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Mus ber elterlichen Wohnung entführt worden ist die am| Tegelort.

über die unerhörte Ueberfüllung aller Wagen geführt. Der Ein

21. Auguft 1891 geborene Charlotte Sch., Wielandstr. 43. Als Ur- Die Vorarbeiten für die Straßenbahnverbindung Tegel  - Tegel  . Heitspreis ist 5 Gent( 20 Pf.) und dafür kann man in New York  heber der Entführung soll der 37jährige Kaufmann Alois S. gelten. ort find seitens der Großen Berliner   Straßenbahn jekt beendet. bis zu 87% englische Meilen fahren( mit Umsteigekarten). In Das junge Mädchen ist seit dem bergangenen Donnerstag Spurlos Die Direktion hat dem Grundbesizerverein von Tegelort, deffen Philadelphia   kann man bis zu 26 Meilen, und in zehn anderen verschwunden. An dem gleichen Tage berschwand auch S. Die Vorstand die Verhandlungen geführt hat, mitgeteilt, daß sie nun- amerikanischen Städten bis zu 19 Meilen für 5 Cent fahren. Die Nachforschungen der Polizei nach dem Paare waren bisher ergeb- mehr an die Ausarbeitung der Entwürfe für die Anlage auf Grund Wagenführer und die Kondukteure erhalten Löhne von 2,45 bis nislos. Bermutlich hat S. sein Opfer nach außerhalb verschleppt. der Vorarbeiten im Gelände gehen würde. Es wird allgemein 2,65 Dollar( 10 bis 11 Mt.) für eine zehnstündige Arbeitszeit. angenommen, daß damit die Straßenbahn indirekt zugibt, daß das Nixdorf. Projekt rentabel ist, da sie sich für dessen Weiterbearbeitung inter­essiert, obwohl die Verhandlungen über die geforderte Garantie noch nicht endgültige Abmachungen ergeben haben. Bekanntlich hat das Banthaus Bonte sich bereit erklärt, die Garantiesumme von 200 000 M. vorzuftreden, wenn die Grundbesizer sämtlich die auf sie entfallenden Anteile hypothekarisch auf ihre Grundstücke ein­tragen lassen.

Eine außerordentliche Generalversammlung des deutschen Holzarbeiter Verbandes, Bahlstelle Rigdorf, befaßte fich abermals mit der Neuregelung der Krankenunterstügung. Mit dieser An­gelegenheit hatten sich schon vorher zwei Generalversammlungen be­fchäftigt. Da der Antrag der Zahlstellenkonferenz in den beiden Versammlungen bekämpft wurde, stellte die Verwaltung folgenden Antrag:" In der ersten Krankheitswoche zahlt die Lokaltasse 6 M.; von der zweiten Woche zahlt dieselbe zu allen Säßen der Zentral­unterstüßung 3 M. Zuschlag und zwar bis zur 14. Woche; von der 15. bis 26. Woche zahlt die Lokaltasse wiederum 6 M. Die Lokal­verwaltung behält sich vor, von dem Jahre 1908 im Januat cine neue Regelung vorzunehmen." Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Ferner wurde bekanntgemacht, daß alle krant werdenden Kollegen sich sofort zu melden haben und ebenfalls muß das Krankengelb jede Woche abgehoben werden. Des weiteren dürfen die Beitragssammler feine Beiträge annehmen von Mit­gliedern, welche länger als 6 Wochen restieren. Die über diese Zeit hinaus reftierenden Mitglieder müssen sich an das Bureau Jäger­straße 66 wenden.

Ein rätselhafter Todesfall beschäftigt die Nigdorfer Kriminal­polizei. Die 43 Jahre alte Emilie Rohnte geborene Rattle, die in ber starlsgartenstraße 20 in Rigdorf allein wohnte, wurde feit zehn Tagen vermißt. Ein durchdringender Geruch, der aus ihrer Wohnung drang, veranlaßte die Kriminalpolizei heute morgen, die Wohnung der Kohnke durch einen Schloffer öffnen zu lassen. Den Eintretenden bot sich ein schredlicher Anblick. Die Frau lag tot in ihrem Wohnzimmer in einer Blutlache. Ein Mord liegt nach den Feststellungen der Kriminalpolizei anscheinend nicht vor. Die Wohnung war von innen berschlossen; der Schlüssel steckte im Schloß, auch die Fenster waren zugeriegelt. Da aber auch Anzeichen für einen Selbst mord oder Unglücksfall nicht vorhanden sind, so steht die Polizei noch vor einem Rätsel. Die bereits start in Verwesung über­gegangene Leiche wurde in das Berliner   Schauhaus zwecks Obduktion übergeführt.

Vermischtes.

Zur Eisenbahnkatastrophe bei Angers  . Ueber die Ursachen des schweren Eisenbahnunglüds bei Angers  hat die Untersuchung einem Telegramm aus Angers   zufolge nach stehendes ergeben: Es scheint festzustehen, daß das Eisenbahn­unglück vom Sonntag durch die Lageänderung einer von der Size ausgedehnten Schiene und die dadurch herbeigeführte Entgleisung berursacht worden ist. Die Möglichkeit eines verbrecherischen An­schlages erscheint völlig ausgeschlossen. Die Verluste beziffert man auf 24 Berfonen, von denen 17 aus dem Wasser geborgen und, ebenso wie der Lokomotivführer, threr Persönlichkeit nach fest­gestellt sind, während sechs Leichen noch nicht gefunden werden tonnten. Den Vorgang des Unglücs schildert der Petit Paristen" unter anderem wie folgt:

Lese- und Diskutierklub Südost". Heute abend 8, Uhr bei Tolksdorf, Görlikerstr. 58: Vortrag. Gäfte willkommen. Lese- und Diskutierklub Heinrich Heine  ". Heute abend 8%, Uhr Sigung bei Bolze, Rodenbergftr. 8. Lefe und Disfutierklub Karl Mary". Heute abend 9 Uhr bei Greulich, Utrechterstr. 9: Sizung. Vortrag. Gäste willkommen.

Eingegangene Druckfchriften.

Nene Gesellschaft. Heft 6.( Herausgeber Dr. Heinrich Braun   und Lily Braun  .) Berlag Berlin   NW. 6, Chariféftr. 3.

Der Tropenpflanzer. Nr. 8. Beitschrift für tropische Landwirtschaft. Herausgeber D. Warburg u. F. Wohltmann. Selbstverlag: Unter den Linden   43.

Statistische Erhebungen im Monat August 1906 des Benralverbandes Zimmerer und deren Drganisationsverhältnisse. 1. Publitation. 115 Seiten. der Zimmerer Deutschlands  . Wohnorte und Anzahl der ermittelten Protokoll der Verhandlungen der 17. Generalversammlung des Bimmerer und beren Organisationsverhältnisse. 1. Bublitation. 115 Seiten. Sentralverbandes der Bimmerer. 414 Seiten geb. Verlag: Fr. Schrader in Hamburg  , Besenbinderhof 57/66.

Briefkaften der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet Friedrichstr. 16, Mufgang 4, wochentäglich von 7 bis 1hr abends statt. Geöffnet 7 1hr. Buchstabe und eine Zahl als Wierkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort Sonnabende beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ein wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor.

eine Treppe( Dandelsstätte Bellealliance, Durchgang auch Lindenstr. 101),

1. G. Gie haften nicht. F. K. 100. Das uneheliche Kind erbt nach Ihrer Mutter ebenso wie Sie. Ihre Mutter kann Sie jedoch, wenn Bflichtteil setzen. nicht besondere Gründe vorliegen, nicht enterben, sondern nur auf den A. 3. 10. 1. Vor der Geburt des Kindes kann der

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Ein vollbeladener Möbelwagen gestohlen. Mit ungewöhnlicher Frechheit ging ein Wagenmarder zu Werke, der vorgestern in der Kaiser Friedrichstraße sein Unwesen trieb. Vor dem Hause Kaiser Friedrichstr.12 hatte ein mit Möbeln beladener Möbelwagen der Firma Gustab Hafer aus Schöneberg   gehalten. In dem Augenblick, als sich das Bedienungspersonal für einen Augenblick entfernt hatte, stieg ein unbekannter Bursche auf den Bock, trieb die Pferde an und fuhr unbehelligt davon. Vorüberkommende Straßenpaffan­ten waren der Meinung, der Dieb sei der echte Kutscher und sie Opfer in den Fluß. Bei allem Unglüd war noch ein Glück: die wollen, mit einem oder zwei f schreibt. Die Ablehnung des Standesamtes

Fuhrwerk war mit braunem Wallach und brauner Stute bespannt gewesen.

Charlottenburg  .

Der Zug, der um 11 Uhr 25 Minuten vormittags von Angers  nach Boitiers geht, hatte sowohl auf der Abfahrtsstation wie auch auf den anderen Stationen der Linie zahlreiche Passagiere auf­genommen. Auf der Station Pyramides war der Andrang so groß, daß der Bahnhofsvorsteher die Reisenden dritter Klasse in die zweite Slaffe schiden mußte, weil alle Wagen überfüllt waren; die meisten Passagiere tamen aus Trélazé und wollten sich nach Poitiers  , wo ein großes Fest stattfand, begeben. Als der Zug an die Ponts- de- fam und über die eiserne Brücke fahren wollte, hörte man plöglich ein unheimliches Anaden und Krachen. In wahnsinniger Angst eilten die Reisenden an die Fenster, und ihren Augen bot sich ein entsetzliches Bild. Der Beleg der Brücke hatte sich gelöst und die Lokomotive, der Gepäckwagen, der Tender und der erste Waggon, in welchem sich mehr als 50 Personen befanden, stürzten unter furchtbarem Geklirr der zerbrochenen Fenster­fcheiben und unter dem herzzerreißenden Geschrei ber unglücklichen Lokomotive stieß bei ihrem Sturze mit solcher Wucht gegen das Brückengeländer, daß die eiserne Kette, die den zweiten Wagen mit dem ersten verband, riß; dadurch wurden die übrigen Wagen des Zuges gerettet. Nach der Katastrophe gab es eine gewaltige Panit: die Passagiere, die dem Tode entgangen waren, flüchteten nach allen Richtungen hin, indem sie sich rücksichtslos mit Händen und Füßen stießen, während die in den Fluß gefallenen Opfer des Unglücks die steilen Böschungen zu erreichen suchten. Un­glücklicherweise ist die Loire   an dieser Stelle sehr tief, und eine furchtbare Strömung zwang selbst die besten Schwimmer, den Stampf aufzugeben.

Am nächsten Sonnabend, den 10. August, wird im großen Saale ber Wahlberein einen des Boltshauses", Rosinenſtr. 3. bollendeten 16. Lebensjahre. Rezitationsabend veranstalten.( Eintrittspreis 30 Bf. ein­schließlich Garderobe.) Es sollen vornehmlich Werte neuerer Dichter, Ferdinand Freiligrath  , Detlev b. Biliencron, Arno Holz  , Ernst v. Wolzogen, Agnes Miegel   u. a. zum Vor­trag lommen. Zunächst wird durch einige einleitende Worte von Herrn Dr. Ruest das wirken und Wesen dieser Dichter den Hörern etwas mehr zum Verständnis gebracht werden, worauf Verschiedenes aus ihren Werken zum Vortrag gelangt.

Die fünstlerische Leitung des Abends liegt in den Händen des Herrn Siegfried Raden, Mitglied des Kleinen Theaters in Berlin  . Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß nur fünstlerisch Vollendetes ge­boten wird. Der Abend beginnt um 19 Uhr. Gegen 12 werden die künstlerischen Darbietungen beendet sein, worauf die junge Welt noch beim Tanze zusammen bleibt.

Groß- Lichterfelde  .

In einer Waffertonne ertrunken. Von einem beklagenswerten Geschick ist das vierjährige Söhnchen des Tischlermeisters Tielenberg betroffen worden. Der Knabe hatte sich bei Verwandten in einem der östlichen Vororte aufgehalten. Beim Spielen fletterte er auf eine vor dem Hause stehende Waffertonne und stürzte, das Gleich­gewicht verlierend, hinein. Da der Unfall von niemandem beob­achtet worden war, so mußte das unglückliche Kind hülflos in der

Tonne ertrinken.

Johannisthal  .

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6. 17. 1. und 2. Der Privatbesizer des

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Bater nur angehalten werden, die Entbindungs- und Sechs- Wochen- Koften sowie die Alimente für das erste Vierteljahr zu hinterlegen. 2. Der Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung wird von der Mutter eingereicht und zwar in diesem Falle beim Amtsgericht Lichtenberg  . F. S., L. 5. Die Frage läßt sich nur beantworten, wenn angegeben wird, wann und wo die Che geschlossen worden ist. Ist die Ehe nach dem 1. Januar 1900 ge schlossen, so erbt die Ehefrau und das Kind oder die Kinder 2. 10. Sie find jekt noch zur Alimentation des unehelichen Kindes ver Alter Abonnent 1899. 1. Ein mit Drt und Datum ber pflichtet. fehenes, eigenhändig ge- und unterschriebenes Testament hat Gültigkeit, auch wenn es zu Hause verwahrt wird. 2. Eine polizeiliche Stempelung ist nicht nötig, wohl aber muß es verstempelt werden, wenn dies auch keine Voraus sehung der Gültigkeit ift. 3. Der Name( Bor- und Zuname) muß zu unterst stehen. M. 5. 79. Dhne besondere Gründe in Ihrer Person fann Ihnen das Erziehungsrecht nicht genommen werden.- 23. 93. Es ist gleichgültig, ob fich das Kind Ihrer Frau, dem Sie Ihren Namen geben ist unbegründet; wenden Sie fich an den Polizeipräsidenten. .. 10. Die fragliche Bescheinigung erteilt Ihnen die hiesige W. W. 1001. Nein. Stirchengemeinde, der sie angehören. P. S. 19. Bor Einsichtnahme in die Versicherungspolice fann Ihnen eine Antwort nicht erteilt werden. Sie finden sich am besten mit der Police   in der Redaktionssprechstunde ein. Franz 100. Sie können die feit März 1903 fälligen Alimente einflagen, ebenso die späteren bis zum Balbes kann nur bei Gericht Strafantrag gegen Sie stellen wegen Haus­friedensbruchs. Eine Berurteilung ist nur dann möglich, wenn Ihnen nach zuweisen ist, daß Sie sich dessen bewußt sein mußten, einen verbotenen Brivatweg zu benußen. Ein Strafmandat tann eine Privatperson Ihnen nicht zustellen. J. B. 50. 1. Das Testament muß unter Angabe des Drtes und der Zeit eigenhändig ge- und unterschrieben sein. 2. Rein. 3. Nein. De. 152. Die Operationskosten muß Ihr Ehemann bezahlen. Wenn Sie die Ehescheidungsklage angestrengt haben, so haften Sie, falls S.H.  hr Mann die Gerichtskosten nicht bezahlen fann, selbst für diese. Es scheint hinsichtlich des Geschäfts ein mündlicher Kauftontralt borzuliegen, der volle Gültigkeit hat, und zwar für die Dauer, nicht nur, fo lange der Mietsfontraft währt. Der Mietskontrakt ist gültig, sofern bom Mieter unterschrieben ist. das erste Eremplar des Hauswirtes E. St. 23. Nach§ 1620 des Bürgerlichen Gesetzbuches   ist der Vater verpflichtet, einer Tochter im Falle ihrer Berheiratung zur Einrichtung des Haushaltes eine angemessene Aussteuer zu gewähren, soweit er bei Berüd sichtigung seiner sonstigen Verpflichtungen ohne Gefährdung seines standes mäßigen Unterhaltes dazu im stande ist und nicht die Tochter ein zur Be­zahlung der Aussteuer ausreichendes Vermögen hat. Im vorliegenden Aussteuer erhalten hat. Sollte nun die Versicherung auf den Namen Ihrer Frau genommen worden sein und zwar ohne daß etwa in der Familie es als selbstverständlich galt, wie das gewöhnlich zu sein pflegt, daß der Bater den herauszuzahlenden Betrag zur Aussteuer der Tochter verwendet, so könnte Ihre Frau die Auszahlung der abgehobenen Versicherungssumme von ihrem Vater außerdem verlangen.- H. B. 30. 1. Sie können Ein­ficht in die Gerichtsakten nehmen, es ist indes für einen Laien zwecklos. Am besten laffen Sie die Ihnen zugestellte Rechnung durch einen Anwalt nach­prüfen. 2. Die Kosten einer vor dem eisten Termin zurückgenommenen Klage find geringer als nach Verhandlung. 3. Ihre Frage betreffend die m. 21. Ein deutscher   Staats. durch Antrag beim Regierungs Ermissionsflage ist unverständlich. präsidenten, in Berlin   bei dem Polizeipräsidenten. Es ist indes angehöriger ändert seinen Namen daß im vorliegenden Falle die Genehmigung er anzunehmen, teilt werden würde, sofern die betreffenden Papiere vorgelegt werden. Frau 2. 1. Sie müssen die Kirchensteuer zahlen, Ihr Mann haftet nicht dafür. 2. Nein. 3. An das Amtsgericht. Patent 100. 1. Der schriftliche Bertrag hat Gültigkeit. 2. In der töniglichen Bibliothek. 3. M. 79. 1. 3ft gleichgültig. 2. 30 Mart. 3. In Berlin   an den Polizeipräsidenten, sonst an den Regierungspräsidenten. Geburtsurkunde und Staatsangehörigkeitszeugnis. 4. Nein. 5. Ja. haben als Stiefvater feinerlei elterliche Rechte hinsichtlich Ihrer Stieffinder.

Die Entsebensschreie der Opfer und die berzweifelten Hülfe­rufe der Geretteten blieben ohne Echo. Die Unglücksstelle ist fast 1500 Meter von jedem bewohnten Hause entfernt, so daß erst nach verhältnismäßig langer Zeit Hülfe gebracht werden konnte. Als endlich alle verfügbaren Barken zur Rettung auszogen, war es zu spät. Fast alle Opfer hatten vor Antritt der Reise reichlich gegessen und getrunken, so daß viele durch Kongestionen getötet wurden. Die Loire   führte leblose Körper und unförmliche Trümmer mit sich; die Verzweiflungsrufe waren verstummt; schweigend bedeckte der Fluß mit seinen Wellen den unter- Falle wäre daher zunächst die Frage zu beantworten, ob Ihre Frau eine gegangenen Teil des Zuges.

Der Berichterstatter schließt seine Schilderung der Katastrophe mit folgendem Stimmungsbild:

"

Neue Eisenbahnunfälle.

1

R. 2. 16. Ste

B. 71. A. Die Grundstückskirchenlaften bleiben bestehen. B. Benden Sie sich an die Verlagsbuchhandlung Vorwärts, Singer u. Co. Witterungsübersicht vom 6. August 1907, morgens 8 Uhr.

Barometer.

Das Schauspiel ist herzbeklemmend. Auf der Brücke stehen die geretteten Wagen leer und finster. In ihrer hastigen Angst haben die Reisenden ihr Gepäck und ihre Kleidungsstücke zurück­gelassen und alles liegt auf den Bänken und auf den Schienen umber: auf einem eisernen Pfosten hängt ein Frauentopftuch und Aus der Gemeindevertretung. An Stelle des in letzter Beit schwebt wie ein Wimpel über dem Abgrund. Unten zieht und flets abwesenden Gemeindevorstehers machte sein Vertreter Herr rauscht die Loire  ; von Zeit zu Zeit bemerkt man, daß im Kiel­Benete Mitteilung, daß der Lehrer Herr Ritter am 1. Oftober nach wasser ein Leichnam auftaucht, und die Retter rudern mit raschen Berlin   versetzt wird. Desgleichen soll am 1. Oktober eine neue Ruderschlägen hin, um ihn mit ihren Bootshaken herauszufischen. Schultlaffe eingerichtet werden. Das Gehalt des Schuldieners Am Ufer liegen die Leichen aufgereiht; sie sind hier und da mit wird vom 1. Oktober um 10 mt. erhöht. Eine Anfrage unserer aufgegriffenen Kleidungsstücken bedeckt. Frauen weinen still vor sich Barteigenoffen über den Stand der Bildung eines Gewerbe- resp. hin; andere sind von einem wahren Wahnsinn gepact, rennen und Johannisthal   soll in nächster Situng beantwortet werden. planlos hin und her, bleiben plöblich stehen und wissen nicht, Die Kritik unserer Parteigenossen über die mangelhafte Reinigung wohin sie gehen und was sie beginnen sollen. Der Telegraph der Friedrichstraße suchten die bürgerlichen Vertreter zum Teil das funktioniert nicht, und man weiß nicht, wann aus Angers   Hülfe durch abzuschwächen, daß fie die Verpflichtung zur Straßenreini- tommen wird... gung bestritten. Es wurde beschlossen, gegen die sich der Straßen­reinigung entziehenden Grundbefizer Strafanzeige zu erstatten und bei Nichtbefolgung derselben einen Gerichtsbeschluß herbeizuführen. Nach einer Meldung aus Wien   stieß gestern früh in Spiel­Daß die den Gemeindefizungen beiwohnenden Gemeindebeamten feld an der Linie Graz  - Triest   ein Schnellzug mit einer Vorschub­die Zeit der Sigungen als Ueberstunden bezahlt erhalten, wurde lokomotive   zusammen, wodurch ein Heizer getötet und acht Ber- Stationen wieder, besonders von den Vertretern der zweiten Klaffe, fritisiert, und wenn der einmal gefaßte Beschluß bestehen blieb, so berdanken fonen verlebt wurden. dies die Gemeindebeamten mit dem Eingreifen unserer Partei- Auch aus Algier   tommt die Nachricht, daß am Montag­genossen. Beschlossen wurde, ein Darlehen von 30 000 m. auf- abend auf der Linie Algier  - Oran   in der Nähe von Affreville Eminembe. 755 SSD zunehmen. Damit hat die Schuldenlaft für Johannisthal   600 000 ein Personenzug mit einer Anzahl leerer Frachtwagen zusammenstieß. Hamburg   753 DSD Berlin 755 SD Mart überschritten. Im weiteren Verlaufe der Sigung wurde zum Es heißt, daß mehrere Neisende getötet oder verwundet wurden. Frants.a.M. 757 S 1. Oktober die Anstellung eines befoldeten Gemeindevorstehers be- Nähere Auskünfte zu erlangen, war bisher nicht möglich, da auch München   760 S schloffen unter Bugrundelegung des Gehaltsbezuges des jebigen die Telegraphenleitung gestört wurde. Gemeindevorstehers. Es wurde eine Kommission gewählt, die die Ausschreibung der Wahl und Prüfung der eingelaufenen Offerten zu besorgen hat. Regen Interesses erfreute sich der nächste Punkt der Verhandlung. Die Grundbefiber in der Gemeindevertretung hatten sechs Einsprüche gegen den Bebauungsplan der Johannis­thaler Bodenbaugesellschaft erhoben; von diesen wurden vier als unberechtigt zurüdgewiesen. Die Verhandlungen über den Straßen- Schaden an. regulierungsvertrag mit der Johannisthaler Bodenbau- Gesellschaft Kastel   und Bieberich gelitten. dürften als gescheitert zu betrachten sein, wenn man das Urteil 16 Mann im Nettungsboot vertrieben. Es bestätigt sich, daß der beiden Herren Vertreter dieser Gesellschaft hierüber zugrunde bei dem Untergang des Paketdampfers Teutonia" 20 Mann der legt. Die Herren wurden über die Abstriche und Forderungen, Besakung gerettet worden sind; von den übrigen 16 fehlt jede welche die Gemeindevertretung an dem Vertrage vornahm, derart Nachricht. Nach einer Meldung aus Hamburg   sind von der Be- Memel, Tilfit erregt, daß fie demonstrativ den Saal verließen. Um den Zustand fabung des gestrandeten Paketfahrdampfers Teutonia" alle Boote Bregel, Insterburg  der Friedrichstraße zu beseitigen, soll diefe, da zu einer Neupflafte- bis auf ein vertriebenes Boot mit 16 Mann, von denen 7 Europäereichsel, Thorn rung die Mittel fehlen, ausgebessert werden. Auf dem Bump- und 9 Araber sind, gerettet worden. stations- Grundstüd soll für die Kanalisationsarbeiter ein Brausebad eingerichtet werden,

Köpenick  .

Ein schweres Gewitter ging nach einer Meldung aus Kastel  borgestern nachmittag 5 Uhr unter orfanartigem Sturm, Sagel­schlägen und Regengüssen über die untere Main  - und Rheingegend nieder. Das Unwetter richtete an Fluren und Wäldern großen Am schwersten haben die Gegenden um Kostheim  ,

Durch eine Explosion verlebt. In Cherbourg   fand Montag abend in dem sogenannten Wasserschloß eine Explosion statt, wo­durch mehrere Arbeiter schwerverletzt wurden.

Wien  

Better

Stationen

2 bedeckt

Beller

Zemp. n. G.

PER.

2 wollig

13

1moltig

14

4 mollig 14

1heiter

14

2 Regen 14

19 Haparanda 760 S 3 halb bd. 19 Betersburg 762D 1 wollig 21 Scilly 759 23 2 heiter 22 Aberdeen   751S 5 wolfen! 22 Paris 761 S 761 Still- wolfenl 21 Wetter Prognose für Mittwoch, den 7. August 1907. Stühler, zunächst meist wollig mit Gewitterregen und ziemlich lebhaften Berliner   Betterbureau

füdwestlichen Winden; später langsam aufllarend.

Wafferstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewässerfunde, mitgeteilt vom Berliner   Wetterbureau.

Oder, Ratibor  

Krossen

228

am

feit

5. 8. 4. 8.

11+ 111++ 1+ 1=

Wasserstand

am 5. 8. 4. 8.

feit

Bafferstand

cm

cm¹) 8

cm cm¹)

84

-

abel, Spandau  Rathenow  )

129+7

128

-8

154

-

8

Spree, Spremberg  

110

0

186

-8

Beestom

204+3

174

7

Weser, Münden

-82

+1

188

-11

Minden

4

113

-

6

37

0

Raub Köln

234

230

-19-28

173-13

164

6

Nedar, Heilbronn  Main  , Wertheim  Mosel  , Trier  

44

102

2

1)+ bedeutet Wuchs,

-

Frankfurt  Warthe  , Schrimm  Landsberg   122 Neze, Bordamm Erbe, Leitmeritz  Barby Magdeburg Saale, Grochlik

-12 Rhein, Waldshut  

Die Verlängerung der städtischen Straßenbahn von Friedrichs Auf den Straßenbahnen von New York   werden durchschnittlich hagen über Schöneiche   nach Klein- Schönebeck ist nun befchloffen. täglich 3 450 000 Passagiere befördert. Der Verkehr wächst immer Die Straßenbahntommission hat bereits dem Projekt zugestimmt. mehr, so daß die Stadtverwaltung eine Kommiffion eingesetzt hat, Mit dem Bau der Straßenbahn foll noch in diesem Sommer be- um das Problem zu lösen, wie die Bahnen den steigenden An­sprüchen genügen fönnten, denn jetzt werden schon bittere Klagen gonnen werden. Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  , Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

Fall.) Unterpegel.

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