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darauf ausgeht, vorwärtsmarschierend bestimmte Jdeale und felbst wenn es falsche Ideale sein sollten zu verwirklichen, wird sie mit der Begeisterungsfähigkeit auch materiell opfer fähig, was z. B. die Nationalsozialen in ihren Anfängen glänzend bewiesen haben." Herr Way Lorenz empfiehlt zwar immer wieder, die fozialdemokratische Kulturbewegung, der er hier selbst so hohe Anerkennung spendet, dadurch zu spalten, daß er die besser bezahlten Arbeiterschichten gegen die Masse der Hungerleider ausgespielt zu sehen wünscht eine Taktit, die alles andere als ethisch ist aber auf das Niveau des Bülow- Protegés Liebert geniert er sich denn doch herabzusteigen! Er hat noch nicht alles vergessen!

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Das Urteil im Petersprozeß

wird jetzt von der Münchener Post" in seiner schriftlichen Begründung veröffentlicht. Es erklärt in bezug auf die Sin richtung des Mabruk, daß das Münchener Schöffengericht zu eigenen Feststellungen über die Frage, ob bei der Hin­richtung dieses schwarzen Dieners geschlechtliche Eifersucht eine Rolle gespielt habe, wie die Disziplinargerichte an nahmen, nicht habe gelangen können, da das Beweismaterial zu lüdenhaft gewesen sei.

Dem Schöffengericht, fährt dann das Urteil fort, standen zur Würdigung der in Betracht kommenden Verhältnisse außer den An­gaben Dr. Peters' selbst die eidlichen Aussagen der Zeugen Wiest, Wilhelm, Kuhnert und Frhrn. v. Pechmann zur Verfügung. Das ins Erinnerungsvermögen aller dieser Zeugen, besondere des Frhrn. v. Pechmann, hatte infolge der inmitten liegenden Zeit bereits erheblich gelitten und um­faßte Einzelheiten der Vorgänge meist nicht mehr.

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Das Ergebnis der schöffengerichtlichen Beweiserhebung wich - das wird ausdrücklich im Urteil erklärt nicht wesent lich von den Feststellungen der Disziplinar urteile a b.

Das Schöffengericht folgerte aus allen Feststellungen, daß Dr. Peters bei der Hinrichtung der Jagodjo, die für eine mit der Todesstrafe bedrohte Verfehlung verhängt wurde, ohne persönliche, besonders geschlechtliche Motive, in dem Bewußtsein gehandelt habe, daß er hierzu berechtigt sei.

werden.

stimmten.

Die nene irische Bewegung.

tragen es, um es nicht mit den Parteien, die an der Abwälzung der Verhältnisse nicht eingetreten fet, die Bewegung von neuem | der Lasten auf die schwächeren Schultern wie an der Schutzöllnerei einsehen werde. interessiert sind, zu verderben. Deshalb haben die christlichen Paris  , 4. August. Ferroul und alle Kandidaten der pro­Arbeiter bei dem Kampf um den Zolltarif ihren anfänglichen testierenden einbauern des Departements Hérault   sind bei den Widerstand fahren lassen; sie haben es geschehen lassen, daß die heutigen Genalratswahlen gewählt worden. Bolte neue unerhörte Lasten auferlegten und haben bei den darauf agrarisch gesinnten Parteien, das Zentrum voran, dem arbeitenden England. folgenden Wahlen den Lebensmittelwucherern ihren Dank dadurch London  , 3. August.  ( Eig. Ber.) abgestattet, daß sie getreulich wieder für ihre ärgsten Feinde Die Ablehnung der irischen Council- Bill durch den irischen Das ist kurzsichtig von den christlichen Arbeitern gewesen, und Nationalfongreß führte zum Aufschwunge der Sinn Féin. ebenso furasichtig ist es auch jetzt wieder, daß sie dem Zentrum Bewegung, die jezt viel von sich reden macht und bereits zu Loblieder fingen, weil es jetzt nach dem großen Raubzuge von 1902 tiefen Mißstimmungen innerhalb der irischen Fraktion den Anlaß sich wegen des§ 23 für die Arbeiter ins Zeug legt. In Krefeld   gegeben hat. Sinn- Féin ist ein irischer Ausdruck und bedeutet: hat vor kurzem in einer christlichen Arbeiterversammlung der wir selbst", oder, um die bekannte Parole des französischen  Zentrumsabgeordnete Kirsch- Düsseldorf gegen den§ 23 geredet. Syndikalismus zu gebrauchen: Die direkte Aktion". Die An­Dabei wurde eine Resolution gefaßt, an deren Schluß die Ver- fänge dieser neuen Bewegung sind Antiparlamentarier. ſammlung dem Zentrum ihren wärmsten Dank aussprach für das Sie sind auch gegen die physische Gewalt. Von den Taten ihrer bisherige Eintreten für die steuerlichen Erleichterungen zugunsten Vorgänger, der Fenier, wollen sie vorläufig nichts wissen. Sie sagen, die Mitglieder der irischen Fraktion sollten ihre Mandate der minderbemittelten Klassen". Ueber was soll man hier mehr staunen: über die Heuchelei niederlegen und nach Dublin   kommen, um da cinen Nationalrat des Zentrums, das sich hier wegen seiner steuerlichen Leistungen" au bilden, dem das irische Volt freiwillig gehorchen werde. augunsten der Armen feiern läßt, oder über die Gutmütigkeit der Irland   folle die englische Regierung vollständig ignorieren und christlichen Arbeiter, die den Humbug, den das Zentrum aufführt, sich seine eigene Berwaltungen wählen, um auf diese Weise Homerule herzustellen. Den Verordnungen der englischen Re­nicht durchschauen?- gierung solle Jeland passiven Widerstand entgegensetzen.

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Hurra eine schlechte Ernte! Helles Frohlocken über den- Segen der schlechten Ernte Rhein  . Voltsstimme". bekundet die christkatholische Liebe zu den Nächsteu" läßt sie sich also vernehmen: Zu den angenehmen Folgen einer berartigen Ernte ist wohl in erster Reihe die Annahme zu rechnen, daß die an. gemessenen Preise, die gegenwärtig an den Märkten vor herrschen, mehr Bestand haben werden als bei einer reichen Ernte. Es ist für den Landwirt immer noch vorzuziehen, wenn er seine Erzeugnisse zu angemessenen Preisen verkaufen kann, und er nimmt dann gern mit dem etwas geringeren Ertrage vorlięb."

Was kümmert die christlichen Bauern der Hunger des armen Tenfels! Wenn die Stüßen des Zentrums und der fatholischen Kirche nur hohe Preise erzielen, dann mögen die übrigen Ebenbilder Gottes sehen, wo sie bleiben!

Der Sinn Féinismus erinnert lebhaft an die Gedankengänge bes friedlichen Anarchismus mancher Arbeiterschichten. Die Frage ist nur: Was soll geschehen, wenn England sich nicht ignorieren läßt?" Und England kann man nicht ignorieren und läßt sich nicht ignorieren. Soll dann Jrland Gewalt gebrauchen? Die gegenwärtige weltpolitische Lage ist aber so, daß die Iren nicht mehr imftande sind, die Vereinigten Staaten gegen England aufzuheben. Durch den japanisch- amerikanischen Konflikt sind die Vereinigten Staaten   auf den Beistand oder auf die diplomatische Vermittelung zwischen ihnen und Japan   geradezu angewiesen.

eine

Die Arbeitslosenvorlage der Arbeiterfraktion. London  , 3. Auguft. Die Arbeiterfraktion hat im Einverständnis mit den liberalen Arbeitervertretern: Enoch Edwards( Bergleute) Steadman( Setre­tär des Parlamentarischen Komitees des Trade Unionskongresses), Nicholls ( Erdarbeiter), ( Bandarbeiter), John Ward Unemployed Workmen Bill( Arbeitslosenborlage) eingebracht, die den Lokalbehörden die Pflicht auferlegt, die Arbeitslosen zu registrieren, ihnen Beschäftigung zu geben, oder für ihren Unter­halt zu sorgen. Die Mittel sollen teils von der Staatsregierung, teils aus der Gemeindesteuer beschafft werden. Als oberste Be­hörde gilt die Lokalregierung. Die Bill räumt auch der Lokal­regierung und den verschiedenen lokalen Arbeitslosenbehörden das Recht ein, Arbeiterwohnungen zu errichten, Werkzeuge und Maschinen zu kaufen und Grund und Boden durch Zwangsenteignung zu er werben, um ihre Aufgaben erfüllen zu fönnen. Die auf Grund dieser Bill unterstützten Arbeitslosen sollen ihr Bürgerrecht nicht berlieren.- Alien.

Der Wahrheitsbeweis wird im allgemeinen als nicht Herr Hans v. Mosch sendet uns folgende Buschrift: erbracht erachtet. Nur bezüglich des Vorwurfs un­Auf Grund des§ 11 des Gesezes über die Presse" fordere menschlicher Grausamfeit nimmt δαξ Urteil ich Sie hiermit auf, folgende Berichtigung in der nächsten Nummer an, daß der Wahrheitsbeweis erbracht sei Ihres Blattes zu bringen: Der diesbezügliche Bassus des Urteils lautet: Dr. Peters Es ist nicht wahr, daß ich in der Deutschen Hochwacht", hat nach seiner Auffassung über die strenge Art, in der G. m. b. H., oder im Deutschen Volksbunde" irgendwelche große er damals gegen Jagodjo vorgehen mußte, persönlich wohl oder fleine Unterschlagungen berübt habe; wahr ist da­auch eine unmenschliche Grausamkeit in feiner dieser Büche gegen, daß ich mein ganzes Vermögen infolge fchmählichen Ber­tigungen erblickt. Nach den Aussagen mindestens der meisten tragsbruches fogen. Antisemiten verloren habe, und daß ich durch Sachverständigen, welche die Prügelstrafe auch bei Frauen in Afrika   gemeine Intrigen sogen." Bundesbrüder" aus meiner Stellung hinausgedrängt worden bin. für zulässig halten, kann an sich eine solche Büchtigung von Frauen objektiv noch nicht eine Grausamkeit genannt Ein typischer Majestätsbeleidigungsprozeß beschäftigte die Die Art und Weise allerdings, wie nach nach den nicht Strafkammer in Aachen  . Der Angeklagte hatte mit dem Haus­erschütterten Feststellungen der Disziplinarkammer Disziplinarkammer die brei berwalter, einem Tischler, sowie mit dessen Stieftochter Streit Negerinnen geschlagen wurden wurden und wie nach den Fest- bekommen. Der Hausverwalter war früher Inhaber oder Be­stellungen im Disziplinarverfahren und vor dem Schöffen- triebsleiter in einem Bordell, seine Stieftochter eine Venus gericht insbesondere Jagodjo wiederholt gezüchtigt wurde, muß priesterin, die sich mittlerweile aur anständigen Ehefrau ent­als eine sehr harte bezeichnet werden und es erscheint daher wickelt hat. Nachdem die beiden mit dem Haus- Kinder, meist Christen, getötet haben. Sie nahmen darauf Besiz begreiflich, wenn man ein solches Borgehen genoffen Streit bekommen hatten, denunzierten von dem perfifchen Lager, welches die geringe Besatzung zu räumen in einer dagegen gerichteten Darstellung un- sie diesen bei der Staatsanwaltschaft wegen Majestäts- gezwungen war. menschliche Grausamteit nennt. Was diesen Punkt beleidigung. Das geschah im April. Die Straftat aber anlangt, erachtete das Gericht sohin hinsichtlich der Büchtigung der soll schon aur Zeit der Reichstagswahlen begangen worden sein. brei Negerinnen Tatsachen für nachgewiesen, auf Das Gericht zeigte nur geringe Neigung, den beiden Denunzianten welche die Bezeichnung als Grausamteit ange- au glauben; es tam aber dennoch zur Verurteilung, nachdem ein wendet werden kann.

Der preußische Wahlrechtssturm

des Freisinns, den Herr Naumann berheißen hat, äußert sich einstweilen nur in leisem Säuseln. Die freisinnige Presse in ihrer übergroßen Mehrheit hat offenbar noch nicht ben passenden Ton gefunden und begnügt sich daher mit Schweigen. Nur das Berl. Tagebl." läßt sich wiederum also vernehmen:

weniger beteiligter Beuge bekundet hatte, daß er sich erinnere, von dem Angeklagten einmal majestätsbeleidigende Worte gehört zu haben. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis. Die fürstliche Silberdiebin nicht außer Verfolgung gesetzt?

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Türkische   Truppen in Persien  .

Amtliche persische Telegramme berichten, daß türkische Truppen mit Artillerie persisches Gebiet in der Nähe von Urmia   betreten, bas Dorf Mavaneh zerstört und 18 Männer und 60 Frauen und

Die ruffifche Revolution.

Die sozialrevolutionäre Partei vor den Wahlen. Das Zentralfomitee der sozialrevolutionären Partei hat einen furzen Bericht über die am 20. Juli abgeschloffenen Sizungen des Parteirates veröffentlicht. Außer den Mitgliedern des Zentral­fomitees waren anivesend die Vertreter verschiedener lokaler und Bezirksorganisationen und die Delegierten der Dumagruppe der Partei und verschiedener spezieller Organisationen.

Zur Frage des Boyfötts der Duma wurde der Beschluß gefaßt: 1. 8um 8wed ber Propaganda des umfassenben Zu der Mitteilung über die Beschwerde, die die Staats­m. und demonstrativ en Boykotts durch die Bevölkerung " Der Reichstagsabgeordnete Dr. Mug dan( Freisinnige Bolts- antwaltschaft gegen die Entscheidung des Landgerichts Güstrow i.. sowohl der Dumamahlen, wie auch der Duma selbst, sich an der partei) stellt sich in der Wahlrechtsfrage auf den Standpunkt, den in Sachen der Fürstin Wrede eingelegt hat, schreibt der Grste Wahlagitation energisch und vielseitig zu betei. Naumann, Bayer und andere hier vertreten haben. Herr Staatsanwalt beim Landgericht Güstrow   dem Berl. Tagebl.", ligen; Dr. Mugdan schreibt uns: Meine Anschauungen über die Reform daß die Staatsanwaltschaft nicht beantragt habe, den Fürsten   und 2. sich dementsprechend jeglicher offizieller oder offiziöser, des Wahlrechts zum preußischen Abgeordnetenhause decken sich genau die Fürstin Wrede außer Berfolgung zu sehen und nur mit der Tendenz des bom Abgeordneten D. Rau- gegen die Gesellschafterin der Fürstin das Hauptverfahren zu effener oder mastierter Aufstellung von Parteikandidaten zu ent mann im Berliner Tageblatt" beröffentlichten eröffnen. Vielmehr hat die Staatsanwaltschaft beantragt, ben fagen, allen Parteimitgliedern obiges atego. Fürsten Wrede außer Verfolgung zu sehen, dagegen das aupt.risch berbietend; 3. sich bei der Boytottagitation aller Gewalt mittel zu Ganz ähnlich, wie die Deutsche Tageszeitung", fucht die berfahren gegen die Gürstin wrede und ihre enthalten, weil diese nur imstande wären, jenen Teil der Be­Kreuzzeitung" durch allerlei spöttische Redensarten die Wirkung Gesellschafterin zu eröffnen.-, bölferung zu erbittern, welcher fortfährt, in blinder Erwartung der britten Duma entgegenzusehen, und weil infolgedessen das Bes wußtsein dieses Teils der Bevölkerung nur noch mehr verwirrt werden könnte;

Artikels."

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frankreich  . Generalrats- Stichwahlen.

des Naumannschen Artikels abzuschwächen. Sie nennt das Auf­treten Naumanns ein etwas komisches Intermezzo" und findet feine Argumentation theoretisch widerfinnig" und" praktisch un­möglich". Die Kreuzzeitung  " hat in den sechzig Jahren ihres Bestehens schon manches für unmöglich erklärt, was dann, zu Die gestern in Frankreich   vollzogenen Generalratsstichwahlen ihrem Schmerze, gleichwohl ermöglicht worden ist. Zu diesen Auslaffungen der konservativen Presse bemerkt in sind nach den bisher vorliegenden Resultaten für unsere Partei­einem Situationstelegramm der Berliner   Korrespondent der genossen ziemlich günstig ausgefallen. Bis 2% Uhr heute morgen Frantf. 3tg.":" Die Versuche, den Reichstanzler von einer waren von 141 Stichwahlen bei den Generalratswahlen 187 Resul­Inangriffnahme der Reform des preußischen Landtagswahlrechts tate befannt. Hiernach sind gewählt von den Konservativen und von vornherein abzuschrecken, sind psychologisch interessant für die Mitgliedern der Action liberale 17, Republikaner  , Progressiften und in einem Teil der agrarisch- konservativen Partei herrschende Gemäßigte 19, Republikaner   der Linken, Radikale und Sozia Stimmung. Ihnen scheint der Versuch strafwürdig aulistisch- Radikale 83, geeinigte und unabhängige Sozialisten 18. Die fein. Ob die Regierung fich einschüchtern lassen Stonservativen gewinnen 9 Siße und verlieren 11, die Progreffisten wird, gehört auch zu den Dingen, bie man abwarten gewinnen 5 und verlieren 12, die Republikaner der Linken und muß. Die Linke, die in diesem Falle burdaus Radikalen gewinnen 19 und verlieren 17, die Gozialisten gewinnen nicht etwa nur aus den Freisinnigen besteht, würde dann ganz genau wissen, was sie zu tun 12 und verlieren 5. Unter den Gewählten sind 3 Senatoren und hat." Wir wollen hoffen, daß die Linte das wirklich wissen wird. 6 Deputierte, 1 Senator und 2 Deputierte sind unterlegen. Und wir wollen hoffent, daß es nicht gelingen wird, sie- na ch Paris  , 5. August. Nach den Feststellungen des Ministeriums bem Rezepte der staatsmännischen" Naturen des Innern über die Generalratswahlen gewinnen die Republi­mit einigen kleinen Konzessionen und halben Maßregeln abzuspeisen." taner der Linten 14 Size, die Radikalen und sozialistischen Radi­Man sieht, daß das Berl. Tagebl." den ebenso fröhlichen wie falen 77, die unabhängigen Sozialisten 4, die vereinigten 6. Die unbegründeten Optimismus des offigiösen Demokraten" Reaktionären verlieren 23, die Nationalisten 19 und die Pro­Drgans in Frankfurt   feineswegs teilt. Es muß ja seine gressisten 58 Size. Pappenheimer kennen."-

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Ultramontaner Humbug.

Winzerbewegung.

4. unter den linksstehenden Bevollmächtigten und Wahl­männern, die trotz der Boykottpropaganda von der Bevölkerung ge­wählt fein sollten, eine energische Agitation zu führen, um sie zu veranlassen, sich der Boykottbewegung wenigstens auf den letzten Wahlstufen, z. B. durch demonstratives Berlassen der Gouverne­mentswahlversammlungen, anzuschließen; 5. einen Druck der öffentlichen Meinung des Volkes und der Gesellschaft auf die etwaigen linken Abgeordneten der Duma vor­aubereiten, um diese gu beranlassen, die dritte Duma demon. strativ zu verlassen, sie ihrem natürlichen jämmerlichen Schicksal überlassend."

Die angeführte Resolution wird einerseits dadurch motiviert daß die dritte Duma unvermeidlich als Organisationsbasis der fonterrevolutionären Mächte dienen wird; daß die Teilnahme der Boltsmassen und ihrer Vertreter an den Wahlen und der künftigen Duma der Regierung die Möglichkeit nur noch erleichtern wird, sich auf die angebliche Sanktion des Staatsstreiches zu berufen, und sie unterstützen wird, der Duma das Deforum einer autoritätvollen Boltsvertretung zu verleihen, was die finanzielle und internatio nale Stellung ber Regierung nur berbeffern würde. Andererseits machen die Hoffnungen, die bisher auf die Duma gefeßt wurden, in den Volksmassen tiefer Enttäuschung Plak; die borgeschrittenen Schichten der Stadt- und Dorfbevölkerung find für die Aneignung der Boykottidee genügend borbereitet und imftande, einen bedeutenden Teil des arbeitenden Volkes mit sich fortzureißen; bei diesen Bedingungen fann der Boykott weit besser, als die Beteili gung an den Wahlen, die Revolutionierung und Organisation der Waffen fördern und die befte Antwort auf den Staatsstreich und den Ausbrud des vollkommenen Bruches der Massen mit der Mon­archte und der Dynastie abgeben. Unter diesen Bedingungen" schließt ber motivierende Teil der Refolutionist es nur für benjenigen ein logischer Schritt, in die dritte Duma zu gehen, ber ben Glauben an die Revolution verloren hat und den Wahlboykott infolgedessen auf eine Stufe stellt mit Paffivität und Untätigkeit.* Der politische Massenstreik in Looz.

Ferroul, Albert und die übrigen Mitglieder des Winzer­In christlichen Arbeiterkreisen ist eine lebhafte Bewegung im fomitees sind, wie bereits bekannt geworden, aus der Haft ent­Gange gegen§ 23 des preußischen Einkommensteuergesetzes. laffen. Sie wurden in Montpellier   und Narbonne   von der ge­Mehrere Bezirksverbände der katholischen Arbeitervereine fordern, samten Bevölkerung auf das wärmste empfangen. Ferrout, der die daß die Härten dieser Bestimmung beseitigt werden. Derartige ihm angetragene Kandidatur zum Generalrat zunächst ausgeschlagen Versammlungen haben stattgefunden in Effen, Krefeld  , M.- Glad- hatte, hat diese nunmehr afzeptiert, nach seiner Erklärung des wegen, weil er in dem betreffenden Bezirk einem ministeriellen bach, Bonn   usw. Nun ist die genannte Bestimmung gewiß ein Kandidaten gegenüber tritt. In einer Versammlung, die sofort Unrecht gegenüber den Unbemittelten, und es ist den christlichen nach der Entlaffung Ferrouts stattfand, wurde diesem von ber­Arbeitern nicht zu verübeln, wenn sie sich dawider auflehnen. schiedenen sozialistischen Gegnern entgegengehalten, daß seine Aber immerhin ist das Unrecht, das den Arbeitern und fleinen Standidatur reaktionären Ursprungs, wie auch die ganze Winzer­Angestellten hier augefügt wird, doch nur gering im Verhältnis bewegung eine bürgerliche Bewegung fei; die Winzer würden, durch zu bem Unrecht, das sie infolge der Belastung durch die indirekte bie Bewegung zu größerer Macht gelangt, diese zuungunsten ihrer früh morgens in den Ausstand; um 11 1hr begann ber Streit Arbeiter ausnügen. Ferroul erklärte, er werde, sobald der Wein fich über die ganze Stadt auszubreiten, und ergriff im Laufe Steuer zu ertragen haben. Und gegen dieses viel größere Unrecht im Preise gestiegen sei und die Winzer ihren Arbeitern in der des Tages einen großen Teil aller industriellen Unternehmungen, haben die christlichen Arbeiter nie ernstlich Front zu machen ge- Folge nicht höhere Löhne zahlten, ebenso sehr die Winzer bekämpfen, bie elektrische Straßenbahn usw. Die Zahl der Teilnehmer des wagt; sie empfinden dieses Unrecht wohl, dafür hat die fort wie er bisher die Regierung bekämpft habe. Das Komitee er Streits läßt sich gegenwärtig mit Bestimmtheit noch nicht fest­gesetzte Aufklärung durch die Sozialdemokratie gesorgt, aber sie flärte übrigens, daß im Herbst, sofern bis dahin eine Besserung stellen. Die offiziöfe Petersburger Telegraphenagentur spricht

Am 30. Juli traten die Arbeiter der Fabrik von Bognansth