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176. Gigung vom Freitag, den 4. Dezember, nachmittags 2 Uhr.
Am Bundesratstische: von Bethmann Hollweg . Die
zweite Beratung der Novelle zur Gewerbeordnung wird fortgeleg
ruhe für Arbeiterinnen.
Abg. Dr. Conze( natl.) begründet diefen Antrag.
Abg. Molkenbuhr( Soz.):
Sonnabend, 5. Dezember 1908.
Weiter erhält der Bundesrat die Befugnis, eine Anzahl von Schutzbestimmungen, auch auf Werkstätten, in denen weniger als 10 Arbeiter beschäftigt werden auszudehnen. Auf Werkstätten, in denen der Arbeitgeber ausschließlich zu seiner Familie gehörige Personen beschäftigt, soll sich diese Befugnis des Bundesrats nicht erstrecken. Die Bestimmungen des Bundesrats find dem Reichstage zur Kenntnisnahme vorzulegen.
Abg. Schmidt- Altenburg und Genoffen( Rpt.) beantragen, statt dessen die Gültigkeit der Verordnungen des Bundesrats von der Zustimmung des Reichstages abhängig zu machen.
Der Herr Vorredner glaubt, daß 40 Ausnahmetage nicht genügen, während wir der Meinung sind, daß 40 Tage bereits zu viel find, und 30 für genügend halten. Der Vorredner führte an, daß in einer Reihe von Gewerben 8 Monate im Jahre gar nichts zu tun ist und sich die ganze Arbeit auf die übrige Zeit des Jahres zusammendrängt. In der Zeit nun, wo mehr zu tun ist als gewöhnlich, nehmen die Unternehmer außerordentlich wenig Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiter, und dagegen muß die Gesetz§ 139 fieht Ausnahmen von den Beschränkungen der Arbeitszeit gebung einschreiten. Besonders ist dies auch in der Konfektions- nahmen für das Gast- und Schankwirtsgewerbe sowie für das Abg. Albrecht und Genossen( Soz.) beantragen, die Ausauf die Dauer von vier Wochen durch die höheren Verwaltungs- industrie der Fall. Die Unternehmer behaupten, daß sie in der so- Verkehrsgewerbe, desgleichen die Ausnahmen für die Gärtnereien behörden, auf längere Zeit durch den Reichskanzler vor, wenn Natur- genannten toten Saison nicht mehr Waren herstellen können, als zu streichen. Ebenso sollen die Angestellten bei Musikaufereignisse oder Unglüdsfälle den regelmäßigen Betrieb einer Anlage gebraucht werden, weil die Artikel, die längere Zeit liegen, unan- führungen, Schaustellungen, theatralischen Vorstellungen und unterbrochen haben. In dringenden Fällen solcher Art und zur Ver- fehnlich werden. In den Erhebungen der Kommission für Ar- führungen, Schaustellungen, theatralischen Borstellungen und hütung von Unglücksfällen fann die untere Verwaltungsbehörde auf beiterstatistik haben wir aber von anderen Unternehmern gehört, werden. Weiter sollen die Berordnungen des Bundesrats vor den sonstigen Luftbarkeiten der Gewerbeordnung unterstellt höchstens 14 Tage solche Ausnahmen gestatten. daß dies sehr wohl angehe. Wenn wir daher die Zahl der UeberDie Abgg. Albrecht( Soz.) und Genossen beantragen, daß ſtunden, die gestattet werden, auf das möglichste Mindestmaß be- sogenannten Familienbetrieben nicht halt machen. diese Ausnahmen nicht zugelassen werden in bezug auf die Vor- schränken, so ist zu erwarten, daß die Herstellung der sogenannten Mit zur Debatte gestellt wird die von der Kommission beschriften über die Beschäftigung von Kindern unter vierzehn Jahren Stapelarbeit mehr in die stille Zeit hineingelegt wird. Der Herr schlossene Resolution auf Vorlegung von Gefeßentwürfen zur sowie der Jugendlichen bis sechzehn Jahren, in bezug auf die Be- Vorredner hat auch auf die Schokoladenfabriken hin- Regelung der Arbeitsverhältnisse in den Gärtnereien, der schäftigung der jugendlichen Arbeiter und in bezug auf die Windest- gewiesen und behauptet, sie könnten vor der Weihnachtssaison nicht nehmungen oder sonstigen Lustbarkeiten tätigen Personen und der bei Musikaufführungen, Schauftellungen, theatralischen Unterebensoviel fabrizieren, weil fie vom Publikum abhängig seien. Abg. Schmidt( Soz.): Andererseits ist es klar, daß die Fabriken viel bessere Auf- in öffentlichen und privaten Krankenhäusern, Heilstätten und Unser Antrag bezweckt, wichtige Arbeiterschutzbestimmungen auch bewahrungsgelegenheiten für die Waren haben als das Publikum. Genesungsheimen beschäftigten Personen. Unser Antrag bezwedt, wichtige Arbeiterschutzbestimmungen auch Wenn eine Mindestanzahl von Ueberstunden festgesetzt wird, so stundentag für Arbeiterinnen nicht anwendbar. Die Verhältnisse Abg. Pfeiffer( 3.): Auf die Gärtnereien halten wir den Zehnfür den Fall, daß Naturereignisse oder Unglücksfälle den regel- werden sich auch diese Unternehmer daran gewöhnen, die Arbeit stundentag für Arbeiterinnen nicht anwendbar. Die Verhältnisse mäßigen Betrieb unterbrochen haben, aufrecht zu erhalten. In etwas gleichmäßiger zu verteilen. Ebenso können wir bei den in den Gärtnereien in großen Städten sind ganz andere als in derartigen Fällen werden in der Regel gar nicht erhöhte Ansprüche Konservenfabriken nicht ein Bedürfnis für 60 Ausnahmetage an- den landwirtschaftlichen Betrieben. Dagegen verlangen wir von an den Arbeiter gestellt werden, vielmehr wird es sich in der Regel erkennen. Wenn wir eine wirkliche Erntestatistik hätten, so würden der Regierung die Vorlegung eines Gejebentwurfs, welcher die um Arbeitseinschränkungen handeln. Auch wollen wir, wenn durch wir wahrscheinlich zu dem Ergebnis kommen, daß 30 Ausnahmetage Verhältnisse in den Gärtnereien regelt. Ebenso müssen die Verdie genannten Hindernisse die regelmäßige Fortsetzung des Betriebes vollständig genügen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) hältnisse der bei Musik- und Theateraufführungen beschäftigten beeinträchtigt wird, auch die Schußbestimmungen für die Frauen Der Abg. Schmidt- Altenburg hat beantragt, daß, wenn der Personen einheitlich geregelt werden, wie es die Resolution der aufrechterhalten wissen. Zur Ueberwindung der Hindernisse, die einen Bundesrat auf Grund dieses Paragraphen für gewisse Gewerbe- Kommission verlangt. Man kann doch nicht verlangen, daß abends Betrieb lahmlegen lönnten, bleiben dann immer noch die männlichen zweige, die mit besonderen Gefahren für Gesundheit oder Sittlich- 9 Uhr die beim Theater beschäftigten Frauen nach Hause geschickt Arbeiter dem Unternehmer vorbehalten. Dagegen glauben wir nicht, feit verbunden sind, die Verwendung von Arbeiterinnen und werben.( Sehr richtig!) Die Regelung der sozialen und Standesdaß ein Bedürfnis dazu vorliegt, das Verbot der Nachtarbeit für Jugendlichen gänzlich untersagt, da zuerst die Zustimmung des verhältnisse der Theaterangestellten ist eine dringende NotwendigFrauen in diesem Falle aufzuheben. Auch wenn die Natur des Reichstags erforderlich sein soll. Das könnte nur geschehen, indem feit.( Bravo ! im Zentrum.) Betriebes oder Rücksichten auf die Arbeiter in einzelnen Anlagen es der Bundesrat dem Reichstag ein besonderes Gesetz für diese Fäuc erwünscht erscheinen lassen, daß die Arbeitszeit eine andere Regelung vorlegt, denn ohne Gejek ist doch eine solche Zustimmung des erfährt, als es in den bestehenden Bestimmungen des Gesezentwurfes Reichstags nicht möglich. Gin derartiger Antrag wurde auch 1891 vorgesehen ist, wollen wir gleichfalls die Schußbestimmungen für von den Freisinnigen gestellt, damals aber wurde die Zustimmung Arbeiterinnen aufrecht erhalten wissen. Wir glauben ferner des Reichstags zu allen derartigen Bundesratsverordnungen nicht, daß es heilsam ist, der höheren Verwaltungsbehörde die weit verlangt, man wollte also gewissermaßen ein tonstitutionelles Recht gehende Befugnis zu geben, die Sonntagsarbeit zuzulaffen und die des Reichstags wahren. Herr Schmidt- Altenburg will aber die Arbeiterschutzbestimmungen auf dem Verordnungswege so weit ein- Zustimmung des Reichstags offenbar nur dann haben, wenn der zuschränken. Ich möchte Sie bitten, an dem Schuß, der den jugend- Bundesrat den Arbeiterschutz ausdehnen sollte. So wie der lichen Arbeitern und Kindern zuteil werden soll, nicht zu rütteln. Antrag vorliegt, fann er unter feinen Umständen angenommen ( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) werden; er bedeutet nicht eine Erweiterung der Macht des Reichstags, sondern lediglich eine Einschränkung des Arbeiterschutzes. ( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)
Damit schließt die Diskussion.§ 139 wird unter Ablehnung der sozialdemokratischen Anträge in der Fassung der Kommission
angenommen.
§ 189a ermächtigt den Bundesrat, für Anlagen, die mit ununterbrochenem Feuer betrieben werden oder sonst durch die Art der Betriebe auf regelmäßige Tag- und Nachtarbeit angewiesen find, aus nahmen von den beschränkenden Bestimmungen zuzulaffen. Für Gewerbezweige, die zu gewissen Zeiten des Jahres ein vermehrtes Arbeitsbedürfnis haben, sollen die Ausnahmen auf höchstens 40 Tage im Kalenderjahre beschränkt werden, wobei die tägliche Arbeitszeit an Sonnabenden auf höchstens 12 Stunden festgesezt wird. Für Gewerbezweige, die der Nachtarbeit zur Verhütung des Verderbens von Rohstoffen bedürfen, darf die ununterbrochene Ruhezeit an höchstens 60 Tagen im Kalenderjahre auf 8 Stunden täglich herabgesezt werden.
Abg. Erzberger( 3.) wendet sich gegen den Antrag Stresemann : In der Kommission sind wir nach eingehenden Verhandlungen zu der Ueberzeugung gekommen, daß 40 Ausnahmetage genügen. Diese Bestimmung wird auch eine gewisse erzieherische Wirkung auf die Besteller ausüben. Abg. Henning(.) spricht für den Antrag Stresemann . Damit schließt die Diskussion.
Der Antrag Schmidt. Altenburg wird zurüd gezogen. Der Antrag Stresemann( natl.)- Ablaß ( frs. Vp.) in bezug auf Arbeiterinnen, die ein Hauswesen zu besorgen haben, wird infolge zufällig starter Besetzung des Zentrums bei einem Absatz abgelehnt und erst bei dem nächsten Abfab angenommen. Alle übrigen Anträge werden abgelehnt und die Kommissionsfassung angenommen.
Die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit soll für Kinder auf 36 Stunden, für junge Leute auf 60, für Arbeiterinnen auf 58 und für solche, die ein Hauswesen zu beforgen haben, auf 56 Stunden höchstens festgesetzt werden dürfen. Die getroffenen Bestimmungen§ 154 enthält Bestimmungen über die Ausnahmen von find dem Reichstage bei seinem nächsten Zusammentritt zur Kenntnis- den Schutzbestimmungen für einzelne Berufe. Die Schußnahme vorzulegen. bestimmungen sollen ganz oder teilweise nicht gelten für die GeAbgg. Albrecht( Soz.) und Genoffen beantragen, die Schuß- hilfen und Lehrlinge in Apotheken, für die Handlungsgehilfen und Heftimmungen für Kinder und junge Leute aufrecht zu erhalten, Handlungslehrlinge, für diejenigen Arbeiter in Handelsgeschäften, außerdem die Zahl der Ausnahmetage auf 30 festzusetzen und ebenso die Nachtbarbeit nur an 30 Tagen zu gestatten. Die Abgg. Dr. Stresemann( natl.) und Ablaß ( frf. Bp.) beantragen, die Zahl der Ausnahmetage auf 60 zu erhöhen und die Ausnahmebestimmungen für Arbeiterinnen, die ein Hauswefen haben, zu streichen.
Kleines feuilleton.
follte man meinen
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Romanschriftsteller, die
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die nicht in einem zu dem Handelsgeschäft gehörenden Betriebe mit der Herstellung oder Bearbeitung von Waren beschäftigt sind, für Heilanstalten und Genesungsheime, für Musikaufführungen, Schaustellungen, theatralische Vorstellungen, für Gärtnereien, für das Gast- und Schankwirtsgewerbe sowie für das Verkehrsgewerbe u. f. f.
Abg. Trimborn( 8.): Dem Antrage Schmidt- Altenburg werden meine Freunde nicht zustimmen. Er geht dahin, daß be= stimmte Bundesratsverordnungen durch den Reichstag aufgehoben werden können. Dieser Antrag bedeutet eine Erweiterung der parlamentarischen Macht( Heiterkeit), und als ich den Antrag unter dem Eindruck der gestrigen Verhandlungen las, sagte ich mir: Es geschehen Zeichen und Wunder, der Geist Heines und Naumanns ist über die Herren von der Reichspartei herabgekommen!( Große Heiterkeit im Zentrum und links, Rufe rechts: Ach! Ach!) Dafür müßten ja eigentlich die Sozialdemokraten stimmen, denn sie sind für Erweiterung der parlamentarischen Macht. Aber sie werden es nicht tun, und auch wir nicht; denn wenn der Reichstag das Recht hat, die Verordnungen des Bundesrats außer Kraft zu seßen, der Kreise, die sich davon benachteiligt glauben. Auch wird der entfesseln wir einen Sturm gegen die Schutzbestimmungen seitens Bundesrat sich schwerer zu Berordnungen entschließen, wenn sie der Bestätigung durch den Reichstag bedürfen. Dadurch würde die Stetigkeit der Sozialpolitik leiden.
Der sozialdemokratische Antrag beatvedt, daß die Schußbestim mungen vor der Familie nicht halt machen. Dieses Prinzip haben wir im Kinderschutzgesetz von 1896 bereits anerkannt, und in der Tat muß diese Barriere auch fallen.
Abg. Behrens( wirtsch. Vgg.): Die Resolution bringt für die Gärtner eine gewisse Klärung; es wäre daher nicht praktisch, die Gärtnereien, wie es der Antrag Albrecht will, zu streichen und für fie ein besonderes Reichsgefeß zu schaffen.
Abg. Jrl( 3.): Es gibt eine ganze Anzahl von Handwerksbetrieben, die nach den Bestimmungen des§ 154 ohne weiteres als Fabrikbetriebe angesehen werden könnten. Hier zeigt sich deutlich, daß das Gesetz zu sehr vom grünen Tisch gemacht ist; man hätte die Handwerkskammern mehr zu Rate ziehen sollen. Abg. Frhr. v. Gamp( Rpt.): Nachdem wir in diesem Gefeße den Begriff" Fabrit" festgelegt haben, und zwar dahin, daß mindestens 10 Arbeiter beschäftigt sein müssen, dürfen wir nicht zulassen, daß der Begriff durch einfache Verordnung des Bundes= rats wieder aufgehoben und anders definiert wird. Deshalb liegt gerade der Antrag Schmidt- Altenburg im Interesse des Handwerks. Staatssekretär v. Bethmann- Hollweg : Ich bitte Sie gleichfalls, den Antrag Schmidt- Altenburg abzulehnen. Der Gegenstand eignet
2ancret mit 280 000 Fr. bezahlt, 1899 war es um 112 000 Fr. sollten unsere verbreitetsten, von wahrhaft gesundem Geist geleiteten verlauft worden.
Mufik.
Zeitungen, die so ängstlich um die Moral bemüht find, noch die Lefer fesseln, wenn sie ihnen nicht haarklein die großen Taten der Messerhelden berichteten und in ihren von den Spizen der Literatur rerfaßten hochinteressanten Romanfeuilletons nicht täglich den Suff, den Raub, die Brandstiftung und den Mord verherrlichen fönnten... ( ,, L'Assiette au beurre".)
Notizen.
Schießen ohne Pulver. Ein ungenannter Erfinder hat nach der Die Neue freie Boltsbühne veranstaltete am DonnersZeitschrift Practical Engineer ein Schnellfeuergeschüß erfonnen, tag im Blüthnerfaal einen Mozart: Schubert- Abend das zu seiner Betätigung weder des Pulvers noch eines anderen unter Mitwirkung der Altistin Dora Nyst aus Brüssel , des Pianisten Sprengstoffes bedarf. Der Urheber dieser Neuheit hat sich die in Bruno Helberger und des Blüthnerfaal- Orchesters unter Leitung von der Praxis häufig gemachte Erfahrung von der ungeheueren Ostar Fried. Das Konzert war noch schlechter besucht, als vor Kraft eines springenden Treibriemens au nuge gemacht. Bleigefchoffe einigen Wochen der Beethoven - Abend. Die Leitung der Neuen freien werden in ein großes Rabsgefüllt, das mit hoher Geschwindigkeit Wolfsbühne follte daraus die Lehre ziehen, in Zukunft billigere um feine Achse gedreht wird. Beim Antrieb durch einen Motor von Eintrittspreise zu nehmen, sofern sie überhaupt noch den Ehrgeiz Musitaronit. Jm Sonntagskonzert des chiller. 50 Pferdestärken würden nach Angabe des Erfinders die Geschoffe hat, ihre Veranstaltungen in erster Linie für die Arbeiterschaft zu theaters in Charlottenburg wird das Streichquartett in B- Dur mit ungeheurer Geschwindigkeit aufeinanderfolgen, so daß nicht geben. Für derartige Konzerte, die zwar ganz gute Mufit, aber tveniger als 50 000 Schüsse in einer Minute abgegeben werden durchaus nichts Besonderes bieten, von einem Arbeiter an einem bon Brahms und das Streichquintett in C- Dur von Mozart neben fönnten. Trotz diefer unvorstellbaren Geschwindigkeit wird die Mög- Wochentag, d. h. Arbeitstag, bei den jetzigen ungünstigen wirtschaft- Gesangsvorträgen geboten. lichkeit vollkommener Treffsicherheit in Anspruch genommen. Wenn lichen Verhältnissen ein Eintrittsgeld von einer Mark und mehr zu - Die Schönheit der Polizei. Der für Donnerstag auf diesem Wege wirklich praktisch etwas zu erreichen ist, würden fordern, ist unbillig. Die Entschuldigung, daß zur Deckung der angefeßte Schönheitsabend brachte eine eigenartige Ueberraschung. vor einer Batterie solcher Geschüße wohl alle erheblichen Kosten ein derartig hohes Eintrittsgeld erhoben werden Schußleute tanzten ehernen Schrittes preußische Staatsmoral auf Kriegsgelüfte zur Ruhe tommen. Wahrscheinlich aber würde der miffe, ist hinfällig. Erstens find bei dem schlechten Besuch die der Bühne vor und verhinderten jede unzeitgemäße Enthüllung. Wahnsinn des Wettrüstens auf der höheren Stufenleiter mit gleichem Kosten sicher nicht zur Hälfte gedeckt worden; zweitens fönnten Man mußte das Publikum, da es für die Pidelhaubenkultur dodj Eifer fortgefegt werden. Wie denn die epochemachende Bezwingung fie durch die Wahl eines größeren und billigeren Konzert- nicht genügendes Interesse hatte, mit der Vertröftung auf die nächste der Luft, die wir miterleben, bisher nur zur höheren faals erheblich vermindert werden. Es ist gewiß anzuerkennen, Woche entlassen. Bis dahin hofft die Polizei alle Nacktheit gründlich Ehre Molochs ausgenugt wird. Man versteht es, daß daß die Neue freie Volksbühne bemüht ist, für ihre Konzerte auch beseitigt zu haben mit Hilfe des§ 33a der Gewerbeordnung. Die die erneuernde und schließlich den ein würdiges äußeres Gewand zu finden, doch darf dies nicht auf Schönheitsabende sollen unter Polizeikontrolle gestellt werden, wie fapitalistischen Greueln ein Ende bereitende Kraft des Kosten der Hörer geschehen. Man miete lieber einen der größeren die ihrem diskretionären Ermessen überlieferten Eingeltangel. Sie Sozialismus nicht in Rechnung stellen, in ihren Zukunftsutopien Brauereifäle als Konzertsaal, d. h. ohne Bierausschant, und wird werden fonzessioniert und wir werden dann wenigstens wissen, wieein Ende mit Schrecken malen. So schildert der Engländer Welte dann leicht mit einem halb so hohen Eintrittsgelde auskommen, ohne viel Prozent Radtheit- abgesehen natürlich von den Hofbällen in seinem Luftfrieg" den gänzlichen Zusammenbruch der daß der Genuß der fünstlerischen Darbietungen beeinträchtigt wird. Die Polizeiästhetiker für unanstößig und dem Staatswohl zuträglich heutigen Zivilisation, die durch die zur höchsten Vollkommenheit Zu dem Konzert felbst, das nahezu eine Wiederholung des lezten halten. Das fann eine interessante Statistik geben. gefteigerte Striegstechnik herbeigeführt wird. Die Menichheit fehrt Sonntagskonzerts des Blüthnerfaal- Orchesters war( auch diese kann man dann zu einer Barbarei zurüd, die dank der alles zerstörenden für eine Mark hören, Sonntags!) ist nicht viel zu sagen. Die ein-- Es wird weiter restauriert. Es gibt in Deutsch Wirkungen der in den Dienst des Krieges gestellten menschlichen leitende Ouverture zu Figaros Hochzeit wurde in reichlich schnellem land auffälligerweise immer noch einige Ruinen, alte Kirchen und Talente fie um Jahrtausende zurückwirft. Tempo genommen. Das darauf folgende Klavierkonzert in A- dur Burgen, die nicht restauriert sind. Das muß jeden Staatsbürger, Sammlerwahnfinn. Die Verrücktheit unserer Gefellschaftsordnung Vortrag nicht gerade interessanter zu gestalten. Sehr flangschön und schmählichen Außerachtlaffung echt deutschen, loyalen, aller anarchistischen von Mozart wußte Herr Helberger durch seinen etwas nüchternen der Sinn für Zucht, Ordnung und Reglement hat, empören. Dieser zeigt sich in wirklich aufreizender Deutlichkeit in dem Hinauswerfen eraft wurde vom Orchester noch eine Mozartsche Sinfonie, von Willfür abholden Empfindens wird erfreulicherweise von Tag zu Tag von Riefensummen für Dinge, die weiter durch absolut nichts met Schubert die hübsche Ballettmusik aus" Rosamunde" und die herr- mehr entgegenwirft. Und es muß zu unserem Ruhm gesagt werden, würdig sind als durch ihre Rarität. Da hat dieser Tage in Paris liche unvollendete Sinfonie in h- moll gespielt; die Sängerin trug daß dem von oben gegebenen Beispiele tatkräftig nachgeeifert wird. eine Bersteigerung von Briefmarken stattgefunden, bei der besonders mit fleiner, sympathischer Stimme fünf Schubertiche Lieder vor und Wie wir heute melden fönnen, hat nunmehr auch der Herzog von deutsche Marten aus der Zeit vor der Reichsgründung zum Verkauf wurde von dem beifallsfreudigen Publikum mehrfach hervorgerufen. Koburg sich entschlossen, die alte Beste Koburg allen Anforde famen. Für zwei sächsische Halbgrofchen- Marken von 1851 wurden rungen der Neuzeit entsprechend zu einer modernen Wohnung 001 Fr. gezahlt. Der hohe Preis rührt daher, daß diese Marten irrtümlich in Blau gedruckt sind, sonst würden sie nur 12 Fr. umbauen zu lassen. Der in dieser Branche bewährte Architekt Wodo Ebhard wurde bereits zu State gezogen. fosten. 1905 wurde aber auch für jene Rarität erst 1800 Fr. gezahlt. Natürlich find es nicht die paar Postmuseen, deren- Labori( Anhänger der Todesstrafe): Das Leben, meine- Das Solo Theater. Zu einem neuen Aufführungsstil Nachfrage die Kurse der Markenbörsen fo hinauftreibt, Herren, ist nichts; die Ehre alles! Wenn wir für die Beibehaltung gelangte dank der ungarischen Polizei die rumänische Schauspielerin sondern die Sammelwut bon Leuten, die mit ihrem der Todesstrafe eintreten, so geschieht es nicht in der nichtigen Ab- Bariestu. Sie hatte die Erlaubnis, in einigen rumänischen von anderen erarbeiteten Reichtum nichts anzufangen wissen. ficht, den Mördern das Leben zu nehmen. Nein, meine Herren, Ortschaften Ungarns Vorstellungen in rumänischer Sprache zu geben. llebrigens ist die unter dem Scheine der Kunstbegeisterung betriebene vielmehr: um ihnen die Ehre zu nehmen. Wenn Dreyfus erfchoffen Sie wollte in Stronstadt mit Grillparzers Medea" beginnen. Da Bildersammlerei oft auch nicht anders zu beurteilen. Irgendeine wäre, würde er nichtsdestoweniger unschuldig bleiben. Was fage ich, tam die Polizei auf eine Idee, die auch der preußischen Polizei Epoche braucht nur in Mode zu kommen und die Preise schnellen meine Herren? Er wäre um so unschuldiger! Jawohl, meine Ehre machen würde: fie gestattete Frau Barsestu das Auftreten, hinauf wie bei einem gefchidt lancierten Börsenpapier. Bei der Herren.. aber nicht ihrer Truppe. So mußte sie denn das ganze Drama Versteigerung der Kunstsammlung des heruntergekommenen Buder--Jean Dupuy: Der Mörder, meine Herren, ist wie der allein aufführen und fämtliche Nollen felber spielen. Das konnte barons Henry Sah wurde am Montag ein Ländliches Fest" von liebe Gott: wenn er nicht existierte, müßte man ihn erfinden. Wie man the niat verbieten.
Humor und Satire. Die große Debatte.
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