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in welcher erklärt wird, daß die Mazedonier nicht auf die by febung des jehigen Sultans bestehen, jedoch die Gr. richtung einer Nationalmiliz zur Sicherung der Ver­fassung fordern.

Paris  , 13. Auguft. Das hier erscheinende jungtürkische Organ Metveret" veröffentlicht eine Mitteilung, wonach es angesichts der Preßfreiheit, die in der Türkei   eingeführt worden ist, nunmehr in Konstantinopel   erscheinen verde. Das bisherige Programm werde beibehalten werden.

Das erwachende Proletariat.

Konstantinopel  , 13. August. Gleichzeitig mit den Hafenarbeitern der Kaigesellschaft in Konstantinopel   sind gestern vormittag auch die Arbeiter im Hafen von Haidar- Pascha in den Aus. stand getreten. Es gelang jedoch der Direktion der Anato­ lischen   Eisenbahnen, die sich im Einverständnis mit der türkischen Regierung der Vermittelung des jungtürkischen Komitees bediente, den Streit in Haidar- Pascha beizulegen. Die Aus­ständigen nehmen heute im Hafen Haidar- Bascha die Arbeit wieder auf. Der Streit der Hafenarbeiter an den Kais von Konstantinopel   dauert fort.

Die Angestellten der Straßenbahn und die Arbeiter der Zabalregie haben die Arbeit eingestellt..

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Deutscher   Buchbinderverband. Zahlstelle Berlin  .

Unter Berufung auf§ 10, Absatz g des Ortsstatuts haben 720 Mitglieder den Antrag gestellt, eine Urabstimmung über die Beschlüsse der Generalversammlung vom 30. Juli 1908 stattfinden zu lassen.

fommenden Organisationen vorher gefteldet seift muß, und die Zustimmung der Vorstände erfordert.

Achtung, Dachdecker! Am Ende der vorigen und Anfang dieser Woche machte eine gewerkschaftliche Notiz die Nunde durch einige Die Ueberzeitarbeit aber, die eigentliche und einzige Ursache Parteiblätter, nach der die Lohnbewegung der Dachdecker im der gegenwärtigen Differenzen, ist durch Verhandlungen mit der rheinisch- westfälischen Industriebezirke beendet sein soll. Diese Nach­Direttion so geregelt worden, wie es zunächst in der Nieterver- richt entspricht nicht den Tatsachen. In Dortmund   und anderen sammlung vom 15. Juli, sodann in unseren Vertrauensmänner Drten nehmen vielmehr die Verhandlungen erst ihren Anfang. Die fizungen einstimmig beschlossen wurde. Dort wurde nicht etwa Differenzen sind also noch nicht beigelegt und der Zuzug ist nach jedwede Verweigerung der Üeberarbeit, sondern nur deren Rege- wie vor fernzuhalten. lung verlangt. Das ist bewilligt worden.

Die Vorstände und Bezirksleitungen hatten demzufolge be­reits damals das Recht, die Wiederaufnahme der Arbeit durch die Nieter anzuordnen, weil die Ursache der Differenzen beseitigt

war.

Wir haben jedoch geglaubt, von diesem Recht damals noch feinen Gebrauch zu machen, weil wir die Hoffnung hatten, die ausständigen Kollegen durch Vernunftgründe für unseren Stand­puntt zu gewinnen. Wir haben bisher nach diefer Richtung ge­wirkt und den Kollegen nahe zu legen versucht, welche Folgen ihr Verhalten haben muß. Wir haben gezeigt, wie in der gegen­wärtigen Wirtschaftskrisis die Arbeiterschaft des ganzen Landes an sich schon leidet und wie diese Leiden in ungeheurem Maße noch durch eine Massenaussperrung verschärft werden müßten. Wir haben ferner den Kollegen nachzuweisen versucht, daß man einen solchen Kampf, wie es eine Generalaussperrung auf den Werften sein würde, höchstens zu einem für die Arbeiter günsti­gen Zeitpunkie annehmen dürfte. Die Arbeitslosigkeit ist allent­halben eine überaus große, besonders auch in der Schiffsbau­industrie.

Alle diese Tatsachen und die sich aus ihnen ergebenden Lehren für den gewerkschaftlichen Kampf haben die Kollegen unbeachtet gelassen; wir sind daher zu der Erklärung gezwungen: den nicht genehmigten Angriffsstreit der Nieter für beendet zu erklären und alle Verbandsmitglieder aufzufordern, sobald der Bultan"- betrieb geöffnet wird, die Arbeit aufzunehmen."

Zu dieser Erklärung sind wir gezwungen, weil es cine nicht wieder gut zu machende Unterlassungsfünde gegenüber der Ar­beiterschaft wäre, wenn wir anders handeln würden. Die Pflicht der gewissenhaften Vertretung der Arbeiterinteressen gebietet uns, das zu tun."

Der Streit der Töpfer in Freiwaldau   ist nach zirka zweimonatiger Dauer zugunsten der Arbeiter beendet. Der seitens der Töpfer vor Ausbruch des Streits eingereichte erhöhte Lohntarif wurde in einer fürzlich mit den Unternehmern abgehaltenen gemeinschaftlichen Sitzung von diesen mit einigen unwesentlichen Abänderungen voll anerkannt. Die Lohnerhöhungen betragen im Durchschnitt 12 Broz. Der Kampf felbst war ein harter, mußte aber bei dem guten Zusammenhalt der Arbeiter und weil den Unternehmern auch keinerlei Hilfe durch Streifbrecher wurde, schließlich doch den Arbeitern den Sieg bringen. Die Arbeit wird im Laufe dieser Woche wieder aufgenommen.

Protestversammlungen gegen die Lohnabzüge auf dem Bochumer  Vercin.

Die Verwaltung des Bochumer   Vereins, die nach dem kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht einen Bruttoüberschuß von 6 100 000 Mark erzielt und nach sehr reichlichen Abschreibungen 15 Proz Dividende verteilen kann, hat durch Anschlag bekanntgegeben, daß folgende Lohnreduktionen eintreten würden:

Die Arbeiter des Waggonbaus 15 Broz. und Fortfall der bis­herigen Zuschlagsprozente. Die Arbeiter des Martinwerks bis zu 10 Proz. Schienenwalzwerts 4 Proz.

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der Räderdreherei II. 5, 10, 15. 25, 50, ja teilweise über 100 Prog.

Die Arbeiter des Hammerwerks 12 Proz.

der Gußstahlformerei 7%, und mehr Proz.

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der Kesselschmiede erhalten vom 16. August ab 3 Broz. Abzug.

Die ausgesperrten Metallarbeiter behandeln die Die Lohnreduktion hat in den Reihen der Arbeiter eine starte Angelegenheit sehr ruhig. Bis jett hat die Vereinigung dem Einfluß der Erregung hervorgerufen. Da aber von Die Ortsverwaltung hat dem Antrag stattgegeben und als der Stettiner Eisenindustriellen, die sechzig werden sie wohl gezwungen sein, den Fauftschlag geduldig einzus Organisation auf dem Werke nichts zu spüren ist, so Endtermin der Einlieferung der Stimmzettel Sonnabend, den Prozent ihrer Arbeiter ausgesperrt hat, noch keine ſteden. 22. August 1908, festgesezt. noch keine stecken. Die Verwaltung des Werkes hat es durch Wohlfahrts­Die Mitglieder werden ersucht, in den 8ahlstellen, von Stellung zu der veränderten Sachlage genommen. Die einrichtungen, Gründung von Werksvereinen und Familientassen ben Wertstuben Vertrauenspersonen und vom Straßen Stettins waren gestern von Streifenden und Aus- meisterhaft verstanden, ihre Arbeiter jahrzehntelang von der Be­Bureau, Engelufer 14/15, 8immer 39, Abstimmungszettel gesperrten sehr belebt, namentlich wurde der Vulkan" förm- rührung mit der Außenwelt abzuschneiden. Alle Versuche der Dr­- im Falle fie nicht in den Besitz eines solchen gelangt findlich belagert. einzufordern.

Deutfches Reich.

Die Ortsverwaltung.

Zur Wiedereröffnung des Stettiner Vulkan". Wie gemeldet, wird heute( Freitag) früh der Stettiner Bulkan" seinen Betrieb mit einem Drittel der Arbeiter­schaft versuchsweise" wieder eröffnen. Durch Maueranschlag gab gestern die Direktion bekannt, in welchen Ab­teilungen der Werke heute wieder gearbeitet wird. Diese find: Montage an Bord, Tischlerei und Gießerei, Kessel­schmiede, Kupferschmiede, Klempnerei, Werkzeugmacherei, Zimmerei, Reparaturwerkstatt, Schlosserei, Lokomotivbau, Dreherei, Malerei, Schmiede und elektrischer Betrieb. einem zweiten Maueranschlag erklärte die Direktion, daß der Betrieb heute( Freitag) für sämtliche Nieter wieder geöffnet werden solle.

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In

Die erste Bekanntmachung, nach der nur ein Drittel der Arbeiterschaft borläufig wieder eingestellt werden sollte, hatte zu der Annahme geführt, daß hiervon besonders die Nieter betroffen werden sollten es sich also um eine berstedte Maßregelung handele. Darüber herrschte anfangs in Nietertreisen starke Er­bitterung, die sich erst legte, als der zweite Mauer­anschlag bekannt wurde.

Der Gewerkschaftsführer G. Reichel Stuttgart  erließ gestern im Auftrage der in Betracht kommenden Organisationsleitungen nach vorhergegangener Aussprache

eine

öffentliche Erklärung

an die streitenden Nieter und die ausge. sperrten Bultanarbeiter, in der es heißt:

,, Kollegen! Wir stehen vor einer folgenschteren Entschei dung. Nachdem die Nieterversammlung vom 10. d. M. die nach den Statuten der beteiligten Organisationen erforderliche drei­biertel Mehrheit für die Fortseßung des Niederstreiks nicht er­geben und damit die Wiederaufnahme der Arbeit bereits be­schlossen war, glaubten wir auf Grund der Versicherung einer Anzahl Vertrauensmänner der Nieter dahingehend, daß, wenn die Abstimmung nochmals wiederholt wird, das Resultat ein besseres im Sinne der Arbeitsaufnahme würde, dieser noch maligen Abstimmung nicht widersprechen zu sollen.

Es war den Nietern, um dem Friedensschluß die Wege zu ebnen, zugesagt worden, daß sie die Unterstüßung erhalten soll­ten, obwohl sie keinen Anspruch darauf haben, wenn sie die Wiederaufnahme der Arbeit beschließen. Es war für die Fort sehung des Streits, wie gesagt, die statutarische Mehrheit nicht borhanden. Das Geld wurde ausgezahlt und trotzdem hat die mun am Dienstag, den 11. d. M., vorgenommene nochmalige Ab­stimmung das gegenteilige Ergebnis gezeitigt. Damit haben sich die Nieter nicht nur mit den Ratschlägen der Organisationsver­treter, sondern insbesondere auch mit den Ansichten der eigenen Bertrauensmänner und den schon früher gefaßten eigenen Be­schlüssen in Widerspruch gesetzt.

ganisation schlugen fehl. Der Bochumer Verein   hat das Heft in Bochum   in Händen, die Polizei- und Stadtverwaltung pfeift sozu fagen nach seiner Pfeife. Kein Wirt in der Stadt getraute sich sein Hamburg  , 13. August.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Lokal herzugeben, denn dann war ein scharfer Boykott vom Hier fand heute abend eine Konferenz der in Arbeit stehenden Bochumer Verein   die Folge. Als der Besiger des Vittoriasaales Werkstatt- Vertrauensleute der Werftarbeiter im Gewerkschafts  - sein Lokal hergegeben hatte, wurden ihm sofort das Musterungs­und hause statt. Reichel- Stuttgart ist anwesend. Die Konferenz ist geschäft die Kontrollversammlungen abgenommen. Nun aus folgenden Orten beschickt: Hamburg  , Bremerhaven  , Rostock  , aber ist die Erregung so start geworden, daß sich ein Tönning  , Bremen  , Harburg  , Flensburg  , Elbing  , Kiel  , Lübeck   und Wirt in der Nähe der Werkskolonien zur Hergabe seines Pokals Emden  . Es wurde folgende Resolution angenommen: herbeiließ, natürlich aber nur für die Christlichen  . Vorgestern abend und gestern früh fanden Versammlungen statt. Die Abend Nach eingehender Beratung der Vorfälle bei der Aussper- versammlung war sehr stark besucht. Es referierte der Vertreter rung auf dem Vulkan" erklärt die heute tagende Konferenz der des Christlichen Metallarbeiterverbandes, der die Vorfälle betreffs Funktionäre und Obleute der Werkstattvertrauensmänner der der Lohnreduktion einer scharfen Kritik unterzog und die Wohlfahrts­Werftarbeiter des Deutschen Metallarbeiterverbandes folgendes: einrichtungen des Werkes scharf beleuchtete. In der Diskussion sprach Soweit die Nieter des Bultans" unter Berüdsichtigung der der Lokalbeamte des Deutschen   Metallarbeiterverbandes und Genosse Abmachungen vom 4. Mai 1907 lediglich eine Regelung der Steinkamp vom Voltsblatt". Mehrere Arbeiter des Werfes, Ueberzeitarbeit anstrebten, finden sie die Sympathie der gesamten die sich ebenfalls an Werftarbeiter; nachdem aber eine den gegebenen Verhältnissen sich mit den Ausführungen der Diskussion beteiligten, erklärten Ausführungen einverstanden, bestätigten entsprechende Regelung der Ueberzeitarbeit mit der Direktion sich mit den des Bultan" abgeschlossen, und darüber hinaus noch weitere Angabe der Redner und ergänzten sie durch die Schilderung persön Vorteile für die Nieter erlangt wurden, wären sie verpflichtet licher Erlebnisse. In beide Versammlungen hatte die Berwaltung gewesen, dem Abkommen zuzustimmen. Die Konferenz bedauert, des Werkes Spione beordert. In der Morgenversammlung wurden daß dies nicht geschehen ist und daß die Ratschläge der Funk- die Spione aus den Saal hinausbefördert. Es scheint, daß durch tionäre der beteiligten Organisationen sowie der Vertrauens- bas schroffe Vorgehen des Bochumer   Vereins die Arbeiter plöglich Ieute nicht beachtet worden sind. Die Konferenz ist der Ansicht, zum Erwachen kämen, wie ihre Kollegen auf dem Hüttenwerke Note daß, nachdem die Differenzpunkte, welche zur Aussperrung ge- Erde" in Aachen   ja auch mit einem Schlage sich gegen die leber­führt haben, geregelt sind, neue Forderungen nicht aufgestellt griffe der Werksverwaltung zur Gegenwehr ermannten. werden dürfen. Angriffsbewegungen müssen rechtzeitig vorbe reitet und den Zentralvorständen rechtzeitig gemeldet werden. Außerdem ist deren Zustimmung erforderlich.

Zum Schluß fordert die Konferenz die ausständigen Nieter auf, im Interesse der gesamten Arbeiterschaft die Arbeit bis zu dem angebotenen Termin wieder aufzunehmen, da es mit dem Interesse der Oeffentlichkeit nicht vereinbart werden kann, 50 000 Arbeiter aussperren zu lassen und einen Kampf von unberechen­baren Folgen unter den denkbar ungünstigsten Verhältnissen heraufzubehören. Die Versammelten erwarten bestimmt, daß von den Werftbefizern dem bei den vorjährigen Berhandlungen ausgesprochenen Grundsay, Differenzen auf dem Wege güflicher Vereinbarung zu beseitigen, für spätere Fälle nachgekommen

wird."

Im Anschluß an diese Versammlung fand eine Sigung der Werftlommissionen der Zentralvorstände der beteiligten Organisa tionen statt, die zu folgendem Entschluß tamen:

Die Konferenz der Zentralvorstände ist nach reiflicher Prüfung der Angelegenheit zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Wieder­aufnahme der Arbeit auf dem Vultan" seitens aller Gewerkschaften im Interesse der gesamten beteiligten Organisationen und Arbeiter notwendig ist."

Die Nieter streiken weiter!

Kurz vor Redaktionsschluß erhielten wir folgendes Tele­gramm aus Stettin  :

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die

Achtung, Gipser, Stuffateure und Buzer! Der Sekretär des Verbandes süd- und westdeutscher Gipser und Stuttateurmeister, Karl Viz aus Karlsruhe  , Georg Friedrich- Straße 34, sucht in einer ganzen Reihe kleiner Provinz blätter sowie auch im Deutschen Arbeitsmarkt" ständig Putzer, Gipser und Stuftateure. Den Leuten wird bei der Ankunft in Starls­ruhe gesagt, daß die Arbeit sich auswärts befindet, denn in Karls­ ruhe   selbst ist nichts zu tun. Sie werden dann nach Straßburg   oder Mülhausen   geschickt, wo unsere Kollegen seit 16 Wochen ausgesperrt find, weil sie sich keine schlechteren Arbeitsbedingungen aufzwingen lassen wollten.

Wir warnen daher die Angehörigen obiger Berufe, auf die Ans zeige des Herrn Biz hereinzufallen. Derfelbe sucht nichts anderes als Streifbrecher. Der Hauptvorstand des Zentralverbandes der Stuffatcure. J. A.: Chr. Odenthal.

Letzte Nachrichten und Depefcben.

Zum ersten Male!"

München  , 18. August.  ( B. H.  ) Im Finanzausschuß teilte der Finanzminister heute mit, daß in dieser Periode wider Erwarten um ersten Male mit der Tilgung der allgemeinen Staats­

In einer heute( Donnerstag) nachmittag in Stettin   ab­gehaltenen Nieterversammlung erklärten sich sämtliche an- schulden begonnen werden könne. wesenden Nieter gegen die Wiederaufnahme der Arbeit.

Zeppelin.

Die wiederholt abgegebenen dringenden, in der gegenwärtigen Zu nachmittag 3 Uhr war nach dem Volksgarten Telgerow Wirtschaftslage, wie auch in der Streitursache liegenden und eine neue Nieterversammlung einberufen, an der auch der reiflich durchdachten Ratschläge der verantwortlichen Organi fationsleiter auf Wiederaufnahme der Arbeit sind unbeachtet ge- Organisationsleiter Schulz bom Hamburger Metallarbeiter blieben. Diese Ratschläge waren diftiert aus Liebe zu der Ar- verband teilnahm.. Den Vorsitz führte Wodrich. In einem beiterfache und aus der Einsicht, daß die Fortsetzung des Nieter- ausführlichen Referat riet Schulz noch einmal eindringlichst ftreits unberechenbare Gefahren für die Arbeiterbewegung her- zum Frieden und erklärte, daß es der Organisationsleitung aufbeschwören kann und wird. Die Nieter glaubten, sich darüber hinwegsehen zu können. Sie hörten die Vertreter der Organt- statutenmäßig gar nicht anders möglich gewesen sei, als die sationen gar nicht mehr an. In den Versammlungen tam es Aufhebung des Nieterstreiks zu proklamieren. Infolge dieses bedauerlicherweise zu leidenschaftlichen, erregten Auftritten. Beschlusses könne daher auch von einer Streikunterstüßung um ihre Mitwirkung an dem Unternehmen ersucht worden. Es Es besteht sogar die ernste Gefahr, daß es auch noch zu Lätlich Kollegen! Dieser augenblidliche Stand der Dinge nötigt uns, uns nochmals durch eine schriftliche Darlegung unseres Standpunktes an die Arbeiterschaft zu wenden.

teiten im eigenen Lager fommen tann.

keine Rede sein und seien die Nieter, die morgen( Freitag) die Arbeit auf dem Bulkan wieder aufnähmen, nicht als Streifbrecher zu bezeichnen, da ja der Streit für beendet erklärt sei.

Es steht einzig da in der Geschichte der Arbeiterbewegung, Die Versammlung verlief äußerst stürmisch, und daß eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Arbeitern eines einzelnen Betriebes es glaubt auf sich zu nehmen, es glaubt ver- der Redner wurde schon während seiner Ausführungen durch antworten zu können, daß nicht nur Zehntausende von Arbeitern laute Zwischenrufe unterbrochen. Am Schlusse seiner Rede ihretwegen ausgesperrt werden, sondern auch durch ihre Beschlüsse kam es zu heftigen Zwischenfällen, und Rufe wie Verräter!", die Abmachungen mit den Unternehmerorganisationen einfach zu Runter von der Bühne!" wurden laut. Wodrich und Schulz brechen und die an den bekannten Vereinbarungen beteiligten Organisationen im Lande als wortbrüchig hinzustellen. Dabei berließen hierauf die Bühne. Nachdem noch mehrere Nieter darf nicht außer acht gelassen werden, daß die im Streit ver- die heftigsten Ausfälle gegen die Organisationsleitung ge­harrenden Nieter kein eigentliches Kampfziel mehr haben, da die richtet hatten, wurde zur Abstimmung geschritten, und Direktion sich bereit erklärt hat, zu gering angesezte Aftorde auf- sämtliche anwesenden Nieter erklärten einstimmig, bei zubessern. Die von den Nietern aber geforderte Lohnerhöhung ist bereits in unserem Flugblatt vom 6. 5. M. als Angriffsbewe- ihrem Widerstande zu beharren und die Arbeit gung bezeichnet worden, die nach den Satzungen der in Betracht vorläufig nicht wieder aufzunehmen.

Friedrichshafen  , 13. August.  ( B. 5.) Graf Zeppelin   hav bereits Schritte getan, als Beauftragter sozusagen des deutschen  Voltes sein Unternehmen auf einer breiteren und vervollkommneten Grundlage weiterzuführen, wozu ihm die reichen Mittel der Bolts­Ein theinischer Industrieller, der seit Jahren mit der Sache in spende in stand seßen und sein Verantwortlichkeitsgefühl bestimmt. Fühlung stand, ist als leitender kaufmännischer Direktor engagiert, und neben den alten wissenschaftlichen Mitarbeitern find neue wird sich naturgemäß zunächst darum handeln, die Werkstatt und alle Anlagen zu erweitern, che man an den Bau weiterer Lufta schiffe geht. Der Beauftragte des deutschen Voltes" scheint das Geschäft nunmehr engros betreiben zu wollen.

Best und Cholera.

Petersburg, 13. August.  ( W. T. B.) Am 11. b. M. tamen in der Kirgisensteppe und in Astrachan   keine neuen Bestfälle vor. Der Cholera erlagen am 11. d. M. im Gouvernement Astrachan 11 Personen bei 28 Grfrankungen, im Gouvernement Saratom am 10. b. M. zwölf Personen bei 19 Erkrankungen. Aus dem Gauvernement Samara wurden am 10. d. M. 5 Cholerafälle gemeldet. In Rostow  ( Don) starben am 11. und 12. d. M. von 33 erkrankten Personen 14. Aus Nachitschewan werden 2 Cholerafälle gemeldet, aus dem Dongebiet 2, von der Bladikawkazbahn 2, aus Kasan   1, aus Nischninowgorod und Nowotscherkast je 1.

Berantw. Redakt.: Georg Davidjohn, Berlin  . Inseratenteil verantw.; Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Hinterhaltungsbl.