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Marokko.

Die Pariser   Gesandten.

Paris  , 19. Mai. Die hier weilenden Abgesandten Mulah Hafids beabsichtigen, heute der Botschaft der Vereinigten Staaten  , sowie auch den Gesandten Belgiens  , Portugals   und Schwedens   ein Schreiben zu überreichen, in dem die in Fes erfolgte Ausrufung Mulay Hafids zum Sultan bekannt gegeben wird.

Spanier und Franzosen  .

London  , 19. Mai. Morningleader" meldet aus Tanger  : Gerüchtweise verlautet, daß ein neuer Zusammenstoß zwischen spanischen Soldaten und französischen   Spahis stattgefunden hat, wobei drei Spanier, darunter ein Kapitän, getötet worden seien.

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Berhandlungen im Baugewerbe, die sich lange hinzogen, und es schon, daß so biele Kollegen unter den jebigen Verhältnissen daran, daß der Himmel dort lange voll trüber Wolken war. Man Affordarbeit leisten. Daß nun aber sogar die Affordarbeit der wußte nicht, ob es zum Abschluß eines Tarifs oder zum Kampf freien Vereinbarung" überlassen bleiben soll, das sei un im Baugewerbe fomme, und das hätte doch für unsere Stellung möglich gutzuheißen. Der Abschluß des Vertrages zum 1. April nahme zum Tarif wenigstens mitbestimmend sein können. Aber 1910 müsse bekämpft werden, weil gerade die Konjunktur zu dieser auch noch andere Gründe seien maßgebend gewesen. Man habe, Beit sehr schlecht sei und die Unternehmer dadurch eine zu große bevor man nicht kurz vor der Kündigungsfrist stand, keine Ver- wirtschaftliche Uebermacht gewinnen. Einige Redner waren gegen anlassung gehabt, in irgendeiner Weise den Arbeitgebern, das heißt die Affordarbeit auch dann, wenn ein annehmbarer Akkordtarif fest­den wirtschaftlichen Gegnern, unsere Mittel zu erkennen zu geben. gesetzt würde, weil sich immer wieder Kollegen finden, die unter Damit habe man im Interesse der Organisation gehandelt. In diesen Preisen arbeiten würden; auch sei vorauszusehen, daß die der Vertrauenstörperschaft und in Kollegenkreisen sei der Gedanke Bahl der arbeitslosen Kollegen sich dadurch vermehren werde. aufgetaucht, daß wegen der Verteuerung aller Lebensbedingungen Eine Lohnreduktion, die in der neuen Staffelung liegt die materielle Lage durch den Tarif für die Kollegen bedeutend und in der Forderung der Mindestleistung von 20 Quadratmetern gebessert werden müsse. Das sei durchaus verständlich, wobei pro Tag, könne man sich nicht gefallen lassen. Verschlechterungen auch noch zu beachten sei, daß in einer ganzen Anzahl von Branchen des alten Tarifes dürfen unter feinen Umständen stattfinden. Die Stellung Englands zu Mulay Hafid. der Bauarbeiter höhere Löhne gezahlt würden, als den Rohrlegern Die Beteiligung an der Diskussion war eine sehr rege, aber London  , 19. Mai. Unterhaus. In der heutigen Sigung und Helfern. Eine Reihe von Paragraphen feien verbesserungs- nicht erschöpfend genug, um der Kommission Gelegenheit zu geben, fragte Ashley( f.), ob Gesandte Mulah Hafids im Ausbedürftig. Zweifellos treffe das zu auf die Verdienste, welche§ 4 die Ansicht der Mitglieder kennenzulernen und danach ihre Vertre­wärtigen Amt um eine Audienz nachgesucht hätten. Grey er- borsehe. Auch werde es notwendig sein, präzisere Vorschriften tung in der nächsten Sigung der Lohn- und Schlichtungskommission widerte, daß es nicht der Fall gewesen sei. Ashley bat ferner um über die Arbeitszeitverkürzung in schlechter Geschäftszeit zu einzurichten. Auskunft darüber, ob es die Absicht der Regierung sei, Mulay Hafid   treffen. Die Arbeitgeber glaubten augenscheinlich, Nußen ziehen Der Vorschlag, eine öffentliche Versammlung aller Glaser als Sultan   anzuerkennen, wenn dieser, der bereits Mar- 3u fönnen aus der Zersplitterung der Arbeiterschaft im Rohrleger- Berlins   zum nächsten Sonnabend einzuberufen und gemeinsam den rakesch im Besitz habe und sich auf dem Wege nach Fes befinde, gewerbe. Von der Innung in Charlottenburg  , bon neuen Tarif zu beraten, fand allseitige Zustimmung. in Fes seinen Einzug halte. Der Staatssekretär entgegnete, er sei der Innung in Berlin   und vom Arbeitgeber. Hervorgehoben wurde noch, daß wieder eine sehr energische nicht davon unterrichtet, daß irgendein Ereignis ein- berband zu Berlin   seien bei der Geschäftsstelle des Agitation entfaltet werden müsse, um die Organisation unter den getreten fei, um es zu rechtfertigen, daß die Regierung einem der Deutschen Metallarbeiterverbandes( Ortsverwaltung Berlin  ) unter Glasern in Berlin   zu stärken und wenn möglich einheitlich zu gestalten. artigen Blan näher trete. Schließlich fragte Ashley noch, mit wem dem 8. und 9. Mai Tarifkündigungen eingelaufen. Es der Staatssekretär verhandeln wolle, wenn es notwendig werden sei klar, daß die Leitungen dieser Arbeitgebervereinigung sich Das gesamte Personal der Buchdruckerei Deutscher Verlag", sollte, mit der Regierung von Marokko   in Unterhandlungen zu treten, gegenseitig verständigt hätten. Und klar sei es auch, daß die in deren Eigentum sich das" Deutsche Blatt" befindet, hielt dieser und wenn er mit Hafid nicht verhandle. Der Staatssekretär er- Arbeitgeber darin einig seien, durch die Kündigung des Tarifs Tage eine Versammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Von widerte, England könne nicht mehr als einen Herrscher Rohrlegergewerbe nicht vorhanden wäre, hätten es sich die Arbeit- Verfahren der Geschäftsleitung, die Löhne auf ein möglichst nied= Vorteile für sich herauszuschlagen. Wenn die Zersplitterung im allen Abteilungen wurde Klage geführt über das wenig einsichtige auf einmal anerkennen.( Gelächter.) geber nicht nur einmal, sondern zweimal überlegt, ob sie fündigen riges Niveau zu drücken. Sehr häufig auch müßten Klagen anges sollten oder nicht. Sicher habe auch beigetragen zu der Entschluß- strengt werden, um das Geschäft zur Innehaltung der mit den Ar­fassung der Arbeitgeber der Umstand, daß der Allgemeine Verband beiterorganisationen abgeschlossenen Tarife zu bewegen. Es wurde ( Wiesenthal) ihnen Vorteile gewissermaßen auf dem Präsentier- in der Versammlung Mitteilung davon gemacht, daß die Geschäfts­Praktische Sozialpolitik im Verein für Unfallverlegte! teller in Form von Vorschlägen für einen Affordtarif entgegen- leitung auch in diesem Jahre wieder abgelehnt hat, dem Per­Ueber dieses Thema sprach am Montag in einer All- Umständen zu versuchen, eine Verschlechterung der Lage der Kol- zum großen Teil in der Arbeiterschaft zu suchen sind, wird den bringe. Das habe die Unternehmer auch ermutigt, unter allen fonal Ferien zu gewähren. Im Deutschen Blatt", dessen Leser gemeinen Bürstenmacher- Versammlung, die im Englischen legen herbeizuführen. Die Herren vom Wiesenthalschen Verband, Ferien für die Arbeiter warm das Wort geredet, aber im eigenen Garten" stattfand, der Branchenleiter Schmal bach. Zu die solche tattische Unflugheit begangen hätten, spielten sich als die Hauseja, Bauer, das ist ganz etwas anderes. Von der Ver­dieser Versammlung war auch der Vorstand des Vereins, dem eigentlichen Vertreter der Kollegen auf. Redner wünsche nur, sie fammlung wurde eine Resolution angenommen, in der sie ihr Be­unter anderem auch die Herren Magistratsrat v. Schulz und und die Arbeitgeber könnten diese zahlreich besuchte Mitglieder- dauern darüber ausspricht, daß die Geschäftsleitung dieser großen Regierungsbaumeister Eisner angehören, eingeladen, aber bersammlung der Rohrleger und Helfer des Deutschen Metall- sozialen Frage so wenig Verständnis entgegenbringt. Des weiteren nicht erschienen. Der Referent schilderte die Entwickelung des arbeiterverbandes sehen. Ende des Jahres 1907 habe der Verband beschäftigte sich die Versammlung mit der ungünstigen Arbeitszeit, Vereins und hob hervor, daß die Bürstenmachergesellen in den seien noch etwa 300 hinzugekommen und die Zahl der Uebertritte 10% Stunden. Rechnet man dazu je 1 Stunde für den Weg zum 1430 zahlende Mitglieder aus dieser Branche gehabt, inzwischen die noch in den meisten Abteilungen besteht. Sie beträgt mit Pausen ersten Jahren gegen die Tätigkeit des Vereins nichts einzu- aus dem Allgemeinen Verbande sei noch lange nicht abgeschlossen. und vom Geschäft, so bleibt für die Familie und für Weiterbildung wenden hatten, da ja laut Arbeitsordnung der bestehende Alle Versuche des Allgemeinen Verbandes, Verwirrung zu er- oder sonstige Betätigung keine Zeit mehr übrig. Der Arbeiter­Tarif bezahlt wurde. Diese Verhältnisse haben sich aber in zielen, feien erfolglos. Was nun die Kündigung der Unter- ausschuß wurde von der Versammlung beauftragt, bei der Geschäfts­den letzten beiden Jahren zu ungunsten der beschäftigten nehmer und die Stellungnahme des Verbandes betreffe, so sei zu leitung wiederholt vorstellig zu werden, die englische Arbeitszeit Unfallverletzten als auch der in den andern Betrieben beachten der§ 30 des Tarifs, wonach sofort nach Kündigung des einzuführen. Nachdem noch einige Mißstände in sanitärer Be­arbeitenden Bürstenmacher geändert. Die Affordpreise wurden Tarifs die Schlichtungskommission einen neuen Tarif vorzubereiten ziehung zur Sprache gebracht worden, besonders die unzureichenden nach und nach bei einigen Artikeln bis zu 40 Prozent habe. Mit der Anerkennung des Tarifs sei auch dieser Paragraph Borrichtungen zur Lüftung der Arbeitsräume, wurde die Versamm anerkannt worden. Aus diesem Grunde sei es nötig, daß jezt lung geschlossen. herabgesetzt. Die fertige Ware wird dann zu äußerst niedrigen erst Beratungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern Breisen an einen Unternehmer( Schächter, Warschauer Straße) eintreten müßten. Da werde man ja hören, was die Arbeitgeber geliefert. Da in Berlin   nur etwas über 100 Bürstenmacher beabsichtigten. Nach einer Berichterstattung darüber könne sich solche Waren anfertigen, wie sie von zirka 30 Unfallverlegten dann die Kollegenschaft entschließen. Das aber fönne er schon hergestellt werden, ist es ohne weiteres flar, daß der Verein heute namens der Agitationsfommission und der Organisations für Unfallverletzte einen großen Einfluß auf die Verhältnisse in der Berliner   Bürstenindustrie hat. Auch in hygienischer Beziehung bleibe dort viel zu wünschen übrig, so müssen die Ueberkleider frei in den Arbeitsräumen hängen, die Waschgelegenheit sowie die Abortverhältnisse lassen viel zu wünschen übrig.

Gewerkschaftliches.

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leitung versichern, und es sei keine Phrase: Man werde alles daran sehen, Verschlechterungsversuche der Arbeitgeber ab­wenn die Kollegenschaft geschlossen hinter der Organisation stehen zuwehren und im Gegenteil einen besseren Tarif zu erringen, wolle. Es sei auch jetzt noch Zeit, die infolge der Zersplitterung Organisationsunluftigen zum Verband heranzuziehen.- Die Aus­führungen fanden lebhaften Beifall.

Deutfches Reich.

Eine faule Streifbrecherklage. Als im Jahre 1905 in Magdeburg   ein Tischlerstreit ausbrach, arbeitete der unorganisierte Tischler August Neubauer weiter. Nach Beendigung des Streits strengte Neubauer gegen den Holzarbeiter­berband cine Entschädigungsklage auf 1137,50 m. an. und später auch an anderen Orten sei erklärt worden, daß man die Er behauptete, in einer Versammlung des Holzarbeiterverbandes Streitbrecher aus der Arbeit bringen würde, sobald die Tischler­meister wieder in voller Arbeit ständen. Besonders habe man ihn, Neubauer, aufs Korn nehmen wollen. Die dahingehende Tätigkeit Die Behandlung der Arbeiter hat sich ebenfalls im Laufe Namens der Vertrauensmännerfonferenz und der Agitations- des Bevollmächtigten des Holzarbeiterverbandes habe denn auch zur der Jahre verschlechtert. Ein Arbeiterausschuß, der vor fommission empfahl der Referent folgende Resolution: Folge gehabt, daß er mehrfach seine Arbeit bei verschiedenen Meistern mehreren Jahren gewählt wurde, ist wieder aufgehoben " Die Versammlung der im Deutschen   Metallarbeiterverband berloren und andere dauernde Arbeit nicht wieder gefunden habe. organisierten Rohrleger und Helfer Berlins   und Umgegend worden, weil er den Erwartungen des Herrn Regierungs­Das Landgericht Magdeburg wies Neubauer mit nimmt Kenntnis von der Kündigung des Tarifs seitens der seiner Klage ab und das Oberlandesgericht Naumburg   hat baumeisters Eisner nicht entsprochen hat, das heißt, nicht Arbeitgeber und beauftragt die Schlichtungskommission, in ge- fich dieser Entscheidung angeschlossen. Der Kläger   habe nicht zu allem Ja und Amen sagte. Habe von den Unfallverlegten eigneter Weise auf Grund des§ 30 des gegenwärtigen Tarifs nachzuweisen vermocht, daß der Bevollmächtigte des Holzarbeiter­einmal jemand Einwendungen zu machen, dann wird ihm Verhandlungen mit der Organisation der Arbeitgeber anzu- berbandes gegen die guten Sitten verstoßen habe, obwohl in einigen erklärt, wem's nicht paßt, der fann gehen. Diese Zustände bahnen. Wenn die Arbeitgeber zwecks Abschlusses eines neuen Fällen festgestellt worden sei, daß er, Kläger  , infolge der Tätigkeit entsprechen durchaus nicht dem, was man von einem huma- Tarifs bereit sind, mit unserer Vertretung der Rohrleger und des Bevollmächtigten seine Arbeit wieder aufgeben mußte. Daraus nitären Verein, an dessen Spize Männer wie Herr v. Schulz Helfer zu verhandeln, dann muß von der Agitationsfommission lasse sich zwar entnehmen, daß dem Kläger   die Verwertung seiner stehen, erwarten sollte. Im Oftober v. J. kam es sogar so­respektive der Ortsverwaltung eine Versammlung einberufen Arbeitskraft erschwert worden sei, aber die Erschwerung war nicht werden, wo eine diesbezügliche Vorlage unterbreitet oder die derartig, daß sie einer Bernichtung oder auch nur Gefährdung weit, daß 15 Unfallverletzte die Arbeit niederlegten, weil Absicht der Arbeitgeber mitgeteilt wird. Sollten die Arbeitgeber feiner wirtschaftlichen Existenz gleichkam. Besonders bestätigt werde ihnen, als sie wegen der vorgenommenen Abzüge vorstellig etwaige Verhandlungen ablehnen und keine Verbesserungen zu- das durch das Zeugnis eines Tischlermeisters, der Neubauer vier wurden, Herr Regierungsbaumeister Eisner erklärte: Wem's billigen, sondern Verschlechterungen beabsichtigen, dann ver- Monate beschäftigte und nur entließ, weil er oft zur Arbeit nicht paßt, der möge doch gehen. Erst nach 12tägigem Streik war pflichten sich die Versammelten, mit aller Energie derartige Bes au spät tam und zu faul war. Neubauers Klage sei daher un­es möglich, die Leute wieder in die Werkstatt hineinzubringen, strebungen zu verhindern, und lehnen die Verantwortung für gerechtfertigt und infolgedessen abzuweisen. allerdings ohne irgendwelche nennenswerte Zugeständnisse etwa aus der Haltung der Arbeitgeber sich ergebende Folgen ab." erreicht zu haben. Nachdem im Februar dieses Jahres von in den Bahnen des Referats bewegte. Sein u. a. hob noch Es fand eine lebhafte Diskussion statt, die sich im wesentlichen Zur Tarifbewegung im Malergewerbe. seiten des Branchenleiters Rücksprache mit dem Vorstand des hervor, daß der Allgemeine Verband( Richtung Wiesenthal) es der Maler, Ladierer, Anstreicher, Tüncher und Weißbinder( Bezirk IV) Eine am Sonntag in Essen   abgehaltene Konferenz des Verbandes Vereins genommen war, wurde den Bürstenmachern eine fogar schon so weit gebracht habe, sich mit den Christlichen zu nahm zu dem unter der Leitung der Herren v. Schulz, Dr. Brenner Besserung der Verhältnisse in Aussicht gestellt, am 21. April paaren. Man habe sich dort eine Tariffommission gewählt und und Dr. Wiedfeldt zustande gekommenen" Normal Tarifvertrag" wurde der Branchenleitung aber in einem Schreiben mit in dieser size ein Vertreter der Christlichen  . Und die Christlichen   Stellung. Insbesondere hatte sich die Konferenz mit der Tarifdauer geteilt, daß diesem Wunsche auf Grund eines Beschlusses der hätten ein Flugblatt herausgegeben, das sich gegen den Deutschen   zu beschäftigen, da verlangt wird, daß alle in Deutschland   nach dem Hauptversammlung des Vereins nicht entsprochen werden könne. Metallarbeiterverband mit allerlei Berdrehungen und Unrichtig- 1. Mai 1908 ablaufenden Tarife ohne jede Aenderung bis zum Der Referent sprach sein Bedauern über das Verhalten der Ueberzeugung, es sei in der Ackerstraße geschrieben. teiten wende; wenn man das Blatt ansehe, dann fomme man zu 1. Dezember 1909 zu verlängern sind. Da der im Jahre 1907 des Vorstandes aus und forderte die Versammlung auf, die Verschiedene Redner ersuchten die Mitglieder, Versammlungen der 31. Dezember 1908 abläuft, hängt es von der Verlängerung ab, ob für Rheinland   und Westfalen   abgeschlossene Bezirkstarif am Branchenleitung in ihrem Bestreben, die Verhältnisse im Wiesenthalschen Richtung nicht mehr zu besuchen, aber an allen alle in diesem Jahre abgeschlossenen Tarife bis Ende 1909 Gültigkeit Verein für Unfallverlegte so zu bessern, daß man ihn auch Werkstattbersammlungen teilzunehmen, von welcher Seite fie auch haben. als einen wirklich humanitären Verein ansehen könne, zu einberufen würden. Cohen, der Vorsitzende der Ortsverwal Eingehend berichtete der Bezirksleiter über die in Berlin   statt­unterstützen. In der Diskussion bestätigten mehrere Unfall- tung, bemerkt dazu noch: Wenn von irgendeiner Seite Werkstatt- gefundene Verhandlung und erläuterte die Gründe, welche die verletzte die Angaben des Referenten. Den Herren Arbeit bersammlungen einberufen würden, dann sollten die dort beschäf: Organisationsleitung veranlassen, die Verlängerung zu empfehlen. gebern, von denen ebenfalls einige anwesend waren, schien Bureau benachrichtigen, entweder persönlich oder telephonisch, Abstimmung beschlossen, die Verlängerung der Tarife bis Ende 1909 tigten Mitglieder sofort ihren Branchenvertreter oder das Nach einer regen, scharf einsetzenden Debatte wurde durch namentliche es unglaublich, daß derartige Zustände wissentlich vom damit ein Vertreter ihrer Richtung zugegen sein könne. Der in den zu diesem Zwecke einzuberufenen Mitgliederversammlungen Vorsigenden des Vereins, Herrn v. Schulz, geduldet werden Redner betonte im Laufe seiner Ausführungen: Den Kollegen, den Kollegen zur Annahme zu empfehlen. Für die Annahme fönnten. Herr Fabrikant M. Herz meinte, daß der Tarif für die sich vertrauensvoll dem Deutschen Metallarbeiterverband   an- ftimmten 26 Delegierte, welche 2991 Mitglieder vertraten und da­die mindererwerbsfähigen Unfallverlegten viel zu niedrig sei, gefchloffen haben, werde dieser beweisen, daß sie sich in ihrem gegen stimmten 16 Delegierte mit 1144 Mitgliedern. man könne nur dann von humanitären Grundsäßen des Vertrauen nicht getäuscht hätten. Vereins reden, wenn er höhere Preise, als der Tarif vorsieht, Die Versammlung nahm die oben wiedergegebene Reso=

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bezahle. Gegen die Minderbezahlung müsse von allen Belution einstimmig an und beſchloß einstimmig nod folgendes: Letzte Nachrichten und Depefchen.

teiligten energisch profestiert werden.

Es gelangte folgende Resolution zur Annahme: Die allgemeine Branchenversammlung der Bürstenmacher Berlins   verkennt keineswegs den humanitären Charakter des Ver­eins für Unfallverlegte, mißbilligt aber die Uebelstände in der Berkstatt des Vereins und erblickt in der Minderbezahlung der ort Beschäftigten eine schwere Schädigung aller Beteiligten unseres Berufes. Die Versammelten erwarten vom Vorstand des Bereius, daß er die Uebelstände beseitigt und die Lohnverhältnisse nach dem örtlichen Tarif vom 4. Dezember 1905 regelt.

Berlin   und Umgegend.

Die Tariffrage bei den Rohrlegern.

Drei Verweise.

" Die Versammlung nimmt mit Entrüstung Kenntnis von den Erklärungen des Kollegen Dannenberg  , daß die Wiesen­thalfche Schlichtungskommission die einzige maßgebende Körper­schaft sei, welche beauftragt wäre, einen Lohntarif für die Rohr- Börse fand heute die Verhandlung gegen den Finanzschriftsteller Berlin  , 19. Mai.  ( B. H.  ) Vor dem Ehrengericht der hiesigen leger und Helfer abzuschließen. Die Versammelten erklären, daß die Wiesenthalsche Schlichtungskommission ihr Vertrauen Bruno Buchwald und die beiden Mitangeklagten William Kar­funkelstein und Otto Schabrodt statt. Die Angeklagten nicht mehr besitzt und daß im Gegenteil die Leute durch ihr Verhalten in den letzten Monaten und durch das Zusammen- follen bekanntlich mit materiellen Mitteln Angestellte von Kurs­gehen mit den Christlichen gezeigt haben, daß sie nicht mehr maklern zur Mitteilung der an der Börse getätigten Umsätze ver­auf dem Boden der flaffenbewußten organisierten Arbeiterschaft anlaßt und diese Mitteilungen nachher schriftstellerisch verwertet stehe." haben. Sämtliche Angeklagte erhielten nach längerer Verhandlung Zur Ergänzung der Agitationskommission wurden Cordts einen Verweis.

und ein gewählt.

Die Bewegung der Glaser.

Die Pest in Venezuela  . Paris  , 19. Mai.  ( B. H.  )" New York Herald  " berichtet aus New York  : Der amerikanische   Gesandte in Venezuela  , welcher nach New York   zurückgekehrt ist, erklärte, die durch den Ausbruch der Best in Carracas geschaffene Lage sei schlimmer, als man vermute. Man spreche von 50 bis 70 Toten in La Guahra Ebenso werden drei Bestfälle aus Caballo   gemeldet. Trokdem behaupte die venezola nische Regierung, daß die hygienischen Verhältnisse im Lande be friedigend seien.

Eine sehr gutbesuchte Mitgliederversammlung der Rohrleger and Helfer des Deutschen Metallarbeiterverbandes beschäftigte Der Zentralverband der Glaser nahm in einer Mitglieder­jich am Sonntag im großen Saal des Gewerkschaftshauses mit der bersammlung, die am Montag im Gewerkschaftshause stattfand, Tariffrage. Der Referent Handke führte unter anderem Stellung zu den Vorschlägen der Unternehmer, einen neuen Tarif­dazu aus: Da zum 1. September dieses Jahres der Tarif ab- bertrag betreffend.( Die Vorschläge sind in dem Bericht über die laufe, so sei es notwendig, daß wir uns als organisierte Rohrleger Tarifverhandlungen von der Lohn- und Schlichtungskommission und Helfer damit beschäftigen. Das sei auch schon von den Kol- im Vorwärts" bereits veröffentlicht worden.) Tegen gewünscht worden, und zwar um so mehr, als von anderer Der Vorsitzende Jahn erstattete Bericht über die Verhand­Seite( Wiesenthal usw.) schon lange, bevor die Kollegen es lungen und eröffnete die Diskussion über den Tarifvertrag, wie er wünschten, die Tariffrage behandelt worden sei. Unsere Agitations- von den Unternehmern vorgelegt worden ist. Die Verschlechterungen Zu Demonstrationszweden? fommission als auch unsere Ortsverwaltung habe gewichtige in der Vorlage wurden scharf kritisiert. Manche Stämpfe habe es Washington, 19. Mai.  ( B. H.  ) Eine angesehene Persönlichkeit Gründe gehabt, mit Vorschlägen, die Stellungnahme zum Tarif gefoftet, die so schädliche Akkordarbeit zurückzudrängen und teilte mit, Taft erwäge, im Falle seiner Wahl den Botschafter Hill betreffend, nicht allzu früh hervorzutreten. Er erinnere an die jest folle fie sogar tariflich festgelegt werden. Sehr bedauerlich sei als Staatssekretär an die Spise des Kabinetts zu stellen. Verantw. Redakt.: Georg Davidsohn  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th, Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.