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gang Tommen Tote ans Tageslicht. Menschenmaterial! Stüd zahl. Auf Tragbahren liegen die Unglücklichen, mit einer zu fnappen Dede zugebedt, und man trägt sie nach der Zentrale. Dem einen fehlt der Kopf. Dort ist einer so entseblich verbrannt und verstümmelt, daß seine Feststellung schivierig ist. Eine Frau mit sechs Kindern ist zu schwach geworden, um klagen zu können. Dieses stumme Bild erschüttert bis ins Innerste. Noch immer kommen die Opfer. Alle zehn Minuten kommt der gefüllte Förderkorb hoch. Ein junges Mädchen bricht schreiend zusammen: Das Nachbars­find eines Bergmannssohnes, der in der Blüte seiner Jahre dort unten im brennenden Schacht sein Leben abschloß. Der tragische

Echluß eines begonnenen Lebensromanes ist dieser erstidende Schref. Er war die ungewollte Offenbarung eines stillen Glüds, das jetzt ausgelöscht ist. Das Automobil, das aus Hamm   Sauer­stoff zum Retten brachte, es ist umgekippt. Die Arbeiten werden weiter erschwert durch Reparaturen, die an den Wasserleitungs­rohren vorgenommen werden. Die Frauen wollen ihre Männer wiedersehen, da, wie entfeblich, wird plöblich, nachmittag um 3 Uhr erklärt: Es hat ja teinen Zwed mehr; wir holen ja doch nur noch Tote, Wir müssen unten die Gänge zubauen, damit das Feuer ausgeht."

Welch Glend! Sunderte sind unten eingeschlossen und man muß die Gänge zubauen... Ein einziger gewaltiger Verzweiflungs­schrei durchhallt die Luft und immer trüber wird der Himmel.

Ein Ingenieur erklärte mir: Es hilft nichts! Die unten noch leben sollten, fönnen sich nun auswählen, ob sie sich die Lungen

langsam vergiften wollen, oder verbrennen. Jetzt bauen wir zu

sonst brennt die ganze Zeche."

Abends um 7 Uhr beschließt man, das Bergwerk unter Waffer zu sehen, um des Feuers ganz Herr zu werden.

aus, und erneuert das Gelbnis, unermüdlich und un- 13eugen hat, nachbem fein erster Versuch Vogel mit 5 M. zu erfchroden den Kampf fortzuführen, bis zur Beseitigung bestechen, zurückgewiesen war, den Verfuch noch zweimal mit der kapitalistischen   Produktionsweise, die immer wieder, ie 10 M. wiederholt. Er glaubte, er habe es das erstemal nicht in unerfättlicher Profitgier, hunderte Menschenleben zum zurückgewiesen worden. Eine genaue Beitangabe über ihre miß­richtig angefangen. Aber auch diese erneuten Berjuche seien Opfer bringt. J. A.: Seiz. lungenen Bestechungsversuche können die Zeugen meist nicht machen. Ihre Angaben erstrecken sich auf eine Reihe von Jahren, zum Teil bis nach dem Streik von 1904, wo die gegen Bogel   erhobenen Vor­würfe schon in weitester Oeffentlichkeit bekannt waren.

Wien  , 13, November. Arbeitsminister Geßmann hat an den preußischen Handelsminister ein Telegramm gerichtet, in welchem er in seinem Namen und Im Namen der gesamten montanistischen Fachwelt Oesterreichs   das tiefste Mitgefühl anläßlich der Kata­strophe von Hamm   ausdrüdt. Paris  , 13. November. Der Gemeinderat hat in innigem Mit gefühl mit der schrecklichen Katastrophe in Hamm   der Bevölkerung eignis, welches fie betroffen habe, übermittelt. Westfalens den Ausdruck der Anteilnahme an dem traurigen Er

Paris  , 14. November. Die sozialistische Gruppe der Rammer beschloß eine Adresse an die Hinterbliebenen der Opfer der Gruben­tatastrophe von Hamm   zu richten.

Donaueschingen  , 14. November. Der Kaiser hat für die Ver­unglückten und die Hinterbliebenen 25 000 M. aus seiner Schatulle gespendet und die Summe als Grundstock für eine einzuleitende Silfsaktion dem Oberpräsidenten von Westfalen   überwiesen.

Meineidsprozeß gegen den Arbeits­

vermittler Vogel.

nehmung einiger Zeugen, welche die Behauptung des Angeklagten Die geftrige Siburg des Schwurgerichts begann mit der Ver­bestätigen sollen, Mitglieder des Bäckerverbandes hätten ihm nach dem Leben getrachtet. Der erste dieser Zeugen,

Bolizeihauptmann Schmidt

31 Pferde haben unten noch ihr Leben lassen müffen. Diese gibt an: Vor einigen Jahren, als in Berlin   ein Bäderstreit aus­Summe von Schmerz da unten, diefes Elend da oben bei den gebrochen war, haj. Vogel Arbeitswillige von außerhalb heran­Witwen und Waisen. Bei mancher Frau scheint der Wahnsinn gezogen. Aus diesem Grunde habe sich auf der Straße vor Vogels aus den Augen zu lodern. Auf den Gesichtern der Toten, die ans Wohnung ein Auflauf von mehreren hundert Personen gebildet. Tageslicht gekommen, haben die verheerendsten Brandwunden ge- Das feien Streifende gewesen, die Bogel   bedrohten. Die Polizei wütet und doch blieb noch Blab für jene Glendsbläffe, die Ent- ium Silfe ersucht worden. Der Zeuge habe durch Schußleute den Auflauf zerstreuen lassen und Posten vor Bogels Wohnung und der behrung und geißelnde Arbeit schaffen. Fürwahr, das sind Ent- benachbarten Bäderherberge ausgestellt. Etwa 10 Tage habe es erbte des Glüds. Wer solch entsetzliches Bild sieht, wie Toter auf gedauert, bis sich die Leute beruhigten. Daß Gewalttätigkeiten Toter emporsteigt aus bem buntien Schacht und weiß da unten gegen Bogel   vorgekommen sind, weiß der Zeuge nicht. Ihm ist noch breihundert in Todesschmerzen, dem trampft sich fiebernd das aber mitgeteilt worden, daß Vogel sich als Arbeitsvermittler be­Serz zusammen, der verlernt das Rachen. Da vergißt man, daß stehen laffe. man in ber herrlichsten ber Welten lebt. Justizrat Sello( mit nachdrücklicher Betonung): Also, daß Die braven Rettungsmannschaften, die mit schwarzen Gefeßen, welche die Streifenden verlassen hatten, das war der Grund Vogel Gejellen von außerhalb heranzog, um die Stellen zu be fichtern, taumelnb von den Gafen dort unten, bom Feuerherd weg der Zusammenrottung. Zeuge: Ja. die Leichen holen und ihre Kameraden zutage fördern, nicht wissend, ob sie bei der nächsten Tiefenfahrt die Sonne wiedersehen. Sie sind Helden, beren Tat in feinem Buch der Weltgeschichte, aber in der Brust des richtig Empfindenden ein bleibendes Pläßchen finden. Schlagende Weiter waren es, bie bes Morgens um 4 Uhr den fußhoch liegenden Stohlenstaub, 800 Meter tief, zur Entzündung brachten und feit 24 Stunden vorher ist nicht berieselt worden. Der Sauer löst den schwarzen Diamanten, die Beche Mabbod" förbert täglich 1400 Tonnen, und diese Kohle bebeutet Kapital, aber das Berieseln bringt nichts, höchstens die Vermeidung eines Massen­todes.

Als sich die Schatten der Nacht herniederfenten, bringt noch immer aus dem großen Ventilationsschacht der Nauch, der Zeugnis gibt von dem wütenden Brande, der unten haust. Die Stempel, das find die Holzversteifungen der Gänge, brechen prasselnd zu fammen und nun tommt das Wasser. Schwarz und schwer, tomint es einher und löscht die versengende Glut des Feuers, deffen Ge­walt Sunderten von armen Leuten das schwache Lebenslicht aus blies. Und nun wird die ftintige, trübe, schwarze Wassermasse, die auch Pferdeleichen mit sich schleppt, die Feuerwunden fühlen ben den erbarmungswürdigen Opfern der Arbeit. Sie werden oben da warten Hunderte von Witwen mit ihren armen Kindern, entlang gefchivemmt, die Gänge hinunter, diese Leichenhaufen, und ob die Erde ihnen nicht doch noch den Ernährer, den Vater wieder gibt. Glücklich sind diese Unglücklichen in ihrem starken Glauben, daß das Unglaubliche nicht wahr sein fann. Solch hartes Geschid

fann man auch nicht glauben.

Die Erzählung eines Geretteten.

Der nächste Zeuge, Schumann Weiß, hat bei der Berstreuung bes Auflaufs mitgewirkt. Rechtsanwalt Loewe fragt den Zeugen, ob die Leute, bie fich vor Bogels Wohnung zusammenfanden, auf Bogel   geschimpft und ob sie gedroht haben, sie wollten Vogel tot­schlagen. Der Zeuge fagt, daß er nichts Derartiges gehört hat, nicht um einen Berliner  , sondern um einen auswärtigen Streit, Angeklagter Bogel   bemerkt, es handelte sich in diesem Falle bei dem er Arbeitswillige von Berlin   hinsenden wollte.

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Eine der nächsten Beuginnen ist Fräulein Schwantet. Sie tvar bom Oliober 1305 bis 1907 bei Bogel   beschäftigt und hatte Ein. tragungen in die Arbeitsnachweisregister zu machen. Zu diesem 3wed legte ihr Bogel   die von den Arbeitsuchenden abgegebenen Arbeitsbücher auf den Tisch. Unter diesen Büchern fand die Beugin einmal ein Buch, welches in einem Rubert stat, und in diesem Buche, lag ein Fünfmartſchein. Die Beugin inachte Vogel Mit Buch teilung von ihrem Fund. Bogel   schimpfte, daß fie bas Budy ge­nomtaon batte und fagte, fie hätte es follen liegen lassen. Wo der Fürfmarischen geblieben ist, weiß die Zeugin nicht. Auf die Frage, ob he während ihrer Tätigkeit bei Vogel beobachtet habe, ihm Gelb von Gefellen angeboten wurde, antwortete bie Zeirgin; Das fönne fie nicht wiffen, denn wenn Gesellen tamen, machte Bogel   die Tür feines Bimmers zu und blieb mit den Ge fellen allein darin.

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Beuge Anlauf bat vor Jahren versucht, Bogel   20 M. zu geben, die aber zurückgewiefen wurden. Dem Reugen wird die Frage vor gelegt, ob er Mitglied des Bäderverbandes. sei. Der Beuge fragt, ob er die Beantwortung dieser Frage ablehnen dürfe. Der Unferem Mitarbeiter erzählt einer von den fünf unverletzt Ge- Präsident verneint das, und der Reuge antwortet, er fei Mitglied, retteten, der Hauer Alois Pintava, in seiner einfach- schlichten aber schon so lange mit dem Beitrag im Rückstande, daß ihm der Ausschluß angedroht worden sei. Der Präsident fragt, ob jemand Art seine Rettung mit folgenden Worten: mit dem Zeugen über diesen Prozeß gesprochen habe. Der Beuge

berneint das.

Mehrfach wurden noch einzelne der am Freitag vernommenen fächliche Punkte ihrer Aussagen befragt. Es handelt sich in allen Belastungszeugen vorgerufen und von der Verteidigung über neben­diesen Fällen darum, daß die Verteidigung bemüht ist, die Glaub­würdig.it der Belastungszeugen zu erschüttern. Nach dieser Rich­tung hin stellen auch mehere Geschworene Fragen an die Zeugen. Reberhaupt ist die Teilnahme, welche die Geschworenen durch Frage­ftellung an dieser Verhandlung ausüben, cine ungewöhnlich lebhafte.

Fechner, einer der am Freitag vernommenen Belastungszeugen, hatte gesagt, zu jener Zeit, als er Vogel 10 M. gab um Arbeit zu bekommen, sei es ihm so schlecht gegangen, daß er mit zer­riffenen Stiefeln ging

Juffizrat Sello fragte den Zeugen nochmals sehr eingehend über die zerrissenen Stiefeln und ob er denn mit den zerrissenen Stiefeln zum Sprechmeister gegangen sei.

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wave

Ein Geschworener findet es auffallend, daß Fechner, obgleich er mit zerriffenen Stiefeln gehen mußte, 10 M. hatte um sie Bogel  zu geben. In solcher Lage sagt der Geschworene einen Bädergesellen das notwendigste, daß er sich Arbeit verschafft, es doch das erste, das Geld für brauchbare Stiefeln zu verwenden. Beuge Fechner antwortet: Rein, in solcher Lage ist es für dafür muß er sein letztes Geld hingeben.

Schantwirt Krüger, ein geistig etwas schtverfälliger Mann, der sich bei seiner Vernehmung am Freitag nicht mehr erinnern fonnte, ob er vor Jahren im Auftrage eines Gefellen 5 M. an Vogel gab, aber die Möglichkeit zugab, trat nach der Vernehmung Fechners vor und sagte: während der 20 Jahre, wo er seine Wirtschaft betreibt, habe er Fechner wenigstens zehnmal wegen Gewalttätigkeiten hinausgeworfen. Krüger sagte, er mache diese Angabe, um zu zeigen, daß gegenüber dem Zeugen Fechner große Vorsicht notwendig fei.

und glaube nicht, daß derselbe ein gewalttätiger Mensch sei. Beuge Göthe   tritt vor und sagt, er fenne Fechner seit 1895

Der Beuge Krüger behauptet, Göthe   sei einmal, nachdem er eine Arbeit aufgegeben hatte, zu ihm gekommen und habe sich in der Wirtschaft gerühmt, daß er seinem Meister einen Streich gespielt habe, indem er das Mehl bersalzen habe.

anwalt Boewe auf eine anwesende Zeugin, Frau Bienert. Sie Im weiteren Verlauf der Verhandlung beruft sich Nechts­soll nach Angabe des Anwalts auf das Bureau des Bäckerverbandes geladen worden sein, in diesem Prozeß eine dem Verband ge nehme Aussage zu machen. Die Zeugin wird vorgerufen und fagt, sie sei nicht auf dem Verbandsbureau gewesen, es habe sie auch niemand zu beeinflussen versucht.

Hierauf bekunden nach einige Zeugen, daß fie vergeblich ber­sucht hätten, Vogel zu beftechen.

Dovideit, ein von der Verteidigung zitierter Beuge, spielt eine Rolle bei den Gelben. Zur Sache selbst weiß er nichts au fagen. Geine von der Verteidigung provozierte Aussage dient lediglich der Stimmungsmache zugunsten der Vogelschen Arbeitsvermittelung und gegen den Bäderverband. Er sagt unter anderem, daß die Gelben, weil sie beim Streit auf Seite der Meister standen, ein Vorzugsrecht auf dem Arbeitsnachweis der Innung haben. Die Roten hätten ihren eigenen paritätischen Arbeitsnachweis, mit dessen Hilfe sie Vogel stürzen wollen. Wenn das gelänge, dann würden die Gelben überhaupt feine Arbeit mehr befommen.

wird befragt, was er von Beftechungen Vogels weiß und wie der Der nächste Zeuge, Heufchold, Gauleiter des Bäderverbandes, Berband zur Kenntnis der hier befundeten Bestechungsfälle ge­wird befragt, was er von Bestechungen Vogels weiß und wie der tommen fei. Der Beuge fagt unter anderem, er sei Mitglied der Schlichtungskommission gewesen, die 1906 auf Grund des damals abgeschlossenen Tarifvertrages eingesetzt wurde. In der Schlich Seanin Fräulein Hohmann ist die Tochter des Wirtes, in tungstommiffion seien oft Beschwerden erhoben worden über Un habe sie im Laufe mehrerer Jahre vier- bis fünfmal in fein Das waren Verstöße gegen den Tarif. Vogel wurde von der teffen Lotal fich Bogels Arbeitsnachweis befindet. Sie sagt, Bogel regelmäßigkeiten, bie Bogel bei der Arbeitsvermittlung sich zu­schulden tommen ließ. Namentlich, daß er die Gelben bevorzugte. Buceau gerufen und in ihrer Gegenwart Geld, welches ihm von Schlichtungskommission angewiesen, sich an den Tarif zu halten Gesellen zugeschickt war, an dieselben zurückgegeben. ann das und feine Arbeitsvermittelung unparteiisch zu betreiben. Das war, weiß die Beugin nicht. Sie hat sich wie fie auf eine Frage habe aber feinen Erfolg gehabt. Bogel   habe sogar den gelben des Bräsidenten fagte nichts cabei gebacht, daß Vogel' fie bei der Vereinen Mitglieder zugeführt. Infolge der fortgesetten Tarif­400 find zur Nachtschicht eingefahren. Die wenigen Ridgabe der Gelder als Beugin hinzuzog. Geretteten hören mit ihren Brandwunden und zerschmet- neidridt. Das Gelb bat er aurüdbekommen und barüber eine tungskommiffion Vogels Absehung. Dem wurde nicht stattgegeben. Bädergefelle Reinholz hat zweimal je 5 M. brieflich an Vogel berstöße Vogels beantragten die Gesellenbertreter in der Schlich terten Gliedern, im Verein mit Hunderten bon trauernden Quittung unterschrieben, welche Bogel ihm vorlegte. Es wird nun hat der Verband die Angelegenheit in seiner Bresse zur Das er und darüber eine Witwen und Kindern, in einigen Wochen die Weihnachtsgloden festgestellt, daß dieser Vorgang in die Zeit fällt, wo Vogel bereits Sprache gebracht, darauf erfolgte die Anflage gegen Schneider, und durch die Lande hallen und wie aus weiter, nebelhafter Ferne die Strafantrag gegen Schneider gestellt batte, die öffentliche Erörte. aus Anlaß der Prozeßberichte meldeten sich ohne Butun des Ver­Klänge der Botschaft:... Friede auf Erden und den Menschen rung der Bestechungsangelegenheit also zu erwarten war. bandes eine Reihe von Zeugen, die angaben, Bogel   bestochen zu ein Wohlgefallen!" haben. Die Verteidiger halten dem Zeugen Heßschold vor, daß ihm der Fall Steinkopf durch eine im Jahre 1904 veranstaltete Umfrage bekannt war, daß er aber diesen Fall 1906 in der Schlich­tungstommiffion nicht angeführt habe. Sekschold erklärt das dahin: Der Fall Steintopf sei ihm und seinen Vorstandskollegen in der Zeit von 1904 bis 1906 aus dem Gedächtnis entschwunden. Da dem Vorstand nur dieser eine Fall bekannt war, so habe er Ich war unten fleißig bei der Arbeit, im Sumpfverschlag bei daraufhin auch sonst nichts gegen Bogel   unternommen. Erst nach dem Prozeß gegen Schneider habe sich Steinkopf selbst gemeldet, der dritten Sohle, da hörte ich plöblich so um 4 Uhr morgens einen ganz furchtbaren Schlag. Mir wurde gleich die Lampe   aus der tannte Vorgänge aus den Stämpfen zwischen Roten und Gelben später hätten sich dann auch die anderen Zeugen unaufgefordert gemeldet. Durch weitere Fragen der Verteidiger werden be Hand geschlagen. Ich suchte sie mir wieder, da schlug mir gang Heißer Qualm entgegen. Ich merkte gleich, daß alles brennt. Immerzu härte ich Krachen und Bersten ringsherum. Ich hatte erörtert, so die bekannte Tätigkeit Knolls, der als Beauftragter vier Kameraden in meiner Nähe; wir tafteten uns die Wasser­des Verbandes Mitglied bei den Gelben war, um Feststellungen leitungsrohre entlang und letterten dann fo 40 Meter die Leitern über deren Beziehungen zu den Meistern zu machen usw. Alle diese Fragen gingen augenscheinlich darauf hinaus, Vogels Bes hoch. Nun tamen wir zur dritten Sohle. Hier fahs aus wie ein Bädermeister Bafilie aus Sannover ist derjenige Zeuge, auf hauptung, er sei das Opfer eines Romplotts der Roten, glaubhaft Schlachtfeld, Telephon war auch taput. Jest gingen wir so schnell den sich zu Beginn der vorgestrigen Sitzung Rechtsanwalt Roewe erscheinen zu laffen. Diese Fragen schweiften schließlich sehr weit wie möglich an den Förderkorb, drei Berunglüdte fonnten wir noch berief, um nachauweisen, bak Sebichols sich mit dem früheren von der Sache ab. Der Präsident schnitt fie deshalb ab mit der mitschleppen, dann fuhren wir langsam in die Höhe. Das war Sprechmeister Bolte in die Westechungsgelder geteilt habe. Der Bemerkung, hier solle nur festgestellt werden, ob Vogel Bu­eine richtige Höllenfahrt, denn wir wußten nicht, ob wir oben Reuge Bafilie wurde eingehend vernommen, aber von der angeb- wendungen erhalten habe. Rechtsanwalt Loewe fragt den lebend onfommen werden. Immerzu donnerte und frachte es um fichen Beltedung Senfdjolbs war mit keinem Wort die Rebe. Beugen Seßschold: Wissen Sie, warum Vogels Wohnung geftürmt uns. Endlich famen wir an die Oberfläche. Man wollte es uns selbst Rechtsanwalt Loewe, der sich gerade wegen diefes Bunktes wurde, und haben Sie sich an diesem Sturm beteiligt?( Gemeint nicht glauben, was da unten passiert ist. Die anderen liefen auf den Reugen berufen hatte, tam nicht auf diefe Angelegenheit ist der Auflauf, von dem zu Anfang der Sizung die Rede war. weg zu ihren Frauen nach Saufe. Ich wurde mit dem Nab nach weg zu ihren Frauen nach Hause. Ich wurde mit dem Rad nach zu sprechen. Der Reuge fagte aus, er sei mit dem früheren Der Berichterstatter.) Sebfchold: Bon einem Sturm auf Vogels der Apotheke geschickt, und als ich dann endlich nach Hause zu Sprechmeister Bolte befreundet gewefen und habe sowohl von diefem 8ohnung fann gar keine Rede sein. Bogel   hatte damals Streif meiner Frau fam, ba fönnen Sie sich, lieber Herr, denten, wie als auch später von Vogel immer gute Arbeit bekommen, ohne daß brecher nach München   gesandt, deshalb hatten sich auf der Straße fich da meine Frau gefreut hat. Jest bin ich nun arbeitslos. er lange warten brauchte. Tas fei lediglich darauf zurückzuführen, vor seiner Wohnung die Arbeitslosen, die auf dem Arbeitsnachweis Ich weiß noch nicht, was ich nun machen soll. Die armen Kame bak Sprechwaren, raden da unten, ihrer dreihundert, die mußten so elend ftiden. daß er ein auter Spezialarbeiter fei. Geld habe er den Sprech  - waren, angesammelt. Das wurde mir mitgeteilt. Ich ging hin raben da unten, ihrer dreihundert, bie mußten fo elenb ftiden. meistern nicht gegeben. Es fei.allgemein davon die Nede gewefen, und ermahnte meine Rollegen zur Ruhe. Dann erst kam die Ist das nicht ein schreckliches Unglück? 1200 Waifen haben wir baß man die Sprechmeister schmieren müffe, wenn man schnell r Polizei. Mit Bezug auf eine Angabe Sebfcholds über feine Ar­nun jetzt dadurch, und alles nur um Kohlen, Kohlen und noch beit haben wolle. Diese Annahme sei wohl dadurch entstanden, Kontrolle des Arbeitsnachweises und Bevorzugung der Gelben mals Kohlen! baß die tüchtigen Gesellen immer balb Arbeit befamen. Auch ihm, durch Vogel fragt ein Geschworener: Wieso Heßschold wiffe, daß es dem Zeugen, sei vorgeworfen worden, daß er den Sprechmeister Gelbe waren, die auf dem Arbeitsnachweis bevorzugt wurden. spice, aber das babe er nicht getan. Eine Frage des Justizrate Sebschold antwortet, das habe er nicht gesagt. Die Gelben gingen Sello nach den Bestrebungen der Gesellen, den Arbeitsnachweis in nicht nach dem Arbeitsnachweis, sondern in Bogels Wohnung. ihre Sände au bekommen, beantwortet der Reuge dahin: Derartine Weiter bemerkt Gebschold auf Befragen: Er gehörte der Kom­Bestrebungen feien erst nach der Reit seines Berliner Aufenthalts mission für das Sprech und Herbergswesen an. Nach Ansicht berborgetreten. Es handele sich jedoch nur um das Verlangen einer der Stommiffion sei die Sprechordnung bahin zu verstehen, daß der Anteilnahme der Gefellen am Arbeitsnachweis, und die Naitation Sprechmeister von Gefellen außer den festgefeßten Gebühren feine des Verbandes richte sich gegen die Ruftitution des Arbeitsnach Buwendungen annehmen darf, auch in folchen Fällen, wo der weises, aber nicht gegen die Berfon Vogels. Gefelle nicht an einen Bäckermeister, sondern wie im Falle Breit Sprecher an einen Gutsbefizer vermittelt werde.

Gendarmen als Beruhigungsmittel.

Wie aus Hamm   gemeldet wird, ist dort Sonnabend früh eine Gendarmerie- und Polizeiabteilung in Stärke von 90 Mann eingetroffen. Der Bechenplay wurde vollständig abgesperrt. Die Volksmenge verhielt sich heute im Gegensah zu gestern, wo sie sich noch in großer Aufregung befunden hatte, vollständig, ruhig.

Mitgliedschaft im Verbande nicht beantworten wollte, ob er Un­Justizrat Sello fragt, warum der Zeuge die Frage nach seiner annehmlichkeiten von der Beantwortung zu fürchten habe. Der Beuge antwortet: Er fürchte, wenn er fich als Berbandsmitglied bekenne, werde er bei der Innung keine Arbeit mehr bekommen. ob er Verbandsmitalieb ist oder nicht, Angeklagter Vogel bemerkt: Mir ist jeder Gefelle gleich lieb, ob er Verbandsmitalieb ist oder nicht.

Die folgenden Reunen, zwölf an der Bahl, befunden überein. stimmend, daß vor Jahren, als sie Bädernefellen waren feinige find es heute noch), algemein davon gesprochen wurde, daß man Nachrichten und Kundgebungen. Rogel schmieren müffe, wenn man qute Arbeit befommen will. Aus Wien   erhalten wir folgende Privatdepesche: Die Reugen haben daraufhin versucht. Vogel Geld zu geben, und Der Verband der sozialdemokratischen Abgeordneten par Beträge von 5, 10 bis 20 M. Aber in allen diefen Fällen hat Bogel   wie die Zeugen angeben das Geld mit großer im österreichischen Abgeordnetenhaus spricht den Hinter Beftimmtheit, manchmal sogar mit Entrüftung aurädgewiesen. bliebenen der unglücklichen Opfer der großen Bergtata Giner diefer Beugen fagt, die Burudweisung sei derart geinefen, strophe das innigfte Mitgefühl der Arbeiter Desterreichs( daß er sich feines Bestechungsversuches geschämt habe, Giner dieser

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Die übrigen Zeugen befundeten nichts Neues mehr. Ihre Aussagen gingen im wesentlichen dahin, daß ihnen von Be­stechungen Bogels nichts befannt sei, daß im Innungsvorstand und in der Schlichtungsfommission zwar derartige Beschwerden ver­bandelt worden seien, aber nichts in dieser Hinsicht festgestellt

werden konnte.

An den letzten Zeugen, Schneider, Vorsitzender des Bäcker­verbandes, stellt Rechtsanwalt Loewe die Frage, ob in Bäckerkreisen ein Artikel der Leipziger Boltszeitung" fursierte, welcher die An