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Bte fchwer es aber mitunter und diefe Fälle find durchaus nicht felten ist, daß Unfallverlegte oder Hinterbliebene von durch Unfall ums Leben Gelommenen zu ihrem Rechte gelangen, wird treffend durch folgende zwei Fälle illustriert, die vor dem Schiedsgericht für Arbeiterversicherung in Chemnitz   spielten.

1. Beim Leiterbeben hatte sich ein Maurer im Mai und Juli 1907 innere Verlegungen zugezogen Diefe äußerten sich durch Blutspucken und bedingten in der Folgezeit völlige Erwerbsunfähig keit des Verletzten. Die Baugewerfsberufsgenossenschaft weigerte fich, Rente zu gewähren. Sie bestritt, daß Ünfallsfolgen vorlagen und wurde darin unterstützt durch von ihr beigezogene ärztliche Gutachten, in denen der Renteansprecher als Hysterifer, Simu lani und Rentereisender(!) bezeichnet wurde. 8um Schaden an feiner Gefundheit wurde also von den ärztlichen Sachverständigen auch noch hobn und Beleidi gung gefügt. Durch ein vom Schiedsgericht eingeholtes Gut achten wurde dem Unfallverlegten Ende 1908 fein Recht. Die Berufsgenossenschaft wurde verurteilt, dem Renteansprecher von der 14. Woche an die Vollrente, und vom 1. Februar 1908 an noch bis 14. März eine 10 prozentige Teilrente zu ge­2. Gegen diefelbe Berufsgenossenschaft flagte die Witte eines Arbeiters, der an Blutvergiftung gestorben war, die er sich durch Reißen an einem verrosteten Ragel bei der Arbeit zugezogen hatte. Hier wurde von der Berufsgenossenschaft der Unfall überhaupt und der Zusammenhang mit dem Tod bestritten und abgelehnt. Sterbe­geld und Hinterbliebenenrente zu bezahlen. Auf Grund eines dom Schiedsgericht beigezogenen Obergutachtens wurde schließlich auch hier die Berufsgenossenschaft verurteilt, die sich in beiden Fällen das Material aur Abweisung der erhobenen Rentenansprüche hatte so viel tosten lassen.

währen.

Ein gemütlicher Arbeitgeber.

Die Erdbebenkatastrophe in Süd- Italien.

Die Bewegung ber Mandener Brauerelarbeitet, der angeblich fehr geringe Absab in besseren Breislagen in Be sonders scharfer Weise bemerkbar. An und für sich würden die Ara Gestern fanden in München   vor dem Gewerbegericht die Wer beiter sich noch einreben lassen, daß der Umsaß in besseren Artikeln handlungen der Brauereiarbeiter mit den Arbeitgebern statt. Am erheblich nachgelassen hat, wenn nicht in den billigeren Serien Anfang stellte der Syndikus der Arbeitgeber, Rechtsanwalt Meyer, ganz besondere Anforderungen an die Arbeiter gestellt würden. So den Antrag, die Verhandlungen unter Ausschluß der Deffent'ichte. nachte man die Beobachtung, daß mit dem angeblichen Sinken des mit Einschluß der Preffe stattfinden zu lassen. Die Arbeiter Umsatzes in den besseren Preislagen für die billigeren Serien bestimmten diesem Antrag unter Proteft zu, weil die Arbeitgeber sondere Arbeiten verlangt wurden, welche man erklärt hatten, daß die Verhandlungen nicht fortgesetzt werden früher in diesen Serien nicht verlangte. Diese Tatsache, in Ver- fönnten, sobald die Arbeiter diesem Antrag nicht zustimmten, da bindung mit den Berichten des Confectionair", daß die Umfäße sie an einen Beschluß sämtlicher Arbeitgeber gebunden seien. Die in der besseren Konfektion zufriedenstellend. feien, während die Verhandlungen sind noch im Gange. billige Konfektion durchweg geringe Absätze erziele, bestätigt die Ansicht, daß der Profitausfall durch die Verschiebung der besseren Sachen in niedrigere Serien wieder herein geholt werden soll. Vielfach befinden sich die Konsumenten in dem Glauben, wenn fie einen Anzug für 80-100 M. faufen, daß sie dafür natürlich einen Maßanzug erhalten. Das ist aber nur insoweit richtig, als dem Kunden möglichst feierlich Maß genommen wird, während die Anfertigung nicht, wie der Kunde glaubt, vom Maßschneider, sondern in einem der großen Konfektionshäuser erfolgt. Dabei entstehen Unterschiede in den Löhnen für die Arbeiter in Höhe von 10-20 W. bei einem Anzug oder Paletot. Aber selbst bei diesen Arbeiten, bei denen schon so erheblich an Löhnen gespart wird, erfolgen in der Konfektion noch Verschiebungen in billigere Serien. In solden Fällen stellt sich das Lohnverhältnis bei einem Saltoanzug folgender­maßen: Dofe 5 M. 2

Sacco 15,50

Maßschneider. Konfektionsschneider 650-7

Differena 8.50-9 M

Bufammen 14,25-14.75 92

"

Weste 4,50 M. 1,75 2,75 M

P

Noch immer läßt sich die ganze Größe des entjeglichen Un glücks, daß in Italien   tausende Menschenleben vernichtet hat, in ihren Einzelheiten nicht übersehen. Fortdauernd laufen aus den verschiedensten Städten des sonnigen Südens Nachrichten ein, die Mit jeder neuen Depesche bet weitere Verheerungen melden. größert sich die Zahl der bei der Erdbebenkatastrophe ums Leben Von den nachträglich eingelaufenen Meldungen Gekommenen. ( f. auch den Artikel in der 2. Beilage) geben wir noch die folgenden: Rom  , 29. Dezember. Der Abgeordnete Defelice sandte aus Messina   an den Ministerpräsidenten Giolitti eine Depesche folgenden Inhalts: Messina   ist vollständig zerstört, die Opfer zählen nach Zehntausenden. Die Feuersbrunst vollendet das Wert der Zers ftörung. Defelice schließt mit der Witte um Hilfe bei diesem namenlosen Unglüd.

Catania  , 29. Dezember. Wie ein aus Messina   bier ein­Nun entstehen aber noch weitere Differenzen, wenn befondere getroffener verwundeter Soldat erzählt, fah man in Messina   nach Nebenarbeiten verlangt werden, gewöhnlich in Höhe von 2,55 M., Der Katastrophe überall in den Straßen taum belleidete, schrecklich Der Klempnermeister Sarl Schäfer, go to= traße 84, erfutt uns um Feststellung, daß er mit dem Beklagten, au 14.75. ergibt 17,30 M. Um diesen Praktiken zu steuern, hat der Verband der Schneider verstümmelte Leichen liegen, überall hörte man Stöhnen und Hilfe­beffen Verbalten unser Gewerbegerichtsbericht in Nr. 802 schildert, seit Jahren die Forderung nach Betriebswerkstätten und zeitlöhnen rufe. Wir kommen diesem berechtigten Wunsche erhoben Bei einigen Firmen sind auch diese Forderungen zur nicht tdentisch ist. Catania  , 29. Dezember. Hier trafen noch weitere 8üge gern nach. Einführung gelangt, womit erwiesen ist, daß deren Durchführung mit flüchtlingen und Verwundeten ein, die fast von durchaus möglich ist. Andere Firmen sträufen sich dagegen oder allem entblößt und durch die Katastrophe vollkommen außer Fassung versuchen, diese Bedingungen zu umgehen. Die Firma Ph. Fabisch gebracht sind. Sie wiederholen immer die wenigen Worte: Messina  hatte vereinbart, mit Gröffnung der Weristätte keine billigen is zerstört. Es wird bestätigt, daß das Rathaus, die Kathedrale, Sachen mehr außer dem Hause anfertigen zu lassen. Der Verband die Kasernen eingestürzt sind. In der Kaserne der Bollwachen der Schneider konnte aber feststellen, daß bei Ph. Fabisch der Lohn­tarif in sehr vielen Fällen keine Äntwendung findet. Die Uebel- blieben von 200 Wann nur 41 unverlegt. Am Bahnhof wurde ein stände, welche Stücklohn und namentlich die Hausindustrie in der Appell abgehalten, bei dem sich von 280 Angestellten nur acht zur Stelle meldeten. Nachrichten aus der Proving bestätigen, daß das Konfektion zur Folge haben, sind ja allgemein bekannt. Es bleibt zu wünschen, daß der Verband der Schneider bei Erdbeben alle Ortschaften verwüstet habe. In Riposto   wurden 17 Bersonen getötet; in Ali stürzten mehrere Häuser ein, wobei Bekämpfung dieser Mißstände recht erfolgreich sein möchte. zahlreiche Berfonen getötet oder verwundet wurden.

Gewerkschaftliches.

Ein Jubiläum des Holzarbeiter- Verbandes. Die letzte Nummer der Holzarbeiter- Zeitung" erschien als Feftnummer. Am 27. Dezember waren es nämlich 25 Jahre, daß der Deutsche   Tischler- Verband gegründet wurde, der im Jahre 1893 in den Deutschen Holzarbeiterverband aufging.

Dentfches Reich.

Die im Deutschen   Holzarbeiterverband organisierten Kortarbeiter batten, einer Einladung des Verbandsvorstandes folgend, ihre Ver treter zu einer Beratung über die speziellen Angelegenheiten ihrer Branche nach Berlin   entsandt. Vertreten waren die Orte: Biele feld, Braunschweig  , Breslau  , Delmenhorst  , Frankfurt   a. M., Ham­ burg  , Hannover  , Magdeburg   und Raschau  .

Aus der Schilderung der Delegierten mag als besonders be­merkenswert hervorgehoben werden, daß in der Stortindustrie ge­waltige Veränderungen infolge der allgemeinen und speziellen tech nischen und maschinellen Entwidelung zu verzeichnen find, wodurch natürlich auch die Lage der in diesem wenig bekannten Industrie zweig beschäftigten Arbeiter start beeinflußt worden ist. Während früher die Handarbeit vorherrschend war, ist diese jest nach ver­hältnismäßig turzer Zeit zum großen Teil durch die Maschine vers brängt worden. Die moderne Maschinentechnif ist sogar soweit vorgeschritten, daß fie die den Korkarbeitern in ihrem Stampfe aur Verbesserung ihrer Lage so sehr drückende Heimarbeit zu verdrängen droht. Daß unter diesen Umständen, wo felbft die billigen und willigen Heimarbeiter bei übermäßig langer Arbeitszeit den Unter­nehmern nicht mehr genügen, die in den Fabriken beschäftigten Ar. beiter einen äußerst schweren Stand haben, ist einleuchtend.

Eine

Balermo, 29. Dezember. Reisende, welche die Meerenge burch fahren haben, berichten von schrecklichen Szenen. Die Katastrophe spotte jeder Beschreibung. Reggio  , San Giovanni, Ecilla, Gannitello und andere Ortschaften seien nur noch Trümmerhaufen. große Anzahl von Leichen befinde sich unter den Trümmern. Das Gerücht vom Tode des früheren Unterstaatssekretärs Fulci ent­behrt der Begründung. Der englische   Dampfer Ebro ist hier eingetroffen und hatte 16 Berwundete an Bord, unter denen sich der englische   Konsul in Messina, Gaston, befindet, deffen Frau tot ist, während seine Tochter unberlegt blieb. Der Konful gibt er schredende Schilderungen von der Katastrophe.

Catanzaro  , 29. Dezember. Hier eingetroffene Flüchtlinge aus Reggio   teilen mit, daß der untere Teil der Stadt verschwunden ist, die Kirchen, die Raferne, das Gebäude der Polizeipräfektur sind eingestürzt. Von Reggio   aus sieht man die Ruinen Mesfinas in Flammen ftehen.

Die Gründung des Deutschen Tischlerverbandes fällt in die erfte Hälfte der Geltungsdauer des Sozialistengefehes. Das im Jahre 1878 eingeführte Sozialistengeseh hatte nicht nur die poli tischen Organisationen der Arbeiter, sondern auch die Gewerk. fchaften hinweggefegt. Zu den Opfern des Ausnahmegefeges ge­hörte auch die Organisation der Tischler, der Tischlerbund. E3 war ein gewisses Wagnis, als der Tischlerkongres in Mainz   zu Weihnachten 1883 die Gründung einer Zentralorganisation beschloß. Die Anregung zur Schaffung der Organisation ging von Stuttgart   aus. Die dortigen Möbelfabrikanten hatten im Sommer des Jahres 1888 ihre Arbeiter ausgesperrt. Dieser Gewaltaft übte eine von den Herren nicht erwartete Wirkung aus. Das Solidari­tätsgefühl der Kollegenschaft in den verschiedensten Zeilen des Reiches wurde mächtig angeregt; die veranstalteten Sammlungen zur Unterstüßung der Ausgesperrten lieferten ein so reiches Er­gebnis, daß es den Ausgesperrten möglich wurde, als Sieger aus gebnis, daß es den Ausgesperrten möglich wurde, als Sieger aus dem Kampfe hervorzugehen. Das brutale Vorgehen der Stutt garter Unternehmer hatte aber noch weitere Folgen. Man sagte fich, daß in die gleiche Lage wie die Stuttgarter   Schreiner sehr leicht auch die Kollegen in anderen Orten geraten fönnen; welcher Vorteil, wenn eine engere Verbindung unter den Fachbereinen, die jetzt für den augenblidlichen Zwed erst gefchaffen werden mußte, dann bereits vorhanden war. Diesem, in weiteren Areisen vor handenen Wunsch nach Schaffung einer Bentralorganisation der Tischler gab der damalige Vorsitzende des Stuttgarter Schreiner. fachvereins Karl Slot den richtigen Ausdruck. Er berief auf den 8. Oftober 1883 eine Stonferenz von Vertrauensmännern der Tischler nach Frankfurt   a. M. Hier tam man überein, einen deutschen   Tischlerkongreß abzuhalten, der am 27. Dezember 1888 in Mainz   zusammentrat. Der Kongreß beschloß, eine Bentral. organisation zu schaffen, welche unter dem Namen Bentralverband der Vereine der Tischler( Schreiner) und verwandten Perufs. genossen Deutschlands  " sofort ins Leben trat. Zum besoldeten Vorarbeiter verbierfacht habe und somit die Gewähr gegeben sei, daß um den Opfern in Messina   Hilfe zu bringen. Eine Abteilung des fizenden der Organisation mit einem Monatsgehalt von 120 M. wurde Kloß gewählt.

Die Delegierten sprachen sich einmütig dahin aus, daß es trob diefer ungünstigen Verhältnisse gelingen werde, die Lage der Kort arbeiter mit Hilfe der Organisation zu verbessern.

Catanzaro  , 29. Dezember. Bie berlautet, liegt der Präfelt Wie ein Reisender et von Reggio   tot unter den Trümmern. zählt, ist die Hälfte der Stadt Bagnara   zerstört. In Balmi find etwa 200 Personen umgekommen. Der Bürgermeister der Gemeinde Rom  , 29. Dezember. Seminara  ( Reggio di Calabria  ) hat der Regierung tele. graphiert, daß der Ort vollständig zerstört ist und aus den Trümmern schon hundert Leichen geborgen wurden.

Beschlossen wurde, um die speziellen Verhältnisse der Branche im Holzarbeiterverband beffer berücksichtigen und die Agitation Balermo, 29. Dezember. Hier eingegangenen Nachrichten zu systematisch betreiben zu können, eine Bentraltommission der Korf­arbeiter, welche ihren Sitz in Hamburg   haben soll, zu gründen. folge haben durch das Erdbeben die Meerenge von Messina und Diefer Stommiffion foll es auch obliegen, einen Bentralarbeitsnach die Rüfte Beränderungen erlitten. Die Hilfsaktion. weis der Storkarbeiter zu unterhalten.

Seitens des Verbandsvorstandes konnte die Tatsache fonstatiert werden, daß seit dem Uebertritt des früheren Korkarbeiterverbandes zum Holzarbeiterverband fich die Zahl der organisierten Kort­es ben Korfarbeitern bei cifriger Agitation auch gelingen werde, dem Verband immer mehr Mitglieder zuzuführen und damit die fichere Grundlage zur Verbefferung der traurigen Lage der Kort arbeiter au schaffen; welche Ansicht übrigens auch bestätigt wird durch die von den Mortarbeitern errungenen Berbesserungen in den Orten, wo ein Eingreifen feitens der Organisation bisher schon möglich gewesen ist.

Am Schluß des ersten Geschäftsjahres gehörten der Organi­fation 52 Vereine mit 4152 Mitgliedern an. In den folgenden Jahren hatte der Verband mit mancherlei Schwierigkeiten zu fämpfen die feinen Fortschritt hemmten. Eine Befferung trat erst ein, als im Jahre 1886 auf dem Verbandstag au Gotha   eine ftraffere Bentralisation geschaffen wurde; aus dem Verband von Die Former der Firma Erselius in Budenwalde find Vereinen wurde der Deutsche Tischlerverband". Am Schluß deswegen Abzüge von 25-50 Prog. im Streit getreten. In der Ber­Jahres 1887 zählte der Verband bereits 88 Bahlstellen mit 6018 liner Morgenpost" werden Former gesucht. Die fich meldenden Mitgliedern und in den folgenden Jahren war eine ständige Bu- Former werden vom Arbeitsnachweis der Gelben in der Chauffee nahme sowohl der Bahlstellen als auch der Mitglieder au ver- ftraße nach Ludenwalde für die Firma Erfelius vermittelt. Es zeichnen. Ende 1889 war der Verband auf 10 480 Mitglieder in wird allerdings dabei verschwiegen, daß Differenzen vorliegen. Von dem gelben Vermittler wird, wie uns von einem nach hier ber 127 Bahlstellen angewachsen. mittelten Former mitgeteilt wird, ein Preisverzeichnis vorgelegt, Als der Verbandstag in Hannover   am 30. Dezember 1890 au- nach welchem die Former bei Erfelius entlohnt werden sollen. Die fammentrat, war furz zuvor das Sozialistengeseb aufgehoben Breise sind erheblich höher, als die im Ausstand befindlichen Former worden. Es herrschte ein reges gewerkschaftliches Leben und die bekommen sollten. So sollen nach der den Gelben übermittelten banostag und dem ihm voraufgegangenen Tischlerkongreß wurde werden, als die Former bisher erhalten haben. Bei den übrigen der Zusammenschluß der verschiedenen Berbände in der Holz- Arbeiten sind die den Formern gemachten Abzüge von 25-50 Bros. industrie angeregt und der Vorstand beauftragt, die hierzu erforder. nicht berzeichnet. Es ist unverständlich, daß Herr Erfelius bei der Verhandlung erklärte, die Abzüge nicht zurücknehmen zu können, lichen Vorbereitungen zu treffen. Eine Folge dieser Verhandlungen und jekt ben Gelben noch höhere Preise anbietet, ale feine alten war die Einberufung des Holzarbeiterkongresses, der am 3. April Former bekommen haben. Das Ganze tann nur als ein Manöver 1893 in Staffel zusammentrat und die Gründung des betrachtet werden, und ersuchen wir die Kollegen, den Zuzug von Deutschen   Solzarbeiterberbandes beschloß. Die Ludenwalde fernzuhalten und nicht auf die Leimruten der Gelben tene Organisation nahm am 1. Juli 1893 thre Tätigkeit mit 22 745 au gehen. Mitgliedern auf, darunter 19 400, die ihr der Tischlerverband zu geführt hatte. Was für eine glückliche Entwickelung der Holz­arbeiterverband feither genommen hat, ist der Arbeiterschaft bekannt,

Organisationsfragen wurden lebhaft diskutiert. Auf dem Ver­

Berlin und Umgegend. Mißstände in der Berliner   Konfektion, Wohl noch nie hatte die Berliner   Herrenkonfektion so schlecht zu tun als in diesem Jahre. Diese Umstände hatten nun manchem Unternehmer Veranlassung gegeben, den ungünstigen Geschäfts­gang in der Weise auszunußen, daß der Konsument sowohl als der Arbeiter hierbei der leiotragende Teil sind.

Balermo, 29. Dezember. Die hiesigen Aerzte haben ein Silfs. fomitee gebildet und werden ein hospitalschiff ausrüsten.

Roten Kreuzes ist nach Messina   abgegangen. Der Chef des General stabes der Division von Messina hat telegraphisch in Catania   an­gefragt, ob Catania   in der Lage fei, die Bevölke. rung von Messina   aufzunehmen, da dies voll. ständig zerstört fei.

Paris  , 29. Dezember. Die französische   Regierung wird zwei Panzerschiffe und drei Torpedojäger nach Messina   entfenden.

Malta  , 29. Dezember. Die englischen Kriegsschiffe Ermouth, Euryalus, Minerva und Sutleh find sur Hilfeleistung nach Messina  in See gegangen.

Rom  , 29. Dezember. Der König hat für die Opfer des Erde bebens 200 000 Lire gespendet. Die Festlichkeiten, die am Hofe aus Anlaß des Jahreswechsels in Aussicht genommen waren, find abgesagt worden.

Affordlifte bei einzelnen Arbeiten 2 M. pro 100 Stilo mehr gezahlt Letzte Nachrichten und Depefchen.

Die Beendigung des Streits im Strebelwert. Mannheim  , 29. Dezember.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Die Arbeiter nehmen die Arbeit wieder auf zu den Bedingungen, wie sie die Fabrif stellte. Es haben sich bis jetzt über hundert von ihnen zum Arbeitsantritt gemeldet.

Die Arise in München  .

München  , 29. Dezember.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Die heute in München   vorgenommene Arbeitslosenzählung ergab folgendes Resultat: Insgesamt wurden 8062 Arbeitslose feft­gestellt, darunter 690 weibliche. Berheiratet waren unter diesen Es ist eine auffallende Erscheinung, daß in den großen Ron Arbeitslofen 8689 mit auſammen 6712 Kindern, ledig waren 4378 fektionshäusern, die für bedeutende Firmen am hiesigen Blaze und organisiert waren insgesamt 5383. Die Bählung erfolgte in arbeiten, fast gaz, teine Arbeiten mehr in der Preislage der besseren 20 Lotalen. Der Münchener   Magistrat hatte zu diesem Zwed die Serien hergestellt werden zwei grobe Konfeftionsfirmen, eine am Schulfäle zur Verfügung gestellt. Da jeder Arbeitslofe eine Legiti Moltenmarkt, welche mit einem ganz erflufiven Hause am Werders mation der Polizeibehörde beibringen mußte, bleibt die Zahl der schen Markt und eine bedeutende Firma in der Wallstraße, welche festgestellter jedenfalls weit hinter den tatsächlich vorhandenen Are mil einem vornehmen Hause in der Breite Straße in Verbindung beitslosen zurück. Die städtischen Kollegien werden nicht umhin stehen, haben in der letzten Zeit wiederholt die Arbeiter in dieser fönnen, in der nächsten Sigung, die am Donnerstag stattfindet, Hinsicht in Verwunderung verfekt. In diesen Häusern machte sich energische Maßregeln zur Abhilfe der Arbeitslosigkeit zu treffen. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Inseratenteil verantw.; Th.Glode, Berlin  , Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr, u. Berlagsanstalt

Beigelegter Konflikt,

Frankfurt   a. M., 29. Dezember.  ( Privatdepesche des Bor. wärts".) Zwischen den deutschen   Versicherungsgesellschaften und der Vertretung der deutschen   Aerzte ist Frieden seiten worden. Es ist ein Vertrag vereinbart, der bis 1918 Gültigkeit haben soll und eine Erhöhung der ärztlichen Honorarfäße vorfieht.

Bertenerte Ueberfahrt.

Berlin  , 29. Dezember.  ( B. 2. B.) Die Hamburg  - Amerifa. Linie- Hamburg, der Norddeutsche Lloyd- Bremen, die Holland  . Amerita- Linie- Rotterdam und die Red- Star- Line- Antwerpen haben die Zwischenbecksraten nach Nordamerika   um durchschnittlich 30 m. erhöht.

Die Rälte.

Karlsruhe  , 29. Dezember.  ( B. S.) Am 2. Weihnachtsfeiertage fand man zwischen Eggerten und Scheibed bei Wollbach im Ober. land den 19jährigen Fris Greslin erfroren auf.

Kiel  , 29. Dezember.  ( B. H.  ) Infolge des starken Frostes ist der Kaiser- Wilhelm- Kanal   mit einer so starken Eisdecke überzogen, daß der Verkehr auf den meisten Streden eingestellt werden mußte.

London  , 29. Dezember.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die strenge Kälte hält in ganz Großbritannien   an. In London  fällt seit dem frühen Morgen ununterbrochen Schnee. Aus allen Teilen des Landes laufen Nachrichten ein, daß Eisenbahnzüge im Schnee steden geblieben find. Der Bug, der gestern abend von Aberdeen   nach London   abgehen sollte, fonnte der Schneeverwehungen wegen nicht abgelassen werden. Eine Reihe anderer Städte in Schottland   sind ebenso vom Verkehr abgeschnitten. Eine ganze An zahl von Berfonen find erfroren.

Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sterzu2 Beilagen u. Knterhaltungsb