Tempo als die Löhne geftiegen. Die Lohnsteigerung liegt ver. schieden nach den einzelnen Gewerben etwa zwischen 10 urb 20 Broz., vereinzelt vielleicht bis 25 Prog. Demgegenüber weist Brotgetreide eine durchschnittliche Steigerung von 17 Bros. auf, Roggen allein 32 Broz., Rindvich stieg um 20 Bros., Kälber und Hammel um 37 Proz. im Preise, während bei Schweinen eine erhebliche Steigerung nicht zu verzeichnen ist. Seringe gingen um 38 Proz., Schmalz gar um 62 Proz. in die Höhe. Es ist also fest zustellen, daß die Arbeitslöhne nur der Steigerung der Preise der wichtigsten Lebensmittel nachgefolgt sind, daß aber ein vollständiger Ausgleich nicht einmal erzielt wurde, sondern zum mindesten bei einem nicht unerheblichen Prozentsatz der Arbeiterschaft sogar eine Verschlechterung der Lebenshaltung stattgefunden haben muß. Charakteristisch ist jedenfalls, daß der Salzverbrauch von 17,2 auf 21,8 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung gestiegen ist, ein Argument dafür, daß stärkere Würze die mindere Qualität der Speisen ersehen mußte. Eine Besserung dieser Verhältnisse wird nur durch eine gesündere Handelspolitik, die nicht die wichtigsten Lebensmittel mit immer wachsenden Zöllen belastet, au erreichen sein.
Soldatenquälereien!
Hegypten.
Die Stellung Englands.
Der Wahlkampf.
Washington, 23. Ditober. In der heutigen Kabinettsfizung Bur Degradation und zu einem Jahre sechs wurde beschlossen, daß im Laufe der nächsten Woche sämtliche Monaten Gefängnis wegen Soldatenmißhand:#abinettsmitglieder in New York , Ohio und anderen Jungen in 135 Fällen und vorschriftswidriger Be Staaten Reden zu Gunsten der Kandidatur Tafts handlung in 45 Fällen hatte das Breslauer Kriegsgericht der halten sollen. 11. Division den Unteroffizier Joseph Mawert bom Trainbataillon Nr. 6 in Breslau verurteilt, weil der Unteroffizier das Ansehen der Vorgesetzten geschädigt und sich vollständig unfähig erwiesen hatte, Borgesetzter zu bleiben.
Der Unteroffizier legie wegen zu harter Strafe beim Ober. triegsgericht des VI. Armeekorps Berufung ein. Hier stand der Unteroffizier am Freitag angeklagt, im Dienst den Refruten Kirchhof in der Zeit vom 10. November 1907 bis 17. Juli 1908 mindestens wöchentlich viermal, im ganzen also in 135 Fällen, im Stall geohrfeigt au haben. Die Antlage legt ihm ferner zur Last, vom 10. November bis Ende Februar wöchentlich viermal, im ganzen in 45 Fällen, vorschriftswidrig behandelt zu haben, indem er ihn nicht babe essen lassen, was der Verhandlungsführer des Oberkriegsgerichts, Tre fat, höchst unpassend findet. Der Unteroffizier verteidigt sich damit, er habe im Diensteifer gehandelt.( Kirchhof ist nämlich ein förperlich und geistig schwacher Soldat.) Er habe wegen des Mannes von Vorgesezten Vorwürfe Rechtsanwalt Bid beantragt Erlaß der Degradation und mildere Strafe. Oberkriegsrat 2a u b betont als Anflagevertreter, der Unteroffizier habe den Mann in graglider, fa um glaublicher Weise gemißhandelt. Er meint, die Richter müßten ein Jahr Gefängnis feftieben, und da der Unteroffizier sich als Borgefeßter unfähig gezeigt, müsse auf Degra
bekommen.
dation erkannt werden.
Das Oberfriegsgericht erkannte auf Verwerfung der Be rufung, regnete aber zwei Monate Untersuchungshaft an.
-FUGAO
D. Jeder anfangende Kollege soll sich durch die Arbeit& nachweistarte beim Werkstattvertrauensmann legitimieren 6. Die Radyweise anderer Vereine sind gesperrt." She die Versammlung geschlossen wurde, erläuterte Maas noch die Bestimmungen über die Gewerbegerichtswahlen und machte auf die Notwendigteit einer starten Beteiligung durch die Arbeit. nehmer aufmerksam.
Der Fensterstreik der Töpfer.
Kairo , 23. Oftober.. Der diplomatische Agent Englands, Generalafonsul Gorst, ftelite in einer Unterredung in brede, daß England in Kürze das Protektorat über Aegypten erflären werde oder zurzeit die Frage einer Annegion erwäge. So lange die britijdje Ottubation dauere, erklärte Sir Eldon Görst, habe die Entscheidung darüber, welches Maß von Selbstregierung zuzuerkennen sei, in den Händen der englischen Regierung ge Der Zentralverband der Töpfer hatte für Freitagabend eine legen. Er stehe auf dem Standpunkte, daß die Aegypter durch Ent Baubertrauensmännerversammlung dem Gewerkschaftswidelung und Verbesserung der bestehenden Einrichtungen grad bause einberufen. Der Vorsisende Segawe gab einen furzen weife ur Selbstregierung fortschreiten müssen. Ueberblid über den Stand des Streife. Von einer großen Anzahl Die ägyptische Regierung habe bereits eine Maßnahme vorbereitet, Bauten, wo weitergearbeitet wird, fehlten die Berichte. Es ist durch die den Aegyptern die Möglichkeit gegeben werde, an den wünschenswert, daß alle Pauvertrauensmänner ihre Meldungen inneren Angelegenheiten viel größeren Anteil zu nehmen. Wenn erstatten. Die Beteiligung am Streif wegen der Forderung, daß der Versuch von Erfolg begleitet sei, tonne die Frage der Ber - die Bauten verglast sein müssen, wenn die Töpfer zu arbeiten bes befferung der Organisation und Erweiterung der Machtbefugnisse ginnen, ist im allgemeinen nicht größer als vor zwei Jahren. Frei der bestehenden Wahltörverschaften mit Nußen in Erwägung ge- lich ist auch gegenwärtig die Zahl der Berufsgenossen in Berlin zogen werden. nicht so groß, als vor zwei Jahren. Bis zum Freitag, den 23. Ot Amerika . tober, wurden als genügend berglast 19 Bauten gemeldet, wo 213 Töpfer arbeiten; von diesen sind 197 zentral, 16 lofal organisiert. Als ungenügend verglast wurden 11 Bauten gemeldet, wo 121 Töpfer arbeiteten; von diesen waren 95 zentral-, 26 lokalorganisiert. Als gar nicht verglast wurden 8 Bauten gemeidet, wo 77 Töpfer arbeiteten; von diesen waren 64 zentral-, 13 lokalorganisiert. Es wird somit gestreift auf 19 Bauten, wo 198 Leute tätig waren; davon waren 159 zentral- und 39 Total. organisiert. Dazu kommen die Arbeitslosen, so daß es sich um 548 Unterstützungsbedürftige handelt. Für den Zentralverband Tommen 509 in Frage, da 39 der Lotalorganisation argehören. Die Vertrauensleute erledigten eine Reihe von Unterstübungs fragen und besprachen die Verhältnisse bei verschiedenen Firmen. 3ager u. Laudon haben an den Zentralverband ein Schreiben deffen Regelung schon seit längerer Zeit Gegenstand eifriger Be- gerichtet, in welchem sie mitteilen, daß sie den Tarif wieder anterkennen und bitten, die Sperrz aufzuheben. Der Vorsitzende er ratungen in Verbandstreisen ist, stand am Donnerstagabend inflärte, daß man mit diesem Brief wohl zufrieden sein könne, aber einer Vertrauensmännerversammlung für sämtliche Branchen und Bezirke, die bei Freher in der Stoppenstraße stattfand, wieder auf daß es sehr notwendig sei, erst die Lage bei jener Firma näher zu der Tagesordnung. Die Resolution, die jüngst in achi Mitglieder untersuchen, ehe die Sperre aufgehoben werden könne. Dringenb versammlungen von Berlin zur Diskussion vorlag, wurde nun den gewarnt wird vor dem Meister Runge. Bertrauensmannern zur Beschlußfassung unterbreitet. R. Leopold Die Sektion der Gips- und Zementarbeiter des Maurer begründete und erläuterte diese Resolution noch einmal eingehend. verbandes nahm in ihrer am Freitag abgehaltenen Generalvers Er schilderte zunächst die Gründe, die zu einer Stellungnahme des sammlung den Bericht über die nunmehr abgeschlossenen TarifVerbandes zur Arbeitsvermittelung geführt haben. Als im vera berhandlungen entgegen. Aus dem Bericht des Referenten a ese flossenen Winter die Krise in der Holzindustrie eintrat und die ist zu entnehmen, daß sich der neue Vertrag in der Form und den Arbeitslosigkeit einen noch niemals dageweſenen Umfang annahm, allgemeinen Bestimmungen dem Vertrage der Maurer und Bau bildete sich eine große Mißstimmung unter den arbeitslosen Holz- arbeiter anschließt. Als vertragschließende Parteien stehen auf der arbeitern. Viele glaubten, daß die Organisation durch irgendwelche einen Seite der Verband der Berliner Beton- und Eisenbeton. Maßnahmen die Arbeitslosigkeit mildern könne und stellten die ver Taugeschäfte, auf der anderen Seite der Zentralverband der schiedensten Anträge an die Verwaltung. Unter anderem wurde Maurer ( Sektion der Gipss und Zementbranche) und der Verband auch ein Verbot des Umschauens nach Arbeit angeregt. Obgleich der baugewerblichen Hilfsarbeiter. Der Vertrag gilt für Betonnun das Umschauperbot und die Arbeitsnachweisbenutzung alte arbeiten in Bauwerken, die ein Dach besiben, einschließlich deren Grundsäße der Gewerkschaften sind, durfte die Verwaltung in der damaligen Zeit ein bestimmtes Verbot des Umschauens nicht be- Fundamente, falls nicht fünstliche Fundamentierungen in Frage tommen. Die Ausdehnung des Vertrages auf Bahn-, Brüden. schließen. Dagegen war es notwendig geworden, bestimmte Grund- und Kanalbauten, welche die Arbeitervertreter verlangten, fonnte fäße aufzustellen, nach denen eine bessere Vermittelung des Nach nicht erreicht werden. Der Vertrag bleibt also auf die Hochbauten weises herbeigeführt werden könnte. Solche Grundsätze hat die beschränkt. Der örtliche Geltungsbereich deckt sich mit dem des tombinierte Versammlung der Kontrollkommission aufgestellt und Maurervertrags. Die Arbeitszeit bleibt wie bisher 9 Stunden. in einer Reſolution formuliert, zu der eine Vertrauensmänner- Lohnerhöhungen fonnten ebenfalls nicht durchgesetzt werden. Der versammlung Stellung nahm und beschloß, daß die Frage in Mit- Stundenlohn beträgt für Bementierer und Flechter 72% Pf., für gliederversammlungen geklärt werden soll. Diese Bersamm Einschaler 62% Pf., für gewöhnliche Bauarbeiter 50 Pf., für solche lungen fanden am 12 Oktober statt; sie würden nach Feststellungen bei bestimmten Spezialarbeiten 55 Pf. Ueberstunden werden für an der Kontrolle von 3750 Mitgliedern besucht. 62 Redner nahmen an den Diskussionen teil, von denen sich 16 gegen und 46 für die Ausführungen der Referenten, die die vorliegende Resolution begründeten, aussprachen. Alle Gegengründe tamen dabei ausreichend zur Geltung. Unter den 16 Gegnern waren zum Teil Baris, 22. Oftober.( Eig. Ber.) Clemenceau , belanntlich solche, die ihrer Mißstimmung über die schlechte Lage der Holz Berehrer des englischen politischen Wefens, treibt seine Vorliebe doch arbeiter Ausdruck gaben, ohne sich direkt gegen die Vorlage zu Berehrer des englischen politischen Wesens, treibt seine Vorliebe doch wenden. Andere hielten die Resolution nicht für durchführbar, nicht so weit, daß er das englische Prinzip der Ministersolidarität und einigen waren die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht weitbefolgen wollte. Ein Mann ist über Bord, er aber sucht feine Fahrt gehend genug. Die Notwendigkeit einer Regelung der Arbeitsfortzufegen Und er hat bei der Wahl des Nachfolgers des von der vermittelungsfrage erkannten auch fast alle Gegner an. AbRammer mit etwas wohlfeiler moralisch- patriotischer Entrüstung änderungsanträge sind nirgends gestellt worden. Eine Abstimmung weggeblafenen Thomson eine gewisse Originalität gezeigt. Herr über die Resolution sollte in der acht Mitgliederversammlungen Alfred Picard gehört weder dem parlamentarischen Klüngel, noch nicht stattfinden, aber in den meisten Bersammlungen verlangten dem Marinebonzentum an Grund genug für Mißvergnügen hier die Mitglieder einen Beschluß, um eine Uebersicht über die vor und dort. Er ist zweifellos eine der merkwürdigsten Gestalten im ber Anwesenden, beteiligten sich an der Abstimmung; davon herrschende Meinung zu erhaiten. 2600, das sind zwei Drittel Korps der französischen Techniker: eine phänomenale Arbeitskraft, ftimmten 2460 für und 140 gegen die Vorlage. Die in den Bera ein Mann von enzyklopädischem Wissen, ein genialer und energischer fammlungen erhobenen Einwendungen widerlegte Leopold in seinem Drganisator. Er hat diese Vorzüge als Sekretär der Weltausstellung Vortrage vor den Vertrauensmännern. Er erinnert an die bisbon 1900, als Verfasser eines klassischen Werkes über die franzöfifchen herigen Kämpfe der Berliner Holzarbeiter um den Arbeitsnachweis. Eisenbahnen, als literarischer Direktor des großen Wertes Der Kampf gegen den Zwangsnachweis der Innung habe allein über die Ausstellung bewiesen. Man sagt ihm eine eiserne 326 962, M. gekostet und nach dreijähriger Dauer mit der ErFauft nach und es gibt Leute, die sie schon auf die ver- feßigen Strife haben die Holzarbeiter die Notwendigkeit eines guten richtung des paritätischen Arbeitsnachweises geendet. In der haßten Organisationen der Marinearbeiter niederfausen sehen. Nachweises erkannt, und es muß jetzt mit der Durchführung der Aus foldjen Wünschen fann man schon erkennen, was in der Resolution vorgeschlagenen Maßnahmen begonnen werden. der ganze Rummel, dem Thomson zum Opfer fiel, wert war. Ein Zögern nüßt den Unorganisierten, die durch Umschauen die Das Problem, das einem Marineminister in der französischen Bläge besetzen, nügt den Andersorganisierten, die ihre Mitglieder Demokratie gestellt ist, ist weit schwerer und fomplizierter als ein in alle Betriebe hineinzubringen versuchen, nüßt den Gelben und brutales Niederschlagen von Arbeitergewerkschaften. Es gilt, den den Unternehmern, die die Arbeitsvermittelung allein beherrschen Stampf mit den fapitalistiichen Cliquen aufzunehmen, die den Staat nicht nur ausplündern, sondern ihn auch durch Lieferungen vereinzelt wurden Bedenken geltend gemacht, ob wirklich eine An der Diskussion beteiligten sich zahlreiche Redner, aber nur der bedenklichsten Art betrügen und die Landesverteidigung felbft ge bessere Regelung der Arbeitsvermittelung durch die neuen Bor- Görres zu Aachen , der durch Entlassung eines Arbeiters herbeiInfolge eines Ausstandes in der Eisengießerei von Eduard fährden. Diese Cliquen aber find mit dem parlamentarischen schläge erzielt werden könne. Vielfach wurde bemerkt, daß hier Polititertum eng verschwistert. Thomson hat sich mit ihnen gut bernur Mindestforderungen vorliegen, daß die Solidarität unter den geführt wurde, haben die dem Arbeitgeberverbande der linkerbeini tragen und er findet darum in der großfapitalistischen Preffe Nach Holzarbeitern zur Phrase wird, wenn man den Vorschlägen nicht fchen Metallindustrie angehörenden Eisengießereien von Aachen und rufe, deren Strenge reichlich mit Wehmut versezt ist. Der demagogische zustimmen wollte und sich nicht verpflichtet hielte, für die Durch- Umgebung beschlossen, ihre Betriebe still zu legen, wenn nicht die Arbeiter bis zum 7. November ihre Kündigung zurückziehen und die Sturm, der ab und zu durch die Kammer braust, trodnet den führung alle träfte einzusetzen. tapitalistischen Sumpf nicht aus. Es ist aber noch sehr fraglich, ob über die Fabrik verhängte Arbeiteriperre aufheben. Nötigenfalls tril der ganze Arbeitgeberverband der lintsrheinischen Metallindustrie sich dem Vorgehen der Aachener Gießereien durch eine weitergreifende Aussperrung anschließen.
Budapest , 24. Oktober. Der ehemalige Staatsfekretär und Bize präsident des Verwaltungsgerichts, 2 attoczy, welcher wegen Beste chung seines Amtes enthoben worden war, hat in einer Nervenheilanstalt bei Graz Selbstmord verübt.
der dem Parlamentlertum fremde Beamte gründlichere Arbeit wird leisten können. In diesem Moor ist schon so mancher unter gegangen, der als rüstiger Wegbahner zuversichtlich mit seiner Art zusgezogen war.
Eineinviertel Jahr Strafarbeit.
Der jungsozialistische Redakteur Schröder ist am Freitag bom Rathausgericht zu Landstrona zu einem Jahr und drei Mionaten Strafarbeit verurteilt worden, und zwar wegen emes Arfikels über das Bombenattentat in Malmö , in dem das Gericht Verherrlichung von Verbrechen und Aufforderung zur Begehung von Berbrechen erblidt. Das Urteil gründet sich auf die unter dem liberalen Ministerium Staaff in das Strafgesetzbuch eingefügten Verschärfungen.
Rußland.
58 Jahre Zwangsarbeit.
In Nishni Novgorod wurde dieser Tage abermals ein anerhörtes Urteil gefällt. Wegen Zugehörigkeit zur foziale revolutionären Partei wurden zwölf Personen zu insgeiamt 58 Jahren sibirischer 8wangsarbeit ( Statorga) verurteilt. Unter den Betroffenen befindet sich auch das Mitglied der zweiten Reichsduma Archangelsty, dem eine sechsjährige 8wangsarbeitsstrafe zuteil geworden ist.
wollen.
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Der Vorsitzende Glode brachte die Resolution absazweise zur Abstimmung, wobei er noch eine Spezialdiskussion zuließ, nach Resolution wurde in folgender Fassung angenommen:
London , 24. Oktober. Nach Meldung eines Morgenblattes aus Zolio soll der Santaoftreit zwischen China und Japan auf der Grundlage beigelegt sein, daß Chinas Souveränität boll anerkannt wird, aber den Koreanern das Niederlassungsrecht und besondere Konsulargerichtsbarkeit zugestanden werden. Berantw. Rebatt.: Geora Tavibfohn, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th.
" Die heutige Versammlung erkennt an, daß durch das Anfragen um Arbeit, sogenanntes Umschauen, die Löhne herab gebrüdt und Maßregelungen der Verbandskollegen herbeigeführt werden, daß ferner dadurch viele Stollegen materiell start geschädigt werden und eine lange Arbeitslosigkeit durchmachen müffen. Deshalb muß es Aufgabe der Organisation sein, das Umschauen abzuschaffen und eine geregelte Arbeitsvermittelung durch den Arbeitsnachweis anguftreben.
Da jedoch eine jofortige Durchführung solcher Maßnahmen zurzeit noch nicht möglich ist, so macht es die Versammlung den Mitgliedern zur Pflicht, daß sie nach jeder Richtung bemüht find, eine bessere Benutzung des Arbeitsnachweises durch die Arbeiter wie Unternehmer herbeizuführen.
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Spezialarbeiter mit 15 Pf., für Bauarbeiter mit 10 Pf. und für Arbeiter, die im Wasser arbeiten, mit 15 Pf. Zuschlag vergütet. Der Vertrag gilt vom 17. Oftober 1908 bis 31. März 1910 und läuft immer ein Jahr weiter, falls er nicht drei Monate vor dem Ablauf gekündigt wird.- Ueber die Verhandlungen im allgemeinen führte der Referent aus: Der Entwurf, den die Unternehmer ur. prünglich vorgelegt hatten, enthielt wesentliche Verschlechterungen des Arbeitsverhältnisses. Diese fonnten aber abgewehrt werden. Wenn auch der aus den Beratungen nunmehr hervorgegangene Vertrag den Wünschen der Arbeiter nicht in allen Bunten ent. spricht, so war unter den gegenwärtigen Verhältnissen, besonders mit Rücksicht auf die schlechte Konjunktur im Baugewerbe, nicht mehr zu erreichen. Die Vertrauensmänner haben sich in mehreren Gibungen mit dem vorliegenden Vertrage beschäftigt und empfehlen die Annahme desselben.
heblicher Mehrheit dem Vertrage zu. Nach kurzer Diskussion stimmte die Versammlung mit era
Ferner berichtete a ese über die Tarifverhandlungen mit den Unternehmern der Gipsbaubranche. Es sind in dieser Angelegenheit bereits 5 Sibungen abgehalten, ohne daß eine Einis gung erzielt werden konnte. Differenzen zwischen den Unter nehmern und den Arbeitern bestehen hinsichtlich der Arbeitszeit, des Stundenlohnes, der Zulaffung von Affordarbeit, der Entschädis gungsamt angerufen, um die Differenzen über diese vier Bunkte gung von Fahrgeld und Laufzeit. Die Kommission hat das Ginis zu entscheiden. Das Einigungsamt wird jedenfalls in den nächten Tagen zusammertreten. Der Redner empfahl, bis zur Entschei dung des Einigungsamtes eine abwartende Haltung einzunehmen und deshalb auch jetzt nicht über die Angelegenheit zu diskutieren, Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden. Deutfches Reich. Angedrohte Aussperrung.
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Husland.
Die Arbeiterschaft der finnischen Sauptstadt hat sich ein nette3 Heim für ihre gewerkschaftlichen und politischen Organisationen geschaffen. Dieses Volkshaus, das vor adt Tagen eingeweiht wurde, ist ein imposantes fünfflödiges Gebäude, dessen Herstellung rund 800 000 finnische Mart tostele. Der Baugrund wurde der Arbeiterschaft von der Stadt unentgeltlich überlassen. Der Volks hausverein, der das Gebäude aufführen ließ, ist im Jahre 1883 gegründet worden; es sind also 25 Jahre verflossen, ehe er dies ziel erreichte. Das neue Boltshaus hat neben einer Anzahl größerer und fleinerer Versammlungsjäle und Bureauräume einen 27,8 Meter langen, 19,2 meter breiten Festsaal. Es ist der größte
Ist in den einzelnen Branchen die Organisation genügend erstartt, so sollen die Kollegen der Branche gehalten sein, unter Saal von Helsingfors . Zustimmung der Ortsverwaltung das Umschauen
zu berbieten und die regelmäßige Einstellung durch den Arbeits- Letzte Nachrichten und Depefchen.
nachveis zu beschließen.
Wo es noch nicht möglich ist, die regelmäßige Einstellung durch den Nachweis durchzusetzen, dort gelten bis auf weiteres folgende Regeln:
1. Beim Bedarf von Arbeitsfräften ist der Arbeitgeber darauf aufmerksam zu machen, daß er die Arbeiter von unserem Nachweise bezieht.
2. Weigert sich der Arbeitgeber, den Nachweis zu benutzen, so sollen die Kollegen die zu befehenden Stellen selbst melden. 3. Ungulässig ist es, daß von kollegen selbst Arbeitskräfte unter Umgebung des Nachweises nach den Betrieben bestellt werden.
In der Weltstadt erfroren! Paris , 24. Oftober.( B. H. ) Die Kälte hat in der vergangenen Nacht hier mehrere Opfer gefordert.
Explosion mit tödlichem Ausgang.
Bia Reggio, 24. Oftober.( W. 2. B.) Auf dem hiesigen Schießplay explodierte eine Granate. Zwei Marineoffiziere und ein Arbeiter wurden getötet, ein anderer Arbeiter wurde schwer verlegt. Außer den Berunglückten befand sich niemand auf dem Plazze. Die Ursache zu diesem Unfall ist unbekannt.
4. In Branchen, in denen das Umschauen durch Beschluß ber. Rom , 24. Oktober. ( W. T. B.) Blättermeldungen zufolge foll boten ist, dürfen auch die Angehörigen anderer Branchen der bei dem Unglüd von Via Reggio schwer verletzte Arbeiter ein nicht durch Umschauen in Arbeit treten. Deutscher namens Liemann sein. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.
Bierzu 5 Beilagen,