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pesche:

England.

Eine Nachwahl.

London  , 12. Februar. Infolge des Absterbens des liberalen Abgeordneten für Leeds  ( Süden) ist eine parlamentarische Nach­wahl nötig geworden, die am 13. d. M. vorgenommen wird. Bei den allgemeinen Wahlen vom Januar 1906 erhielt der Liberale 6200 Stimmen, der Arbeiterkandidat 4030, der Konservative 2126. Jezt kandidieren dort für die Liberalen Mr. Middlebrook; für die Arbeiter Mr. For; für die Konservativen Mr. Neville. For wurde der Arbeiterpartei aufgedrängt und hat infolge seiner zünstlerisch­gewerkvereinlichen Anschauungen eine gewisse Misstimmung in Arbeiterkreisen hervorgerufen. Das Ergebnis zeigt folgende De­London, 13. Februar. Bei der Nachwahl zum Barlament in South Leeds erhielten Middlebrook( liberal) 5274, Neville( Unionist) 4915 und or( Arbeiterpartei) 2451 Stimmen. Die liberale Majorität hat also seit der Hauptwahl um fast 1000 Stimmen abgenommen. Die fich häufenden Stimmenverluste der Liberalen bei den Nachwahlen finden in England steigende Beachtung und gelten als Symptom dafür, daß sich ein Stimmungswechsel zugunsten der Konserba tiben vollzogen hat. Auch bei dieser Wahl ist die Stimmen zunahme des Konservativen Neville überraschend groß. Der Ver­Luft der Arbeiterpartei erklärt sich zum Teil aus persönlichen, zum Teil aus lokalen Ursachen.

Marokko.

Parteifämpfe in Fez.

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Wöchentliche Verdienste von nur 8, 9, 10-13 M. für Jas Wie uns jett von dort geschrieben wird, beträgt die Zahl der Aus. milienbäter gibt es bei uns überhaupt nicht, und von 33 un- gesperrten nicht nur 200, sondern nicht weniger als 700. Es handelt ferer Familienbäter verdienten 30 größtenteils wesentlich mehe sich um die Bekämpfung der schwarzen Listen, die laut Vertrag vom als den in Ihrem Artikel genannten Höchstlohn von 13 M. Laut 21. Juli 1906, abgeschlossen zwischen dem Verband der Möbel­genauen Tabellen des Lohnbuches verdienten unsere Familien- fabrikanten und Schreinermeister mit dem Schweizerischen   Holz, väter im Jahre 1907 wöchentlich: einer 10,50 M., einer 11 M., arbeiterverband( Sektion Zürich  ), unzulässig sind. Dieselben wurden einer 13 M., einer 13,50., sechs 14 M., einer 14,50 M., einer trotz alledem von den Unternehmern angewandt, wodurch bei der 15 M., zwei 15,50 M., einer 16 M., vier 16,50 M., zwei 17 M, Firma Ellwanger u. Wurster die Arbeiter sich genötigt einer 18 M., einer 20 M., einer 21 M. Die Löhne der anderen sahen, die Arbeit einzustellen und sich mit den ungerechtfertigter Arbeiter schwanken zivischen 8 und 18 M., wöchentliche Verdienste weise Entlassenen solidarisch zu erklären. Auf die Arbeitsein­unter 10 M. find schon eine Seltenheit." stellung hin eilten die übrigen Unternehmer dieser Firma zur Diese Berichtigung ist doch unbezahlbar! Hier wird Sülfe und sperrten am Sonnabend, den 8. Februar, die oben an doch einmal von Fabrikanten selbst auf Grund ihrer Lohn- geführte Zahl Schreiner aus. Die Situation ist für die Arbeiter günstig. Familienväter bezahlen. Denn Hungerlöhne find sie alle, die bücher festgestellt, was für Hungerlöhne sie an ihre" Mehrere hundert Textilarbeiter find in Roubaig wegen angegeben sind, bis zu dem angegebenen Höchstlohn. Wenn Lohnforderungen in den Streik getreten. aber derart schlecht entlohnte Arbeiter sich mal auf sich selbst besinnen und sich erdreisten, Lohnforderungen zu stellen, dann fällt die gesamte gutgesinnte" Presse über sie her, stellt sie als von auswärtigen sozialdemokratischen Agitatoren ver­führt und verhett hin, und die Polizeiorgane stellen sich nicht felten in den Dienst der Fabrikanten und erschweren den kämpfenden Arbeitern den Kampf um bessere Löhne!

Berlin   und Umgegend.

Der Lohnkampf in der Deutschen   Waffen- und Munitionsfabrit

beendet.

In der am Freitag abgehaltenen Versammlung der Streiken Paris  , 14. Februar. Aus Fez wird vom 9. Februar ge- den und Ausgesperrten teilte andke mit, daß am Mittwoch Ver­meldet, daß EI Kittani einer Versammlung von 5000 Personen er- handlungen stattfanden zwischen den Vertretern der Streifenden klärte, daß El Merani, der dem Sultan Mulay Hafid Geld und und der Direktion. An den Verhandlungen beteiligte sich auch eine Pferde verweigerte und Kittanis Autorität nicht anerkenne, die Vertretung des Metallindustriellen- Verbandes und Handke als Ver­Herrschaft des Sultans Abdul Asis wieder herstellen wolle. Die treter des Metallarbeiterverbandes. Die Direktion begründete die Versammlung beschloß hierauf, nach Ablauf eines Ultimatums Abzüge damit, daß dieselben wegen der Konkurrenzfähigkeit der mit fünftägiger Frist alle Häuser der Beamten Firma während der Zeit des schlechten Geschäftsganges notwendig des Machsen zu plündern, die Europäer bis zur feien. Die Vertreter der Arbeiter stellten sich dagegen auf den Räumung von Udschda als Geißel festzuhalten und Standpunkt, daß Abzüge unter keinen Umständen gerechtfertigt den Besitz der unter europäischem Schuß stehenden Marokkaner mit wären, auch in Zeiten schlechten Geschäftsganges müßten die Löhne, Beschlag zu belegen. Gegen Kittani und seine Forderung sprach im Palast des Machsen El Merani zu den Stadtältesten. Diese waren auch gegen Rittani, der gefälschte Briefe Mulah Hafids vor­gezeigt habe. Als darauf Merani mit der Erklärung hervortrat, man müsse fich unverzüglich mit Abdul Asis vereinigen, bezeigten einige Stadt­älteste ihre Unzufriedenheit, andere verhielten sich abwartend. An El Kittani ging die Antwort, daß das Geld und die Pferde zur Berteidigung von Fea in der Stadt bleiben müßten. Die Europäer und die unter ihrem Schutz stehenden Eingeborenen sollten in Freiheit bleiben.

Amerika.

Zur Präsidentenwahl, die im Herbst dieses Jahres stattfindet, rüsten die Parteien eifrig. Unter den Republikanern und Demo­fraten wird vorläufig noch ein Kampf um die Kandidatur geführt. Obgleich Roosevelts Einfluß in der republikanischen Partei sehr start ist, macht sich doch eine fräftige Gegenströmung bemerkbar, bie den Gouverneur des Staates New York  , Hughes, für die Wahl in Vorschlag bringen will. Die Roosevelt  - Partei schart sich um den Kriegssekretär Taft, der bei der Arbeiterschaft des Bandes in keinem guten Andenken steht. Taft hat sich, als er das Richteramt bekleidete, durch einige Urteile anrüchig gemacht, welche die Interessen der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter verlegten. Sein Gönner Roosevelt hat sich deshalb wohl auch in der lezten Beit bemüht, die Gewerkschaften in Schuß zu nehmen gegen die fogenannten Einhaltsbefehle", mit denen die Richter häufig gegen Streits und Boykotts den bedrängten Unternehmern beispringen. Taft gilt als derjenige, der Roosevelts Politik in jeder Weise fort­setzen würde, und Roosevelt   versucht, seinen ganzen Einfluß für ihn in die Wagschale zu werfen. Aber Roosevelt   ist durch die schwachen Anläufe, die er zur Bekämpfung der Auswüchse" der Trusts tat, den Großfapitalisten unbequem geworden. Diese halten es daher für sicherer, teinen Rooseveltmann zu unterstüßen und dadurch gewinnt der republikanische Gegentandidat viel Unter­stützung.

Die Demokraten senden ihren alten Führer William Jennings Bryan   wieder ins Treffen, obgleich auch gegen ihn eine starke Strömung in der demokratischen Partei besteht. Bryan gilt als radikaler Demokrat, und viele seiner Parteigenoffen trauen ihm nicht; aber sie können ihm teinen Mann entgegen­stellen, der auf die Massen in einer ähnlichen Weise zu wirken vermag wie Bryan. Schon zweimal ist Bryan im Kampfe um den Präsidentschaftsposten geschlagen worden, und nur seiner großen Bopularität ist es zuzuschreiben, wenn die Partei sich zum dritten Mal auf ihn verläßt. Als die Demokraten es bei der letzten Wahl ( 1904) mit dem gemäßigten" Parker versuchten, erlitten sie eine furchtbare Niederlage.

Neuerdings ist bekannt geworden, daß die Gewerkschaften, die bisher geduldig im Dienste der beiden alten Parteien standen, selbständig vorgehen wollen. Eine Minorität unter den Gemert­schaften hat stets danach verlangt, aber die Majorität verhielt sich bisher streng ablehnend, und es ist fraglich, ob man sich diesmal entschließen wird, den bisherigen Standpunkt aufzugeben.

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Das Land ohne Streifs.

So wurde bisher vielfach mit großer Genugtuung die auftra lische Kolonie Neu- Seeland   geheißen. Die Konflikte zwischen Unter. nehmern und Arbeitern in der Industrie wurden durch Verhand lungen vor den Einigungsämtern und Schiedsgerichten verhandelt und geregelt". Das Gesetz wurde im Jahre 1894 geschaffen, nach dem einige große Streits stattgefunden hatten, durch welche die ganze Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen worden war. In der Tat ist man jahrelang mit diesen gewerblichen Schiedsgerichten ausgekommen und es wurde diesen Einrichtungen nachgerühmt, daß ihnen besonders die schnelle Entwickelung und Prosperität des Landes zu danken sei. In den letzten zwei Jahren haben aber trot des Gesezes, das den Streit verbietet, eine Reihe von Ausständen, und zwar im Schneidergewerbe, im Transportgewerbe, bei den Bädern, Schlächtern usw. stattgefunden. Die Verhängung von Strafen bis zu 100 M. wegen Beteiligung an Streifs, in ein zelnen Fällen auch von Gefängnisstrafen, hat nichts genügt, und die Unzufriedenheit der Arbeiter mit diesem Gesetze wird immer größer.

borweg.

Friede im Gewerbe habe die Prosperität der Industrie hervor Es wird auch immer offenbarer, daß die Annahme, dieser gerufen, falsch ist, die Gründe hierfür liegen ganz wo anders. Die welche vordem festgesezt bezw. vereinbart waren, weiter gezahlt junge Kolonie tonnte große Massen gefrorenen Hammelfleisches werden. In der bürgerlichen Presse ist die Nachricht verbreitet nach Europa   ausführen, erhielt für Schafwolle, Butter, Milch, Ge worden, die Vertreter der Arbeiterorganisationen hätten anerkannt, treide, furz alle landwirtschaftlichen Produkte hohe Preise. Dies daß Lohnabzüge wegen schlechten Geschäftsganges gerechtfertigt veeinflußte selbstverständlich die Entwickelung der Industrie in seien. Diese Angabe ist, wie and fe ausdrücklich betonte, durch sehr günstiger Weise. Auch ohne das Antistreifgesetz hätte die aus unrichtig. Zu einer völligen Zurücknahme der Lohnabzüge Entwidelung diese Bahnen genommen. Die Unternehmer konnten wollte sich die Direktion trotz aller Vorstellungen der Arbeiterver- infolgedessen den höher gehenden Ansprüchen der Arbeiter bisher treter nicht bereit erklären, aber die Direktion versprach, die an auch meist nachkommen. Je mehr aber die junge Kolonie in das den Stundenlöhnen gemachten Abzüge zu verringern, derart, daß Fahrwasser großkapitalistischer Entwickelung gelangt, desto größer nicht 10 Proz.. sondern im höchsten Falle 8 Proz. abgezogen werden, werden in dieser Beziehung die Schwierigkeiten: Die Grundrente und daß die Abzüge auch nicht alle Arbeiter träfen. Falls die Affordarbeiter bei den jezigen Löhnen nicht auf ihren Verdienst ist gestiegen, Kapitalisten, Spekulanten, Zins- und Dividenden­tamen, folle eine Revision der Affordlöhne vorgenommen werden, empfänger nehmen ihren Anteil von den Erträgnissen der Arbeit wobei eine Herabsehung derselben natürlich ausgeschlossen ist. Die Vertreter der Arbeiter konnten sich durch Einsicht in die Lohn­liften überzeugen, daß die Abzüge im Durchschnitt 5 Proz. nicht überschreiten. Die Arbeitervertreter versuchten das möglichste, um die gänzliche Zurüdnahme der Abzüge durchzusehen, aber die Die rektion war nicht dazu zu bewegen; es war nicht möglich, fie 3 weiteren Zugeständnissen zu veranlassen. Die Kommission der Streifenden sowie die Vertreter der beteiligten Arbeiterorgani­fationen tamen nach eingehenden Beratungen zu der Ansicht, daß unter den gegebenen Umständen nicht mehr zu erreichen sei und daß es deshalb ratsam wäre, die von der Direttion angebotenen Be­dingungen anzunehmen und die Arbeit wieder aufzunehmen. Die streifenden Einrichter, die allein von den Abzügen betroffen werden, haben sich ebenfalls mit der Annahme dieser Bedingungen einver­standen erklärt. Der Referent empfahl der Versammlung, auch ihrerseits den Abmachungen zuzustimmen. Wenn auch hinsichtlich der Lohnfrage nur wenig erreicht worden sei, so hätten die Ar­beiter doch zweifellos einen moralischen Erfolg errungen. Es sei das erste Mal, daß bei der Deutschen   Waffen- und Munitions­fabrik ein derartiger Kampf geführt wurde. Die Arbeiter können erhobenen Hauptes in die Fabrik zurückkehren, denn sie hätten keine Ursache, sich als Besiegte zu fühlen. Maßregelungen wegen dieses Konflikts dürfen nicht vorgenommen werden. Das habe die Di reftion versprochen. Sicher sei zu erwarten, daß die weiteren Ab­züge, welche die Direktion noch beabsichtigt hatte, nicht vor­genommen werden. Das sei vielleicht der größte Erfolg dieser Be­wegung. Die Versammlung stimmte den Vereinbarungen und damit der Wiederaufnahme der Arbeit zu.

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Das Gesetz über die Einigungsämter und Schiedsgerichte be. friedigt also nicht mehr. Dem Parlament von Neu- Seeland   liegt, wie wir einem australischen Arbeiterblatte entnehmen, zurzeit eine Novelle vor, welche unter Aufhebung der Einigungs- und Diese sollen aus drei Unternehmern und drei Arbeitern zusammen. Schiedsämter die Errichtung von Gewerbeschiedsämtern vorsieht. gesetzt sein, die in dem betreffenden Gewerbe beschäftigt sind oder beschäftigt waren, in welchem die Differenzen ausgebrochen sind. Ein unparteiischer Vorsitzender soll von den Vertretern gewählt bezi. vom Gouverneur ernannt werden. Damit glaubt man den Mißstand beseitigen zu können, daß die Urteile der Einigungs­ämter, die mehr zugunsten der Arbeiter ausfallen, wieder auf. gehoben werden können. An den letteren wirken gelehrte Richter mit. Die Gefängnisstrafen, deren Verhängung unter den Ar beitern viel böses Blut gemacht hat, sollen beseitigt werden. Dafür sollen die im Gesez vorgesehenen Geldstrafen mit größerem Nach brud eingetrieben werden. Die Unternehmer sollen durch Geset verpflichtet werden, die auf Grund dieses Gesetzes über Arbeiter verhängten Geldstrafen vom Lohne abzuziehen, und zwar bis zur Diese Bea Höhe von 25 Proz. vom jeweiligen Wochenlohn. Geg stimmung herrscht in den Kreisen der Arbeiter große Oppofition. Ferner ist noch eine andere Bevormundung der Arbeiter geplant; man will in das Gesetz eine Bestimmung hineinbringen, wonach die Gewerkschaftsbeamten aus denjenigen Gewerben hervorgegangen sein müssen, bei deren Berufsorganisationen sie angestellt werden. Die Wünsche der Arbeiter, sofern diese nicht auf eine gänzliche Beseitigung des Gesezes hinauslaufen, gehen vor allem dahin, eine Nach der Versammlung hatte die Kommission der Streifenden schnellere Rechtsprechung zu erzielen und einen größeren Anteil nochmals eine Unterredung mit der Direktion. Sie erhielt auf amt Produkt zu erhalten, das sie durch ihre Arbeit hervorbringen. Wunsch der Versammlung die ausdrückliche Zusicherung, daß alle Bei dem gegenwärtigen Verfahren vergeht häufig ein Jahr und Streifenden und Ausgesperrten im Laufe der nächsten Woche wieder darüber, bis die dem Gericht unterbreiteten Differenzen ihre end­eingestellt werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit beginnt am gültige Erledigung finden. Um einen größeren Anteil am Produkt Montag. Sie läßt sich nicht sogleich in vollem Umfange ermöglichen, ihrer Arbeit zu erhalten, werden die Arbeiter von Neu- Seeland  da erst gewisse Vorarbeiten bestimmter Spezialarbeiter gemacht freilich andere Mittel in Anwendung bringen müssen. Um diesen werden müssen, che für andere Arbeiterkategorien Beschäftigung fich zu sichern, müssen fie die Beseitigung des Kapitalistischen  vorhanden ist. Systems überhaupt als ihr Ziel ins Auge faffen. Und diesen Weg Der nunmehr beendete Konflikt nahm bekanntlich seinen An- werden auch die Neu- Seeländer Arbeiter finden, die steigende tapi fang damit, daß den Werkzeugmachern Lohnabzüge gemacht wurden. talistische Entwickelung wird sie dahin drängen. Die Werkzeugmacher legten die Arbeit nieder. Darauf wurden die übrigen Arbeiter teils ausgesperrt, teils legten sie aus Solidarität die Arbeit nieder. Nachdem sich die Werkzeugmacher mit dem Er­übrigen Arbeiter die Ursache des Konflikts ohne weiteres beseitigt.

Deutfches Reich.

Bürgerschaftswahl in Hamburg  .

Die Sozialisten treffen alle Borbereitungen, um eine außergebnis der Berhandlungen einverstanden erklärt hatten, war für die Letzte Nachrichten und Depeschen. ordentliche Agitation zu entfalten. Wer der Bannerträger im Stampfe fein wird, ist dabei weniger wichtig. Die Hauptsache ist, wie die Propaganda für die Partei am besten gefördert werden fann. Zu feiner Zeit ist das politische Interesse reger als während der Präsidentenwahlen und diese Zeit hat unsere Partei stets gut auszunüßen gewußt. Die letzte Wahl hat den Sozialisten über 400 000 Stimmen gebracht.

Kapitalistische Korruption.

New Yort, 14. Februar. Gegen den früheren Gouverneur bon New Yorf, Forster- Boorhees, ist ein Verfahren wegen Meineides eingeleitet worden, dessen er sich bei der gericht­lichen Voruntersuchung gegen die Versicherungsgesell. schaften schuldig gemacht haben soll.

Was in der Einigkeit" steht. Jm Textilarbeiter" finden wir folgende Erklärung.

Durch einen Zufall erfahre ich, daß in Nr. 3 der Einigkeit" bereits zum zweitenmal die Behauptung aufgestellt wird, der Vor­sigende des Deutschen Textilarbeiterverbandes, Kollege übsch, habe in der Versammlung der streitenden bezm ausgesperrten Textilarbeiter in Krefeld  , welche am 21. Dezember in Gichenthal ftattfand, den überwachenden Beamten aufgefordert, die Ber­fammlung aufzulösen. Diese Darstellung beruht auf Un­wahrheit. Ich war in der Versammlung als Berichterstatter für die Presse anwesend und hatte meinen Platz direkt neben den paarmal Anstalten, die stürmische Versammlung aufzulösen. Von biefem Vorhaben hat ihn der Kollege Hübsch eindringlich abgeraten. übsch sagte: Die Leute werden sich wieder beruhigen", worauf der Kommiffar meinte: bis sie sich die Köpfe einschlagen". Darauf habe ich selbst den Zuruf gemacht:" Soweit fommt es nicht."

Wachsender Einfluß in Zentralamerika  . New York  , 14. Februar. Staatssekretär Root begründete vorbeiben Beamten. Der Kommiffar zeigte sich erregt und machte ein der Kommission des Repräsentantenhauses für auswärtige An­gelegenheiten die Schaffung von fünf Gesandtenposten für Bentalamerita statt drei. Er sagte, durch den Bau des Banamafanals träten diefe Republiken in ein gleiches Verhältnis zur Union wie Ruba.( Frantf. Zeitung".)

Gewerkschaftliches.

Hungerlöhne.

Mir ist der Vorgang genau in der Erinnerung und halte ich mich zu der Erklärung verpflichtet, daß Genoffe Hübsch genau das Gegenteil von dem fagte, was die Einigkeit" ihm unwahrerweise in den Mund gelegt hat. W. Kähler, Düsseldorf  .

Bergarbeiterstreit.

Auf den Zechen Freier Vogel" und" Unverhofft" bei Essen ber­Arg in die Nesseln gesetzt hat sich mit einer an unser weigerten gestern früh 46 Mann Frühschicht die Anfahrt, weil ein Chemnizer Parteiblatt gesandten Berichtigung" die Firma Steiger sie zu schroff behandele. Die Direktion erklärte, die von Wezel in Niederzwöniz. In der Bolksstimme" war den Leuten vorgebrachten Beschwerden an Ort und Stelle unter­fritisiert worden, daß anläßlich der Hochzeitsfeier eines Teil- fuchen zu wollen. In der Nachmittagsschicht verweigerten in dem­felben Steigerrebier 30 Mann aus gleichem Grunde die Anfahrt. habers der Firma bei den Arbeitern für ein Hochzeitsgeschenk Da die Belegschaft sich vollkommen ruhig verhält, so ist anzu­gesammelt und jedem 80 Pf. abgeknöpft worden waren. Die nehmen, daß sich die Bewegung nicht weiter ausdehnt, falls dies Volksstimme" fragte dann:" Sind denn die Verdienste ver- die Direktion nicht durch ungerechte Maßnahmen selbst herbeiführt. schiedener Familienbäter, die bei jener Firma arbeiten, sind 8, 9, 10-13 M. Verdienst wirklich so reichlich, daß die 80 Pf. Geschenkbeitrag entbehrt werden können?" Mit Bergnügen druckt die Volksstimme" nun die Berichtigung" ab, die folgende Stellen enthält:

Husland.

Die Holzarbeiter- Aussperrung in Zürich  .

Nach einem Telegramm des Bureau Herold teilten wir am Dienstag mit, daß in 3 ürich 200 Holzarbeiter ausgesperrt seien.

Hamburg  , 14. Februar.( Privattelegramm des Vor­wärts".) Bei der heutigen Ersagwahl zur Hamburger Bürgerschaft erhielt Genosse Umland einen beträchtlichen Stimmenzuwachs, so daß er an erster Stelle steht und in Stichwahl mit einem Reaktionär kommt. Den Ausschlag gibt der Linksliberalismus.

Maffenklagen gegen Gewerkschaften.

New York  , 14. Februar.( W. T. B.)( Auf deutsch­atlantischem Kabel.) Wie aus New Orleans   gemeldet wird, erhob die Grandjury des Bundesgerichts Anklage gegen die Vertreter fast aller Arbeitergewerkschaften New Orleans  wegen Verletzung des Shermanschen Antitruſtgeſetzes.

Die internationale Krise.

Amsterdam  , 14. Februar.( B. H.  ) In der hiesigen Diamant­industrie sind zurzeit 4500 von den 8000 Arbeitern arbeitslos. Bum Zwecke der Aufrechterhaltung der Löhne und der Preise für ge. schliffene Diamanten, die jetzt durch die Arbeitslosigkeit stark ge­fährdet werden, wird zwischen dem Juwelierverein und dem Diamantarbeiterverband über die etwaige völlige Arbeitseinstellung in der Brillantbranche verhandelt, welche drei Viertel der Diamants industrie umfaßt. Obwohl noch kein Beschluß gefaßt worden ist, scheint eine prinzipielle Einigung wahrscheinlich.

Erdbeben.

den Instrumenten der hiesigen Hauptstation für Erdbebenforschung Hamburg  , 14. Februar.  ( W. Z. B.) Heute morgen wurde von ein Erdbeben von mäßiger Stärke aufgezeichnet, dessen Herd etwa 3800 Kilometer entfernt sein dürfte. Beginn der ersten Vorläufer 10 Uhr 5 Minuten 16 Sekunden, der zweiten Vorläufer 10 Uhr 10 Minuten 12 Sekunden, der Hauptbewegung 10 1hr 15 Minuten 11 Gefunden. Die Dauer der Registrierung beläuft sich auf etwas über eine Stunde.

Verantw. Redakt.: Georg Davidsohn  , Berlin  . Inseratenteil verantw.:Th.Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Sierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl,