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Nr. 261. 24. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 7. November 1907.

Partei- Angelegenheiten.

2. Berliner   Reichstagswahlkreis. Am Sonnabend, 9. November, abends 8 Uhr, findet im Hofjäger Palast", Hasenheide 52/53, ein Unterhaltungsabend statt, bestehend aus Konzert, humoristischen Vor: trägen und Ball usw. Billetts, intl Tanz 30 Bt., sind bei den Abteilungs- und Bezirksführern, Parteispeditionen und den mit Blakaten belegten Handlungen zu haben. Um recht rege Beteiligung Das Vergnügungskomitee. Ober- Schöneweide. Am Freitag, den 8. November, abends 7 Uhr findet von den Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung statt. Die Genossen werden zu zahlreicher Beteiligung aufgefordert. Der Vorstand.

bittet

Berliner   Nachrichten.

Die elende Bezahlung der Heimarbeit

ist aus Anlaß der im Vorjahre stattgefundenen Heimarbeit­Ausstellung auch weiteren Kreisen augenfällig demonstriert worden. Einen Beitrag zu diesem Kapitel liefert uns eine Leserin durch folgende Zuschrift: " In der vorigen Woche stand im Arbeitsmarkt des Lokal, Anzeigers" folgendes Inserat: Hundert Garnhäflerinnen, Stickerinnen, auf Wäsche spindstreifen geübte, verlangt. Kaution 2 Mark. Proben Jon Häkelarbeit vorzeigen. Außerhalb sende Arbeit. Die Adresse befand sich im hohen Norden. Nachdem ich mit Hülfe der Elektrischen das Ziel erreicht und die vorgezeigte Brobearbeit, eine Häfelei und Kreuzstickerei, den Beifall der Arbeitgeberin gefunden hatte, legte diefe mir ihrerseits eine Kollektion von diversen Häkelproben und Stickereistreifen bor, und nannte mir die Preise, die sie dafür bewilligte, deren exorbitante

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preises gedeckt, und die sonstigen Erhöhungen der Geschäftsuntosten Berlin   geführten Güter eine Verminderung der Zahl der nach bleiben ganz unberücksichtigt. Die Versammlung beschloß, daß die Berlin   durchgeschleusten Schiffe festgestellt wurde, wird die dies Milchhändler vom Montag, den 11. November, ab den Preis pro jährige Statistit eine erhebliche Zunahme der Zahl der Fahrzeuge -aufzuweisen haben. An den Hauptladestellen für die Spree  - Elbe  iter auf 22 Pf., ins Haus gefandt auf 24 Pf. erhöhen. In einer angenommenen Resolution erflärte die Versamm Schiffahrt am Kronprinzen- und Friedrich Karl- Ulfer, sowie dem lung, daß fie nur unter dem Zwange der Verhältnisse sich Humboldt- Hafen, herrscht zurzeit ein ungewöhnlich reger Verkehr. zu der Preiserhöhung genötigt sehe, und daß die Preiserhöhung Die ganzen Bollwerklinien sind mit doppelten bis dreifachen Reihen geboten sei durch die Steigerung der Produktionskosten und des von Last- und Kauffahrteidampfern belegt und auf den Quais Einkaufspreises. Ursprünglich stand in der Resolution, die Boll häufen sich große Stapel von Stiften, Fässern und Ballen, die ent­gesetzgebung sei die Ursache der Preissteigerung. Obwohl niemand laden oder verstaut werden. Die für den Frachtwagenverkehr am die Richtigkeit dieses Sages bestritt, wurde er doch gestrichen und Bollwerk frei bleibende Straße genügt bei dem ununterbrochenen zwar auf Veranlassung eines Herrn vom Verein Berliner   Milch- 8u- und Anfahren der Fuhrwerke nicht, und so tommt es vielfach pächter, der jeden politischen Anflang vermieden sehen wollte. zu Verkehrsstodungen. Um diese zu vermeiden, dürfen die Wagen Die Furcht, eine anerkannte politische Wahrheit offen aus am Bollwerk nicht wenden, sondern müssen die Abfahrt in der zufprechen, weil man damit irgendwo anstoßen fönnte, ist recht bes entgegengeseßten Richtung von der Anfahrt bewirken. zeichnend. Die Milchproduzenten haben ja doch die Preiserhöhung Der neue Zollhafen in Tempelhof   am Teltowfanal ist nun mit der Preissteigerung der Futtermittel begründet. Daß mehr ebenfalls in Benußung genommen worden. Allerdings diese in letzter Linie durch die agrarische Zollpolitik verursacht wird, findet vorläufig noch keine Verladung von Zollgütern statt, weil tann tein einsichtiger Mensch bestreiten. Den Kleinhändlern ist zu der Warenschuppen noch nicht fertiggestellt ist. Dagegen sind in glauben, daß sie mur ungern die Preise erhöhen, denn sie sind es fa, den letzten Tagen eine Anzahl Steinzillen in den Hafen einges gegen die sich der Unwille des Publikums, welches höhere Preise laufen, welche dort Baumaterialien zur Verladung bringen. Der zahlen soll, zunächst wendet. Die wahrhaft Schuldigen an der Vervierstödige Bollschuppen wird zurzeit abgeputzt und dürfte voraus­teuerung der notwendigsten Lebensmittel find jene Leute, welche auf sichtlich im Frühjahr nächsten Jahres seiner Bestimmung politischem und wirtschaftlichem Gebiete die Raub und Ausbeutungsübergeben werden können. Zum Zwecke des Transportes sucht der Agrarier begünstigen. Durch diese Raubpoliti! werden der durch die Schiffe heranzubringenden Zollgüter nach den nicht nur die Massen der Arbeiter, sondern auch die Kleinhändler, Ortschaften in der Umgebung Berlins   wird gegenwärtig ein An­überhaupt das Kleinbürgertum schwer geschädigt. Trozdem geben noch schlußgleis an die Rigdorf- Mittenwalder Bahnstrecke hergestellt. große Schichten fleiner Geschäftsleute bei den Wahlen ihre Stimmen für die Vertreter diefer reaktionären Bolitik ab, oder doch für die Freifinnigen, welche ja im Blod mit den ärgsten Reaktionären und Lebensmittelverteurern verbrüdert sind. Wenn die Kleingewerbe­treibenden immer noch nicht zu der Einsicht kommen, daß fie gegen über den Bollwucherern und politischen Reaktionären dieselbe Stellung einzunehmen haben wie die Arbeiterklasse, dann werden die Arbeiter, wenn sie den Händlern die erhöhten Preise zahlen, auch für die nötige Aufklärung dieser Leute sorgen.

Aus der städtischea Heimstättenverwaltung.

Der wärmste Oktobermonat in der Berliner   Witterungschronik

bleibt der diesjährige Oktober, wie nunmehr faſt ſicher feststeht. 13,6 Grad Celsius auf, und wenn auch dieser Wert in den lezten Bis zum Montag abend wies er eine Mitteltemperatur von Monatstagen burch fühleres Wetter noch erniedrigt wird, so ist Monatstagen burch fühleres Wetter noch erniedrigt wird, so ist doch schon heute sicher, daß der Oktober 1907 in bezug auf warme Witterung voraussichtlich unerreicht daftehen wird. Seit dem Be ginn der regelmäßigen amtlichen Beobachtungen( 1848), also in 60 Jahren, betrug das bisher höchfte Oktobermittel nur 12,2 Grad ( normal 9,5 Grad), und auch in der langen, älteren, bis 1719 Niedrigkeit verdiente niedriger gehängt zu zurückgehenden Beobachtungsreihe ist nur ein Oftober gewesen, werden. Für einen Meter aus feinem Garn gehäkelter, verwaltung innerhalb der nächsten fünf Jahre Ausgaben erwartet Celsius vielleicht doch noch den Vorrang streitig zu machen vermag. Auf die Anfrage des Magistrats, ob im Bereiche der Heimstätten 1795, der dem diesjährigen mit einem Mittel von 13,15 Grad mindestens sechs Zentimeter breiter Spike, die bei einer gewerben, welche aus Anleihemitteln zu decken sind, hat das Kuratorium Der zweitwärmste Oftober, im Jahre 1802, mit 12,75 Grad Celsius übten Säfletin einen ganzen Arbeitstag in der städtischen Heimstätten in seiner jüngsten Sigung befchloffen, daß Mitteltemperatur, wird vom diesjährigen jedoch zweifellos über­Anspruch genommen hätte, wurden 50 Pfennige geboten, für der Bau zweier neuer Heimstätten, einer für 100 getroffen werden; der drittwärmste war bereits der genannte des cinen Meter etwas schmälerer Spite aus gröberem Garn nefende Männer, einer für 100 brufttrante Frauen Jahres 1863 mit 12,2 Grad Celsius. Es ist bemerkenswert, daß 20 Pfennig. Lettere hätte auch bei großem Fleiß einen halben in Aussicht genommen werden müsse. Die Höhe der Kosten wird der Oktober 1907 ein Monatsmittel hat, wie es ungefähr für den Tag angestrengter, anhaltender Arbeit erfordert. Auf meinen voraussichtlich 1 Million Marf erreichen. Der Berechnung ist hier. Mai normal ist( 13,4 Grad Celsius), und das nur etwa 3 Grad Einwand, daß die Bezahlung dafür viel zu gering, geradezu bei der Preis für ein Bett zugrunde gelegt, der für das zurzeit im unter dem diesjährigen Julimittel lag, während normalerweise der lächerlich sei, meinte die Auftraggeberin, daß einige, natürlich Bau befindliche Upstall- Heimstätte für genelende Frauen- bes Oftober 9% Grad fälter als der Juli fein soll. Bezeichnend für schr perfefte Säflerinnen es schon auf drei Meter an einem willigt ist, rund 5000 M., mithin für 200 Betten= 1 Million Mart. Die auffallende Gleichmäßigkeit der diesjährigen Herbstwärme ist Tage gebracht hätten, selbstverständlich, wenn sie von morgens Im legten Verwaltungsjahr 1906 fonnte die vom Arzt verordnete die Tatsache, daß trok der extremen Höhe der Monatsmittel­Tage gebracht hätten, selbstverständlich, wenn sie von morgens Heimstättenpflege lungentranter Frauen und Mädchen erst auteil temperatur fein einziger Tag dieses Monats ein höchstes Tages­früh bis abends spät dabei fizen. Eine glänzende Eristenz allerdings- 60 Pfennige Tagesverdienst bei ununterbrochener mittel der Temperatur seit 1848 gebracht hat! Das hohe Monats­62 Personen Tätigkeit von früh bis in die sinkende Nacht, und das nicht Boche, 208 Personen 16,09 Bros. nach zwei Wochen, 89 Ber worden, sondern durch das lange Anhalten gleichmäßig warmer = 4,80 Broz. nach einer Wartezeit bis zu einer mittel ist also nicht durch einzelne abnorm warme Tage bedingt zu vergessen bei einer sehr eingearbeiteten, routinierten fonen 6,88 Broz. nach drei Wochen, 183 Berfonen= 10,29 und sonniger Witterung, die ihrerseits durch die nahezu ununter Säflerin! Die allermiserabelite Bezahlung wurde indeffen Broz nach vier Wochen, 113 Berfonen= 8,74 Broa brochen wehenden, schwachen Winde aus Süd bis Ost bedingt für einige Wäschespinditreifen geboten, die nahezu meterlang, nach fünf Wochen, 192 Personen 14,85 Pro 3. nach wurde. mit einem Spruch in Kreuzsticerei verziert waren, außerdem sechs Wochen, 150 Berfonen 11,60 Broa. nach fieben Der angebliche Eisenbahnfrevel bei Karlshorst   hat seine Auf­einer gehäkelten Kante an beiden Seiten, von denen jede mehr- ochen, 269 Personen 20,80 Proz. nach einer Wartes ftündige Arbeit verlangte. Fünfzehn Pfennige wurden an Ar- eit bis zu acht Wochen, 35 Personen= 2,71 Bros. flärung gefunden. Wie gemeldet wird, hat ihn der Hülfsstreden wärter Gelling erfunden und schon ein umfassendes Geständnis ab­beitslohn geboten, so daß ich kaum meinen Ohren zu trauen nach einer Wartezeit bis zu neun Wochen Also nur ein ganz geringer Bruchteil, 4,80 Brog., gelangte gelegt. Seine Darstellung litt an Unflarheiten, die Zweifel tach plaubte. Sämtliche Sachen hätten in der stattgefundenen innerhalb einer Woche in die Anstalt. Wehnlich liegen die Berhält riefen. Gelling blieb auch dem Kriminalfommissar Gennat   und den Seimarbeit- Elends- Ausstellung, die auch durch allerhöchften" nisse bei den genesenden Männern. Unter diefen Umständen ist der Mitgliedern der Eisenbahndirektion gegenüber bei seiner Behauptung. Besuch beehrt wurde und in den Kreisen der nicht arbeitenden schleunige Bau der beiden in Aussicht genommenen Heimstätten Der Kommiffar nahm ihn deshalb gestern abend mit nach Berlin   und pteren Behntausend Intereffe erregte, einen hervorragenden dringend erforderlich, um schnelle Hülfe gewähren zu können. hielt Gelling noch lange seine Behauptungen aufrecht, obgleich ihm fetzte auf dem Polizeipräsidium seine Vernehmung fort. Auch hier Blat verdient.

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Während unserer Unterhandlung, die natürlich bei der oben erwähnten elenden Lohnzahlung zu feinem Ergebnis führte, fam eine ärmlich gekleidete Arbeiterfrau mit fummer. Bollen, abgebärmten Gesichtszügen dazu, um sich auf die in der Pinnonce dargebotene Arbeit zu melden. Tränen der bittersten Enttäuschung schimmerten in ihren Augen, als sie von dem übergroßen Tiefstand der dargebotenen Entlohnung Kennt­nis erhielt. Ehe man sich bei der Bezahlung die Augen ruiniert, schläft man sich doch lieber aus", bemerkte fie sehr richtig. Darauf erzählte sie, daß ihr Sohn, von dessen Ver­dienst sie beide bisher gelebt hätten, durch einen Unfall in seiner Arbeitskraft so sehr beeinträchtigt sei, daß er anstatt 25 bis 30 Marf, wie früher, gegenwärtig nur noch höchstens 12 W. bie Woche verdienen könne, und sie davon unmöglich existieren Fönnten, wenn sie nicht auch mitarbeite: aber mit solchem Ver­dienst, wie der durch diese lumpige Häfelei, sei ihr nicht ge­holfen. Ich würde ihnen gewiß gern mehr zahlen, aber wir berdienen selbst nichts dabei. Diese Arbeit wird einmal nicht beffer bezahlt", meinte die Befiterin derselben. Es beteiligen fich aber daran Damen aus den besten Streifen, ich habe sogar mehrere adlige darunter"."

werden:

Zur Durchführung der Boßstraße. In der legten Sigung der immer mehr Widersprüche nachgewiesen wurden. Das Zureden des städtischen Tiefbaudeputation teilte Stadtbaurat Krause den Be- Kommissars bewog ihn endlich, zu gestehen, daß er das Attentat Daß er es icheid des Polizeipräsidenten wegen der Durchlegung der Bokund den Ueberfall auf ihn felbst erfunden habe. Straße nach der Lennéstraße bezw. dem Stemperplaze mit. Der auf eine Belohnung für Entdeckung des Frevels abgefehen habe, Seine Erfindung sei nur aus seiner Aengstlich­Bellevuestraße unter Umgebung des Kemperplatzes und eine feit hervorgegangen. Präsident empfiehlt die Durchlegung der Voßstraße nach der bestreitet er. Gelling war bisher Stredenarbeiter gradlinige Weiterführung nach der Matthäifirchstraße. Nach und bekam borgestern von dem Bahnmeister Bläsing den einer Berechnung der Kosten würden sich dieselben für dieses neue Auftrag, bie Strecke mit zu überwachen, weil Schwellen und Projekt auf mindestens 21 Millionen Markt einmalige und anderes Material zum Umbau auf dem Bahulörper liegen. Bon 5 Millionen Mark dauernde Ausgaben stellen. Stadtbaurat abends bis morgens 6 Uhr sollte er die Strede begehen. Der nicht Krause legte dann ein neues Projekt zur Lösung dieser Frage fehr fräftige Mann bekam es aber nachts mit der Angst. Nachdem vor. Nach diesen Entwürfen des Stadtbaurats würde die Voßstraße er sich bis 10 Uhr auf dem Bahnhof Sadowva aufgehalten hatte, jah auch über die Bellevuestraße hinweggeführt werden und die Matthäi- er mit dem Arbeiter Thieme angeblich Licht im Walde und hörte firchstraße treffen, indes nicht in einer geraden Linie, sondern unter Stimmen. Er ging nach Bude 9, um dort den Streckenwärter Bahn Berücksichtigung der Lage der Grundstücke in einer den Verhältnissen an zu treffen, fand ihn aber nicht. Auf dem Rückwege nach dem Bahn­gepaßten Strümmung. Die Kosten dieses Projektes find auf 10 Millionen hofe fah er nun bei dem Kilometerstein 8,4 zwei Schwellen dichter als einmalige und 5 Millionen dauernde Ausgaben berechnet. Die die anderen an den Schienen liegen. Sie lagen nicht so dicht daran, Deputation lehnte nunmehr alle anderen Pläne ab und nahm das daß fie einen Zug hätten gefährden können, aber Gelling malte fich legztere vom Stadtbaurat Krause vorgelegte Projekt in Verbindung die Lage so aus, als ob fie fehr gefährlich gewesen wäre, wurde bei mit einer Verbreiterung der Bellevuestraße an. Für diese wurden dieser Vorstellung immer ängstlicher, lief zur Bude 9 zurück und neue Fluchtlinien festgefeßt. Der alte Baufluchtlinienplan ist bereits erzählte Bahn, den er jest traf, feine Erdichtung. Bahn und Gelling früher an der Ecke des Kemperplages infolge von Konsensen Kaiser machten nach beiden Seiten Meldung. Von Sadowa und Karlshorst Wilhelms I. durchbrochen. Der Knid der Straße bei ihrer Ein- tamen bald je zwei Mann zur Hülfe, und nun war die Angst des Für uns hatte die adlige Konkurrenz" jedoch nichts Ver- mündung in den Kemperplaz wird auch in Zukunft bestehen bleiben. mündung in den Kemperplay wird auch in Zukunft bestehen bleiben. Stredenwärters beieitigt. als bald auch der Bahnmeister Bläsing Tedendes. Wer darauf angewiesen ist, von seinem Arbeits. Der jegt nur 9 Meter breite Straßendamm wird auf 15 Meter erichien, gab Gelling das zu Protokoll, was er Zahn und den anderen berdienst zu existieren, zieht eine beffer entlohnte Brole Rastanienbäume müssen leider befeitigt werden. Die Bürgersteige verbreitert. Die alten, zum größten Teile tranfen und hohlen schon erzählt hatte. Todessturz von der Treppe. Bon einem traurigen Geschid ist tarierarbeit vor. Wenn diese nur stets besser ent- follen auf 5 Meter verbreitert und die Vorgärten auf 6,70 Wieter gestern der 55 Jahre alte Norbmacher Max Hellmuth aus der lohnt würde?! eingeschränkt werden. Natürlich kann noch geraume Zeit vergehen, Wendenstr. 4 betroffen worden. H. war im Begriffe gewesen, nach bevor diese im Prinzip festgelegte Aenderung vollendet ist. seiner im Quergebäude belegenen Wohnung hinaufzusteigen. Im Die Deputation beschäftigte sich dann noch mit einem Entwurfe

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Preissteigerung der Milch. Die großen Berliner   Molkereien haben feit einigen Wochen den des Stadtbaurats Krause für einen Tunnel unter der Görliger zweiten Stockwert machte er auf der Treppe, die sich angeblich in Aleinverkaufspreis der Milch von 20 auf 22 Pf. pro Liter und Eisenbahn zur Verbindung der Wiener mit der Görligerstraße. Der schlechtem Zustande befinden soll, einen Fehltritt und stürzte rücklings 24 Vf. für Zusendung ins Haus erhöht. Die fleinen Milchhändler Entwurf wurde mit dem in Höhe von 165 000 m. abschließenden ab. Er zog sich bei dem Sturze so fchivere innere Verlegungen zu, haben sich noch nicht insgesamt der Preiserhöhung angefchloffen. Stoftenanschlag angenommen. Ferner wurde beschlossen, zwei unter- daß er kurz darauf starb. Die Leiche ist polizeilich beschlagnahmt Micht etwa, daß fie fein Verlangen nach höheren Verkaufspreisen irdische Bedürfnisanstalten, eine an der Schloßbrücke und eine am worden. hätten, sondern weil feiner von ihnen den Anfang machen wollte. Starleplay zu errichten. Leştere, die auch für Damen eingerichtet Das Apollo- Theater hat sich für den November ein neues Proa Beder Kleinhändler mußte befürchten, daß wenn er den Preis werden soll, wird etwa 36 000 M. und erstere rund 15 000 M. Kosten gramm zugelegt, das eine ganze Reihe zugträftiger Piecen cuts erhöht, sein Konfurrent aber nicht, ihm die Kundschaft weg verursachen. hält. Das Anziehungsstück der Novitäten aber bilden sicherlich läuft. Aus dieser Erkenntnis Heraus hatte die Freie Der Tunneldurchstich in der Mohrenstraße wird, nachdem die für jeden Besucher die Darbietungen Sylvester Schäffers, Vereinigung der Milchhändler am Dienstag eine öffent liche Mitchhändler- Versammlung einberufen, um die allgemeine vor den Häusern Mohrenſtr. 54 bis 56 liegt nur noch ein zirka vollsten Beifall errang. Es ist denn auch in Wirklichkeit staunens. Kanonierstraße bereits unterminiert ist, Ende dieser Woche erfolgen. der den Berlinern ja kein Unbekannter ist und auch diesmal ihren Festießung der erhöhten Verkaufspreise zu bewirken.

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Weiker sowie der Vorsitzende der Freien Vereinigung. Huth, führten weil hier ebenfalls der mehrfach erwähnte steinerne abzugstanal ab- fünstler zu produzieren vermag. Wir bewundern ihn als Schnell­aus, daß die Kleinhändler bei dem bisherigen Preise von 20 f: gebrochen werden muß. In der Voßstraße ist der Tunnel schon so maler und als Geigenvirtuofen. Seine Karten- und Münzen­pro Liter nicht bestehen tönnten. Der Einkaufspreis der Milch fei weit eingedeckt, daß voraussichtlich in nächster Woche mit den Pflaster- funststücke halten unsere Aufmerksamkeit ebenso in Atem, wie seine in den letzten zehn Jahren von 11 auf 16 Pf. gestiegen, der Berkaufs- arbeiten begonnen werden kann. In der Wallstraße sind diese Leistungen als Jongleur, als stunstschüße und Dreſſeur. Gine preis sei aber während dieser Zeit gleichmäßig auf 20 Bf. stehen ge- fchon im Gange, und zwar zwischen Grünstraßen- Brücke und der Fertigkeit, wie diejenige Schäffers, auf einem dieser Gebiete, blieben. Aber nicht nur der Einkaufspreis fei gestiegen, sondern östlichen Treppe zum Bahnhof" Spittelmarkt", welche sich dem Hause nügen. Hier aber vereinigt ein geschickter Artist in einer Person würde meist schon für einen ausgesprochenen Variétéerfolg ge= auch die Ladenmiete und infolge des Verbotes der Kinder- Wallstr. 13( Spindlershof) gegenüber befindet. Die westliche Treppe, ein ganzes Ensemble von Artisten, arbeit auch der Lohn für das Austragen der Milch an gegenüber dem Spindlers- Brunnen am Spittelmarkt, ist, nachdem der eine Leistung, die wohl einzig die Kundschaft. leber den Ertrag eines mittleren Geschäfte mit ujelperron und der vorliegende Fahrdamm gepflastert worden ist. und unerreicht dasteht. einem täglichen Ablaß   von 100 Litern stellte Herr Huth folgende Be- mit einem Bohlenbelag abgedeckt worden. Nach der Roßstraße zu über den üblichen Durchschnitt hinaus. Die Newsomes hatten Auch die übrigen Darbietungen des Programms ragten meist rechnung auf: Von den 100 Litern werden beispielsweise 70 Liter ist der Tunnel zum großen Teil zugeschüttet, io daß auch hier dem in Laden verkauft. Am Liter werden 4 Bf. verdient, macht 2,80 W. nächst die Pflasterarbeiten, welche bis Weihnachten vollendet mit ihren akrobatischen Neuheiten vielen Erfolg. Die amerikani­Dafür bekommt die Austrägerin durchschnittlich 70 Pf. Lohn, wofür Straßen- Brücke wird gegenwärtig noch ein großes Gasrohr umgelegt. brecherischen Produktionen auf dem Drahtseil reichen Beifall. Tie Die übrigen 30 Liter( Verdienst 1,20 M.) werden ausgetragen. werden sollen, in Angriff genommen werden können. An der Grün- schen Niggertänze von Rudy und Fredy Walker wirkten echt und originell. The four Harweys fanden mit ihren hals­fie ingefähr 3 Stunden zu arbeiten hat. Demnach bleibt dem Händler an den 30 Litern, welche ausgetragen werden, ein Verdienst von nur Der Großschiffahrtsverkehr nach Berlin   hat in diesem Jahre, Schnadahüpfln und Duettgefänge von Gusti und Georg Edler 50 Bf. Das ergibt einen gesamten Tagesverdienst von 3,80 m., besonders in den letzten Wochen, einen ungewöhnlich großen Um- waren, bei aller Derbheit der vorgetragenen Terte, fünstlerisch wovon noch die Ladenmiete, sowie die Kosten für Beleuchtung, fang angenommen. Am stärksten ist die Zunahme in dem kauf- vorzügliche Leistungen; besonders verdient das reiche Stimmaterial Snstandhaltung der Betriebsmittel usw. zu decken sind. Unter diesen männischen Güterverkehr, während in der Zufuhr an Bau des weiblichen Bariners hervorgehoben zu werden. Am meisten Inständen werde man es den Händlern nicht verdenken können, materialien gegen das Vorjahr eine wenn auch geringe Ab- belacht wurde schließlich Goberi Belling mit seinen vier. wenn sie den Milchpreis um 2 beziehungsweise 4 Bf. erhöhen. schwächung zu verzeichnen ist. Nachdem in den letzten Jahren in beinigen Stomitern, deren Dressur eine geradezu vollendete ge Damit werde ja noch nicht einmal die Steigerung des Einlaufs folge Berivendung größerer Fahrzeuge trotz Vermehrung der nach nannt werden muß.