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ruhe, Waldenburg, Dresden   Fürstenwalde  , Mühlhausen   t. Thur., 11907. Der Kampf im Baugewerbe nahm das Interesse der Mit­Pfaffenhofen( nach einjähriger Tätigkeit), in Düsseldorf  , Freiburg  , glieder natürlich in hohem Maße in Anspruch und es wurde bes Stäferthal, Lörrach  , Mühlacker  ( nach zweijähriger Tätigkeit), in schloffen, daß die Töpfer sich jederzeit zum solidarischen Handeln Mainz   und Pforzheim  ( nach dreijähriger Tätigkeit); bereit zeigen werden, sobald ein Appell an sie ergeht. Unter den 56 Streitfällen auf den Bauten entstanden 13 wegen des Bauarbeiter­ausstandes. Wegen Lohnausfall mußten drei Sperren verhängt werden. Die Arbeitsnachweisstatistit ergab in bezug auf Arbeits losigkeit während der letzten drei Monate:

bon 2 bis 3 Tagen in 31 Betrieben mit 884 Beschäftigten in Arnstadt  , Oberndorf  , Oberlungivit, Reichelsdorf  , Rottweil  , Wart hausen, Schleusingen  ( nach ein- bis zweijähriger Tätigkeit), in Ulm  ( nach ein- bis dreijähriger Tätigkeit) und in Chemnitz  ( nach zwei bis dreijähriger Tätigkeit);

von 2 Tagen in 9 Betrieben mit 120 Beschäftigten in Aalen  und Wasseralfingen  ;

bon 1 bis 3 Tagen in einem Betrieb mit 24 Beschäftigten in Kirchheim und Teck( nach ein- bis dreijähriger Tätigkeit).

Ueber die Feriengewährung im Transportgewerbe fonnte bereits im Geschäftsbericht an die zweite Generalversamm lung, Nürnberg   1901, der Vorstand feststellen, daß in der Verein barung, die zur Beendigung des Berliner   Straßenbahnerstreits führte, nach dreijähriger Tätigkeit auf Antrag ein Urlaub unter Fortzahlung des Gehalte zu gewähren sei. In der darauf folgen­den Geschäftsperiode 1901-1902 war die Ferienfrage einen wei­teren Schritt vorwärts gekommen. Die Konsumgenossenschaften waren inzwischen erstarkt und es gelang, auf lokaler Grundlage mit ihnen Vereinbarungen über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu treffen, durch die den bei ihnen beschäftigten Arbeitern auch geregelter Sommerurlaub zugestanden wurde. Ein Vertrag mit Der Konsumgenossenschaft Berlin  - Rigdorf bestimmte, daß dem Per. sonal im ersten Jahre 1 Woche, im zweiten Jahre 10 Tage und in den ferneren Jahren 14 Tage jährliche Ferien unter Fortzahlung des Gehalts zu gewähren sei. Aber das ist für die Ferienfrage an sich in diesem Zusammenhang weniger wichtig. Die mit den Genossenschaften in der Zwischenzeit abgeschlossenen Tarifverträge bringen die einheitliche Regelung dieser Frage ihrer Lösung im genossenschaftlichen Arbeitsverhältnis immer näher, woran die augenblicklichen Unstimmigkeiten nichts ändern werden. Dem Transportarbeiterverband gelang es aber noch in dieser Geschäftsperiode weiter, in einem privatkapitalistischen Berliner  Transportbetriebe für alle im Betriebe tätigen Kutscher und Be­gleiter einen achttägigen Sommerurlaub ohne Rücksicht auf die Dauer der Tätigkeit im Betriebe tariflich festzulegen. In der Geschäftsperiode 1903-1904 machte die tariflich festgelegte Ferian gewährung größere Fortschritte. In 22 Fällen, die sich auf 963 beteiligte Berufsangehörige erstrecken, wurde die Gewährung eines jährlichen Sommerurlaubs durch Tarifvertrag festgelegt. Für 404 Beteiligte in 16 Fällen betrug der vereinbarte Urlaub bis zu einer Woche, in zwei Fällen für 366 Beteiligte bis zu 10 Tagen, in einem Falle für 149 Beteiligte bis zu 14 Tagen und in 3 Fällen mit 44 Beteiligten wurde die Dauer des Urlaubs in das Ermessen des Arbeitgebers gestellt bezw. besonderer Vereinbarung vorbe­halten.

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Arbeitslos

am 31. März 656 gegen 254 am 31. März 1906

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30. April 464

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31. Mai 280

37 30. April 1906 37

31. Mai 1906

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30. Juni 97

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20 30. Juni 1906 Im April wurden 17 Stellen angeboten und besetzt, im Mai 6 und im Juni 10.

Nach dem Kassenbericht von Bohmhammel für das zweite Quartal 1907 bilanzierten Einnahmen und Ausgaben der Zentral­Die Einnahmen der Lokaltasse betrugen faffe mit 16 713,99. 10 516,56 M., die Ausgaben 9267,50 M., somit bleibt ein Bestand Das Vermögen des Verbandes beläuft sich auf

bon 1249,06 M. 43 815,96 M.

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hatte. Er nannte mich eine verstodte Sünderin, legte mir Kirchenbußen auf und absolvierte mich nicht! Und so bin ich heute noch nicht absolviert, aber eine treue Sozialistin, und meine zwei Söhne und drei Töchter, die niemals getauft sind, nie ge­beichtet haben, nie in die Kirche gegangen sind, sind ebenfalls gefinnungstreue Sozialisten. Wäre der Streik damals nicht ge= wesen, hätte ich nicht die begeisternden, zündenden Reden gehört ( nebenbei gesagt, einer jener Redner ist der Vater meiner Kinder), dann hätte mich die sozialistische Idee vielleicht nie gepackt und ich wäre heute noch die gehorsame Magd der Kirche."

Die Schreiberin zieht daraus den durchaus richtigen Schluß, daß nur das öffentliche Leben die Frauen erziehen könne. Das spielt sich aber nicht in der Kinderstube beim Strümpfestopfen hältnissen, also die Beteiligung der Frauen an der Politik, könne ab; nur der offene Kampf mit den bestehenden ungerechten Ver­deren Gesichtskreis erweitern.

" Bis jetzt haben nur die Männer geherrscht, und unter dieser Männerherrschaft haben die Pfaffen in Rutte und Bäffchen" ihre Gewalt, ihren Einfluß gewonnen, und diese selben Männer, welche die Pfaffenherrschaft begründet haben, wollen uns Frauen das Stimmrecht nicht gewähren, aus Furcht vor der Pfaffen­herrschaft! Welch ein Widerspruch! O, diese Männerweisheit! Bedentt, Ihr belgischen, auch Ihr hiesigen deutschen   Sozialisten, daß nur offene, energische Agitation den schläfrigen Menschengeist aufrüttelt. Wenn Ihr offen für das Frauenstimmrecht eintretet, so werden viele Frauen, die sonst nie durch die sozialistische Agitation erreicht werden können, auf den Sozialismus auf­merksam und werden nach und nach Mitkämpferinnen werden. Seht Euch doch jetzt mal um, sind doch sogar viele Frauen, deren Männer Sozialisten sind, ganz und gar unbekannt mit der sozialistischen   Jdee, und diese Frauen, die Mütter Eurer Kinder, diese Frauen schiden Eure Kinder in die Kirchen und Sonntags­schulen und erziehen aus Unverstand Eure eigene Brut zu Euren politischen Gegnern."

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Die Genossin, deren Zuschrift nicht bloß für die amerikanischen  Genossen von Nußen ist, schließt ihre zuschrift:" Darum Ihr Sozialisten, trotz der Furcht vor den Pfaffen: ein. Hoch dem Sozialismus und dem Frauenstimmrecht!"

Die Restanten wurden dringen ermahnt, ihre Pflichten gegen den Verband zu erfüllen. Die Einrichtung, Darlehen an die Mit­glieder zu gewähren, hat zu unleidlichen Verhältnissen geführt. Die Berfammlung nahm mit großer Majorität einen Antrag an, daß mit dieser Einrichtung gebrochen wird und der Vorstand von jetzt an stritt alle Gesuche um Darlehen abzulehnen hat. Die Kündigung des Tarifvertrages bon seiten der Unternehmer war Gegenstand einer lebhaften Diskussion.( Das Resultat iſt im Vorwärts" bereits berichtet worden.) Segame erklärte, daß die Unternehmer eine Reduktion von 10 bis 20 Prozent beabsichtigen und es gerade auf die Beseitigung der Verbesserungen, die bor awei Jahren eingeführt wurden, abgesehen hätten. Es täme nun sehr viel darauf an, wie die Lage des Berufes Anfang Oftober sein würde; das tönne man nicht berechnen und müsse eine abwartende Haltung einnehmen. Auf alle Fälle sollte man zum Widerstand rüsten und den Unternehmeru energisch entgegentreten. Es sei sehr leicht möglich, daß es zum Streit tommen werde, oder daß man mit einer Aussperrung zu rechnen hat. Jede Verschlechterung im Tarif muß befämpft werden und alle Anstrengungen find darauf zu richten, die achtstündige Arbeitszeit allgemein einzuführen, sowie auch auf eine Erhöhung gewiffer niedriger Posten im Tarif zu bringen. Schlächtergesellen von Berlin   und Umgegend. Mittwoch, der Eine Kommission von neun Mitgliedern wurde gewählt, die mit 24. Juli, abends 9 Uhr: Deffentliche Versammlung im Gesellschaftshauſ der Kommission der Unternehmer in Verhandlungen eintreten soll. Berliner   Musiker", Kaiser Wilhelmstr. 18 m. Tagesordnung: Barum ber Die Stellung au den lokalorganisierten langen wir einen unentgeltlichen Arbeitsnachweis Referent: Kollege Baw Töpfern in der jegigen Bewegung wurde erörtert und Segawe Hensel. erklärte, daß der Verband bereit sei, den Lohnkampf mit ihnen ge­meinsam zu führen und zwar in derselben Weise, wie es jetzt im Baugewerbe geschieht. Man erwartet, daß die Lokalisten in ihrer Versammlung eine Kommiffion wählen, die fich zu einem gemein­famen Vorgehen gegen die Unternehmer mit den Verbandsvertretern in Verbindung setzt.

Aus der Frauenbewegung.

Die lette Geschäftsperiode 1905-1906 weist nun einen enormen Fortschritt auf diesem Gebiete auf. Jn 93 Fällen schloß der Ver­band Tarife mit vereinbartem Sommerurlaub für 5518 Be­teiligten ab. Die Dauer des Urlaubs beträgt: In 68 Fällen für 3285 Beteiligte bis zu 1 Woche, in 17 Fällen für 2036 Beteiligte bis 2 Wochen. In 7 Fällen mit 175 Beteiligten war die Dauer der Ferien bei der Fertigstellung des Berichts nicht festgestellt, in 1 Falle mit 22 Beteiligten unterliegt die Dauer der Ferien der freien Vereinbarung. Die Feriengewährung fommt den Arbeitern Der zweite weibliche Advokat hat sich in Zürich   habititiert in in den verschiedensten Betriebsarten zugute. Es sind daran be- der Person des Fräulein Dr. Brüftlein, Tochter unseres Genossen teiligt die Nahrungsmittelindustrie, Konfektionsindustrie, Möbel- Dr. Brüstlein in Bern  . Im Kanton Bern   dürfen zwar die und Bolsterindustrie, Warenhäuser, Drogen- und Chemikalienhand- Frauen an der Universität sich zu Juristinnen ausbilden, aber die lungen, Licht, Del, Petroleum, Seifenhandlungen usw., Eisen- Advokatur dürfen sie nicht ausüben, weil dazu das Attivbürgerrecht und Metallwaren, Glas, Porzellanlager, Kohlen- und Holzhand- notwendig ist, das sie nicht befizen." Der Zopf der hängt ihm Inngen, Buch- und Verlagshandlungen usw., Papierlager, hinten." Im Kanton Zürich   besteht die gleiche Bedingung und Speichereibetriebe, Fensterreinigungsinstitute und schließlich ber dennoch dürfen Frauen Advokaten sein. schiedene Handelsbetriebsarten.

Der Erholungsurlaub ist im Brauereigewerbe wie Pfaffen, Frauen, Sozialisten, Frauenftimmrecht. im Transportgewerbe durch Tarif festgelegt, so daß den Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die New- Yorker Bolts Arbeitern ein flagbares Recht auf Urlaub zusteht. Das ist bei den zeitung" die Buschrift einer Proletarierin, in welcher diese der Auf­Buchdruckern nicht der Fall. Ohne Tarifvereinbarung er- faffung der belgischen Sozialisten entgegentritt, die bekanntlich hielten im Buchdruckgewerbe 13000 Gehilfen und 5000 Silfs wenigstens zurzeit sich gegen das Frauenstimmrecht erklärten, weil arbeiter und Lehrlinge von 620 Firmen des Buchdruckgewerbes die Frauen noch zu sehr in den Händen der Pfaffen wären. Ferien bewilligt, also 8 Proz. aller Druckereien und Schrift. Christine, so unterzeichnet die Einsenderin, schreibt, daß sie gießereien und 20 Broz. aller Gehilfen( ohne Hilfsarbeiter und fatholisch sei. Bis zu ihrem 17. Lebensjahre habe sie jeden Morgen Lehrlinge). Seit 1. Juli hatten abermals 40 Firmen Ferien- in aller Frühe auf ihrem Wege zur Fabrik die Frühmesse besucht, urlaub bewilligt. Die Karenzzeiten zur Erlangung der Ferien habe jeden Monat einmal gebeichtet, und so angesehen sei sie bei betragen: bei 84 Firmen bis zu Jahr, bei 74 1 Jahr, bei 164 2, ihrem Herrn Pastor gewesen, daß er sie sogar zugleich mit drei bei 76 3, bei 90 4, bei 101 5, bei 32 6, bei 41 10 und bei 10 Firmen reichen Bourgeoisjungfrauen als vierte dazu erwählt habe, in einer 15 Jahre. 7-24 Tage Ferien gewähren 139 Firmen. Außer der Prozession die heilige Mutter Gottes zu tragen. Dann erzählt sie Fortzahlung des Lohnes gewähren verschiedene Firmen noch einen weiter: Ferienzuschuß zum Wochenlohne, der im Bibliographischen Institut in Leipzig   15-28 M., bei Ph. Reclam jun. in Leipzig   50 M., in anderen Firmen 20, 30 M. oder einen Wochenlohn.

Verfammlungen.

Der Zentralverband der Töpfer hielt am Freitagabend eine Generalversammlung im Gewerkschaftshause ab. Der Vorsitzende Segawe erstattete den Vorstandsbericht über das zweite Quartal

Dies alles sah Mr. Kean, der sich jetzt abwandte, ohne ihr zu antworten. Er half dem" Volt" das Chaos des Gespanns ent­wirren, die Ursache erforschend. " Herr," fagte Gert, die Maib lam hinter jenem Busch vor, die Ochsen scheuten und so ist es gekommen." Sean blieb trotz allem gefaßt. Nach einigen Stunden trollte das Zugvich, den Karren hinter sich, wieder munter weiter. Rean fümmerte sich nicht um das Hereromädchen, er wußte, daß sie ihm folgte. Noch vor Sonnenuntergang passierte man einige Wasser­Löcher. Kean ließ ausspannen und nach wenigen Minuten hatte die Hereromaid das Lagerfeuer entfacht. Das Weib war in ihr

erwacht.

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Mr. Kean hatte ein junges Weib!

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Verein polnischer Sozialisten. Montag, den 22. Juli, Mte Jakob. ftraße 75: Bersammlung.

Wochen- Spielplan der Berliner   Theater.

Neues königl. Opern- Theater. Sonntagnachmittag 8 Uhr: Die Fledermaus. Abends: Cavalleria rusticana. Die schöne Galathee ( Anf. 7%, Uhr.) Montag: Wiener Blut. Dienstag: Die schöne Galathee Mittwoch: Wiener Blut. Donnerstag: La Traviata  . Freitag: Biener Blut. Sonnabend: La Traviata  . Sonntagnachmittag 3 Uhr: Die Geisha. Abends: Cavalleria rusticana. Die schöne Galathee.( Anf. 7% Uhr.) Montag: Biener Blut.

Deutsches Theater. Bis auf weiteres täglich: Der Jongleur. Komische Oper. Sonntag: Tosca  . Montag: Hoffmanns Erzählungen  . Dienstag: Tosca  . Mittwoch: Hoffmanns Erzählungen  . Donnerstag: Figaros Hochzeit  . Freitag: Hoffmanns Erzählungen  . Sonnabend: Tosca  . Sonntag: Hoffmanns Erzählungen  . Montag: Carmen. Neues Schauspielhaus. Sonntag bis nächsten Montag: Raffles. La Traviata  . Montag: Der Postillion von Lonjumeau. Dienstag: Die Schiller- Theater O. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Undine. Abends: Inftigen Weiber von Windsor. Mittwoch: Der Troubadour. Donnerstag: Jeffonda.. Freitag: Carmen. Sonnabend: La Traviata  . Sonntagnach mittag 3 Uhr: Die Bauberflöte. Abends: Der Postillion von Lonjumeau. Montag: Jeffonda. Schiller Theater N.( Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.) Bis auf weiteres täglid: Strib oz.

Lustspielhaus. Bis auf weiteres täglich: Die Welt ohne Männer. Kleines Theater. Bis auf weiteres täglich: Vater und Sohn. Theater des Westend  . Allabendlich: Die lustige Bitwe. Bernhard Nose- Theater. Im Garten ab Montag bis Sonnabend Gin toller Eheman. Ne feine Nummer. Die Gauklerin. Anfang 4%, Uhr. Im Theater: Sonntagnachmittag 4 Uhr: Die Schwäbin. Unterm Birm baum. Die Gauklerin. Allabendlich 8, Uhr: Der große Unbekannte. Metropol Theater. Allabendlich: Der Teufel lacht dazu. Apollo Theater. Allabendlich: Der Hochzeitsgaft. Spezialitäten. Walhalla   Theater. Spezialitäten.

Reichshallen Theater. Stettiner Sänger.

Passage Theater. Spezialitäten.

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Wintergarten. La Tortajada. Spezialitäten.

Figaro Theater( im Folles Caprice). Allabendlich: Geifterauto. Baris. Anfang 8 Uhr.

Carl Haverland Theater. Spezialitäten.

" Da tam ein Streit in unserer Fabrik, den wir nach Verlauf eines Monats gründlich verloren hatten. Aber ich hatte dabei unendlich gewonnen, ein neuer Gesichtskreis hatte sich mir auf­getan, die sozialistische Idee hatte mich gepact! Wohl hatte ich noch Zweifel und lag viele Nächte schlaflos und grübelnd in Gustav Behrens   Theater. Berlin   W., Golftr. 9. Spezialitäten. meinem Bette im Kampfe mit meinem katholischen Glauben. zum Bagmann. Montag und Sonnabend: Durch Dänemark   und Süd­Urania Theater. Taubenstraße 48/49. Sonntag: Von der Zugspite Teils aus alter Gewohnheit, mehr aber noch, um mir bei meinem schweden  . Dienstag: Die deutsche   Ostseeküste. Mittwoch und Sonntag, den hochberehrten Beichtvater Rat in meinem Dilemma zu holen, 28. Juli: Im Lande der Mitternachtssonne. Donnerstag: Die Gletscher ging ich zur Beichte. Wie anders sprach der über den Sozialis- der Hochgebirge und die Eiszeit unserer Heimat. Freitag: Von der Zug mus, als die Redner, die ich während unseres Streits gehört spitze zum Bazmann. Anfang 8 Uhr. metscher wahre Heldentaten. Als sich eines Tages die östlichen Gefichts war schmutziggrau geworden, die Lippen schneeweiß. Sonst Sererostämme erhoben, focht er auf seiten der deutschen   Truppen. berriet nichts ihre Stimmung, ihre Erregung. Bach ging schweigend Willi war zu dieser Zeit schon verheiratet und wahrhaft christ lich getraut. Er hatte sich eine Hereromaid genommen, die an hinaus, er gerdrückte eine Träne im Auge. Nach vielen Stunden erst regte sich Lea, um leise zu murmeln: Raffeschönheit Leas Jugendreize übertraf. Mutter Lea war ent- Sind wir Christen?" züdt von dieser Wahl und hatte die Schwiegertochter eigenhändig eingekleidet. Da es der Dienst verlangte, siedelte Willi nach der fernen Grenzstation Gobabis über, Mutter Lea blieb allein in manne immer mehr. Man baute Eisenbahnen, große Stein Jahre flossen dahin. Das Land erschloß sich dem weißen Otahandya zurüd. Zwei Jahre hörte und sah Lea nichts von ihren Kindern, häuser, errichtete Farmen. Die Knechtung der Eingeborenen verlief bis eines Tages Willis Frau Maria unerwartet in Okahandha systematisch. Die Herero witterten Unheil. Man könnte fie eines eintraf. Lea erfuhr, daß sie geflüchtet sei, um den Nachstellungen eines Leutnants" zu entgehen. Willi hätte seine Entlassung be. antragt, die man ihm aber verweigere, da eben derselbe Offizier Willis Borgesetzter fei.

Mutter Leas Antlig verfinsterte sich, als sie murmelte: denke, wir und sie sind Christen?" Dann fuhr fie auf: heißt der Leutnant?"

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Tages erbrüden. Mutter Lea sah von alledem nichts, so schien es. Man hielt sie für" malltopp", da sie seit der Ermordung ihres Sohnes kein Wort sprach. Sie hatte nur immer begierig gelauscht, als man bom Prinzen" sprach, war dann aber in unheimliche Bethargie verfallen, als man ihr erzählte, Prinz Arenberg lebe und fei nur für malltopp" erklärt. Man fönne ihm nichts tun. Maria war gefaßter, mieb aber die Kirche und Mission, trob allen Mühens der christlichen Lehrer, fie in Demut zurückzuführen. Gines Taga tam sie von einem Meeting, das die Herero heimlich in den Ojantibergen veranstaltet hatten. Mutter Lea wußte davon. als Maria eintrat, fagte fie zu der stupide am Boden fitzenden Mutter Lea nur das eine Wort: Orlog( Krieg)!" Mutter Lea nur das eine Wort: Orlog( Strieg) 1" Alten vor. Sie richtete sich straff auf, ihre Augen blikten Eine jähe Wandlung ging nach diesem einzigen Worte mit der monisch und feurig auf. Dann schlich sie zu ihrem Lager und holte berstohlen ein langes Bowiemesser daraus hervor, das noch haarscharf geschliffen. Triumphierend schwang fie bas große fäbel. artige Messer über ihrem Stopfe, wilde Schreie ausstoßend, in die Maria einstimmte. Die Bestie war erwacht, die Bestie, welche artige Messer über ihrem Kopfe, wilde Schreie ausstoßend, in die tüdischer gemeinster Mord hervorgelockt, die Bestie, die eine Durch laucht entfeffelt hattel

Sean wühlte in feinen Kästen umher, bis er ein endloses Stüd bunten Stoffes fand, das er beiseite legte. Er hatte einen bestimmten Entschluß gefaßt. Als die Dämmerung hereinbrach, rief er das junge Weib herbei, nannte sie Lea"( ein Name, der ihm gerade einfiel) und hieß sie sich reinigen von ihrem Fett; schnitt ihr dann die Stalpschnüre ab und umwand ihren jungen Leib mit dem bunten, gestreiften Stoff, der fie in weichen Falten" O," sagte Maria, er ist' was Großes, ein Prins, heißt malerisch einhüllte. Arenberg, ist aber mallfopp( verrüdt)!" Sie wies mit dem Beige Der wilde Jäger lachte rauh und kurz auf, Lea kritisch finger nach ihrer Stirn. musternd. Diese schritt in tomischer Grandezza zum Starren, Lea staunte. Ihr einfacher Sinn faßte es nicht, daß man ihrem Herrn das Lager zu bereiten. einen Blödsinnigen an die Spiße einer Behörde stellen konnte. Was verstand sie auch von Protektion und diplomatischen Intrigen! Als der Jäger und Händler Dirk Stean nach beiläufig Sturze Zeit nach dem Eintreffen Marias tam gegen Mittag neunzehn Jahren starb, hinterließ er seinem Sohne Willi, der eines heißen Tages ein Reiter vor Leas Haus gesprengt. Sie wie diefer freien Ehe entstammte, ein ansehnliches Vermögen. Lea Maria fuhren freudig auf, da fie glaubten, Willi fei angekommen. war, ihrer Raffe getreu, um diese Beit schon arg zusammen- Indes trat ein stattlicher deutscher Soldat herein, der sogleich bon gefchrumpft, spielte aber mit Energie und Geschickt ihre Rolle als Maria mit Mister Feldwebel Bach" angesprochen wurde. Finster Frau eines Weißen. Seit Jahren trug fie einfache, faubere vor sich hinblickend, den Bliden der Frauen ausweichend, berichtete europäische Hauskleider, die sie beim Tode ihres Herrn" gegen Bach in abgerissenen Säßen: schwarze eintauschte. Sie und ihr Sohn Willi waren strenggläubige illi Stean ist tot. Bring Arenberg wollte ihn zwingen, Dich, Und das Morden begann! Mutter Lea schwelgte in Wolluft. Christen, die der Gemeinde Okahandya angehörten. Dieser Maria, zu holen und ihm zu überlassen. Willi tat's nicht! Der Bastardsohn war ein heller, geweckter Junge, der durch seine Wiß- Poften mußte Willi erschießen, da er flüchten wollte, als man ihm im Blute. Sie wollte die Liebe, die von ihr ein weißer Mann begierde dem Missionar viel zu schaffen machte. seine Entlassung nicht gab. Willi zu Tode verwundet; man holte entliehen, mit Zinsen zurüdfordern. Sie schlachtete die Liebes. Nachdem der Englishman Südwestafrika fast vollkommen des ihn in des Bringen Zimmer. Dieser ließ ihn an die Bimmerbede teile in graufamster Weise, wo sie eines toten oder verwundeten Ansiedlers habhaft werden konnte. Sie ergözte sich an dem Anblid edleren Wildes beraubt hatte, 30g man eines Tages in Lüderik Hochziehen, den Kopf nach unten. Dann quälte er ihn stundenlang: ber weißen Frauen, die man schändete, von denen die Herero   jetzt Bucht die schwarz- weiß- rote Flagge an einer primitiven Stange Willst du mir deine Frau geben?"" Willi: Nein!"" Liebe entliehen. Sie riß ihre eigenen Kleider herunter und ließ empor. Durch diese einfache Handlungsweise hatte man im Hand- Endlich war Willi tot, ben Qualen der Folter erlegen. Der Prina fich von Maria das Haar scheeren und tat dasselbe mit der Tochter. umdrehen ein Stück Land erobert, das an Umfang das Deutsche   ist verhaftet! Wird wahrscheinlich erschossen!" Reich um die Hälfte übertraf. Willi Kean war damals 16 Jahre, Raub und furz flang der Bericht. Feldwebel Bach durfte sich Man wurde auch nach außen hin Heide, trug zudem den Busen frei und legte den Lendenschurz an. als man im Lande von der deutschen   Annexion sprach. Mutter nicht von seiner Rührung übermannen lassen. Lea und ihr Sohn waren's zufrieden.

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Lea und Maria hatten mit entfeßlich weit aufgerissenen Augen

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Elend und frant, verdurstete Mutter Lea und Maria auf dem

Da ihm die Verwaltung seines Viehbestandes genügend freie schaudernd gelauscht. Als Bach geendet, brach Maria laut schreiend großen Zuge der flüchtenden Hereros durch die Omaheke. Die Beit ließ, trat Willi Kear ungefähr acht Jahre nach der Er zusammen. oberung" Südwestafrikas durch Deutschland   in dieses Reiches Bea faß unbeweglich, stumm, die Augen halb geschlossen. Genau deutsche Kultur hatte gefiegt!

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Dienste und vollbrachte als Vermittler, Kundschafter und Dol- fo, wie damals, als Did Kean fie erhandelte. Das Rotbraun ihres