an
Lehmann Hinties, wo fatholische Geistliche für den sozialdemokras| landslosigkeit erhoben hat, ich sage, so dumm sind wir nicht, daß anderes, als wenn wir in der Oppofition uns unter. tischen Kandidaten agitiert hätten. Wahrscheinlich, leider zu wenig. wir, wenn Fürst Bismarck eine so bittere Schifane gegen einen best üzen, obwohl wir in anderen Situationen mit aller Energie ( Große Heiterfeit.) Biel mehr hätten sie es tun müssen, dann fäßen stimmten Kandidaten geübt hat, dann sagen, wir sind gewählt von gegen das Zentrum Front machen. Sie zwingen uns ja gerade, die Bertreter des Blocks hier nicht so zahlreich. Sie haben doch Bismarcks Gnaden.( Heiterkeit.) Sonst könnten Sie ja in irgend gegen Ihre illiberale Politik mit dem Zentrum Opposition zu den katholischen Geistlichen das aktive und passive Wahlrecht einem sicheren Wahlkreise für uns eine Depesche der Regierung ber machen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Um was es sich gegeben. Von dem Augenblicke an, wo die Geistlichen die Kanzel anlassen, man solle für Singer stimmen, und dann behaupten, bei der Zeugenvernehmung handelt, hat Herr Mugdan immer noch zur Agitation mißbrauchen, sind wir die ersten, die eine solche Singer müßte das Mandat niederlegen.( Heiterteit.) Nein, wir ver- nicht verstanden. Wir haben ja gerade beantragt, Herrn Keim Agitation verurteilen. Aber im übrigen sind die katholischen langen Untersuchung der wirklichen Verhältnisse, und gerade dagegen darüber zu vernehmen, welche Tatsachen oder Erklärungen feitens Geistlichen doch nicht Wähler minderen Rechtes. Ja, wenn sie für sträuben Sie sich ja. Weiter hat Herr Wiemer gesagt, Eickhoff habe der Beamten ihn zu seiner Aeußerung veranlaßt haben. Zum Sie agitieren, dann find sie die guten Patrioten.( Sehr gut! bei selbst in einer Rede erklärt, daß er bon einer amtlichen Schluß hat Herr Mugdan noch den Fall Sabor den Sozialdemokraten.) Selbst in diesem Wahlkreise des Herrn Wahlbeeinflussung nichts genuißt habe. Ich habe gar keinen geführt und dabei selber fagen müssen, daß daß in dem Eickhoff haben Sie ja um die Stimmen des Zentrums bitten müssen; Anlaß, an diesen Worten des Herrn Eickhoff zu zweifeln. Aber ich Protest gegen Sabor von einer amtlichen Wahlbeeinflussung trok der amtlichen Wahlbeeinflussung, trotz des Eintretens des Herrn habe auch keinen Anlaß, sie zu glauben.( Heiterkeit.) Ich weiß ja gar feine Rede gewesen ist. Es ist uns nicht eingefallen, die FreiReichskanzlers fäße Herr Eickhoff ohne die Stimmen des Zentrums nicht, ob nicht der Kollege Eickhoff an einem Gedächtnisfehler sinnigen zur Mandatsniederlegung aufzufordern. Wir muten dem nicht hier. Auf einer offenen Postkarte ist an die katholischen leidet.( Unruhe bei den Freifinnigen.) Nun, für meine Behauptung Freifinn nur zu, daß er seine politische Reinlichkeit einschäst so hoch Pfarrer geschrieben worden:„ Es bleibt bei der Parole: für habe ich auch einen sprechenden Beweis. Herr Eickhoff hat auch wie wir und ein Beweisverfahren über die amtliche WahlEidhoff". Zentrumswähler, haltet Disziplin. Hoch das Vaterland, öffentlich erklärt, er würde seine eigenen Parteigenossen beeinflussung einleiten läßt. In diese Lage sind wir weder im nieder mit dem Umsturz, Mann für Mann für Richard Eickhoff!" berklagen, weil sie behauptet hätten, er hätte die ehrenwörtliche Falle Sabor noch im Falle Heine gekommen, wie Herrn Mugdan ( Stürmische Heiterfeit.) Es fehlte nur noch der öffentliche Erklärung abgegeben, im Falle einer Doppelwahl die Wahl in Mühl- selber sagt. Wenn Sie also diese Fälle hier anziehen, so tun Sie Dank des Herrn Eickhoff an die Zentrumspartei , wie ihn Herr hausen anzunehmen. In der Mühlhauser Zeitung" haben sechs es mur, um die Ihnen unangenehme Tatsache zu verwischen, daß Cuno abgestattet hat.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Barteigenossen des Herrn Eickhoff die Behauptung des Herrn Eickhoff die Behauptung aufrecht Sie in einem für Sie unangenehmen Beweisverfahren ganz elend Angesichts dieser Tatsachen macht es sich sehr schön, wenn die Frei- erhalten ich will aus der Erklärung nur den Schluß tueifen.( Unruhe links, Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) finnigen hier gegen das Zentrum losziehen und vom nationalen satz vorlesen:„ Tatsache ist, daß Herr Professor Eickhoff Abg. Dr. Mugdan( frf. p.): Zwischen Sozialdemokraten und Block sprechen, wo sie doch mit Hülfe des Zentrums gewählt find. in der Komiteefizung bom 22. Dezember 1906 uns Bentrum fcheint doch eine innigere Gesinnungsgemeinschaft zu beSie verunglimpfen uns, weil wir in gewissen Fragen mit dem versprochen hat, im Falle einer Doppelwahl seinen stehen.( Lachen bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) Sonst Zentrum stimmen, während Sie doch nur deshalb nicht mehr mit thüringischen Wählern treu zu bleiben." Es steht würde Herr Fischer seinen Parteigenossen wohl vorwerfen, daß sie dem Zentrum stimmen, weil Sie Ihre eigenen Grundsätze längst also Aussage gegen Aussage. Weiter meint Herr Wiemer, der An- fich Zentrumsunterstüßung gefallen lassen. In Parallele mit Herrn preisgegeben haben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten, Un- trag auf Beugenvernehmung des Generals Keim erübrige sich, weil Fischer will ich mich nicht stellen. Mein Ehrgeiz ist größer. ruhe bei den Liberalen.) Herr Mug dan hat es ja gesagt: Sie auch, wenn er die Behauptung im Briefe zugebe, das noch kein( Schallende Heiterfeit. Buruf bei den Sozialdemokraten: Der geht fühlen sich so sehr wohl in der zufälligen Rolle der politischen Be- Beweis für das Stattfinden amtlicher Wahlagitationen sei. Wenn auch nach Orden!) Herr Fischer will wissen, weswegen ich vom deutung des Zentrums und Herr Payer erklärte öffentlich: wir Sie dies Bedenken haben, brauchen Sie ja nur dem Antrag Judentum zum Christentum übergetreten bin. Das erinnert start wollen der Regierung auch nicht einmal den Vortvand geben, uns Gröber zustimmen, der durch unseren ergänzt wird. an einen Inquisitionsprozeß. Wie er darüber denkt, warum ich abzulehnen. Er weiß also ungefähr, wie er die Regierung einzu Ferner meinte Herr Wiemer, es tangiere ihn wenig, wenn Christ geworden bin, ist mir gleichgültig. Herr Fischer sagt, Sie schäzen hat( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.), und wenn sie wir behaupten, er gebe feine Grundsäße preis. Er fei müßten mit dem Zentrum gehen, weil wir unsere Grundsätze vereinmal herausgeschmissen werden, so werden sie gar nicht wissen, wie nicht im Reichstag, um unsere Grundsäge zu vertreten. So un leugnen. sie sich zu stellen haben. Ich glaube ja nicht, daß das heute oder bescheiden sind wir nicht. Wir verlangen nur, daß er, und seine Als wir unsere früheren Grundsäke noch hatten morgen geschieht, denn sie haben eine solche Partei ihre Grundsäte so vertreten, wie wir die nnferen.( Buruf bei den Freifinnigen.) Sie fagen ja, ja. Aber als Sie die feierliche Er( Schallenbe Heiterfeit auf allen Seiten des Hauses. Die Abgg. flärung abgaben, Sie verleugneten Ihre Grundsätze nicht, da haben v. Kröcher und Heydebrand b. d. Lase, die auf den Belviesen( Unruhe bei den Freifinnigen. Vizepräsident Dr. Paasche: Ihre eigenen Blockgenoffen, bie Nationalliberalen und Konservativen, Referentenplägen fißen, fönnen sich vor Lachen kaum halten), find Das gehört nicht zur Sache!) D, das gehört sogar sehr zur Wahl hell aufgelacht.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten und die Sozialdemokraten ja auch nicht mit uns zusammen gegangen. ( Stürmische Heiterfeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.), im Zentrum.) Weiter meint Herr Wiemer, er habe auch Flugblätter Gegenwärtig sind wir dabei, in Preußen das Reichstagswahlrecht zu denn es wird hier behauptet, der Freifinn habe sich die Unter- gesehen, die an der Ehre seiner Fraktion rütteln. Das mag schon erkämpfen.( Schallende Heiterkeit.) Und Sie stören uns und fallen stützung der Regierung bei den Wahlen bewußt gefallen lassen. Die fein. Aber hier handelt es sich darum, daß das Flugblatt, aus dem uns in den Rücken.( Lachen und Burufe bei den Sozialdemokraten.) Schwierigkeiten haben sich ja erst nachher ergeben, als am ich vorgelesen habe, nach der Protestbehauptung vom Kolonial- Sie dürfen uns nicht vorwerfen, daß wir unsere Grundsäge ver4. Dezember die Freisinnigen dem Reichskanzler das Bersprechen ab- amt herausgegeben und von der Regierung zur Ver- leugnen, denn Sie tun es ja täglich.( Große Heiterkeit bei den geben mußten: Ihr müßt Order parieren, das dumme Daherreden breitung gelangt ist. Und eben das wollen wir unter Be- Sozialdemokraten. Bravo! bei den Freifinnigen.) hört auf. Ihr müßt Euch einen Manltorb anlegen laffen.( Große weis stellen.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Damit schließt die Diskussion. Heiterkeit.) Bei der Wahl Hennig erkennen Sie die amtliche Wahl- Abg. Wiemer( frf. Bp.): Ueber die Gründe des Telegramms Es folgen persönliche Bemerkungen. beeinflussung an, bei der Wahl Böhme, an dessen Wahlkreis Sie Fürst wünscht Sabor" habe ich mich nicht ausgelassen, sondern nur Abg. Cuno( frs. Vp.) bestreitet, nach seiner Wahl den Geistlichen interessiert sind, bestreiten Sie fie.( Buruf links: Warten Sie gefagt, die Sozialdemokraten hätten daraus die Konsequenz ziehen den Dank für ihre Unterstüßung ausgesprochen zu haben. Er habe doch ab!) Wer auf die Freifinnigen wartet, der wird sicher zum müssen, daß Sabor das Mandat niederlegte. Die Vorgänge bei der lediglich in dem allgemeinen Dank an seine Wähler auch einen kathoNarren.( Große Heiterfeit.) Man fagt weiter, Herr Eidhoff Wahl in Mühlhausen hat Abg. Fischer so dargestellt, als ob Eickhoff lischen Geistlichen, den Vorsitzenden des Wahlkomitees der Zentrumsfei an dem Ganzen unschuldig und für die Beeinfluffungen nicht loyal gehandelt habe. Ich fann ihm mitteilen, daß wir mit den partei, genannt. nicht verantwortlich zu machen. Bei der Wahl Schwabach ist Parteigenossen in Mühlhausen eingehend über zwei Stunden lang Abg. Fischer( Soz.): Herr Cuno hat meine Behauptung boIIaber auch tein Beweis dafür erbracht worden, daß alle über die Angelegenheit verhandelt haben, und daß die dortigen Ver- inhaltlich bestätigt( Lachen bei den Freifinnigen), er hat nur einzelnen Praktiken der Wahllleiter persönlich von Schwabach ver- trauensmänner anerkannt haben, daß es sich bei ihrer ersten Auf- unterlassen, noch hinzuzufügen, daß der Geistliche, der für anlaßt worden sind. Aber er hat sie sich doch gefallen laffen. Das faffung um Mißverständnisse gehandelt habe.( Lachen bei den Sozial- ihn eingetreten ist, durch den Landrat erst dafür tommt mir so vor, als wenn der Hehler erklären würde: ich habe demokraten und im Zentrum.) gewonnneu ist, für Cuno einzutreten.( Hört! hört! bei ja nicht gestohlen, aber er bleibt im Besitz des gestohlenen Gegen den Sozialdemokraten.) standes und nutzt ihn aus.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die Mehrheit des Reichstages muß sich auf den Standpunkt stellen, den auch Herr Spahn ausgesprochen hat: im Interesse seiner Würde ist der Reichstag gezivungen, Beweiserhebungen in diesem Falle
Kunst der Rückgratlosigkeit
bornehmen zu lassen.
Abg. Wagner(.): Wir werden für die Beschlüsse der Rome mission stimmen und schließen uns den Ausführungen des Abg. Heinze an.
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Abg. Fischer( Soz.): Herr Wiemer meint, wir müßten die Sonfequenz ziehen, ein Mandat wegen amtlicher Wahlbeeinflussung Wellstein und Albrecht abgestimmt. Der Antrag Wellstein( 3.) In der Abstimmung wird zunächst über die Eventualanträge niederzulegen, wenn eine Depesche wie jene des Fürsten Bismard er wird mit großer Mehrheit angenommen. gangen ist. So naive Leute sind wir nicht, das zu tun, weil vom über den Antrag Albrecht, Die Abstimmung gegen den die Freisinnigen, Regierungsfize aus Schikane gegen andere eine folche Depesche er Stonservativen und Nationalliberalen stimmen, bleibt zweifelhaft. laffen wird. Sie hätten ja gegen die Wahl Protest erheben und Der Hammelsprung ergibt seine Ablehnung mit 142 gegen 142 Beweiserhebung verlangen tönnen. Dann wären wir vielleicht in Stimmen.( Große Heiterkeit.) Die Abstimmung über den Antrag dieselbe Situation gekommen als Sie heute. Und wenn jemand in Gröber ist eine namentliche. Sie ergibt die Ablehnung unferer Partei sich in der Weise der Ermittelung der Wahrheit des Antrages mit 163 gegen 126 Stimmen bei einer Stimm Abg. Wiemer( frf. p.): Auch ich könnte ja zur Belebung der widersett hätte, wie jetzt Sie, so versichere ich Ihnen, daß er nicht enthaltung. Den zweiten Teil seines Antrages zieht Abg. Gröber Debatte beitragen, wenn ich hier Stellen aus sozialdemokratischen in der Partei bleiben würde.( Zustimmung bei den Sozial zurück. Hierauf wird über den Antrag der Kommission Flugblättern borbrächte, die an unwahrheit und Geschmacklosigkeit demokraten.) Weiter wirft Herr Wiemer mir vor, ich bezweifle auf Gültigkeitserklärung der Wahl abgestimmt. Da die nichts zu wünschen übrig lassen. Aber damit würden wir nicht die Wahrheitsliebe des Herrn Eickhoff. Das habe ich nicht wirtschaftliche Vereinigung wieder dagegen stimmt, bleibt die Ab mur Die Angriffe der Sozialdemokraten, wir ließen getan, sondern erklärt, ich habe keinen Grund, ihm ſtimmung wieder zweifelhaft.( Große Heiterkeit.) Der Hammelsprung unsere Grundsäge im Stich, lassen uns außerordentlich fühl. Was in dieser Frage zu glauben, weil es nicht ausgeschlossen ergibt die Annahme des Kommissionsantrages mit 147 gegen 143 beurteilen wir, unser Verhalten ist, daß er liberale Grundsätze find, einem Irrtum, einem Gedächtnisfehler unterGedächtnisfehler unter- Stimmen.( Bewegung.) richten wir nicht nach den Wünschen des Herrn Fischer ein. liegt.( Burufe bei den Freisinnigen.) Sie wollen das also aus( Lebhafte Zustimmung bei den Freifinnigen.) Die Wahlprüfungs- fchließen! Schön, dann ist es doch sehr wunderbar, daß Herr Wiemer, Tommission hat stets dieselbe Stellung eingenommen, wie jetzt. Herr wie er hier felbft erzählt hat, volle zwei Stunden gebraucht hat, um Vg.) Die Kommission beantragt Beweiserhebungen. Naab hat angedeutet, wir denken jetzt milder über amtliche Wahl- feinen eigenen Parteigenossen flar zn machen, daß Herr Eickhoff die beeinflussungen, als früher, weil es sich um einen von uns Wahrheit gesagt habe.( Große Heiterkeit.) Aber selbst nach der zweihandelt. Das ist nicht der Fall.( Lachen bei den Sozial- stündigen Zusammenkunft hat es immer noch Parteigenossen von demokraten und im Zentrum.) Aber im Wahlkreis von Ihnen gegeben, die es nicht glaubten. Und da werden Sie mir den Eickhoff ist die Regierung nicht zugunsten irgend einer Partei 8weifel, ob Herr Eidhoff in dieser Sache nicht irrt, schon gestatten oder irgend eines Kandidaten eingetreten. Auch Flugblätter müffen.( Lebhafte Bustimmung bei den Sozialdemokraten und im des. Flottenvereins sind mit Wissen des Herrn Eickhoff nicht Zentrum.)
weiter fommen.
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Abg. v. Saß Jaworski( Pole) schließt sich den Abgg. Gröber und Fischer an; die Zurückweisung amtlicher Wahlbeeinflussung ist nötig im Interesse der Freiheit und Unabhängigkeit der Wahl. Abg. Wellstein( 3.) bemerkt, fein Eventualantrag auf Ausdehnung der Beweiserhebung sei nur eine Konsequenz der Anträge Gröber Abg. v. Derken( Rp.): Wir stimmen gegen die Beweiserhebung, weil die Tatsache, daß die Flugfchriften im Stolonialamt gedrudi find, auf die Entschließung der Wähler ohne Einfluß war. Sollte die Mehrheit Beweiserhebung beschließen, so werden wir dem Antrage Wellstein zustimmen.
und Albrecht.
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Es folgt die Wahl des Abg. Dr. Boehme Marburg( Wirtsch. Abg. Neumann- Hofer( frs. Wg.) begründet unter großer Unruhe des Hauses einen Antrag Ablaß auf weitere Beweiserhebungen. Abg. Raab( Wirtsch. Vg.): Es ist eigenartig, daß dieselbe Seite, die eben Beweiserhebungen abgelehnt hat, jetzt selbst verschärfte Beweiserhebungon beantragt.( Sehr gut!) Wir haben gegen die beantragten Beweiserhebungen nichts einzuwenden, wenn wir auch triftige Gründe dafür nicht finden können. Abg. Neumann- Hofer( fri. Vg.): Ich muß entschieden bestreiten, berbreitet worden. Der Protest behauptet, es seien Flugschriften Abg. Dr. Mugdan( frf. p.): Daß Herr Fischer die Behauptung, verbreitet, die im Kolonialamt hergestellt sind; aber es ist nicht be- welche die Mühlhauser Zeitung" zurüdgenommen hat, wiederholt, daß die freifinnige Fraktionsgemeinschaft bei der vorigen Wahl sich des General Keim fann nicht ergeben, daß eine amtliche Wahl gegen uns mit den größten Lügen und Beschimpfungen. Daß er Sozialdemokraten und Nationalliberalen abgelehnt; der Komwiesen, daß dies den Wählern erkennbar war. Auch die Vernehmung wundert mich nicht. Denn die sozialdemokratische Presse arbeitet prinzipiell gegen Beweiserhebungen gewehrt habe. Der Antrag Ablaß wird gegen die Stimmen der Freifinnigen, beeinfluffung stattgehabt hat, eine solche hätte Herrn Eidhoff bei sich um den Fall Sabor herumbrüdt, läßt tief bliden". Tatsäch- Sozialdemokraten und Nationalliberalen abgelehnt; der Rommissionsantrag wird angenommen. Desgleichen werden Be unseren braven Wählern im bergischen Lande höchstens schaden lich ist im Fall Sabor Protest erhoben worden, freilich nicht weiserhebungen beschlossen über die Wahl des Abgeordneten können.( Beifall bei den Freifinnigen.) Das befannte Telegramm wegen des Telegramms, sondern wegen seiner Formalien. ernste bt( natl.), wühlhausen- Langenfalza. Bismards:" Fürst wünscht Sabor" haben die Sozialdemokraten auch aber auch in dem Fall des Hutmachers Heine Magdeburg, Ueber die Wahl des Abg. Böhle( Soz.), Straßburg , benicht als amtliche Wahlbeeinflussung angesehen.( Sehr gut! bei den der mit der Hülfe des Magdeburger Polizeipräsidenten Freifinnigen.) Ich bitte Sie, den Antrag der Wahlprüfungs- gegen den Fortschrittsmann Büchtemann gewählt ist, war bie antragt die Kommission ebenfalls Beweiserhebungen. Kommission anzunehmen.( Bravo ! bei den Freifinnigen.) Sozialdemokratie nicht so schämig, ihn zur Niederlegung des Mans Antrag auf weitergehende Beweiserhebungen. Redner führt eine Abg. Müller- Iserlohn( frs. Vp.) befürwortet auch hier einen dats zu veranlassen. Auch in der Sozialpolitit werde ich den Be- Antrag auf weitergehende Beweiserhebungen. weis führen, daß die Sozialdemokratie rücksichtslos die Grundsätze Anzahl Fälle an, in denen Wahlbeeinflussungen durch Geistliche stattverleugnet, deren Befolgung sie von den bürgerlichen Barteien ver- gefunden haben sollen, und bittet aus diesen Gründen um Annahnie langt.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Das soll Ihnen schwer des Antrages der Freifinnigen. Abg. Dr. Neumann- Hofer( frf. Vg.) geht noch auf einige weitere werden!) Im Fall Eickhoff ist eine amtliche Wahlbeeinflussung Einzelheiten des Proteſtes ein. nicht erwiesen. Die Wahl ist absolut rite zustande gekommen. Einzelheiten des Proteſtes ein. Abg. Fischer- Berlin ( Soz.) verteidigt als Referent den Beschluß Daß einige Zentrumsleute für Eickhoff gestimmt haben, nimmt Herr Fischer sehr übel. Nun, er ist ja selbst einmal der Kommission. In den meisten der Fälle ist gar nicht angegeben, Bentrumsmann gewesen, und kann es nun nicht begreifen, daß das in welchem Wahlbezirke der Betreffende gewählt haben soll. Daher Bentrum auch einmal lieber für Herrn Gidhoff als für einen Sozial- hat die Kommission den Protest ihrer seitherigen Pragis gemäß in diesen Bunften mit vollem Rechte abgewiesen. Ich gestatte mir noch demokraten stimmt.( Bravo ! bei den Freifinnigen.) einige Ausführungen als Parteimann. Herr Müller- Iserlohn hat Abg. Fischer( Soz.): Man muß schon auf der geistigen Höhe mir vorgehalten, ich hätte in der Kommission einen Stimmzettel Abg. Dr. Spahn( 3.): Wenn die Beweiserhebung nicht be- des Dr. Mugdan stehen, um an meine Eigenschaft als früherer für Böhle für gültig erklärt, auf dem das Wort„ Spizbube" schlossen wird, sollte man lieber flar fagen: Die amtliche Unterstützung Bentrumsmann zu erinnern. Wenn ich das Alter gehabt hätte, das stand. Ich habe in der Kommission erklärt, das sei kein Vorbehalt, der Wahlen ist zulässig.( Bustimmung im Zentrum und bei den Herr Mugdan hatte, als er den Glauben seiner Bäter verließ( Heiterfeit sondern eine ungehörige Bemerkung. In den 16 Jahren, seitdem Sozialdemokraten.) bei den Sozialdemokraten, Glocke des Präsidenten), dann könnte ich in der Wahlprüfungskommission bin, habe ich eine große Abg Fischer.( S03.): Herr Mugdan mich vielleicht in Parallele mit mir stellen. Wenn er Fülle gefchmadlofer Stimmzettel für gültig erklärt, weil das WahlNur ein paar Worte. Herr Wiemer hat mit dem Hinweis ge- aber weiß, daß ich seit meinem 19. Lebensjahre in der Sozial- reglement uns teine Handhabe bietet, fte zu tassieren. Wenn der schlossen, daß in den achtziger Jahren Fürst Bismard nach Frankfurt demokratie tätig bin, wird er wohl kaum von einer alten Zentrums- Hauptmann von Köpenid all die Stimmen, die in den Depeschiert haben soll.( Buruf: Sat 1 ) Ich weiß nicht, ob alle die, liebe von mir reden können. Zentrumsmann war ich als junger einzelnen Wahlkreifen auf ihn abgegeben worden find, in einem die hier„ hat" schrieen, die Depesche gelesen haben.( Heiterkeit.) Sterl, weil ich diese Auffassung aus meinem Elternhause einzigen Wahlkreise erhalten hätte und wenn er wählbar wäre, so Aber soviel weiß ich auch in der Politik Bescheid, daß Fürst Bismard mitbekommen habe. Ich würde mich schämen, wenn ich das leugnen hätten wir ihn vielleicht hier als Kollegen.( Große in den achtziger Jahren nach Frankfurt a. M. depeschiert haben foll. wollte. Wenn Herr Mugdan fagen fönnte, sein Uebertritt wäre Seiterkeit.) Es gibt ja so viele geschmacklose Leute und so viele Efel ( Stürmische Stufe bei den Freifinnigen: Hat! Sat! Glode des ebenso erfolgt wie bei mir, weil seine Ueberzeugung ihm nicht mehr ich will mich mal höflich ausdrücken.( Erneute große Heiterkeit.) Bräsidenten), depeschiert haben soll: Fürst wünscht Sabor!"( Bu gestattete, beim Judentum zu bleiben, dann mag er sich mit mir Serr Müller- Meiningen hat durch seine Ausführungen bewiesen, daß rufe: Hat 1). Es ist ja möglich, aber es beweist bloß, daß Fürst in Parallele stellen.( Unruhe links.) Wenn er soviel für feinen feine Partei, die jetzt im Falle Böhle plötzlich so gewissenhaft ge Bismard teine Gewissensstrupel gehabt hat, wenn seine politischen neuen Glauben gearbeitet hätte, wie ich für meine Partei, dann worden ist, mücken seigen will, während sie kurz vorher Kamele 3wede in Frage famen. Der Abgeordnete Wiemer hat daraus würde ich ihn für einen anständigen Menschen halten.( Große Un- geschluckt hat. Hier wollen die Freifinnigen an uns die elendeſte, die Schlußfolgerung gezogen, wir müßten deshalb in einem ruhe bei den Freisinnigen. Lebhafte Zustimmung bei den Sozial- fleinlichste Rache nehmen ich nehme es Ihnen nicht übel, ich speziellen Falle, wenn amtliche Wahlbeeinflussungen der Regierung demokraten.) schätze Sie nur so ein, wie Sie es verdienen.( Sehr richtig! bei den borlägen, von den Freisinnigen nicht verlangen, daß sie der Forde Vizepräsident Dr. Paasche: Wollen Sie nicht auf die Tribüne Sozialdemokraten.) Wir werden für alle Ihre Anträge rung nach Beweiserhebung über die Behauptungen des Wahlprotestes tommen, Sie werden vor Störungen von der linken Seite doch nicht stimmen, wir tun Ihnen nicht den Gefallen, sie abzulehnen, obwohl zustimmen. Der Vergleich wäre in dem Augenblick angebracht, wo sicher sein. wir überzeugt find, daß dabei nichts herauskommt. Den Standpuntt, ein Wahlproteft gegen Sabor vorgelegen hätte, daß er auf Grund Abg. Fischer: Ich habe nur noch ein paar Worte zu sagen. daß die Pfarrer nicht das Recht haben, die Macht, die ihnen der amtlicher Wahlbeeinflussung gewählt sei, und wenn wir uns dann Herr Mugdan meint, wer im Glashause fist, soll nicht mit Steinen Talar verleiht, zur Wahlagitation zu mißbrauchen, daß fie aber als in den Argumenten ergangen hätten, in denen Sie sich heute er- werfen. Wo fißen wir denn im Glashaufe? Daß wir Zentrums- Privatpersonen dasselbe Recht haben wie alle übrigen Staatsbürger, gangen haben. Aber so dumm sind wir nicht.( Heiterkeit.) Wenn wahlhülfe angenommen haben, haben wir nie geleugnet und er- haben wir immer vertreten. Am 16. November 1906 aber hat Herr fich Fürst Bismard einmal aus irgend einem schifanösen Grunde blicken darin feine Unehre. Wenn man aber so wie der Freifinn Müller- Meiningen ausgeführt:„ Wir müssen jede Beeinflussung der gegen eine Persönlichkeit, ich glaube, es fam Sonnemann damals jetzt es als ein Unglück für die Nation bezeichnet, wenn eine Wahlen durch Staatsbeamte unbedingt bekämpfen. in Frage, den er ja haßte wie die Sünde und gegen Majorität mit dem Zentrum zustande täme, fo so tann man dahingestellt bleiben, об die Geistlichen mittelbare oder den er wie gegen Eugen Richter den Vorwurf der Bater- auf Bentrumswahlhülfe wahrlich nicht stolz sein. Das ist ganz etivas unmittelbare Beamte find. Der Geistliche hat nach meiner
Es tann