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nummer einen

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Anfangen!

werden muß, besteht in der Beschaffung von Wasser und Trans­portmitteln; alle brauchbaren Karren, Maultiere und Pferde sind indessen schon zusammengebracht worden.

Tanger  , 29. August.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der englische   Konsul hat allen englischen Untertanen den Rat erteilt, sich im Falle eines Angriffs auf die Stadt nach von ihm angewiesenen Zufluchtsstätten zu begeben. welche in Verteidiaunas­zustand gesetzt worden sind.

Am bedenklichsten war der erste Satz dieses Absatzes. Indem er sich lediglich gegen eine Ueberschätzung der Kolonien wandte, erkannte er an, daß die kapitalistische Kolonialpolitik, für Das Berliner Tageblatt leistet sich in seiner Freitags- Abend­Paris, 30. August. Nach seiner letten Meldung beabsichtigt die Arbeiterklasse Wert besigt. Damit war nicht nur die Haltung Unberhohlene Freude" überschriebenen General Drude zu dem unmittelbar bevorstehenden Marsch der deutschen   Partei im letzten Wahlkampf gründlich desavoniert, Artifel, in welchem es, anknüpfend an unsere Kritik der Ausführungen nach dem 12 bis 15 Kilometer südlich von Casablanca gelegenen Ort die Partei war auch auf das System der kapitalistischen  des freisimmigen Reichstagsabgeordneten für Lauenburg   a. E., des Taddert zwei Bataillone Infanterie, seine ganze Kavallerie, eine Kolonialpolitik festgelegt. Der erste Saz präjudizierte zudem den Herrn Dr. Heckscher, im Hamburger Fremdenblatt", gegen den Feldbatterie und eine Gebirgsbatterie zu verwenden. Bwei zweiten: Ihre Verbindung ergab den alten Evolutions­" Borwärts" und in weiteren gegen die gesamte sozialdemokratische Bataillone Infanterie und eine Feldbatterie sollen die Reserve gedanken des Revisionismus und die Betonung Presse den Vorwurf erhebt, ihr liege nicht das mindeste daran, daß bilden. Die Spanier sollen den Schutz der Stadt übernehmen. der Notwendigkeit einer fapitalistischen Ents Tanger  , 30. August. die Wahlreform in Preußen durchgeführt werde; vielmehr fei fie Mitteilung Mulay Hafids der Gouverneur von Saffi, Si Aissa die Tatsachen verdrehen, wenn man die Es wird bestätigt, daß infolge einer wide Iungsstufe für die Kolonien. Es heißt Resolution der nur darauf bedacht, den Liberalismus zu diskreditieren und dessen ben Omar, sich dem neuen Sultan   unterworfen Minderheit eine Politik der Negation, der radikalen Utopie nennt. Schwäche parteitaktisch auszunuzen. Wörtlich behauptet das Mossesche hat und sich demnächst nach Marrakesch   begeben wird. Lediglich dagegen verwahrte sich die Minorität, daß man beim Blatt: Pattieren mit dem kapitalistischen   Kolonialsystem anlange. Darum beantragte fie eine andere Fassung des prinzipiellen ersten Absatzes. Was sich in der Resolution van Kol an praktischen Forderungen fand, wurde von ihr rückhaltlos und in vollem Um­fange afzeptiert. Aber darum ging es weder David noch Bernstein  . Sie erklärten gerade den ersten Sag der van Kolschen Resolution für den springenden und prinzipiell wichtigsten, wohl wissend, daß gerade in ihm eine Schwentung in der Frage der Flottenpolitif, der Etatsbewilligung und selbst der Schutzzollpolitik im Keime mit enthalten war. Was man auf dem deutschen   Rortais tage nicht durchsetzen konnte, sollte bei günstiger Gelegenheit auf vent internationalen Kongreß zu Wege gebracht, der Revisionismus auf Schleichwegen in die Partei eingeschmuggelt werden. Die Mehrheit der deutschen Delegation atzeptierte zunächst den ersten Absatz der Resolution van Sol. unter Vorantritt der Delegation des Niederrheins eine Anzahl den ersten Absatz der Refolution van Kol. Darauf einigten fich Delegationen auf die folgende Erklärung, die in der nächsten Delegationssizung zur Verlesung gelangte:

Es liegt der sozialdemokratischen Preffe, die aus der von ihr verschuldeten Niederlage nichts gelernt hat, auch nicht das mindeste daran, daß die preußische Wahlreform durch eine Aktion der liberalen Parteien, durch eine liberale Boltsbewegung verwirklicht wird. Diese Presse hat nur den einen Wunsch, die Ohnmacht des Liberalismus zu zeigen, und die ganze Presse des Zentrums wünscht und erstrebt das gleiche. Wenn die Liberalen Kleinmütig und bedenklich auf jeden Kampf verzichten, ivent sie das Streben nach großen Zielen anderen überlassen werden, dann werden Sozialdemokratie und Zentrum mit einem Anschein von Recht triumphieren können. Dann braucht man nicht weiter zu befürchten, daß der Liberalismus an Volkstümlichkeit und Zugkraft gewinnen werde, und dann kann man seine Schwäche, seine Untätigkeit verspotten. Sozialdemo­fratie und Zentrum werden in jeder Tonart erklären, daß der Liberalismus seine Ideale verraten habe. Und weit indiskreter als die still zufriedenen Regierungsorgane werden sie diesen Tag wie ein Siegesfest feiern."

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Wir nehmen dem Berl. Tagebl." diese Bolemit nicht allzu übel; denn seine Auslassung zeigt deutlich, daß es seine Anklage gegen den Vorwärts" nur als Vorivand benutzt, um den Freifinn aus seiner Schwäche und seiner Untätigkeit" aufzurütteln und ihm zu beweisen, daß er unsere Taktik am besten durchkreuzen würde, wenn er sich zu entschließen vermöchte, in eine energische Wahlrechtsbewegung einzutreten. Doch schon, um nun unseren eigenen Standpunkt zu wahren und der politischen Legenden­bildung vorzubeugen, sehen wir uns gezwungen, bem ,, Berliner Tageblatt" zu antworten. Wie wir ihm ver­fichern können, irrt es gründlich, wenn es der Ansicht ist, dem Vorwärts" liege, nichts daran, daß das heutige preußische Dreitlassenwahlrecht durch eine Itberale Boltsbewegung gestürzt werde. Wir sind vielmehr, wie wir wiederholt betont haben und wie Singer offen in der Generalversammlung der Wahlvereine Groß­Berlins erklärt hat, und zivar nicht nur für seine Person, sondern im Namen des Parteivorstandes, bereit, eine solche auf die Erringung eines allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts gerichtete Volts­Jewegung nach Kräften zu unterstüßen. Ferner halten wir auch den Liberalismus feineswegs für ohnmächtig, falls er alle seine Kräfte zusammenfaßte; aber was wir ver­nissen, ist der feste Entschluß, diese Kräfte für die Eroberung des gleichen Wahlrechts einzusetzen; und gegen diese Schwäche, diese Kleinmütigkeit, die aus lauter Hyper- Besonnenheit gar nicht zu einen Entschluß kommt, weder nach weder nach der einen, noch der anderen Richtung, gegen diese amphibische Rückgratlosigkeit cichtet sich unsere Kritik. Das Berl. Tageblatt" wird nicht bon uns verlangen wollen, daß uns die völlige Berfahrenheit, die bisher das Präludium der freisinnigen Wahlrechtsbewegung bietet, sonderlich imponieren soll. Bisher haben nur einige liberale Politiker Wünsche und Aufforderungen ausgesprochen, die sofort von anderen liberalen Politikern verächtlich dementiert worden sind oon irgend welchen Maßnahmen zur Entfachung einer liberalen Boltsbewegung war nicht das geringste zu verspüren. Er st müssen wir Taten wir Zaten fehen, fehen, ehe wir ehe wir glauben cönnen. Vermißt doch das Berl. Tagebl." bisher selbst jeden Ansatz zur Tat, denn wehmütig flagt es gegen Ende seines Artikels:

Politifche Uebersicht.

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Berlin  , den 30. August 1907.

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Die erste sozialpolitische Tat Bethmann- Hollwegs. Dem Bundesrat ist eine Novelle zur Gewerbeordnung zugegangen, die sich mit einer weiteren Beschränkung der Nachtarbeit der Frauen, der Verkürzung des Marimalarbeits­tages für Frauen und mit der Regelung verschiedener Zweige der Hausarbeit beschäftigt. Ueber den Inhalt der Novelle wissen die Berl. Pol. Nachr."- allem Anschein nach direkt aus dem Reichsamt des Innern folgendes zu berichten: Er( der Entwurf) ist, wie bekannt, hauptsächlich sozialpolitischen Charakters. Dabei handelt es sich zunächst um eine der Berner Konvention entsprechende Abänderung der Bestimmungen über die Nachtarbeit der Frauen. Jm§ 187 der deutschen   Gewerbeordnung ist ja bereits vorgesehen, daß Arbeiterinnen in Fabriken nicht in der Nachtzeit von 8 Uhr abends bis 52 Uhr morgens beschäftigt werden dürfen. Nach der in Bern   zwischen den ver­schiedenen Staaten erzielten Bereinbarung sind aber noch Er­gänzungen dieser Bestimmung nötig. Irgend ein Widerstand wird sich dagegen voraussichtlich nicht geltend machen.

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Die Minorität der deutschen Delegation sieht in der Resolution van Kol eine Anerkennung fapitalistischer Kolonialpolitik und ihrer Konsequenzen, eine Verurteilung der Taktik der deutschen   Partei während des letzten Wahlkampfes. Die Minorität der deutschen  und Genossen. Sie erblickt in der kapitalistischen   Kolonialpolitik ein Delegation steht grundfählich auf dem Boden des Antrages Ledebour potenziertes Ausbeutungs- und Herrschaftssystem, das zur Knechtung, 3wangsarbeit oder Ausrottung der eingeborenen Bevölkerung der Kolonien führen muß, und das zur schärfsten grundsäßlichen und praktischen Bekämpfung herausfordert. So sehr die Minderheit der deutschen Delegation daher deutschen Delegation daher die Notwendigkeit positiver Verbesserungsarbeit anerkennt, betont fie ihren prinzipiellen Stand­punkt in Uebereinstimmung mit der Haltung der deutschen   Gesamt­partei.

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Ebensowenig ist ein solcher gegen die Verkürzung des Maximal­Die Erklärung und die daran anknüpfende Erörterung hatten arbeitstages für Frauen von 11 auf 10. Stunden, die gleichfalls den Erfolg, daß man sich bereit fand, den bisher hartnädig ber eine Aenderung des 187 bedingt, zu erwarten. Hier kommt in fochtenen ersten Satz der Resolution van Kol fallen zu lassen und erster Reihe die Industrie in Frage, die Arbeiterinnen be- eine neue Fassung der prinzipiellen Einleitung zu suchen.. schäftigt. Gewiß wurde noch vor einigen Jahren die Ver- Daß David in seiner Aufklärung" alle diese Dinge unaufgeklärt Türzung des Magimalarbeitstages für Frauen, wie er in der läßt, ist recht bezeichnend. Aber es ist notwendig, das grund. Gewerbeordnungsnovelle bon 1891 zuerst festgelegt war, fäßliche Zurüdweichen des Revisionismus in der seitens der Industrie bekämpft. Man fürchtete namentlich Delegation festzustellen, weil nur aus diesem Gesichtspunkt in der Textilindustrie eine Rückwirkung auf die Arbeitszeit abst im mung ertlärlich wird. Daß auch van Kol sich mit das spätere Verhalten der Delegation bei der der gesamten Arbeiterschaft. Inzwischen haben sich aber die Arbeits- dem Amendement einverstanden erklärte, bejagt nichts. Es blieb zeitverhältnisse so gestaltet, daß die damaligen Bedenken fallen ihm eben nichts anderes übrig, da ohne die deutschen Stimmen der gelassen werden konnten. In erster Reihe ist es dann auch die erste Absatz seiner Resolution ohnehin fiel So belanglos, wie Textilindustrie gewesen, die sich mit dieser sozialpolitischen Neuerung David es hinzustellen beliebt, war also nach Lage der Sache das nunmehr einverstanden erklärt hat. Wenn aber die Interessenten deutsche Amendement ganz und gar nicht. Es war der erste selbst keinen Widerstand gegen die Neuerung leisten, so ist ein und entscheidende Schritt auf die Entwidelung solcher im Reichstage noch weniger zu erwarten, zumal die Ver- hin, die die Dinge bei der Abstimmung im Plenum türzung des Marimalarbeitstages der Frauen auch einem im nahmen." Reichstage schon mehrfach geäußerten Wunsche entspricht.

Schließlich sollen in der erwähnten Gewerbeordnungsnovelle

Marinistische Ausgaben auf Grund des Militäretats.

Bestimmungen über die Regelung der Hausarbeit getroffen werden. Die" Post" erklärt, daß man sich in deutschen   Marinefreisen Es dürfte sich hier um die Uebertragung von schon in der Ge- jezt allseitig zu der Ansicht bekehrt habe, daß die Nordsee eines werbeordnung befindlichen Vorschriften auf die Heimarbeit handeln. verstärkten Küstenschutzes bedürfe. Die Befestigung der Weser­Man wird sich erinnern, daß zunächst in der Gewerbeordnung tung begriffen." Weitere Befestigungsausgaben ständen be­mündung war bereits in durchgreifender Umarbei die Betriebsverhältnisse in den Fabriken geregelt waren. Dann vor. Doch wolle die Marine verwaltung, die aller be­zog man in diesen Kreis auch die Werkstätten hinein, in welchen willigten Gelder für den Schiffsbau benötige, nicht die Kosten durch elementare Kraft bewegte Triebwerke nicht bloß vorüber- dafür aufbringen, vielmehr sollten diese Kosten im Militäretat gehend zur Verwendung kommen. Darauf übertrug man dem verrechnet werden. Bundesrate die Befugnis, die Vorschriften über Kinder- Das hat seinen guten Grund. Die Schiffsbauten werden " Denn das ist es allein, worauf es heute ankommt, und das Frauen usw. Arbeit auch auf andere Werkstätten aus fobiel tosten, daß man die Kosten der Küstenbefestigung auf ist es auch allein, was wir hier verlangen und unbeirrt weiter zudehnen. Jetzt soll die Heimarbeit in diesen Kreis ein- den Militäretat übernehmen will, um die marinistische Geld­verlangen werden: daß man die Flinten nicht gleich ins Storn gezogen werden. Auch hierfür liegen aus dem Reichstage die verschleuderung nicht allzu groß erscheinen zu lassen!- werfen, daß man nicht in borhinein verzichten, daß man der Re­gierung und den anderen Parteien das Leben nicht allzu bequem verschiedenartigsten Wünsche vor. Im übrigen darf aber betont machen soll! Oh man mit Albert Traeger   den Grundsatz des werden, daß die dem Bundesrate jetzt zugegangene Gewerbe­Warum Graf Posadowsky gehen mußte, verrät in einem ihm ,, alles oder nichts" verficht, oder ob man einstweilen auf ordnungsnovelle fich nicht auf die aufgeführten sozialpolitischen von besonderer Seite" zugegangenen Artikel das Schweriner Ne jede bindende Formel verzichtet, tommt im Grunde erst Neuerungen beschränkt. Sie sieht auch die Erfüllung verschiedener gierungsblatt, die Mecklenb. Nachr.". Das offiziöse Organ, das in zweiter Linie die Hauptsache ist, wie Friedrich Baher anderer Wünsche vor. So dürfte wohl auch eine längst geplante fich meist gut unterrichtet zeigt über intime Vorgänge in den gefagt hat, daß überhaupt einmal angefangen wird. Neuerung beim Schanktonzessionswesen in Vorschlag gebracht höheren Regierungsfreisen, berichtet wörtlich mit der ihm eigenen Wir wissen so gut wie die Herren Heckscher und Bachnicke, daß die Schwierigkeiten groß sind und daß es keineswegs möglich ist, das Endziel im Handumdrehen zu erreichen. Aber wir wissen auch, find reichlich unbestimmt, so viel läßt sich aber immerhin er­Die von den Berl. Pol. Nachr." gegebenen Andeutungen daß diejenigen gar nichts durchsetzen, die niemals zu fordern wagen, und daß der allzu fritisch Wägende nie auf den Berg hinauf- tennen, daß die neue sozialpolitische Tat, mit der der neue gelangt." Staatssekretär des Innern vor das Forum des Reichstages tritt, recht bescheidener Art ist.

Der Ansicht sind wir anch, daß erst mal angefangen wird, fräftig angefangen wird das weitere wird sich dann finden.

Marokko.

Nachrichten aus Fez fehlen-man weiß noch nichts Genaueres über den Wert der Gerüchte vom Aufstande in der Hauptstadt und von der Ermordung des Sultans. Die Anerkennung Mulay Hafids macht stetige Fortschritte die Franzosen setzen erhebliche Hoffnungen auf den Gegen­fultan.

werden."

Zur Kolonialresolution.

In unserem Leitartikel in Nr. 201 ist uns ein Irrtum unter­laufen, den wir hiermit richtigstellen wollen. Wir hatten geschrieben, daß die von zwei Genossen bereinbarte Kompromißfassung der Einleitungssäge der Resolution der Kommissionsmehrheit, die lautete:

Naivität:

Die Beseitigung des Grafen Posadowsky bedeutet ein fleines Entgegenkommen gegen die Kon= servativen. Die Sozialpolitik, die Graf Posadowsky mit dem Zentrum und zum Teil mit den Parteien der äußersten Linfen   trieb, erregte bei den Konservativen immer größere Bedenken... Wünschte ein Konservativer den Grafen zu sprechen, so mangelte es ihm immer an Zeit. Sprach ein Sozialdemokrat im Reichsamt des Innern vor, so stand das ganze Amt, der Staatssekretär an der Spize, feiner Verfügung. Der ideologische Graf glaubte eben an eine Versöhnung der Sozialdemokratie. Vor allem aber bedeutete die Entlassung des Grafen Posadowsky für den Fürsten Bülow selbst die Befreiung von einem sehr selb ständigen Untergebenen, der zur ganzen Denfungs­und Arbeitsart des ihm vorgesezten Kanzlers wenig paßte." Ein niedliches Zugeständnis des junterlichen Obotriten­

zu

In der Erwägung, daß der Sozialismus die Pro­duttivkräfte des ganzen Erdkreises entfalten blattes. und alle Böller aur höchsten Stultur emporführen will, berwirft der Kongreß nicht jede Kolonialpolitik prinzipiell, weil diese unter sozialistischem Regime zivilisatorisch wirken fann"

General Drude ist nach den neueren Meldungen ent­schlossen, ins Land vorzustoßen trotz der großen Schwierig­feiten eines solchen Unternehmens. Offenbar kann er nicht hoffen, in der deutschen Delegation überhaupt nicht mehr zur Abstimmung auf andere Weise die Angreifer loszuwerden, die ihn beständig gelangt sei. Diese Darstellung ist unrichtig. in Atem halten. Die Ruhe vor Casablanca ist nämlich inzwischen faffung wurde in einer unmittelbar vor der entscheidenden Plenar Die Kompromiß wieder zu Ende gegangen. In der Nacht zum 29. August figung abgehaltenen Sigung der deutschen Delegation gegen wenige haben die Maroffaner erneut angegriffen und die Vorleute Stimmen afzeptiert. der Franzosen sind, obgleich immer noch verhältnismäßig ge­ring, doch größer als sie es bislang bei solchen Kämpfen

waren.

Die Meldungen des Tages lauten:

Paris  , 30. August. Nach einer hier eingetroffenen Meldung aus Casablanca bom gestrigen Tage war ein Kampf in der Nacht vom 28. auf den 29. d. M. ein sehr heftiger. Die Verluste der Franzosen betrugen nach den letzten Feststellungen drei Tote und zwölf Verwundete.

Casablanca, 28. August  .( Meldung der Agence Havas.) Ein­geborene berichten, der Stamm der Mediunas, 3000 Söpfe start, lagere in der Umgebung von Tabbert, ohne etwas zu unternehmen, und scheine Instruktionen von Mulay Hafid zu er­marten. Mehrere Stämme werfen den Mediunas vor, sie wollten mit den Franzosen verhandeln.

Der uns unterlaufene Irrtum ändert indes nicht das geringste an der Auffaffung, die wir in unserem Leit artikel Sozialdemokratie und Kolonialpolitik" dargelegt haben.

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Unter der Stichmarke: Davids Aufklärung" macht die Düsseldorfer Voltszeitung" folgende Darlegungen: " David beginnt mit dem Amendement der deutschen Dele­gation zur van Kolschen Resolution und sucht es so darzustellen, als jei dieses lediglich eine vernünftigere Fassung des ersten bsages der Resolution van stol. Einmal ist das letztere nicht richtig und dann leidet David offenbar an einer bedauer­lichen Vergeßlichkeit. Er läßt eine Reihe von Tatsachen unter den Tisch fallen, die zur Beurteilung des wirklichen Sachverhaltes un­erläßlich sind.

London  , 29. August. Wie das Reutersche Bureau aus Casa- Der erste prinzipielle Absatz der Resolution van Kol lautete blanca unter dem 28. August meldet, läßt es der Gang der Er- finngemäß: Der internationale Kongreß stellt fest, daß der Wert eignisse für das französische   Expeditionstorps zivedmäßig erscheinen, der Stolonien im allgemeinen und für die Arbeiterklasse im besonderen fobald als möglich vorzurücken, und zwar in der Richtung auf start übertrieben wird. Er verwirft jedoch nicht jede Laddert zu, das zwölf oder fünfzehn Kilometer füdlich von Rolonialpolitik prinzipiell, da sie unter sozialistischem Casablanca liegt. Die größte Schwierigkeit, die überwunden Regime zivilisatorisch wird wirken können.

Ein aufrechter Junker.

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vor 14 Tagen vergeblich um eine Abbestellung oder wenigstens Der Rittergutsbesitzer W. v. Treuenfels Lenschow, der sich der in diesem Jahre für die Erntearbeiten ungünstigen eine Aufschiebung der Manöver im Mecklenburgischen wegen witterung bemühte, macht seinem Born und Aerger über seine deutschen Bost" in Parchim   veröffentlichten Anzeige Luft, die erfolglosen Bemühungen jetzt in einer großen, in der, Nord= wie folgt lautet:

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Gutsverkauf. Da die Militärbehörde die Gegend, in der ich das Unglück habe, einige Güter zu befizen, zu den Herbstübungen scheinbar nicht entbehren kann da dieselbe auf den Vorschlag, meine Güter als Truppenübungsplay anzukaufen, nicht hat ein­gehen wollen da die mit Einverständnis eines großherzoglichen Ministerii gestellten Anforderungen an meine und meiner Güter Leistungsfähigkeit mir unerfüllbar und unerträglich erscheinen, ein Wandel aber nicht zu erhoffen ist, so habe ich mich entschlossen, meine Güter, die ich 35 Jahre mit viel Liebe und Fleiß und ich darf wohl sagen, auch mit einigem Erfolg bewirtschaftet habe, für jeden mir annehmbar erscheinenden Preis zu verkaufen. Der Tag, an dem ich den mecklenburgischen Staub von meinen Pantoffeln werde schütteln können, wird zu den freundlichsten meines Lebens gehören.

August 1907.

B. b. Treuenfels Lenschow.

Hierzu bemerkt die Frankfurter Beitung": " Der Ritter, der in solcher Weise seinem bedrängten Herzen Luft machte, ist einer der reichsten Großgrund.