Einzelbild herunterladen
 

Nr. 273. 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 21. November 1908.

164. Gibung bom Freitag, den 20. November, nachmittags 1 hr.

Grubenunglüds zu Hamm  

Am Bundesratstische: bon Bethmann- Sollweg, Sydow, Rheinbaben. Präfident Graf Stolberg teilt cine Kundgebung des ungarischen Abgeordnetenhauses anläßlich des mit. Es heißt darin, daß angesichts eines solchen Maffenunglüds sich die Völker über alle Grenzscheiden hinweg vereint fühlen, daß war zur Linderung des Leides so vieler Hunderte durch Arbeit chrwürdiger Mitmenschen die Teilnahme kaum etwas beitragen fonne, daß jedoch das ungarische Abgeordnetenhaus sich selbst ehre, indem es dem deutschen   Bolte seine Teilnahme an diesem Unglück tieferschüttert ausspricht.( Bravo  !)( Die Abgeordneten haben sich von ihren Plätzen erhoben.) Der Präsident wird ermächtigt, die Kundgebung zu beant­Abgeordneter Dr. b. Chlapowo- Chlapowski( Pole) hat fein Mandat niedergelegt.

worten.

Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Interpella tionen des Zentrums und der Wirtschaftlichen  Bereinigung betreffend das Grubenunglüd auf ber 3eche Radbod.

Auf Anfrage des Präsidenten erklärt Staatssekretär von Bethmann- Hollweg  : Ich bin bereit, die Interpellationen namens des Herrn Reichskanzlers zu beant­worten. Zu meinem lebhaften Bedauern ist es mir jedoch unmög­lich, dem Wunsche des Reichstags nachzukommen und die Inter­pellation fchon heute zu beantworten. Der preußische Handels­minister, der Chef der preußischen Bergwerksverwaltung, ist infolge einer schon früher festgelegten Tagesordnung heute im preußischen Sbgeordnetenhause zurüdgehalten, um dort eine gleiche Inter­pellation zu beantworten. Sie werden mir zugeben, daß eine um­faffende Beantwortung der Interpellationen im Reichstage nicht inöglich ist, ohne daß die preußische Bergverwaltung daran beteiligt ist. Da es für mich unbedingt erforderlich ist, vor der Beants wortung der Juterpellationen die Ergebnisse der Interpellationen im Abgeordnetenhause abzuwarten, bin ich zu meinem Bedauern nicht imstande, die Beantwortung früher als für den Dienstag

in Aussicht zu stellen.

Präsident Graf v. Stolberg  : Ich werde die Interpellationen Präsident Graf v. Stolberg  : Ich werde die Interpellationen am Dienstag wieder auf die Tagesordnung stellen. Es folgt die

Fortsegung der ersten Beratung der Reichsfinanzreform. Der Reichskanzler Fürst von Bülow betritt den Saal. Abg. Freiherr von Richthofen  ( f.) erklärt, daß der Grund­gebante der Vorlage ihm sympathisch ist. Die 500 Millionen Mart, welche durch die Reform bereitgestellt werden sollen, erscheinen cher zu knapp als zu hoch bemessen. In wirtschaftlicher Beziehung ist 31 bemerken, daß an dem Realzins der Reichsschulden alle Unter­vehmungen in Industrie und Landwirtschaft und damit auch die Arbeiter erheblich interessiert sind; denn sie alle arbeiten zu einem sehr großen Teil mit geborgtem Rapital, dessen Zinsfuß sich nach dem Realzins der Reichsschulo richtet. In politischer Hinsicht müsse cs jeden Patrioten aufs empfindlichste berühren, ja geradezu ver­Ieben, wenn er lieft, mit welchem Hohn von ausländischen Or­ganen über unsere Finargverhältnisse gesprochen wird. Wenn unfere Finanzwirtschaft nicht auf eine andere Grundlage gestellt wird, fo fann geradezu unsere nationale Griftens gefährdet sein; benn wirtschaftlich find wir nicht gefechtsbereit. Die Reichsfinanz­reform ist deshalb absolut erforderlich.

Wir müssen die Erfahrungen anderer Länder, namentlich Frankreichs  , praktisch berierten, aber nicht mechanisch nachahmen. Deutschland   das darf nicht vergessen werden ist ein Bundess staat. Theoretisch war ja ganz richtig, was der Schazsekretär über die Notwendigkeit sagte, Lesib und Stonsum möglichst gleichmäßig au belasten, aber der Befih wird doch schon von den Einzelstaaten in Anspruch genommen.( Sehr richtig! rechts.)

-

-

-

einzusetzen, wird sich die Mehrheit meiner Freunde nur dann ab-[ feine Garantien gegen die Politik des persönlichen Regiments finden können, wenn der Fistus als Erbe nur beim Fehlen na her geben hat, vielmehr ist diese Kundgebung als Verwandter eintritt. Schon die Verwandten dritten Grades dem Bürgerlichen Gesetzbuch.  ( Sehr richtig! rechts.) auszuschließen, geht nicht an und widerspricht dent Zivilrecht und Der Branntwein könnte unseretwegen noch viel höher besteuert werden, wenn es sich bloß um den Konsumenten handelte, aber es handelt sich um eu.en hochwichtigen Produktionszweig und um die Ren­tabilität des Kartoffelbaues. Der Tabak könnte ebenfalls ruhig tame; es handelt sich aber um die wichtige Frage, wie weit die geschröpft werden( Heiterkeit), wenn nur der Raucher in Frage Industrie und die Tabatarbeiter geschädigt werden. Die vorgeschlagene Banderolensteuer scheint uns immerhin noch die an­nehmbarfte Tabaksteuer.( Lachen lints.) Gegen die Weinsteuer sind einige meiner Freunde, die Mehrzahl aber hält es für sozial notwendig, den Wein zu besteuern, wenn man den Branntwein besteuert. Die Anzeigensteuer gerfällt in die Plakatsteuer, für die wir einstimmig sind, und in die eigentliche Anzeigensteuer, zu der wir uns unsere definitive Stellung vorbehalten. Für die Elektrizitätssteuer kann ich mich wohl persönlich, aber noch nicht im Namen meiner Fraktion erklären. Jedenfalls sollen alle Steuern, auch Gassteuer, Tabaksteuer usw., so ausgestaltet werden. daß durch sie im wesentlichen nur der Besis getroffen wird. ( Lachen links.) Im Namen aller meiner politischen Freunde er­fläre ich, daß wir mit der vorgefchlagenen Nachlaßfteuer nicht einverstanden sind.( Hört! hört! lints.) verwerfen; denn sie widerspricht unserem Volksempfinden, welches Sie ist im Prinzip zu das Vermögen nur als Familienvermögen fennt. Dieser Volts­empfindung müssen wir Rechnung tragen.( Sehr richtig! rechts.) Das ist kein agrarischer Standpunkt,( Lachen links) sondern ein allgemein ethischer Gesichtspunkt. Daß das dadurch entstehende Manto gedeckt werden muß, gebe ich zu, das Wie wird in der Kommission zu erörtern sein. Die vorgeschlagene Begrenzung der Matrikularbeiträge hat wenig praktischen Wert. Eine bernünftige Finanzreform müßte überhaupt ohne Matrikularbeiträge aus fommen, die immer vom Uebel sind. Sollten aber die 500 Mil lionen, die notwendig sind, durch neue Steuern nicht aufgebracht werden können, so werden eben die Matrikularbeiträge erhöht werden müssen. Wir hoffen, daß die Reform durch die Beratung in der Kommission zustande kommt zum Segen des Vaterlandes. ( Bravo  ! rechts.) Abg. Geyer( Soz.):

eine Absage an den Reichstag aufzufaffen, der solche Garantien gewünscht hat.( Lebhafte 8u ftimmung bei den Sozialdemokraten.)

eine sogenannte finanspolitische Rede gehalten, deren Bedeutung Der Herr Reichsfangler hat gestern zu den Steuervorlagen Stetigkeit in die Finanzwirtschaft des Reiches gebracht werden nicht nur mir sehr zweifelhaft ist. Er sprach davon, daß die müffe, eine neue Aera der Finanzwirtschaft müffe kommen. Da erscheint es mir notwendig, daß der Herr Reichskanzler zunächst hätte Aufschluß geben follen über seine jüngste Unterredung mit dem Kaiser.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Besonders darüber, ob und welche Garantien in dieser Unter­redung gegeben worden sind, daß die Sicherheit des Reiches und seiner Finanzen nicht durch das persönliche Regiment gefährdet wird.( Erneute Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) ( Erneute Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Die persönliche Auffassung des Kaisers über Weltpolitik hat zu den toloffalen Ausgaben geführt, die für den Militarismus zu Wasser und zu Lande gemacht worden sind. Die Unzuverlässigkeit des persönlichen Regiments schafft Verwirrung in der auswärtigen und in der inneren Politit und bringt das Reich und feine Finanzen immer mehr in Gefahr.( Sehr wahr! bei den Sozial­demokraten. Unruhe rechts.) Das Volt, das mit seinem Gut und Blut für die Sicherheit, für die Erhaltung und Verwaltung des Reiches eintreten muß, will Garantien haben, daß seine Kräfte nicht durch die Politik eines persönlichen Regiments bergeudet weiden.( Unruhe rechts. Rufe: Bur Sache! Rufe bei den So­zialdemokraten: Gehört zur Sache!) Im Lande erwartet man daher Aufschluß über die fünftige Gebarung der Reichspolitik. Der Reichstag   darf keine Steuervorlagen, feinen Pfennig be­willigen, bis er nicht volle Garantie besißt, daß alle politischen Unternehmungen nur mit seiner Zustimmung getroffen werden dürfen.

Handelt der Reichstag   nun nach den Wünschen des Boltes und im Interesse seiner eigenen Stellung, dann wird er bei der demnächst stattfindenden Beratung dieser Angelegenheit seinen ent­persönliche Regiment richten müssen und nicht eher neue Steuern schiedenen Willen auf die Schaffung sicherer Garantien gegen das bewilligen dürfen. Das muß er tun, wenn er eine ernste Re­formierung der Reichsfinanzwirtschaft vornehmen will. Schabsekretärs bieten teine Grundlage zu einer wirklichen Finanz­Die gestrigen Ausführungen des Reichskanzlers und des reform. Der Reichskanzler hat es überhaupt unterlassen, die Grundzüge einer Finanzreform zu zeichnen. Wohl forderte er gründliche Arbeit"," ganze Arbeit" zu machen, aber eine Richte schnur dazu hat er nicht gegeben. Die Empfehlung der Sparsam feit ist keine Richtschnur für eine Finanzreform. Volkswirte lachen darüber, wenn jemand der Bolts- und Finanzwirtschaft durch Sparsamkeit aufhelfen will. Der Reichskanzler hat einmal gesagt, daß die Aspiranten mehr in/ der Volkswirtschaft ausgebildet werden müßten. Die Mahnungen zur Sparsamteit in seiner gestrigen Rede zeigten mir, daß eine solaje Ausbildung in der Boltswirt­amte sehr angebracht wäre.( Seiterkeit und Sehr richtig! bei fchaft nicht nur für Aspiranten, sondern auch für höhere Be den Sozialdemokraten.) Der Herr Reichskanzler hat gesagt, die Wehrhaftigkeit des Reiches müsse gestärkt werden. Die neuen Militärvorlagen aber find bei der jebigen Reichsfinansreform nicht in Betracht gezogen worden, weder vom Herrn Reichstanzler noch vom Herrn Reichsschapsekretär haben wir etwas darüber ver­nommen. Eine Richtschnur für eine Finanzreform hat der Reichs­tangler nicht gegeben. Die Massenproduktion von Steuervorlagen allein tut es nicht, das ist noch keine Finanzreform.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

kanzler gestern umschifft. Die Frage der direkten und indirekten Steuern hat der Reichse dieser Frage ist überhaupt aus seinem Exposé wie aus dem des ( Heiterkeit.) Die fünftige Beratung Reichsschatsekretärs ausgeschieden. Um diese Frage der direkten und indirekten Steuern wand sich der Reichskanzler herum.( Heiter­feit und Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)

Reichsfinanzreform. Der Reichskanzler bätte auch deutlicher fagen Die Frage der indirekten und der direkten Steuern gehört zur unten müsse gespart werden.( Buruf aus der Mitte: In der müssen, wo eigentlich die Sparsamkeit beginnen foll. Oben und Mitte nicht! Seiterkeit.) Der Heichstanzler scheint eine bes senders volkswirtschaftliche Kenntnis dabei nicht in Anwendung gebracht zu haben; denn es ist bekannt, daß, je tweniger verbraucht wird im Wolfe, um so weniger auch die Steuern fließen. Auch die indirekten Steuern find von dem Berbrauche abhängig, und die indirekten Steuern sind der Hauptbestandteil unserer Finanzen. Wenn das Volk Sparsamkeit üben soll, wenn die Massen den Hungerriemen noch enger schnallen sollen, dann wird der Ver­brauch der Waren mehr eingeschränkt.

Der Schazsekretär hat seine Hauptaufgabe darin gesehen, das Defizit des Reiches zu decken. Aber die Deckung des Defizits ist doch nicht allein eine Finanzreform. Die Finanzreform muß auf ganz anderen Grundlagen aufgebaut werden. Wenn der Schatz­fefretär imstande ist, mit den 500 millionen das jezige Defizit zu beden, so kann er uns doch nicht sagen, ob in einem Jahre nicht wieder ein neues Defizit vorhanden ist. Er hat sich sehr gehütet, eine genaue Berechnung aufzumachen, und die Berechnung im Finanzgefeh ist sehr zweifelhaft; fie tennt teine Rüdsicht darauf, daß die Ausgaben im Reiche steigen infolge der Boll- und Handels­politik, die wir so schwer zu bekämpfen hatten. Im vorigen Jahre, als noch Herr v. Stengel bor uns stand, begründete der das Defizit von 124 Millionen damit, daß die Naturalberpflegung des Heeres teurer geworden sei, überhaupt die Ausgaben in allen Ressorts für die Reichsverwaltung gestiegen find. Es ist erklärlich, daß, wenn durch die Bollpolitik alle Waren künstlich verteuert werden, Wir werden, da der Herr Reichskanzler über diese Dinge ge- auch das Reich größere Ausgaben zu machen hat. Besonders in schwiegen hat, da er dem Reichstag kein Wort über seine Unter der Naturalverpflegung des Heeres. Demzufolge müssen die redung mit dem Kaiser sagte, demnächst diese Angelegenheit often des Heeres von Jahr zu Jahr infolge dieser verkehrten weiter verfolgen und speziell behandeln. Denn aus der Kund- Wirtschaftspolitik steigen, und wenn diese Steigerung progressiv gebung im Reichsanzeiger" geht hervor, daß der Kaiser nicht nur vor sich geht mit der Vergrößerung des Heeres, dann wird auch das Artikel Clemenceaus selbst aus der Sammlung seiner politischen abend am Donnerstag führte gerade fein Simmelsstürmen Schriften zur Verlesung gelangte. Und höchft merkwürdiger Weise bor. Beinahe das Gegenteil von Bigner, eine frische, freundliche tam es diesmal zu einer Demonstration. Am Sonnabend famen Obrentveide mit weit ausgreifender Melodik und gesprächiger Be­in das Theaterchen ein paar Leute, die die Aufführung mit dem gleitung, war 2. V. Saars Klavierquartett, gespielt von Der Kunstabsolutismus tapituliert. Der energische Broteft, der Gebrüll:" Vive l'armée" unterbrochen. Und noch merkwürdigerer h. Spiering und Gefährten, deffen Geigenspiel doch noch oon Künstlern und Kunstverständigen und den fonfequenten Gegnern Weise war die sonst gar nicht so flinte Polizei so gut informiert, temperamentvoller ist als feine Liedtompofitionen, und fchließlich des Abfolutismus auf allen Gebieten gegen die Entlaffung Tschudis daß ein Brigadier wiederholt im Vorraum erschien, um sich zu auch einer neuen, durch ernste und heitere Rhythmik wirkungsvollen aus der Direktion der Nationalgalerie erhoben wurde, hat geholfen. erkundigen, ob es nicht Lärm gegeben habe. Am Sonntag aber Violinsonate des längst verdienstreichen H. Kaun zugute fam. Die Nordd. Allg. 3tg." bringt spät, sehr spät die Meldung: Die verfügte die Polizeipräfeftur die Sperrung des Rabaretts. Nachricht, daß der Direktor der Nationalgalerie, Geheimer Als vor einiger Zeit die aristokratische Jugend in einem von der Regierungsrat Dr. v. Zichudi aus feiner Stellung fcheidet, ist falsch. Lebetelt befuchten Tingeltangel auf dem Montmartre Standal Geheimrat v. Tschudi wird, wie wir hören, nach Ablauf seines Urlaubs machte, weil die ältliche Herzogin von Mornh durch ihr öffent auf seinen Bosten zurüdlehren. Hiermit entfallen auch alle Nachliches Auftreten in einer lesbischen Szene die ftandesgemäße um

Redner wendet sich nun den Einzelsteuern zu. Die Erbschafts­steuer wird ein großer Teil meiner Freunde ablehnen.( Sehr richtig! rechts.) Mit dem Gedanken, das Reich als Inteftaterben

Kleines feuilleton.

richten über die Person seines Nachfolgers."

fclbst

-

Musik.

"

Humor und Satire.

SZ.

Im Zeitalter der Luftfchiffe. der Ehre Frankreichs   willen, mein Modell ist wohl 5000 mehr Das Glück der Erfinder. Der Erfinder zum Minister: wert. Deutschland   würde nicht lange handeln.

Diskretion verlegt hatte, ist es natürlich der Polizei nicht ein­Nach der Ansicht der Vertrauensseligen, die sich stets gerne gefallen, das Lotal zu sperren. Die Entrüstung der fragwürdigen und noch mehr die anderen belügen, um nicht zu Gentlemen vom Boulevard de Strasbourg   fand aber sofort in ihr Meine Bollgrenze mehr. Der Luftschiffer fährt mit Konsequenzen getrieben zu werden, ist nun alles wieder in bester einen beflissenen Wolftreder. Entkleidungsszenen, deren Objekt Herr gollpflichtigen Waren über die Grenze und ruft dem protestierenden Drdnung. Die guten Bürger find drauf und dran, Wilhelm II.   Clemenceau   ist, will die Polizei nicht dulden. Bolbeamten zu: Schrei Du nur, Spürnase, ich zahl feinen 8oll! einen solennen Fadelzug zu bringen, weil er gnädigst geruht hat, In rahwinkel. Der Gemeindediener trommelt und ver cinen wertvollen Nationalbefiz nicht durch die Berufung feines" lieft folgende Bekanntmachung: Auf Befehl des Bürgermeisters Mannes( A. v. Werner) zu entwerten. Ein abfolutistischer Eingriff Daß ein Komponist von der Bedeutung Hans Bfigners hiesigen Drtes ist der Luftverkehr von 5 Uhr abends an ver in Angelegenheiten, die das Abgeordnetenhaus und das Ministerium( geb. 1869) in Berlin   nicht festgehalten wurde und schließlich als boten.. und darüber hinaus das steuerzahlende Wolf angehen, ist abgeschlagen. Konfervatoriumsleiter nach Straßburg   i. E. fam, ist für unsere Stadt Unangenehme Begleiterscheinungen. Der Lenker Das ist alles. Morgen fönnen neue Eingriffe folgen, und sie können befchämend. Leicht würde die fönigliche Oper feine Rose vom des militärischen Luftschiffes, das mit den gefährlichsten Sprengstoffen die Souveränität des Königs von Preußen aufs neue ftabilieren. Liebesgarten" befommen haben; doch fie überließ diefes eigenartige operieren foll: Wie ich den Feind zerschmettern soll, das weiß ich So lange im Reiche und in Preußen fein konftitutionelles Werk anderen Städten, nachdem sie mit dem Armen Heinrich" wohl; aber wie ich mich davor bewahre, mich selber in die Luft zu Regime geschaffen ift, bleibt der Absolutismus   in allen wieder die Erfahrung gemacht, daß Respekt vor ernster Kunst noch fprengen, das ist mir weniger flar. Kultur- und Kunstdingen genau derselbe wie in der Politit. feinen äußeren Erfolg berbürgt. Kleinere Werke Pfigners Führt schnell zum Biel Der Verkäufer: Meine lim sich vor allzu starker Unpopularität zu wahren, mag er zus wurden gelegentlich Gerausgebracht, ohne eine Spur des Maschine ist billiger als ein Auto und führt schneller zum Ziel... weilen ein Opfer" bringen, das dann die Untertanen mit Rührung Aufruhrs, den Sensationsnummern erregen, τα felbft Der Stäufer: Für die Erben. 1d erneuten Loyalitätsversicherungen entgegennehmen, im Grunde ohne den Lärm eines engeren Kreises". Hochachtung! Nikolaus( inmitten seiner Festung): Jetzt ist man vor dem bleibt doch alles beim alten. Will ein mündiges Volk fich diese Auch fein neues Klavierquintett( C- dur, op. 23) ging Simmel auch nicht mehr sicher.... Mauert mir auch den Himmel zu. Bevormundung in allen Dingen nicht länger gefallen laffen, so ohne Aufsehen vorbei. Pfigner versteht in seiner fünstlerischen Rein­muß es feinen Willen auf andere Weise zur Geltung bringen als beit aber auch gar nicht die Rücksicht aufs Publikum. Bald trusig durch untertänige Vorstellungen in der Deffentlichfelt und um fo und grübelnd, bald traumverloren idyllisch; fo gewinnt er den vier radikaleres Räionieren zwischen den vier Wänden. Aber die Streichern und dem Klaviere Tonwirkungen ab, an die man bei deutschen   Künstler find ja ein total unpolitisches Wöllchen. Von ihnen solcher Kammermusit nicht gewöhnt ist, läßt die Streichinstrumente ist nichts zu erwarten. bald wie Schalmeien flingen und bald in Wucht dahin stürmen und bergleichen mehr. Stets hat er etwas zu sagen und zwar viel zu fagen und wird doch niemals redselig; in feinen Abgründen und Höhen verlangt er vom Hörer den starken Atem.

( ,, L'assiette au beurre.")

Notizen. -heaterchronit. Henry Bernsteins neuestes Drams 3srael wird in der ersten Dezemberwoche im Neuen Theater seine deutsche Uraufführung erleben.

- Jm Gastspiel- heater trat am Donnerstag Frau Das gesperrte Kabarett. Die Aera der Clemenceau geitigt immer Hedwig Lange als Sufanne in Dumas, Demimonde" auf. reizendere Blüten. Der Chansonnier Montéhus  , Verfasser Die Wahl des Stückes, das heute, veraltet ist, war wohl erfolgt, um zahlreicher revolutionärer Lieder, hatte vor ettoa zwei Jahren auf Das Rosé Quartett aus Wien  , das uns am Dienstag die Frau Lange eine ihr liegende, sogenannte brillante Rolle zu sichern. Sem Boulevard Strasbourg ein Kabarett Le Bilori"( Der Pfitznersche Uraufführung mit dem Komponisten am Stlavier brachte Die spielte sie denn auch mit Raffinement. Die Truppe war nicht Branger) errichtet, das vorzugsweise das antimilitaristische und und demnächst noch einigemal fommen wird, war wohl eines der auf der Höhe ihres Sterns.  - antifleritale Genre pflegte und starten Zuspruch fand, besonders ersten, das( feit fast dreißig Jahren) einer gemütlichen älteren- Ernst Hardts doppelt preisgekröntes Drama. Zatris auch von Soldaten. Von da ist u. a. auch das populäre Lied vom Spielweise eine subtilere neuere, doch durchaus nicht etwa manierierte der Narr" erzielte im Wiener Burgtheater einen starten, aber 17. Regiment ausgegangen, das die Soldaten preist, die nicht auf gegenübergestellt hat. Die hiefigen Konzertgesellschaften leiften manches doch nicht den erwarteten Erfolg. Bater und Mutter schießen wollten. Trotzdem das an einer der Wertvolle auch darin, sowie im Vorführen von Neuem. Allein an den Vorträge. Das Institut für Meereskunde, Georgen­stärksten Verkehrsstraßen gelegene Etablissement allerlei Zufalls- in weiten Kreifen erfolgreichen Stellen ristiert man ungern etwas ftraße 34/36, veranstaltet in der fommenden Woche, abends 8 ühr, publifum anlodte, hat sich gleichwohl gegen die Tendenz der Vor- und hält sich vielmehr an sicheren Ruhm. Wohl am unabhängigften folgende öffentliche Vorträge: Montag, den 23. spricht Kuftos träge niemals eine Oppofition geltend gemacht. Stürzlich hat nun vom Ruhmeseffelt und in gut berufsgenossenschaftlicher Weise waltet Baschin- Berlin   über: Verteilung von Wasser und Land auf der Erd­der" Pranger" eine nue Nummer in ein Programm aufgenom- der Berliner   Zonfünstlerberein feines Amtes; feine fugel( mit Lichtbildern); Dienstag, den 24. Dr. Hartmeyer- Berlin  men, ein fleines Theaterstück, das in Anlehnung an die bekannte ständigen Vortragsabende( im Theatersaale der Musik- pochichule) über: Die Tortugasinsein im Golf von wegilo und ihre Weeres Aeußerung Clemenceaus zu einem Gewerkschaftsführer: Wir bringen mehr Unbekanntes, als viele Konzertunternehmungen tierwelt( mit Lichtbildern). Ginlaßkarten find von 12 bis 2 1hr stehen nicht auf derfelben Seite der Barrilade", den Titel" Die zusammengenommen. Air tönnen auch ihm nicht ins und an den Vortragsabenden von 6 Uhr ab zuun Preise von 25 Pf. Barrikade" erhalten hatte und worin ein alter antimilitaristischer Ginzelne hinein folgen. Gein   diesmaliger Eröffnungs- in der Geschäftsstelle erbältlich.