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Nr. 260. 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. ouersing, 5. November 1908.

153. Gizung, Mittwoch, den 4. November, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstische: Niemand!! Auf der Tagesordnung stehen Petitionen.

Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrt das Haus zunächst in der üblichen Weise das Andenken der inzwischen verstorbenen Mit­glieder: des früheren Alterspräsidenten v. Winterfeldt- Mentin( f.), b. Kauffmann( Hofp. d. Natl), Ehrhart( Soz.), v. Gersdorff( p.). Präsident Graf Stolberg teilt mit, daß folgende Inter­pellationen eingegangen sind:

Interpellation Bassermann( natl.):

und

im Reichstag teils aus Gründen der Geschäftslage, teils aus anderen Abg. Singer( Soz.)( zur Geschäftsordnung): Wenn der Ab­Gründen an und für sich biel zu mangelhaft behandelt geordnete Arendt fagt. der Reichstag   befinde fich in voller Auf­werden.( Sehr richtig! richtig! bei bei den Sozialdemokraten.) I regung, so kann sich das doch nur auf diejenigen Mitglieder beziehen, mache darauf aufmerfiam, daß am Ende der vorigen die in den Vorgängen etwas außergewöhnliches sehen.( Große Tagung ausdrücklich von den verschiedensten Seiten betont Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Aber worden ist, daß man den Reichstag möglichst zeitig einberufen solle, damit endlich einmal die Petitionen zur Erledigung gebracht werden diese Dinge find in Deutschland   gang und gäbe.

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fönnten. Ich glaube, diefem von allen Seiten geäußerten Wunsche( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Herr Arendt fagt des Hauses wohnt heute noch dieselbe innere Berechtigung bei. ferner, die Fraktionen hätten zu den Petitionen nicht Stellung ge­( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ferner meine ich, daß nommen; das ist doch sehr wunderbar. Diese Petitionen haben vor die Petitionen, bei denen keine Wortmeldungen vorliegen, nicht der Sommerpause wiederholt auf der Tagesordnung gestanden, wichtiger sind. Man könnte vielleicht der gegenteiligen Meinung und man muß doch annehmen, die Herren hätten sich damals mit fein, daß gerade die Petitionen, zu denen im Haufe das Bedürfnis ihnen beschäftigt.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Darauf werden eine Anzahl Petitioneų debattelos nach den An­vorherricht, zu sprechen, wichtiger fein tönnen, als die anderen. Es liegt also fein Grund vor, die Petitionen, zu denen bestimmte trägen der Petitionskommission erledigt. Es folgt die Beratung von Petitionen der Bureau Barteien des Hauses das Bedürfnis haben zu sprechen, schlechter zu behandeln. Der Herr Vorredner scheint zu glauben, daß ein beamten, welche Ausdehnung der Erhebungen der Kommission großer Teil dieses Hauses noch der Sammlung bedarf( Seiterkeit für Arbeiterstatistik auf die Verhältnisse der Bureaubeamten bei den Sozialdemokraten) und sich mit anderen Arbeiten überhaupt wünschen, ferner die Rechtsgleichheit aller Bureaubeamten unter­nicht beschäftigen tann, als mit den Vorgängen, die ja demnächst einander und ihre Gleichstellung mit den übrigen Angestellten ver­hier zur Sprache tommen werden. gesetzliche So wichtig diese auch find, langen sowie eine grundiägliche Sozialpolitik für Bureaubeamte. und so sehr auch wir durch die Einbringung unierer Interpellation Die Kommiffion beantragt, soweit eine Besserung der Verhält betviefen haben, für wie notwendig wir eine Besprechung diefer An- niffe mit Ausnahme der Lobnverhältnisse verlangt wird gelegenheit balten, so glaube ich, braucht der heute für die Petitionen Petitionen dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu über­reservierte Tag dadurch nicht beeinträchtigt zu werden. Das Haus weifen; soweit die Bildung von Arbeits- bezw. Gehilfenausschüssen ist jederzeit in der Lage, die Diskussion zu schließen, wenn es ihm verlangt wird, die Petitionen dem Reichskanzler zur Erwägung notwendig erscheint. Aber es ist doch neu, daß ein Antrag gestellt zu überweisen, soweit aber eine Besserung der Lohnverhältnisse ver­wird, eine bestimmte Kategorie von Petitionen anders zu behandeln langt wird, über sie zur Tagesordnung überzugehen. Abg. Lind( natl.): Es ist für den Reichstag ein nobile officium dieser Zeit nur den einen Tag für die Petitionen haben; die Ge-( eine Ehrenpflicht), endlich einmal den Bureaubeamten zu helfen, als andere. Außerdem vergegenwärtigen Sie sich: wir werden in schäfte des Hauses werden so gelagert werden, daß die Notwendig- deren Bezüge tatsächlich sehr gering find; auch die im Bureau­feit drängt, die Petitionen zurückzustellen. Ich glaube, es wird im betriebe übliche Lehrlingszüchterei ist schon aus hygienischen Volfe arg aufgenommen werden, wenn die Petitionen wieder zurück- Rücksichten zu verwerfen. Das Bolt tommt schon jetzt bald zu der Auffassung, daß stehen. das verfassungsmäßig gewährleistete Petitionsrecht in diesem Hause in einer Weise behandelt wird, daß sein Recht viel zu furz dabei tommt.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Im übrigen haben die Fraktionen nachher immer noch Zeit, diejenigen Dinge zu besprechen, die sie für notwendig halten.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)

Ist der Herr Reichskanzler bereit, für die Veröffentlichung einer Reihe von Gesprächen Seiner Majestät des Kaisers im " Daily Telegraph  " und für die in denselben mitgeteilten Tat­sachen die verfassungsmäßige Verantwortung zu übernehmen? Interpellation Graf Hompesch( 3.) über Maßnahmen die Arbeitslosigkeit gegen Garantien gegen die schwarzen Liften. Interpellation Ablaß  ( frs. Vp.) und Genossen: Durch die Veröffentlichung von Aeußerungen des deutschen  Kaisers im Daily Telegraph  " und durch die vom Reichskanzler veranlaßte Mitteilung des Sachverhaltes in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" find Tatsachen bekannt geworden, die schwere Mängel in der Behandlung auswärtiger Angelegenheiten bekunden und geeignet sind, auf die Beziehungen des Deutschen Reiches   zu anderen Mächten ungünstig einzuwirken. Was ge­denkt der Herr Reichskanzler zu tun, um Abhilfe zu schaffen und die ihm durch die Verfassung des Deutschen Reiches zu gewiesene Verantwortlichkeit in vollem Umfange zur Geltung zu bringen?

Interpellation Albrecht( Soz.) und Genossen:

Welche Maßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler zu er greifen, um den Folgen der wirtschaftlichen Krifis, die fich in Betriebseinschränkungen, Lohntürzungen und vornehmlich in Arbeiterentlassungen bemerkbar machen, zu begegnen, und dem dadurch hervorgerufenen Notstand weiter Volksschichten entgegen­zuwirken?

Eine weitere Interpellation Albrecht( Soz.): Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um Borgänge zu verhindern, wie sie durch die Mitteilungen des Daily Tele­ graph  " über Handlungen und Aeußerungen des deutschen   Kaisers bekannt geworden sind? Interpellation v. Normann( f.):

haben?

tommen.

Ist der Herr Reichskanzler bereit, nähere Auskunft zu geben über die Umstände, die zur Veröffentlichung von Gesprächen Se. Majestät des Kaisers durch englische Zeitungen geführt Präsident Graf Stolberg: Ich werde auf diese Interpellationen Bei Festsetzung der Tagesordnung für die nächsten Sizungen zurüd­Vom Abg. Held( natl.) ist ein Schreiben eingegangen, in welchem er um Berlängerung feines Urlaubs auf unbestimmte Zeit bittet. Auf Grund des befannten Urteils des Schöffengerichts Hannover   in feinem Privatflageverfahren hat er die Einleitung eines Straf verfahrens gegen sich selbst beantragt, diese ist wegen Verjährung abgelehnt worden. Abg. Held legt Verwahrung ein gegen dieses ungewöhnliche, ihn aufs schwerste schädigende Verfahren und wünscht bis zu feiner Rehabilitierung von der Ausübung seines Mandats entbunden zu sein. Der Urlaub wird auf Vorschlag des Präsidenten zunächst bis Weihnachten erteilt.

Sierauf gibt der Präsident das Wort zur Geschäfts­

ordnung dem

Abg. Fürst Hasfeldt( f.): Herr Bräsident, ich möchte vorschlagen, zunächst diejenigen Petitionen zu erledigen, zu denen feine Wort meldungen vorliegen. Ich glaube, das wird nicht lange Beit in Anspruch nehmen. Nachher aber möchte ich bitten, die Sigung zu vertagen, um den Frattionen Zeit zu lassen, angesichts der politischen Lage sich zu beraten.

Abg. Singer( Soz.): Ich würde Sie meinerseits bitten, diefem Antrage nicht stattzugeben. Ich bin der Meinung, daß Petitionen

Kleines feuilleton.

Das in

Abg. Raab( Wirtsch. Bg.) tritt ebenfalls für die Beschlüsse der Kommission ein.

Abg. Dr. Pieper( 8.): Die verbündeten Regierungen follten fich zu den Wünschen der Bureaubeamten recht bald äußern und bei den Erhebungen auch die Bureaubeamten selbst befragen.

Abg. Lehmann- Wiesbaden( Soz.): Die Aufmerksamkeit des hohen Hauses ist ja nicht sehr groß, so daß es vielleicht ebenso gut gewesen Abg. Bassermann( natl.): Man fönnte an und für sich vielleicht wäre, die Betitionen abzufegen, weil die Herren fich ja doch mit der Meinung sein, daß dem Antrage des Fürsten Haßfeld beizutreten anderen Dingen beschäftigen. Gegenüber den Wünschen der Bureau­ist, da seine Fraktion den Wunsch hat, ihre begonnenen Beratungen beamten stehen wir heute noch auf demselben fled, weil die über die politische Lage baldmöglichst fortzufezen. Wenn ich aber Regierung ihre Pflicht nicht getan hat. Seit 1897 bereits die Gründe des Herrn Abg. Singer erwäge, so fomme ich zu dem- petitionieren die Bureauangestellten, die Regierung erklärt, sie wolle selben Resultat wie mein Herr Vorredner. Ich bin auch der An- Erhebungen anstellen und eine Anfrage bei den Prinzipalen ver­ficht, daß das Petitionsrecht im deutschen   Reichstag nicht sehr gut anlaffen, aber von einigen Bundesregierungen find Antworten noch wegkommt. Wünschenswert wäre es aber zur Förderung der Petitions  - nicht eingegangen. Würde es sich um Wünsche der Agrarier beratung, wenn eine möglichste Beschränkung der Nedelust dabei Plaz handeln, so würde es etwas schneller gehen.( Sehr richtig! bei griffe; denn wir haben es wiederholt erlebt, daß für die Beden Sozialdemokraten.) Wenn die Regierungen die Erhebungen ratung einer einzigen Petition ein ganzer Tag gebraucht wurde. nicht anstellen wollen, so sollte die Reichsregierung felbst eine Um­Im übrigen meine ich, wir sollten in die Beratung der Betitionen frage nicht bei den Brinzipalen, sondern bei den Angestellten eintreten. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, daß diejenigen veranlassen- bas fönnte sehr leicht bewerkstelligt werden. Mindestens Petitionen vorweggenommen werden, bei welchen Wortmeldungen zwei Drittel der Bureauangestellten find jugendliche Arbeiter. nicht vorliegen; eine beffere Behandlung dieser Petitionen bedeutet Dieselben Leute, die bei dem kleinen Befähigungsnachweis das nicht, bielmehr liegt die Erledigung möglichst vieler Petitionen nicht genug fchreien fönnen, sie wollen eine Sicherheit für im Interesse der Betenten. bie Ausbildung der Lehrlinge haben, bulben es, zwischen Rechtsanwälten und Bureauangestellten Berträge gefchloffent werden, welche eine Gewähr für die Ausbildung in feiner Weise geben. Mit Recht verlangen die Bureauangestellten die Unterstellung unter den§ 68 des Handelsgefegbuches, die Unterstellung unter die Gewerbeordnung. Auch bei der neuen Novelle zur Gewerbeordnung hat die Regierung diefe Wünsche nicht berücksichtigt. Meine Partei wird versuchen, das Verfäumte nachzuholen, und Sie weroen bei der Beratung der Novelle Gelegenheit haben. Ihr warmes Herz für die Bureauangestellten zu betätigen.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Damit schließt die Diskussion. Die Anträge der Kommission werden angenommen.

Präsident Graf Stolberg: Ms   wir das letzte Mal Petitionen behandelt haben, haben wir diejenigen zuerst behandelt, zu welchen Bortmeldungen und Anträge nicht vorliegen, und ich hatte die Ab­ficht, Ihnen dasselbe Verfahren auch heute vorzuschlagen. Abg. Dr. Spahn( 8.)[ zur Geschäftsordnung]: Mit dem Bor. schlage des Präsidenten bin ich einverstanden. Im übrigen meine ich, daß wir bei der großen Zahl der auf der Tagesordnung stehenden Petitionen sämtliche feinesfalls erledigen werden. Den Zeitpunkt der Bertagung kann das Haus ja später bestimmen. Abg. Dr. Arendt( Rp.): An Intereffe für die Petitionen fehlt es uns nicht, vielmehr entspringt die Anregung des Fürsten Hagfeldt dem Interesse an den Petitionen( Lachen bei den Sozialdemokraten), benn bei der gegenwärtigen Stimmung des Hauses ist es unmöglich, in eine fachliche Erörterung der Betitionen einzutreten.( Wider­spruch bei den Sozialdemokraten.) Es ist auch deswegen nicht möglich, weil die Fraktionen noch nicht in der Lage waren, zu den Petitionen Stellung zu nehmen.

Abg. Fürft Haßfeldt( Rp.)( zur Geschäftsordnung): Jch ziehe den Antrag zur Zeit zurüd.

Schwetelwafferstoffeinwirkung allerdings in sehr erheblichem Maße. Bei den Vergifteten sinft die Zahl der roten Blutförperchen außerordentlich schnell. Leber und Milz sind geschwollen und schmerz baft. Die Gegenwart von Schwefelwasserstoff läßt sich durch Blei effigpapier nachweifen, das unter dem Einfluß des Gafes geichwärzt wird. Der quantitative Nachweis des Gases ist sehr einfach. Es genügt, ein bekanntes Volumen durch Jodlösung streichen au laffen. Mit Hilfe diefer Methode ließ sich feststellen, daß die Luft mancher Arbeitsräume bis zu 0,74 auf taufend Teile Schwefelwasserstoff ent­hielt( es handelt sich um französische Fabriken), welche Dosis auf die Dauer sogar tödlich wirken fann.

D

Theater.

baß

Es folgt eine Petition betr. Einführung eines 8olles auf Milch und Rahm.

Die Kommission beantragt Ueberteifung ber Petition als Material, fo weit sie eine Alenderung des Bolltarifs verlangt und leberweisung zur Berüdsichtigung, so weit sie ber schärfte hygienische Kontrolle fordert.

Abg. Gluer( f.) beantragt, die ganze Petition dem Reichs­fanzler zur Berücksichtigung zu überweifen.

fondern finnliche Leidenschaft als das Motiv, das Evadne an den König feifelt, darstellt, wird die Figur dem Anschein nach ein wenig menschlicher. Genauer zugefehen freilich bleibt fie auch so in ihrem Handeln wie Empfinden fremd und unverständlich. Schließlich Das moralische Amtsgericht und das unmoralische Denkmal. führt sie den Gatten vor den König. Er soll es vor dem Eifer­Unter dieser Spizmarke wird der Franff. Zeitung" aus Düssel­füchtigen beschwören, daß sie ihm nichts gern gewährt hat. Es ist dorf geschrieben: Wenn in der nächsten Zeit, wie beabsichtigt ist, in diesen Bildern bei aller psychologischen Unmöglichkeit eine Red­die Atten des ehemaligen Düsseldorfer Heine- Dentmal- Komitees heit der Erfindung, ein Raffinement, das wenigstens im ersten Augen­der Stadt und Landesbibliothek überwiesen und dem Heine blid verblüfft. Die Begegnung des Ritters mit der berlaffenen Forscher zugängig gemacht sein werden, wird besonders ein Aften Braut, die ihm sterbend verzeiht, hat balladenhaft lyrische stüd sein Interesse erregen, das bisher nur wenigen zur Kenntnis Stimmung. Dann geht die Kurve abwärts. Gott Anteros, der gekommen ist. Der vor einigen Jahren verstorbene Geh. Justizrat Bruder des Eros, läßt auch Evadne die Qualen des Verschmäht Emil Bloem, der von Anfang an an der Spitze des Komitees ge­feins fosten. Der König wirbt um eine andere. In einem Grab­standen und der in dem unglückseligen Stampf um das Düsseldorfer  ihm Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus: gewölbe schwört Evadne Rache. Rebellen Heine- Denkmal mit großer Tapferkeit für den Dichter gestritten besetzen Anteros", Drama in fünf Aften von Erich Korn. Wie ein Schloß und er felbst erbittet sich den Tod bon hat, beabsichtigte im Jahre 1900 für den noch vorhandenen an Beer- Hofmann   im Grafen Charolais" und Hoffmannsthal im der Hand der Geliebten. Zwischendurch tummelt sich Hanswurst, diesem Jahre in Kraft getretene Bürgerliche Gesetzbuch enthält Be- Geretteten Venedig   hat Erich Korn den Stoff zu seinem Drama mit Mopfa, feinem Kolumbinchen. Er heiratet und boykottiert sie stimmungen, die eine solche Pflegschaft und damit die gefeßliche einem alten englischen Schauspiel aus der Shakespeare- Beit ent- nach der Ehe, wodurch eine scherzhafte Barallele zur Haupthandlung Sicherung solcher Fonds ermöglichen. Einer von Bloems Sekretären nommen. In ungleich höherem Grade noch als jene beiden früheren genommen werden soll. So dürftig das auch motiviert wird, im sollte Pfleger werden. Der Justizrat im Verein mit den übrigen Versuche trägt der seine einen ausgesprochen archaistischen Charakter. Pantomimischen der bunten Nebenszenen ist manches Lustige. Eine noch lebenden Mitgliedern des Komitees richtete also einen dahin- Die Handlung, auf jede näher motivierte Wahrscheinlichkeit ver- Intrige Kolombinchens, die dem pflichtvergeffenen Gatten eine ge­gehenden Antrag an das Amtsgericht Düsseldorf  . Bu ihrem nicht zichtend, gibt sich romantisch- märchenhaft und erhält, was den Ein- hörige Tracht Brügel einbringt, führt ihn am Schluß zur Ehemanns geringen Erstaunen wurde ihm alsbald ein Beschluß" dieses Ge- brud des Phantastischen noch steigert, durch Einführung eines Hofnarren raison zurüd. Die Aufführung des Stüdes mit seinen zahlreichen Massenszenen richtes zugestellt, worin die Bestellung eines Pflegers abgelehnt Shakespeareichen Stiles ein parodistisches Gegenspiel. Es ist ein Erperi­wurde, weil die Gelder zu einem unmoralischen 3 we de ment, das offenbar aus vielem Nachdenken und Grübeln geboren wurde, gelang im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater unter eigener Regie gammelt feien". Go wörtlich zu lesen in dem Beschluß", der und das trotzdem, obwohl in Einzelheiten sich ein entschiedener Spürsinn des Berfaffers über Erwarten. In erster Reihe standen Bettinger als in den Akten des Komitees nachzulesen ist und der wirklich ver- für Bühnenwirkungen verrät, im ganzen doch nur als Kuriofum Amintor, Gertrud Korn als Evadne, Elfriede Heisler  dient, als document humain aufbewahrt zu werden. Auf eine interessieren lann. Was der Autor in den einleitenden Notizen des in der Kolumbinchenrolle, aber die Reihe der anerkennenswerten sofortige Beschwerbe hob dann das Landgericht Düsseldorf   unter Theaterzettels als fein höchstes Biel   bezeichnet: daß der Zuschauer Leistungen ist damit bei weitem nicht erfchöpft. Mit manchem dem persönlichen Vorsitz des damaligen Landgerichtspräsidenten ein höheres Walten spüren soll, den Anhauch von der Geister- hübschen Detail, wenn auch nicht in gleichmäßiger Rundung gab Sehr eigenartig und Witte den Beschluß" des Amtsgerichts Düsseldorf   auf und bestellte schlacht in den Lüften, von der gbsen einmal spricht, die über den afelt die schwierige Figur des Narren. den beantragten Pfleger. tragischen Vorgängen einer Dichtung, wie über denen des Lebens geschmackvoll war die von Leo Jmpetoben entworfene Deko­stets ausgefochten wird davon ist in dem Drama schlechterdings ration, die mit den einfachsten Mitteln, ohne Stuliffen und gemalte Chronische Schwefelwasserstoffvergiftung. Während die akute Form nichts realisiert. Zu solchen Erschütterungen bedarf es einer Hintergründe den wechselnden Schauplatz der Handlung sicher anzu der Schwefelwasserstoffvergiftung infolge industrieller Betriebsunfälle Stunft, die gerade im Gegensage zu der romantisch- bunten deuten verstand. Der Applaus flang start. wohl befannt ist, weiß man von der verhältnismäßig häufigen Willkür, in welcher der Verfasser sich hier gefällt, bie

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Humor und Satire.

Und was taten Sie da?"

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dt.

Chronischen Form nur wenig. Gleichwohl ist diese, die namentlich inneren zwingenden Zusammenhänge eines Saidials, die in Die Che als Vorschule. Haben Sie fchon mal ein unter den Arbeitern in Gasfabriken nicht selten auftritt, durch ziem- den Handlungen erscheinende Notwendigkeit der Charaktere lich ernste Erscheinungen gekennzeichnet. Ihr näheres Studium er- aufdeckt. Nur die stoffliche Neugier, was sich aus den seltsamen Kreuzberhör zu bestehen gehabt?" fragte der Verteidiger den Zengen. möglicht erst bei gewissen Auszehrungszuständen sowie bei Blutleere Situationen wohl zu guterlegt ergeben werde, nicht die Erzeugung erst gefagt, daß ich verheiratet bin?" Und ob!" entgegnete der Mann. Habe ich Ihnen nicht eben und Bleichsucht die wahre Ursache der Erkrankung festzustellen. Wie einer Künstlerischen Fusion regt hier die Spannung auf, und solche Bid me up". die Revue Scientifique  " ausführt, äußert sich die Bergiftung vor Neugier hält nicht lange an. Die Macht der Eifersucht. Neulich hatte ich meinen allem in heftigem Kopfschmerz, Schlafiucht und verschiedenen Ein junger nngarischer Ritter verläßt das ihm anverlobte Geldschrank verschlossen und konnte mich nicht auf die Kombination Störungen der Sinnesorgane, die zunächst den Verdacht einer Mädchen, um auf Geheiß des Königs die wunderschöne Evadne zu befinnen." Sohlenoxydvergiftung, erweden fönnten. Dazu gefellen sich freien. In der Brautnacht das ist die zentrale, frappant­bisweilen noch Lähmungen und fatarrhalische Affektionen fenfationelle ähnlich bereits in dem altenglischen Stücke ausge der Atmungs- und Verdauungswege. Der Appetit schwindet, und staltete Hauptszene, erklärt sie ihm, fie fei die heimliche Liebste des cs stellt sich sehr bald vollständige Arbeitsunfähigkeit ein. Auf diese Herrschers und werde es bleiben. In die Heirat habe sie nur gewilligt, um erften Zeichen folgt bald eine Periode eines allgemeinen Marasmus, für das Kind, das sie von jenem im Schoße trage, vor der Welt einen Vater dem sich schwere Leberstörungen, Gelbsucht und sehr heftige Schmerzen zu erhalten. Niemals aber tverde sie ein anderer als der junge zugefellen. Starke Blutleere vervollständigt das Krankheitsbild. In Fürst  , an welchem sie mit jeder Faser ihres Herzens hänge, berühren feltenen Fällen führt das Leiden in etwa sechs Wochen zum Tode. dürfen. Der Ritter, wahnsinnig in seiner Verliebtheit, beugt sich Meist tommt es nach dem Gelbfuchtfall zu einer allerdings fehr ihrem Willen, feine fiebernde Begierde hofft, er werde, wenn er aus Tangwierigen Genesung. Alkoholismus und starte Ermüdung barrt, die Entehrte, die ihn selbst entehrt hat, doch doch einmal be­schwächen die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen die figen. Indem Korn, nicht wie Beaumont und Fletfcher den Ehrgeiz,

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Ich ließ meiner Frau gegenüber durchblicken, daß einige Briefe von einer alten Liebe von mir darin wären. Sie hatte den Schrant in zehn Minuten offen." Indianopolis Journal". Er hält sein Bort. Kellner: Was wünschen Się Mister?" Engländer: Einen Whistly mit einem Strohhalm." Kellner: Mit was?" Engländer: Mit einem Strohhalm.. Ich habe meiner Frau versprochen, daß während meiner Reife lein Tropfen Whisky meine 2ippen befeuchten foul." Caras y Caretas.