Einzelbild herunterladen
 

Nr. 39. 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Berliner Volksblatt. Snabend, 15. Februar 1908.

Man spricht sogar davon, daß nicht einmal eine beitszeit eingerechnet wird, ist ebenfalls berechtigt. Ich war in Teuerungszulage kommt. Dadurch würde das Ver- der Versammlung. in der die Arbeiter diese und weitere be­trauen der Beamten zur Regierung auf den Nullpunkt sinken. Ich scheidene Forderungen zum Ausdruck brachten, zugegen und habe 101. Sizung vom Freitag, den 14. Februar 1908, hoffe, daß die Erklärung der Regierung zur Beruhigung der tief: mit Bedauern bemerkt, daß die Postbehörde durch Abwesenheit nachmittags 1 Uhr. gehenden Erregung in den Beamtenkreisen beitragen wird.( Bravo  ! geglänzt hat. Ich empfehle die Petition der Arbeiter dringend im Zentrum.) dem Staatssekretär zur Berücksichtigung.

Am Bundesratstisch: Kraette. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Be­ratung des Etats der Reichspost- und Telegraphenverwaltung nebst den dazu gestellten Anträgen:

1. von der Budgetkommission betr. Schließung der Annahmeschalter für Patete um 6 Uhr abends an den den Sonn­und Feiertagen vorhergehenden Tagen;

2. von den Abgg. b. Damm u. Gen.( wirtsch. Vg.) behufs Wiedereinführung der billigen Ausnahmetarife für Postkarten, Drucksachen, Warenproben und Geschäftspapiere im Orts- und Nachbarverkehr;

3. von den Abgg. v. Gamp u. Gen.( Rp.) behufs Einstellung ton Oftmarkenzulagen in den Etat( 280 000 M. für mittlere Beamte, 420 000 M. für Kanzlei- und Unterbeamte, 10 000 m. für Erziehungsbeihülfen an höhere Beamte). Die Beratung wird fortgesetzt beim Titel Gehalt des Staats­sekretärs" 44 000 mt., Unterstaatssekretär Twele: Der Abg. Kopsch hat gestern ge­fragt, wann das Gesetz über die Aufbesserung der Beamten­besoldungen an das hohe Haus tommen wird. Ich kann nur auf meine am 30. Januar in der Budgetfommission abgegebene Er­klärung verweisen, daß ich den Zeitpunkt noch nicht angeben kann. Mit einer Rücksicht auf Preußen hat die Verzögerung nichts zu tun, sie beruht auf der Schwierigkeit der Arbeit. Wenn Herr Kopsch, weiter meinte, wir haben keine Rücksicht auf Preußen zu nehmen, so kann die Reichsverwaltung sich dieser Auffassung nicht an­schließen; schon die Rücksicht auf die preußischen Stimmen im Bundesrat macht es der Reichsverwaltung unmöglich, bei der Aus­arbeitung von Vorlagen auf Preußen teine Rücksicht zu nehmen.

Staatssekretär Kractke: Auf die Frage der Telephonreform. auf die der letzte Redner gestern eingegangen ist, bitte ich heute nicht einzugehen, denn ich hoffe, daß die Vorlage darüber dem Hause demnächst zugehen wird. Herr Kopsch ist ferner gestern auf die vom Reichstag in der letzten Session angenommene Resolution Ablaß   eingegangen; in ihr ist die Frage der Beförderung und Besserstellung der Assistenten mit der Frage der Ueberweisung von einfachen Beamtengeschäften an eine neue Gruppe von Beamten, die billiger bezahlt werden soll, verquickt.

"

Abg. Beck( Heidelberg  , natl.): Wir können uns weder der zu Staatssekretär Kraetke: Ein Mißtrauen habe ich mit meiner scharfen Kritik des Herrn Singer noch den allzu großen Lob- Bemerkung über den Verkehr von Beamten mit Abgeordneten Wenn aber Beamte mir ihre sprüchen der Postverwaltung anschließen. Die geeignete Fürsorge keineswegs ausdrücken wollen. für ihre Beamten ist die vornehmste Aufgabe der Reichspost- Wünsche in einer Audienz zum Ausdruck bringen und am Schluß verwaltung, und im gegenwärtigen Moment fann man es den Be- mir sagen: Wir haben die Wünsche auch drucken und an die amten nicht verübeln, wenn sie ihre Wünsche recht laut und deut- Reichstagsabgeordneten verteilen lassen," so muß lich nicht nur der Reichspostverwaltung, sondern auch uns mit- ich mir sagen: Was ist das für ein Geschäft?" Ich werde dann teilen.( Lebhaftes Sehr richtig! links.) Meine Freunde be- stets sagen:" Ich danke, dann habe ich mit Ihnen nichts weiter zu dauern, daß wir auch heute vom Unterstaatssekretär nicht mehr verhandeln."( Sehr richtig! rechts.) gehört haben als in der Budgetkommission; denn die Regelung dieser Angelegenheit ist recht dringend, und mit allem Nachdruck müssen wir darauf dringen, daß die Vorlage zustande kommt, tunlichst noch in dieser Session des Reichstages.( Zustimmung bei den Nationalliberalen.) Der Resolution auf Gewährung einer Ost martenzulage an Postbeamte in den östlichen Provinzen stimmen wir zu. Es ist dies eine selbstverständliche Kom­penfation für die Schikanierungen, denen die dortigen Beamten durch die Polen   ausgesetzt sind. Dagegen können wir die Resolution auf allgemeinen früheren Schalterschluß für Bakete nicht an nehmen. Es muß auf die Verschiedenartigfeit der Verhältnisse in den einzelnen Landesteilen Rücksicht genommen werden. Ganz unberechtigt ist es, wenn der Herr Staatssekretär darin, daß die Beamten sich an Abgeordnete wenden, ein Mißtrauen gegen sich selbst erblickt. Das kann nur dazu beitragen, bei den Beamten Mißtrauen gegen ihn zu erregen.( Sehr richtig!)

-

-

Ferner muß ich hier offen erklären, daß ich es doch für bes denklich halte, wenn ich hier einerseits immer zum Sparen auf­gefordert werde, und wenn dieselben Herren dann für fast alle Beamtenkategorien höhere Rangstellungen, also höhere Wohnungs­Auf den Vorwurf des lehten Herrn geldzuschüsse usw. verlangen. Redners bezüglich der Telephonreform gehe ich nicht ein, wie ich schon bei Beginn der Sigung erklärte; aber aufmerksam machen will ich doch darauf, daß Sonderwünsche, wie er sie geäußert hat, sehr gefährlich sind.

dem Hause gesprochen haben, da aber anzunehmen ist, daß auch der Bizepräsident Paasche: Obwohl heute erst drei Herren aus nächste Redner über ein ebenso reiches Material verfügt wie die vorhergehenden, so schlage ich dem Hause vor, sich zu vertagen. ( Allgemeine Zustimmung.) Es erfolgt kein Widerspruch. Die Vertagung ist beschlossen.

Nächste Sizung Sonnabend 11 Uhr. Tagesordnung: Fort­fehung der heutigen Beratung. Schluß 6 Uhr.

Abgeordnetenbaus.

31. Sigung vom Freitag, 14. februar, 11 Uhr. Am Ministertisch: Dr. Hollle.

den Oberpostassistenten 3ollitsch mit Entziehung Abg. Linz( Rp.): Das Verhalten der Reichspostbehörde, die einer nicht zu billigenden Entgleisung, ist sehr bedauerlich. Etwas eines Monatsgehaltes bestraft hat, allerdings wegen von dem liberalen Geiste des verstorbenen konservativen Kultus­ministers v. Gozler wäre auch anderen Ressorts zu wünschen. Wenn man eine Erweiterung des Koalitionsrechtes, die An­erkennung der Rechtspersönlichkeit der Berufsvereine wünscht, Die allgemeine Besprechung über den Kultus. wenn man dem Arbeiterstande durch Arbeitskammern eine etwas größere Bewegungsfreiheit sichern will, wenn man eine größere etat wird fortgesetzt. Freiheit des Versammlungsrechtes fordert, so ist es doch absurd, Abg. Strosser( f.): Die gestrige Erklärung des Ministers über Was an dieser Sache berechtigt, hat die Reichsverwaltung seit wenn man die Meinungsfreiheit des Beamten zu sehr einschränken die Besetzung der theologischen Lehrstühle hat uns im allgemeinen Jahren eingeleitet und führt sie weiter fort. Die Ausführung der will. Von den Ausführungen des Staatssekretärs war befriedigend befriedigt. Bisher ist aber Licht und Schatten nicht inumer gleich­Resolution aber würde, wie mein Kommissar bereits in der Budget- nur die Aeußerung, daß er den Verkehr der Beamten mit den mäßig verteilt worden, denn mit Ausnahme der Universität Greifs Für die Resolution wald ist auf allen Universitäten die liberale Richtung bevorzugt. tommission dargelegt hat, mehrere Millionen Mark jährlich kosten. Abgeordneten nicht einschränken will. Abg. Hamecher( 8.): Der gestrige Vorwurf des Abg. Singer b. Damm, welche die Ermäßigung des Ortsportos Den Klagen des Abg. v. Jazdzewski vom Mittwoch gegenüber be= gegen die Postbeamten schien uns nicht genügend begründet. Es verlangt, werde ich persönlich stimmen, denn die Verteuerung| merte ich, daß nach meiner Auffassung doch wenigstens jeder era fönnte ja auch ein Privatmann den Brief versehentlich erhalten hat sich als Fehlschlag erwiesen. Meine Freunde werden wachsene Pole deutsch   können müßte. Als ich noch attiver Offizier oder geöffnet haben. Jedenfalls muß ich den Vorwurf, daß irgends allerdings nicht dafür stimmen in Rüdsicht auf den Einnahme- war, habe ich solche Soldaten, die kein Wort deutsch   verstanden, in ein Beamter der Reichspost sich von Achtgroschenjungens habe be- ausfall, der dann eintreten würde. Ebensowenig werden meine Stuben gelegt, in denen nur deutsche Soldaten lagen, und nach stechen lassen, mit aller Entschiedenheit zurückweisen.( Bravo  ! Freunde in Rücksicht auf die Bedürfnisse von Handel und Industrie drei Monaten tonnten sie sich sehr gut deutsch   verständigen. Meine rechts.) Die Maßregelung des Wiesbadener   Postvertrauensarztes für die Resolution der Budgetkommission stimmen. Bei der ge- vorjährigen Ausführungen über das Verhalten der Polen   gegen­Schellenberg billigen wir nicht. Jeder Lieferant einer Behörde planten Reform der Telephongebühren, die eine ungemeine Ver- über den Ruthenen halte ich gegenüber Herrn v. Jazdzewski voll­muß volle politische Freiheit haben, sonst geraten wir in eine Kor- teuerung darstellt, ist vor allem zu tadeln, daß bei der Vor- ständig zufrecht. ruption.( Sehr wahr! im Zentrum.) Den Antrag Ablaß   halten bereitung nicht die betroffenen Kreise, der kleinere und mittlere Abg. Hoff( frs. Wg.): Der Lehrermangel ist noch heute ein wir trotz der Einwendungen des Staatssekretärs für durchaus Kaufmannsstand, gutachtlich gehört sind. In dem Industriegebiete enormer. Es fizzen noch Hunderttausende von Kindern in Klassen richtig. Die Gegnerschaft der geprüften Bostassistenten erklärt sich des bergischen Landes würde man die Beseitigung der Tarife für mit 100 bis 120 Kindern.( Hört! hört!) Möge der neue Herr nur aus Mißgunst und Mangel an fameradschaftlicher Solidarität. den Bezirksverkehr als eine schwere Schädigung empfinden; ich minister dieser Frage seine ernsteste Aufmerksamkeit widmen. Wir Auch im letzten Jahre hat der Verkehr sich gehoben und die Perso- bitte den Staatssekretär, der Eingabe der vier bergischen Handels- berlangen vor allem, daß die Schule nicht als Anner der Kirche nalverhältnisse haben sich in bezug auf Arbeitszeit, Sonntagsruhe kammern hierüber Beachtung zu schenken. Dringend notwendig betrachtet wird, sondern daß ihr die volle Selbstverwaltung über­und Urlaub weiter gebessert. Mit Freuden begrüßen wir die Aus- ist ferner die Regelung resp. Aufbesserung der Beamtengehälter; ich tragen wird. Dazu gehört vor allem die Durchführung der Fach­breitung des Wetterdienstes und die Einführung von Postausweis- hoffe, daß die Regelung noch in dieser Session erfolgen wird.schulaufsicht auch in der Volksschule und Beseitigung der Ortsschul­farten. Mit Freuden begrüßen wir auch die lebhafte Fürsorge für mit wenigen Worten muß ich noch eingehen auf die Petition des inspektion. Die intellektuelle, patriotische, religiös- sittliche Er­die Beamten. Einen durchgreifenden Unterschied zwischen akademisch Verbandes der deutschen Post- und Telegraphenarbeiter und-Hand- ziehung ist die Hauptaufgabe der Volksschule. In bezug auf die und nicht akademisch gebildeten Beamten billigen wir nicht. Hin- werker. Die Forderungen der Post- und Telegraphenarbeiter sind Ausübung der Kreisschulinspektion im Hauptamt ist es unter dem gegen scheint uns die Einführung eines Eramens für die ge- sehr bescheiden. Die erste Forderung, daß die Dienstjahre als Ar- Ministerium Studt zu einer vollständigen Stagnation gekommen. hobenen Unterbeamtenstellen sehr angebracht und den Wünschen der beiter in das Dienstalter mit eingerechnet werden, läßt sich, wie der In der Aera Studt sind im ganzen in 8 Jahren 27 Kreisschulinspek­Beamten selbst entsprechend. Diese diensterfahrenen Unterbeamten Herr Staatssekretär im vorigen Jahre ausführte, nach Lage der toren im Hauptamt ernannt worden, während unter dem Minister leisten mehr als die jungen Beamten. Unverständlich ist uns die Gesetzgebung nicht erfüllen; dann muß ben die Gesetzgebung Bosse in 7 Jahren 82 neue Stellen geschaffen wurden. Der Rechten Haltung des Staatssekretärs in der Frage der Beziehungen der geändert werden. Auch die zweite Forderung der Arbeiter ist be- erscheint allerdings die Vermehrung um 10 neue Stellen, die im Beamten zu Reichstagsabgeordneten. Deswegen sollte der Staats- rechtigt. Wenn ein Arbeiter 7 Jahre für die Postverwaltung Stat vorgesehen ist, schon als ein zu rasendes Tempo, obschon bei sekretar doch keinen Beamten schlechter behandeln. Kein deutscher gearbeitet hat und er wird dann ärztlich für dienstuntauglich er- dem Tempo 47-48 Jahre zur Durchführung der Fachschulaufsicht Beamter oder Arbeiter des Reiches nimmt das Streikrecht für sich flärt, so ist es sehr hart, daß er jeden Anspruch verliert. Man notwendig wären. Die Aeußerung des Abg. Stull, daß nur solche in Anspruch. Aber Ruhe und Frieden wird in die Beamtenschaft soll dann eben keinen als Arbeiter ohne ärztliche Untersuchung Lehrer gegen die geistliche Schulaufsicht sind, die etwas auf dem erst inziehen, wenn sie in Beamtenausschüssen ein legales Organ einstellen, aber dadurch muß ihm der Eintritt in die Beamtenlauf- Kerbholz haben oder außerdienstlich einen nicht einwandsfreien ihrer Beschwerden hat. Die feierlich zugesagte Beamtenvorlage bahn ohne neue ärztliche Untersuchung ermöglicht werden. Daß Lebenswandel führen, wird von Zehntausenden von Lehrern als scheint nun wohl bis Ostern vertagt zu sein. den Telegraphenarbeitern die Fahrt zur Arbeitsstelle in die Ar- persönliche Beleidigung empfunden.( Lebhafte Zustimmung links.)

Kleines feuilleton.

Die

Aufenthalt auf Kabaton war er, zweifelnd an der Wahrheit der Rolle des Mitgiftjägers in der Familie übernimmt. Der Brave E.schen Ideen, derart heruntergekommen, daß er beschloß, die Hülfe entpuppt sich als Genie im Ofenmusterzeichnen und führt als des Krankenhauses in Herbertshöhe in Anspruch zu nehmen. Er Selfmademan die Braut heim. Doch auch der andere sattelt um, Im Paradiese. Es gibt immer noch hirnschwache Schwärmer, starb auf dem Wege dahin. Zwei weitere Sonnenbrüder fehrten als eine Jugendfreundin ihm gründlich die Leviten liest. Nach achttägiger Berufsarbeit hat er schon gute Lebensrente eingeheimst die an die Möglichkeit einer paradiesischen Lebensweise im Sinne bald nach Deutschland   zurück, ein sechster verunglückte. Der Stifter des Sonnenordens fuchte Mitte Januar 1906 auf und verlobt sich als künftiger Gutspächter mit der Dame. der biblischen Schilderung hier auf Erden glauben. Gibt es nicht herrliche Eilande, so sagen sie, mit reicher Begetation und ewigem Bureden anderer Leute das Krankenhaus auf. Er litt am ganzen Weine, die er als Weinreisender seinem adelsstolzen Onkel prä­Sonnenschein, wo der Mensch nackt gehen, sich von Früchten nähren Körper an Kräße, hatte eine Menge Hautgeschwüre, ferner eine fentierte, haben den alten Herrn so entsetzt, daß er dem entarteten Zunächst war er aber in Neffen ein Stipendium auswirft, mit der Bedingung, daß er dem fann und ledig aller Sorge um seine Eristenz sich fröhlicher Er- Narbenkontraktur am linken Fußknöchel. Die Figur des Schwere­gözung hingeben kann? Da werden alle Krankheiten des Leibes, folge äußerster Gutkräftung überhaupt nicht imstande zu geben. Sein kompromittierenden Berufe entsage. alle Verdüsterungen des Gemütes von dem Menschen weichen; frei Rörpergewicht betrug bei der Aufnahme nur 39 Kilogramm bei einer nöters mit ihrer Mischung von Phlegma, unverschämtheit und von den Gebrechen, Unnatürlichkeiten und Raffiniertheiten des Körpergröße von etiva 1,66 Meter... Gegen seine Behandlung mit Selbstironie kam in der Darstellung Bernhard Herrmanns, Kulturlebens wird er wieder ein vollkommenes, glückseliges Natur- warmen Seifenbädern, mit Perubalsam und antiseptischen Verbänden die des ehemaligen Töpfermeisters und Lebemannes wider Willen seiner eiternden Geschwüre erhob er feinen Einspruch, vielleicht nur, im Spiele Thurners vortrefflich und amüsant heraus. Kor­dafein führen. Auf also! Laßt uns jene glücklichen, tlimatisch weil ihm gefagt war, daß er im Krankenhause fich den Auordnungen rett   repräsentierte Paeschte den besseren" der beiden jungen begünstigten Gefilde aufsuchen und dort ein neues, herrliches Leben des Arztes unterwerfen müsse. Nach seiner Ansicht aber kämen durch Männer. Frau Fanny Wolff war als ehrgeizige parvenu­beginnen! Seit einigen Jahren läßt ein junger Schriftsteller solche Lock- den Eiter der Geschwüre die letzten krankhaften Stoffe aus seinem gattin resolut und charakteristisch, Hedwig Pauly rufe in Zeitschriften für Naturheilverfahren erschallen von der fleinen törper, die ihn bis jetzt verhindert hätten, in den ätherischen Ideal- elene Alma zeigten in ihren Mädchenrollen freie, natürliche Insel Kabaton aus, die 12 Stunden von Herbertshöhe auf zustand überzugehen. Durch reichliche Milchdiät, Eier, Darreichung Anmut. bon Bananen usw.- selbst etwas Hühnerfleisch genoß er zu Deutsch- Neu- Guinea   liegt. Wie es in Wirklichkeit mit diesem legt gelang es, seinen Ernährungszustand seinen Ernährungszustand derart schnell paradiesischen Leben aussieht, fann man aus den Schilderungen ent­nehmen, die der Regierungsarzt Dr. Seibert, der Leiter des Kranken- zu heben, daß er bei seiner Entlassung am 8. Februar, die hauses in Herbertshöhe, in den fürzlich erschienenen amtlichen auf seinen Wunsch erfolgte, bereits 55 Kilogramm(+16 Kilogramm) Medizinal- Berichten über die Deutschen   Schutzgebiete für das Jahr wog. Seitdem habe ich den Stranken nicht wiedergesehen. Bon 1905/06" von der Person und dem Schicksal des erwähnten Sonnen- anderer Seite hörte ich, daß er inzwischen wieder in seiner Er­nährung start heruntergekommen ist. Zweifellos wird er in bruders" gibt. Er schreibt: Der Mann, namens E., der es auf der Schule bis zum längerer oder wahrscheinlich fürzerer Zeit seinen Ideen zum Opfer Primanerzeugnis gebracht hatte, gehörte zu den sogenannten Natur- fallen. Zum Schluß warnt Dr. Seibert weitere Leichtgläubige davor,

"

-

-

-

"

4

und

dt.

Notizen. Theaterchronit. Im Friedrich Wilhelm­städtischen Schauspielhaus geht am Sonnabend, dem Todestage Leffings, nachm. 3 Uhr, Nathan der Weise" in Szene. Der Ertrag ist für den Fonds zur Erhaltung des noch immer gefährdeten Lessinghauses in Berlin   bestimmt. Das Haus soll der Erinnerung Lessings gewidmet werden, außerdem soll ein Theatermuseum im Lessinghause eingerichtet werden. Für Schüler menschen". E. hält volle Rückkehr in den Naturzustand für das Die Ueberführung 8olas nach dem Pantheon einzig Wahre. So geht er auf seiner Jufel völlig nackt, läßt sich sich durch die Rufe des Propheten in das Paradies" auf Kabakon sind die Preise der Pläße extra ermäßigt. locken zu lassen. die Haare wachsen und lebt ausschließlich von Früchten. Er verehrt ist von der Regierung endgültig auf den 2. April, feinen Geburts­Theater. die Sonne als die alleinige Lebensipenderin. Die Früchte, die der tag, anberaumit. Die Regierung wird für diese Feier 35 000 bis Sonne am nächsten wachsen, das sind die Kokosnüsse, seien daher Charlottenburger Schiller Theater: Auf 40 000 Fr. vom Barlament sich bewilligen lassen. die naturgemäßeste Nahrung. Durch dauernden Genuß von Kotos- der Sonnenseite", Lustspiel von Blumenthal und Vier Porträts von Reynolds entdeckt. Aus müssen müsse man hier auf Erden allmählich dem Kadelburg. Das anspruchslose Stückchen, das aus früheren London   kommt die Kunde von vier bisher unbekannten Porträts von von ihm erträumten Jdealzustand kommen, einem ätherischen un- Zeiten der bekannten Firma stammt, fand bei flottem Spiel ein Reynolds, die Claude Phillips soeben entdeckt hat. Die vier Ge­sterblichen Dasein, nämlich dem im Paradiese verheißenen. Diese sehr dankbares Publikum. Die geschickt lancierten, munteren mälde stellen Angehörige der Walter Heneage- Familie dar; sie sind Absichten trägt er in Wort und Schrift vor und gründete einen Wendungen des Dialogs verhüllten die Dürftigkeiten der Er- allem Anschein nach bislang den Kunstkennern entgangen. Sonnenorden", für den er Mitglieder wirbt. Wie jeder findung, und obendrein erhielt man noch allerhand Moralisches Aus Salzburg  Der Besenstil als Tatt stod. Prophet, und mag er auch noch so töricht sein, fand er Anhänger. als Zugabe mit auf den Weg. Zwei Aristokratensöhnchen, die ihr wird der Frff. 8tg." ein lustiges Stücklein berichtet. Erschien da Sein erstes Opfer war ein junger Helgolander von etwa Erbteil bergeudet haben, gelangen durch ein paar angenehme, fürzlich in einer sonntäglichen Aufführung des Walzertraumes der 24 Jahren. Mitte Dezember 1903 traf er hier ein. Vielleicht in schmerzlose Operationen des Komödienschicksals zur Einsicht, daß erste Kapellmeister des Stadt- Theaters zum Staunen des aus­voluminösen Tattstock am fizierte er fich während seines furzen Aufenthalts in Friedrich- nicht Müßiggang  , vielmehr Solidität und Arbeit auf der Sonnen- verkauften Hauses mit einem sehr zu walten. Auf Wilhelmshafen   oder Herbertshöhe mit Malariafieber, das er natür ſeite" des Lebens liegt, wobei dann zugleich selbstverständlich Dirigentenpult und begann seines Amtes lich nicht mit Chinin behandelte,... vielleicht auch übte die Sonnen- Fürsorge getroffen ist, daß der entflohene Mammon alsbald zu den der Bühne gab's allerlei Schwankungen, da und dort wurde einwirkung einen schädlichen Einfluß auf seine Hirnhäute gus. Er Gebesserten zurückkehrt. Die Tochter eines biederen Ofen- gefichert, aber der Dirigent ließ sich nicht beirren. Er schwang die starb bereits sechs Wochen später, ohne daß ich als Arzt zugezogen fabrikanten, der es zum Millionär gebracht und nun, nach den Keule in seiner Hand fast so graziös wie das Stäbchen aus Eben­Befehlen seiner überspannten Frau, den Vornehmen spielen soll, holz! Die Fama brachte des Nätsels Lösung während der Pause in

wurde.

zu

"

-

Der dritte Sonnenanbeter war ein Stapellmeister, ein entfacht einen Wettkampf unter den jungen Leuten. Der eine, den Zuschauerraum: der Kapellmeister hatte um mehrere Flaschen hervorragender Klavier- und Geigenvirtuose, überzeugter Spiritist, der da wirklich liebt, will erst selbst verdienen, um dann das Seft gewettet, daß er die Operette mit einem abgebrochenen Besen­exzentrisch und hochgradiger Neurastheniker. Er hoffte auf diesem Mädchen mit heroischer Geringschätzung der väterlichen Gelder zu stiel dirigieren werde. Daß er die Wette gewonnen hat, wird ihm Wege von seinen Leiden Heilung zu finden. Nach sechsmonatigem freien, während der andere, ein ausgemachter Windhund, die die heitere Kunst wohl verzeihen 1