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Gerichts- Zeitung.

Unfanterer Wettbewerb von Angestellten.

Vorortsverkehrs abhängig gemacht haben, sollen schon bom 1. Oktober| Chausseestr. 54 wohnende Frau Naffe, die für einen Bäder Frühstüd begutachtet hatte, der Pfarrer Habe im pathologischen Rausch ab einzelne Vorortszüge mit dem niedrigeren Tarife verkehren. austrägt, ließ gestern früh ihre beiden Kinder, einen Knaben von zustande" gemopft. Der Pfarrer ist in ein Sanatorium in der Nähe Das Fernsprechnes von Groß- Berlin. Das Fernsprechnet der 4 Jahren und ein dreijähriges Mädchen, allein in der Dresdens   untergebracht. Eigenartig, wie oft Arbeitern gegenüber Berliner   Bororte umfaßt nach der letzten Aufnahme vom 1. Juli ohnung. Dem Jungen war es gelungen, eine Streichholz ein Rausch als Straffchärfungsgrund, bei Gebildeten" und Wohl, 1908 zusammen 33 005 Anschlüsse. Da die Berliner   Aemter zu schachtel zu ergreifen, mit der er spielte. Die Hölzer entzündeten ein Rausch als Straffchärfungsgrund, bei Gebildeten und Wohl­sammen 98 613 Anschlüsse haben, so sind in allen Vororten zu- fich und die Kleidung des Kindes wurde von den Flammen ergriffen. habenden als strafausschließende Krankheit erachtet wird. fammen etwa nur ein Drittel von der Zahl der Sprechstellen wie Durch das Geschrei der Kinder herbeigerufene Hausbewohner zer­bei den Berliner   Aemtern. Zu den letteren gehören allerdings trimmerten die Wohnungstür und es gelang ihnen, durch Aufwerfen auch große Teile von Charlottenburg  , ganz Schöneberg   usw. Trok- bon Decken den Brand zu ersticken. Der Kleine hatte jedoch bereits dem hat das größte Fernsprechnet unter den Vororten Charlotten schwere Verlegungen im Gesicht, an den Händen und an der Brust burg   mit 13 814 Sprechstellen. An zweiter Stelle kommt jetzt erlitten und mußte nach dem Groß- Lichterfelder Kreiskrankenhause Wilmersdorf   mit 5596. Weit weniger zählt Rigdorf mit 2580 An- übergeführt werden. schlüssen. Ueber 1000 Anschlüsse haben ferner noch Friedenau   mit 1625, Groß- Lichterfelbe 1586, Steglit 1262, Lichtenberg   1117, Ban­Nieder- Schönhausen. foto 1039. Die übrigen Vororte erreichen noch nicht 1000 Anschlüsse. Die leste Gemeindevertretersitzung beschloß, die neu zu errichtende Am größten ist Tempelhof   mit 971, dann Weißensee 899, Ober- Schule nicht auf dem Wasserwerksgrundstück, sondern auf dem Schöneweide 885, Reinickendorf   702, Tegel 596 und Adlershof   220. geeigneteren, im Vorjahr von der Gemeinde angekauften Grundstück Kleinnete unter 100 haben Hoppegarten   mit 91, Großbeeren   mit 13 in der Charlottenstraße zu erbauen. Die neue Schule foll zum und endlich das kleinste Berliner   Nez Mühlenbeck mit nur 9 An- 1. April 1910 fertiggestellt fein. In derselben Sigung wurde ein schlüssen. Bei diesen Zahlen sind Haupt- und Nebenanschlüsse, ob Beitrag von 50 M. für ein in der Stadt Stavenhagen zu errichtendes sie von der Post oder von privaten Firmen hergestellt sind, zu Frizz Reuter- Denkmal bewilligt. fammengerechnet. Die Zahl der Hauptanschlüsse erreicht noch nirgends 10 000. Selbst Charlottenburg   hat beren nur 8783, Wil­Charlottenburg. mersdorf 3788, Rigdorf 1540, Friedenau   1072, Groß- Lichterfelde  1040. Alle übrigen haben weniger als 1000 Hauptanschlüsse.

Neuer Reklameauswuchs. Gine neue aufdringliche Art der Reklame, wie sie bisher nur in den anderen Weltstädten im Schwunge ist, scheint sich nun auch in Berlin   breitmachen zu wollen. Wenigstens sieht man seit gestern mehrere junge in Weiß gekleidete

fordere.

Der nächste Charlottenburger   Pferdemarkt findet laut amtlicher Bekanntmachung des Provinzialausschusses der Proving Branden burg am 12. August in Charlottenburg  , Königsdamm bei Blögensee, Zoffen.

statt.

Falkenhagen- Seegefeld.

Das Opfer eines rohen Ueberfalles ist am Dienstagabend der 44 Jahre alte Bierfahrer H. geworden. H. war in einer Weißbierbrauerei in der Swinemünderstraße beschäftigt. Als er gestern abend mit seinem Die Generalversammlung des Wahlvereins fand am 1. August Fuhrwerk heimgekehrt war, machte er den Sohn seines Arbeit bei Schöneberg   statt. Genosse Jakobsen, Ober- Schöneweide, hielt gebers, einen neunzehnjährigen Menschen, darauf einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über:" Die preußische Volksschule". Aus den dann folgenden Berichten des Vorstandes ist aufmerksam, daß ein Stunde bessere Flaschen und Flaschenverschlüsse eine gute Entwidelung des Wahlbereins zu ersehen. Die Mitglieder Statt einer Antwort ergriff der junge Mann eine aahl betrug bei Gründung am 1. Januar d. J. 88, am 80. Juni 47. gefüllte Weißbierflasche und schlug sie an dem Stopf& fanden statt: eine Generalversammlung, vier öffentliche und eine des Bierfahrers entzwei. Es folgte eine zweite und dritte Mitgliederversammlung, acht Vorstandssigungen und fünf Sigungen Flasche und bald lagen die Scherben von sieben Bierflaschen, die der der erweiterten Barteileitung. Die 150 Bände zählende Bibliothek rohe Mensch an dem Schädel des H. zertrümmert hatte, auf wurde von 17 Mitgliedern 46mal benut. Verbreitet wurden 5000 dem Hofe. Blutüberströmt brach der Mißhandelte zusammen. Erst Flugblätter und sonstiges Agitationsmaterial. Die Kaffenabrechnung durch das Einschreiten von Hausbewohnern wurde dem Vorgehen balanziert mit 104,15 M. Der Bibliotheffonds weist einen Bestand des Attentäters ein Ende bereitet.. wurde nach der Rettungs­wache gebracht, two ihm nicht weniger als neun bis auf den wache gebracht, wo ihm nicht weniger als neun bis auf den Knochen gehende Verlegungen verbunden werden mußten. Der robe Uebeltäter wurde zur Polizeiwache gebracht.

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Wegen Betruges, Werrats von Geschäftsgeheim niffen, Unterschlagung, Diebstahls, Hehlerei, verleumderischer Beleidigung und unlanteren Wettbewerbes war gestern der Reisende Georg Günther hier angeklagt, während sich der Fabritant Lorenz Fröts, der Kaufmann Gustav Diedrich, der Kaufmann Hugo Wittig, der Neisende Willi Lippert und der Gamaschenmacher Ernst John wegen Anstiftung beziv. Beihilfe zu diesen Vergehen ver­antworten mußten. Der Angeklagte Günther war seit dem Jahre 1908 bei der Firma Koch u. Co., die Reise-, Jagd- und geriet Günther mit seinem Brinzipal, dem Kaufmann Koch, in Diffe Sportartikel fabriziert, als Reisender angestellt. Im Herbst v. J. renzen, die schließlich zu einer Sündigung führten. Nach der Ent laffung des Angeklagten erfuhr St. erst, erst, daß daß sich dieser schon während des Engagementsverhältnisses nicht gerade fehr fair benommenen hatte. Günther hatte, obwohl er Automobilunfall. In der Nacht zum Mittwoch kollidierte auf von der Firma Koch ein festes Gehalt und zirka 20 Mark Chaussee ein Automobil mit einem Lastwagen. Der welche weiße Sonnenschirme tragen, auf deren Rändern in großen Chauffeur wurde durch den heftigen Anprall aus dem Automobil mitgereift. Hierin lag natürlich eine doppelte Schädigung der Firma. roten Lettern eine neue englische   Zigarettenfirma ihre Ware an- geschleudert und fofort getötet. Das eine Pferd des Laftwagens Günther fie zu einem Rendezvous in den Wartefaal zweiter Klasse Einige Tage darauf erfuhr Koch von seiner Buchhalterin, daß preist. Ob diese Art, Reklame zu machen, zugkräftig ist, mag wurde hierbei auch getötet, während der Stutscher mit dem bloßen auf dem Görliger Bahnhof bestellt und sie hier veranlassen wollte, dahingestellt bleiben; geschmadlos aber ist sie entschieden und mit der weiblichen Würde der Trägerinnen nicht zu vereinbaren. Schrecken davonkam. Automobil und Lastwagen wurden wenig ihm Stoffproben von den gangbarsten Farben auszuhändigen. Roch beschädigt. stellte nun Ermittelungen an und erfuhr, daß Günther bei dem Mit angeklagten Fröls in Aachen   eingetreten war, der dort ein Kon­turrenzgefchäft betreibt. Da st. vermutete, daß es fich um ein groß angelegtes Konkurrenzmanöver handele, erstattete er Anzeige. Eine teisemuster zutage, die G. ohne Erlaubnis zurückbehalten, sowie Haussuchung in der Wohnung des Günther förderte verschiedene Haussuchung in der Wohnung des Günther förderte verschiedene verschiedene Proben, die nach Ansicht des Koch nur gestohlen sein fonnten. Außerdem wurden Preisnotierungen und Maßangaben beschlagnahmt, die G. schon der Konkurrenzfirma ausgehändigt hatte. Schließlich wurde noch ermittelt, daß G. dem Vertreter einer anderen Firma gegenüber Bemerkungen über die Zahlungsfähigkeit der Firma toch gemacht hatte, welche als Verleumdung anzusehen waren. An­fäßlich der Recherchen in dieser Angelegenheit ergaben sich eine An­zahl Dinge, die zur Entlastung der jezigen Mitangeklagten führten. burch Arbeitsruhe, an der Abendfeier nahmen 100 Personen teil. Dr. Ebride beantragte Geldstrafen von 25 bis zu von 40,10 m. auf. Den ersten Mai feierten 25 Genossen Vor Gericht bestritten die Angeklagten, sich nach irgend einer Bei den Landtagswahlen wurden 52 fozialdemokratische Urwähler 1000 Mart. Das Gericht hielt nur die Angeklagten Günther durch Arbeitsruhe, an der Abendfeier nahmen 100 Personen teil. Richtung hin strafbar gemacht zu haben. Staatsanwaltrat stimmen gezählt und ein Genosse als Wahlmann gewählt. Sur und& röls des umlauteren Wettbewerbes für überführt und er Kreisgeneralversammlung wird ein Vertreter und ein Grfagmann " Bug" im Zuge. Verschiedene Vereine haben sich in letzter Beit gewählt. Ein Antrag, bei der Streisgeneralversammlung eine fannte mit Rücksicht darauf, daß diese sich schwer gegen Treu an das Eisenbahnministerium gewendet und gebeten, daß die Fenster beffere Expedition des Vorwärts" nach den Orten unseres Kreises und Glauben vergangen haben, auf eine Geldstrafe von in den Eisenbahnwagen während der Heizperiode überhaupt anzuregen, fand einstimmige Annahme, ebenso der Antrag, bie ie 200 Mart. Im übrigen wurden die Angeklagten frei­nicht und während des Sommers nicht an der Windseite nächste Kreisgeneralversammlung in Faltenhagen stattfinden zu laffen. gesprochen. geöffnet werden dürfen. Es wurde gewünscht, daß diese An- Mit der Aufforderung zu kräftiger Weiterarbeit schloß die gutbesuchte ordnung durch Aushang, besonders in den Abteilen, bekannt- Versammlung. gegeben und die Eisenbahnbeamten führung der Anordnung angeiviesen werden. Das rücksichtslofe Aufreißen der Fenster gefährde die Gefundheit der gegen" Bugluft" empfindlichen Reisenden und führe oft zu Streitigkeiten unter den Fahrgästen. Auch die neue Eisenbahnverkehrsordnung bringt hierin teine Aenderung. Bei den Beratungen, die vor furzem zwischen Vertretern der beteiligten Reichsrefforts und den Bundesregierungen über den Entwurf einer neuen Eisenbahn­Verkehrsordnung stattgefunden haben, ist die Vorschrift bes jezigen Baragraphen wegen des Deffnens und Schließens der Fenster in den Personenwagen während der Fahrt beibehalten worden. Nach den Erfahrungen, die mit den früher erlassenen Bestimmungen gemacht wurden, versprach man sich von einer Aenderung keinen Er­folg. Der betreffende Paragraph in der Verkehrsordnung lautet auch fünftig: Die Fenster dürfen nur mit Zustimmung aller in derfelben Abteilung mitreisenden Personen auf beiden Seiten des Wagens gleichzeitig geöffnet sein. Im übrigen entscheidet, soweit die Reisenden sich über das Deffnen und Schließen der Fenster nicht verständigen, der Schaffner." In Bayern   lautet die Bestimmung folgendermaßen:" Auf Verlangen auch nur eines Reisenden find bei falter und stürmischer Witterung alle Fenster geschlossen zu halten."

zur strengen Durch

Borsicht vor Eisenbahnfledderern! In einem Nordringzuge be­raubt wurde in der Nacht zum Mittwoch der Rabizputer Friedrich G. G. war auf der Station Charlottenburg   in einen Nordringzug gestiegen, um nach dem Bahnhof, Hermannstraße zu fahren. Unterwegs schlief er ein und erst an dem Endziel wachte er wieder auf. Hier mußte er nun eine recht unangenehme Ent­deckung machen. Während der Fahrt war er vollständig ausgeraubt worden. Gin unbekannter Täter hatte ihm das Portemonnaie mit 64 M. Inhalt und Wertgegenstände aus der Tasche gestohlen. Kirchenräuber. Als Täter des Kirchenraubes in Reinickendorf  find gestern früh der 19 Jahre alte Chauffeur Borkuhn und der 21 jährige Arbeitslose Ernst Lau verhaftet worden.

Arbeiter- Samariter- Kolonne. Heute abend 9 Uhr Uebungs­stunde: 3. Abteilung in Schöneberg   bei Wieloch, Grunewald­Straße 110; 4. Abteilung in Lichtenberg   bei Beckmann, Sama­riterstraße 11; 5. Abteilung in Rigdorf bei Thiel, Bergstraße 151 bis 152. Bortrag über Gefahrdrohende Krantheits­zustände". Daran anschließend praktische Uebungen.

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Zu dem am Sonntag stattfindenden Sommerfest der Kolonne bei Obiglo, Schwedter Straße 23, ersucht der Vorsitzende um bollzähliges Erscheinen der Mitglieder.

Vorort- Nachrichten.

Friedrichshagen  .

Vermischtes.

Die Maus im Waffenrod.

Frankfurter Zeitung  " folgendes ergößliche Erlebnis, das unfer Ein früherer Hauptmann berichtete vor einer Woche der Militär- und Bureaukratensystem trefflich zu illustrieren ge­eignet ist.

" Da ist während der Krankheit des bisherigen Herrn Kom­pagniechefs eine Sache liegen geblieben, die jest wohl erledigt werden müßte", sagte der Feldwebel, als ich meine erste Befehls­ausgabe als neuernannter Hauptmann abhielt, und legte mir eine bon meinem Vorgänger dem Regiment erstattete Meldung bor  , laut welcher eine Maus ein Loch in den befferen Waffen­rock des Gefreiten Flügge gefressen hatte, den dieser auf Wache des Abends vorschriftsmäßig gegen einen schlechteren umgetauscht und an einen Nagel gehängt haben sollte. In der Rüdschrift lehnte das Regiment den beantragten Ersatz des Roces ab mit dem Hinzufügen:" Der Gefreite Flügge ist disziplinarisch zu bestrafen, weil er seinen besseren Waffenrock auf Wache nicht, wie es fich gehört, im Tornister aufbewahrt, sondern an einen Nagel gehängt hat, wodurch eine Maus Gelegenheit fand, ohne Ueber windung irgendeines Hindernisses ein Loch in den Rock zu fressen." Mit dem heiligen Gifer des Neulings verhörte ich den Flügge nebst seinen Wachtgefährten, um gewissenhaft Art und Maß der Strafe mit Berücksichtigung der Eigenart des zu Be­Strafenden, sowie der Natur des Vergehens und des Grades der Gefährdung des Dienstinteresses" bestimmen au fönnen, wie es die humaner Weisheit entstammende Vorschrift der Dis­ziplinarstrafordmung verlangt. Da stellte es sich heraus, daß der Rock im Tornister verpackt gewesen war und nicht am Nagel gehangen hatte, wie mein Vorgänger versehentlich gemeldet hatte. Gilends berichtete ich dem Regiment den Sachverhalt und erhielt schon bei der nächsten Befehlsausgabe die Anweisung: Der p. Flügge ist nunmehr zu bestrafen, weil er seinen besseren Waffenrod   auf Wache nicht, wie es sich gehört, an einen Nagel gehängt, sondern im Tornister aufbewahrt hat, wodurch eine Maus Gelegenheit fand, im Schutz der in letterem herrschenden Dunkelheit ungestört ein Loch in den Rock zu fressen."" Der Herr Adjutant und ich", erläuterte der Feldwebel, haben alle möglichen Vorstellungen gemacht und hatten schon den Herrn Obersten   beinahe herumgefriegt, aber da erklärte der Herr Zahl­meister, wenn das dem Flügge so hinginge, werde das Regiment bald nackt herumlaufen und da hat der Herr Oberst den Be fehl unterschrieben."

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Die Erzählung könnte man als eine recht gelungene gut er­fundene Satire betrachten. Da aber die Militärbehörde bislang noch nicht berichtigt hat, darf man annehmen, daß in der Tat die Gerechtigkeit in der beschriebenen Weise im herrlichen Kriegsheer behandelt ist.

Eine Rote- Kreuz- Schwester verhaftet.

Der Forstfistus muß zahlen. Verschiedene Berliner   Borort­gemeinden, so Nieder- Schönhausen und Friedrichs­ hagen  , in deren Gebiet der Forstfiskus Waldgelände der Bebauung erschließt, sind vor einiger Zeit gegen den Fiskus auf Zahlung der Grundwertsteuer vorgegangen, und im Falle Friedrichshagen  ist nun von der ersten Instanz die Veranlagung des Fistus auch als zu Recht bestehend anerkannt worden. - Die Gemeinden hatten schon bei der Uebereignung der Wald­gelände teine umfassteuer erhalten, weil die Forsten nicht Sirekt verkauft worden waren, sondern die in Betracht kommende Firma beispielsweise die Schönholzer Heide nur für den Fiskus auf- Die ehemalige Schwester des Roten Kreuzes in München  , Char­teilte, d. h. die Straßenregulierungskosten usto. zahlte und den Ver- lotte b. Bergoffsky, hielt sich seit Anfang Mai in Begleitung ihres fauf ber einzelnen Barzellen in die Wege leitete, ohne Eigentümer Bräutigams, des Kaufmanns Heinrich Hildebrandt aus Danzig  , in Dresden   auf, nachdem das Paar vorher in Hamburg   bereits zu werden. Die Auseinandersetzung mit dem Fistus erfolgte immer Schwindeleien verübt hatte und auch von dort aus stedbrieflich ver­erst, nachdem die einzelnen Grundstüde umgefegt waren. Auch folgt wurde. Die ehemalige Note- Streuz- Schwester war ebenso wie gegen die Veranlagung zur Grundwertsteuer wehrte fich der ihr Geliebter von allen Mitteln entblößt und während der letztere Fistus, weil diese Steuer auf forstwirtschaftliche Betriebe nicht er- fich als Reserve- Offizier ausgab, trat Fräulein v. Bergoffsty als hoben werden kann. In erster Instanz ist nun aber im Falle Schwester Beate" auf und trug meistens Schwesterntracht. Unter Friedrichshagen   entschieden worden, daß die in Betracht kommenden allerlei falschen Angaben und Vorspiegelungen erschwindelte das Waldgelände als Bauland anzusehen sind, weil der Fiskus Paar sich Geld und die Zahl der Gerupften soll sowohl in Dresden  , Bebauungspläne für fie aufgestellt hat. Friedrichshagen   erhält das Hamburg   und in anderen Städten eine sehr große sein. Am burch 35000 Mart an Grundwertsteuer von der Forst- Dienstag wurde die Schwester in Dresden   verhaftet. verwaltung.

Groß- Lichterfelde  .

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Der Gefängnisgeistliche als Dieb.

Pfarrer Caspari, dessen Verhaftung wegen Diebstahls wir am Schon wieder ein Kind verbrannt. Ein schweres Brandunglück Dienstag aus Dresden   meldeten, ist am 4. d. M. aus der Haft ent wird vom Dienstag aus Groß- Lichterfelde   gemeldet. Die dortselbst laffen, nachdem der Nervenarzt Dr. Hofmann als seinen Eindruc Berantwortlicher Redakteur: Georg Davidsohn  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts

Ein Kautionsschwindel

einen

wurde dem Bädermeister Karl Andrä zur Last gelegt, welcher sich gestern vor der achten Ferienstraffammer des Land­ gerichts I   berantworten mußte. Der Angeklagte betrieb seit längerer Beit in der Scharnweberstraße in Lichtenberg   eine Bäckerei, welche anfänglich sehr gut ging. Durch unpünktliche Lieferungen verscherzte wußte, ich A. den größten Teil seiner Kundschaft, so daß das Geschäft immer mehr zurückging. Als der Angeklagte nicht mehr aus noch ein tam er auf den Kautionsschwindel wieder in den Besitz von Geldmitteln zu Gedanken, sich durch setzen. Er erließ in verschiedenen Zeitungen Inserate, in denen er Ehepaare suchte, die sich gegen Stellung einer Kaution eine lohnende Einnahmequelle verschaffen wollten. Auf dieses Inserat hin meldeten sich eine große Anzahl von Personen. Der eine Bädereifiliale einrichten wolle unter der Bedingung, daß von angeklagte erklärte, daß er gegen Stellung einer Kaution von 200 m. ihm die Badware бezogen werde. 8u den Leuten, die sich gemeldet hatten, gehörte auch ein Arbeiter P., der sich einige Ersparnisse ge­macht hatte. Zwischen ihm und dem Angeklagten kam ein Vertrag zustande, nach welchem sich dieser verpflichtete, gegen Hinterlegung einer Kaution von 200 m. den P.schen Eheleuten eine Filiale einzu­richten. Vertrauensvoll gab B. auch sein sauer erspartes Geld her, trobem traf der Angeklagte teinerlei Anstalten, das Geschäft ein zurichten. über Als schließlich waren, fam P. schließlich zu der Ueberzeugung, daß er einem zivei Monate verstrichen Schwindler in die Hände gefallen war. In gleicher Weise erging es einem Ehepaar G.- Das Schöffengericht hält den An geklagten nur in einem Falle für schuldig und erkannte auf einen Monat Gefängnis. Gegen dieses Erkenntnis legte A. und die Staatsanwaltschaft Berufung ein. In der gestrigen Verhandlung tam der Angeklagte mit seiner Berufung aus dem Regen unter die Traufe, denn die Strafe fammer verurteilte ihn wegen beider Fälle zu sechs Wochen Gefängnis.

Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Bentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Bild: Zufuhr Bufuhr schwach, Geschäft ruhig, Preise unverändert. reichlich, Geschäft lebhaft, Breise nachgebend. Geflügel: Zufuhr nicht ganz genügend, Geschäft lebhaft, Breise gut. Fische: Zufuhr mäßig, Geschäft etwas lebhafter, Breise wenig verändert. Butter und Käse: Gemüse, Dbst und Süd­Geschäft ruhig, Breise unverändert. früchte: Zufuhr genügend, Geschäft still, Preise wenig verändert.

Witterungsübersicht vom 5. August 1908, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind­richtung

Windstärke

Sminembe. 758 23

Better

2mollig

2 bebedt

Temp. n. 6.

5° 4° R.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

Bump

Windstärke

Better

Temp. n. E.

14221 5° C. 4°.

2 heiter

17

3 bedeckt 14

4 bedeckt

16

16 Haparanda 757 NND Hamburg   757 6 15 Betersburg 748 N Berlin 758 G 1 halb bd. 16 Scilly 764 NNA 4 bebedt 18 Aberdeen Frantj.a.M. 758 SB 761 NN 3 wollig 12 Münden 760 S 2 heiter 19 Baris 760 SS 1 bededt 17 Wien 762 Still polfent 17 Wetterprognose für Donnerstag, den 6. August 1908. Bunächst etivas wärmer, zeitweise aufflarend, aber sehr veränderlich mit Stegenfällen und mäßigen westlichen Binden; später wieder tühler. Berliner   Wetterbureau

Wasserstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewässerfunde, mitgeteilt bom Berliner   Wetterbureau.

Bafferstand

Memel, Zilfit

Bregel, Insterburg  seichsel, Thorn Dder, Ratibor  Strossen Frankfurt Landsberg Nee, Bordamm Elbe, Leitmeriz

Dresden  Barby Magdeburg

am feit 4.8. 3.8. cm cm¹) 100+4 -19+3 356-60 201

14 295+18 249+19

am feit

Wafferstand

4. 8. 3. 8.

cm cm)

Saale  , Grochliz Havel  , Spandau  )

96

45

-2

Rathenow  ) 55

Spree, Spremberg  )

70

Beeskow

82

efer, Münden

-99

+12

Minden

-18

Nh'e in, Maximiliansan 455

-11

Kaub

238

-10

Köln

242

10

Nedar, Heilbronn  

35-12

66-2 81-5

Main  , Wertheim

105

-3

Mosel, Trier  

18

-10

-

Fall,

-

3) Unterbegel.

168

52+2 -12-2 -77+3 185

)+ bedeutet Wuchs, Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.