Die offiziöse„ Nordd. Allgemeine 3tg." gibt jetzt die Nachricht des„ Bergknappen nach der, Germania " wieder. Von der Erklärung des Bergarbeiter Verbandes erwähnt sie nichts.
befizen bereits recht ansehnliche Referbefonds, biele derfelben in geflüchtet, darunter auch Ser gewesene Kommandant Set funktionäre versandten Flugblattes durch diese fofort inhibiert, als einer Höhe, welche mehr als das Doppelte ihres gesamten Jahres- faiserlichen Garde, Mukthar Pascha, dessen Haus von er durch den Verfasser, den ausgeschloffenen ehemaligen Verbandsbedarfs in Unfallrenten und sonstigen Kosten beträgt; so ergeben mehreren meuternden Bataillonen belagert wurde. Die Be- beamten Spaniol Kenntnis von dem Flugblatt erhielt. fich zum Beispiel nach der Statistik für das Jahr 1905( seitdem lagerung wurde erst eingestellt, als die französische Flagge ge haben sich die Reservefonds noch erhöht) folgende Biffern: hißt wurde. Die Meuterer haben von denen, die sie insgesamte Jahres geheim dirigieren, zweifellos den strikten Befehl erhalten, jeden Angriff auf Fremde zu unterlassen und alles zu vermeiden, was zu Einmischungen des Auslandes Anlaß geben fönne.
Get der
Knappschafts- Berufsgenossenschaft
Brauerei und Mälzerei
•
Bier Holzindustrie Berufsgenossen schaften
Chemische Industrie
Sechs Textilindustrie- Berufsgenossenfchaften..
•
am 31. Dez. 1905 borhandener
Refervefonds
ausgaben einschließlich weiterer
Dotierung des Refervefonds 23 514 000 m.
4116 000
0
42 200 000 M.
9 324 000
10 004 000
5 784 000
.
5 829 000
3 501 000
8 390 000
4 127 000
"
"
n
Die Preßaufficht der Regierung sollte doch ihrem Reptil die Zähne putzen. Daß das aus Reinlichkeitsgefühl gefchieht, verlangen wir nicht. Aber die Klugheit sollte felbft deutschen Diplomaten Die Hoffnung, der Major Enter Bey und andere im fagen, daß die„ Norddeutsche" als Silfsmittel der Regierung Auslande weilende Häupter der jungtürkischen Partei Aus- völlig unbrauchbar wird, wenn dieses Blatt so redigiert wird, drud gegeben haben, daß die Adrianopeler und Sa- daß seine journalistische und moralische Minderwertigkeit gar zu Ionifier Truppen der Revolte schnell ein Ende offenkundig hervortritt. machen würden, hat sich bis jetzt nicht erfüllt. Enwer Bey ist mit seinem Wiener Kollegen, dem Major Hakti Bey auf Die„ Dresdener Nachrichten" melden, baß in Dresden beabdem Wege nach Saloniti. Ob sie dort die jungtürkische Armee vorfinden, auf die sie hoffen, ist zweifelhaft. Verläßliche fichtigt sei, von den Vertretern aller Stände und bürgerlichen Insgesamt hatten schon im Jahre 1905 66 Berufsgenossen- Nachrichten über den Stand der Dinge in Saloniti find nicht Parteien Sachsens eine Kunbgebung zur Reichsfinanzreform zu vers schaften Reservefonds in Höhe von rund 204 000 000 Da. Die Meldungen, die bis jetzt vorliegen, widersprechen anstalten. 20., während ihr Jahresbedarf für Renten, Verwaltungskosten nur Es wird folgende Resolution zur Annahme gestellt werden: 107 805 000 m. betrug; außerdem wurden im Jahre 1905 von einander aufs Schroffste. Nach der einen ist es dort zu einer Das Deutsche Reich steht vor schweren Entscheidungen. Seine diefen 66 Genossenschaften noch 17 322 000 2. in ben ähnlichen Meuterei der Gemeinen gegen die Offiziere geSteserbefonds hinzugelegt. kommen wie in Konstantinopel , nach der anderen streben die Einnahmen langen nicht zu, die Ausgaben zu decken! Im allgemeinen ist die finanzielle Notlage des Reiches anerkannt. Wittel Am Schlusse des Jahres 1908 dürften sich die Referbefonds zwei Armeekorps von Adrianopel und Saloniki, die den zur Abhilfe müssen geschaffen werden. Die Zeit drängt; diefer 66 Genossenschaften auf 260 000 000. be- Jungtürken unbedingt zur Verfügung stehen, in Eilmärschen die europäische Lage, jeht beruhigt, fann sich späterhin in eine Iaufen haben, während das Reich in demselben Jahre 1908 Sonstantinopel zu. Die führerlosen Massen der Hauptstadt, friegerische umwandeln. In der Stunde der Gefahr muß das für die gleichen 66 Genossenschaften etwa 120 000 000, or so wird hinzugefügt, werden ihnen nicht lange Widerstand Reich, wie militärisch, so auch wirtschaftlich gefestigt dastehen. schüsse gegeben haben wird. Die Vorschläge der Reichsregierung wie die Verhandlungen des Die Berufsgenossenschaften wären also in ihrer über. leisten können. Was wahr an diesen Meldungen ist, muß Reichstages haben bislang zu feiner Einigung geführt; im wältigenden Zahl recht wohl in der Lage diese Vorschüsse seitens abgewartet werden. Jedenfalls find die optimistischen NeußeGegenteil: die finanzielle Selbständigkeit der Bundesstaaten ist der Reichskaffe zu entbehren und selbst ihre Vorschüsse von den rungen Enwer Beys und Haffi Beys über die sichere Stüße, bedroht. Sächsische Männer aus allen Schichten der Bevölkerung versicherten Betrieben einzuziehen, die Auslagen des Neiches die die Jungtürken an den Truppen von Adrianopel und vor wie des Berufes haben sich deshalb in dieser schweren Stunde bierteljährlich zu begleichen oder auch der Reichskaffe Betriebs- allem von Saloniki haben, mit Vorsicht aufzunehmen. Die dahin geeinigt, zu fordern, daß die Reichsfinanzreform unter borschüsse zu leisten. Truppen, die die Jungtürken nach Konstantinopel gebracht möglichster Beschleunigung zu Ende geführt wird. Sie fordern hatten, galten bis zum 13. April auch als durchaus zuneben ausreichenden Steuern auf entbehrliche Genußmittel namentberlässig und die Marine, deren feste jungtürkische Gesinnung lich einen Ausbau der Reichserbschaftssteuer. Sie ersuchen die Enwer Bey noch am 14. April kräftig betonte, hat nichts für Vertreter des deutschen Wolfes, in dieser Hinsicht zu wirken, und ihre Bedenken gegen den Ausbau der Erbschaftssteuer im Interesse die Jungtürken getan. des Reichsgedeihens fallen zu laffen.
Diese Resolution ist unterschrieben von Anhänger der Nationalliberalen, der Freifinnigen und der Konservativen, außerdem auch von Vertretern der christlichen Arbeiter.
Zentrum und Finanzreform.
Selbst aus Kreisen, die an der Sache direkt intereffiert sind, 6on Arbeitgebern und Beteiligten der Textil, Bergwerks-, Buchdrudereigewerbe, sind, wie das Kölner Blatt berichtet, ihm mit teilungen zugegangen, welche sich mit Rücksicht auf die Lage der Reichsfinanzen gegen derartige Opfer der Reichstasse zugunsten Es läßt sich deshalb zurzeit noch absolut nicht beurteilen, ber Betriebsunternehmer aussprechen, ganz besonders, weil, was ob die Jungtürken noch die Möglichkeit haben, von der man hier der Gesamtindustrie schenken will, doch erst wieder Provinz aus die Hauptstadt wieder zu erobern. Einer der Gründe der Revolte soll der Plan der Jungeinzelnen Gewerben durch die neuen Steuergesetze in um so schwererer Belastung auferlegt werden müßte! Es ist in der Tat türken gewesen sein, die Wehrpflicht allgemein zu machen, eine Unverfrorenheit sondergleichen, daß zu derselben Zeit, in der das heißt einerseits die Theologiestudenten, andererseits die Der nationale In einer Kölner Zentrumsversammlung, die gestern stattfand, die Regierung in der offiziösen Bresse über das steigende Finanz- Christen zum Militärdienst heranzuziehen. elend flagt und an den patriotischen Sinn des deutschen Boltes und religiöse Fanatismus der Soldaten ist von der präzisierte der Abgeordnete Trimborn die Stellung des Zentrums appelliert, fie sich mit dem schönen Blan trägt, den deutschen Groß- unteren Geistlichkeit die höhere soll zu den Jungtürken aur Reichsfinanzreform. Er erklärte, es fönne eine Situation ein industriellen, von denen gar manche zu den mehrfachen Millionären halten durch den Hintveis auf diesen Plan aufge- treten, die es geboten erscheinen lasse, daß das Zentrum sich völlig zählen, über 80 Millionen Mark aus der Reichskasse zu schenken. peitscht Das Aufflammen der nationalen und passib und negativ verhalte. Vorläufig aber werde das Zentrum an der Reform mitarbeiten. Es würde feinen Pfennig Leidenschaften scheint im Lande Diesem leichtfertigen Projekt muß ganz energisch entgegengetreten religiösen schon indirekter Steuern bewilligen, bevor nicht werden! Das Geld, das den Unbemittelten durch die Steuer Nachfolge gefunden zu haben. Aus Mersina , einem flein - allermindestens 100 Millionen Besitzsteuern schraube abgepreßt wird, ist nicht zum Verschenken an asiatischen Hafen, wird bereits gemeldet, daß die Mohamme- endgültig beschlossen feien, und zwar würde er der daner die Christen massatrieren. Aus dem ebenfalls Erbschaftssteuer mit Einbeziehung der Eltern und Kinder den Vorin Kleinasien gelegenen Adana wird berichtet, daß zug vor der Nachlaßsteuer geben. die Türten die Armenier megeln. In Der Zentrums- Herzog.
Millionäre da.
worden.
doch
sollen einen Einfall in das türkische Altserbien planen und Die Zentrumspresse ist ungemein stolz darauf, daß sie Mehr und mehr entschleiert sich der reaktionäre bie serbische Regierung werde zum Schuße der bedrohten ihren Grafen nun auch einen leibhaftigen Herzog" als AbCharakter der Armecrevolte vom 18. April. Freilich haben Nationalitätsgenossen Truppen über die türkische Grenze geordneten zugesellen kann. So behauptet die Märt. Bolts die Liberalen mit den Alttürfen zusammen die Jungtürken senden. Von Belgrad aus werden solche Pläne freilich in Btg.", die Blocliberalen empfänden nichts als Neid darüber, gestürzt. Aber sie müssen jezt mit Schrecken sehen, daß sie Abrede gestellt und überdies behauptet, daß von einem Auf- daß einer der reichsten Herzöge der Welt" Zentrumsabgeord für die Reaktion gearbeitet haben, daß das meuternde Heer stand in Albanien nichts bekannt set. neter werden wolle. Der Neid ist um fo größer, da vollends zu deren Werkzeug wird. Der Absolutismus wird freilich Bulgarien soll der Türkei ein Ultimatum stellen dieser Herzog der erste preußische Adlige ist, der das noch nicht direkt wieder proklamiert, aber fein Kommen wollen; Abmachungen mit England beständen, die es zu so- Privileg des steten 8utritts beim Kaiser hat. tündigt sich schon in verschiedenen Anzeichen an. fortigem Handeln verpflichteten. Griechenland soll den Zeit- ba er persona gratissima am Hofe ift." Streaturen des alten Regimes tauchen wieder auf, und puntt für geeignet halten, gegen die Türkei vorzugehen. Alle Die Zentrumspresse mag schon recht haben, wenn sie den der Sultan , der solange ganz der solange ganz in den Hintergrund diese Meldungen sind zurzeit unkontrollierbar. Ebenso wie jene, Blockliberalen Neid zutraut. Eitel Humbug freilich ist es, getreten war, wird wieder aktiv. Er hat der Fahne der die immer wieder England beschuldigen, daß es seine Hand wenn die Märt. Volts- 8tg." behauptet, das Zentrum beMarinesoldaten, die ihm vorgestern mit anderen Soldaten bei der Umwälzung im Spiele habe; englische Blätter revanchieren tätige sich bei der Aufstellung des Herzogs von Arenberg huldigten, und denen er sich am Fenster zeigte, zwei De fich, indem sie behaupten, Deutschland stede hinter dem Sultan wieder als die christliche Volkspartei, die den Herzog und torationen verliehen. Ein Unteroffizier wurde bom und den anderen geheimen Leitern der meuternden Truppen. Fürsten ebenso umschließt, wie den Bauer, Handwerker und Sultan empfangen und beauftragt, den Truppen Grüße des Vorläufig kann man diese Behauptungen nur als ein An- Arbeiter." Das Zentrum zählt schon mehr als zu viel Ist es Sultans zu überbringen und ihnen die Ernennung Edhems geichen dafür buchen, daß die Umwälzung in der Türkei überall Aristokraten unter seinen Abgeordneten. zum Kriegsminister mitzuteilen. Die von der jungtürkischen Unruhe hervorgerufen hat und daß sie von unberechenbaren nur zu bekannt, daß gerade diese Zentrumsgrafen, wie Regierung entlassenen Offiziere, meist Geschöpfe der Protektion, Folgen für die Geschicke Europas sein kann. Graf Braschma, Graf Spee usw., die ärgsten Reaktionäre find find wieder im Heer eingestellt worden, der reaktionär gesinnte und sich beispielsweise ganz offen gegen die Einführung des Die letzten Meldungen lauten: Marschall Schewket Pascha hat das Kommando der kaiserlichen Garde wieder übernommen, die vor einigen Wochen aus dem Konstantinovel, 15. April. ( Meldung des Wiener.. Tele- Reichstagswahlrechts in Preußen erklärt haben. Und daß Die Botschafter und Gesandten durch das Hinzutreten dieses Herzogs und halben Yildiz entfernte Leibwache des Sultans ist dort wieder ein- graphen- Korresp.- Bureaus.) gerückt. Die jungtürkischen Offiziere werden entlassen, wie ſtatteten heute dem Großwefie offizielle Gratulations. Milliardärs- die Wärt. Bolts- 8tg." felbft eine Meldung zeigt, wonach das Striegsministerium bemüht sei, besuche ab, bei welcher Gelegenheit Tewfit Pascha be beziffert sein Jahre seintommen auf über 20 Millionen eine Meldung zeigt, wonach das Kriegsministerium bemüht sei, ruhigende Bufsicherungen über die innere Lage gab Mart! ruhigende Zusicherungen über die innere Lage gab Mart! die reattionären, agrarischen und plutokratischen die Offiziersbestände der Regimenter zu ergänzen, da die und besonders betonte, daß bezüglich der Haltung ber Zendenzen im Zentrum nur eine Verstärkung erfahren werden, Offiziere, die als Jungtürfen oder fonft berhaßt Truppen des Adrianopeler und des Salo versteht sich ganz von selbst. Da aber der Einfluß des Geldfeien, im Dienst fehlten. Und in einer 8irtular- nitier Rorpsbereiches feine Gefahr eritiere facts und des Großgrundbesites ohnehin im Zentrum überdepesche, die der Großwesir an alle Balts, Diese Mitteilungen haben die Diplomaten sichtlich beruhigt, und wiegt, nimmt man feinerlei Anstoß an der Zumutung, den. gerichtet hat, heißt es, die Soldaten hätten unter anderem es beginnt bei ihnen jezt eine optimistische Auffassung über die politischen Ehrgeiz des sich offenbar langweilenden Granden die Forderung gestellt, die Offiziere, mit welchen sie un- Gituation und die nächste Bukunft vorzuherrschen. Ronftantinopel, 15. April. Die gesamte Presse ist durch die zu befriedigen. Hofft man doch auch, durch den Einfluß dieser zufrieden seien, durch andere zu ersetzen. Der Sultan habe letzten Ereignisse fichtlich eingeschüchtert; sie hütet sich vor vor persona gratissima am ehesten mißliebige Staatsmänner befohlen, das nötige zu beranlassen, wenn für einen geitigen Urteilen und beschränkt sich auf die Schilderung der letzten stürzen und den konservativ- ultramontanen Block wieder aufevent. Ersatz Offiziere vorhanden sind. In dieser Zirkulardepesche Ereignisse. Einige Blätter bezeichnen die Aufgaben des neuen richten zu können. heißt es auch, es sei die höchste Pflicht der Beamten, in allen Stabinetts als sdtvierig und ermahnen die Soldaten, die Softas Angelegenheiten gemäß gemäß bem heiligen Scheria und die übrigen Studierenden sowie die Bevölkerung, sich jetzt gejeze vorzugehen und ein gutes Einvernehmen zwischen nicht mehr mit Politit und Demonstrationen zu beschäftigen, fon den verschiedenen Voltstlassen entsprechend der Verfassung dern aus Vaterlandsliebe ihre Pflichten zu erfüllen. Für das herzustellen. Das heilige Scheriagesetz gründet sich auf die Jungtürkentum findet sich kein Verteidiger, im Gegenteil, einige religiösen Vorschriften des Islam und enthält daher eine Blätter verurteilen seine Bolitik, und nur wenige weisen auf seine Menge von Bestimmungen, die zum heutigen Stulturzustande ursprünglichen Verdienste hin. des türkischen Volfes nicht mehr passen und schon unter dem absoluten Regiment außer Uebung famen, bezw. durch neue Geseze verdrängt wurden.
Die Lage in Saloniki.
Ronftantinopel, 15. April. ( 5,45 Uhr nachmittags.) Goeben fahren Matrosen und Marinesold ten auf fequeftrierten Wagen nach dem gildispalast, um gegen ben interi mistischen Marineminister au protestieren. In ber find, soweit es fich fontrollieren läßt, sehr wenige Jungtürken eingelnen Stadtteilen herrscht wieder Beunruhigung. Bis. abgereift, da fie auf eine Wendung oder wenigstens Ver. föhnung hoffen. Die Depeschenzenjur ist aufgehoben.
Die Ruhe ist inzwischen in Konstantinopel einigermaßen wieder hergestellt, doch sind am Donnerstag noch im Vororte Arnauttoi am Bosporus zwei Offiziere von Soldaten füfiliert worden. Die Zahl der seit Beginn der Bewegung Berlegten wird auf 70, die der Getöteten auf 15 geschätzt. Die Mehrzahl der Unglücksfälle ist angeblich durch die Saloniti, 15. April. 8wanzig Bataillone des dritten Freudenschüsse der Meuterer verursacht worden. Unter den Korps find ein berufen worden. Die Bahngesellschaft Saloniki. Toten sollen sich auch einige hohe Würdenträger des Hofes Konstantinopel bat Befehl erhalten, alle verfügbaren befinden. Die Straßen bieten das gewöhnliche Aussehen, waggons für eventuelle alle Banken und Läden sind geöffnet. Der Geschäftsverkehr ist in vollem Gange, Auf den Straßen sieht man fein Militär mehr.
Truppentransporte
nach der Hauptstadt bereitzuhalten. Gegenwärtig findet ein imposantes Massenmeeting statt. In ber Stabt find alle Läben gefchloffen. Allgemein wird der Wunsch nach Sicherung der Verfassung laut.
Politifche Ueberficht.
"
Aus dem in Frage kommenden Wahlkreis BeckumWarendorf- Lüdinghausen wird übrigens der Rh.- Westf. 3tg."
geschrieben:
er
" Mehr und unangenehmer überrascht, als man erfuhr, wen man dem hiesigen Wahlkreise als neuen Mandatsbewerber für den Reichstag präsentieren würde, war wohl niemand, als die Wähler von Beckum- Warendorf- Lüdinghausen felber. Es ist zu natürlich, daß man Auskunft erheischte, weshalb man gerade auf den Herzog von Arenberg berfiel, von dem die Nicht- Zentrums preffe berichtete, daß er im Herzen eigentlich mehr Belgier wie Deutscher sei. Und da erzählte denn in einer Landwirte- Verfammlung im hiesigen Wahlkreise ein Herr von der Wahltommission, daß er im Grunde seiner Seele auch anfangs gegen die Wahl des Arenberger gewesen sei, daß ber Frommen aber zu Nuß und großen Zentrumspartei heute feinen früheren Standpunkt revidiert habe... der Arm des Herzogs reiche sehr, sehr weit... Wie man sich hier im Wahlkreise auf's Bestimmteste erzählt, ist es nicht nur der lange Arm, dem der Herzog seine Nominierung zum offiziellen Zentrumskandidaten verdankt, sondern vor allem auch seine offene Hand. Er soll sich nämlich verpflichtet haben, nicht nur für sich in des Reiches Hauptstadt eine feinen finanziellen Verhältnissen entsprechende Behausung zu erbauen, fondern auch dem Zentrum in Berlin einen großen Parteipalast errichten zu lassen und zu dedizieren. Das wäre doch wahrhaftig Grund genug gewesen, fich ihn aus Leopolds Lande zu verschreiben!"
Die Kammer verhandelte am Donnerstag unter dem Vorsitz des Alterspräsidenten in geheimer Sitzung über den Erlaß einer Proklamation. Von den jungtürkischen Abgeordneten war etwa die Hälfte erschienen, die übrigen Deputierten waren ziemlich vollzählig anwesend, die Ministerbänke waren leer. In den Wandelgängen herrschte große Erregung. Die Ereignisse werden verschieden beurteilt und die Natlosigkeit des Hauses war unverkennbar. Es verlautet, Gestern früh gaben wir eine Erklärung des Bergarbeiter daß der Vorschlag gemacht wurde, eine Deputation an Verbandes wieder, in der diefer sich gegen die Darstellung des den Sultan zu senden, um Aufklärung über die Lage zu hriftlichen Bergknappen" wendet, bei der Knappschaftsältestenwahr verlangen, da das Haus von dem Wechsel in der Regierung in Bochum im Jahre 1904 sei mit Wissen und Willen der Verbands nicht unterrichtet sei. Zahlreiche jungtürkische Deputierte leitung gegen Brust ein Flugblatt verbreitet worden, das diefen antame, das Bentrum allezeit bewährt habe. sollen es für nötig halten, ihr Mandat niederzulegen. Biele der Bestechlichkeit verdächtigte. Der Vorstand des Bergarbeiter der Bund der Landwirte das nicht gelten, und das zur Vertretung hervorragende Jungtürken halten sich versteckt, andere sind verbandes hatte im Gegenteil die Verbreitung des an Verbands- feiner Sache im Rheinlande geschaffene Organ, das Westdeutsche
Zentrum und Bund der Landwirte. Der Bund der Landwirte läßt nicht nach mit seinen Bemühungen, im Rheinlande festen Fuß zu fen und die katholischen Bauern auf feine Seite zu ziehen. Das Zentrum, das sich der drohenden Ge fahr wohl bewußt ist, weist bemgegenüber durch seine Presse darauf hin, daß die Landwirtschaft am Rhein ihre wirtschaftliche Ver tretung im rheinischen Bauernverein gefunden, und daß sich, wo es auf die gesetzgeberische Wahrung landwirtschaftlicher Interessen Natürlich läßt