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borgen ZZKliing am 17. November angewandte Meldeshstem ganz- lich unzuverlässig ist und eZ nunmehr durchaus angebracht sei, nach dem Hauslistensystem aus eigener Kraft zu greifen, um ein genaues Bild der Arbeitslosigkeit in Grost  -Berlin  zu bekommen. Das Gegeifer der bürgerlichen Vertreter in manchen Stadt- und Gemeindeparlamenten gegen das Hanslistensystem ist Beweis genug, daß es das richtigste und beste Zählsystem sei. Für uns käme heute wesentlich in Betracht, dahin zu wirken, daß jeder Geweckschaftskollege, der zurzeit der politischen Partei noch nicht an- gehört, an de» Zahltagen sich der Partei, welche der Hauptträger dieser Zählung ist. zur Verfügung stellt. GS empfehle sich deshalb, dast alle verfügbaren von den Gewerkschaften aufzubringenden Kräfte sich am Freitag, den 12. Februar er.. abends S'/z Uhr. im unteren Saale desVolkshauses" einfinden. Von hier aus werden dieselben, nach Einzeichnung in die Kontrollisten, nach den einzelnen Zähllokalen der Partei geschickt. Am Sonntag, den 14. Februar, werden die ausgeteilten Zählkarten von denselben Beteiligten wieder eingesammelt. Dieses iväre für Cbnrloltenburg der gangbarste Weg, auf dem sich arbeiten liege. AUcS weitere müsse der engeren Kommission, die auS Vertretern der Partei und Gewerkschaft zusammengesetzt sei, überlassen sein. Nachdem man in der Diskussion, an welcher sich die Genossen Gebert. E. Lehmann, Pohl u. a. beteiligten, dem Wunsche Ausdruck gegeben hatte, möglichst aur Freitag, den 12. Februar, abends frühzeitig zu beginnen, wurden die Vorschläge deS Genossen Flemming angenommen. Ferner einigte man sich noch über die Zählung, die am 17. Februar vom Magistrat der Stadt Charlottenburg   vorgenommen wird, dahin, dost jeder Parteigenosse wie Gewerkschaftler sich zit der Zählung stellen könne, wie ihm beliebe. Der noch vom Kassierer Genosicn Ahrcns gegebene Kassenbericht vom 4. Quartal 1608 wies keine MonitaS auf und wurde demselben einstimmig Entlastung erteilt. Nicht ver- treten waren die Gewerkschaften der Fleischer, Friseurgehilfen, Gips- und Zementarbeiter. Rixdorf. Beredtes Schweige». Die Rixdorfer Wahlrechtsschande treibt iminer wunderlichere Blüten. Der Magistrat hat be- kanntlich Erhebungen angestellt über die Wirkungen des Stadt- verordnetenbeschlusses vom 17. Dezember v. I. Das Resultat dieser Erhebungen ist doch wie anzunehmen ist bei deni Von uns gestern mitgeteilten Beschlüsse des Magistrats als Unterlage benutzt worden. Man sollte nun meinen, daß Magistratus ein Interesse daran hätte, die Notwendigkeit seiner Stellungnahme der Bürgerschaft nachzuweisen. Weit gefehlt! In tiefes Schweigen hüllt man sich über die so eminent wichtigen Erhebungen. Warum? Nun, warum l Man hat eben sicher Anlaß zu der Geheimniskrämerei, weil sonst anders der Welt bewiesen würde, daß der Magistrat ebenso reaktionär und keinen Schuß Pulver mehr wert ist als die Wahlrechts- räuber der Stadtverordnetenversammlung. Eine nette Interessen- gemeinschaft l Stodtvrrordneten-Bersommlung. Nach einigen Begrüßungsworten des Vorstehers trat die Versammlung in die Beratung des ersten Punktes der Tagesordnung, die Prüfung der Stadtverord- netenwablen, ein. Der Referent des Wahlausschusses, Stadt- verordneter K o h e, teilt mit, daß gegen die Wahl der im Süd- bezirk der 2. Abteilung gewählten sozialdemokratischen Stadt- verordneten Rohr. Schuch und Zepmeisel vom Stadtv. Beiß Protest eingelegt worden ist. Die darin angeführten Gründe sind jedoch so allgemein gefaßt und irrelevant, daß kein Anlaß vorliegt, den Einspruch zu berücksichtigen. Bon den angeführten 13 Zeugen, die an der Ausübung ihres Wahlrechts sollen behindert worden sein, haben tatsächlich die Hälfte gewählt, wie festgestellt wurde. Im übrigen würden die Angaben des Protestes in keiner Weife hin- reichen, um die große Majorität des Wahlresultats irgendwie zu be- einflusfen. Der Wahlausschuß beantragt, sämtliche Wahlen für gültig zu erklären. An diesen Bericht knüpft sich eine heftige und lange Debatte an. Der Protestler, Stadtv. Beiß, versucht in seiner bekannten, nur psychologisch versländlicher Manier den unhaltbaren Einspruch zu verteidigen, wobei er in seinem notorischen Ungeschick ausplaudert, daß kein anderer als der damalige Wahlvorsteher des Südbezirks, Stadtv. Behnke, es war, der ihm seine.Gründe" lieferte.(Lebhafte Zurufe der Sozialdemokraten.) Die bürgerlichen Wähler find so ruft Beiß mit komisch wirkendem Pathos aus durch Zurufe, wie:Da kommt so ein Dickgesressenerl", belästigt und an der Ausübung ihres Wahlrechts dadurch behindert worden. Zu letzterem Umstand trug auch die Enge des Wahllokals bei, das in den Abendstunden förmlich verbarrikadiert war. Gegen eine solche Wahl hätte ich auch Protest erhoben, wenn andere Parteien in Frage gekommen wären!(Stürmisches Gelächter bei den Sozialdemokr.) Schließlich protestiert Redner noch gegen die vom Magistrat geplante sofortige Einführung, der drei Erwählten des Süd- bezirks. Die Stadtvv. Conrad(Soz.) und Adam ver- treten eingehend die Auffassung des Wahlausschusses, der sorgfältig geprüft und einstimmig den Protest zurückgewiesen habe. Stadtv. S eltmann rät seinem Freunde Belß, den Einspruch zurück- zuziehen. Stadtv. Böske(Soz.) war Beisitzer des Wahl- Vorstandes und stellt aus seiner genauen Kenntnis der Sache fest, daß keinerlei Unregelmäßigkeiten vorgekommen seien, die irgend- wie die Wahl Behindern oder beeinflussen konnten. Die angeblichen Differenzen waren lediglich Auseinandersetzungen mit dem Wahlvorsteher Behnke. der anfangs seinem Amte nicht gewachsen war und erst durch die Beisitzer und die Wähler zurechtgewiesen werden mußte; das war in- sofern erfolgreich, als die Wahl so ungestört durchgeführt werden konnte, auch bei dem Andrang in den letzten Stunden. Die Gründe sind ja auch ganz wo anders zu suchen so sagt Redner: Dem WahlrechtSraub vom 17. Dezember soll ein»euer Gewaltstteich angereiht werden I Danach scheint bei der bürgerlichen Mehrheit die Scham zu den Hunden geflohen zu sein I(Stürmischer Protest bei der Mehrheit. Ordnungsruf des Vorstehers.) Stadv. Behnke wider- spricht dem Borredner; er führt aus: Ein Andrang war doch bei der Wahl da. Ich habe als Wahlvorsteher die Wahl unterbrechen müssen, um Ordnung zu schaffen. Fast möchte ich sagen, daß eine Mache geplant war. Das wollte ich nur mitteilen, ohne mich zur Sache selbst zu äußern.(Stürmische Zurufe und Gelächter bei den Sozial- demokraten.) Die Stadtverordneten Böske(Soz.) und Wutzky (Soz.) gehen mit dem Unterzeichner des Protestes und dem Wahlvorsteher gehörig ins Gericht. Elfterer stellt fest, daß Behnke daS Protokoll der Wahl anstandslos unterzeichnet hat, ohne auch nur ein Wort von Unregelmäßigkeiten zu sagen oder hineinzuschreiben, die er wabrgeiuznnnen hat. Diese sind ihm offenbar durch Belß erst suggeriert worden. Wenn der Wahlvorsteher sich alS EideSbelftr dieser wirk- lichen Mache gebrauchen ließ, so hat er sich damit selbst ins Gesicht ge- schlagen; er spielt so eine traurige Rolle, die ihn für das verantwortungS  - volle Amt eines Wahlvorstehers untauglich macht. Was die Ein- führung der umstrittenen Mandatinhaber betrifft, so gibt eS keinen vernünftigen noch einen rechtlichen Grund, der dies hindern könnte. Stadlv. Rahmig versucht schließlich noch die Anhänger des WahlauSschnsie» dadurch gruselig zu machen, daß er die Angriffe des Stadtv. Böske bespricht und behauptet, diese würden dem Protest aus die Beine helfen. Wer vordem dagegen war, werde jetzt dafür stimmen. Stadtrat M i e r erklärt, daß bei Abweisung des Protestes durch die Versammlung die Gewählten eingesührt würden; dagegen sei nichts einzuwenden. Der ganz unhaltbare, beweislose Protest könne daran nichts ändern. Hierauf läuft ein Antrag auf Beweis- erbcbnng vom Stadtv. Rahmig ein. Dock auch dieser letzte krampf- haste Versuch, die Sozialdemokratie zu schwächen, scheitert. Stadtrat Mier kennzeichnet nach Verlesung der Prötestschrist den Antrag als undurchführbar und schließlich auch als unge' etzlich. Nach stunden- langem Kampfe wird dann endlich der Verschleppungstrick, die Beweiserhebung, mit allen gegen 16 Stimmen in den OrkuS be­fördert und mit 29 Stimnien die Gültigkeitserklärung beschlossen. Der neugewählte Stadtverordnete Hoffmann(3. Abteilung) hat M Gesundheitsrücksichten sein Amt wieder niedergelegt. Die Ver- sammlung erklärt sich damit einverstanden und beschließt die An- beraumung einer Ersatzwahl. Hierauf erfolgt die Einführung der neugewählten Stadtverordneten in ihr Amt durch den Oberbürgermeister. der sie mittelst Handschlages verpflichtete. Nach Uebernahme des Vorsitzes durch den Senior der Versamm- lung, Stadtp. N i t s ch k e, wird' zur W a h l d e s B u r e a u S ge- schritten. Der Vorsitzende swlagt vor, den bisherigen Vorsteher, Stadtv. Sander, per Nlllaniation wiederzuwählen. Stadtv. G r o g e r(Soz) wendet sich dagegen. Er erktärt, daß die social- demokratische Fraktion nicht mehr dem bisherigen Vor- steher ihre Stimme geben könne. Dieser hat sich am 17. Dezember der Nnparteilichkeit entkleidet und den Wahl- rechtsverichlechterern als Mundstück und Werkzeug gedient. Bon Vertrauen kann da nicht mehr die Rede sein. Redner verlangt Zetielwahl. Es wird demgemäß verfahren und gehl Stadtv. Sander daraus nnt 42 Stimmen als gewählt hervor; 26 Zettel waren unbe- schrieben. Bei der Wahl des zweiten Vorstehers erhebt Stadtv. G r o g e r namens der sozialdemokratischen Fraktion als der zweit- stärksten Anspruch aus dieses Amt, wie es parlamentarischer Anstand und Gepflogenheit erheischen.. Ferner hat, so führt Redner aus, der bisherige Vorsieherstellvertreter sich in seiner Geschäftsführung als völlig im- tauglich erwiesen.(Oho! bei der Mehrheit.) Das wird bei dem Kandidaten der sozialdemokratischen Frokrion, Stadtv. Wutzky, ausgeschlossen sein, weshalb er diesen zu wählen bittet. Bei der Wahl erhalten Stadtv V ö g e l k e 41, Stadlv. Wutzky 25 und Stadtv. S eltmann 1 Stimme; ersterer ist somit wiedergewählt. Bei der Bestimmung der Orts zeitun gen für die Veröffentlichung der Stadtverordnetenversammlung beantragt Stadtv. Pagets(Soz.), denVorwärts" hier einzubezishen, damit den lausenden Lesern desselben die amtlichen Nachrichten ebenfalls zu- gänglich gemacht werden. Wird dieser Vorschlag abgelehnt, so er- sucht er zu beschließen, daß die Veröffentlichungen der städlischen Kollegien besonders gedruckt und den im Orte gelesenen Zeitungen ollgemein als Beilage zur Verfügung gestellt werden. Die Ver- sammlung stimmt beide sozialdemokralsichen Anträge nieder. Zu lebhaften Auseinandersetzungen kam es bei der Neu- Besetzung der Verwaltungsdeputationen und Kommissionen. Doch mühten sich die Stadlv. Conrad (Soz.) und T h u r o w(Soz.) vergeblich, den Herren des bürgerlichen Blocks das Gewissen zu schärfen bezw. deren parlamentariicheS Anstandsgefühl wachzurufen, damit der sozialdemokratischen Fraktion daS ihr zukommende Drittel Sitze in den Deputationen eingeräumt werde. Die Mehrheit wurde von Anwandinngen der Gerechtigkeit nickt ge- plagt, sondern benutzte ihre Macht und brachte bezügliche Anträge der Sozialdemokraten, bei den Schuideputationen z. B., teils mit kalter Ruhe, teils mit zynischem Lächeln zu Fall. Der Fonds von 10000 M. für einmalig« Beihilfen an Arbeitslose(ivir berichteten an anderer Stelle darüber bereit?. D. Red.) wurde einstimmig bewilligt, nachdem Stadt- verordneter Wutzky(Soz.) besonders noch festgestellt hatte, daß der Charakter der Armenunterstützung absolut ausgeschlossen ist und die zulässige spätere Rückzahlung der Beihilfe vollkommen in das Er- messen des Empfängers gestellt wird. Stadtrat Mier bestätigte dies namens des Magistrats. Neben einer Reihe anderer Anträge stimmte die Versammlung noch debattelos der Vertragsänderung mit den Berliner  Elektrizitätswerken wie nachstehend zu: .Abnehmer, welche für die Nachtzeit von 10 llhr abends bis 7 Uhr morgens einen jährlichen Mindestverbrauch von ö00 M. garantieren, wird für die während dieser Stunden entnommene Energiemenge die Kilowattstunde mit 16 Pf. berechnet." In geheimer Sitzung wurde dem Stadtrat Niemetz der Titel Stadtältestcr" verliehen. Die zum dritten Male an die Ver- sammlung gelangende Vorlage, welche den als Chefarzt für das neue Krankenhaus in Frage kommenden Chirurgen Prof. Sultan  vom Wohnen in der Anstalt selbst cnlbiirden will, konnte nur dadurch aur Annahme gelangen, daß die Stimme des Vorstehers den Aus- schlag gab. Abgegeben waren dafür und dagegen 23 Stimmen, letztere von der sozialdemokratischen Fraktion, die im Interesse der Anstalt und der Patienten verlangte, daß der Chefarzt stets zur Bcr- fügung steht. Pankow  . In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung bildete das Schmerzenskind unseres OrteS, die Berlinerstraße, daS Streitobjekt. Es handelte sich darum, HauSbesitzerinteresien zu vertreten, so daß die Diskussion eine weitaus regere war. wie beispielsweise gelegent- lich der Etatsberatung im Vorjahre. Die Berliner  - wie die Schloß- straße sind bekanntlich Eigentum der Stadt Berlin  , welche demzu- folge von altersber die Pflicht hat, die genannten Sttaßen im brauchbaren, chausseemähigen Zustande zu erhalten und sie mich dementsprechend zu reinigen. Seit einer Reihe von Monaten lehnt die Stadt Berlin   es ab, den nördlich der Stettiner Bahn belegenen Teil, ebenso die Schloßstraße, weiter zu reinigen, da der chausieemäßige Charakter durch den hohen Grad der Bebauung hier verloren ge- gangen und die Reinigungspflicht nun auf Pankow   übergegangen sei. Nach der Ansicht des Gemeindevorstandes hätte die Gemeinde als solche nun die Reinigung deS StraßendammeS und die an­liegenden Grundbesitzer diejenige deS Bürgersteigs zu besorgen. Darob natürlich große Entrüstung. Einer der interessierten Gemeinde- verordneten stellte den Antrag, die Reinigung des StraßendammeS, welche die Gemeinde seit Monaten besorgt halte, so lange einzustellen, bis die Stadt Berlin   klagbar vorgeht. Von sozialdemokratticher Seite wurde dem entgegengehalten, daß dieser Streit eine rein private Angelegen- heit der anliegenden Besitzer sei, welche sie mit dem AmtSvorsteher resp. mit der Stadt Berlin   abmachen mögen. Um das Interesse der Hausbesitzer zu wahren, dürfe man von der Bevölkerung nicht ver- langen, daß sie monatelang den nicht entfernten Sttaßenstaub schlucken solle. Der unsinnige, den einfachsten Regeln der Hygiene widersprechende Antrag gelangte ganiicht zur Abstimmung. Em An- ttag deS demokratischen Vereins, bei LiestrungSverträgcn der Ge- memde mit Privatunternehmern die Koalitionsfreiheit der Arbeiter sicher zu stellen und die bekannte Streiklausel auszuschließen, fand lediglich bei den Sozialdemokraten Unterstützung. Gelegentlich der Ausgabe der nun fertiggestellten Statistik von der Arbettslosenzählung vom November wurde festgestellt, daß der Gemeinde Pankow ouS der Beteiligung ganze 21 M. Unkosten ent­standen sind. Ein Antrag des Stadtrats Stawitz auf Beteiligung an der von Berlin   für den Monat Februar geplanten Arbeitslosen- Zählung wurde trotz der geringen Unkosten gegen die Stimmen der Sozialdemokratie abgelehnt. Sache der Arbeiterschaft wird es sein, in der Stichwahl am Montag dafür zu sorgen, daß auch ihre Jnter- essen mehr vertreten werden. Wir fordern alle Arbeiter, welche um die Jahreswende 1907/08 in Pankdw wohnhaft und wahlberechtigt waren, auf, am Montag zur Stichwahl zu erscheinen. Weistense«. Die gutbesuchte Generalversammlung deS sozialdemokratischen WahlvereinS nahm am Dienstag, den 19. Januar er. den sie be- sriedigenden Vorstandsbericht, die Bcrickte sämtlicher Funktionäre und die Abrechnung vom Stiftungsfest entgegen. Eine Abrechnung von der Weihnacktsmatinee konnte, da noch nicht alle Billetts ab- gerechnet waren, nicht gegeben werden. Bei den hieraus folgenden Wahlen wurden der erste und zweite Vorsitzende. Kassierer und Schriftführer wiedergewählt. Als Revisoren fungieren die Genossen Teuber, Kililer und Noßkopf, als Bibliothekare Schulz und K. Richter. In die Lokalkornmission wurden gewählt Gchink. Jsberner und Andröe, ZeilinigSkommiision: Peiikert, Roßkopf und P. Schulz. Die Genossiimen delegieren die Genossin Berg in den Vorstand. AlS Ab- teilungsführer wurden die Genossen Diener. Hersing, O. Nerlich, RuelinS Philipp. Bukow. für Heinersdorf   Karl Schmidt und für Birkenwerder  event. Genosse Heinrich? bestätigt. Sodann erläuterte Genosse Oley den Eulwurs des neuen Statuts und wird dieser den Kreisgeneral- versammlungSdelegierten überwiesen. Ferner wurde der Errtcktung eine? KreissekretariatS zugestimmt. Ein Antrag der Genossin Kahle, allmonatlich bestimmt einen Lcscabend abzuhalten", wird bis zur nächsten Verelnsbersammkung vertagt. Zum Schluß wteS Genosse Ott noch auf die ArbeiterbilduugSschule hin. RnminelSburg. Die Gcmctildcvcrtretnng hielt am letzten Mittwoch ibre erste diesjährige Sitzung ab. In dieser wurde zunächst der an Stelle des Herrn Krägeiivring in der ersten Klasse nengcwählte Gemeinde- Vertreter Eigentümer Engel eingeführt. Die Prüsimg der JabreS- abrecknung iür 1906 gab zn besondere» MonitaS keine Veranlassung. Der Voranschlag für" 1906 war seinerzeit mit 1960 308 M. in Ein- nnd Ausgabe etatisiert. Nack der Reckmmgslegung ergab die Einnahme ein Mehr von 131 963 38 M. und die Ausgabe ein Mehr von 100 244,39 M.. mithin verblieb eine Mehreiimaame respektive Ueberickuß von 31 723.79 M. Die Entlastung geschah einstimmig. Ein Antrag des Gemeindevorstandes: Gemeindebenmien mit einem jährlichen Eiukoinmen von weniger als 20�0 M. in besonderen Notfällen eine besondere Unterstützung event. zu gewävren, wird, nachdem unsere Vertreter hierzu beaurraglen: nicht nur Gcmeindebeaurten sondern allen von der Gemeinde beschäingten Personen, eine solche besondere Unierstützung zukommen zu lassen zur nochmaligen Prüfung und entsprechenden Umänderung an den Gemeindcvoriiand zurückgewiesen. GleichiallS wird der Erlaß einer neuen Lustbarkeilssteuerortmung, die angeblich mir dem Zwecke der Bescitigtmg der iogeilannlen Rummel- platze dienen soll,nachdem uniere Vertreter nachgewiesen hatten. daß nach dem Wortlaute dieser Steuerordnimg auch sehr gut alle sonstigen öffentlichen Lustbarleiten zur Steuer herangezogen werden können" dem Gemeindevorstand zur entsprechenden Umänderuna zurückgegeben. Klostcrfelde. Bon der Kleinbahn Reinickendorf  - Liebenwalde  . Wieder ist durch eine schrankenlose Ueberiavrt der Kleinbahn Reinickendors-Liebemvalde« Gr.- Schönebeck ein Unglücksfall passiert, der die schwersten Folgen hätte haben können. Der Schlächtermeister Bendig aus Bieienthal, welcher sich vor einigen Tagen auf einer Geschästslour befand, wollte mit seinem Gefährt den Bahnübergang bei dem benachbarten Dorfe Klosterfelde   passieren, als plötzlich sein Wagen von der Lokomotive eine? heranbrausenden Zuges ersaßt und vollständig zertrümmert wurde. Bendig selbst wurde durch den Anprall in großem Bogen aus seinem Wagen geschleudert und blieb mit Verletzungen außerhalb des GleiieS liegen. Er wurde mittels eines Wagens nach Bieienthal in seine dortige Wohnung gebracht. Wie noch mitgeteilt wird, sollen die Verletzungen nickt allzu schwerer Natur sein, so daß hoffentlich dauernde nach- teilige Folgen nicht zu befürchten sind. Jedenfalls würde eS aber ratsam sein, da die? nicht der erste Unfall ist. welcher durch Anfahren resp. Ueberfahren passierte, auf dieser Kleinbahn derartige viel be- nutzte Ueberfahrten mit Schranken zu versehe«. Tegel  . AuS der Organisation. Am Dienstag fand die Generakversamm- lung des hiesigen WahlvereinS statt. Nach dem Jahresbericht, der den Mitgliedern im Druck Vvrlisgt. wurden abgehallen: 9 öffent- liche Versammlungen, drei auf dem Lande, 12 Miigliedervcrsainnr» lungen, 31 VorstandSsitzimgen und neun Sitzungen mit Gemeinde- Vertretern. Die Mitgliederzahl ist von 431 ans 508 gestiegen, dar­unter 85 weibliche. Die Einnahmen betrugen. 34l3.56, die AuS- gaben 3104,64 M., so daß Ende deS Jahres ein Bestand von 308,92 M. verbleibt. Die Neuwahl der Funktionäre ergab folgendes Resultat: 1. Vorsitzender Genosse Massa, 1. Kassierer Genosse Grell, Schrift- führer GrochalSki, 2. Vorsitzende Genossin Arendsee  , 2. Kassierer Genosse Barndt. Revisoren die Genossen Lichtenberg  , Lauer, Hülle. In den BildungSauSschuß wurden die Genossen Arendsee  , Lauer. Lichtenberg  , Klein und die Genossin Pallach gewählt. Die Lokal- konmrission bilden die Genossen Horst. Lungwitz, Knebel, die Schlichtungskommission die Genossen'?lbraham, Scheidemantek, Lichtenberg  . Arendsee  , die BibliotheiSkommission die Genossen Barndt. Roll. Weding, Reetze und die Frauenagiiations- kommission die Genossinnen Böttcher, Pallach und Lichtenberg  . Eine lebhafte Diskussion entspann sich über die KreiSstatutenbcrauiitg. Der anwesende Kreisvorfitzende Dentzer entpsahb den Mitgliedern, dem Entwurf ihre Zustimmung zu geben, um eine straffere Zentra­lisation herbeizuführen. SämtUche Diskussionsredner wandten sich dagegen, indem sie forderten, daß im S:a:nt nur von Bezirkswahl- vereinen und nicht wie im Entwurf von Bezirken mit entsprechender Leitung die Rede sein soll. Ein dementiprechender Antrag wurde gegen eine Stimme angenommen. Ebenso wurde die etwaige All» stellung eines Sekretärs für den Kreiswahlvercin abgelehnt. Nowawes  . Der Kaiser, seine Sandkanger und die Rcichsfinanzreform� lcnttete das Thema, über welches Genosse Fritz Zubeil   in einer am Mittwoch stattgefundenen, außerordentlich zahlreich besuchten Volks- Versammlung referierte. Die schneidende Kritik, die er an den herrschenden Zuständen in Deutschland   und an den Steuerborlagen übte, die Kennzeichnung des traurigen Verhaltens der bürgerlichen Parteien und zum Schluß die Aufforderung, den Klassenkampf noch energischer wie bisher zu führen, lösten stürmischen Beifall bei den Versammelten aus. UnterVerschiedenes" forderte Genosse Salz- brunn zur regen Agitation für das neue Jugendorgan auf, von welchem in nächster Zeit eine AgitationSnummcr zur Verbreitung gelangt. Genosse Gomoll wies auf die Notwendigkeit der Einsicht- nähme in die Wählerliste hin, dabei betonend, daß diejenigen Ge- nojsen, welche nicht in der Lage sind, persönlich ans dem Amtsburcau die Liste einzusehen, sich mit dem Genossen Gruhl oder mit den Lagerbaltern ocS Konsumvereins in Verbindung setzen mögen, welche dann die Einsichtnahme besorgen. Genosse Krohnberg forderte zum Abonnement auf unsere Presse und zum Eintritt in den Wahl- verein aus; des weiteren ersuchte er die Genossen, sich zu einer dringenden Parteiarbeit und zur Entgegennahme wichtiger Jnfor» mationen am Somrtagmorgen 8 Uhr in der Restauration von Karl Gruhl, Priesterstraßc, einzufinden. Danach wurde die imposant« Versammlung in üblicher Weise geschloffen. Eine Steigerung der Mitglicderzahl des hiesigen WahlvereinS ergab die Tätigkeit im verflossenen Jnhre. Wie der Vorsitzende Genosse Krähnberg in der sehr gut besuchten Generalversammlung berichtete, ist die Zahl der Mitglieder von 602 am Anfang des ver- gangcnen JahreS auf 714 gestiegen; hierunter befinden sich 40 wcib- liche Mitglieder. Die Geschäfte des Vereins wurdet: in 13 Ver- einsbersammlungen, 22 Vorstands- und 6 Bezirksführcrsitzungrn erledigt. Für die Agitation fanden 11 Volksversammlungen und 9 Flugblaltverbreitungen statt. DerVorwärts" wird am Ort in 493 und dieBrandenburger Zeitung" in 344 Exemplaren ge- lesen. Nach dem Kassenbericht steht einer Einnahme von 2084,94 Mark eine Ausgabe von 2040,87 M. gegenüber. In der Diskussion hob Genosse Gruhl besonders hervor, daß im vergangenen Jahre so viel Mitglieder, namentlich Maurer und Bauhilssarbeitcr aus dem Wahlverein ausgeschieden seien. Aus- gäbe der Genossen müsse eS sein, dieselben wieder in unsere Reihen zurückzuführen. Die Wahl des Vorstandes ergab die einstimmige Wiederwahl des ersten und zweiten Vorsitzenden, sowie dcs Kassierers. AlS Revisoren wählte die Versammlung die Genossen Seidenberg, Wiffle und Frau Rafssbock. Die Wahl der Lokal-, Zeitungskommission und der Bibliothekare soll in der nächsten Ver­sammlung erfolgen. Zum Schlüsse wicS Genosse Gruhl noch darauf 'hin, daß die Wählerliste bis zum 30. Januar täglich in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags im Rathaus, Zimmer 2, zur Einsicht ousliegt. Spandau  . Stadtoerordneten-Persammluns. Vor dem Eintritt tn die Tagesordnung wird ein Schreiben der städtischen Arbeiter erledigt. Diese Arbeiter beschweren sich darüber, daß ihnen der Oberförster untersagt hat, das ihnen zustchcitdc Holz mitzunehmen, weil zwei Arbeiter einmal zu starkes Holz aufgelaoen hatten. Dies Holz wird. wie vor einigen Jahren die Stadtverordneten ausdrucklich be- schlössen, zur Bezahlung der Waldarbeiter hinzugerechnet. Tie Arbeiter haben DurchschnittSverdienste von 2,50 M. pro Tag im Akkord, wie das Mitglied der Forstdeputation, Stadtverordneter