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es wird nämlich das Spizbubensystem der russischen   Tschinownits, beispielsweise die erste laffe, die aus einer ber- Sache so lange hinauszuzögern, bis der Zusammenschluß der Brauer des ruffischen Beamtentums geschildert, wie es war und ist. hältnismäßig kleinen Anzahl reicher Leute besteht, 31 Ab- bollendet ist. Die Errichtung der Genossenschaftsbrauerei wird daher Herr Lehmann aber beschäftigt sich nicht mit dem, was ist, dem geordnete, hingegen die große Masse der Bürger zweiter weiter betrieben. russischen Reichsverband, seiner von den Staatsrettern gestohlenen lasse nur 4 Vertreter. Die wenigen größeren Grundbefizer stellen Stasse usw. usw., sondern mit der Gaunerei, wie sie zur Beit und fleinen Besitzer einen einzigen Abgeordneten wählen läßt. 5 Bürgerschaftsmitglieder, während man die ländlichen Arbeiter Militär und guter Ton sind zwei Begriffe, die sich heute so Alexanders II.( gest. 1880!) von den untersten bis zu den obersten gut wie ausschließen. Oben wie unten wird mit Vorliebe ein Jetzt ist im Bürgertum, natürlich im erstklassigen", ein Streit robusteres Wort, ein gewagter Wit riskiert, nicht zu reden von Beamten notorisch betrieben wurde; es ist ein bekanntes Wort im die Befezung der Kandidatenliste ausgebrochen. Man den Späßen in den Mannschaftskreisen und den Mißhandlungen Alexanders II., daß außer ihm selber alles stehle. So bafiert denn betrachtet nämlich die Bürgerschaft als als eine Körperschaft, in untergebener durch Vorgesetzte. Aber einen Unterschied giebt es Lehmann auf den Memoiren fußend, die ein Mitglied der englischen der jeder möglichst viel für sich und seine politischen oder wirtschaftlichen doch. Während eine Verfehlung gegen den guten Ton bei den Gesandtschaft in St. Petersburg 1878 veröffentlicht hat, sein Freunde herauszuholen versucht. Die Beamten suchen die Kauf Gemeinen" mit größter Schärfe geahndet wird, können sich die Stüd auf das Faktum, daß ein russischer Ministerpräsident an einer leute zu verdrängen, um möglichst eine Gehaltserhöhung für fich zu Stellvertreter Gottes schon eher mal das Vergnügen erlauben, den großen Unterschlagungsaffäre attiv beteiligt war. Ein Großfürst erreichen; die Gewerbetreibenden wollen bei der Vergebung staat guten Ton zu vergessen. Das beweisen einige Verhandlungen vor licher Arbeiten nicht zu fura fommen usw. Alle diese kleinen und dem Kriegsgericht der 30. Division in Straßburg   i. E. Beim spielt auch nicht die schönste Rolle. Der gar selber aber wird fleinlichen Beweggründe spielen im Wahlkampfe, so weit er vom Schießen nach der Scheibe hatte ein Unteroffizier bewiesen, daß er wie denn Herr Lehmann ein ganz wohlgesinnter Mann sein soll- Bürgertum geführt wird, gegenwärtig eine Hauptrolle. fein Kunstschüße ist. Sein Schuß ging völlig fehl. Ein Witbold im besten Licht gezeigt, nicht als die despotische Natur, die er Auch die Sozialdemokratie, die allerdings nur begründete Aus von einem Soldaten meinte barauf: Der tann   sich auch tatsächlich war, sondern als eine Seele von einem Menschen, die sicht hat, in der zweiten und vierten Klasse den Sieg zu holen, ist photographieren lassen und in den Schrant bloß von der Umgebung systematisch irregeführt wurde. bereits auf den Plan getreten. Am Montag wurde im sozialdemo- hängen." Nach seiner Aussage meinte der Soldat damit den Solch ein historisches Schauspiel fann nun auf preußischen fratischen Verein das Wahlprogramm beschlossen. Auch wurden die Schuß. Das Kriegsgericht aber nahm an, er habe damit den Bühnen durchaus nicht gestattet werden, und so erging mit Rücksicht Standidaten aufgestellt. Von der Aufstellung von Kandidaten in der Unteroffizier treffen wollen und verurteilte den Witreißer dafür auf die bekannten freundnachbarlichen Beziehungen das polizeiliche britten Klasse ist bisher noch Abstand genommen worden. zu 16 Tagen strengen Arrest. Berbot. Ueber die Gründe der Durchstreichung ließ sich die Direktion den einzelnen Klassen schon festgelegt ist, daß die zweite und vierte einem Sergeanten zugerufen hatten: Romme her, Du Kohldampf­Da es gewissermaßen durch die Festlegung der Grenzen zwischen Zwei andere Soldaten des Infanterie- Regiments Nr. 97, die des Neuen Theaters, wo das Stück aufgeführt werden sollte, alsbald Stlaffe der Sozialdemokratie zufallen müssen, was auch zweifellos fchieber, Spinner, du hast tein Schmalz aufs Brot zu fr.... wie folgt vernehmen: geschehen wird, so dürfte es zu einem interessanten Wahlkampf nicht bin auch Soldat gewesen, da gehen sie und kapitulieren zwölf kommen, zumal das Birgertum selbst nicht darauf rechnet, in der Jahre, damit sie etwas zu fr.... haben, wenn Du nach Hause zweiten Klasse Erfolge zu erzielen. In der ersten Klasse wiederum fährst, werden wir Dich auflauern und totschlagen," erhielten dafür hat die Sozialdemokratie feine Aussicht auf den Sieg; trogdem je zwei Monate Gefängnis und drei Wochen wird sie mit Eifer auch hier tätig sein. strengen Arrest.

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Eine schriftliche Benachrichtigung ist uns feitens des Polizeipräsidiums noch nicht zugegangen. Da wir aber, um endlich unsere Vorbereitungen danach einrichten zu können, die borgesetzte Behörde um einen beschleunigten Bescheid baten, wurde uns das Faktum des Verbots gestern vom Regierungsrat Bossart müudlich mitgeteilt. Man befürchtet wohl auf dem Polizeipräsidium, die russische   Botschaft tönnte nach einer eventuellen Premiere des Stückes ihr Beto einlegen, da das höchste Beamtentum und die Mitglieder des kaiserlichen Sauses selbst als forrupt gekennzeichnet sind und nur der Bar felbst der einzige Rechtschaffene ist. Man will sich also durch das Verbot rückenfrei halten. Dennoch ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Verfasser und sein Verlag beim Oberverwaltungs- des Kezerparagraphen für ratsam, dahingehend, gericht einen bollen Sieg erfechten werden. Der einzige in Betracht kommende juristische Grund wäre in diesem Falle Staatsgefährlichkeit des Stüdes, und als staats­gefährlich ist das Stück denn doch keinesfalls anzusprechen." Daß die bekannte Rücksichtnahme auf den russischen Absolutismus, bas Moskowiter Räuberregiment für die Bensur maßgebend ge­wesen sein solle, will die liberale Bresse aller Schattierungen zunächst gar nicht glauben. Selbst die Berliner Volkszeitung" will das durchaus nicht zugeben. Sie meint, es handele sich bloß um eine Vermutung der Direktion des Neuen Theaters, daß man aus Furcht vor dem Einspruch des russischen Botschafters das Stüd ver­boten habe und sagt weiter:

Die deutschen Pfarrer gegen den§ 166! Der von uns bereits ewähnte Deutsche Pfarrertag" Beschäftigte fich an seinem letzten Verhandlungstage mit der sogen. Gottes tästerung. Der erste Referent hierzu war Pfarrer Schleg tendal aus Wendisch- Buchholz. Er hält eine Abänderung

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" In Wahrheit wäre, wenn die Furcht vor dem Beto" des russischen Botschafters wirklich die Ursache des Verbotes wäre, bies eine Blamage Preußens und Deutschlands   vor dem Auslande, wie sie beschämender und empörender nicht gedacht werden könnte."

Die Boltszeitung" verweist dann auf die Möglichkeit, daß in bem Stück etwas für Preußen, für Deutschland Staatsgefährliches" enthalten sein könne, vermag aber selbst nicht daran zu glauben. Nein, damit ist es nichts: mit Deutschland   hat das staatsgefährliche Ungeheuer" nicht das mindeste zu schaffen, es breht sich bloß um Echtrussisches!

Es handelt sich einfach, tvie auch der stellvertretende Zensor Herr Dr. Bossart bereits einem Interviewer gegenüber fonstatiert hat, um einen verständnisinnigen Liebesdienst Vorder­zußlands gegen Vorderasien!-

a) daß nur die öffentliche Beschimpfung unter Strafe gestellt wird; b) daß die strafbaren Handlungen genau nach ihrem Gegenstand bezeichnet werden;

c) daß von verfänglichen Modalitätsbestimmungen abgesehen wird; d) daß das öffentliche Interesse(?) allein und deutlich zur e) daß die Strafe im allgemeinen und namentlich für die nicht aus gemeiner(?) Absicht erfolgten Handlungen ge­mildert wird;

Geltung kommt;

f) daß die Möglichkeit einer mehrieitigen und wieder holten Prüfung der Tatfrage geschaffen wird. Bastor Schlegtendal will das Höchststrafmaß des§ 166 bon drei Jahren auf ein Jahe Gefängnis herabgesetzt und für die nicht in gemeiner Absicht erfolgten Beschimpfungen" auch auf Geldstrafe erkannt wissen.

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ich

Und nun die Fälle, in denen Unteroffiziere gegen den gulen Ton" berstießen. Der Sanitätssergeant Thielke bom Infanterie- Regiment Nr. 138 gab dem Sanitätssergeanten Schöns berg Ohrfeigen und fuhr ihm mit den Händen so heftig ins Gesicht, daß die Nase blutete. Urteil: 10 Tage gelinden Arrest. Ein Vizefeldwebel des Infanterie- Regiments Nr. 99 in 8abern schlug einen Kasernenwärter, der die Frau des Feldwebels be­schimpft hatte, mit dem blanken Säbel so, daß der Kasernenwärter mehrere Hautabschürfungen davon trug. Urteil: 20 M. Geld. strafe oder 4 Tage Gefängnis. Auch für die Militärjustiz gilt demnach die Schönstedtsche

Pragis.

Kafernenschnüffelei.

Der Karlsruher Volksfreund" meldet:

Schweiz  .

Unter

den etwa

Als am Donnerstag, den 29. August, die Reservisten des Regiments Nr. 170 in Offenburg   von einer Nebung heim­tehrten, wurde im Kasernenhof Halt gemacht, die Gewehre zu­fammengesetzt und das Gepäck abgehängt. Dann wurde in allen Stuben Nachforschung nach sozialistischen Schriften ge­halten. Alle Mann an die Schränke!" Alles wurde durchsucht, sogar die Eßnäpfe. Schade, daß noch keine Röntgenschen Durch strahlungsapparate in den Kasernen sind. 1700 Mann war ein einziger, bei dem man etwas sehr Ver. dächtiges" entdeckte. Ein Paket Wäsche war in einen alten, Faum mehr leserlichen Volksfreund" eingewickelt. Der be­treffende Mann hat seine Wäsche bei einer Arbeiterfamilie waschen lassen, die offenbar fein anderes Papier zum Einpaden der Radikaler war der zweite Referent, Pastor Pfannkuche aus Wäsche zur Verfügung hatte. Der Soldat mußte dieses Verbrechen Osnabrück  , der um des Wesens und des Ansehens der Religion und mit drei Tagen Arrest und sofortiger Verhaftung Kirche willen wie auch im Interesse des kirchlichen Friedens" die büßen. völlige Aufhebung des§ 166, Abjazz 1 und 2, fordert und Wird der Mann später neugierig darauf sein, welch ver­auf jeden besonderen Religionsschutz durch das Strafgeset verbrecherische, staatsgefährliche Dinge in der sozialdemokratischen zichtet. Presse zu finden sind! Pfarrer Pfannkuche führte zum Beweise für die Unhaltbarkeit des§ 166 u. a. die Erfahrungen des Gotteslästerungsprozesses gegen unseren Genossen Westmeyer vom Hannoverschen Bolts wille" an, in dem sich ein stundenlanger Disput zwischen Staatsanwalt Bürich, 10. September.  ( Eig. Ber.) Wir berichteten im Monat und Verteidiger entspann darüber, ob Christus als Gott im Mai, daß in dem Städtchen Bülach   die in einem Saale   ver­Eine zuweilen halboffiziöse Korrespondenz schreibt: Sinne des Strafgesetzbuches( 1) anzusehen sei. Pastor sammelten zirka 50 streikenden Bauarbeiter von Baumeistern, anderen " Wie aus einem uns zur Verfügung gestellten Briefe aus Dörries aus Hannover   erinnerte daran, daß in demselben Prozeß Handwerksmeistern, Bauern sowie von dem Ortspolizisten über­Dar es Salam hervorgeht, ist die Stimmung in den An- der Staatsanwalt erklären konnte, es tomme gar nicht darauf an, ob West- fallen, aufgefordert wurden, sofort die Arbeit bedingungslos fieblerkreisen für den Staatssekretär sehr meher Gott lästern wollte, sondern ob jemand es, wenn auch noch so wieder aufzunehmen, und als sie dies ablehnten, mit Stöden, schlecht. Man macht ihm den Vorwurf, auf Vorschläge be- mißverständlich(!), so verstanden habe!... Tat- Gummischläuchen usw. schwer mißhandelt wurden. Zum blutigen währter Ansiedler nicht eingegangen zu sein und Ratschläge sächlich ist die Berurteilung des Lästerers" auch mit Sülfe mehrere der Mißhandelten, von denen einige nach ärztlichem Zeug­Hohn auf Recht und Gerechtigkeit verhaftete der Polizist dann noch sehr drastisch sich verbeten zu haben. Man schüttelt den Kopf über die Reise des deutschen Staatssekretärs, der bon des dolus eventualis erfolgt! Pfarrer Dörries wies nisse arbeitsunfähig waren. Die bürgerlichen Erzedenten wurden der englischen Nachbarkolonie mehr wie von der deutschen gesehen auch darauf hin, daß dem§ 166 das Odium der Klassenju stia wegen Körperverlegung, Nötigung und Hausfriedensbruchs angeklagt, haben wird. Was er schließlich von Deutsch  - Ostafrita gesehen hat, anhafte: Bestraft werde nur der arme Schlucker, ein Haeckel werde die Beschädigten forderten überdies Entschädigung. ist wirtschaftlich ein unfruchtbares Land, während mit Orden und Ehren überhäuft.- Es fehlte freilich Und das Urteil? Drei Angeklagte erhielten vom Bülacher Be­die hoffnungsvollen Kaffee, Kautschuk- und Baumwollgebiete auf dem Pfarrertag auch nicht an Scharfmachern, die den girtsgericht wegen Teilnahme an Naufhandel" und Hausfriedens­bisher gemieden worden sind. Den Marsch von Muansa nach§ 166 gegen die sozialdemokratische Agitation" weiter anstörung je 30 rant, Buße", drei weitere wegen Hausfriedens­Tabora nennt man offen in Ostafrika   einen Nonsens, da er wenden wollen, jedoch waren solche Stimmen in der Minder- bruchs je 20 Frank und die übrigen fünf ebenfalls wegen Haus­neben Anstrengungen und Durst dem Staatssekretär kaum etwas geboten hat. Bei gutem Willen hätte der Staatssekretär in der heit. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt.

Dernburg drunten durch!

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Zur Landtagswahl in Leipzig  .

Aus Leipzig   wird uns geschrieben:

Wie Unternehmerexzesse, bestraft" werden.

friedensbruchs je 10 Frank! Außerdem haben alle zusammen 100 Frant Staatsgebühr und 100 Frant Kosten zu bezahlen.- Hätte der Fall umgekehrt gelegen, die elf Arbeiter würden zusammen sicherlich mehrere Jahre Gefängnis erhalten haben. Das ist nackte Klassenjustiz!

Die Absinthinitiative im Kanton St. Gallen  .

St. Gallen, 10. September. Der Regierungsrat erteilte auf die

ihm gegebenen Zeit die hauptsächlichsten Punkte der Kolonie, so namentlich die Küstenstriche, besuchen können, also Usambara  , das Morogorogebiet bis Tabora   und einen Teil des Südens. Man ist der Meinung, daß die Expedition nach Muansa boll. ständig überflüssig war. Die Schuld an dem unglüd- Heute am Donnerstag gingen die Wähler weiter Slaffe" an liche Arrangement gibt man dem Gouverneur Rechenberg. Es die Wahlurne. Da diese Klasse ihrer sozialen sich in Leipzig   aus scheint, daß Dernburg in Ostafrita sich die Sym- dem Mittelstand, den Handwerksmeistern und Krämern, den Be- vom Bundesrate den Kantonsregierungen unterbreitete Anfrage, be­pathie auch durch sein äußeres etwas schroffes amten, Lehrern usw. zusammensetzt und die Arbeiter nur einen ganz treffend deren Stellungnahme zur Absinthinitiative, die Antwort, Auftreten verscherzt hat. Die Nichteinladung deutscher verschwindenden Prozentsatz ausmachen, brachte das Wahlergebnis daß er mit der Bekämpfung des Alkoholismus grundsäßlich Kaufleute zu den Festlichkeiten hat außerordentlich peinlich be- teine Ueberraschung. In beiden Kreisen sind die wah Imänner einverstanden, der Konsum von Absinth   aber im Kanton St. Gallen  der nationalen Parteien" gewählt worden. Im II. Streise erhielten bon zu untergeordneter Bedeutung sei, als daß vom Standpunkt der die Sozialdemokraten 135, die Nationalliberalen 1004 Stimmen, hiesigen Interessen die Einführung des anbegehrten Verbotes als im IV. Kreise die Sozialdemokraten 301, die Nationalliberalen Bedürfnis erklärt werden könnte.-

rührt."

Börsengesetreform.

Der Freifinn erhält eine vorläufige Abschlagszahlung für seine

1590 Stimmen.

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Blodtreue. Wie bestimmt verlautet, wird die neue Börsengesetz­novelle dem Reichstage alsbald nach seiner Eröffnung zugehen. Betreffs der Fondsbörse trägt die Regierungsvorlage, nach Mit­Leipzig, 18. September.  ( Privatdepesche.) In der I. Wähler­teilungen der Freis. 8tg.", den Anforderungen Rechnung, welche Klasse beider Landtagswahlkreise wurden nur Wahlmänner der Ord­die Börse seit längerer Zeit als unumgängliche Voraussetzung" mungsparteien gewählt. für den rechtlichen Schuß des Effektengeschäfts betrachtet. Die Gefeßesvorlage wird auch den bisher verbotenen Terminhandel

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Ein Bierkrieg" bereitet sich in Bayern   vor, der sich anscheinend in Bergwerts- und Industriepapieren wieder als statthaft er über das ganze Land erstrecken wird. Die Brauindustrie, die immer flären und ferner die Aufhebung des Börsentermin registers beantragen. Dagegen ist, wie die Weser- Zeitung" mehr vom Großkapital beherrscht wird, strebt eine Erhöhung des aus Berlin   erfährt, wenig Aussicht vorhanden, daß das Börsen- Bierpreises an, obwohl hierzu, wie die Dividendenverteilungen der reformgesetz auch den Ansprüchen der Produktenbörse entgegen- Brauereiaftiengesellschaften beweisen, nicht der geringste Anlaß vor­tommt. Die Regierung berschließt sich zwar nicht der Einsicht, liegt. Um den Plan durchführen zu können, ist es notwendig, zuvor daß die gegenwärtigen Zustände einer ausgiebigen Remedur be- die ganze Industrie unter einen Hut zu bringen. Die tonangebenden dürfen, indessen herrscht in agrarischen Kreisen eine derartige Abneigung gegen die Wiedereinführung des Zeitgeschäftes in Ge­treide, daß ein Antrag der Regierung keine Aussicht auf Erfolg bei den konservativen Parteien im Reichstage haben würde.

Die ruffifche Revolution.

Die Breßschikanen.

Petersburg, 13. September.  ( W. T. B.) Das Moskauer Zensurkomitee erhob Antlage wegen Majestätsbeleidigung und wegen Versuches, die bestehende Staatsordnung umzustürzen, gegen den Herausgeber des Mostowsti Eshenjedjeljnik", Fürsten Trobezfoi. Fürst Trobetkoi ist der Führer der auf dem Boden des Oktobermanifeftes stehenden Bartei der friedlichen Erneuerung und ein außerordentlich gemäßigter Politiker. Der Artikel, auf Grund dessen die Anklage erhoben ist, führt die Ueberschrift: Aus der jüngsten Vergangenheit".

Soziales.

Brauereibarone sind deshalb an der Arbeit, um einen Zusammen- In Wilna   find fast sämtliche jüdischen Zeitungen sistiert schluß herbeizuführen und ein ganz Bayern   umfassendes Kartell zu worden, darunter Das Wort  ". Organ der Zionistisch- Sozialisti­gründen. Um die Wirte der Schröpfung des Publikums geneigt zu fchen Arbeiterpartei", deren Zulassung zum Internationalen Kon­machen, will man ihnen die Hälfte der Preiserhöhung zugestehen. greß vom Internationalen Bureau in Stuttgart   auf van Kols Die Wahlen zum Bierklaffenparlament in Lübeck  , Die Wirte wären damit wohl auch einverstanden, wenn die Ver- Antrag mit 9 Stimmen gegen 7 Stimmen beschlossen wurde. Anstatt des sistierten Blattes" Das Wort" ist ein neues trustung der Brauindustrie nicht auch sie mit schweren Gefahren bedrohen Organ: Unser Weg" gegründet worden. die im November dieses Jahres wieder vorzunehmen find, fangen würde. Ist einmal der Ring geschlossen, so sind sie dem Brauerei­bereits an, ihre Schatten vorauszuwerfen. Während man früher, tapital willenlos ausgeliefert und müssen sich von ihm alle Be­als die sozialdemokratische Gefahr" noch nicht vorhanden war, dingungen diktieren lassen. Dies hat im Bezirk Nürnberg- Fürth­bie Boltsvertreter" aus der Mitte eines Vereins, der als der Baterstädtische bezeichnet ward, bestimmte, ist es jetzt Schwabach  , wo die Brauereien bis auf einige fleine Betriebe bereits anders geworden. Man hat vor zwei Jahren ein Wahl zu einem Ringe vereinigt sind, dazu geführt, daß die Wirte zur recht geschaffen, das vier Klassen bon Bürgern Selbsthülfe gegriffen und beschlossen haben, eine Genossenschafts­borfieht. Die erste Klasse umfaßt alle Bürger, die mehr brauerei zu gründen, für die schon jetzt über eine halbe Million als 2100 m. Einkommen drei Jahre hindurch versteuert haben; Mart gezeichnet ist und Verpflichtungen auf Bierabnahme in der in der zweiten Klaſſe wählen diejenigen städtischen Bürger, die Höhe von mehr als 30 000 Seftoliter jährlich vorliegen. Dieses mindestens fünf Jahre lang alljährlich überhaupt Einkommensteuer gezahlt hatten die dritte Klaffe umfaßt alle ländlichen Bürger mit Resultat hat den Ring bewogen einzulenten und an den Führer der mehr als drei Seltar Grundbesig, und die vierte alle übrigen Wirtebewegung die Mitteilung zu richten, daß man bereit sei, über ländlichen Bürger. Wer nun glaubte, daß wenigstens jede der die seit vielen Monaten unbeantwortet gelassenen Forderungen der vier Klaffen die gleiche Anzahl von Vertretern zu wählen hätte, Wirte zu unterhandeln. Die Wirte erblicken in diefer plöglichen Be­der würde sich gewaltig irren. In diesem Jahre wählt reitwilligkeit jedoch nur eine Finte, die den Zweck haben soll, die

( Siehe auch 1. Beilage.)

Bon der Norddeutschen Holz- Berufsgenossenschaft. Der Bericht bemerkt einleitend: Aus dem bedeutenden Zuwachs an Versicherten und Löhnen in den Berichtsjahren 1903-1905 war bereits auf einen erfreulichen Aufschwung der Holzindustrie zu schließen; die Ergebnisse des Berichtsjahres 1906 bestätigen die a n- haltend gute Geschäftslage."

Versichert waren im Jahre 1906: 19 509 Fabritbetriebe, bie 224 115 Personen beschäftigten, und 21 814 Bautischlereien( Hand­betriebe) mit 35 203 Personen!