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- In der Deputirten tammer wurde am 14. d. m. ohne bestimmtes Ergebniß über die Angelegenheit der Frau Cottu debattirt.

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über mehrere Punkte vernehmen zu laffen. Der Advokat feiner Behörde unabhängiger machen foll, hat sich die Ber Von der Agitation. Eine größere Bahl von Barteigenossen Lascazes forderte ein strenges Urtheil gegen Barhaut, waltung, wenn nun auch vergeblich gefträubt, weil dadurch die aus dem Leipziger Westbezirt vertheilten am Sonnabend Béral, Sans- Leroy, Dugué, Gobron und Proust, die er als Disziplin leiden würde. Mit einem Anfangsgehalt von 700 m. mit gutem Erfolge die Rede Bebel's über den Zukunftsstaat" in wahre Verbrecher bezeichnete. Loustaneau, Advokat Moncht in den Städten, von 650 M. auf dem Lande erfolgt die etats- der Umgegend von Bitterfeld  ( Preußen). court's, sprach das Verlangen aus, der Gerichtshof möge be- mäßige" Anstellung der Unterbeamten,- Säge, die den Durch Aus Bonn   wird uns berichtet, daß die dortigen Genossen stimmen, daß die veruntreuten Summen an die Kaffe der schnittsverdienst eines guten Arbeiters noch lange nicht er die Rede Bebel's und andere Schriften in einer Anzahl von Panama  - Gesellschaft zurückerstattet und nicht, wie sonst üblich, reichen, die zur Ernährung einer Familie abfolut unzureichend Ortschaften vertheilten. Die Bertheilung verlief in bester Ordnung. der Armenkasse übergeben würden. Darauf wurde die Sigung find und die bie Sorge der Kapitalisten, daß fie Genossen aus Strasburg   in der Uckermark vertheilten aufgehoben. durch den Hinweis auf bie höheren Löhne in die Rede Bebel's in den Dörfern Wismar  , Hansfelde, Groß- und Paris  , 15. März. Panama   Beftechungs- fistalischen Betrieben in die Enge getrieben werden Klein- Bucon Blumenhagen, Groß- und Klein- Spiegelberg. Auch prozeß. Bei Beginn der heutigen Sizung nahmen die Ver- tönnten, feineswegs rechtfertigen. Ein Wohnungs Geldzuschuß hier ging die Vertheilung gut von statten. Nur in Blumenhagen theidiger der Zivilparteien ihre Plaidoyers wieder auf. Lagaffe von 240 M. in Berlin   bis herunter zu 60 M. auf dem Lande verweigerten einige Conservative Bauern die Annahme der beklagte sich darüber, daß die Regierung nicht alle Schuldigen foll die Miethe, wenn auch nicht decken, so doch dem Stande der Schriften; sie suchten auch, indem sie sich vor die Fenster der habe bekanntgeben wollen, und behauptete, der Standal werde Miethspreise entsprechen. Ist das mit einem derartigen Betrage Arbeiterwohnungen begaben, die Arbeiter zu bestimmen, ebenso erst dann sein Ende erreichen, wenn die ganze Wahrheit be- denkbar? zu handeln wie fie, hatten damit aber nur in einigen Fällen tannt würde. Lagaffe verlangte schließlich die Bestrafung aller Herr Dr. Fischer hat uns in feiner Entgegnung auf die Glüd. Der Boden im Kreise ist dem Sozialismus günstig, er Angeklagten. Der Vertheidiger Rousselle sprach sich in dem Interpellation des Abg. Bebel felbft das Material zur Beurthei- muß nur- so wird uns geschrieben- tüchtig bearbeitet werden. felben Sinne aus. lung dieser Frage gegeben. Für 1056 Unterbeamte in Berlin  , und daran werden es die Strasburger Genossen nicht fehlen fagte er, ergeben sich folgende Berhältnisse: Lassen. von 240 M. entweder die ganze Miethe oder wenigftens bis Für 525 Unterbeamte deckt dieser Wohnungs- Gelbzuschuß Todtenliste der Partei. In einer Klinik in Sachsenhausen  zu 4/5 der Miethe, indem die Miethe bei dieser Hälfte der ist am Sonntag der erprobte Genosse Philipp Gichenauer England. Einem Privatbrief entnehmen wir folgen- Unterbeamten sich bis auf 300 m. jährlich erstreckt; Unterbeamte aus Bieber gestorben. des: Die Maffen gerathen mehr und mehr in Bewegung zahlen, find 466, also ungefähr die andere Hälfte ermittelt welche hier in Berlin Miethe im Betrage von 300 bis 480 M. Bolizeiliches, Gerichtliches c. und die Ereignisse treiben fie voran, Die legten all- worden. Bei allen diesen Unterbeamten deckt der Wohnungs- Das Sozialdemokratische Lieberbuch von gemeinen Wahlen brachten den Arbeitern zuerst vor die Geldzuschuß also mindestens noch die Hälfte der Map Regel beschäftigte am 13. März die Erfurter   Straf­Augen, welche Macht sie besitzen, wenn sie nur wollen. zablbaren Miethe, ein meines Erachtens nicht un- tammer. In der Straftammer- Sigung vom 15. Oftober 1892 Dann die beiden Wahlen in Huddersfield und Grimsby  , günstiges Verhältniß." war der Geschäftsführer der Thüringer Tribüne", Genoffe wo die Arbeiter den Liberalen die Hilfe versagt und damit Dann fährt Herr Fischer fort: Stegmann, als Verbreiter des Liederbuchs  , wegen der 3 Lieder: die Wahl verdorben haben, weil die Herren Liberalen die Von dieser zweiten Hälfte der Beamten, die mehr als Fahnenlied( Seite 8), Der letzte Krieg( Seite 21 und 22), Bundes­Arbeiter als politische Nullen zu behandeln fortfuhren, 300. jährlich Mietbe bezahlen, haben 299 vermiethet lied( Seite 16 und 27) auf grund des§ 130 Str.-G.-B. zu 30 M. Geldstrafe verurtheilt, und weiter war auf Unbrauchbarkeit der haben auf beiden Seiten viele Augen geöffnet, namentlich an nicht zur Familie gehörige Personen". Das ist der Grund, weshalb die Behörde von der Kafer- Blatten refp. des ganzen Liederbuchs erfannt worden. Gegen aber bei den Arbeitern das Selbstgefühl stark gehoben. nirung der Unterbeamten Abstand genommen hat, sie würde lettere Bestimmung wurde seitens des Vertheidigers Rechts­Es ist jetzt so weit, daß die Massen die Einigung der ver- dadurch, sagt Herr Fischer anwalts Dr. Harmening Revision eingelegt. Das Reichsgericht schiedenen sozialistischen Sekten erzwingen werden, und wer ihnen und ihren Familien damit die von hatte dann auch die Revision für begründet anerkannt und die nicht mit will, der wird draußen gelaffen, Krakehl und ihnen hochgeschäßte Gelegenheit entziehen, Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Strafkammer zu Kampf wird's noch geben, aber wir sind über den Berg, durch Bermiethen von Stuben oder durch son- Erfurt   zurückverwiesen. Es handelte sich diesmal nur darum, ob ganz entschieden, und jetzt geht's vorwärts!"- ftige Silfeleistungen wirthschaftlicher Art ihr es möglich sei, die brei inkriminirten Lieder allein auszuscheiden, Einkommen zu verbessern". ohne das ganze Liederbuch unbrauchbar zu machen. Dies wurde durch Borlegung eines neuen Liederbuches, in welchem die drei Lieder ausgeschieden waren, bewiesen, und erfannte die Straf­fammer beshalb dahin, daß nur die Unbrauchbarmachung der Blatten dieser drei Lieder ausgesprochen wurde, im übrigen ver­bleibt es bei der obengenannten Strafe.

Serbien  . Das liberale Ministerium hat trotz der ge waltigen Anstrengungen bei den Wahlen nur eine Mehrheit von drei Stimmen erreicht, so daß, falls die Stupfchtina nicht einige raditale Mandate für ungiftig er­flärt, die Fortschrittler mit ihren fünf Stimmen ausschlag gebend werden.-

Parlamentarisches.

In der Kommiffion für die Novelle zur Abänderung der Gewerbe- Ordnung( Antrag Gröber- Ackermann) stand gestern der neue§ 56aa zur Berathung. In diesem Artikel wird beantragt, von dem Handel im Umherziehen in der Regel" aus zuschließen: 1. Material- und Kolonialwaaren, 2. Manufaktur­waaren, 3. Qurus und Putwaaren. Ausgenommen von diesem Verbote sollten die handwertsmäßig hergestellten Waaren fein. Die Debatte gestaltete fich zu einer Art Generaldebatte über die Zulässigkeit des Hauftrhandels überhaupt. Von den Rednern des Zentrums wurden die bekannten Klagen vorgetragen, während von freifinniger und sozialdemokratischer Seite diese reaftionären Anwandlungen energisch zurückgewiesen wurden. Bei der Abstimmung wurde der Antrag mit 8 gegen 7 Stimmen ab­gelehnt. Der fonservative Abgeordnete von Gültlingen   stimmte mit der Linken, während der nationalliberale Tröltsch mit dem Zentrum ging,

Abgesehen von der durch diese Worte erfolgten Sanktionirung des Nebenerwerbs giebt Herr Dr. Fischer ausdrücklich zu, daß das Einkommen der Unterbeamten als Eristenzminimum un­zureichend ist. Aber er denkt an leine Erhöhung des Gehalts, bequemeren Weg gefunden, der zum Biele führt, er verweist- des Wohnungsgeldzuschusses, nein bewahre, er hat einen weit Ihr hört es Alle, Ihr Unterbeamten er ver weist Guch auf den Weg des Abvermiethens, auf den Weg des Nebenerwerbs.

Eine famose Art Sozialpolitik!

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Die Crefelder Genoffen batten zu Pfingsten vorigen Jahres einen Ausflug nach Süchteln   unters nommen und waren dort von der Polizei in jedenfalls nicht liebenswürdiger Weise behandelt worden. Die Elberfelder Freie Breffe" rügte das und zog sich dadurch eine Beleidigungstlage Als der Abg. Bebel dann auf die Urlaubsverhältnisse der des Bürgermeisters von Süchteln   und seiner gesammten Bolizei­Unterbeamten einging und besonders die standalöfen Vorgänge mannschaft zu. Der Staatsanwalt beantragte gegen den ver in Leipzig   zur Sprache brachte, wo vier Unterbeamten der Urlaub antwortlichen Redakteur Gewehr vier Wochen Gefängniß als verweigert wurde der eine wollte an der Beerdigung seiner Zusatzstrafe. Das Gericht erkannte auf 100 Geldstrafe wegen ein­Tochter, der zweite an der seines Vaters theilnehmen, der dritte facher Beleidigung. Ob die Polizei forrekt gehandelt habe, wollte wollte sich trauen lassen und der vierte an das Sterbebett feiner es nicht untersuchen; ein Recht zum Räumen des Plazzes, wo Frau eilen, da überging Herr Fischer diese Dinge als ihm fich die Ausflügler in Süchteln   niedergelassen hatten, habe sie unbekannt. Aber der Vorwärts" wird doch auch im Reichs. jedenfalls gehabt. Ob nun das Verfahren der Süchtelner   Polizei, postamt gelesen Herr von Stephan ist mit seinen Strafbie nach den Aussagen vieler Zeugen auf die aus Familien be­anträgen gegen ihn doch nicht zurückhaltend, da hätte es stehende wehrlofe, hin und her flüchtende Menge eingeschlagen ihm doch unmöglich entgehen können, daß in Nr. 159 vom hat, am Plaze gewesen ist oder nicht, ergiebt sich am besten aus 10. Juli v. J. diese Vorfälle ausführlich gebracht und erörtert der Zeugenaussage des Bürgermeisters felbst. Diefer be­worden sind. fundete, wie die Freie Presse" mittheilt, daß auf den Süchtelner Höhen jedes Jahr am Pfingstmontag heitere Menschen sich ver­fammeln, daß Vereine dorthin Ausflüge machen, und daß dann dort gesungen wird und gewöhnlich auch Mufit spielt. Die Sozial demokraten von Grefeld und Umgegend seien nun in so großer Zahl angerückt, daß er gefürchtet habe, es tonne(!) eine Versammlung unter freiem Himmel abgehalten werden". Denn(!) gar viele der fremden Gäste hätten rothe Kravatten gehabt, Frauen und Mädchen auf weißen Röcken rothe Bänder getragen, auch auf manchen Aber die Stellungnahme der anderen Parteien, besonders Frauenhüten habe er rothe Bänder gesehen( wie hier auch fast alle der antisemitischen, zu den Fragen, die die Unterbeamtentlasse Tage). Besonders habe die Steinrath'sche Wirthschaft ihm Anlaß zu bewegen, ist bezeichnend für ihre Arbeiterfreundlichkeit". Schon schweren Bedenken geboten, der ganze Saal derselben sei von Aus in einer antisemitischen Versammlung im Frühjahr 1891 wurde flüglern besetzt gewesen. Er habe das zwar gar nicht selbst gesehen, Sind der absoluten Staatsgewalt auch immerhin die Flügel der Abg. 3immermann während seiner Rede über die Ver- aber es fei ihm gejagt" worden und da habe er die Steinrath'sche beschnitten, so hat sich der Absolutismus   in den einzelnen Verhältnisse der Postassistenten zu verschiedenen Malen fürmisch Wirthschaft schließen lassen. Desgleichen habe er sofort die Süch waltungstörpern doch noch vollständig erhalten, als ein Staat im Staate. Humanität" nennt Herr von Stephan den Grund­satz, der ihn in der Behandlung eines Personals von 130 000 Röpfen leitet; als das Prinzip: Zuckerbrot und Peitsche stellt sich dieser Grundfaz für die unteren Beamten bar, und nur zu treffend bezeichnete der Abgeordnete Singer in der Kommissions­fizung diese Humanität" als aufgeklärten Despotismus ver­mischt mit einigen wohlwollenden Instinkten."

Nachhlänge zum Post- Etat.

Man schreibt uns:

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Wir haben schon in verfchiedenen Artikeln das Recht der Unterbeamten auf einen Erholungsurlaub dargethan, ein Recht, das um so eher vorhanden ist, als den Unterbeamten thatsächlich eine härtere Arbeit obliegt und sie eine größere Dienststundenzahl abzuleisten haben, als die Beamten. Gewährt doch auch der Grafschaftsrath von London   seinen Angestellten in jedem Jahre eine Woche Urlaub bei vollem Lohn. Und dieses Recht der Unterbeamten werden wir auch weiterhin vertheidigen.

Besonders

unterbrochen, und aufgefordert, auch die Verhältnisse der Unter­beamten entsprechend zu würdigen. Er that das nicht, er ver­tröftete auf einen späteren Vortrag. Nun, auf diesen Vortrag warten die Unterbeamten heute noch, aber inzwischen wird der Abg. Bimmermann sich wohl eines anderen besonnen haben. Wie tönnte er auch für die Rechte der Unterbeamten eintreten? Das fann nur derjenige, der das Recht, der die Grundsäge der Ar beiterklasse vertritt. Die Unterbeamten gehören selbst zu dieser Wir sehen dies nur zu deutlich aus den Reichstags- Ver- Arbeiterklasse. Die Hebung ihres Niveaus ist abhängig von handlungen am 3., 4. und 6. d. M. Die Bewegung, worin dem Fortschreiten der Arbeiterbewegung. Je mehr und je er habe daher auch gar nicht gestattet, den Bierwagen abzuladen die Postassistenten stehen, bezweckt eine Verbesserung ihrer schneller lettere sich zu voller Macht entfaltet, je eher die Ar­Lage auf dem Boden der Selbsthilfe. Das hierzu noth- beiterklasse durch ihre Vertreter ein energisches Veto gegen die wendige Koalitionsrecht tönnen sie als gefeglich gewährleistet heutige Mißwirthschaft und Ausbeutung der unteren Klaffen ein­für sich in Anspruch nehmen. Trogdem arbeitet die Postverlegen fann, je früher die Sozialdemokratie in die Lage fommt, waltung mit allen Mitteln, um dieser farblosen Ber die Produktionsverhältniffe umzugestalten, je gründlicher und einigung den Todesstreich zu versetzen. Wir haben sie mit Ver- schneller geht die Verbesserung auch der Verhältnisse der Unter sprechungen, Drohungen und schwarzen Listen à la Rühnemann beamten vor sich. Und unsere Unterbeamten haben in ihrer dem hantiren sehen; ja wir haben sie( Vorwärts Nr. 29) fogar dabei Boftdienst voraufgegangenen Beschäftigung in der Industrie, dem ertappt, als ihre Organe ihre als Vorstand des Spar- und Handwerk zc. die Härten des Kapitalismus fennen gelernt; fie Borschußvereins gewonnene Renntniß dazu benutzten, die haben erkannt, daß, ob Jude, ob Chrift, jeder auf Kosten seiner Echulden" einiger Mitglieder benebst ganz vagen Schlußfolge Untergebenen rücksichtslos fich zu bereichern sucht: sie wissen, rungen an die große Glocke zu bringen. Die Art, wie der auf weffen Seite sie sich zu stellen haben. Herr Staatssekretär auf diesen Berein zu sprechen gekommen ist," sagte der Abg. Bebel, hat ein Maß von Feindseligkeit, ja von Gehässigkeit zum Ausdruck gebracht, wie ich sie bei einem solchen Beamten am wenigsten für angezeigt halte."

Parteinachrichten.

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telner Höhen räumen lassen, aber den Befehl gegeben, feinen Ge­brauch von der Waffe zu machen. Die Leute seien nach Süchteln  zurückgetrieben und auch dort die Wirthschaften geräumt worden. Nach der Ursache befragt, erklärt der Bürgermeister, man habe Rufe wie Hoch die Sozialdemokratie!" gehört, und da habe er gefürchtet(!), es tönne bei der großen Uebermacht der Genoffen die ganze Polizeimannschaft in Gefahr fommen. wenn(!) erft die Menge Getränt, welche der große Bierwagen brachte, vertilgt worden wäre, hätte es schlimm werden können(!), und Getränke auszuschenken. Der Bierwagen habe sofort wieder umkehren und abfahren müssen. Der zweite Zeuge, der Polizeifom­missar von Viersen  , erklärte, im Saal der Steinrath'schen Wirthschaft fei Klavier gespielt und gesungen worden. Auch habe man Reden" gehalten. Der Rommiffar tonnte aber nicht sagen, was der Inhalt der angeblichen Reden" gewesen ist. Die Störung der Ordnung" erblickte er auch darin, daß die Melodien der ge fungenen Lieder nicht zum Pfingstfeste paßten(!). Ferner habe er mehrere rothe Fahnen im Zuge der Crefelder Genossen ge­fehen und auch vom Dache der Steinrath'schen Wirthschaft habe eine rothe Fahne gewebt. Dazu seien noch zahlreiche rothe Schleifen gefommen. Er habe das Kommando zum blank ziehen erst gegeben, als ein Polizeisergeant einen Schlag erhalten habe und gestürzt sei. Polizeisergeant Schoren bestätigt diese Aus­fagen, er will nicht gehauen haben. Gendarm Lohse dagegen hat wohl gehört, daß Siebe gefallen find, weiß aber nicht, wer Der Kampf der Bostassistenten ist ein Kampf um das Recht; gefchlagen hat. Die übrigen Zeugen dagegen erflärten, daß die ihr Hunger nach Recht will befriedigt sein. Aber wie Herr von Crefelder Genoffen der Polizei keinen Anlaß zu derartigem Vor­Fordenbed den ersten Verhungerten zu sehen verlangte, so ver Proteftversammlungen gegen die Militärvorlage find gehen gegeben haben, und das ist auch zweifellos, denn wenn Ar­langte Herr Dr. Fischer im kategorischen Tone die Vor- abgehalten worden in Leinfelden   und Echterdingen beiter mit Weib und Kind eine Pfingstpartie unternehmen, so bringung tonfreter Fälle. Freilich, als sie ihm dom Abg. Bebel,( Württemberg  ), Wildsachsen  ( Ref. Brühne- Frankfurt), fann nur ein, Polizistenhirn" vermuthen, daß sie die Ordnung" um­wie wir weiter unten sehen werden, vorgeführt wurden, da agsfeld und Rintheim i. B.( Ref. Ge of Offenburg). stürzen wollen. fonnte doch Niemand verlangen, daß er auf einzelne Fälle ein- Die Eisenacher   Bezirksdirektion verbot die für letzten Sonntag Der frühere Vorstand der Barmer Orts- Krankenkasse gehe, denn wohin follten wir tommen, wenn wir hier nach dem Dorfe Seebach einberufene Boltsversammlung, weil hatte gegen einige Mitglieder der Generalversammlung Straf jeden einzelnen Fall.... einer eingehenden Erörterung unter- durch deren Abhaltung die öffentliche Ruhe gestört werden antrag wegen Beleidigung gestellt, weil diese in der Iber ziehen wollten? , fönnte". Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Bock felder Freien Preffe" eine von der Vertreterversammlung an­Das Ergebniß dieser dreitägigen Verhandlungen? Es wird follte über die Zukunftsstaats- Debatte und die Militärvorlage genommene Resolution zum Abdruck gebracht haben sollten, Iuftig weiter gemaßregelt, oder wie der Abg. Wurm fagte, versprechen. welche für den derzeitigen Borstand allerdings nicht schmeichel­schickt" werden. haft war. Die Staatsanwaltschaft ließ jedoch, jedenfalls wegen Trotz des wenigstens auf dem Papiere stehenden gleichen Der sozialdemokratische Zukunftsstaat." Die unter Mangels an Beweisen, daß der fragliche Artitel von diesen Ber Rechtes keine Aenderung! diesem Titel im Verlage der Vorwärts" Buchhandlung ersonen eingesandt fei, die Anklage gegen dieſe fallen, und erhob Und nun die Post- Unterbeamten. Hier hat die Ver- schienene Broschüre, enthaltend fämmtliche Reden, welche gelegent- folche gegen den Rebatteur Gewehr. Letzterem ist nun von der waltung fich alle Machtmittel gewahrt, hat ben Unterbeamten lich der Zukunftsstaats- Debatte im Reichstag   in den Tagen vom Straftammer mitgetheilt worden, daß die Gröffnung des Haupt­vollständig in der Hand. Der Post- Hilisbote fann von der Behörde 81. Januar bis 7. Februar gehalten wurden ist in kurzer Zeit verfahrens abzulehnen sei. In der Begründung heißt es, daß die nach ihrem Ermessen jederzeit entlassen" werden; in zwei Auflagen von je 20 000 Exemplaren vergriffen worden. fragliche Resolution ohne jede Bemerkung wiedergegeben wäre er dagegen hat seine Entlaffung bei der Ober- Poftdirektion Da die Nachfrage noch immer eine sehr lebhafte ist, und zur Zeit und die Generalversammlung in Wahrung berechtigter Interessen nachzusuchen" und legtere bestimmt den Zeitpunkt bereits wieder Bestellungen auf mehrere Taufende vorliegen, fo gehandelt habe. Das zuständige Organ, die Freie Presse", habe des Ausscheidens". Nur dem ständigen Post- Hilfeboten steht soll eine neue dritte Auflage gedruckt werden. Um deren Höhe aber diesen Beschluß verbreiten dürfen, weil die Generalversamm eine vierwöchige Kündigungsfrist au, aber auch erit, nachdem er annähernd bemeffen zu können, werden die Genossen, welche Be- lung aus Vertretern bestehe und diese den Mitgliedern ihre Be 6 Monate der ersteren Bestimmung unterworfen gewesen ist. ftellungen machen wollen, ersucht, dies recht bald zu thun, damit schlüsse bekannt geben müsse. Bon Bebel's Rede über den Auch hier kann das Dienstverhältniß seitens der Behörde ohne eine Verzögerung vermieden wird. weiteres gelöst werden, wenn der Posthilfebote fich grober Dienst- Bukunftsstaat find 12 Millionen hergestellt und verfandt worden, widrigkeiten schuldig macht oder durch sein Verhalten außer dem deren Verbreitung in den lezten Wochen in ganz Deutschland  Amte der Achtung, die sein Beruf erfordert, unwürdig erweist". stattgefunden hat. Er tann etatsmäßig angestellt werden auch hier der Pferde­

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fuß der vierwöchigen Kündigungsandrohung-; er tann Aus Apolda   wird uns geschrieben: Der vor ca. 11, Jahren unfündbar angestellt werden nach ca. 28 oder auch 30jähriger von hier abgereifte Genoffe May Büschel ist jest von Dienstzeit. Dagegen ist wohl sein Gehalt ein nach feststehenden Brasilien   aus seinen Verbindlichkeiten gegen die Partei nach­Grundfäßen bemessenes? Auch das nicht. Gegen die Einführung gekommen, des Altersstufen- Systems, das den Unterbeamten von

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-Wegen gegenseitiger Beleidigung verurtheilte das Stemnizer Landgericht den Redakteur des" Beobachters", Genossen Emi! Rosenow  , und den Antisemiten Dr. Paul Förster, su je 100 m. Geldstrafe event. 10 Tagen Gefängniß. Das Reichsgericht verwarf die gegen das Urtheil der Strastammer zu Weimar   eingelegte Revision des Apoldger Genossen August Baudert, der wegen Beleidigung eines Pfarrers zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden war. Baudert verbüßt gegenwärtig wegen Fabrikantenbeleidigung 10 Tage Saft.