Nr. 93. 26. Jahrgang.
244. Sigung vom Mittwoch, den 21. April, nachmittags 2 Uhr.
Am Bundesratstisch: Kommissare.
Der Abgeordnete Erzberger hat gemeint, daß alle jene, die die heutige Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung aufrechterhalten wollen, gegen den Antrag Wölzl stimmen müssen. Ich akzeptiere das auch, aber ich muß fagen, daß wir Sozialdemokraten nicht zu denen zählen, die die heutige Wirtschaftsordnung aufrecht erhalten wollen. Trotzdem aber werden wir für den§ 13 stimmen. Das erklärt sich baraus, daß wir gegen das bestehende Wirtschaftssystem und für ein vernünftigeres und besseres find.
wie der Herr Kollege Manz und will nur aus denselben Gründen nur um einen Pfennig pro Pfund für eine Arbeiterfamilie mit wie dieser ihn jezt nicht beseitigen. Zum Standpunkt des Herrn Lender 5-6 Köpfen eine jährliche Ersparnis von über 20 M. bcsteht diese Auffassung in einem ebenso schroffen Widerspruch als zu deutet, also ungefähr einem durchschnittlichen Wochenarbeitslohu dem des Herrn Erzberger, der den Oltroi beseitigen will. Das Zentrum gleichkommt. Wenn Sie dazu noch die Reduktion der Fleischpreise zeigt also nicht wie die anderen Parteien nur zwei, sondern drei rechnen, so ergibt sich für die Arbeiter ein Vorteil von mehr als Ansichten. Es hat nicht ein doppeltes, sondern ein dreifaches Geficht. z tv ei Wochenlöhnen, wogegen die Erhöhung der KommunalsteuerAuf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Beratung der( Hetterkeit bei den Sozialdemokraten.)- Auch bei den Konservativen zuschläge gar nicht in Betracht kommt. Die Verhältnisse sind tatPetition betr. Abänderung bezw. Aufhebung des§ 13 des 80II- find zweierlei Ansichten, was uns um so mehr wundert, als diese fächlich derartig, daß wir mit Recht im Jnteresse der Armen und tarifgefeges( Verlängerung der Frist zur Aufhebung der städti- Herren im Jahre 1902 geschlossen für den§ 13 stimmten. Offenbar Wermsten fordern müssen, daß der§ 18 bestehen bleibt. Und das schen Oftrois bis zum 31. Dezember 1917). Die Kommission be war das damals notwendig, um diejenigen, die nicht unbedingt für um so mehr, als wir angesichts der drohenden neuen Steuern einen die Zölle waren, einigermaßen irrezuführen. In der Tat ist das wahren antragt Uebergang zur Tagesordnung. Abg. Wölzl( natl.) beantragt, die Petition dem Reichskanzler zur Herr Pfeiffer meinte, man müßte Milde walten lassen und den Ge- erhalten haben, in denen immer wieder betont wird, daß infolge damals auch gelungen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Sturm von Petitionen aus allen Kreisen der Beamtenschaft Berücksichtigung zu überweisen mit der Maßgabe, die Frist meinden die Frist verlängern. Aber es zeigte sich schon der Pferde- des neuen Zolltarifs die Lebensmittel gestiegen und die Preise bis zum 31. Dezember 1914 zu verlängern. Abg. Erzberger( 3.): Die Vorwürfe gegen das Zentrum sind fuß, als er hinzufügte, man könne ja festlegen, daß der am der einzelnen Lebensbedürfnisse so gewachsen find, daß man die Befehr unberechtigt; alle bürgerlichen Parteien sind in dieser Frage ge nicht eingeführt werden dürfe. Diese Gefahr liegt also vor. Wenn städtischen Oftrois nicht aufheben, so werden diese ungeheuren Schäden, 1. Januar erhobene Oftroi nicht erhöht und da, wo er nicht besteht, amtenbesoldungen rüdwirkend bis 1908 erhöhen müsse. Wenn Sie die teilt. Das Zentrum war bereits im Jahre 1902 bei der Abstimmung über den§ 13 geteilt und es hat diese geteilte Stellung daß, wenn auch die Petition und der Antrag Wölzl nicht gerade nicht Ihre Absicht sein. Ich erwarte allerdings eine solche Haltung ich die Haltung der Herren betrachte, so komme ich zu der Meinung, die die Bevölkerung erlitten hat, noch vermehrt werden. Das kann auch heute. Daß die Herren aus Bayern dem Antrage Wölzl 31 bestellte Arbeit sind, im Bundesrat doch Herren fizen, deren stimmen, ist verständlich, weil gerade die bayerischen Städte unter der Aufhebung des Oftrois schwer leiden würden. Immerhin meine Neigungen mit denen der Petenten übereinstimmen.( Sehr wahr nur von jener Seite, die auf dem Standpunkt steht, daß indirekte ich, gerade weil wir die Zölle zum Schuße der Landwirtschaft darauf zu sehen, daß mit möglichst großer Mehrheit den Herren am Bismard, war es, der seinerzeit bei der Frage der indirekten Besteuerung bei den Sozialdemokraten.) Deswegen haben wir alle Ursache, den Sie den Heros des vorigen Jahrhunderts nennen, Fürst Steuern überhaupt ein Unglück sind. Kein geringerer als der Mann, brauchen, daß wir diese Inlandszölle nicht beibehalten dürfen. Auch aus Respekt vor der Gefeßgebung sollte man die beschlossene Frist Bundesratstische klar gemacht wird, daß der Reichstag feine Luft erklärte, daß er grundsäglich für die Aufhebung aller indirekten Die Masse muß beim Brot und beim Fleisch, bei jezt nicht ändern. Interessant ist es, daß gestern gerade die Herren hat, fich dură Annahme des Antrages Wölzl selbst ins Gesicht zu Steuert sei. vom Bundesrat gegen die bestehende gesetzliche Bestimmung Sturm schlagen.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) liefen. Ich bitte, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. gern Geduld mit einen armen Schuldner. Hier handelt sich's aber berjenigen, die da behaupten, daß es unmöglich ist, die indirekten Herr Wölzl meinte, selbst ein hartherziger Gläubiger übe doch allem, was fie genießt, Boll zahlen, fie weiß nur nicht, daß fie ihn zahlt. Und auf dieser Unwissenheit bafiert die ganze Herrschaft Abg. Ulrich( Soz.): nicht um einen armen unglücklichen Schuldner, sondern einfach um Steuern abzuschaffen. Es ist notwendig, daß man tatsächlich weiß, Der Verlauf der Debatte über die Petition und den Antrag die Einkassierung eines akzeptierten Wechsels. Würde dieser Wechsel was man an Steuern zahlt.( Lebh. Zustimmung b. b. Sozialdemokr.) handelt es fich um einen dolofen Wölzl zeigt flar und deutlich, daß es sich um weit mehr nicht akzeptiert, so Es handelt sich bei der Petition, über die wir hier beraten, um eine handelt als bloß um die Verlängerung der Hinausschiebung Schuldner, dem man das Recht nehmen muß, Wechsel zu akzeptieren. folche, die 1392 deutsche Gemeinden unterstügen. Von diesen find der in dem§ 13 des Zolltarifgefeßes festgelegten Frist.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Herr Wölzl hat auch Es handelt sich vielmehr darum,§ 13 des Bolltarifgefeges vollständig darauf verwiesen, daß sogar bei uns Neigung bestände, den Ge- 220 Städte aufweist, die für Beibehaltung des Dftrois eintreten, 1172 bayerische, so daß das übrige Deutsche Reich im ganzen zu beseitigen. Die Petition wil die Verlängerung des Termins meinden das System der indirekten Steuern zu überlassen. Aber da und das sind durchweg Städte, die wohl in der Lage wären, zur Aufhebung des städtischen Oftrois bis zum 31. Dezember 1917. irrt er gründlich.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) wenn sie wollten, das Oftroi aufzuheben. In ganz DeutschDie Herren sind Gemütsmenschen; sie denken: wenn schon, denn Bei dem Syftem der Verbrauchssteuern handelt es sich um land haben wir 125 000 Gemeinden, so daß man sagen fait, schon seit 1902 sind bereits 7-8 Jahre verstrichen, nun wird der ein System des Aushungerns der Menge der städtischen Bevölkerung. daß noch nicht 1,1 Proz. in Frage kommt. Wegen diefer 1,1 Proz. Termin nochmals um 8-9 Jahre hinausgerückt, und dann haben( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Hoffentlich steht sollen wir ein Versprechen, das der Reichstag gegeben hat, brechen, fie ja Zeit, den§ 13 vollständig illusorisch zu machen. als einziger follen wir uns hinstellen wie ein Mann, der einen ausgestellten Aus der Ari der Verhandlung geht deutlich hervor, daß Herr Erzberger unter feinen Freunden nicht allein, es sich um die Beseitigung, nicht um die Verlängerung Auch Herr Bassermann wird hoffentlich seinen Einfluß benußen, um zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Auch von diesem Standpunkt weißer Rabe unter seinen sonst schwarzen Kollegen.( Heiterkeit.) Wechsel nicht einlösen kann, nein, nicht einlösen will.( Lebhafte des§ 13 handelt, und ich fürchte, daß sich dann die Möglichkeit eröffnet, daß auch andere Städte, die den Oftroi noch zu bewirken, daß nicht alle Freunde aus seiner Fraktion bei dem aus sollten Sie den Antrag Wölzl ablehnen. Wir haben harte nicht haben, dazu übergehen, einen Teil der Gemeindelaften auf Antrage Wölzl einschwenken wie ein preußischer Unteroffizier, bis Stämpfe durchgekämpft, um die Belastung der Armen und Aermſten nicht haben, dazu übergehen, einen Teil der Gemeindeaften auf auf ihn, den einen Führer, der nicht mitmacht.( Buruf des Abg. zu verhindern. Wir haben den Reichszonwucher bekämpft und be diesem indirekten Wege zu erheben. Dann haben die Arbeiter und Beamten die Lasten zu tragen, und die Leistungsfähigen Schultern, Bassermann.) Herr Bassermann ruft mir zu, das träfe nicht zu, die fämpfen auch den Gemeindezollwucher. Deshalb haben wir alle die bei direkten Steuern entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit heran- Wehrheit seiner Fraktion werde für den Uebergang zur Tages- Ursache, treu zu halten an unserem Wort. Wir dürfen die Fortordnung stimmen. Ich registriere das gern. Uebrigens haben wir erhebung der Gemeindezölle nicht gutheißen. Wir müssen unter allen gezogen werden könnten, würden entlastet werden. Interessant war mir, wie Herr Erzberger seine Fraktion verteidigte. ia namentliche Abstimmung beantragt und werden bald Umständen gegen den Antrag Wölzl stimmen.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Er meinte, nur das Zentrum sei angegriffen worden, während doch alle die Probe aufs Exempel machen können. Der Abg. Lender steht auf dem Standpunkt, daß die Armen Abg. Wölzl( natl.) empfiehlt nochmals seinen Antrag. bürgerlichen Parteien in dieser Frage zuständig seien. Uns fällt und Wermsten der Bevölkerung neben der Ausbeutung durch die Abg. Speck( 8.) fordert zur Lektüre Schippels auf, der Anhänger es nicht ein, nur das Zentrum anzugreifen. Es ist merkwürdig, daß indirekten Steuern auch noch durch die städtischen Steuern aus der Schutzzollpolitik sei.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Redner fich jetzt, wo es sich um Beseitigung einer gefeßlichen Bestimmung handelt, in jeder Partei Mitglieder finden, die dazu bereit sind. gebeutet werden sollen.( Abg. Lender ruft: Meine Freunde haben polemisiert sodann namentlich gegen den Abg. Gothein: Wenn AnSchon diese Bereitwilligkeit ist höchst verdächtig und beweist, daß ein ebenso warmes Herz für die Arbeiter wie Sie!) Wenn der hänger des Freisinns anderen Parteien Prinzipienlosigkeit vorwerfen, man den ganzen Paragraphen beseitigen möchte und nur den Moment, Buruf des Kollegen Lender richtig ist, dann muß er Arm in Arm so wirkt das einfach komisch. Man denke an die Vorgänge beim Vereinsgefez.( Sehr gut! im Zentrum und b. d. Sozialdemokraten.) Herr in welchem man 500 Millionen neue Steuern verlangt, nicht dazu nit uns gegen den Antrag Wölzl losgehen. Gothein antwortete gestern zwar auf einen dahingehenden Zwischenenf, für geeignet hält. Wir werden es auf keinen Fall mitmachen, Gemeinden zu ermöglichen, ihre indirekten Steuern aufrechtzuerhalten. er habe sich an jenen Vorgängen nicht beteiligt. Damit erkennt er selbst Wir werden geschlossen für die Aufrechterhaltung des§ 13 des Bolldie Berechtigung des Vorwurfes der Prinzipienlosigkeit an, soweit er nicht ihn, sondern seine Bartei trifft.( Lebhafte Bustimmung im tarifgesetzes stimmen. Die bürgerlichen Parteien zeigen allerdings Zentrum.) Man denke auch an die widerspruchsvolle Haltung des ein merkwürdiges Bild der Zerfahrenheit. freisinns in der Polenpolitik. Der Freifinn hier im Reichstage hat Läßt man sie Revue passieren, so sieht man, wie der nationalfür die Dftmarkenzulage gestimmt.( Hört! hört! im Zentrum.) Der liberale Herr Wölzl den Nationalliberalen Bassermann aus dem Freifinn möge also vor seiner eigenen Tür fehren! Redner erklärt Sattel hebt. Dasselbe Bild bieten die Freisinnigen. Dort heben Ich bin der Meinung, daß der§ 13 unter allen Umständen nochmals, prinzipiell gegen städtische Oftrois und nur aus Herr Manz und Herr Gothein sich gegenseitig aus dem Sattel. aufrecht erhalten werden muß. Denn wenn er beseitigt wird, wird Opportunitätsgründen für Friftverlängerung zu sein. ( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Im Zentrum dasselbe das Vertrauen zum Reichstag in der Masse des Volkes noch mehr Abg. Bassermann( natl.) erklärt sich nochmals im Namen eines Spiel. Als mutiger Retter steht an erster Stelle der schwinden, als es bisher schon der Fall ist. großen Teiles seiner politischen Freunde für den Kommissions= Senior des Zentrums, Herr Kollege Lender. Er hat gestern Es ist die Befürchtung ausgesprochen worden, daß Megger und antrag auf Uebergang zur Tagesordnung und gegen den Antrag intereffante Töne angeschlagen: er meinte, es handle Bäder troz Aufhebung des Dftrois mit den Preisen nicht herab Wölzl. Die Aufhebung der städtischen Ottrois war 1902 für große sich hier um einen Verfassungsbruch, um einen Gewaltalt gehen würden. Das halte ich für ausgeschloffen. Ich fann als Teile der nationalliberalen und der Zentrumspartei eine Stompen des Reiches gegen die Einzelstaaten und Gemeinden. Die Beweis für meine Meinung die Tatsache anführen, daß in Offenfation, ohne die sie nicht für den Zolltarif gestimmt hätten.( Hört! Gemeinden, meint er, haben felbst darüber zu bestimmen, ob sie bach unmittelbar nach dem Wegfall des städtischen Oftrois die hört!) Redner verliest dahingehende Aeußerungen des Zentrums den Dktroi erheben wollen oder nicht, und das Reich breche mit dem Metzger sofort mit dem Preise herabgingen und ausdrücklich er- abgeordneten Herold. Auch in der dritten Lesung wurde § 13 des Zolltarifgefeges in ihr Selbstverwaltungsrecht ein. Herr Härten, fie feien jetzt in der Lage, den Preis herabzufeßen. Es neben der Witwen- und Waisenversicherung gerade der KomSpeck wiederum ist prinzipiell für die Beseitigung des Oftrois ganz läßt sich leicht berechnen, daß die Herabsetzung der Brotpreise penfationswert der Oftroiabschaffung betont. Es wäre sozialpolitisch maligen Generalinspekteur Hilmi- Bascha, ein kurzes, fühnes Teles Universität gelesen werden. Die Vorlesungen hält Prof. Dr. Prandil, gramm, in dem er den sofortigen Erlaß einer Konstitution forderte. der vom Kultusministerium den Auftrag erhalten hat, das gesamte Der Zug Niazi- Beys mit seinen 200 Mann wurde die entscheidende Gebiet der Aeronautik( Luftschiffahrtkunst) zu behandeln. Das erste Niazi Bey . Von Niazi Beh, der neben Enver Beh der Haupt- Tat, die das morsche Gebäude des alten Regimes zertrümmerte. Es Thema lautet:" Wissenschaftliche Grundlagen der Es werden auch praktische Vorführer der jungtürkischen Bewegung ist, gibt Sefer Bey in ber bildeten sich sofort 20 ähnliche Gruppen, das jungtürkische Komitee& uftschiffahrt". stattfinden, ja Revue ein interessantes, genauer Kenntnis entstammendes Charakter- nahm die von Niazi- Beh eingeleitete Politik der Tat sofort auf und führungen durch fleine Modelle es sollen der Göttinger Universität sogar Modellversuchs. bild. Er nennt ihn die größte Gestalt der türkischen Revolution; das Ende war der Erlaß der Konstitution. denn Niazi Bey war der erste, der an der Spige einer fleinen Schar Konstantinopels Belagerungen. Schwerlich gibt es auch Paris Laboratorium zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel hat, anstalten für Luftschiffahrt und Flugmaschinen nebst einem Getreuer von seiner Heimatstadt Resna aus den Angriff des Jung nicht ausgenommen eine Stadt, die so oft belagert und erobert wie es heißt, die Göttinger Vereinigung für angewandte Physik und türkentumes auf das alte Regime einleitete und damit den Stein und durch Aufstände mitgenommen worden ist, wie Konstantinopel . Mathematik sowie die Motorluftschiffahrts Gefell ins Rollen brachte, der den Absolutismus in der Türkei zertrümmerte. Bekannt sind die Kämpfe zwischen den Blauen und Grünen und fchaft gespendet. Daß diese Spende" ihre gehörigen Zinsen trägt, Der fühne Offizier hat schon in früher Jugend frei- besonders der sieben Tage lang wütende Nikaaufstand 532, bei dem dafür dürfte wohl gesorgt werden. heitliche Ideen in sich aufgenommen. Durch seinen franzöfi- 30 000 Menschen von Belifar niedergemegelt wurden. Belagert schen Lehrer, einen Offizier, Ternte er in Monastir wurde die Stadt mehrfach von den Avaren, ztveimal von den Persern Ein unbekanntes Spinoza Bildnis aus den zuerst die Bedeutung der französischen Revolution erfassen. unter Chosroes, zweimal von den Arabern, die dem griechischen Jugendjahren des Philosophen wird im Maiheft von Westermanns Als jungen Leutnant rief ihn sein Schicksal nach Thessalien; er nahm Feuer" weichen mußten. 923 bestürmten sie die Bulgaren , Monatsheften" veröffentlicht. Es stellt Spinoza mit frausem, furzen an dem Kriege gegen Griechenland teil, in der Schlacht bei Bech was sich vielleicht noch einmal wiederholt, 1203 eroberten und Haar und Schnurr- und Backenbart dar. Es ist das einzige Bildnis, Binar zeichnete er sich auf den Höhen von Volo durch seine Tapfer verwüsteten sie die Kreuzfahrer. 1295 beschossen die Venetianer das den gesunden, noch nicht mit der Schwindsucht behafteten feit aus. Der kommandierende General entsandte ihn dann nach Konstantinopel und 1396 bedrängte es Sultan Bajesid. Nach Spinoza , und zwar im besten und träftigsten Jünglingsalter zeigt. Konstantinopel als Begleiter der griechischen Gefangenen, die dem einem anderen osmanischen Ansturin 1422 wurde es 1453 endlich Das Porträt soll aus dem Jahre 1600 stammen. Sultan vorgestellt werden sollten. Hier lernte der junge Leutnant von Mohammed II. erobert. Seitdem war es von äußeren Feinden- Die Anzahl der Monde in unserem Planeten zum ersten Male das Leben im Balaste kennen mit allem feinen verschont, wenn auch 1854 und 1878 feindliche Truppen nahe heran- system, die wir kennen, ist nach einer Berechnung des Brometheus" Brunt und all seinen Lastern; er sah die Günstlinge in ihrem rückten und es ernstlich bedrohten. Treiben, sah die großen Spione, die im Alter von 25 oder 30 Jahren stände und Maffaters: 1821, wo die Griechen niedergemegelt, und mit dem im vergangenen Jahre auf der Sternivarte in Greenwich Admirals- oder Generalsuniform trugen und ihre Brust mit den 1826, da die aufrührerischen Janitscharen vernichtet wurden. 1853 die meisten Monde, denn diesen Planeten umkreisen nicht weniger Der Saturn hat entdeckten achten Jupiter- Mond auf 26 gestiegen. höchsten Orden zieren konnten. Mit scharfen Bliden musterte er und 1876 erregten die Softas Aufstände und vor wenigen Jahren als zehn Trabanten. diefe Schar eleganter Müffiggänger und arroganter Großtuer, deren erst waren die furchtbaren Armenierschlachten", die noch in frischen des legtentdeckten, der für die Umkreisung feines Planeten mehrere Von den acht Jupiter- Monden ist die Bahn Leben aus Intrigen bestand, und sein Staunen wurde bald zur Ber- Erinnerungen sind. Erd- Jahre gebraucht, noch nicht mit Sicherheit bestimmt. Der achtung. Der Hofmarschall drückte ihm im Namen des Sultans Uranus hat vier Monde, der Mars zwei und Neptun und Erde 250 Frank in die Hand, während man dem Sohne des Marschall Riazim- Pascha, einem dreizehnjährigen Knaben, den man zum Adhaben je einen. Venus und Merkur scheinen keine Monde zu haben. Von den jetzt bekannten 26 Monden sind 16 nach dem Jahre 1787 jutanten des Sultans gemacht hatte, 5000 überreichte. Die Einerst entdeckt worden, und zwar alle bon englischen und amerikanischen drücke, die Niazi hier empfing, follten ihn nicht mehr verlassen und Sterntvarten. von seinem Aufenthalt in Konstantinopel trug er einen leidenschaftlichen Haß gegen diefe Kamarilla davon. Der Zufall führte ihn später in seine Heimatstadt zurüd: er übernahm in Resna das Kommando über ein Jägerbataillon. In Monastir , im Generalquartier des 3. Armeekorps, lernte er die Not und den Mangel der Soldaten kennen, die Gewiffenlosigkeit von Vorgesezten, die betrügerischen Lieferanten in die Hände arbeiteten und allen Beftechungen zugänglich waren. Aus der zornigen Empörung, die er damals einsog, erstand jene leidenschaftliche Entschlossenheit und jener begeisterte Wagemut, mit dem er die Bewegung gegen den Absolutismus einleitete und die ihn wie seine Kameraden Enver Beh und Eyub- Effendy zu Führern des türkischen Volkes werden ließ. Als sich in Monastir das Aktionskomitee bildete, war die Rolle der Pariser Theoretiker ausgespielt. In den ersten Junitagen gab Niazi- Bey das Signal zur Erhebung. Mit 200 mit Mausergewehren ausgerüsteten Anhängern trat er den Marich bon Resna nach Monastir an." Der Tod oder die Freiheit" war die Losung dieser kleinen Schar. In dem Augenblic, da Niazi- Bey an der Spige feiner Getreuen gegen Monaftir- Die Luftschiffahrt in der Hochschule. Dieser aufbrach, richtete er an den ersten Sekretär des Sultans, den da-' Tage wird das erste Kolleg über Luftschiffahrt an der Göttinger
Kleines feuilleton.
Humor und Satire. Prophylage.
Euch, von Allahs Gnaden Sultan , Iranter Mann am Bosporus , sah man lange mit Geduld an, doch nun droht ein jäher Schluß. Sicher ist bekanntlich sicher: die Geschichte demonstriert, daß ein Eid, ein königlicher, einsgweidrei gebrochen wird. Ihr auch, wad'rer Abdul Hamid , der auf die Verfassung schwor, nehmt es nicht pedantisch damit Deshalb beugt man lieber vor. Die chirurgischen Methoden bieten sicherste Gewähr: liegt der Schädel erst am Boden, bricht er keine Eide mehr. Notizen.
Franz.
- Die Bevölkerung der Bereinigten Staaten hat sich von 1790-1900 auf das Neunzehufache vermehrt. Dieses Resultat geht aus einer Untersuchung hervor, die der Direktor des Benfusbureaus über die erste Volkszählung der Vereinigten Staaten im Jahre 1790 veröffentlicht. Die weiße Bevölkerung ist von 3 172 444 Köpfen im Jahre 1790 auf 66 809 196 im Jahre 1900 angelvachfen, die Negerbevölkerung in der gleichen Zeit von 757 378 auf 8 833 994. Dabei war das männliche Geschlecht inner in der Ueberzahl. Die durchschnittliche Größe einer Familie ist von 5,8 Perfonen im Jahre 1790 auf 4,6 im Jahre 1906 gefunten; nach dem Verhältnis des ersten Jahres müßte es 1900 in den Bereinigten Staaten 391 Million Kinder gegeben haben, während nur weniger als 24 Millionen gezählt wurden. Merkwürdig ist eine Namenstatistik. Im Jahre 1790 standen die Smiths bei weitem an der Spize, mit 33 245 dieses Namens; dann folgten die Brown, Davis, Jones, Johnson, Clark, Williams, Miller und Wilson. Diese neun Namen stellten 4 Prozent der gesamten weißen Bevölkerung von 1790 dar.