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Br. 227. 25. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 27. September 1908,

ereignet.

an der Unglücksstätte.

mehr unter dem Wagen lag, wurden die Bergungsarbeiten eingestellt sei. In demselben Moment aber erhielt er einen gewaltigen Stuck und zu den Räumungsarbeiten geschritten. Im Laufe des Nach- und wurde aus dem Fenster hinausgeschleudert. Dies geschah an­Die Katastrophe auf der Hochbahn. mittags stellten sich verschiedene Herren von der Direktion der Hoch- scheinend in dem Augenblick, als der Wagen in die Tiefe flog. Ich bahngesellschaft, höhere Beamte der tgl. Eisenbahnverwaltung und bin gerettet, meine Eltern find tot. Jezt gehe ich nach Hause, was Ein entsegliches Unglück hat sich gestern auf der Hochbahn des kgl. Polizeipräsidiums ein. Auch Branddirektor Reichel erschien soll ich?" Ohne eine Träne zu vergießen, starren Auges taumelte der junge Mann zurüd." Ein vom Bahnhof Leipziger Platz nach dem Bahnhof Einer der mit abgestürzten Fahrgäste gibt über die Katastrophe Die Nachricht von der Katastrophe Möckernbrücke fahrender Zug der Hoch- und Untergrundbahn folgendes Bild. Es ist der Primaner Julius Deutschert aus der verbreitete sich in Berlin   mit Bligesschnelle. Zu Tausenden ftrömten überfuhr gestern nachmittag gegen 2 Uhr am Gleisdreieck das Alten Jakobstraße 172, der mit seinem Vater und seiner älteren Neugierige nach dem Schöneberger Ufer und versuchten, in die Haltesignal und fuhr einem von der Bülowstraße kommenden, Schwester Martha in dem Wagen Nr. 3 gesessen hatte. Auf dem Trebbiner Straße hineinzudrängen, die jedoch durch einen starken nach Bahnhof Möckernbrücke fahrenden Zuge in die Flanke, Bahnhof Bülowstraße waren die Drei eingestiegen, um bis zum Polizeikordon gesperrt war. wobei der Führerwagen des letteren vom Viadukt fiel, wäh- Bahnhof   Brinzenstraße zu fahren. In dem Augenblick, als die eilten die Leute, welche Angehörige unterwegs wußten und befürch Nach sämtlichen Hochbahnstationen rend die beiden anderen Wagen des Zuges auf dem Viadukt beiden Züge unter lautem Arachen zusammenstießen, hatte der teten, daß diese verunglückt sein könnten. Doch nirgends konnten sie stehen blieben. Bis 3 Uhr nachmittags waren 13 Tote und junge D. das Gefühl, als ob eine Entgleisung stattfinde. Er rief Auskunft erhalten. Die Stationen der Bahn waren geschlossen und seinen Angehörigen schnell ein ermahnendes Wort zu und hielt an den Eingängen waren rote plakate angebracht mit folgender sich dann sofort an der oberen Haltestange fest. Glücklicher­Glücklicher Inschrift: " Wegen Störung auf Dreied bis? gesperrt!" weise saß er am Ausgange und so machte er den Absturz Aber auch an der Unfallstelle selbst war keine Auskunft zu erlangen. an der Messingstange schwebend mit, ohne sich besonders schwer zu Die Verunglückten wurden sofort, als sie aus den Trümmern hervor verlegen. Er war dann der erste, der aus dem verunglückten Wagen gezogen waren, in die bereit stehenden Krantenwagen geladen und heraustrat. Die Katastrophe hatte auf den jungen Menschen eine fortgeschafft. Bis zur Ankunft der Wagen wurden die Leichen der solche nachteilige Wirkung ausgeübt, daß er noch nach einer Stunde tot aus dem Wagen hervorgeholten Personen in den Kellern der wie geistesabwesend herumlief. Bergeblich suchte er später nach dem Kühlhallen- Gesellschaft aufbewahrt, um dann gleich nach Ankunft der Vater und der Schwester. Auf der Unfallstation am Tempelhofer   Transportgefährte fortgeschafft zu werden. Von einer Feststellung Ufer erhielt er die ersten Notverbände. Andere Verunglückte hatten der Personalien der Verunglückten konnte unter diesen Umständen Beinbrüche, schwere innere Verlegungen, Armbrüche, erhebliche teine Rede sein. Quetschungen usw. erlitten.

8 Verwundete geborgen.

Nach einer späteren Meldung sind

17 Personen tot, 18 verwundet,

Sarunter eine Anzahl recht schwer.

Ueber die Ursache des Unglücks

geht uns folgende Darstellung zu:

Bekanntlich befindet sich zwischen den Stationen Bülowstraße und Leipzigerplatz einerseits und Bülowstraße- Mödernbrüde anderer feits das Gleisdreieck, über dessen Entstehung und Bedeutung wir bei Erbauung der Hoch- und Untergrundbahn mehrfach berichtet haben. Das Gleisdreied hat den Zweck, den Verkehr zwischen den jeweiligen drei Stationen derartig aufrecht zu erhalten, daß Verkehrsunterbrechungen vermieden werden. Vor einiger Zeit

Ein anderer Augenzeuge, der in dem Zuge saß, der vom

Die Arbeiten für die Freilegung der Gleise

Leipziger Platz fam, Herr Dr. Treitel, Frankfurter Allee 15, gibt über der Hochbahn wurden sofort in Angriff genommen. Zunächst waren verkehrten die Züge mur direft bis zum Leipziger Platz die Katastrophe folgenden Bericht. Er wollte vom Leipziger Platz nach die entgleisten Wagen des angefahrenen Buges wieder in die und dann zur Bülowstraße und später wurde wieder der Warschauer Brücke fahren. Zu seinem Schreden beobachtete er, Schienen zu heben und der demolierte Schlußwagen desselben auf δας Gleisdreied umfahren. An dem spitzen Ende des wie dicht hinter dem Gleisdreieck der von der Bülowstraße au- eine neue Achse zu setzen, damit der zweite Zug, der dicht an dem Dreiecks nach dem Bahnhof Möckernbrücke zu befindet sich eine kommende Zug sich nach demselben Gleis zu bewegte, auf das der Gitter des Bahndammes stand, aus der gefährlichen Absturznähe Weiche, die von den vom Bahnhof Bülowstraße und vom Leipziger Bug vom Leipziger Plaz zustrebte. Wenige Sekunden später spürte entfernt werden konnte. Der drohend herabhängende Wagen zweiter Blaz nach der Möckernbrücke fahrenden Zügen benutzt wird. Un- er eine heftige Erschütterung des Waggons und kurz darauf sah er, Klasse Nr. 271 wurde mit Seilen umschlungen, um sein Herabfallen mittelbar an dieser Weiche hat sich die Katastrophe zugetragen. Der wie der aus den Gleisen gehobene Wagen Nr. 3 abstürzte. Dr. T. zu verhindern. Erst dann konnte er nach dem Bahnkörper zurüd­von der Bülowstraße herkommende Bug hatte keine Durchfahrt zum suchte sofort nach dem Hof der Kühlanlagen- Gesellschaft zu gelangen, gezogen werden. Bahnhof Möckernbrücke. Der Zugführer hätte also vor der Weiche um den Verwundeten beizustehen. Auf seine Veranlassung wurden halten müssen. Dagegen hatte der vom Leipziger Platz nach der fünf Berlegte nach dem Krankenhaus am Urban gebracht. Mödernbrüde angemeldete Train freie Einfahrt. Kurz, etwa zwei Meter hinter der Weiche wurde nun der Zusammenstoß herbei geführt. Der nach dem Bahnhof Bülowstraße anfahrende Zug wurde von dem anderen Train, der zu gleicher Zeit dasselbe Gleis be= fahren wollte, von der rechten Seite angefahren.

Die Katastrophe.

Zehn der Leichen wurden im Laufe des Nachmittags nach dem Schauhaus gebracht und können dort rekognosziert werden. Sechs Tote liegen noch in den beiden Krankenhäusern.

Die Namen der Opfer. Totsind:

Verlebt sind:

im Kaufhaus des Westens  "; Else Gentes, genannt Scholz, Käte Blas, Mariannenplatz 4; Paul Engel, Angestellter Blücherstraße 23; Neander Gutheim, Steinmetßraße 75; Der Direktor der Hochbahngesellschaft Hoheisel, Rirdorf, Pflügerstraße 13; Wilhelm Heinrich, Kulm­Baurat Paul Wittich   gibt die folgende Darstellung der Statastrophe: Straße 4; Otto Kühntopf, Schloffer, Gitschinerstraße 36; " Zusammengestoßen sind zwei Züge der Linien Weiten- Richard Lange, Tischlermeister, Fruchtstraße 3; Bruno Löwin­Der Anprall erfolgte mit solcher Gewalt, daß der vorderste Diten und Stadt- Diten. Der Führer des letteren, vom Bahn- sohn, Hugo Löwinsohn, Greifswalderstraße 224; Herta Mar­Wagen Nr. 3 des angefahrenen Zuges nach der Außenseite flog und hof Bülowstraße her kommenden Zuges hat das über dem tens, Verkäuferin, Blumenthalstraße 9; Joseph Mikosch, aus dem Gleis gerissen wurde. Er stürzte gegen das Geländer, das Gleisdreieck befindliche Haltefignal übersehen. Einen Moment Tischler; Richard Wendt, Architekt, Andreasstraße 12; Emma wie ein Rohr vor der starten Gewalt umtnickte. Einige Sekunden später kam der vom Leipziger Platz nach Osten fahrende Zug, Schneider, Neuenburgerstraße 12; ein unbekannter Mann, blieb der Wagen oberhalb des Brückenbaues in der Schwebe, und der nicht sofort bremsen konnte und daher trotz verminderter Fensterpuber bei einer Berliner   Fensterpukgesellschaft in der da fich das Vorderteil immer mehr nach unten sentte, so mußte Schnelligkeit auf der Weichenkreuzung den auf dem Außen- Rungestraße 9. auch der obere Teil nachgeben. Krachend schlug der Waggon in dem aleise befindlichen Zug mit furchtbarer Gewalt beiseite drängte, Hofe des Grundstückes Luckenwalder Straße 2, auf dem die fo daß dieser das Schuteisen durchbrach und vom Viadukt Wagen der Kühlhallenanlagen Gesellschaft standen, auf. Die herunterstürzte. Der erste Wagen ist fürchterlich zertrümmert, Szenen, die sich jetzt abspielten, waren von furchtbarer der zweite Wagen, der Wagen 2. Klasse, blieb hängen. Der Wirkung. Ein vielstimmiges Geschrei ertönte aus dem Wagengewirr Motorführer ist tot." heraus und laute Klagerufe der Verlegten wurden vernehmbar. Der Wagen zweiter Klaffe Nr. 231, der an den Wagen Nr. 3 angehängt war, blieb noch vor dem Absturz bewahrt. Teilweise hing er gleich­falls etwas in der Schwebe. Die Passagiere, die in diesem Waggon fchreibt uns: faßen, famen mit dem Schrecken davon. Unter den Insassen des Grauenhaft ist der Anblick der Unglüdsstelle. Eine dichte abgestürzten Waggons hatte das Schicksal furchtbar gewütet. Der Waggon war von etwa 35 Personen besezt gewesen. Die Sizplätze waren fast sämtlich besetzt. Zumeist waren es Frauen und junge Mädchen, die in dem Waggon gesessen hatten. Ein großer Teil von ihnen sollte einen jähen, unerwarteten Tod finden.

Die Bergungsarbeiten.

An der Unglücksstelle.

Ein an der Unglücksstelle weilender Mitarbeiter unferes Blattes

Menge Menschen drängt sich wie eine Mauer in den Hof. Ueberal bleiche, erschreckte und angstverzerrte Gesichter. Auf den umliegenden Dächern haben sich viele Menschen aufgestellt. Die Straßen bei der Unglücksstelle sind mit Neugierigen überflutet.

Unter den Trümmern liegen Kämme, Hüte, Schleier, Kleider­feßen, Spazierstöde und andere Gegenstände. Auch einzelne Glieder soll der Trümmerhaufen noch bergen. Noch war das Gerücht im umlauf, daß noch Leichen darin enthalten seien, doch wurde dies von maßgebenden Persönlichkeiten entschieden bestritten.

Else Bade( leichter Schädelbruch); Georg Gregor, Höchste Straße 22( komplizierter Unterschenkelbruch); Baul Fürchner, Kopenhagener Straße 49( Schädelbruch); Wilhelm Schumann, Urbanstraße 180( komplizierter Unter­schenkelbruch); Fräulein Marie Luise Klöpper, Stegliter Straße 47( Rippenbruch); Fräulein Elise Rill, Lindenstraße 2 ( Beckenbruch); Fabrikant Wilhelm Deutscher, Alte Jakob­straße 172( Kopf- und Gesichtsverlegungen); Fräulein Klara Deutscher, Alte Jakobstraße 172( Rippenbruch); Fräulein Elsbeth Rödiger, Blücherplat 2( Quetschungen); Karl Ge­fellius, Zugführer, Camphausenstraße 14( Unterschenkelbruch); Otto Klemm, Zugbegleiter, Göbenstraße( Beckenbruch); Karl Lindemann aus Berleberg( leicht verlebt),

Partei- Angelegenheiten.

Als die von der Schöneberger Straße herbeigeeilte Feuerwehr eintraf, fand sie eine schwierige Aufgabe vor. Da man anfangs die Folgen der Katastrophe nicht übersehen konnte, so wurden noch eine Einer Frau sollen die Arme und Beine abgequetscht sein. Als Zweiter Wahlkreis( Süden). Heute Sonntag veranstalten bie ganze Reihe von Löschzügen alarmiert, und nach furzer Zeit waren man das zerschellte Wagengerippe hochwand, schrie sie mart- Genoffen im Lofal von Rabe, Fichte str. 29, ein Staffee­Hunderte von Mannschaften an den Bergungsarbeiten. Auch die erschütternd. Ein Herr, mit dem wir sprachen, und der im zweiten to chen und Kinderfest, verbunden mit Tanz. Anfang nach­Krankenwagen des Verbandes für erste Hilfe wurden herbeirequiriert. Wagen saß, der auch demoliert ist, aber noch auf dem Gleis hing, mittags 2 Uhr. Abends 6 Uhr Vortrag. Eintritt frei. Tanz Ebenso alarmierte man die nächsten Polizeirebiere und Aerzte aus war durch Stoß und Schred ohnmächtig geworden, blieb aber sonst 20 Pf. Die Genossen werden gebeten, mit ihren Familien vollzählig der Nachbarschaft. Ebenso wurde die Unfallstation am Tempelhofer   unverlegt. Ein junger Schüler soll beide Eltern verloren haben, er u erscheinen. Die Abteilungsführer. Ufer in Anspruch genommen. Nur wenige der mitheruntergestürzten selbst tam mit geringfügigen Verlegungen davon. Viele der Leichen Dritter Wahlkreis. Heute, Sonntag, den 27. September, Fahrgäste vermochten sich allein aus dem verunglückten Wagen her- waren vollkommen schwarz und blau von dem Strom getroffen. abends 6 Uhr, findet in den Arminhallen( großer Saal), Komman­auszuhelfen. Die meisten mußten durch Feuerwehrleute heraus. Im zweiten Wagen flogen bei dem Zusammenstoß Personen dirett dantenstr. 58-59, eine Versammlung für Männer und Frauen getragen werden. Sie wurden sofort auf Bahren gelegt und in durch die Fensterscheiben, andere sprangen in der Angst hinab statt. Genoffe Störmer spricht über" Arbeiterschaft und Kirche". den Krankenwagen nach dem Strankenhause am Urban und teils auch in den Hof. Zum Glüd war unten ein Sandhaufen, der den Sturz inklusive Garderobe 20 Pf., Tanz frei. Nach der Versammlung gemütliches Beisammensein. Eintritt nach dem städtischen Krankenhause in der Gitschinerstraße gebracht. milderte. Da unter dem Wagen, der

Auch war es eine glückliche Fügung, daß der Wagen, als er entgleiste, auf das Haus aufprallte, sonst wären alle vier Wagen in die Tiefe gestürzt.

Sechster Wahlkreis. Für die 7. und 8. Abteilung findet ein Lichtbildervortrag nebst Besichtigung des astronomischen Museums und des Riesenfernrohrs in Treptow   am heutigen Sonntag, den 27. September statt. Anfang des Vortrages nachmittags 5 Uhr. Nachzigler können auch an dem Vortrage um 7 Uhr teilnehmen. Der Vorstand.

kopfüber in die Tiefe gestürzt war, noch zahlreiche Personen lagen, so mußte der schwere Waggon hoch gehoben werden. Die Szenen, die sich bei den Rettungsarbeiten ab spielten, find kaum zu beschreiben. Hier rief eine verzweifelte Mutter nach ihrem Kinde, dort flammerte sich ein junges, schwerverlettes Mädchen an seine Freundin und dazwischen flangen die Schmerzens­schreie der unter dem Waggon begrabenen Verunglückten. Oben an der Brücke hing der Waggon zweiter Klasse, der eben falls jeden Augenblick herunterzustürzen drohte. Aber trotz der hohen Gefahr, die vorhanden war, machten sich die Mannschaften der Feuerwehr an die Bergungsarbeiten. Auch zahlreiche Zivil­perfonen beteiligten sich unverdrossen und ungeachtet der großen Ein Angestellter der Kraftstation, der die Katastrophe in ihrem in den Neuen Rathausfälen", Meininger Straße 8, die Verfamm Schöneberg  . Am Dienstag, den 29. d. M., abends 8 Uhr, findet Gefahr an den Arbeiten. Zuerst versuchte man den umgestürzten Entstehen beobachtete, macht darüber folgende Mitteilungen:" Ich lung des Wahlvereins statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht Waggon mittels eines mächtigen Taues und mittels Holzstüzen stand auf dem Hofe der Kraftstation in der Trebbiner Straße und vom Nürnberger Parteitag, Referent: Genosse Küter. 2. Wahl hochzuheben. Aber trotzdem sich mehr als hundert kräftige Männer vernahm plötzlich einen lauten Schrei. Emporblickend sah ich, cines Staffierers und eines Schriftführers. 3. Wahl einer Genoffin bei der Arbeit beteiligten, wollte es nicht gelingen, den mehr als wie ein auf dem direkten Gleis heranbrausender Hochbahnzug in den Vorstand. 4. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Der zweihundert Zentner schweren Motorwagen hochzubekommen. Man feitlich gegen den Schlußwagen eines vom Leipziger Plaz reichhaltigen Tagesordnung wegen wird die Versammlung pünktlich stellte schließlich eine Winde auf und jetzt glückte es, den Wagen tommenden, in gleicher Richtung fahrenden Train stieß. Es erfolgte eröffnet. Der Vorstand. aufzurichten. Unendlich traurige Anblicke boten sich jetzt den An- ein heftiges Krachen und im nächsten Augenblick flog in einem Wilmersdorf- Halensee. Am Dienstag, den 29. d. M., abends wesenden. förmlichen Bogen der erste Wagen dritter Klasse des anfahrenden 81% Uhr, findet im Luisenpark  ", Wilhelms- Aue 112, die Mit­Eine Leiche nach der anderen Zuges über den Bahndamm hinweg nach dem Hofe der Gesellschaft gliederversammlung des Wahlvereins statt. Tages­wurde unter dem Waggon hervorgeholt und auf die Seite gelegt. für Markt- und Kühlhallen, der mit demjenigen der Kraftstation ordnung: 1. Bericht vom Parteitag, Referent: Genosse Groger. Bumeist waren es junge Mädchen aus dem mittleren Stande. Der verbunden ist, hinunter. Ein unheimliches Krachen und 2. Abrechnung vom III. Quartal. 3. Vereinsangelegenheiten. einen Toten war der Kopf vollständig zermalmt, an einer anderen Brasseln, ein entfeßlicher, markdurchdringender Schrei- ich Der Vorstand. Leiche fehlten die Arme und einer dritten waren die Beine zer- stand einen Augenblick wie betäubt. Als ich an den herab- Schmargendorf  . Am Dienstag, den 29. September, abends schmettert. Wer nicht einigermaßen starke Nerven besaß, vermochte gestürzten Wagen herantrat, sah ich zu meinem nicht 8 Uhr, findet im Wirtshaus Schmargendorf  , Warnemünder den Anblick kaum zu ertragen. Auch zwei Kinder sollten den geringen Erstaunen neben demselben einen fremden Mann. Straße 6, eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Frau Zod bei der Katastrophe finden. Außer ihnen waren es noch Ihm lief das Blut aus einer flaffenden Kopfwunde, die Beinkleider Jeeze- Rigdorf hält einen besonders die Frauen interessierenden vierzehn erwachsene Personen, die an Ort und Stelle oder auf waren zerfetzt. In der Annahme, daß ein Unberufener auf dem Vortrag, und find hierzu Gäste, Männer wie Frauen, herzlich ein­geladen. dem Transporte nach den Krankenhäusern starben. Die Kranten- Hofe geweilt und von dem herabgefallenen Waggon gestreift worden wagen und besonders das Krankenautomobil des Verbandes für fei, fragte ich den jungen Mann: Wo kommen Sie her?" Er stierte 8 Uhr, findet im Saiferhof" die ordentliche Mitglieder- Ver­Groß- Lichterfelde. Morgen Montag, den 28. September, abends erste Hilfe waren fortwährend unterwegs. Mit großer Aufopferung mich furze Zeit an, deutete dann auf den Hochbahnwagen und sagte sammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Das Ergebnis machten sich nicht allein die Feuerwehrleute, sondern auch die Polizei- mit tonloser Stimme:" Dort bin ich herausgekommen". Der Ver- des Nürnberger Parteitages", Referent: Genosse Krohnberg. beamten und viele freiwillig herbeigeeilte Männer an die Rettungs- letzte erzählte dann, daß er in dem Augenblick des Anpralles eine Nowawes  . Disfuffion. 2. Die verflossene Gemeindewahl. 3. Ber arbeiten. Erst nachdem man sich vergewissert hatte, daß niemand der Stüßstangen ergriffen und unwillkürlich an das Fenster gestürzt I einsangelegenheiten. Der Vorstand.

Einige Tote lagen noch abends in den Kühlhallen und werden nach und nach abgeholt. Nach uns überbrachten Mitteilungen sollen auch unsere hiesigen Charlottenburg  . Am Dienstag, den 29. September, abends Krankenhauseinrichtungen wieder einmal versagt haben, indem Kranke 8 Uhr, findet im großen Saale des Volkshauses die General­mangels an freien Betten zurückgewiesen werden mußten. Die Un- versammlung des Wahlvereins statt. Die Tagesordnung lautet: glücksstelle wurde von zahlreichen Photographen aufgenommen. Blut- 1. Bericht vom Parteitag. Referent: Reichstagsabgeordneter Friz lachen und blutgetränkte Gegenstände legen Zeugnis ab von dem 3ubeit. 2. Aufstellung der Kandidaten zur bevorstehenden Stadt­entsetzlichsten Ereignis, das Berlin   je erlebt hat. verordnetenwahl in der 5. und 8. Gruppe. 3. Vereinsangelegen heiten. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.