Die Verleihung der Stadtrechte an Rummelsburg ist von der Regierung jetzt endgültig abgelehnt worden. Dennoch will der Gemeindevorstand neues Material sammeln, um die Notwendigkeit des Musscheidens der Gemeinde aus dem Kreise Niederbarnim zu beweisen und im nächsten Jahre seinen Antrag wiederholen. Friedrichshagen .
Briefkaften der Redaktion.
Die iuriftische Sprechstunde findet Lindenstraße Nr. 3, zweitet Sof, dritter Eingang, vier Treppen, Fahrstuhl
-
-
Ulrich war verreft gewefen und hatte ihre Rückkehr für Montage Kampf um die bedrohte Eristenz und gegen die übermächtige groß nachmittag angekündigt. Die 6 jährige Tochter Anna des Verwalters fapitalistische Konkurrenz läßt ein inniges, heiteres, häusliches tvar nach der Straße gegangen, um die Mutter zu erwarten und Glück felten aufkommen. Nebenbei überzieht die Hohlheit der verspielte vor dem elterlichen Hause. Plötzlich lief das Kind auf den steinerten Moralanschauungen, der völlige Mangel an großen, wochentäglich von 7 bis 9% Uhr abends statt. Geöffnet 7 1hr. Fahrdamm gegen einen vorbeifahrenden Asphaltwagen, geriet unter hehren Idealen und die geradezu feindselige Haltung gegenüber Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Aufrage ist ein das Hinterrad desselben, das dem Mädchen über die Brust hinweg- den modernen, zeitgenössischen Fragen das kleinbürgerliche Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort ging. Der Kleinen war der Brustkasten zermalmt und dadurch ihr Familienleben wie mit einer undurchdringlichen Staubschicht. In wird nicht erteilt. Gilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. Tod augenblicklich herbeigeführt worden. Als bald darauf die der Arbeiterschaft aber zeigen sich die folgenschweren Erscheinungen Köpenick . Wenn aus den Gesamtumständen erhellt, daß der Betreffende Mutter nach Hause fam, fand sie ihr Töchterchen als Leiche vor. der kapitalistischen Raubwirtschaft im grellsten Lichte. Die furcht- auch während dieser Zeit die Wohnung zur Verfügung haben wollte: ja, H. H. 5. Wenn aus dem schriftlichen Vertrage nicht etwa Das schwere Geschick, von welchem die U.schen Eheleute be- barsten Schäden zeitigt die fluchwürdige Heimarbeit, die dem sonst nicht. troffen worden sind, ist um so tragischer, als sie erst vor Familienleben, wo es, trotz aller schädlichen Einwirkungen, noch Gegenteiliges hervorgeht, haben Sie ein Recht, dem Mieter das Baschen usw. untersagen, nicht. O. D. 87. Wenn die Arbeitgeberin in der Tat wenigen Monaten ihre älteste 16 jährige Tochter durch den Tod ver- einigermaßen annehmbar sein könnte, den Todesstoß verfekt. bie Beiträge bezahlt hat, würde 3hrer Frau die Unterſtügung zustehen. entnehmen wir einem Bericht in der letzten Nummer der" Gleich- An sich hat die Stasse mit ihrer Behauptung, Ihre Frau hätte selbst zahlen heit" über die Gewerbeaufsicht in Sachsen folgende Stelle: müssen, recht. Indessen würde die Abführung des vollen Betrages durch „ Es ist nicht möglich, alle Verstöße einzeln zu erwähnen. die Arbeitgeberin( nicht nur der Zweidrittel) als Zahlung an Stelle Ihrer Hervorgehoben sei, daß sich im Zwickauer Bezirk das Lumpen Frau zu gelten haben. Beantragen Sie bei der Gewerbedeputation, fortieren als Heimarbeit eingebürgert hat. Es läßt sich Stralauerstraße 1-3, die Kasse zur Zahlung der Unterstügung aufzufordern. R. 41. Michaelfirchstr. 26. M. 23. Ja. Die Pflicht hat der denken, welche Zustände in Wohnungen einreißen, wo die Not die Steuerbeamte. Das weitere ist nicht erkenntlich. M. N. 13. Für die Bewohner zu solch unreinlicher und ungesunder Arbeit zwingt, legten zwei Jahre rüdwärts können die Marten bezw. das Einkleben noch bei der durch Staubentwickelung und feine Fasern die Atmungs - verlangt werden. K. L., Schöneberg . Wenn die Vorschriften der organe gefährdet werden, von der Gefahr der Ansteckung mit Immung den Schulbesuch anordnen, so ist die Anordnung zu befolgen. Krankheiten zu schweigen. Daß bei dieser Arbeit auch Kinder G. Sch. 7. So viel uns bekannt, bestehen darüber in der Wissenschaft feine Zweifel, indessen tönnen Sie sich an das Handelsministerum beschäftigt werden, ist um so bedenklicher." wenden. Das von Ihnen erwähnte Buch ist uns nicht bekannt. P. M. 5. Wenden Sie sich an einen Arzt. m. 10 000. Nein. W. L., Sorauerstraße. Wer im Jahre 1905 aus der Kirche ausgetreten ist, hat mit dem 1. Januar 1907 Stirchensteuern nicht mehr zu zahlen. 1. Buchholz. 1. Das hängt vom Inhalt der uns nicht befannten Bolize ab. 2. Das ist mit Zustimmung der Kirchhofsverwaltung zulässig. 3. Nein.$. J. 100. Sie müssen den Antrag auf Auseinandersetzung mit den Kindern zwecks Berheiratung an das Amtsgericht Ihres Wohnsizes richten. Es ist zweckmäßig, in dem Antrage jemanden als Teilungspfleger vorzuschlagen. O. 7. 5. Im Auslande. 23. 2. 200. 1. Doch eine Beschwerde würde Erfolg haben. 2. Ja. 3. Ja. Nach Kündigung bis spätestens am 15. b. M. 4. Der uns nicht bekannte Wortlaut des gerichtlichen Vertrages ist maßgebend. 5. Wegen Bücher und Bücherlatalog wenden Sie sich direkt an die Buchhandlung. R. S. 100. Das Jahr 1906 ist für Ihre Besteuerung maßgebend. Ch. 4. Eine bestimmte Form ist nicht vorgeschrieben. Es genügt die einfache Darlegung des Sachverhalts, Angabe der Beweismittel und der daran sich, anschließende Antrag auf Bestrafung A. B. 49. 1. und
beamten
Versammlungen
-
Veranstaltungen.
Mit dem Sarge in die Grube gestürzt sind zwei Träger bei ciner Beerdigung, die vorgestern hier stattfand. Auf dem Gemeinde- Diese paar Zeilen allein sprechen Bände. Und nun fragen wir: friedhof sollten fura hintereinander zwei Beerdigungen stattfinden, Wer zerstört die Familie? Nicht die Sozialdemokratie, die diese zu welchem Zweck eine gemeinsame Doppelgrube aufgeworfen war, fulturverwüstenden, schändlichen Zustände beseitigen will, sondern die mit langen Stangen und Kreuzhölzern abgedeckt wurde. Die der Kapitalismus , und erst wenn dieser einer sozialen Ordnung crite Leiche, die beigesetzt werden sollte, war diejenige des Post- gewichen ist, wird ein ideales Familienleben erstehen, das in beamten Reifegerste, die von Kollegen des Verstorbenen getragen fultureller und sittlicher Hinsicht den höchsten Anforderungen ivurde. Kaum hatten die beiden vorderen Träger, die Post- genügt! und Schulze. Bieschmann die auf der Gruft liegende Holzdecke betreten, als plöglich die Bretter mit dem Rüstzeug zusammenbrachen und die Männer mit dem Sarge in die Gruft stürzten. Glücklicherweise hatte der eine der beiden Beamten cie Geistesgegenwart, den Sarg zur Seite zu stoßen, sodaß ein ernster Unglücksfall vermieden wurde. Sie wurden jedoch von abstürzenden Balfen getroffen, erlitten aber dadurch nur leichtere Verletzungen. Die Ursache des Unfalles war, wie festgestellt wurde, darin zu suchen, daß die eine Längsstange zu schwach und mitten durchgebrochen war. Die beiden Träger wurden sofort aus ihrer unglücklichen Lage befreit.
Buchholz.
Steglik. Donnerstag 8 Uhr bei Wahrendorf, Schloßstr. 117: Generalversammlung. Vorlesung. Wilmersdorf . Donnerstag, den 10. Oftober, 8% Uhr, im„ Luisenpart", Wilhelmsaue 112: Vortrag.
Vermischtes.
"
-
-
-
2. Wenn Sie feine Kinder haben, ist das Testament in vollem Umfange gültig. Sie können es in einer Weise aufbewahren, wie Sie wollen. 13 S. Sehen Sie schleunigst zu, fich zu einigen. Sie sind für Erfüllung Opfer der Arbeit. In Witten - Ruhr stürzte ein 16 jähriger des Bertrages, wenn Sie großjährig sind, im vollen Umfange verpflichtet. Schlosserlehrling aus Werne bei einer Kesselreparatur auf der dortigen R. T. 12. Die Urteilsgründe des in Ihrem Prozeß erlassenen Urteils, Ein Einbruch in die Gerichtskaffe von Wendisch- Buchholz wurde in chemischen Fabrit rückwärts in einen mit kochendem Wasser gefüllten von dem Sie Abschrift auf Antrag erhalten können, müssen Ihnen angeben, 5. S. 37. 1. und der vorvergangenen Nacht verübt. Die Täter drückten eine mit Seife Bottich. Er erlag sofort den erlittenen Brandwunden. Dem welche Gründe für die Richter leitend gewesen find. beschmierte Fensterscheibe ein, öffneten dann das Fenster und stiegen 15jährigen Fürsorgezögling Schlosserlehrling Blum aus Wanlo bei einen Vertrag zu schließen, in dem 2. Nein. Zweckmäßig ist es aber, ausdrücklich gerichtlich oder notariell das Vermögen der Ehefrau durch dieses ein. Die Türen erbrachen sie, Geldspind und Tresors Wickrath war ein Finger der rechten Hand, der infolge eines anerkannt wird. 2. 20 000. Sie Das zweckmäßigste ist, öffneten sie durch Anbohren. Die erbeuteten Testamente, über 200 M. Unfalles verkrüppelt war, operiert worden. Er starb nach Be- wenden sich direkt an das Patentamt, Gitschinerstraße. #. Ja. bares Geld, hinterlegte Apparate und andere Wertsachen, Uhren, endigung der Operation infolge Herzlähmung in der Narkose. A. 150. Ja. Durch Leistung des Offenbarungseides verlieren Sie Stetten, Ringe mit Steinen usw. Eine der gestohlenen Uhren trägt Auf dem in Frintrop belegenen Walzwerk der Gute- teine Rechte." Chauffeur 100. Das Aktenzeichen der betreffenden Strafden Namen Gust. Verbe und die Nummer 71884. Von den Tätern, Hoffnungshütte wurde der Rangierer Schlachetka aus Ober- fache ist uns nicht. befannt. Der Bericht dürfte Ihren Zweden genügen. 2. M. 16. Ein Recht auf den neuen Steller steht Ihnen nach Ihrer Dar die das Gerichtsgebäude auf demselben Wege verließen, auf dem sie hausen von einem heranfahrenden Kran derartig am Kopfe stellung nicht zu. G. W. 2. Ihre Frage ist ohne Einsicht in den uns gekommen waren, fehlt noch jede Spur. getroffen, daß er sich einen schweren Schädelbruch zuzog. Der nicht bekannten Wortlaut Ihres Vertrages nicht zu beantworten. Potsdam. 20jährige wurde hoffnungslos erkrankt ins Krankenhaus nach Ober- E. K. 27. Lehnen Sie die Zahlung ab und lassen es auf einen Prozeß hausen gebracht. Auf Schacht 2 der Zeche„ Konkordia" in Ober- ankommen, R. 10. Uns nicht bekannt.. 20. 1. Sie müssen das hausen wurde ein 20jähriger Bergmann aus Buschhausen von aus Seugnis Ihrer Heimatsbehörde darüber haben, daß Ihrer Heirat in Deutschdem Hangenden fallenden Gestein erschlagen und getötet. Auf land nichts im Wege steht. 2. Die Erwirkung des Attestes fann einige Beche Unser Frig" in Eickel wurde der Bergmann Tiddemann durch Monate in Anspruch nehmen. F. St., Charlottenburg . Nein. herabstürzende Gesteinsmassen getötet.- Nowawes. 1. Ja. 2. Sämtliche Mitglieder müßten gemeinsam verflagt werden. Aus diesem Grunde ist die Klage schwierig. 3. Etwa 20 Mart. 23. S. 256. Eine ausdrückliche dabingehende Bestimmung besteht nicht. Das Recht, Waffen zu tragen, besteht, soweit nicht entgegenstehende allgemeine Polizeiverordnungen in Kraft find.
-
Ein Einbruch in die Gerichtskaffe. Einer Meldung, aus Frank furt a. D. zufolge wurde in der vergangenen Nacht in den Verwahrungsraum des dortigen königl. Amtsgerichts eingebrochen. Die Einbrecher stiegen durch ein Kellerfenster, durchschlugen dann ein Kellergewölbe und gelangten so in den Raum. Sie entwendeten Wertpapiere, deren Betrag noch nicht festgestellt ist.
In der letzten Wahlvereinsversammlung erstattete Genoffe Staab Bericht über den Essener Parteitag. Eingehend schilderte er die einzelnen Punkte und verbreitete sich hauptsächlich über die Bebelsche Rede betreffs der letzten Reichstagswahl. Nach diesem mit Beifall aufgenommenen Referat fand eine Resolution einftimmige Annahme, in welcher die Anwesenden sich mit den Beschlüssen des Parteitages voll und ganz einverstanden erklären. Bei der nunmehr erfolgenden Neuwahl des Vorstandes wurden die Genossen Staab, 1. Vorsitzender, Stoof, 2. Vorsitzender, Bette, Sülfstassierer, wiedergewählt, während die Genossen Waat, Kassierer, Rosenfeld , Schriftführer, neugewählt wurden. Von einem weiteren Punkte der Tagesordnung betr. Gemeinschaftlich in den Tod gegangen. Wie dem„ Vogtländischen Stadtverordnetenwahl wurde in Anbetracht der vorgerückten Zeit Anzeiger" aus Markneukirchen gemeldet wird, wurden gestern morgen sowie seiner Braut Abstand genommen und derselbe in eine am 16. Oftober statt. findende Extraversammlung verlegt. Unter Verschiedenem wurde gegen 6 Uhr in der Gartenlaube eines Grundstückes in der Moltkevom Genossen Staab auf ein im Vorwärts" stehendes Inserat Baul Bintert und die in Plauen bei ihren Eltern wohnende 23 Jahre straße der aus Großenhain stammende 19jährige Maschinenmeister aufmerksam gemacht, wonach ein hiesiger junger strebsamer Schrift- alte Verkäuferin Anna Ficker erschossen aufgefunden. Nach einem an steller Stellung als Redakteur in einem Parteiblatt fuche. Da die Eltern gerichteten Briefe sind beide im gegenseitigen Einverunferem Wahlverein ein solcher jedoch nicht angehöre, sei anzuständnis in den Tod gegangen. nehmen, daß es sich hierbei um keinen organisierten Parteigenossen handle.
In den Abgrund. Nach einer Meldung aus Tarvis hat sich die Tochter der in Touristenkreisen bekannten Befizerin des Gasthofes
„ Kather!" von der 56 Meter hohen Eisenbahnbrücke in den Abgrund gestürzt und wurde gräßlich verstümmelt als Leiche aufgefunden.
Eisenbahnunfälle.
Nach Unterschlagung von 7000 Mart flüchtig geworden ist, wie bereits der Spandauer Anzeiger" am 29. September meldete, der in der Krankenkasse der königl. Munitionsfabrit angestellte Oberverwaltungsschreiber Egers. Ueber die Person des Defraudanten wird mitgeteilt, daß er Vorsitzender vom Verein der Schreiber der tönigl. Staatswerkstätten und Schriftführer vom Reichslügenverband 12 Uhr ein vom Brenner kommender Güterzug bei der Einfahrt in war. Auch hat E. bei den Reichstagswahlen in der Bekämpfung der Sozialdemokratie eine hervorragende Rolle gespielt. Eigentümlich ist cs, daß das„ Spandauer Tageblatt", der Kostgänger des Reichsligenberbandes, bisher von diesem Borfall seine Zejer nicht unter richtet hat. Ueber den Aufenthalt des E. fehlt noch jede Spur.
Hus der Frauenbewegung.
Wer zerstört die Familie?
Nach einer Meldung aus Innsbrud stieß gestern nacht gegen den Bahnhof Bozen mit einem Rangierzug zusammen. Infolge des Anpralls wurden neun Wagen zertrümmert und mehrere andere beschädigt. Das Zugpersonal sprang rechtzeitig ab; mur der Zugführer wurde verlegt. Die Strede war infolge der Abräumungsarbeiten bis heute früh gesperrt. Die Züge von und nach Innsbruck erlitten mehrstündige Verspätungen.
Wie aus Genua gemeldet wird, stießen gestern nachmittag auf dem Bahnhof von San Pier d'Arena zwei Eisenbahnzüge zusammen. 14 Wagen wurden umgestürzt, sechs Reisende, sämtlich Italiener, erlitten Verlegungen.
„ Ein solches Fahrzeug verbraucht täglich ungefähr tausend Tonnen Kohlen. Dieses ungeheure Quantum muß, da man dafür einstweilen Maschinen nicht hat, von Menschenhänden herbeigeschafft, in die riesigen Feuerpläße der Kessel geschafft werden. Der Maschinenraum eines Schiffes ist schon im allgemeinen eine Hölle, bei solchen Schnelldampfern aber erst recht. Die Fälle find gar nicht selten, wo ein von der enormen Size wahnsinnig gewordener Arbeiter ins Meer springt, um Kühlung zu suchen. Auf der„ Lusitania" aber soll diese Hölle noch potenziert sein; noch entsetzlicher als auf anderen Schiffen.
Die Lohnkslaven auf dem Lugus- und Schnelldampfer. Eine der stetig wiederkehrenden Hauptbeschuldigungen, mit Der Dampfer„ Lusitania", dessen Fahrten jüngst die allgemeine denen die Gegner der Sozialdemokratie hausieren gehen, ist die, daß sie die schönste, beste und heiligste Einrichtung der menschlichen Aufmerksamkeit erregten, weil man erwartete, daß er die schnellste Gesellschaft, die Familie, zerstören wolle. Werfen wir doch einmal Fahrt über den Ozean machen würde, soll ein Wunder an Pracht die Frage auf: Was heißt überhaupt Familie? Der Begriff über und Lurus sein. Man beschreibt dieses Schiff als einen schwimmendiese Institution läßt sich schwer in bestimmte, tonkrete Formen den Balast, in dem man herrlich und in Freuden leben kann pressen. So wenig wie sie heute auf der weiten Erdenrunde in und innerhalb fünf Tagen und einiger Stunden von Europa nach einheitlicher Gestalt besteht, so wenig trifft dies auf frühere Ge- Amerika gebracht wird. In den glanzvollen Schilderungen wird schichtsperioden zu. Die treibenden geschichtlichen Kräfte sowie die aber gewöhnlich der schweren, furchtbar aufreibenden Arbeit unten wirtschaftlichen Umwälzungen haben auch sie berändert und um- im Maschinenraum nicht gedacht, wo die am geringsten eingeschäßten, geformt. Abraham, Jakob, David und viele andere biblische aber am wenigsten entbehrlichen Kohlenschaufler ihres Größen konnten Handlungen begehen, die die heutigen Gesetze mit schweren Amtes walten. Das Philadelphia Tageblatt" beschreibt Zuchthaus bestrafen, ohne ihr Ansehen zu mindern. Auch gefrönte die Arbeit dieser Leute in folgender Weise: Häupter der. Neuzeit haben es mit ihrem Gewissen zu vereinbaren gewußt, eine Doppelehe zu führen. Ueberhaupt war von jeher die Maitressenwirtschaft auf der steilen Höhe, wo Fürsten stehen, gang und gäbe. Das, was heute bielfach als Familie bezeichnet wird, ist nur ein Berrbild davon, das jeglichen sittlichen und moralischen Gehalts entbehrt. Die wahre, echte, auf modernem und kulturellem Boden fußende Familie muß man mit der Laterne suchen. Deshalb können die bösen Sozis dieselbe auch gar nicht zerstören. Aber auch die jetzt bestehende, traditionelle Familie hat die Sozialdemotratie nicht zerrüttet, sondern einzig und allein der mit wilder, zügelloser Rücksichtslosigkeit beutegierig vorwärtsrasende Kapitalismus. Er hat revolutionierend und pietätlos an dem Fundament des altehrwürdigen Haushaltes gerüttelf und ihn einer gründ lichen Wandlung unterworfen. In den höheren" Kreisen ist der Sinn für ein ruhiges, friedliches Familienglück schon längst ein fader Begriff, das häusliche Band ist gelodert, Frivolität und nadte Interessen haben ihren Fuß über die vornehme Schwelle gesetzt. Man tanzt, trinkt, schlemmt, genießt, man brilliert auf Festen oder gibt selbst welche, weilt auf den Sportpläßen, reift bom Norden nach dem Süden und wieder umgekehrt, wohnt monatelang in fremden Hotels in fashionablen Badeorten und wirbelt in bacchantischem Taumel durchs Leben, das allen idealen Wertes und fittlichen Gehaltes entbehrt und nur einen ununterbrochenen Sinnenrausch darstellt. Zu Hause ist die Gnädige nervös, leidet an Migräne, läßt ihre Reizbarkeit an den Dienst boten aus und verbannt die Kinder mit ihrem lauten Lärm" aus der Nähe. Dafür sind Hauslehrer und Gouvernanten da oder So ging es Tag für Tag, oben ein Lachen, Singen, Jubiman gibt sie in Pensionate. Im Mittelstand aber herrscht, ebenso lieren und Wetten auf die erzielte Schnelligkeit pro Tag, wie oben, die Geldheirat vor. Auch wirft hier die wirtschaftliche unten ein Leben der Qual in wahnsinniger Haft. Oben die Mifere ihre Schatten auf das Familienleben, und der verzweifelte Reichen, unten die Armen: wie überall
Daß die Lusitania" keinen besseren Retford erzielt hat, wird den Zuständen im Heizraum beigemessen, da die Hiße dort eine so intensive war, daß die Kohlenschaufler es bei ihrer Arbeit nicht lange aushalten fonnten. Es war dort viel heißer, als in dem Heizungsraum eines Kriesschiffes. Die Schaufler mußten bei ihrer Arbeit mit Wasser aus Sprißenschläuchen abgefühlt werden. Außerdem waren nicht genug Kohlenschaufler an Hand. Die Lufitania" hat 192 Feuerungen, welche die hinein. geworfene Kohle fast ebenso schnell verzehren, wie sie hineingeschaufelt wird. Am Anfang der Fahrt wurden 1300 Tonnen per Tag in die Feuerungen geschaufelt. Mit der zunehmenden Glüh hite konnten die Schaufler die stetige Arbeit nicht aushalten und den Dampf nicht auf die gewünschte Druckhöhe bringen. Die Leute wurden nach etlichen Stunden abgelöst, aber die neue Schicht war auch bald wieder bis zur Arbeitsunfähigkeit erschöpft."
Unserem Bezirksführer Herrn Karl Winkel Fräulein Marie Köhler zu ihrer heute stattfindenden Hochzeit die besten Glückwünsche! Die Genossen d. 228. Bez., 2. Kr.
5155
Invaliden- Unterstützungskasse
d. Steindrucker u. Lithographen.
Die Beerdigung des am 5. d. Mts. verstorbenen Steindruders August Judex
findet heute Pittwoch, den 9. Dt. tober, nachmittags 3, Uhr, von der Veichenhalle des St. MichaelKirchhofes, Nixdorf, Hermann 5145 straße, aus statt. Das Komitee.
Amt IV, 8666.
Dresdenerstr. 96. Empfehle den geehrten Ver einen meine neu renovierten Säle. 2902* Sonnabend und Sonntage
frei geworden.
Hochachtungsvoll A. Muxfeldt.
-
9. O. Nein
Verein der Stereotypeure und Galvanoplastiker
Berlins und Umgegend. Den Kollegen zur Nachricht, daß am Sonntag, den 6. d. Mts., unser altes Mitglied
Franz Hempel
im Alter von 57 Jahren berstorben ist.
Ehre seinem Andenken!
Die Beerdigung findet heute Mittwoch, den 9. 5. Mts., nach mittags 5%, Uhr, von der Leichene halle des St. Golgatha- Kirchhofes, Barfusstraße, aus statt. Rege Beteiligung erwartet Der Vorstand.
Berwandten, Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Bater, Schwieger- und Großvater, der Gastwirt
Joseph Bieberstein
am 7. D. Mts., vormittags 11 Uhr, nach langen schweren Leiden im 58. Lebensjahre sanft entschlafen ist.
Dies zeigt tiefbetrübt an Pauline Bieberstein nebst seindern, Wilmersdorf , Bragerstr. 6. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 10. Oktober, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Wilmersdorfer Kirchhofes, Wilmersdorf , Berlinerstraße 103, aus statt. 5195
Inferate
für die nächste Nummer müffen fpäteftens bis 5 Uhr nachmittags des vorherigen Tages in unferer Expedition abgegeben werden.
Größere Anzeigen
für die
* Sonntags- Nummer
erbitten dagegen fchon bis
freitag nachmittag 5 Uhr,
da nur in diefem Falle die Aufnahme garantiert werden kann.