Einzelbild herunterladen
 

Reichskanzler und Sozialdemokratie.

Einige Blätter, voran das Berl. Tagebl.", hatten aus den Aeußerungen des Fürsten Bülow zu Huret über die Ungefährlichkeit der deutschen   Sozialdemokratie die Folgerung gezogen, daß Bülow zu den Revisionisten eine andere Stellung einnehme, als zu den Schülern der margistischen Theorie" und unter Umständen sogar bereit sei, mit den Revisionisten eine Verständigung zu suchen. Die an diese Aeußerungen geknüpften Vorwürfe einiger konservativer Blätter gegen Bülows Optimismus scheinen den Kanzler verschnupft zu haben, denn die oft zu offiziösen Mitteilungen benutzte Südd. Reichskorresp." bringt aus Berlin   folgende Rechtfertigung:

"

Die Bemerkungen, die Fürst Bülow   zu einem Mitarbeiter des" Figaro" über unsere Sozialdemokratie gemacht hat, sind so ausgelegt worden, als hätten darin Hoffnungen auf die Haltung des revisionistischen Flügels der sozialdemokratischen Partei an­gedeutet werden sollen. Für ein derartiges Mißverständnis ist der Reichskanzler nicht verantwortlich zu machen. Jedem Politiker, der über diese Dinge schreibt, muß gegenwärtig sein, wie entschieden Fürst Bülow   mehr als einmal mit dem Revisionismus im Reichstage ab­gerechnet hat. Ob einzelne nüchternere Geister des deutschen  Sozialismus eine Rückzugslinie aus der als trügerisch erkannten Umsturzromantik auf den Boden einer positiven sozialen Reform­arbeit finden, bleibt lediglich den Herren selbst überlassen. Für die praktische Politik gegenüber der Sozialdemokratie sind folche Welleitäten bisher belanglos gewesen, und feine Anzeichen sprechen dafür, daß dies in absehbarer Zu­tunft anders werden könnte."

Es erscheint recht seltsam, daß der Kanzler für nötig hält, auf die kleinen Anrempelungen der konservativen Blätter zu antworten. Er muß danach doch wohl annehmen, daß ihm die Vorwürfe an allerhöchster Stelle schaden könnten.-

Eine feine Spekulation.

"

Händen gekommen, sondern habe das obengenannte Büchlein dars qu. a. a. D. den Religionsunterricht in den Schulen hatte einstellen geboten, welches gewiß von jeden katholischen Christen mit lassen. Darauf erstatteten die politischen Gegner des Bürger­größtem Nußen für seine unsterbliche Seele gelesen werden kann. meisters dem Staatsanwalt Anzeige wegen Mißbrauchs der Amts­Aber leider ist der Ertrag des Büchleins bis jetzt ein so ge- gewalt". Das Gericht von Biella sprach den Angeklagten frei, ringer, daß ich nicht imstande bin, den für den Kirchbau ein- das Appellationsgericht von Turin   aber verurteilte ihn zu gegangenen Verpflichtungen, die ich durch den Erlös des Büch- 3 Monaten Gefängnis! Dieses ungeheuerliche Urteil ist nun gestern leins zu tilgen hoffte, nachzukommen. Ich bin dadurch in die vom Kassationshof bestätigt worden. Der Verteidiger hatte u. a. größte Verlegenheit, ja in eine geradezu verzweifelte Lage ge- hervorgehoben, daß doch von Mißbrauch der Amtsgewalt" nicht die raten. Bis zum 20. Juli spätestens, muß ich) 15000 Mart zur Rede sein könne, wenn ein Bürgermeister einen Beschluß des Stadt­Begleichung wiederholt gestundeter, jest endgültig fälliger Kirch- rats ausführt! Alles vergebens. Das Urteil war und blieb be= baurechnungen, haben. Bis jetzt ist erst der zehnte Teil der stätigt, denn auch hier gilt die Losung: Je absurder, desto besser! Summe zusammen. Herzlich bitte ich Sie daher, mir für das auch Ihnen zugegangene Büchlein wenigstens den Verkaufswert Dänemark  . von 1 Mark zu schicken, oder aber dasselbe zurückzusenden, damit ich es anderweitig verwerten kann. Meiner und meiner armen Diasporagemeinde, die neben zwei ureingesessenen Familien nur durch Zuzug aus allen Teilen des deutschen   Vaterlandes fich ge­bildet hat und ständig wächst, größten Dankes dürfen Sie ver­sichert sein. Täglich beten wir nach der hl. Messe ein Vaterunser für unsere Wohltäter. Lassen Sie diesen Rotschrei aus gequäl tem Briefterherzen nicht unerhört verhallen. Helfen Sie mir doch um Gotteswillen bis zum 20. Juli die fälligen 15 000 Mart zu­sammenzubringen und mein verpfändetes Priesterwort einlösen. Der allmächtige Gott wird es Ihnen und den Ihrigen tausend­fach lohnen.

Mit vorzüglichster Hochachtung grüßt ergebenst im Namen des allerheiligsten Herzens Jesu

Ministerielle Erbärmlichkeit.

Auf ihrer Jslandfahrt erreichten die dänischen Reichstags vertreter, die Minister und der König mit seinen Hofleuten Mitte voriger Woche die Faröer. Im faröerischen Parlamentshause zu Thorshavn   wurden sie festlich empfangen, aßen und tranten reich­lich auf das Wohl der Inselbewohner. Feftreden und Toaste gab es natürlich in Menge. Aufsehen hat folgender Toast des liberal­demokratischen" Ministerpräsidenten, Kriegs- und Marineministers Christensen erregt, der selbstverständlich sofort dem Mutter­Lande telegraphisch übermittelt wurde:

"

" Zwei Dinge fallen einem auf bei der Ankunft auf den fest, das Meer ist weichend. Im Staatsleben ist das Königtum Faröern  : etwas Festes und etwas Weichendes. Die Inseln sind fest, die Ministerien und die Repräsentanten sind weichend! Als Fürstenwalde   bei Berlin  ." Hermann Szillus, Pfarrer. der eine weichende Teil bringe ich ein Brosit für den anderen Dem Schreiben ist zur größeren Bequemlichkeit eine Post- aus, ein Profit für die Repräsentanten der Faröer!" anweisung beigefügt, die die gedruckte Adresse des geistlichen vorsichtigerweise!- nicht auch mit Bittstellers aufweist, aber Poftwvertzeichen Beklebt ist.

Wir können den Notschrei aus gequältem Briester herzen" ja menschlich nachempfinden. Gleichwohl möchten wir einmal das Beter- Mordio- Geschrei unserer schwarzen Freunde hören, wenn etwa Arbeiterführer ihre Anhänger in ähnlicher Weise zu Bei trägen, sagen wir einmal für Gewerkschaftshäuser, pressen wollten. Es ist doch wirklich ein arger Terrorismus", Leuten der gestalt die Pistole auf die Brust zu setzen.

Diese russisch anmutende Speichelleckerei trifft auf Christensen, seine Ministerkollegen und seine ganze Linken- Reformpartei durchaus zu. 30 Jahre lang hatte diese Partei das feste" Sönigtum in feinem starren Sonservatismus tapfer bekämpft, bis der alte Christian im Jahre 1901 nachgab und Leute von der Linten zu Ministern machte. Seitdem ist diese Partei samt ihren Ministern beständig zurückgewichen, allerdings ohne auch nur einen schwachen Anlauf gegen das Feste" zu unternehmen. Der Vergleich mit dem Meere, das doch immer von neuem gegen das Feste an stürmt. ist daher viel zu schmeichelhaft für Christensen und seine weichen, weichenden" Leute.-

Holland.

Amsterdam  , den 29. Juli 1907.( Eig. Ber.) Die Gemeinderatswahlen haben im Laufe der vergangenet

Die Deutsche Arbeitgeberzeitung" wendet sich gegen die Auffassung der Deutschen   volkswirtschaftlichen Korre­spondenz", daß die christlichen Gewerkschaften in ihren Zielen kaum etwas anderes feien als die sozialdemokratisch organisierten" Ver­Driginell ist auch die Methode dieses geistlichen Almosen­Gewiß, so meint das Organ der Arbeitgeberverbände, heischens. Man versendet zunächst ein geistliches Traftätchen, für das ähnelte bisher das Gebaren der christlichen Gewerkschaften dem der man eine Bezahlung erwartet, die in keinem Verhältnis zu dem Sozialdemokraten, und es könne dem Unternehmer gleich sein, bu ch händlerischen Wert steht, so groß auch der moralische ob der Angriff auf seine Interessen von dieser oder jener Seite der Wert der lehrreichen" Schrift immer sein mag. Leider aber be- Wuche ihren Abschluß gefunden durch Beendigung aller Stich Arbeiter fomme. Aber aus praktischen Gründen habe man sich den gnügen sich die Empfänger mit der ihnen ungebeten gespendeten wahlen. Das Endresultat zeigt, daß das so lange daniederliegende Gegner daraufhin doch anzusehen, welche Motive für sein Ber- Erbauung", ohne an die erhoffte generöse Bezahlung zu denten. politische Bewußtsein der holländischen Arbeiter endlich erwacht haltex maßgebend feien. Die freien Gewerkschaften ständen im Da ergeht denn an sie die Aufforderung, entweder das nichtbestellte ist. Es wurden in der Hauptwahl 21, in der Stichwahl 47 Sozial Diens der Umsturzbewegung, die auf die Beseitigung der be- Erzeugnis zu bezahlen oder aber es- ungeachtet seines er demokraten gewählt. Es ist dies ein Erfolg, der um so höher zu stehenden Staats- und Gesellschaftsordnung hinziele. Das fönne baulichen Wertes- postwendend zu retournieren." beranschlagen ist, weil er bis auf einzelne Ausnahmen gegen alle man aber der christlichorganisierten Arbeiterschaft nicht nachsagen. Wir wissen nicht, ob die um Gotteswillen" beschworenen sich zusammenschließenden bürgerlichen Parteien errungen wurde. Es sei vielmehr zu erwarten, daß im Laufe der Zeit das Ver- Empfänger des Trattätchens das Ihrige dazu getan haben, ein, wie nur durch diesen Zusammenschluß gelang es, uns noch vieler, ständnis der chriftlichen Führer für die von den Arbeitgebern zur uns scheint, etwas unvorsichtig verpfändetes Priesterwort" ein- uns bei eventueller Proporzwahl rechtmäßig zukommender Verteidigung ihres Standpunktes vorgebrachten Gründe mehr und mehr zunehmen" werde. Andererseits habe das Unternehmertum Gige zu berauben.

demokraten.

zulösen.

a

Italien  .

Die Berantwortlichkeit der in die verschiedenen Gemeinde­räte gewählten Genossen ist eine nicht geringe geworden. Aber auch ber Partei sind aus diesem Resultat große Pflichten er­wachsen, und hoffentlich gelingt es ihr, Mittel und Wege zu finden, um die ihr suströmenden, sozialdemokratisch wählenden Massen so heranzubilden, daß dieselben, in den Parteiprinzipien geschult, auf dieser festen proletarischen Grundlage zu felsenfesten Klassenkämpfern werden. Denn in Orten, wo vor ein paar wurden bei dieser Wahl Genossen gewählt. In vielen anderen Jahren kaum etwas von sozialistischer Bewegung zu spüren war, ein Sieg erhofft werden. In ein paar Gemeinden steht dann Gemeinden fann vielleicht schon bei einer der nächsten Wahlen sogar eine sozialdemokratische Gemeinderatsmehrheit in Aussicht.­fogar eine sozialdemokratische Gemeinderatsmehrheit in Aussicht. Den Klerifalen ein Stich ins Herz. Unter den 68 Sozialdemokraten, die bei den Gemeinderatss wahlen in Holland   gewählt worden sind, ist auch der ehemalige katholische Priester Van den Brink zu Breda  . Seine Wahl hat unter der Arbeiterschaft großen Jubel, unter denen aber, die die Religion mißbrauchen, um das Bolt dauernd in Knechtschaft zu erhalten, ohnmächtige Wut hervorgerufen. Die Klerikale Brejje bezeichnet Van den Brinks Wahl als eine Schmach, einen Stich, der bas katholische Breda   mitten ins Herz getroffen hat."- Selbst im Gemeinderat konnte es sich ein Kleritaler nicht versagen, seiner sittlichen Entrüstung" über die Wahl des verhaßten Sozialdemo soeben gewählt worden war, hatte der Gemeinderat Sizung. Da fraten Luft zu machen: Am selben Tage, als Van den Brink nahm der fleritale Gemeindevertreter Smits das Wort, um sein Bedauern darüber auszusprechen, daß eine Person, die bei dem honetten Publikum von Breda Abscheu erwedt" in den Gemeinde­rat gewählt ist, wollte er fagen, aber der Vorsitzende hatte Anstand und parlamentarischen Taft genug, ihn nicht ausreden zu lassen. ob die Wahl nicht für ungültig erklärt werden müsse, weil nach In der katholischen Presse ist die Frage aufgeworfen worden, dem Gemeindegesez Geistliche und Diener der Religion nicht Ge­meinderatsmitglieder sein können. Da jedoch Van den Brink teinerlei firchliches Amt mehr bekleidet, so ist auch die Hoffnung In Mailand   erscheint eine anarchistische Wochenzeitung der Klerikalen eitel, ihn auf diese Weise aus dem Gemeinderat Nun wissen also die christlichen Gewerkschaften, wos sie zu tun 2a protesta umana", deren Redaktion der Treffpunkt für wieder herauszubringen. haben. Die katholischen Arbeiter verlangen von ihnen, daß sie der die Mailänder   Anarchisten bildet. Mitte Juli, am Abend vor wieder einmal, wie wenig es ihnen im Grunde genommen um Die Heßerei der Klerikalen gegen Van den Brink zeigt übrigens Eache der Arbeiter dem Kapital gegenüber dienen; das Unter- der Protestversammlung gegen die Gewaltpolitik der Regierung die Religion zu tun ist. nehmertum rechnet auf ihre Hülfe im Stampfe gegen die sozial in der Provinz Ferrara  , erschien in der Redaktion ein junger fein über die Wahl eines Sozialdemokraten, der an seinem fatho Könnten sie doch sonst nicht so erbost demokratischen Arbeiter, und die Zentrumsbauern wollen, Mann, der sich als Anarchist" borstellte und als solcher freundlich lischen Glauben festhält, wie dies die in deutscher Uebersehung in daß sie sich vor allen Dingen des Mittelstandes annehmen. Die aufgenommen wurde. Im Laufe des Gesprächs sagte er, daß er der Vorwärts- Buchhandlung unter dem Titel" Gin fatholischer Herren Giesberts, Behrens und Genossen werden einige Mühe eine Bombe bei sich hätte, als man ihn aber ernstlich zur Rede Pfarrer als Sozialdemokrat" erschienene Broschüre Van den Brinks haben, der Vielseitigkeit der an sie gestellten Ansprüche gerecht zu stellte, gab er an, nur gescherzt zu haben! Tags darauf fand beweist.

Wir möchten nur das eine bemerken: die schwarzen Herren, die darauf zu sehen, daß nicht die christlichen und die sozialdemokrati- ihre wirklichen oder vermeintlichen Anhänger derartig brandschagen, schen Gewerkschaften in einen Topf geworfen werden. Die Zahl haben doch wirklich kein Recht, sich über sozialdemokratische Brand­der Gelben wachse von Tag zu Tag, und da nicht einzusehen sei, schatzung der Arbeiter zu beklagen! warum die in ihrer Abneigung gegen die Sozial= demokratie vollauf geeinten gelben und christ­lichen Gewerkschaften" fich gegenseitig das Leben schwer machen sollten, so habe das Unternehmertum allen Anlaß zu dem Aus dem Schandbuch der Mailänder   Polizei. Rom  , 29 Juli.( Eig. Ber.) Bemühen, die chriftlichen Gewerkschaften für sich zu gewinnen, indem man sie mit anderem Maße messe als die Sozialdortige Bolizei sehr schlecht abgeschnitten: Es ist bewiesen worden, Schon bei dem Standal des Mailänder   Kinderasyls hat die Die Christlichen   sind also dem Scharfmachertum zu schade, um aufmertfam gemacht wurde, daß es im Asyl ber Santa Maria daß sie wiederholt, fogar von einem katholischen Priester, darauf mit den Sozialdemokraten in einen Topf geworfen zu werden, Confolata" bunt zuging, ohne daß die Polizeibehörde irgendwelche aber die Genoffen des Herrn Giesberts sind würdig, den Genossen Maßnahmen getroffen hätte! Noch ist der Eindruck dieser Ent­des Herrn Gustav Ermert zur Bildung eines schwarzgelben Blodes hüllungen ganz frisch, und schon gibt es einen neuen Standal: zugefellt zu werden, der unter dem Gegen des Unternehmertums Eine Frau aus dem Volt, Maria Cantoni, begab sich vor einigen Tagen auf die Mailänder   Polizei, um anzuzeigen, daß ihre kleine gegen den gemeinsamen Feind, die Sozialdemokratie, loszieht. Tochter von Carlo Baracchini, einem 64jährigen Rentier, mißbraucht Eine andere Aufgabe wird den Chriftlichen in der zentrumsagrari- und schwer verletzt worden war. Der Beamte, der sie empfing, der schen" Rheinischen Volksstimme" zuerteilt. Das Blatt Kommissar Tagliaferri, versprach, die nötigen Schritte ein stellt den Arbeiterorganisationen vor, was sie von einer durch einen zuleiten, und der gewissenhafte Herr erschien Tags darauf in der Streit erwirften 50prozentigen Lohnerhöhung hätten. Doch nichts, Wahnung der Frau und riet ihr, die Sache doch beizulegen"! als daß dadurch kleinere und mittlere Gewerbetreibende dem Groß- Als die Cantoni davon nichts hören wollte, meinte der Kommissar, tapital ans Messer geliefert seien und die Konzentration des die Gegenklage wegen Beleidigung fönnte für fie Kapitals und die Bildung von Arbeitgeberorganisationen gefördert schlecht abschließen, auf alle Fälle würde ihre Tochter durch einen zum Schaden der Arbeiter! Viel besser wäre es, wenn öffentlichen Prozeß entehrt. Endlich bot er der Mutter 100 Bire, die christlichen Arbeiter im Verein mit den anderen christlichen Erklärung zur Unterschrift vor!! Die arme Frau, eingeschüchtert wenn sie den Prozeß niederschlüge und legte ihr eine dahingehende Berufsorganisationen darauf ausgingen, den Mittelstand zu durch das Drängen des Polizeibeamten, unterschrieb, worauf ihr stärken, indem sic statt im Warenhaus beim kleinen Kaufmann der Biedermann anstatt hundert 55 Lire einhändigte! Den Rest und in der Werkstatt des ehrlichen Handwerkers ihre Bedürfnisse wollte er später geben. Glüdlicherweise tamen die Brüder ber deckten. Einer für alle und alle für einen, aber alle gegen Frau hinter den schuftigen Handel und zeigten den Polizeikommissar den Großkapitalismus, das wäre so schließt das an. Dieser hat schon ein volles Geständnis abgelegt, will aber in Zentrumsblatt- die heil- und friedenbringende Devise. Der gutem Glauben"(!) gehandelt haben. Der Prozeß gegen ihn ist Erfolg würde sein, daß an Stelle der heutigen Klassen- und Kampf- eingeleitet. vereinigungen wahre Organe für das wirtschaftliche Leben ent­ständen, die die Gesundung des ganzen Gesellschaftskörpers ver­bürgen."

werde

werden.

-

Geistliche Brandschahung.

Wie die Polizei Attentate" fingiert. Rom  , den 29. Juli  .( Eig. Ber.)

er sich wieder ein, aber die Redaktion war geschlossen. Die Amerika  . Portierfrau, die ihn in freundlichem Gespräch mit den Ne­Zum Prozeß in Idaho  . dakteuren gesehen hatte, händigte ihm auf sein Bitten den Ein Zeichen für die wachsende Gleichgültigkeit gegen die Kirche   Schlüssel aus. Die Redaktion blieb noch einen weiteren Tag, bis Prozeß gegen die beiden anderen Angeklagten, Moyer und Gooding, der Gouverneur von Idaho   erklärt, daß des Bilden die vielen Rotschreie" von Geistlichen, fie doch ja bei zuzum Dienstag, geschlossen. Am Morgen dieses Tages fand ein Pettibone, mit aller Energie weiter geführt werden weilen recht leichtfertig unternommenen- Kirchenbauten Redakteur, der im Stamin nach alten Zeitungen suchte, daselbst wird. Moyer befindet sich, wie wir bereits mitteilten, gegen nicht im Stiche zu lassen. So ist uns folgendes lithographiertes eine große Bombe, deren Zündfaden er abschnitt und die Bürgschaft auf freiem Fuß; bei Pettibone werden noch Schreiben auf den Redaktionstisch geflogen: er dann unschädlich machte. Der Bericht der Portierfrau flärte Schwierigkeiten gemacht.

Katholisches Pfarramt.

Fürstenwalde   b. Berlin  , den 1. 7. 1907. Dringende Not und drohende ärgste Berlegenheit

-W

-

Alle Zeitungen des Landes widmen dem Urteils spruch lange Artifel. Einige leitende Blätter sprechen sogar von der schmerzlichen Pflicht der Geschworenen" und verbergen nur mit Mühe ihre Enttäuschung.

11

die Sache ein wenig; völlig flar wurde sie aber, als am Nach- Aufsehen hat es erregt, daß Präsident Roosevelt   eine mittag desselben Dienstages die Polizei in der Re- Depesche, die er in Verbindung mit dem Freispruch erhielt, daktion eine Haussuchung abhielt und besonders der Deffentlichkeit übergab. Emma Goldmann   und Alexander eifrig den Kamin durchsuchte!! Berkmann, bekannte Anarchisten, telegraphierten nämlich an zwingen mir heute zur Abfassung dieses Erinnerungsschreibens der Redakteur nicht vorher zufällig nach alten Zeitungen gesucht lich!" Wieviel Unschuldige wären ins Zuchthaus gewandert, wenn Roosevelt  : unerwünschte Bürger, siegreich, find fröh­die Feder in die Hand. Vor etwa 3 Monaten sandte ich Ihnen ein fleines illustriertes Wert Wie soll man leben, um selig zu hätte? Derartige Verbrechen kann die Polizei vorbereiten werden", von dem ich annahm, daß es Ihren Gefallen finden und begehen, ohne auch nur einen Prozeß zu ristieren würde. Ich habe von vielen Orten Hobende und anerkennende und da wundert man sich noch, daß das Vertrauen zur Recht Buschriften für das genannte Wert erhalten, wie z. B. Ich danke sprechung ständig sinkt. Ihnen herzlich für das schöne Wert, ich habe mich sehr daran er baut."" Möchten doch Viele den lehrreichen Inhalt Ihrer Schrift beherzigen."" Gott   segne Ihre Bemühungen." Ein geistlicher Rom  , 29. Juli  .( Eig. Ber.) Herr verlangte eine größere Anzahl Exemplare zur Berteilung Die sozialistische Stadtverwaltung von Alexandria   kämpft und einige für seine Jugend- und Volksbibliothek. Mancher seit Monaten einen Kampf mit dem Provinzialausschuß, der der wünschte mir einen recht guten Erfolg für Aufbringung der Kosten Verivaltung das Recht streitig machen will, die Kruzifige aus den für den dringend notwendigen Kirchbau der hiesigen tatholischen Schulen zu entfernen. Ein gleicher Stampf der sozialistischen Wer wonach Vertreter der Arbeitgeberverbände von Elberfeld, Diefer Tage ging durch die bürgerliche Presse eine Notis, Gemeinde. Um diesen auszuführen, habe ich große Schulden waltung von Cossato, freilich mit einem anderen Gegner, hat Solingen  , Remscheid  , Velbert  , Hagen  , Düsseldorf  , Köln   und machen müssen, für deren Bezahlung ich allein haftbar bin, da gestern vor dem römischen Kasſationshof seinen Abschluß gefunden, Aachen   im Rheinischen Hof" zu Düsseldorf   zusammen­meine bitterarme Gemeinde bereits auf das Alleräußerste belastet und zwar blieb in dem Kampfe das Kreuz Sieger! Der ift. Unendlich schwer ist es mir geworden, den Bettelstab zu er- Bürgermeister von Cossato( Prov. Biella  ), Genosse Mino, ließ im gewesen seien. An der Zusammenkunft habe auch General­greifen, weil ich weiß, wie oft die katholische Mildtätigkeit in An- Jahre 1903 die Kruzifire aus den Gemeindeschulen entfernen, da sekretär Abg. Dr. Beumer teilgenommen. Es sei be­spruch genommen wird. Ich bin ja auch nicht mit leeren der Stadtrat, wie in Mailand  . Cremona  , Alexandria   schlossen worden, einen solchen Meinungsaustausch der

-

Das Kruzifig in den Schulen.

Gewerkschaftliches.

Scharfmacherpläne.