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zu führen, daß die große Masse der Wählerschaft keine Luft hat, fich von einen solchen Manne im Gemeindeparlament vertreten zu laffen.

Auf, zur Wahl für den Kandidaten der Sozialdemokratie, den Kürschner Mar Mietleŋl Groß- Lichterfelde  .

bestellt,

bei den Wählern

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Die Provinzialabgaben sind bereits erhöht worden; das neue Polizeie Wahlergebniffe. testengeset, welches dem Landage vorliegt, wird ganz außerordent Hermsdorf. Mit geringer Stimmenzahl unterlegen ist unser lich den Stadtfädel mitnehmen. Die Schul-, fowie die Stapital- und Standidat bei der Gemeindewahl. Während unsere Genoffen Schuldenverwaltung stellen immer höhere Ansprüche. Da sei die 106 Stimmen aufbrachten, vereinigten die Gegner 114 Stimmen Entwickelung der gewerblichen Unternehmungen sehr erfreulich. Das auf ihren Kandidaten. Die Wahlbeteiligung war eine sehr schwache. Gutachten über die Uebernahme des Elektrizitätswerks in eigene Die Stichwahl für den Bezirk Westen ist auf Mittwoch, den Röber mit 593 resp. 590 Stimmen gegen 584 reip. 478 Stimmen erfreuliche Mehreinnahme gebracht; troßdent muß an eine Reform Bankow  . Jm Bezirk I wurden unsere Genossen Larfen und Regie hoffe er bald vorlegen zu können. Die Steuern haben eine 25. März, anberaumt. Um ben bürgerlichen Wählern ent- der bürgerlichen Kandidaten gewählt. Im Bezirk II fiegte Genoffe auch fünftig gewachsen zu sein. Die Erweiterung des Schiffahrts, des Steuerplans gegangen werden, um den erhöhten Ansprüchen gegenzukommen, hat man den Beginn der Wahlzeit auf 10 Uhr Clemen mit 728 gegen 515 auf den Gegner entfallene Stimmen. fanals dürfte im Herbst in Angriff genommen werden können. vormittags angefegt und den Schluß um eine Stunde früher vom 1. April ab ist demnach die gesamte III. Klaffe unser. Der ( um 7 Uhr) bestimmt. Auf diese Art glaubt man einen Teil der Reichsverband arbeitete mit unglaublicher Anstrengung. Flugblatt stücke und Gebäude" genehmigt. Ohne Debatte werden die Kapitel Aus Vorjahren"," Grund Arbeiterwähler los zu werden und den Sieg der Sozial- über Flugblatt und eine Wahlaufforderung nach der anderen liefen demokratie zu verhindern. Das Wahlbureau, bestehend aus Gegnern an den beiden Tagen vor der Wahl, per Post wie durch Boten der Gasanstalt vom Stadtv. Seltmann die Herabsehung des Beim Kapitel Gewerbliche Unternehmungen" wird zum Etat der Arbeiterklasse, weiß ganz genau, daß ein großer Teil der Arbeiter auswärts beschäftigt ist. Es ist ein unerhörter Vorgang, mitglieder des sozialdemokratischen Wahlvereins ein. Sogar die Vorstands- Gaspreises auf die Berliner   Ziffer, vom Stadtv. Noster die daß die Wahlzeit für die Stich wahl anders bestimmt wird als wurden in Aufhebung der Gasmessermiete beantragt. Stadtv. Conrad bei der Hauptwahl und noch dazu zugunsten des einen und zum aturagen. ständigst gebeten, zur Bernichtung der roten Rotte der roten Notte bei-( S08.) plädiert für vorläufige Herabsetzung der letzteren um die pälfte und wird hierin vom Stadtv. Hoppe( Soz.) unterstützt. Nachteil des anderen Zeiles der Wählerschaft. Am Wahltage wurden noch drei Flugblätter heraus- Der Erste Bürgermeister und die Stadtv. Just, Adam, Abra­gegeben. Geschleppt Wir erwarten, daß die Arbeiterschaft am Tage der Stichwahl fodaß von bürgerlicher Seite tatsächlich alles auf die Beine gebracht Aenderungsanträge werden darauf sämtlich abgelehnt. Die Ein­wurden einzelne Wähler bis fünfmal. Ha m sprechen gegen jede Kürzung der Gasanstaltseinnahmen. Die über diefes Verfahren quittiert. war. Der Reichsverband wird aber eingesehen haben, daß Geld richtung eines dritten Revierbureaus sowohl als auch die Bildung Johannisthal  . und Gemeinheit allein nicht in der Lage sind, die Sozialdemokratie eines Pensionsfonds für die Angestellten der Gasanstalt werden nach über den Haufen zu rennen. Unsere Genossen taten ebenfalls ihre den Vorschlägen des Magistrats beschlossen. Der Abschluß des Gas­Schuldigkeit. Um 8 Uhr abends, am Schluß der Wahlzeit, standen etats rechnet mit einem voraussichtlichen Ueberschuß von 698 360 27. noch etwa 300 Wähler, größtenteils Arbeiter, vor dem Wahltisch, wünscht Stadtv. Kohe zum Zwede größerer Rentabilität eine ( mehr gegen 1907: 192 100,37 M.). Zum Titel Omnibusbetrieb  welche alle Soffnungen der Reichsverbändler zufchanden machten. andere Linienführung, Stadtv. Glasemann Anbringung von Teilstreckenschildern an der Außenseite der Omnibusse und Stadtv. Gericke Teilstredenbilletts für Hunde. Stadtb. Groger( Soz.) beantragt die Durchführung der Lohnstala der anderen städtischen Arbeiter auch für die Kutscher und Schaffner. Die für diese fests gefeßten Monatslöhne von 110 bezw. 90 M. find absolut unzua reichend. Bürgermeister Kaiser hält den Antrag vom Stand­punkt der Kutscher und Schaffner verständlich, bittet aber mit Rüd sicht auf die Zuschüsse, welche der Betrieb noch fordert, von einer Erhöhung vorläufig abzusehen. Die Stadt zahle die gleichen Löhne wie gleichartige Brivatbetriebe.( 3uruf: Mehr!) Stadtv. Gro­ger hält seinen Antrag aufrecht. Die Stadt dürfe nicht mit pri­baten Gesellschaften, die thr Personal unerhört ausbeuten und auf Trinkgelder hinweisen, in Parallele gestellt werden. Lehnt die Ver­sammlung den gemachten Vorschlag ab, so beweise sie einen großen angel sozialer Pflicht.( Lebhaftes Oho!) Der Antrag wird ab­gelehnt; es stimmen neben den Sozialdemokraten nur 2 bürgerliche tation die Anregung Grogers in Erwägung ziehen. Stadtverordnete dafür. Auf Vorschlag Abraham   soll die betr. Depu Der Ueber­schuß des ganzen Kapitels ist auf 751 800 m. veranschlagt. Kapitel Beranstaltungen und Einrichtungen". Einer in den entsprechend, beantragt der Magistrat die Uebernahme des Leichen. Vorjahren wiederholt von unsern Genossen gegebenen Anregung tragens in eigene Regie. Die Vorlage wird genehmigt, ebenso der Magistratsantrag auf dauernde Pflege der Erbbegräbnisstätte des Der Rechnungsausschuß beschloß, den Magistrat zu ersuchen, der Gr­verstorbenen Oberbürgermeisters Boddin   auf städtische Kosten. richtung eines Krematoriums näherzutreten und ein Projekt vorzus Iegen: Die Versammlung schließt sich dem an.-

In einer Wählerversammlung am Freitag erläuterte Genosse Konrad- Rigdorf das sozialdemokratische Stommunalprogramm. Da Bürgerliche fich nicht an der Diskussion beteiligten, wurden die Anwesenden aufgefordert, am Tage der Wahl einmütig für die Kandidaten der Sozialdemokratie einzutreten. Dies find für die III. Abteilung die Genossen Pirsich und Gobin und für die II. Abteilung die Genossen Pielide und Mertins. Die Wahl findet für die III. Klaffe von 2-7 Uhr und für die II. Klasse von 7-8 Uhr nachmittags statt. Wilhelmsruh  - Rosenthal.

In einer öffentlichen Wählerversammlung am Donnerstag, den 12. März, referierte Genoffe Hans Weber unter lebhaftem Beifall über das Thema:" Sozialismus und Gemeindepolitik". Zu der am Mittwoch, den 18. März, im ersten Bezirk stattfindenden Gemeindewahl wurde der Genosse Hermann Bratvogel­Nordend, und zu der am Donnerstag, den 19. März, im zweiten Bezirk stattfindenden Gemeindewahl der Genosse Christian Schultz- Wilhelmsruh aufgestellt.

Die Wahlen finden statt: nachmittags von 3 Uhr bis abends 7 Uhr, für den ersten Bezirk am Mittwoch, den 18. März im Lokal von Schneider, Wilhelmsruh  , und für den zweiten Bezirk am Donnerstag, den 19. März, im Lokal von Dittmann in Rosenthal. Wir ersuchen, für starte Beteiligung zu sorgen. Gehe ein jeder recht frühzeitig zur Wahl. Für den Rachmittag werden sämtliche Genossen aufgefordert, sich so früh Sie können für die Wahlarbeiten zur Verfügung zu stellen. Adlershof  .

Welches Intereffe haben die Arbeiter an der am 18. März 5. J. stattfindenden Gemeindewahl?" lautete das Thema, über das Genosse Gemeindevertreter Hildebrandt in einer öffentlichen Wählerversammlung referierte. Redner schilderte eingehend die Tätigkeit der sozialdemokratischen Gemeindevertreter in hiesiger Gemeinde und kritisierte scharf die Saumseligkeit der Kommissions­beratungen. Einem vor drei Jahren gestellten Antrag zur Errichtung cines Gewerbefchiedsgerichts und Kaufmannsgerichts sei bis heute noch nicht stattgegeben; desgleichen sei ein Antrag zur Erhebung einer Wertzuwachssteuer nochmals der Kommission überwiesen. Pflicht der Arbeiterschaft sei es, am Tage der Wahl nur dem fozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimme zu geben. An der Diskussion beteiligte sich Genosse Horlik. Die Wahl findet am 18. März, nachmittags von 4-7 Uhr, im hiesigen Gemeinde­amt statt. Kandidat ist der bisherige Vertreter Stuffateurmeister Genoffe Ernst Laube. Aufgefordert wurde noch zum regen Besuch der am selbigen Tage, nachmittags 3 Uhr, bei Kühne stattfindenden Demonstrationsversammlung.

Briz- Buckow  .

Rigdorf.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung. In der schönen stim­mungsvollen Aula der neuerbauten Höheren Mädchenschule in der Berliner Straße begannen am Mittwoch nachmittag um 4 Uhr die Beratungen des Haushalts- Voranschlages für 1908.

Dieser hat bereits den Rechnungs- Ausschuß passiert und liegen dessen Beschlüsse dazu gleichfalls vor. Das Ordinarium schließt in Ginnahme und Ausgabe mit 8 076 900 M., das Haupt- Extra­Ordinarium mit 3 698 424,13 M. ab. Wie üblich ist der Versamma lung auch der Verwaltungsbericht über das verflossene Jahr zu­gegangen. Diesem gibt Erster Bürgermeister Kaiser   einige Be­gleitworte mit auf den Weg. Der Magistrat habe weder schön noch schwarz gefärbt, sondern lediglich Tatsachen aneinander gereiht. des Berichtes, die ein eingehendes Studium unmöglich mache. Die Stadtv. Conrad( Soz.) bemängelt die zu späte Zustellung angekündigte Inangriffnahme des Baues der Volksbadeanstalt müsse nun aber endlich erfolgen. Die Gasanstalt habe einen Ueberschuß der Bürgerschaft auf Beseitigung der Gasmessermiete zu entsprechen. abgeworfen, wie nie zubor; es sei deshalb an der Zeit, dem Wunsche Angesichts der tolossalen Steigerung des Verbrauchs elettrischen Stromes müsse die Errichtung eines eigenen städtischen Elektrizia ist die Staffenfrequenz immer noch sehr hoch; auch die Zahl der tätswerkes bald in die Wege geleitet werden. In den Volksschulen fliegenden Klassen hat sich wieder von 19 auf 23 erhöht. Dagegen ist in der Vorschule die Frequenz wesentlich herabgedrückt worden. tun. Die zu den 5 Schülervorstellungen des Rigdorfer Theaters Warum nicht auch in der Volksschule? Da muß der Magistrat mehr ausgegebene Zahl von 375 Freikarten ist viel zu gering. Bei Ge­nehmigung der Subvention hierzu hat die Versammlung sicher ge­glaubt, daß den Schülern der oberen Volksschulklassen möglichst weit gehend die dramatische Kunst zugänglich gemacht werde. Nach dem Bericht scheinen aber wieder nur die höheren Schulen in erster Reihe berücksichtigt worden zu sein. Die Ersparniffe" der Armen­und Waisenverwaltung geben zu Bedenken Anlaß; hier wird an der verkehrten Stelle gespart. Der Volksbibliothek muß mehr Aufmert­samkeit geschenkt werden. Sie soll ja sehr viele Bände umfassen, doch scheint es mit der Qualität der Werte böse bestellt; denn sonst wäre doch wohl die im vorigen Jahre zugesagte Vorlegung des Satalogs schon erfolgt.

Stadtv. Wusty( Soz.) wünscht, daß der Verwaltungsbericht nicht bloß Tatsachen aneinanderreiht, sondern auch Schlüsse aus In der im Landhaus" stattgefundenen Versammlung hielt Ge- diesen ziehe und auf die nächsten kommunalen Aufgaben hinweise, also etwas vom Programm des Magistrats erkennen lasse. Un­noffe W. Düwell einen sehr eingehenden Vortrag über Gemeinde- richtiges folle man aber nicht bringen, wie die Religionsstatistik, die politit". Hieran anschließend wurden zu der morgen, Montag, den den Tatsachen durchaus nicht entspricht und in dieser Form wert 16. stattfindenden Gemeindewahl die Genossen: Lackierer Emil los ist. Eberhardt, Werderstraße 39, Anfäffiger, und Möbelpolierer Bürgermeister Kaiser   erwidert, daß die Ausgestaltung des Adolf Soldner, Rochowstraße 9, Nichtansässiger, als Kandis Verwaltungsberichts geplant sei. Er werde künftig, von der Etats­daten der Sozialdemokratie aufgestellt. Arbeiter! Genossenberatung losgelöst, später herausgegeben. Das Projekt der Bade­Wähler der dritten Wählerklasse! Daß wir von den bürgerlichen anstalt werde fleißig bearbeitet. Die Ersparnisse der Armenver­Gemeindevertretern nichts zu erwarten haben, geht schon aus der waltung sind auf die Seranziehung der zum Unterhalt verpflich ungünstigen Festsetzung der Wahlzeit von 2-6 Uhr nachmittags teten Dritten zurückzuführen. hervor. Unseren Gegnern find alle Mittel recht, um die verhaßte Sozials Es wird in die Beratung des Haushalts- Voranschlages ein­demokratie auch aus der Gemeindevertretung fern zu halten. Num zeigt, getreten. daß Ihr Euch durch nichts abhalten laffet, Euer Wahlrecht auszuüben. Der Erste Bürgermeister bemerkt einleitend, daß das Jahr 1906 Erscheine ein jeder so früh wie möglich. Wer bis 6 Uhr nicht im den erfreulichen Ueberschuß von 920 100 M. gebracht habe; doch wird Wahllokal ist, geht seines Wahlrechts verlustig. Wer vom Gemeinde- ein solch günstiges Ergebnis nicht wiederkommen. Die Stärkung amt keine Wahlkarte erhalten hat. versehe sich mit Legitimation; der Reserven war daher notwendig. Es ist auch nicht richtig, die Steuerquittung, Invalidenkarte, Kontraft usw. Die Wahl findet Ueberschüsse der Vorjahre einfach vorzutragen, wie bisher geschehen. statt in Bethges Festsälen( Juh. A. Noster), Chauffeeſtr. 39. Unsere Finanzen werden großen Ansprüchen gerecht werden müssen.

die Kamele.

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( Soz.) über die unsachgemäße Ausführung der Desinfektionen miß­Zum Titel Desinfektionsanstalt" spricht sich Etadtv. Wutty billigend aus, welche zu einer Gefahr für die Bürgerschaft führen müsse. Es komme vor, daß erst nach langer Zeit die Desinfektion vorgenommen werde; in einem Falle sei erst nach Monaten die betr. Wohnung desinfiziert worden. Die Instruktion werde von den Desinfektoren nicht befolgt. Ein Straßenreiniger, der als Gehilfe tätig war und das vorgeschriebene Bad nach einer ausgeführten Desinfektion nehmen wollte, ist vom Desinfektor dem Inspektor wegen Arbeitsverweigerung gemeldet worden. Dem folgte die Ent lassung auf dem Fuße, obwohl der Arbeiter doch unbedingt im Interesse der Allgemeinheit gehandelt hat, wenn er auf Innehaltung der Instruktion drang. Die allenfalls zu konstruierende Außeracht­laffung der Disziplin wiegt demgegenüber federleicht und durfte in diesem Falle nie mit der Entlassung bestraft werden. Wir er­warten, daß die Sache nochmals geprüft wird und daß der Magistrat die korrekte Durchführung der Desinfektion im Interesse von Leben und Gesundheit der Bürgerschaft anordnet. Bürgermeister Kaiser und Stadtrat Mier geben die bisher übliche lare Handhabung der Desinfektion zu und erklären, Wandel zu schaffen. Der ent laffene Arbeiter habe tatsächlich die Arbeit verweigert und das fönne nicht gebilligt werden. Im übrigen habe sich dieser schon wiederholt widerspenstig gezeigt. Stadtv. Seltmann wirft dem Beschwerdeführer vor, daß seine Ausführungen in keinem Zusama menhange zum Etat ständen und wohl nur darauf berechnet feien, die Bürgerschaft zu beunruhigen. Stadtv. Wusty( Soz.) stellt fest, daß nicht er, sondern die von ihm angeführten Tatsachen an fich Beunruhigung hervorrufen und daher an dieser Stelle gerügt werden müssen. Die von den Magistratsvertretern vorgetragenen Gründe zur Entlassung des Arbeiters find nicht zu billigen. Der als Zeuge vernommene Desinfektionstutscher habe dem Arbeiter versichert, daß von einer Arbeitsverweigerung nicht die Rede sein kann; wenn er jetzt anders ausgesagt hat, so müssen da Einflüsse mitgespielt haben. Auch für die angebliche Widerspenstigkeit sind keine Beweise zu erbringen bei dem bereits 5 Jahre im städtischen

friße sein Dichterpaar. Tüftelmag ist Romantiker, Nörgelfriße Früher, in der guten, alten Zeit", da hat man wenigstens, nüchternster Wir feihen die Mücken und verfchlucken tenter Reali. menn ber suffelmag hinter einem Baune wenn man glaubte gegen eine Tiergattung begründete Beschwerde etwas rauchen sieht, dann verfällt er in poetische Verzückungen und zu haben, den ordentlichen Rechtsgang innegehalten. Gegen die schwärmt in schwelgenden Strophen von der Urkräfte geheimnis- Malefifanten wurde in aller Form Anklage erhoben, fie erhielten vollem Walten. In der nächsten Nummer des Anzeiger" kommt einen Verteidiger gestellt und es wurde ordentlicher Gerichtstag dann der Nörgelfriße zum Wort, der nachweist, daß der Tüftelmar abgehalten. Heute verfügt ein stellvertretender Landrat und seine Begeisterung an ein Objekt verschwendet hat, das infolge un- Bürgermeister einfach. berechenbarer und undefinierbarer Umstände den rechtzeitigen An­schluß nach Osdorf   verpaßt hat.

( Plauderei aus Treptow  - Baumschulenweg von A. G.) Treptow  - Baumschulenweg ist berühmt. Sein Name kann nice mals in Aeonen untergehen. Dafür hat jener glorreiche Sonntag gesorgt, an dem dreihundert erzumgürtete, mit Ober, Unter-, So wird der ehrsame Ginwohner Treptow  - Baumschulenwegs Hinter-, Border, Seiten- und Nebengewehr bewaffnete Gendarmen vor aller Einseitigkeit bewahrt und fürsorgleich die goldene Mittel­auf drei Vorstandsmitglieder vom sozialdemokratischen Wahlverein straße richtig abgetönten Dentens und geklärten Empfindens dahin­des sechsten Berliner   Wahlkreises fahndeten, und diese Mords- geführt. Und unser Gemeindevorsteher- pardon!- Bürger­halunken doch nicht erwischten. meister! Gehalt 10 000 Mart, freie Wohnung im Mietswerte Also unser Ueberhaupt unsere Gendarmen! Immer wenn ich sie fah, hatte von 1000 m. und 400 M. Repräsentationsgelder. ich den Eindruck, den ein Mann mit nur einer Krempe am Hut Bürgermeister, der jede Woche einen Tag auf das Studium der auf uns macht. Lange habe ich darüber nachgedacht, wodurch dieses Literaturgeschichte verwendet, um Dichter zu entdecken, deren Namen ästhetische Mißbehagen bei mir ausgelöst wird, worin die Stil- für die Straßenschilder von Treptow  - Baumschulenweg verwendet widrigkeit in der Erscheinung eines solchen Wächters der Ordnung werden können, besagter Bürgermeister hat bereits eingehend mit steckt. Endlich kam ich dahinter, was dem Gendarm in seiner Aus dem Gemeindebaumeister darüber beraten, wo in den Bebauungs­rüftung noch fehlt: Gin Spieß, ein fräftiger Spieß, oder eine plan der große Schmuckplay eingefügt werden kann, der dermal­wuchtige Hellebarde. Hätte eine hochweise und fürsorgliche Ober- einst die Standbilder der beiden heimischen Poeten tragen wird. behörde die Gendarmen rechtzeitig mit diesem Instrument aus Soweit wäre in Treptow  - Baumschulenweg alles in schönster gerüstet, dann wären ihnen an jenem bewußten Sonntag die Male- Ordnung. Nur eins vergällte bisher gerade in der schönsten Jahres­fizterle aus dem sechsten Berliner   Wahlkreis nicht durch die Lappen zeit dem wohlhäbigen Bürger den angenehmen Ort. Das waren bie nichtswürdigen, vermaledeiten Müden. Aber wozu wäre eine Aber dann wäre ja auch nicht das Ding passiert", und Treptow  - hehe Obrigkeit ba, wenn sie nicht die Kreiseingesessenen vor solchen Baumschuleniveg nicht berühmt geworden, wird vielleicht der Plagegeistern schützen wollte! Der stellvertretende Landrat erließ reundliche Leser einwerfen. deshalb eine lange Verfügung, durch welche sämtliche Wüden des O, das hat keine Not! In Treptow  - Baumschulenweg passieren Streises Teltow- Beeskow- Storkow zum Tode durch Ersticken ber­noch mehr Dinger, die unserem langgeftredten Doppelort Un- urteilt werden. Und unser Bürgermeister verfügte getreulich sterblichkeit sichern. Ueberhaupt ist die Borstellung, die sich so ein weiter. mitten, zwischen, in und auf Steinen hausender Urberliner von Zum Tode durch Erstiden? Ja wohl! Diese Müden sind unserem Derado an der Spree macht, meist eine ganz falsche. nämlich, wie alle Blutsauger, ganz gerissene Schindluders. Im Und von dem reichen Gemüts- und Geistesleben, das bort fließt, Sommer, wenn sie in ihrem Elemente schwirren, da pijacen sie den sprudelt und schäumt, wo die Natur noch mit Wald, Wasser und Menschen erbarmungslos. Aber wenn der Winter naht, dann grünen, blühenden Auen zur Menschenseele spricht, davon hat so ein blasierter Großstädter überhaupt keine Ahnung.

gegangen.

Ja, verfügen ist leicht. Aber welch schwere Aergernisse fann folche Verfügung zeitigen! Muß nicht in der Seele des Kirchen­gläubigen, dem stets gelehrt wird, daß die Welt nach einem un­und herrlichste eingerichtet ist, der schwerste konflikt entstehen, erforschlich weisen Plane eines allweisen Schöpfers auf das beste nicht und herrlichste eingerichtet ist, der schwerste Stonflitt entstehen, wenn er wahrnimmt, daß schon ein stellvertretender Landrat einmal ein wirklicher, wahrhaftiger Landrat! in den Schöpfungs­plan hineinpfuscht, und ein Geschöpf, das der liebe Gott doch zweifellos mit vielem Vorbedacht geschaffen hat, einfach aus der Schöpfung streicht?!

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Und auch der wissenschaftlich Denkende kommt in eine schlimme Situation. Weiß er doch, daß gerade den kleinen und unschein­baren Tieren die wichtigsten Funktionen im Haushalt der Natur zufallen. Muß er nicht fürchten, durch die Ausrottung einer Tierart die Oekonomie des Weltalls in der empfindlichsten Weise

zu stören?!

An so etwas denkt natürlich ein stellvertretender Landrat und ein weiterverfügender Bürgermeister nicht. Und noch weniger haben die beiden den Konflikt vorausgesehen, den sie mit ihrer Ver­fügung in die Familie des Registrators Gottfried Leberecht Schulze trugen,

Leberecht Schulze ist loyal bis auf den kleinsten Knochen. Dev leisefte Wink hoher Obrigkeit ist für ihn unverbrüchliches Gebot. Das hatte im vorliegenden Falle schlimme Wirkungen. Denn auch in der Schulzeschen Wohnung überwinterte eine Müde. Nie hatte sie sich unmanierlich benommen. Im Gegenteil! Sie hatte das Dasein der Schulbeschen Familie verschönt. Wenn am Abend die Lampe   brannte und die ganze Familie am Eische saß, dann kam die Mücke aus ihrem Versteck und summte leise, ganz leise über dem Tische ihre Weise. Daran hatte man sich bald so gewöhnt, daß das richtige wohlige Gefühl traulicher Behaglichkeit in der Schulzeschen Familie sich erst einstellte, wenn das Summen der Müde ertönte. Die Mücke war für Schulhes das Heimchen am

suchen sie in den Wohnungen der Menschen ein warmes Pläßchen gum leberwintern. Und in diefer ganzen Zeit, in der sie zu Gaste Geistesleben? Ja wohl! Treptow  - Baumschulenweg hat dazu beim Menschen sind, da verhalten sie sich so artig, fo fittsam, als jein eigenes Organ. Er erscheint freilich nur dreimal wöchentlich, hätte nie eine ihrer Sippe fich an Dienschenblut gütlich getan. und was die Auflage anbelangt, so würde sie, wenn das Blatt auf Aber diese Verstellung soll ihnen hinfüro nichts mehr helfen. der Maschine zum Druck fäme, welche die Zehntausende des Erbarmungslos sollen sie in den menschlichen Wohnräumen durch Serd; sie gehörte zur Familie. Andere Leute hielten sich Kazen, Vorwärts" auswirft, in der Zeitspanne fertiggestellt sein, die der den Dampf giftigster Migturen vom Leben zum Tode gebracht Hunde, Kanarienvögel oder Kaninchen. Schultes hatten ihre Mücke. Maschinenmeister brauchte, um" Satschi!" zu machen. Aber der werden, wie nur je ein eher durch die heilige Inquisition an- Die verzehrte nichts, fostete nichts, beschmuste nichts und war doch Inhalt! Wie Weimar   weiland seinen Schiller und Goethe hatte, geräuchert wurde. Also will es die Verfügung des stellvertretenden so ein liebes nettes Tierchen. Aber dieser idyllische Zustand mußte so besikt Treptow  - Baumschulenweg   im Züftelmag und im Nörgel- 1 Randrates und die Weiterverfügung unferes Bürgermeisters, Inun aufhören. Auch die Schulzesche Müde mußte sterben.