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Nr. 95. 26. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 24. April 1909.

246. Sigung bom Freitag, den 23. April, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr Nieberding. Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung eines Gefet entwurfes betreffend die Aenderung des Strafgesez buches.

Abg. Pernio( f.): Wir begrüßen die Vorlage mit Genug auf dem Rechtsbewußtsein des damaligen liberalen Bürgertums, ist Suung, wir halten sie für klein, aber für gut, wir sehen in ihr eine also eine Schöpfung nicht sozialen, sondern recht reaktionären Beseitigung von Mißständen, die dem Richter fast alle Tage fühlbar Geistes. Schon mit seinem Inkrafttreten setzt auch der Widerstand werden. Wir können sämtlichen sieben Punkten der Vorlage unsere gegen manche Bestimmungen ein, der im Laufe der Jahre immer Zustimmung geben, wenn ich auch zugebe, daß die vom Vorredner er- stärker geworden ist. In manchen Punkten hat aber sein reaktio­hobenen Bedenken gegen die vorgeschlagene Fassung des§ 186( Ein- närer Charakter noch eine Verstärkung erhalten. Ich erinnere nur unbeachtlich sind. Aber über diese und andere Einzelheiten fönnen nahmegesetz war, an die Bestimmungen über Majestätsbeleidigungen, schränkung des Wahrheitsbeweises bei Beleidigungsprozessen) nicht an den berüchtigten Stanzelparagraphen, der ein Aus­wir uns in der Kommission, an die meine Freunde die Vorlage zu Hochberrat. Daß die Grundzüge unseres Strafgesetzbuches von In­humanität gegen die Arbeiter zeugen, ist nicht eine Die Vorlage enthält eine Milderung der Bestimmungen über die verweisen beantragen, näher unterhalten. Verfolgung und Bestrafung des Hausfriedensbruches, der Bestrafung Vorlage sind meine Freunde, ohne den Beratungen der Kommission Masse des Volkes.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Barenhorst( Rp.): Mit den Strafmilderungen der heizerische sozialdemokratische Behauptung, so empfindet vielmehr die des Arrestbruches, des Siegelbruches und der Vereitelung der natürlich borgreifen zu wollen, im Zwangsvollstreckung, weiter eine Verschärfung der Strafen wegen standen. allgemeinen einver- und unumivunden wird es auch von einer Reihe namhafter Juristen Ebenso Tierquälerei, der Mißhandlung von Kindern und anderen wehrlosen den Beleidigungen einverstanden und mit der Einschränkung des Strafgesetzbuches, sondern nur eine Teilreform. Er ist eine Art sind wir mit den Strafverschärfungen bei zugegeben. Der Entwurf bringt jezt nicht eine Revision des ganzen Personen. Ferner wird eine Verstärkung des Schutzes der Ehre Wahrheitsbeweises, aber er geht uns nicht weit genug, bei Be­beabsichtigt durch Berlegenheitsgesek, beweises und durch Erhöhung der angedrohten Geldstrafen und leidigungen durch die Presse verlangen wir absolute Ausschließung durch das nur ein paar Punkte herausgegriffen werden. Die Vors Bußen. Ferner wird durch den Entwurf die Verfolgung und weit genug gehen uns auch die Strafverschärfungen bei Mißhand- Bülow in einer seiner ersten Blockreden im Reichstag von dieser des Wahrheitsbeweises.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Sicht lage ist wohl eine Frucht der Blockpolitik, in der Tat hat fa Fürst  Bestrafung geringfügiger Diebstähle, insbesondere soweit sie aus Not hervorgegangen find, gemildert, und schließlich wird der Begriff der lungen von Kindern, Stranken und sonstigen wehrlosen Personen. Bülow in einer seiner ersten Blodreden im Reichstag von dieser Wir behalten uns entsprechende Anträge in der Kommission vor. Reform gesprochen. Erpressung enger gefaßt. Nur ein verhältnismäßig fleiner Teil der Vorlage beseitigt Staatssekretär Dr. Nieberding begründet die Vorlage, bleibt Dasselbe ist der Fall bei den Bestimmungen über Tierquälerei, bei wirkliche Mißstände. Prinzipiell zustimmen können wir aber bei der herrschenden Unruhe und seiner leisen Stimme auf der Für Brügelstrafe bin ich und meine Partei nicht zu haben; aber bei der Milderung der Verfolgung und Bestrafung des Haus. Tribüne im Zusammenhange unverständlich. Er betont, daß alle friedensbruches. Einigermaßen bedenklich erscheint allerdings Bestimmungen des Entwurfs auf Anregungen des Reichstages be- Tierquälerei wäre sie angebracht.( Große Heiterkeit.) Mein neun ber Wortlaut des§ 123, wonach auch das unbefugte Eindringen jähriger Junge sagte mir: ,, Vater, wenn Du nach Berlin   kommst, ruhen; die Tendenz der Vorlage sei, den laut gewordenen Wünschen mußt Du zuerst Geseze zum Schuße der Tiere machen, denn die Menschen in abgeschlossene Räume, welche zum öffentlichen Dienst oder Verkehr der Rücksicht auf den sozialen Frieden und auf die soziale Fürsorge tönnen sich selbst helfen", und das ist ein richtiges Empfinden. beſtimmt sind, sowie das unbefugte Verweilen darin als Hausfriedens­bestimmt sind, sowie das unbefugte Verweilen barin als Hausfriedens­mehr Rechnung zu tragen. Beim Eingehen auf die einzelnen( Große Heiterfeit.) Auch die Mißbräuche und Auswüchse der Vivi- bruch bestraft werden. Unsere Zustimmung findet auch der Punkt, bruch bestraft werden. Unsere Zustimmung findet auch der Punkt, Bestimmungen der Vorlage verweist der Redner darauf, daß in sektion müssen eingeschränkt werden. Hunde müssen dagegen geschügt welcher die Milderung der Bestrafung für Arreſtbruch, Siegelbruch und England, Frankreich  , Holland  , den Niederlanden für die Presse bei werden, der Hund ist ein fluges Tier, er ist oft flüger wie ein Bereitelung der Zwangsvollstreckung vorsieht. Ebenso find wir Beleidigungen die Möglichkeit des Wahrheitsbeweises erheblich ein Mensch.( Große Heiterkeit und Zustimmung links.) Ja wohl es ber Strafen für Tierquälerei, und die Begründung des geschränkt sei, und doch haben diese Länder eine freie, große und gibt Jagdhunde, die kliiger find als der Jäger.( Erneute Heiterfeit.) Entwurfes findet hier prinzipiell unsere Zustimmung. Wir haben. geschränkt sei, und doch haben diese Länder eine freie, große und Mensch.( Große Heiterkeit und Zustimmung links.) Ja toohl! es prinzipiell einverstanden mit der Verschärfung mächtige Presse. Nichts hat der Regierung ferner gelegen bei diesen Anstatt festzustellen, wie lange ein Hund oder eine Kage hungern hier stets auf dem Standpunkt des Entwurfes gestanden und sind Bestimmungen, als etwa fiftliche Mängel bei hervorragenden und in fann, sollte folch gelehrter Herr lieber einmal feststellen, wie lange beshalb damit einverstanden, daß diese llebertretungen" in" Ber­der Deffentlichkeit stehenden Personen zu schützen, in solchen Fällen ein Profeffor oder Dozent hungern fam.( Stürmische Heiterfeit.) gehen" umgewandelt werden. Aber man soll über den Schutz der wird ein öffentliches Interesse immer anerkannt werden. Aber den Den Auswüchsen der Vivisektion sollten alle Barteien entgegentreten. Tiere den Schutz der Menschen nicht vergessen.( Sehr richtig! b. b. Soz.) stärkeren Schutz des Privatlebens, den die Bestimmungen bringen, Abg. Dr. Ofann( natt.): Mit den Strafmilderungen des Ent Wenn man von dem Fuhrmann spricht, der ein abgetriebenes Pferd mig hat der Reichstag selbst verlangt. Die Tendenz dieser Bestimmungen wie der Vorlage überhaupt wird der Reichstag daher billigen, Ab- wurfes find wohl alle Parteien des Reichstages einverstanden. Auch handelt, soll man auch an die lange Arbeitszeit denken, die der änderungen im einzelnen wird die Regierung gern entgegenkommen. einverstanden sein; sie soll ja dem Richter nur einen erweiterten und wo es sich um wirkliche Roheit handelt, soll man nicht ver­mit der Verschärfung der Magimalstrafe bei Beleidigungen fann man Mann oft hinter sich hat.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Engelen( 3.): Die in der Vorlage gebrachten Strafmilderungen Rahmen bieten. Ebenso tann man mit den Strafverschärfungen für geffen, daß auf dem Gebiete der Erziehung außerordentlich viel haben wir lange gefordert, und sie hätten sehr wohl früher kommen Auch damit ist meine Partei einverstanden, fönnen. Fragen muß ich auch, warum Milderungen nur im bürger- von der Vorlage gewählten Weise vorzugehen oder lieber bei mil- Strafgesetz ein besonderer Schutz angedeiht. Allerdings wird ſein. Ob es praktisch gewesen ist, beim Diebstahl in der getan werden kann. Kindern und anderen wehrlosen Personen durch das lichen Strafrecht zugestanden werden, warum nicht auch eine dernden Umständen Geldstrafen zuzulassen, mag in der Kommission Strafgesetz ein besonderer Schuh angedeiht. Novelle uns vorgelegt wird, die Milderungen im Militärstrafgeset erörtert werden. der die Fassung des Entwurfs, Ein Hauptteil der Vorlage ist die Gin lung" spricht, einer Korrektur bedürfen. von grausamer Behand­buch bringt.( Sehr richtig! im Zentrum.) Der Eulenburg- Prozeß Unsere Zustimmung legt ferner die Erinnerung daran nahe, daß wir Verschärfungen der schränkung des Wahrheitsbeweises. Anlaß dazu hat wohl nicht findet auch die Milderung der Verfolgung und Bestrafung ge­Strafbestimmungen bei Verfehlungen gegen den§ 175 verlangt aber schon damals bestand für den Gerichtspräsidenten die entspricht der Entwurf ebenfalls dem Rechtsbewußtsein weiter Kreise. Fall Eulenburg gegeben, sondern der Fall Molitor. ringfügiger Diebstahle und Unterschlagungen, auch hier haben, wenn sie gegen Kinder und Untergebene begangen sind. Barum bringt die Vorlage solche Verschärfungen nicht? Kinder Möglichkeit, das Prozeßverfahren zu beschränken und nicht zur Sache Aber der Entwurf geht uns nicht weit genug. Vor allem, weil er gehörige Fragen der Anwälte abzuschneiden und entsprechende An- die Strafmilderung der bestehenden Bestimmungen für den Rückfall werden durch die Novelle stärker als bisher gegen Miß­träge zurückzuweisen. Aber der Kernpunkt des Gedankens, den handlungen geschützt. Aber einen stärkeren Schutz der Kinder gegen Vernachlässigung und Ausbeutung bermiffen Wahrheitsbeweis auszuschließen, wenn es sich lediglich um Verhält- nicht vorsieht. Es wäre sehr zu wünschen, daß auch die grausamen wir; möge ihn wenigstens die allgemeine Revision des Freunde Antlang gefunden. Es wird sich fragen, ob man die das in die allgemeinere Form des Strafgesetzbuches hineingearbeitet niffe des Privatlebens handelt, hat bei einem großen Teil meiner Mindeststrafen für den Rückfall abgeschafft werden. Sollte es im Strafgesetzbuches bringen, bon der wir noch nicht wissen, wenn fie Grenze des Privatlebens richtig wird ziehen fönnen. Daß es von wird. Wir wollen uns doch nicht berhehlen, daß in allen solchen Es wird sich fragen, ob man die Rahmen dieser Vorlage nicht möglich sein, so wollen wir hoffen, daß kommen wird. Bei dem Delitt des Diebstahls wünschen wir die der Zustimmung des Beleidigten abhängen soll, ob der Wahrheits­Möglichkeit zu schaffen, daß in gewissen Fällen an die Stelle einer beweis geführt werden soll oder nicht, ist für den Beleidigten ein Fällen einen großen Teil der Freiheits eine Geldstrafe treten kann. Die Tierquälerei soll aus Danaergeschenk. Für die Abänderung des Erpressungs­dem Gebiet der Uebertretungen herausgehoben und in das Gebiet der Vergehen gebracht werden. Sierüber sowie über die dazu ge- paragraphen führt die Begründung an, daß jetzt der Käufer trägt.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Die ver­strafbar ist, tvenn er Abbruch der gebene Begründung tann man sehr wohl verschiedener Auffassung androht, falls er die Ware nicht billiger erhält, ebenso der Mieter, anlagt mit ihren Einrichtungen am meisten derartige Nüdfalls­jei. Die Frage wird in der Kommiffion näher zu prüfen sein. Die Herauffezung der Magimalstrafen für Beleidigungen wird kaum Die Herauffezung der Magimalstrafen für Beleidigungen wird kaum der mit Kündigung droht, falls der Mietszins nicht herabgesetzt wird. Diebstähle und ist jedenfalls mitschuldig. Mit Recht ruft der Bedenken erregen, wohl aber die Beschränkung des Wahrheitsbeteises Sollte derartiges vorgekommen sein, so hat die Rechtsprechung den Dichter ihr zu:" Ihr laßt den Armen schuldig werden, Erpressungsbegriff unrichtig ausgelegt, wie sie es auch getan hat, dann übergebt Ihr ihn der Pein." bei öffentlichen Beleidigungen. Die Begriffsbestimmung, daß es sich als Arbeiter, die von ihrem Koalitionsrecht Gebrauch machten und wendig ist, ist die Schaffung eines" fozialen Strafrechts. hiebei um Tatsachen handeln soll, welche lediglich Verhältnisse Aber immerhin handelt ea fich hier um Konzessionen, des Brivatlebens berühren, die das öffentliche Intereffe nicht bedrohten, wegen Erpressung bestraft wurden. Gegen eine solche falsche wollen, daß sie demnächst zu noch weiteren führen werden. Was Erringung besserer Lohnbedingungen mit Arbeitsniederlegung benen man zustimmen muß und bon denen wir hoffen rühren," ist ganz dehnbar, so daß mit ihr gar nichts anzufangen ist Auffassung des Begriffs der Erpressung kann auch die neu vor­haben wir doch Prozeſſe gehabt, bei denen das Vorhandensein geschlagene Fassung des Paragraphen nicht schüßen, hiergegen kann von uns so oft erklärt worden ist, daß es eine schwere Un­cines öffentlichen Interesses zunächst bestritten, dann anerkannt wurde. Die vorgeschlagene Bestimmung kann sich sehr leicht als ein nur ein besseres soziales Verständnis der Richter schützen.( Bravo  ! gerechtigkeit ist, wenn unglückliche Menschen, die, von bei den Nationalliberalen.) äußerster Not getrieben, fremdes Eigentum angreifen, mit Maulforbgefeß für die anständige Presse erweisen. Hier muß die gemeinen Dieben auf eine Stufe gestellt werden Sommission eine andere Fassung finden, die vorgeschlagene ist un­Abg. Frohme( S03.): dazu bekennt sich jetzt auch die Begründung des Entwurfs, wenn annehmbar.( Bravo  ! im Zentrum.) Das aus den fiebziger Jahren stammende Strafgesetzbuch beruht sie sagt:" Der stärkste Antrieb, der einen sonst rechtschaffenen Menschen

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( Bravo! rechts.)

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Kleines feuilleton.

Theater.

der

Schuld die Gesellschaft felbft

Was not

Schwiegersohn zu gewinnen, hätte eine stachliche Satire auf die feine Stoßseufzer. Hausherr: Wenn nur die Stiefelwichs oder Gesellschaft, etwa im Stile von Mirbeaus Dieb" werden können. So die Zündhölzer teurer würden, daß ich wieder einen Grund hätt wie sie fliichtig ohne jeden Ehrgeiz hingeworfen ist, verschwindet dies zum Steigern!" ironische Moment fast völlig hinter den sprunghaften, auf derbe Ueberraschung angelegten Bluffs, in denen sich die Handlung" fort- Offenherzig. Gast( im Restaurant gegenüber dem Gerichts­Trümpfe waren famt und sonders für den Schlußakt aufgespart. bewegt. Es dauerte geraume Zeit, bis sie in Bug fam. Die gebäude): Bringen Sie mir' mal noch eine Flasche Champagner, Herr Wirt!"- Wirt( vertraulich): Freigesprochen worden?" Die Gast: Nein Offenbarungseid geleistet". Im Jahre 2000.

9

dt.

zum

Komödie

Notizen.

Sebbel- Theater: Arsène Pupin", Detektivkomödie bon Leblanc und de Croiffet. Hebbel Theater und Das Publikum schien fich recht gut zu unterhalten. Detektivkomödie, das reimt sich schlecht zusammen, aber auch die stolzesten Bühnenprogramme helfen über die leidige Not- Herren Anton Edthofer   als Lupin, Baul Otto in der wendigkeit nicht hinweg, bei der Auswahl des täglichen Repertoirs hoffnungslos bornierten Untersuchungsrichters spielten ausgezeichnet. fchaften ja alle droben in der Luft!" Rolle des gerissenen Detektivs, Richard Leopold in der des betteln?"- Wie, nachts zehn Uhr tommen Sie Berzeihung, Madam, aber tagsüber sind die Herr ökonomischen Verwertungsmöglichkeiten, die mit dem künstlerischen Werte nichts gemein haben, Rechnung zu tragen. Wenn so gewissenhaft und naturalistisch sauber gearbeitete Dramen wie Schönherrs Erde  ", Humor und Satire. ( Fliegende Blätter  ".) so schwungvoll leidenschaftliche wie Sophus Michaelis   Revolutions Türkische Anregung. Die Türten segen ihren Sultan Zentrumskandidaten. Und ist es wahr, Erlaucht, daß Hochzeit" bei trefflicher Darstellung keine vollen Häuſer machen und ein ab. Viele Zeitgenossen, die von Abdul Hamid   eigentlich gar nichts Majestät Sie schon einmal auf die Schulter geklopft und gesagt hat: gediegener Ersatz, der zugleich Aussichten für die Heilung von wiffen, werden dieses Ereignis mit einem gewissen Behagen zur Sollen ja ein famoser Statspieler fein?" Allerdings, das ist Defizits bietet, nicht zu beschaffen ist was bleibt dann anderes Kenntnis nehmen. Es ist schon lange her, daß irgendein Thron wahr!" Nun, dann sollen Sie das Mandat haben!" übrig als der Versuch, den ganz banalen klingenden Erfolg von seinem Befiger gereinigt wurde! Das Monarchenrisiko ist im ( ur.) gelegentlich auf anderen Wegen, und sei es auf recht tunst- letzten Jahrzehnt ein viel niedrigeres geworden! Selbst die ärgsten verlassenen, einzuholen! Bei sonstigem Ernst des Strebens wird Beschmutzer allerhöchster Throne find unbehelligt geblieben, auch der man, wofern die Aushilfsware nur nicht ganz ins Plumpe, Nohe serbische Peter blieb auf seinem Thrönchen haften. Es war fein fällt und als Surrogat für das literarische Manto ein äußerlich republikanisches, fein antimonarchisches Animo( Erdreisten) in gefchicktes Arrangement gibt, der Leitung feinen Vorwurf machen Europa  . Man erinnere sich an den eigentlich kläglichen- Ein, Gefichts" puntt. Dem Mannheimer   Grenable fönnen eher dem Publikum, das sie zu einer solchen Taftit Ausgang der norwegischen Erhebung gegen die Bernadottes  : regiment ist letzter Tage der Besuch der im Hoftheater(!) geminten zwingt. Statt irgend einen blauäugig blonden Fjordbauern Der König" berboten worden. Wir haben von dieser Die Detektivkomödie der beiden französischen   Autoren, so strupel- Präsidenten zu erwählen, holten sich die Norweger   am Ende Staatsaktion nicht Notiz genommen, weil solche Schildbürgereien Tos fie über Wahrscheinlichkeit und psychologische Motivierung hin- ein dänisches Pringlein und wandelten es zur Majestät. Ein fluger in deutschen Garnisonstädten alle Naselang unterlaufen. Jetzt aber ist der Grund des Verbots bekannt wegfeßt, hält sich, nach billigen Ansprüchen gemessen, noch auf Spekulant wie die bulgarische Langnaje jezte sich vor ein paar geworden passablem Niveau und bringts in ihrem Schlußatt bei dem lächelnd Monaten eine funkelnagelneue Königstrone auf. Wenn man's über­den müssen wir registrieren. Es handels sich nicht ausgefochtenen Wortkampf zwischen dem prominenten Gauner und denkt, gewahrt man, daß in den letzten Jahren, statt daß die älteren um eine Staats-, sondern um eine Reichs- Aktion! dem ihm ebenbürtigen Detektiv fogar zu einigen Szenen von außer- Holzthrone wacklig und gebrechlich geworden wären, ein paar neue Schauspieler, dem es obliegt, den Komödientönig zu verkörpern, ordentlich amüsanter Schlagkraft. Mit Raffles", dem Amateureinbrecher, Sitzgelegenheiten für frische Majestäten dazu gekommen find! In leidet wie die Mannheimer   Hoftheaterintendanz feststellte unter der spaßhaft abenteuerlichsten Schnurre dieser Art, die vor längerer den Ländern aber, wo alles beim alten blieb, tam erst recht kein dem fatalen Geschick, daß sein Gesichtsschnitt eine gewisse Aehnlich­Zeit im Neuen Schauspielhause über die Bretter ging, fann sich antidynastisches Animo auf; das republikanische Geflunker der französi- Publikum nahm mit teuflischem Schmunzeln als Absicht, was doch feit mit der Physiognomie Wilhelms II. aufzuweisen hat. Das allerdings Arsène Lupin  " nicht messen. Der Reiz, auf den das schen Brutalitätsregierungen tat ein übriges, um den europäischen   Zu­ganze Genre spekuliert, ist nicht das simple Gruseln, vielmehr die stand der Wurstigkeit für diese Probleme der Staatsform zu begründen bloß Spiel tückischen Zufalls war. Und so tam der militärische Lust an menschlicher Verschlagenheit, die Neugier, die ein listiges und zu vertiefen... Diese phlegmatische Stimmung wird nun Boykott zustande Intrigenspiel hervorruft. In gewisser Hinsicht ein verwandtes Motiv, durch die zwangsweise Entfernung Abdul Hamids einigermaßen Sven Hedin  , der Harmlose. Wir haben der Ge wie das, auf welches sich die fein ausgeführten Scribefchen Komödien unterbrochen. Alte Jugendlieder tönen in der Erinnerung wider, schäftstüchtigkeit Sven Hedins gelegentlich die ihr gebührende zum Beispiel das Klassische Glas Wasser" mit dem Wettstreit und die Völker fühlen sich für ein paar Tage um einundsechzig Achtung zukommen lassen. Wie sich jetzt aber herausstellt, ist der zwischen Bollingbroke und der Herzogin aufbauen, nur daß die Jahre jünger... Lang, lang ist's her, daß in Europa   ein Thron Mann doch besser als sein Ruf, und harmlos, harmlos bis zur Spannung hier durch das Kriminalistische, die Waghalsigkeit des wackelte oder ein Monarch davongejagt wurde. Mag der neue Unglaublichkeit. Da hat er, wie er selber fund und zu wissen tut, Spiels um Leib und Leben vergröbert und vergrößert werden soll. Sultan   Reschad Efendi, der Bruder Abdul Hamids, dasselbe in Blau mit dem Agenten Jules Sachs einen Kontrakt abgeschlossen: Sachs Das abstoßend Widerwärtige, das der Jagd nach einem Verbrecher sein, was der Dabongejagte in Rot, Blutmörderrot, war, die drei- machte den Manager und Hedin redete. anhaftet, wird in diesen Stücken zum großen Teil dadurch paralysiert, tägige Kündigung Seiner Majestät tut doch dem Sinn der euro  - diente der Herr Weltreisende nach Abzug aller Unfoſten in daß sie die oft so bewunderungswürdige Diebsintelligenz glorifizieren päischen Zuschauer herzlich wohl. Daß derlei plötzliche Wendungen ganz furzer Zeit allein mit seinen zwölf deutschen  und die verschmigten Gauner über ihre moralisch nicht höher doch noch geschehen, wenn auch nur tief drunten in der Türkei  , das Vorträgen 29 729 Kronen! Wie viel Sachs verdiente, darüber stehenden Verfolger den Sieg davon tragen lassen. Darin liegt eine stärkt die Geister und macht sie fröhlicher! Art ausgleichender, poetischer Gerechtigkeit den brutalen Philister­( Wiener Arbeiter- Zeitung".) instinkten gegenüber, die bei jeder Eigentumsverletzung in blindlings aufgepusteter Entrüstung ihr Haltet ihn!" schreien.

Boshaft! Der Gendarmeriewachtmeister hat ja zu seinem Etwas anders zugespitzt und die Komödie Arsène Lupins", fünfundzwanzigjährigen Dienstjubiläum eine Menge Gratulations­des Königs der Einbrecher, der die eleganten Alüren der blau- briefe bekommen. Das wird ihn aber freuen!" Im Gegenteil, blütigen Aristokratie fo glänzend nachahmt, daß der Millionär, fuchsteufelswild ist er, weil sie fast alle von Spizbuben sind, deffen Bildergalerie Arsène zu plündern gedenkt, stolz ist, ihn als die er während der fünfundzwanzig Jahre nicht erwischt hat."

und

600

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Der

schweigt des Sängers Höflichkeit. Jedenfalls hat der brave Agent doch auch kosten gehabt, so daß man's schließlich verstehen kann, wenn er feinen" Hedin nach Eschwege   nicht unter viereinhalbtausend Mark abgeben mochte. Das will Hedin nun gar nicht begreifen der harmlose Nordeuropäer, der jetzt schon mit Brockhaus einen Kontrakt geschlossen hat, lautend auf bare 60 000 M. für die deutsche Auflage der Reisebeschreibung. Wer das Buch' mal kaufen will, der sollte schon heute zu sparen anfangen.