelle sich an der Maifeier beteiligen und infolgedessen nachweislich plötzlich entlassen werden, kann von der Zentraltasse die übliche Gemaßregeltenunterstüßung gewährt werden. Pinneberg : Die Maifeier ist im Verbande obligatorisch einzuführen und die dieserhalb Gemaßregelten sind aus der Zentralfaffe zu unterſtüßen.
In der Diskussion hatte Genosse Broh gegen die Ausführungen des Redners in bezug auf den lehten Wahlkampf einige Einwendungen zu machen, die Genosse Moltenbuhr in seinem Schlußwort dahin widerlegte, daß er es als Hauptaufgabe der Partei erklärte, die Klasseninteressen der Arbeiter zu vertreten. Würde die Partei den Mittelschichten zuliebe eine andere Taktik einschlagen, so müßte sie in der Arbeiterklasse an Boden verlieren.
Zwei Anträge des 630. Bezirks lagen dem Wahlberein zur Beratung vor zur Empfehlung an den Verband von Groß- Berlin. Nach dem ersten Antrage sollten zwei Zahlabende pro Monat eingerichtet werden. Der zweite Antrag verlangt Anregungen im ..Mitteilungsblatt" für fleine Diskussionen und Vorträge und eine systematische Zusammenstellung von empfehlenswerten Broschüren. Beide Anträge wurden abgelehnt.
Bath Angebot und Nachfrage regeln, wobei bas ständige Wachsen der Berliner Bevölkerung jedem dauernden Sinken des Preises entgegenwirken muß. Für eine Erneuerung des Kampfes, wie sie der Bund unter Führung eines Betters unseres Landwirtschaftsministers anstrebt, fehlt es daher an jedem Vorwand. Bedauerlich ist nur, daß der jetzige Landwirtschaftsminister das Agrariertum noch in einer stärkeren Konzentrierung bertritt, als dies selbst durch Podbielsti geschah: Gehört doch der jetige Minister als Mitglied dem Milchring an, während sogar Podbielski diese Beteiligung aus Rücksicht auf seine Ministerstellung abgelehnt hat! Von der Zurückhaltung, die man von dem neuen Landwirtschaftsminister gerade wegen seiner Bugehörigkeit zum Milchring erwarten konnte, hat man bis jetzt nichts bemerken können. Auch das neue Einfuhrverbot gegen Holland und Belgien enthält keineswegs nur eine formelle Wiederholung der seit langem bestehenden Vorschriften, und bie gegenteilige Behauptung in der Deutschen Tageszeitung" ist eine Frreführung des Publikums. Das neue unbeschränkte Ginfuhrberbot für tierische Produkte hat die bis jetzt sogar von Podbielski geduldete Einfuhr sterilisierter Sahne aus Holland unmöglich gemacht. Die Tendenz, die Preise zugunsten der einheimischen Landwirtschaft künstlich zu steigern, tritt hierbei um so drastischer hervor, als den deutschen Landwirten weiter frei gestellt ist, Milch und Sahne sogar aus urkundlich verseuchten Ställen nach erfolgter Sterilisierung in den Verkehr zu bringen, während bei der holländischen Sahne die bloße Möglichkeit der Uebertragung ber Maul- und Klauenseuche ein Verbot derselben Produkte rechtfertigen soll. Der Milchhandel und die Bevölkerung Groß- Berlins hat feinen Grund, sich vor einer etwaigen Erneuerung dieses wirt- Krause( Stettin ) fordert von den Antragstellern, daß sie Das preußische Vereins- und Versammlungsrecht und das fchaftlichen Kampfes zu fürchten. Wir haben den Kampf bis zum in Konsequenz ihrer Forderungen auch die Schaffung der Mittel Wettrennen nach Sozialreform. Siege durchgeführt, obwohl der Reihe nach alle überhaupt in Preußen ins Auge nehmen für die großen Aussperrungen, die im Falle der hätte das Thema lauten müssen, über das Genosse Severing existierenden Machtfaktoren des Staats auf dem Kampfplatz er- Annahme der Anträge zweifellos kommen würden. der Abgeordnete von Bielefeld - Wiedenbrück, am Dienstag in einer schienen find, vom Landwirtschaftsminister, dem Polizeipräfi- Bringmann( Redakteur): Die früheren Verbandstage Mitgliederversammlung des Wahlvereins für den, dem Kultusminister, dem Justizminister Schönstedt , dem Eisen- haben sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Maifeier ein den, dritten Berliner Reichstagswahlkreis sprach, bahnminister an bis zu den Amtsvorstehern, den Landgeistlichen Aktionsmittel der sozialdemokratischen Partei sei. Diese Feier obwohl eigentlich nur„ Das Wettrennen nach Sozialreform" auf der und den Kreisblättern, in denen jede agrarische Verdächtigung solle man in jeder möglichen Weise unterstützen, nicht aber den Tagesordnung stand. Diese Versammlung im„ Meßpalast" begann cbenso bereitwillige Aufnahme fand, wie die Schilderungen des Verband zum Träger der Maifeier machen. Im übrigen müsse nämlich mit einigen teils widerwärtig, teils erheiternd wirkenden glänzenden Geschäftsganges und der günstigen Finanzlage der gegenüber gewissen Vorwürfen darauf hingewiesen werden, daß Vorgängen widerwärtig, weil sie das Glend des preußischen Milchzentrale. Die Berliner Bevölkerung hat sicherlich den auf gerade die Zimmerleute in hoher Zahl sich an der Maifeier be- Vereins- und Versammlungsrechts wieder einmal aufdedten, errichtigen Wunsch, mit der Landwirtschaft in Frieden zu leben, wie teiligten. Wenn die Unterstüßung der Gemaßregelten aus der heiternd, weil sie zeigten, zu welch törichten Maßregeln diefes dies vor der Tätigkeit des Bundes der Landwirte der Fall gewesen Haupttasse beschlossen werde, so werde das Unternehmertum das Recht" Veranlassung gibt. Zu der übrigens gut besuchten Verist: Sie hat es aber auch in der Hand, in kürzester Zeit durch ein als willkommenen Anlaß nehmen, um durch eine große Aus- sammlung hatte sich eine kleine Anzahl Frauen eingefunden. Der zielbewußtes Vorgehen in Verbindung mit Vertretern des Handels- sperrung den Verband mit einem Schlage für die nachfolgende überwachende Leutnant verlangte ihre Entfernung aus dem Saal standes jeder neuen Milchzentrale das Schicksal der alten zu be- Saison oder sogar auf Jahre hinaus lahm zu legen. Wenn auch und wollte sich auch nicht damit zufrieden geben, daß sie in einer der Verband in der sozialdemokratischen Partei die Interessen- Ecke, getrennt von den Männern, untergebracht würden. Nach vertretung der gesamten Arbeiterschaft erblicke, so seien doch noch Rücksprache mit dem Vorsitzenden Genossen Pohl wurde es dann nicht alle Zimmerleute Sozialdemokraten. Der Verband aber doch zugelassen, daß die Frauen von der kleinen hoch gelegenen wolle alle Kameraden in seiner Organisation vereinigen und jeden Galerie der Versammlung beiwohnten. Die Beamten aber fühlten Bimmermann moralisch verpflichten, sich dem Verband anzu- fich veranlaßt, umzuziehen und ihren Siz nach der anderen Seite schließen. Darum müsse der Verband seinen jezigen Charakter be- der Bühne zu verlegen, um von dort aus besser acht geben zu wahren. können, daß die paar Frauen da oben nicht etwa den schönen Stolte- Bremen fieht in den Anträgen ebenfalls die Gefahr preußischen Staat in Gefahren stürzten. Nun endlich schien alles einer Aussperrung. in bester Ordnung zu sein. Aber taum hatte Genosse Severing Rudolf- Leipzig will die Maifeier gemäß dem Beschluß seinen Vortrag begonnen und, die am selben Tage im Reichstag des internationalen Kongresses von 1889 als ein Kampfmittel angenommene Resolution Ablaß über das Vereins- und Versammgegen die tapitalistische Herrschaft, für den Achtstundentag und den lungsrecht erwähnend, gesagt, daß das soeben Erlebte den Glauben Arbeiterschutz betrachtet wissen. Der Verband müsse in der Frage eriveden könnte, als wollte die königlich preußische Polizei nun einen anderen Standpunkt einnehmen und die Maifeier als ein gerade zeigen, wie notwendig jene Resolution war, da erhob sich, Kampfmittel der gesamten Arbeiterbewegung, nicht lediglich der den Helm aufgefeßt, der Herr Leutnant und verbat sich jede Kritik politischen Partei, betrachten. Wenn der Verband für die Feier der Maßnahmen der überwachenden Beamten." Jah muß Sie eintrete, müsse er auch die unterstützen, die auf der Strecke bleiben. ersuchen, mich in meinen Ausführungen nicht zu unterbrechen," Wenn das Unternehmertum ein Mittel zum Anbinden suche, erwiderte der Redner ebenso bestimmt. Mit keiner Silbe habe ich brauche es nicht auf den 1. Mai zu warten. die Maßnahmen der überwachenden Beamten kritisiert. müssen es der Polizei selbst überlassen, wie sie sich mit den stan dalösen Zuständen abfindet, die das preußische Vereins- und Ver. sammlungsrecht geschaffen hat."
reiten.
So der mit den Verhältnissen genau vertraute Redner. Die Ringsche Gründung ist das vollendetste Muster für ein strafbar Leichtfertig geführtes Unternehmen, das unter dem Vorgeben, der Landwirtschaft helfen zu wollen, Klein- und Mittelbauern aufs schwerste geschädigt und verkrachten Existenzen reichliche Einnahmen tewährt hat.
17. Generalversammlung des Zimmererverbandes.
Köln , 16. April. Den Kassenbericht, umfassend die Zeit vom 1. Januar 1905 bis 31. Dezember 1906 erstattet der Haupttassierer Romer. Es betrugen nach den der Hauptkasse übermittelten Bierteljahres abrechnungen der Zahlstellen die Einnahmen 1905: 1048 162., die Ausgaben 977 530 M.; im Jahre 1906: die Einnahme 1 428 015 Mart, die Ausgabe 1336 170 M. Die Bestände beliefen sich Ende 1905 auf 389 575 M., Ende 1906 auf 481 421 M. Das Gesamtvermögen belief sich Ende 1905 auf 919 161 M., Ende 1906 auf 1322 303 M.( Die Pfenniggahlen haben wir stets weggelaffen.) Die Totaleinnahmen bewegten sich pro Kopf der Mitglieder in den drei letzten Jahren wie folgt: 15,45., 17,80 M. und 19,66 M., die Totalausgaben: 13,21 m., 12,07 m. und 14,88 M. Die 1906 in Kraft getretene Arbeitslosenunterstützung erforderte eine Ausgabe von 105 000 W., was der durch die Erhöhung der Beiträge gefchaffenen Mehreinnahme entspricht und die Richtigkeit der vor der Einführung der Arbeitslosenunterstützung aufgestellten Kaltu. lation bestätigt. Es wurden ferner u. a. im Jahre 1906 berausgabt: für das Verbandsorgan 72 906 M., für Agitation 107 519 M., für Streits 298 164 M., für Reiseunterstüßung 8197 M., Rechtsschub 11 201 M., berbranntes Handwertszeug 2348 m. usw. Den Bericht des Ausschusses gibt ube- Berlin . Erhebliche Störungen seien im Verbandsleben nicht vorgekommen. Unter vielen anderen Sachen ist zu erwähnen, daß eine Beschwerde aus Nürnberg gegen die Verweigerung der Gemaßregeltenunterstüßung für einen aus Anlaß des 1. Mai gemaßregelten Kameraden zurückgewiesen werden mußte, weil die wegen der Maifeier Gemaßregelten nicht unter diese Unterstüßung fallen, sondern aus Lofalmitteln zu unterstüßen find. Kube warnt vor einer Aenderung dieses Standpunktes, da das die unabsehbarsten Folgen für die Finanzverhältnisse des Verbandes haben könne. Die Arbeitslosenunterstützung, habe sich gut bewährt. Der Ausschuß hat sich auch in gemeinsamer Sibung mit dem Zentral borstand mit dem Streit zwischen Partei und Gewert. schaften befaßt. Es wurde für die Funktionäre des Verbandes als Richtschnur die folgende Resolution festgelegt:
Wir halten nach wie vor daran fest, daß der Zweck unseres Verbandes in erster Linie ist die Wahrung und Verbesserung der beruflich- wirtschaftlichen Lage der Zimmerer Deutschlands , und daß diefes Biel erreicht werden soll durch eine demokratische Organisation und eventuell durch den Kampf gegen die Kapitalisten und Arbeitgeber unseres Berufes. Diese Bestrebungen haben im Vordergrunde unserer Organisation zu stehen. Auseinandersetzungen, die den Zweck haben oder die dahin führen, unsere Organisation von diesem prinzipiellen Boden zu entfernen, find so weit wie möglich zu vermeiden. Ein eventuelles Eingreifen in dieselben darf nur von diesem prinzipiellen Boden aus geschehen."
Der Bericht der Preßkommission beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Konflikt zwischen dem Verbandsorgan und der Parteipresse. Dieser Gegenstand führte später zu einer ausgedehnten Debatte.
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J
Nach einer weiteren Dekatte werden die obigen Anträge aur Maifeier sämtlich gegen eine bezw. zwei Stimmen abgelehnt.
Der Antrag auf Herausgabe eines Taschenkalenders wird abgelehnt. Angenommen wird ein Antrag: Das Material der stalistischen Erhebungen ist vom Zentralvorstand den Zahlstellen zum Selbstkostenpreis zu liefern. Bezüglich des Ausschlusses bon Streifbrechern wird beschlossen, daß auch bei diesen der Ausschluß aus dem Verbande durch den Zentralvorstand auf Antrag der Verwaltungsstellen erfolgt. Die Streitunterstübung soll fünftig an allen in die Woche fallenden Feiertagen gezahlt werden. In Sachen der Unterrichtsturse wird einstimmig diese Resolution angenommen:
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Die 17. Generalversammlung beschließt, alljährlich bis zu 20 Mitglieder an den Unterrichtskursen der Generalfommission auf Kosten des Verbandes teilnehmen zu lassen.
Vorbedingung zur Teilnahme ist in der Regel eine fechsjährige ununterbrochene Mitgliedschaft im Zentralverbande und muß jeder um die Teilnahme Nachsuchende imstande sein, seinen Lebenslauf schriftlich wiederzugeben.
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Wir
Danach erst fonnte die Versammlung ohne Störung tagen. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Zur Diskussion berlangl niemand das Wort. Aufgefordert wurde zu eifriger Beteiligung an der Flugblattverbreitung am Sonntag.
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Die Zahlstelle Berlin des Buchbinderverbandes hielt am 15. April im Gewerkschaftshause eine außerordentliche General. bersammlung ab, die den großen Saal füllte. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhoben sich die Anwesenden zu Ehren des ber storbenen Genossen Auer von ihren Pläzen. Der erste Punk! der Tagesordnung war der Bericht vom Kuratorium dee par i tätischen Arbeitsnachweises, den Eugen Brückner gab. Jm Laufe von zwei Jahren hat das Kuratorium awar nur vier Sizungen abgehalten, aber gleichwohl wichtige Angelegenheiten erledigt. Die Buchbinderinnung hatte bereits vorher. als der paritätische Nachweis kaum ein Jahr alt war, begonnen. Dinge zur Sprache zu bringen, die wie der Redner meinte, daraus berechnet waren, vom Nachweis loszukommen. Bald erklärten die Innungsvertreter, daß der Beitrag der Innung zu hoch sei und nicht dem Nuken entspräche, den der Nachweis ihren Mitgliedern Die Entschädigung der Teilnehmer ist wie folgt zu regeln: biete; dann tamen fie mit dem Antrage, daß alle Arbeitslosen, also Die Angestellten des Zentralverbandes erhalten außer ihrem auch die organisierten, das Einschreibegeld zahlen sollten usw. Gehalt das Fahrgeld dritter Klasse und 5 M. Diäten pro Tag. Die Anträge wurden jedoch abgelehnt mit Stimmengleichheit. InTeilnehmer aus Mitgliederkreisen erhalten Fahrgeld dritter folge der Lohnbewegung im Jahre 1906 traten dann die Innung Klasse und 5 M. pro Tag, wenn fie ledig sind; Verheiratete sollen und der Verband aus Verband Berliner Buchbindereibefizer außer Fahrgeld und 5 M. Diäten eine Entschädigung in Höhe paritätischen Nachweis aus und die Innung gründete einen eigenen des entgangenen Arbeitsverdienstes erhalten. Die sich aus Nachweis. Treu blieben dem paritätischen Nachweis, neben dem Berlin und nächster Umgebung meldenden verheirateten Teil- Buchbinderverband, der Verein der Buchbindereibefizer des Ges nehmer erhalten eine Entschädigung in Höhe des entgangenen schäftsbücherfaches und der Verein der Kartonfabrikanten. Es Tagelohnes.
Ueber die Teilnahme der Mitglieder an den Kursen entscheidet der Zentralvorstand in Verbindung mit dem Verbandsausschuß.
Verfammlungen.
Der Wahlverein des ersten Wahlkreises hielt am Mittwoch abend eine Mitgliederversammlung in Dräsels Festfälen ab. Die von der letzten Generalversammlung her noch uns erledigten Berichte der Preß-, Lokal- und Agitationskommission wurden zurückgestellt, weil die Mitglieder bereits durch den Jahresbericht davon in Kenntnis gesetzt waren. Ehe Genoffe Molten buhr das Wort zu einem Vortrage erhielt, erhob sich die VerIn der Diskussion über die Berichte tritt Imbs- fammlung zu Ehren des verstorbenen Genossen Auer, dem der Straßburg den Bemerkungen Schraders über die Jugend Vorsitzende Wolderski einige warm empfundene Worte der organisation entgegen: Wenn wir die Jugend nicht heran- Anerkennung als Nachruf widmete. ziehen, tun es unsere Gegner. Die Mitglieder müssen zur Arbeits- Mit großer Aufmerksamkeit folgte die Versammlung den Ausruhe am 1. Mai berpflichtet werden, ohne daß sie durch den Ver- führungen von Molkenbuhr über den Wert des Parlamenband vor den Folgen gebedt werden; sie sollen aus idealen tarismus für die sozialdemokratische Partei". Der Rebner zeigte, Gründen feiern und die Folgen auf sich nehmen. daß der Parlamentarismus ein Mittel zur Förderung der Selosomati- Berlin : Wir dürfen unsere Verbands. proletarischen Interessen sein kann; eine mächtige Klaffenangestellten nicht so sehr belasten, daß sie keine Zeit finden, sich bewegung der Arbeiter ist aber notwendig, wenn der Parlamenauch der politischen Arbeiterbewegung zu widmen. Brünner- tarismus nicht zum Mittel für die befizenden Klassen allein Balle vertritt den Standpunkt, daß die Verlegung der Maifeier werden soll, um ihre Herrschaft unumschränkt ausüben zu fönnen. auf den Sonntag deren Kampfcharakter keinen Eintrag tun werde. Auf die Geschichte des deutschen Parlamentarismus, bon 1867 an, Mehrere Nebner vertraten den Standpunkt, daß zwar der näher eingehend, erklärte der Vortragende, daß die Partei, als 1. Mai in ausgiebigstem Maße zu feiern fei, daß aber die Haupt- sie eine fleine Fraktion im Parlament bildete, als Hauptaufgabe taffe nicht dadurch belastet werden dürfe. Die Verbandsmittel ihrer Vertreter die Agitationsreden ansah, die aus dem Fenster müßten vorbehalten werden für die noch zu führenden Lohn. hinaus ans Bolt gerichtet waren. 1890 wurde durch die Jungen" tämpfe. der Streit um den Wert des Parlamentarismus innerhalb der Sube( Ausschußmitglied) steht in Uebereinstimmung mit der Partei besonders heftig. Auf dem Erfurter Parteitage fanden Generalfommission auf dem Standpunkt, daß die jetzige Form hißige Auseinandersetzungen statt. Der Redner berlas die Reso der Jugendorganisation nicht die richtige sei. Es solle darin nicht lution des Parteitages über den Parlamentarismus. Der zweite die materielle Interessenvertretung, sondern die förperliche, geistige Teil des Erfurter Programms enthält Forderungen, die innerhalb und sittliche Erziehung gepflegt werden. Jedoch wolle man in der bestehenden kapitalistischen Gesellschaft durchgesetzt werden dieser Frage zunächst mal die Stellung des Parteitages abwarten. sollen. Das seht nicht voraus, daß wir etwas aufgeben. Im Die angestrebten Jugendorganisationen sollten hauptsächlich ein Gegenteil schreiten wir von einer Klassenforderung zur anderen, Gegengewicht bilden zu den konfessionellen Jugendvereinen, deren um dem Endziel näher zu kommen. Wir zwingen die anderen Leiter der modernen Arbeiterbewegung feindlich gegenüberstehen. Parteien, sozialpolitisch tätig zu sein; wir sehen, daß ihre anknüpfer Berlin vertritt den Standpunkt, daß man die Forderungen in der Sozialpolitit aus dem Arsenal der Sozial Jugend nicht durch das Versammlungswesen und durch ernste demokratie stammen und in einer sehr verschlechterten Form vorDinge von der Ausbildung und Erziehung ablenken folle. Er getragen werden. Mit der Erstartung der Partei wird auch der warne vor lebertreibung der Jugendorganisation.- Schubert- Klassenkampf immer schärfer geführt. Wo im Kampf der GewerkLeipzig beantragt diese Refolution: schaften gegen die Unternehmer die Druckmittel gegen das GroßDie Generalversammlung erkennt an, daß die Gründung tapital versagen, da müssen die Arbeiter versuchen, mit anderen bon Jugendorganisationen im Interesse der Arbeiterbewegung Mitteln dieselben Forderungen durchauieken, in der Politik, durch
dem
wurde auf Kosten des Zentralvereins für Arbeitsnachweis an alle Prinzipale ein Zirkular versandt, das sie auf das Fortbestehen des paritätischen Nachweises aufmerksam machte. Ferner wurde über die Regelung der Arbeitgeber- Vertretung im Kuratorium beraten. Eine Aenderung des diese Angelegenheit betreffenden Paragraphen des Nachweis- Statuts wurde jedoch bis auf weiteres nicht für erforderlich erachtet. Die beiden dem Nachweis treu gebliebenen Arbeitgeberorganisationen ernennen zwei Vertreter, während die übrigen Arbeitgebervertreter vom Zentralverein für Arbeitsnachweis ernannt werden. Die Vertreter der Arbeitnehmer werden wie bisher von der Zahlstelle des Buchbinderverbandes ges wählt. Als ihren Arbeitsvermittler schlugen die Arbeitgeberbertreter den bisherigen Arbeitsvermittler der Innung, Herrn ahn, bor , der dann auch einstimmig gewählt wurde, nachdem er erklärt hatte, daß er sich nun nicht mehr als Arbeitsvermittler der Innung betrachte. Der Redner bemerkte zum Schluß, daß die Tätigkeit des Nachweises seit Austritt der Innung feineswegs nachgelaffen hat, sondern sich vielmehr in aufsteigender Richtung bewegt. Mit Beschwerden über den Nachiveis sollen sich die Verbandsmitglieder stets an ihre Kuratoriumsvertreter wenden. Bei Arbeitslosigkeit ist immer der paritätische Nachweis zu benutzen. Hierauf fand die Neuwahl der Arbeitnehmerbeifizer zum Gewählt Sturatorium ftatt. Sie erfolgt durch Stimmzettel. wurden: Eugen Brückner, Franz Bytomski, Pauline Sieber, Ernst Klar und Paul Schade; als Stellvertreter: Harder, Klappenbach, Schiffte und Berger, Schönfelder. Dann wurde über die Maifeier beschlossen und hierzu nach turzem Referat Gerbers folgende Resolution an genommen:
" Die Versammlung hält die Feier des 1. Mai durch Arbeitsruhe für die wirksamste und würdigste Demonstration für den Achtstundentag und für die Durchführung der Arbeiterschutzgesetzgebung. Sie beschließt deshalb, daß in allen Betrieben Werfftubenversammlungen stattfinden, welche sich mit der Frage der Arbeitsruhe am 1. Mai beschäftigen, und, nachdem sich eine Mehrheit für Arbeitsruhe gefunden hat, durch Vorstelligwerden bei den Firmenleitungen die Freigabe des Tages zu erwirken. In den Betrieben, wo eine Beteiligung an der Maifeier durch Arbeitsruhe nicht durchführbar ist, sind die Mitglieder verpflichtet, einen einmaligen Beitrag an die Lokaltasse zu ent richten, und zwar bei einem wöchentlichen Verdienst bis zu 15 M. 25 Pf., bis zu 24 M. 50 Pf. und bei mehr als 24 M. 75 Pf. Für die obigen Beitragssäge werden Marten ausgegeben, die in das Mitaliebsbuch einaulleher inh"