Einzelbild herunterladen
 

Nr. 192. 24. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Sonntag, 18. August 1907.

Das marokkanische Abenteuer. Bolfselemente ergab die Stadtbevölkerung, die eigentlichen freuzen kann! Die guten Leutchen dürfen sich deshalb ja

"

"

"

die Gebirge von Berbern nach europäischer, Scheluh nach und Zentrumslager könnten sich freuen, wenn nicht das Volk einheimischer Bezeichnung bewohnt. Die Kreuzung beider wäre, das ihre schönsten Seitensprünge über Nacht durch­Mauren. Die Scheluh sind Maroffaner der Urbevölkerung, nicht einbilden, schon freie Bahn für jede schmähliche Ver­der alten Mauritanier, die neben dem Arabischen noch die schacherung der Volksrechte zu haben! Bis jetzt handelte es - der eigene Sprache reden. Sie teilen sich in zwei wenig von ein sich erst um ein verhältnismäßig harmloses Gepläntel ander verschiedene Stämme: die Amazing und die eigent- eigentliche Stampf wird erst beginnen! Die Germania  " ist deshalb gründlich auf dem lichen Scheluh, von denen jene die höheren Teile der Gebirge bewohnen, vom Rif ab bis tief in den Süden hinein und sich Holzwege, wenn sie glaubt, über peinliche Tatsachen durch mehr mit Vieh- und Bienenzucht beschäftigen, während diese frampfhafte Scherze folgender Art hinwegkommen zu können: treiben. In ihren zerflüfteten, wilden und schwer zugäng im Hügellande neben der Viehzucht auch etwas Ackerbau lichen Gebirgen haben sie feit jeher der Regierung erfolgreich Widerstand geleistet. Die Scheluh wie die Amazing sind ein großer, fräffiger, friegerischer und freiheitliebender, aber auch wilder und grausamer Menschenschlag, dem der Guerillakrieg des Gebirges zur zweiten Natur geworden ist. Da sie in ihren Bergen den Karawanenhandel jederzeit unterbinden können und die Niederung ihren fortgesetzten Streifzügen preisgegeben wäre, würde Frankreich   sich zu ihrer Unter­werfung entschließen müssen, eine Aufgabe, die nur nach langen Jahren unter ungeheuren Opfern an Gut und Blut zu bewältigen wäre und deren Erfolg nicht einmal gewiß ist, nachdem das internationale Rapital, voran das deutsche, es sich hat angelegen sein lassen, diese Stämme während der letzten Jahre mit modernen Waffen auszurüften.

"

Der Vorwärts" wird sich wegen des Zentrums noch die Gelbsucht anärgern. Schon beginnen die Freisinnigen, die er glüdlich eingefesselt zu haben glaubte, ihm wieder durch die Lappen zu gehen" und die Gefolgschaft bei der Wahlrechts­betvegung" zu versagen. Das wäre hinreichend für einen tüchtigen Gallenerguß, aber mit dem Zentrum ist es nun schon gar nicht auszuhalten. Nicht so abhängig von der Gnade der Sozialdemo fratie wie die Freisinnigen, will es sich überhaupt weder durch Schimpfen noch durch Drohen bewegen lassen, die große Aftion mitzumachen. Natürlich ist das pure Gemeinheit von ihm. Man denke nur, wie sich Zentrumsblätter und Zentrumsabgeordnete früher über das preußische Wahlrecht ausgesprochen haben der " Bortvärts" hat in seinen Zettelfasten gelangt und einige folche Aeußerungen hervorgeholt und nun will diese nichtswürdige Partei nicht mittun. Das ist der schnödeste Verrat am Bolte und seinen Rechten.

-

Unmittelbar nach der Beschießung von Casablanca   wurde a französisch- offiziöser Seite erklärt, die französische   Ne­gierung wolle feine erobernden Schritte in das Innere von Maroffo tun. Mag dieser Beschwichtigungsversuch auf die öffentliche Meinung Europas   oder auf den marokkanischen Hof berechnet gewesen sein, neuerdings liest man es wieder anders. Es gewinnt immer mehr den Anschein, als habe die französische   Regierung die Resignation überschäßt, mit der die Marokkaner die Vernichtung einer ihrer Städte aufnehmen würden. Die Haltung des Maghzen und seines Hofes wird unter dem Druck der Bevölkerung offenbar täglich zweifel­hafter, wie schon die fortgesetzten französischen   Rüstungen er tennen lassen. In der Tat konnte nur der Wahnsinn kapita­listischer Profitsucht und eine Regierung, die sich mit äußeren Verwickelungen über innere Schwierigkeiten hinweghelfen will, Frankreich   in das marokkanische Abenteuer stürzen. Allerdings trägt an dieser Entwickelung die deutsche  Politik ein voll gerüttelt Maß der Schuld. Früher rivali­fierten um Maroffo England, Spanien   und Frankreich  , und die marokkanische Staatsfunst bestand darin, die Ansprüche dieser Mächte gegeneinander auszuspielen und dadurch 8 Es tut uns leid: Aber die Sozialdemokratie wird sich schon paralysieren. In dem gegenseitigen Mißtrauen der drei an den Gedanken gewöhnen müssen, daß das Zentrum feine sozial­Rivalen fand Maroffo einen modus vivendi. Daß feiner Folgen das marokkanische Abenteuer selbst in Afrika   nach sich Hinzu kommt, daß sich gar nicht übersehen läßt, welche demokratische Filiale ist und sich nicht von Bebel und Singer der drei Staaten dem anderen über den Weg traute, hinderte ziehen und zu welchen Berwickelungen es dort führen kann. tommandieren läßt, sondern selbständige Politik treibt. Eine sie, sich dem Maghzen vereinigt gegenüberzustellen. Das vor wenigen Wochen fam, wie erinnerlich, die Nachricht von gründliche Reform des preußischen Wahlrechts hält es für nötig, aber unter Führung der Sozialdemokraten ist kein erfolgreicher Feldzug änderte fich mit dem Auftreten Deutschlands  . In den 80er änderte sich mit dem Auftreten Deutschlands  . In den 80er Bewegungen unter den mohammedanischen Fulbe im Hinter­gegen das Dreiflassensystem zu unternehmen. Das hat man in­Jahren behauptete man, Deutschland   würde in Marokko   land von Ramerun, hervorgerufen durch die Waffen­zwischen selbst im freisinnigen Lager einzusehen begonnen und, Kohlenstationen erwerben, wenn es im Mittelmeer   größeren lieferungen deutscher und anderer Fabrikanten an die heid­wie es scheint, ist sogar Herr Naumann wieder auf dem Rückzuge Einfluß gewinnen wolle. Man pries Maroffo als ein Land nischen Negerstämme, deren Gebiet die Fulbe ursprünglich begriffen. Man fann doch vom Zentrum nicht gut verlangen, daß mit weiten Brachstrecken fruchtbaren Ackerbodens, die sich vor- bejezten. Diese Fulbe sind die Nachbarn der Mauritanier es Singer zu Liebe Torheiten begehe." trefflich zur Besiedelung mit deutschen   Bauern eignen sollten. am französischen   Senegal   und stehen zu ihnen wahrscheinlich führender Zentrumsleute und Feststellung unbestreit­Wir hatten bekanntlich durch unanfechtbare Aeußerungen Die einheimische Bevölkerung genügte zwar hinlänglich zur in alten verwandtschaftlichen, jedenfalls aber in engen barer Tatsachen den Beweis geführt, daß- Bestellung des ganzen Landes, sofern nur das drückende und Handelsbeziehungen, die sich auf dem Weg der Karawanen- barer Tatsachen den Beweis geführt, daß- wegen verrottete feudalistische Verwaltungssystem einem besseren und straßen bis nach Marokko   hinein erstrecken. Die Fulbe ihres Besizes einflußreiche Zentrumskreise freieren Platz machte; doch daran stieß man sich nicht weiter. fennt man nicht anders als fanatische Mohammedaner, und prinzipielle Gegner des Reichstagswahlrecht sind! Diesen Diese ausschweifenden Pläne ließen sich nun nicht verwirk- welche Wirkung gegebenenfalls die Nachricht vom heiligen Feststellungen begegnet begegnet das führende Zentrums­lichen, aber sie führten doch die erste Annäherung Frankreichs  , Strieg" in Marokko   auf sie ausüben wird, nachdem die Profit organ mit den windigsten Mätzchen, ohne Englands und Spaniens   in Marokko   herbei. Um so mehr sucht europäischer Händler und die die heidnischen Neger ein Wort der Widerlegung finden zu können. schlug Deutschland   die Politik ein, dem Sultan gegen diese unterstütende Politik der deutschen   Regierung den religiösen Die Germania  " glaubt eben, daß der Vorwärts" ja den drei Mächte den Nacken zu steifen und schließlich Hoffnungen Haß rege gemacht hat, läßt sich vorderhand nicht ermessen. Zentrumsproletariern doch nicht zu Gesicht kommt. Nun, es zu erwecken, die sich nur auf Kosten eines europäischen   Krieges Jedenfalls liegt in diesen Umständen für die deutsche Ar- gibt schon Mittel, auch diesen Zentrumsanhängern die Augen berwirklichen ließen. Der Sturz Delcassés durch unsere fran- beiterklasse ein triftiger Grund mehr, unseren Diplomaten über ihre Führer zu öffnen und von diesen Mitteln Ge­zösischen Genossen bewahrte die Welt vor den Freuden eines und ihrer afrikanischen Intrigenpolitik scharf auf die Fingerbrauch zu machen, wird sich die Sozialdemokratie auch ohne solchen Vernichtungskrieges. Aber die Konferenz von zu sehen und sich jedem provokatorischen Gelüst im Hinter die gnädigste Erlaubnis des Zentrums gestatten! Algeciras   brachte die definitive Annäherung Frankreichs  , fehen und sich jedem provokatorischen Gelüst im Hinter­land von Ramerun mit aller Energie zu widersetzen. Und was vom Zentrum gilt, gilt auch vom Englands und Spaniens   in Marokko  . Anstatt die Koalition Freifinn! dieser drei Mächte zu hindern, war es gerade die deutsche   Die Nachrichten vom 16. und 17. August berichten von steigender Die Germania  " braucht sich also wirklich nicht um unsere Politik, die sie heraufbeschwor und Frankreich   Rückendeckung Gärung unter den Eingeborenen an verschiedenen Punkten des Galle zu sorgen. Statt uns zu ärgern, bereitet es uns ein in Marokko   gewährte. Die Besetzung Udschas, des Schlüssel- Landes. Bemerkenswert ist, daß General Drude plötzlich seine besonderes Vergnügen, unseren verehrten Gegnern mög­punktes auf dem Wege nach Fez, war das erste folgenschwere Streitkräfte für genügend und seine Stellungen durch die Hülfe lichstes Unbehagen zu bereiten! Meisterstück deutscher Diplomatie. der Spanier   für uneinnehmbar erklärt: Er will sich auf die Ver­teidigung Casablancas beschränken. Denn eine Verfolgung der Maroffaner würde nach seiner Ansicht die Aufbietung von 25 000 Mann er­fordern! Und General Drude hat nur 3200 Mann Jnfanterie, 350 Mann Kavallerie, vier Schnellfeuergeschüße, eine Batterie von sechs Gebirgs­geschügen und vier Marinegeschütze. Uebrigens dauern die franzöfi fchen Vorbereitungen zu weiteren Truppenfendungen an.

-

Die englische Arbeiterpartel gegen Streikbrecherexport.

Wie in Deutschland   macht sich auch in Frankreich   eine immer stärkere Beeinflussung der Kolonialpolitik durch die Hochfinanz bemerkbar. Die Hochfinanz hat an Algier  , das den Heimatsetat gewaltig belastet und gerade die Kosten der eigentlichen Verwaltung deckt, zu viel verdient, als daß ein zweites und größeres Algier   ihr nicht das innigfte Behagen bereiten sollte. Der Traum eines nordwestafrikanischen London  , 15. August.( Eig. Ber.) Der ohnmächtige Sultan hat dem Drängen der Franzosen   nach Kolonialreichs steckt ihr zudem zu tief im Blut, als daß er geben und seinem" Wolfe erklären müffen, daß er mit dem Vor­Die Ausfuhr von englischen Arbeitswilligen nach Ant­sie nicht gerade jetzt wieder fizeln sollte. Tunis   und Algier   gehen Frankreichs   einverstanden ist und daß seine Truppen mit denen werpen veranlaßte gestern den Arbeiterabgeordneten Artur haben die herrschenden Klassen Frankreichs   in der Gewalt. der Republik   gegen die Nebellen fämpfen werden. Die Ulemas Henderson, folgende Frage an den Minister des Innern Von Senegambien aus haben sie die französische   Interessen- und viele Notabilitäten von Fez haben nach einer Meldung der zu richten: sphäre am Südrande der Sahara   entlang bis ins Wadai aus- Londoner Times" dem Sultan   den Vorschlag zur Gäte gemacht, gedehnt, auf den Ober; und Mittellauf des Niger   und seine er solle die Mächte ersuchen, das Reformwerk in Maroffo auf alte Handelsstadt Timbuktu   die Hand gelegt. Näme Maroffo 15 Jahre zu verschieben, um ben maroffanischen Behörden Zeit zu hinzu, so wäre der Besitz abgerundet", wären auch die nörd­

erfuhr!

Bon sonstigen Meldungen sind die folgenden zu registrieren:

lichen Ausläufer der durch die westliche Sahara   führenden laffen, die Ruhe im Lande wiederherzustellen. Wie mag die profit­Karawanenstraßen unter französischem Einfluß. So verlockend hungrige Großfinanz gegrinft haben, als sie dieses naive Anfinnen jedoch die Gelegenheit sich der französischen   Bourgeoisie dar­bieten mag, das marokkanische Abenteuer birgt der Schwierig­feiten und Gefahren so viele, daß sie auch das abgebrütetſte fapitalistische Draufgängertum dämpfen müßten, wenn diese Menschenforte überhaupt anderen Erwägungen als den nack­testen Profitinteressen zugänglich wäre.

" Ist es Ihnen bekannt, daß am 3. d. M. in einem der Londoner Docs ein Schiff von Antwerpen   mit englischen Arbeitern beladen wurde, um sie nach Antwerpen   zu bringen, wo sie die Plätze von Streifenden einnehmen sollten? Und ist es Ihnen bekannt, daß jeder der enga­gierten Arbeiter mit einem Kautschukstempel abgestempelt wurde? Was gedenken Sie zu tun, um im Interesse des guten Namens unseres Landes solche Praktiken unmöglich zu machen?"

unter den Ständen in Marratesch große Aufregung be Paris, 17. August. Das Echo de Paris" berichtet, daß sich merkbar macht. In Casablanca   wird eine neue Tätigkeit unter den Kabylen beobachtet, welche auf neue Angriffe schließen lassen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag Der Minister antwortete, er sei darüber nicht informiert, Schon die militärische Widerstandsfähigkeit der marok- fand bereits ein Angriff auf das französische   Lager statt. Es heißt, und wenn er informiert wäre, so hätte er doch keine Macht fanischen Regierung dürfte nicht zu unterschäßen sein. Der daß den Maroffanern die Munition knapp geworden ist. deutsche   Ministerresident Weber schätzte seinerzeit die Ein­London, 17. August. Nach einer Meldung des Reuterschen zum Eingreifen. fünfte der Regierung auf rund 21 Millionen Duros Bureaus aus Casablanca   foll in der Nacht vom 15. auf den 16. Die Arbeiterfraktion ist selbstredend mit dieser Antwort a 5 Franks das Jahr. Bu einer ähnlichen Berechnung war General Drude eine Botschaft von den Stabylen erhalten haben, in nicht zufrieden. der seine sofortige Ergebung gefordert wird, widrigenfalls große Sie beschloß, von der Regierung eine zu Beginn des vorigen Jahrhunderts der schwedische General- Scharen von Arabern die französischen   Truppen vom Erdboden ver- Gesetzesvorlage zu verlangen, nach welcher es verboten fonful Graeberg von Hemsoe gekommen. An dem Etat eines tilgen und die Stadt zerstören würden. europäischen Staates gemessen, ist das gewiß ein geringer sein soll, in England Streifbrecher für das Ausland an­Köln, 17. Auguft. Der Korrespondent der Köln  . Zeitung" in Betrag. Für maroffanische Verhältnisse jedoch, die noch böllig Casablanca   hört, daß außerhalb der Stadt viele Arbeiter und andere zuwerben, ebenso wie es auf Grund der Foreign Enlistment im Feudalismus   stecken, innerhalb deren das Geld noch eine Flüchtlinge, unter ihnen viele Schutbefohlene von Europäern, Act berboten, ist, Engländer für eine friegführende fremde beträchtlich höhere Staufkraft besitzt als im Rahmen fapita- fich in berlassenen Farmen aufhalten. Sie sind ohne Lebens- Macht als Soldaten anzuwerben. Sollte die Regierung eine listischer Erwerbszustände, sind diese Summen nicht unbe- mittel, da sie fich fürchten in die Stadt zurückzukehren. In trächtliche. Ihre Bedeutung ist um so größer, als die Haupt- Cajablanca herrscht völlige Desorganisation. Mit Lebensmitteln solche Bill nicht einbringen, so wird dies die Arbeiter­masse des Heeres sich selber verpflegt. Unterrichtete Personen faffen nicht löschen. Die Truppen fahren fort, euro Daily News" mitteilte, hat die Arbeiterpartei eine der. eintreffende Dampfer tönnen aus Mangel an Arbeitern und Bar- partei tun. Wie Henderson dem Berichterstatter der behaupten zurzeit, daß im letzten Kriege Marokkos   mit päische Schußgenoffen zu berauben. Spanien   bei Tetuan über 300 000 Mauren unter den Waffen Tanger  , 16. Auguft.( Meldung des Neuterschen Bureaus".) artige Vorlage bereits fertig. standen. Die gesamte bewaffnete Macht ist jedoch wesentlich Briefe aus Mogador befagen, daß dort wegen des von dem be größer. Ihr Hauptfontingent bildet die Harkah, die Be- fannten Saharahäuptling Ma el Ainin   angedrohten Angriffes große wegung", der Landsturm. Er besteht aus allen waffen- Unruhe herrsche und daß die Bewohner die Stadt auf einem fran­

-

" 1

macher gegen die Arbeiter.

fähigen Männern, die nach Bedarf aufgeboten werden. Ihre zösischen Dampfer verlaſſen.- Dier geht das Gerücht, daß durch die Eine Aktion der Schweizerischen   Scharf­Gestellung ist eine freiwillige, so daß sich ihre Effektivstärfe Nachrichten aus Casablanca   alle Städte im Innern in Auf­faum angeben läßt. In Striegen für die nationale Unab- Serieg gepredigt werde. Die Europäer haben Marrakesch   verlaffen. feien, und daß an verschiedenen Stellen der heilige hängigkeit, eventuell für den Islam  ", so schreibt ein Renner Der Auszug aus Tanger   dauert an; viele europäische Familien haben der Verhältnisse, dürfte ihre Zahl sehr groß sein. Wenn sich heute nach Gibraltar   begeben. man in Betracht zieht, daß jeder Bewaffnete vom Knaben- Paris  , 17. August. Die Blätter melden aus Casablanca  , daß bis zum Greiſenalter zur Harkah gehört und daß jeder be- das französische   Konsulat die Verluste, welche die Europäer waffnet ist, so muß man zugeben, daß die Schägung einiger erlitten haben, auf zehn Millionen schäßt. Berber sollen Schriftsteller, welche fie auf 300-500 000 Mann angeben, Metines geplündert haben und auf Fez marschieren. Der nicht übertrieben ist." Gleichwohl ist, wenn Marokko   und Maghzen habe einen angesehenen Scherif ausgeschickt, um die Stämme Frankreich   den Kampf allein ausfechten, der Ausgang kaum in der Umgebung von Casablanca   zu beruhigen. zweifelhaft. Nicht nur ist die europäische   Waffentechnik die überlegene. Die Besetzung von Udscha und der Hafenplätze gibt den Franzosen strategische Stützpunkte, die das Schicksal von Fez und des nördlich des Atlas liegenden Flachlandes nicht zweifelhaft erscheinen lassen, sofern Frankreich   die er forderlichen Heeresmassen aufbietet.

Anders aber verhält es sich, soweit die Bergstämme des Atlas in Frage kommen. Während in den Niederungen als Ackerbauer oder Nomaden Araber leben, die sich seit der Ein­wanderung aus dem Orient unvermischt erhalten haben, find

Der Jubel der Wahlrechtsfeinde.

Das Zentrum, das sich selbst seine fluge" Diplomatie bescheinigt, fällt aus verfrühter Freude über die vermeintliche Erfolglosigkeit des Kampfes für das Reichstagswahlrecht für Preußen täglich täppischer aus der Rolle. Es bildet sich ein, den Wahlrechtsverlegenheiten bereits entronnen zu sein, weil führende Freisinnskreise aus ihren Kompromißgelüften immer weniger Hehl machen. Ja, die" Diplomaten" im Freisinns- 1

Basel, 13. August.( Eig. Ber.) Die Bauunternehmer haben sich seit jeher als die skrupellosesten Ausbeuter und wütendsten Scharfmacher erwiesen, wie sie denn auch seinerzeit in Deutschland   die direkten Urheber der berüchtigten Zuchthausvorlage waren. In der Schweiz   wird faum irgendwo ein Streich gegen die Arbeiter geführt, der nicht von Bauunter­nehmern angezettelt wurde. Bei uns in Basel   versuchen sie seit Jahren ein- um das anderemal die Regierung gegen die Arbeiter scharf zu machen und ihre dabei erlittenen Niederlagen stacheln fie nur zu neuen Hezzereien an. Jetzt hat der Allgemeine Meister­verband des Bauhandwerks von Baselstadt" eine neuerliche Gin­gabe an die Regierung betreffend gesebliches erbot bes Streitposten stehens gerichtet. Die Eingabe fordert:

"

1. Es sollen die zuständigen Behörden durch den hohen Regierungsrat auf das dringlichste angehalten werden, die Aus­schreitungen, wie sie anläßlich der bestehenden Streifs tatsächlich vorkommen, zu berhüten und dafür besorgt zu sein, bei Mangel an Personal dasselbe auf die durch die Umstände gebotene Höhe zu bringen;