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fußhoch liegt der Schnee. Aber die Genossen schreckte da? nicht ab. Diejenigen, die in den Sälen keinen Platz mehr fanden, harrten in den Straßen auf den Schluß der Versammlungen. Unsere Resolution wurde in vielen taufenden Exemplaren ver- teilt. Alle Hauptstraßenzüge zeigten ein bewegtes Bild. Nach Schluß der Versammlungen wurde die Marseillaise   angestimmt, und brausend erklang es aus tausend Kehlen: Das gleiche Wahl- recht ist das Zeichen! Nach Schluß der Versammlung in Ludwigshof zogen die Teil- nehmer in die Stadt. In der Königsstraße, einer der größten Straßen der Stadt, schlössen sich die Demonstranten enger anein- ander, und plötzlich erklangen spontan, ohne Kommando, ohne Ver- abredung die donnernden Hochrufe auf das gleiche Wahlrecht in diesem Stadtteil der Reichsten durch die Winternacht. Dem Zuge kamen jetzt die Genossen aus den anderen Stadtteilen entgegen, und vereint ging es weiter. Die Schutzleute hatten sich bisher passiv verhalten. Jetzt gaben sie ihre kluge Zurückhaltung auf. Sie bildeten eine Kette und sperrten dem Zuge den Weg. Und schon blitzten die Säbel! Aber die Besonnenheit und Disziplin der Massen verhinderten Schlimmeres. Langsam und geordnet löste der Zug sich auf. Die Demonstration war gelungen. Die Polizei nahm überflüssigerweise einige Verhaftungen vor. Auch die Versammlungen in der Provinz waren trotz des schlechten Wetters überall ausgezeichnet besucht. So in Gum- binnen(100 Personen), Jnsterburg, Osterode  , Tilsit. Westpreußen  . Auch in West Preußen  , dieser Provinz der bunt- scheckigsten Reaktion, ist die Volksempörung gegen die Drei- klassen-Sklaverei stark angeschwollen. Natürlich sorgt der oft- elbisch-konservative ebensowohl wie der liberaleOrdnungs". Terrorismus in seiner bekannten Unduldsamkeit dafür, daß die westpreußischen Rechtskämpfer ihre Forderung nach poli- tischer Gerechtigkeit nur in beschränktem Umfange zum Aus- druck bringen können. Soweit trotz alledem und alledem Versammlungen ab- zuhalten waren, hatten sie sich durchweg guten Besuches zu erfreuen. In allen Versammlungen kam denn auch der ent- schlossene Wille der Westpreußen  , nicht länger die Heloten des Junkertums zu bleiben, zu kraftvollem Ausdruck. In Danzig   stimmten 800 Personen für das freie Bolkswahlrecht. Mit der gleichen Einmütigkeit wurde von dieser Versammlung eine Resolution angenommen, die das �öuigsberger.,Schandsäule"-Urteil als Produkt preußischer Rückständigkeit und Klassenjustiz charakterisiert. In T h o r n hatten sich über 100, in Marienwerder 150, in I a st r o w 100 Männer und Frauen zum Protest gegen die Junkerherrschaft vereinigt. Die von 300 Personen besuchte Versammlung in E l b i n g verlief ebenso wie die in G r a u d e n z in würdigster Weise. Die Resolutionen aller Versammlungen wurden dem Ministerpräsidenten. Fürsten Bülow, sowie den betreffenden Landtagsabgeordneten telegraphisch zugestellt. Pommern  . Im Stctiiner Landtggswahlkreis fanden 5 Versammlungen statt: drei in Stettin  , je eine in Bredow und Grabow  . Gesamtzahl der Besucher 4800, darunter viele Frauen. An Fürst Bülow  , den Abgeordneten Broemel und an das Abgeordnetenhaus wurden Telegramme abgesandt. Starkbesuchte Versammlungen fanden ferner statt in: An- klam, Frauendorf sWahlkreis Randow- Greifenhagen), Kolberg  , Loitz  (Wahlkreis Greifswald  -Grimmen  ), Star- gard, Stolp  , Swinemünde  , Wolgast  . Torgelow  ! Wahlkreis Ueckermünde  -Usedom  ), Pasewalk  , Greifswald  , Stralsund  , wo sich 200 Männer und Frauen zur Versamm- lung eingefunden hatten. Schleswig  -Holstem. Kiel  . Trotz Hochwassers und wütendem Schneesturmes, wo­durch in der Stadt und auf der Föhrde der Verkehr vollständig unterbunden ist, fanden hier und in den Vororten fünf stark be- suchte Versammlungen statt. Der größte Saal Kiels, das Gewerk- schaftshaus, war total überfüllt. Auch Frauen nahmen zahlreich '.eil. Die Ankündigung, daß Sonntag wiederum Versammlungen stattfinden sollen, wurde stürmisch begrüßt. Harburg   a. E. Gewaltige Demonstration in S Versamm- lungen. 4000 Personen protestierten einmütig gegen die Drei- klassenschmach. Unter den brausenden Klängen der Marseillaise  hieß es:Auf Wiedersehen am Sonntag!" Die Massen wissen, daß es ernst wird. Auf unsere Arbeiterschaft in Harburg   und Wilhelmsburg   können wir rechnen. Altona  . Das Wetter war im höchsten Grade ungünstig; trotzdem strömten große Arbeitermassen den Versammlungslokalen zu, die bald nicht nur hier, sondern auch in Ottensen   und Wands- bck überfüllt waren. Unter den Besuchern befanden sich auffallend viele Frauen. Die Reden wurden überall mit Begeisterung auf. genommen. Man sieht hier in den Versammlungen nur den An- fang des Sturms. Altona  . 7000 8000 Teilnehmer. Kiel  . 6000 Teilnehmer. Rendsburg  . 500 Teilnehmer. Glücksiadt. 500 Teilnehmer. Elmshorn  . 750 Teilnehmer. Wandsbek. 2000 Teilnehmer. Flensburg  . 800 Teilnehmer. Ottensen  . 2000 Teilnehmer. Itzehoe  . 600 Teilnehmer. Pinnebcrg. 300 Teilnehmer. Ferner fanden Versammlungen statt in: Alt»Rahlstedt  , Barmstedt  . Uetersen  , Oldesloe  , Preetz  . Wedel  . BrunSbüttelkoog, Sande  , Sonderburg  . Winterbeck. Lauenburg  , Husum  , Tönning  . Ellerbek  , Meldorf  , Eckernförde  , F r ie d r i ch s o r t, Möln  , Neumünster  , Lockstedt, Neustadt, Langen- felde, Schiffbeck, Flottbeck, Nienstedten  , Ahrens. bürg, Osdorf  , Snelldorf, Blankenese  . Die- trichsdorf, Reinbeck. Marne  , Eidelstedt  . Hannover  . Hannover  , 9. Januar.  (Privatdepesche des V o r w ä r t s".) Die sieben, durchweg stark, teilweise un- geheuer stark besuchten Versammlungen in Hannover  -Linden erbrachten den Beweis für die wachsende Empörung und Er- bitterung der Arbeiterschaft über schmachvolle Rechtlosigkeit im Staate. Gering geschätzt, waren an diesem unwirtlichen Winterabend 9000b is 10 000MännerundFrauen zusammengeströmt, um für ihr Wahlrecht zu demonstrieren. Schön lange bör der festgesetzten Zeit belebten sich in den Proletariervierteln die Straßen. Unabsehbare Kolonnen von Wahlrechtskämpfern zogen heran, und bald stauten sich in und vor den Lokalen schwarze Menschenmassen. Im Zentrum der Stadt, imBallhof", in dessen historischem Saal über tausend Demonstranten zusammengepfercht waren, redete David. Die ernste Ruhe, mit welcher die Versammlung dem Redner lauschte, löste sich zum Schluß in stürmische Kundgebungen auf, als der Versammlungsleiter Doernke die Parole ausgab, die Demonstration bereits am kommenden Sonntag mit ver- stärkter Energie fortzusetzen. In der Arbeiterstadt Linden, wo Brey im Lindenhof vor 1600 Personen redete, bot sich das gleiche Bild begeisterten Kampfesmutes, von bester Vor- bedeutugn für den Landtagswahlrampf im Lindener Wahl- kreise, einem der wenigen, dessen Mandat die Arbeiterschaft auch unter dem gegenwärtigen Schandwahlrecht der Reaktion ernsthaft streitig macht. In dem Hildesheimer   Wahlkreis fanden auch sieben, in der ganzen Provinz 37 Versammlungen statt. Stadt Hannover  : In 7 Versammlungen 10 000 Demonstranten. Harburg   und WilhelmSbnrg: 5 Versammlungen; 4000 Personen. Geestemünde  : 600 Personen. Lehe  : 500 Personen. Emden  : 400 Personen. HildeSheim  : 500 Personen. Außerdem werden starkbesuchte Versammlungen gemeldet aus Osnabrück  , Seelze  , Uelzen  , Bramsche   bei Osna- brück, Lüneburg  , Wunstorf  , Lehrte  , Nienburg  a. Weser  , Verden  , Soltau  , Göttingen  , Goslar  , Osterholz-Scharmbeck  , Wulsdorf  , Badenstedt, Peine  , Bramfeld   bei Schacht, Hann.-Münden  , Ein- deck, Ricklingen  , Leer  (Ostfriesland  ), Springe  , Garbsen  , Burgdorf  , Bovenden  . Kloster Wen- nigsen, Moritzberg   bei Hildesheim  , B l u m e n t h a l, Sarstedt  , Salzdetfurth  , Gronau  , Melle  , Alfeld  , Hemcel Ingen, Brinkum, Achim, Großhüde n und Lesum. Westfalen. Die neun Versamnilungen im Wahlkreis Bochum-Gelsen- kirchen, von etwa 3000 Personen besucht, verliefen sehr erfreu- lich. Die Bergleute waren fast alle verhindert infolge der Lage ihrer Schicht. Die Arbeiterschaft nimmt seit November mit viel größerem Interesse am Wahlrechtskampf teil. In Gelsenkirchen   war gestern das Lokal überfüllt. In Watten- scheid wurde die Versammlung polizeilich abgesperrt. In den Fabriken und Gruben wird der Landtagsdebatte mit Spannung entgegengesehen. Bielefeld  . Zahlreiche, große, überfüllie Versammluugeu, ge- waltige Demonstration trotz Abtreibung eines großen günstig ge- legenen Saales; Tau sende durchzogen die Hauptstraßen. Minden  . 500 Besucher. Wahlkreis Bochum  - Gelsenkirchen  . 9 Versammlungen, 3000 Personen. Dortmund  . Ueberfüllte Massenversammlung. Annen  (Wahlkreis Dortmund  ). 600 Arbeiter in einer Nach- mittagsversammlung. Barop  . 800 Demonstranten. Brackel. 900 Besucher. Hoerde. 550 Demonstranten. Lütgendortmund. 800 Personen. Rieder-Eving. 500 Besucher. Hagen  . 3 Versammlungen. 1000 Demonstranten. Unna  . 500 Personen. Außerdem fanden noch weit überfüllte und von mehreren Hundert Demonstranten besuchte Versammlungen statt in Langendreer  (Wahlkreis Dortmund  ), Wattenscheid  (Wahlkreis Bochum  ), Wanne(Wahlkreis Bochum  ), Somborn iWahlkreis Bochum), Herne  (Wahlkreis Bochum  ), Langer- seid(Wahlkreis Hagen), Gevelsberg  , Jhringshgusen, Hamm  , Rüten hausen, Hausberge  , Neheim  , Schwelm  , Haspe  , Hagen   und Apenborn(Kreis Hagen  ), War st ein(Kreis Arnsberg  ). Rheinprovinz  . Köln  , 9. Januar. Die sieben Volksversammlungen in Köln   und Vororten waren sämtlich überfüllt. In der größten im Kölner   Volkshause redete Eduard Bernstein   vor 2800 Männern und Frauen. Er schloß: Ich fordere Sie nicht zur Gewalt auf. Aber machen Sie sich s o u n b e q u e m wie möglich. Kommen Sie immer wieder mit unserer Wahl- rechtsforderung. Wenn das Volk will, kann es sich unbequem machen. Fällt die Entscheidung morgen nicht nach unserem Willen aus, dann wird die Wahlrechtsbewegung noch viel stärker anwachsen und unwiderstehlich werden. Der Vor- sitzende des sozialliberalen Vereins, Dr. Pohlschröder, schloß sich Bernsteins Forderungen an. Er bezeichnete es als An- standspflicht jedes freiheitlich gesinnten Mannes, heute g e- meinsam mit den Arbeitern zu protestieren und das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für Preußen zu verlangen. Essen, 9. Januar. Die erste Masscnprotcstversammlung gegen das preußische Wahlunrecht fand abends 6 Uhr in Essen-West unweit Krupps Fabrik statt. Kaum hatte die Kruppsche Fabrikpfeife Feierabend geboten, als die Arbeiter scharenweise die Tore der Wohlfahrtsfirma verließen um teil- zunehmen an der großen Teinonstration des Proletariats. Ueber 1000 Genossen und Genossinnen hatten sich eingefunden, um andächtig den Worten des Redners zu lauschen. Der Referent kennzeichnete u. a. auch dieWestdeutsche Arbeiterzeitung" des Abgeordneten Giesberts und seine Ar- beiterfreundlichkeit. Die zweite Versammlung bei Maaß in Rüttenscheid  begann um 8 Uhr. Anfangs war sie schwach bc° sucht, als aber der Vorsitzende dem Referenten das Wort er- teilt hatte, erscholl von draußen die Marscllaise, und masscn- weise strömten die Proletarier herbei, die demonstrierend, an 600 Mann stark, die Straßen vom Versammlungslokal zu Essen-West durchzogen hatten. DieInternationale", von Arbeitcrgcsangvereinen ge- sungen, bildete den Schluß der imposanten Protcstvcrsamm- lung. Krefeld  ,?. Januar. Im Wahlkreise D ü s s e l darf pro- testierten die Arbeiter in sechs stark besuchten Versammlungen. Infolge des verlorenen Textilarbeiterstreiks hatte die große Demonstrationsversammlung der Krefelder   Arbeiterschaft nicht den überaus starken Besuch zu verzeichnen, der erwartet wurde. Im Wahlkreise M.-Gladbach fanden zwei große Ver- sammlungen statt. Mit Begeisterung lauschten überall die zahlreich Erschienen den Ausführungen der Referenten. Elberfeld  , 9. Januar. Im Bezirk Niederrhein   hatte Elberfeld  -Barmen vier außerordentlich besuchte Ver- sammlungen. Lange vor Beginn wurden wegen Ueber- füllung die Säle abgesperrt. Große Massen mußten um- kehren. Die Begeisterung war groß, besonders wenn von eventuell schärferen Kampfmitteln geredet wurde. Die Frauen waren sehr zahlreich vertreten. Im Wahlkreis Lennep-Remscheid-Mettmann tagten vier, im Wahlkreis So- lingen neun, im Wahlkreis Hagen-Schwelm   vierzehn Ver- sammlungen. Ueberall war ein sehr guter Besuch und vor- zügliche Kampfstimmung. Essen. Zwei Massenversammlungen. 1600 Besucher. 600 Personen zogen demonstrierend von Essen-West nach dem Versamm- lungslokal in Rüttenscheid  . Duisburg  . 700 Besucher. Mühlheim  (Ruhr  ). 600 Personen. Solingen  . 450 Teilnehmer. Mülheim(Rhein  ). 1500 Demonstranten. Remscheid  . 600 Personen. Köln  . 7 Versammlungen. 5400 Besucher. Aachen  . 500 Personen. Ronsdorf  . 400 Personen. Düsseldorf  . 6 Versammlungen; über 2000 Teilnehmer. Krefeld  . Massenversammlung. Elbcrseld-Barmen. Vier Versammlungen; 4000 Besucher. Außerdem fanden starkbesuchte, vielfach überfüllte Versamm- lungen statt in Wermelskirchen  , Dünnwald, Wald (Wahlkreis Solingen  ). Hoch scheid(Wahlkreis Solingen  ), Bur- scheid(Wahlkreis Solingen  ). Ohligs  (Wahlkreis Solingen  ). M,- Gladbach, Kueppersteg(Wahlkreis Solingen  ), Velbert  , Enskirchen, Delbrück   b. Mülheim   a. Rh., Rhevdt, Düren  , Bonn  , Saarbrücken  , Porz bei Mülheim   a. Rh.. Lamsbach. Andernach  . Koblenz  . Trier  , Krefeld  . Gräfrath  . Ricdrath(KrciZ So­lingen), Kreuznach. Hessen-Nassau  . Die Wahlrechtsdemonstration in Frankfurt   a. M. nahm einen imposanten Verlauf. Zehn überfüllte Masscn- Versammlungen, in die 12 000 Personen zusammengeströmt waren, zeigten begeisterte Stimmung: alle sind ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Polizei verhielt sich re- serviert. Die Referate und die Resolution sowie die Tele- grammabsendung fanden stürmische Zustimmung. Ueberall zeigte sich die Masse entschlossen, für ihr Wahlrecht zu kämpfen. Die Ankündigung der Sonntagsversammlungen rief Bei- fallsstürme hervor..,..,, ,, Von den bürgerlichen Parteien ließ sich in den Protest- Versammlungen keine Seele finden, trotzdem vor einigen Monaten dieLiberalen  " gleichfalls von Proiestversammlungen phantasiert hatten. Nun es Ernst wird, überlassen sie das Protestieren der der Arbeiterschaft.... In Ha n a u demonstrierten 1000 Männer und Frauen, in Wiesbaden   600. in Höchst   400, in Kassel   800, in K r o f- d o r s 200, im Dorfe Kilianstädten 160, im 900 Einwohner zählenden Dorfe Mtttelbuchen: 120, in Groß-Auheim 320, im Dorfe Bischofs- heim 150. Stark besuchte Versammlungen werden ferner gemeldet aus Roedelhcim. Witzcnhausen, Eschwege  . Eppstein  . Ried bei Hoechst, Großlewitte, Harleshausen  , Ochshausen  , Fechenheim  , Griesheim, Frieda, Immenhausen  , SanderShausen. Hausen. Doernigheim. Gudensberg  , Kessel st adt, Mel- sungen, Besse  , Oberursel  . Cronbach, Kelkheim  im Taunus  , Langenselbold  . Provinz Sachsen  . In Halle a. S. waren die Protestversammlungcn im Süden und im Norden der Stadt von 3500 Personen besucht. Die Versamm- lungen wurden bald polizeilich abgesperrt. Viele Hunderte fanden keinen Einlaß. Ganz spontan entwickelte sich eine eindrucks- volle Demonstration. Die Massen zogen trotz des herrschenden Schnee- gestöbers über den Marktplatz nach dem großen Saale des Volks- parks, den sie jedoch gleichfalls bereits überfüllt fanden. Die Polizei verhielt sich ruhig, die Ordnung wurde daher nirgends gestört. Die Versammlungen in der Provinz waren gleichfalls überfüllt, die Stimmung begeistert. Ein Zwischenfall hat sich nicht ereignet. Nordhausen  . Große Straßendcmonstration. An 2000 Per- sonen marschierten in größter Ordnung nach zwei Vcrsammlungs- lokalen. Die Resolution fand stürmische Zustimmung. Erfurt  . Zweitausend Personen demonstrierten in be- geisterter Kampfstimmung. Ueberfüllte Versammlung. Redakteur Hennig referierte. Große Begeisterung, als er betonte, es können noch andere Kampfmittel kommen. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Am Sonntag finden wiederum drei Ver- sammlungen statt. Starkes Polizeiaufgebot, jedoch kein Zwischen- fall. Ueberall herrscht entschlossener Ernst. Magdeburg  . Trotz Schneewehen war die Versammlung von 2000 Personen besucht. Die Resolution wurde einstimmig angc- nommen und Telegramme an Bülow und den Landtagsabgeordneten des Kreises abgesandt. Unter den Versammelten herrschte ernste KampfeSstimmung. Im Regierungsbezirk Magdeburg   fanden ebenfalls mehrere Versammlungen statt. Wie telegraphisch gemeldet wird, nahmen in Thale   500, in Olvenstedt   400, in Cracau   200, in Dar- leben 150 Personen teil. Ferner fanden Versammlungen statt in: Annaburg  (150 Per« sonen), Naumburg  (150 Personen), im Dorfe Höhnstedt  (65 Per- sonen), AscherSleben 500, Quedlinburg   500, Kalbe 550, Stendal 700, Tangermünde   600, Weitzenfels 550, Mühlhausen   700, Halberstadt  550, Schönebeck   500, Dorf Roth-nsee 75, Varleben, Alslcben, Burg(bei Magdeburg  ), Altenglatow, NeuhaldcnSlcben, Reichcnsachscn, Gommern  , Wernigerode  , Albrechts(bei Erfurt  ), Zeitz  , Delitzsch  , EiSlcbcn, Bitterfcld, Staßfurt  , Wetzlar  , Lautcrbcrg. Eilcuburg, Sangerhausen. verantworMcher Redakteur: HanS Weber, Berlin  . Für den Inseratenteil verantiv.: Th. Glocke, Berlin  . Druck».Verlag: Vorwärt« Buchdruckerei u. VerlagSaustalt Paul Singer& Co, Berlin   SW