Jr. 98. 26. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. littwoch, 28. April 1909.

249. Sigung bom Dienstag, den 27. April, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Nieberding.

daß die große Mehrheit des deutschen Volkes zu den Mennoniten den Toleranzantrag seinerzeit eingebracht habe, sollte eigentlich mit zählt( Heiterkeit) oder zu einer der anderen Setten, für welche allen zehn Fingern nach dem Antrage greifen. unsere Prozeßordnung statt des Eides das Ablegen einer Be In seinem Schlußwort bekämpft der Berichterstatter Abgeordneter teuerung gestattet. Und darum allein dreht es sich. Der Heinze( l.) den Eventualantrag, den Antrag Ablaß   an die Kom­Antrag Ablaß   ist ein Ausfluß der allerprimitivsten Toleranz.( Leb- mission zurückzuverweisen, und führt eine Reihe von Gründen gegen hafte Zustimmung links.) Den Angehörigen der religiösen Sekten, den Antrag an.

denen ihre religiöse Ueberzeugung es verbietet, beim Namen Gottes Das gibt Anlaß zu einer ziemlich ausgedehnten Geschäfts­Die zweite Beratung des Gefeßentwurfs betr. Aenderungen zu schwören, hat man gestattet, statt dessen eine Beteuerungsordnungsdebatte. des Gerichtsverfassungsgefeges wird fortgesetzt. formel zu sagen. Nun verlangt eine Gruppe von Bürgern Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( frs. Bp.) bezeichnet das Verhalten Die Beratung beginnt bei den Paragraphen über die Eides- nicht auf Grund religiöser Vorschriften, sondern auf Grund ihres des Berichterstatters als unzulässig. Der Antrag Ablaß   habe der Leistung von Zeugen und Sachverständigen. Gewissens, daß man sie nicht veranlaßt, Gott zum Zeugen der Kommission nicht vorgelegen, also dürfe Abg. Heinze nicht als Be­Abg. Kirsch( 3.) begründet hierzu den Antrag, aus dem Zeugen- Wahrheit anzurufen, und ihnen das zu gestatten, ist ein einrichterstatter der Kommission dagegen polemisieren. eid fortzulassen, daß der Zeuge nichts hinzugefeht" habe. Auch die faches Gebot der Gerechtigkeit.( Lebhafte Zustimmung Abg. Heinze sieht nichts Unzulässiges in seinem Verhalten. Worte, daß er nichts verschwiegen habe" hält er für überflüssig, es links.) Abg. Singer( Soz.): Ich will mich in den Streit der Herren genüge für den Zeugen, zu schwören, daß er die reine Wahrheit Der Herr Staatssekretär hat dann mit einer merkwürdigen Logit nicht einmischen, aber ich möchte doch feststellen, daß der Bericht­gefagt habe". angeführt, wenn es für einen Diffidenten eine Lüge sei, Gott an- erstatter nach der Geschäftsordnung zweifellos nur das Recht Abg. Heinze( natl.) bittet, diesen Antrag abzulehnen, ebenso zurufen, so sei es für ihn doch auch eine Lüge, weiter einer hat vorzutragen, to as die Kommission beschäftigt hat. Staatssekretär Dr. Nieberding. Abg. de Witt( 3.), Religionsgemeinschaft anzugehören. Dieses Beispiel hinft noch Der Antrag Ablaß   hat der Kommission nicht vorgelegen, und so ist Storz( Deutsche Vp.), Dr. v. Dziembowski( Pole), Dr. Frank- mehr, als es sonst bei Beispielen der Fall ist. Denn ziveifellos es wohl nur dem Umstande, daß Abg. Heinze noch neu im Hause ist Mannheim  ( Soz.) dagegen befürworten den Antrag Kirsch; Doktor weiß der Staatssekretär, daß ein Staatsbürger, der sich( Unruhe bei den Natl.), zuzuschreiben, wenn er gegen die Geschäfts­Frank( Soz.) weist darauf hin, daß die Weglassung der Worte, der weigert, den Eid zu leisten, bestraft wird, und zwar recht erheblich. ordnung und den langjährigen Gebrauch des Hauses verstoßen hat. Zeuge habe nichts hinzugesezt, eine wünschenswerte Vereinfachung Unter solchen Umständen kann man irgendwelche zwingenden Mo- Wollte er seine Auffassung über den Antrag Ablaß   vortragen, so des Eides bedeute. mente für die Aufrechterhaltung des bestehenden Zustandes nicht hätte er als Abgeordneter das Wort nehmen müssen. anführen. Man sollte sich vielmehr darüber freuen, daß es heute in( Lebhafte Zustimmung links.) der Zeit der großen wirtschaftlichen Kämpfe überhaupt Leute gibt, die Zeit und Stimmung finden, Gewissensbedenken zu haben, die nicht nur Zeit dazu haben, über Spiritussteuern und Ausfuhr­vergütungen nachzusinnen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Der Antrag geht übrigens nicht weit genug, er muß auch auf den Sachverständigeneid ausgedehnt werden. Es wird möglich sein, das in der dritten Lesung nachzuholen.

Der Antrag Kirsch wird mit großer Mehrheit angenommen. Ferner liegt ein Antrag Dr. Ablaß( frs. Wp.) vor, dem§ 481 einen Absaz zuzufügen, wonach denjenigen, welche die Anrufung Gottes in der Eides formel zurückweisen, gestattet wird, zu sagen: " Ich schwöre".

Abg. Dr. Ablaß( frf. p.): Es sollte niemals ein gefeßlicher Zivang ausgeübt werden, das jemand etwas tut, was feinem fitt­lichen Empfinden widerspricht. Daß jemand in dem Augenblick, wo die Pflicht zur Wahrhaftigkeit ihm besonders feierlich zu Gemüt geführt wird, zur unwahrheit gezwungen wird, spricht den fundamentalsten Grundsäzen der Sittlichkeit Hohn. Am liebsten wäre es mir, wenn die religiöse Eides formel ganz abgeschafft und durch eine staatlich- weltliche erfest würde; doch glaubten wir dafür feine Mehrheit zu finden. Für unseren Antrag, wie er jegt vorliegt, können aber auch die Parteien stimmen, welche an der religiösen Eides formel festhalten wollen, vor allem das Zentrum, das ja er­Ilärt hat, es sei jedem Zwange in religiöfen Dingen abhold. Möge der Reichstag beweisen, daß es ihm Erust ist mit dem Schutze der religiösen Freiheit.( Bravo  ! bei den Freifinnigen.)

Abg. Heinze( natl.)[ Berichterstatter]: Bedauerlicherweise hat der Antrag Ablaß   der Kommission nicht vorgelegen, dort hätte sich viel­leicht ein Weg finden lassen. In der vorliegenden Form ist der An­trag Ablaß   nicht annehmbar, denn ein Eid ohne Anrufung Gottes ist seinem Begriff nach kein Eid. Dem Wunsche des Abg. Ablaß  ließe sich vielleicht Rechnung tragen durch Ausbau des§ 484, wo­nach Beteurungen unter gewissen Umständen der Eidesleistung gleich gefeßt werden.

Abg. de Witt( 3.): Ich muß dem Abg. Ablaß   eine Enttäuschung bereiten, wir lehnen seinen Antrag ab. Abg. Schrader( frs. Wg.) schließt sich den Ausführungen des Abg. Ablaß an.

Was der Herr Berichterstatter Dr. Heinze vorgebracht hat, ist ganz hinfällig. Er hat aus Lehrbüchern die schulmäßige Definition des Eides vorgetragen:„ Der Eid ist die feierliche Anrufung Gottes  ". Aber diese Definition ist eben, wie jede andere, aus den geschichtlichen Verhältnissen abgeleitet und in dem Augenblick, in welchem Sie als gesetzgebende Körperschaft dem Eid einen anderen Inhalt geben, wird nicht der Eid falsch sein, sondern die Definition.( Sehr richtig! links.) Deshalb bitte ich Sie, dem Antrag zuzustimmen.( Bravo  ! bei den Sozial­demokraten)

Abg. Kirsch( 3.) wendet sich gegen den Antrag Ablaß   und bittet, die Abnahme der Eidesleistung feierlicher zu gestalten; dann würden auch weniger Meineide vorkommen. Abg. Everling( natt.): Ich stehe auch auf dem Standpunkt, daß zu einem religiösen Aft niemand gezwungen werden dürfte. Aber der Antrag Ablaß   zeigt keinen gangbaren Weg. Ich kann daher für den Antrag in dieser Form nicht stimmen.

Abg. Kölle( wirtsch. Wg.): Wir lehnen den Antrag Ablaß   ab, weil wir eine so wichtige Materie nicht so nebenbei bei dieser kleinen Novelle regeln wollen.

Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( frs. Vp.): Der letzte Einwand ist ganz hinfällig; der Staatssekretär führte ja auch aus, daß die Eides formel geändert werden soll. Man bedauert, daß Staatssekretär Dr. Nieberding: Namens der verbündeten Re- wir in der Kommission den Antrag nicht gestellt haben. Ist denn gierungen habe ich zu erklären, daß der Antrag Ablaß   unannehmbar die zweite und dritte Lesung nur dazu da, unbesehen die Arbeit der ist.( Bravo  ! im Bentruin.) Die weitaus größte Bahl der Deutschen Kommission anzunehmen.( Sehr gut! bei den Freifinnigen.) hängt noch am Glauben( Sehr richtig im Zentrum und rechts), und Merkwürdig ist die Haltung des Zentrums. Hier hat das Zentrum nach deren Bedürfnissen müssen die Gefeße gemacht werden. Wenn einmal Gelegenheit, Toleranz zu üben, und da sagen die Herren: es eine Lüge sein soll, daß ein Dissident den Namen Gottes beim" Heute ist nicht der Tag dazu." Wenn die Worte„ Ich schwöre" Eide   anrufen soll, so ist es doch eine noch größere Lüge, wenn er in Ihnen nicht passen, weil sie auch eine religiöse Bedeutung haben, so einer Religionsgemeinschaft bleibt.( Buruf links: Wer bestreitet das?) tann ja dafür gesetzt werden: Ich gelobe. Würden wir den religiösen Eid fallen lassen, so würde die Gefahr der falschen Aussagen vor Gericht sehr erheblich steigen. Das weiß jeder, der die Verhältnisse kennt.( Bustimmung im Zentrum und rechts.)

Abg. Dr. Frank- Mannheim( Soz.):

Die Erklärung des Herrn Staatssekretärs hat mich nicht über­rascht. Die verbündeten Regierungen, in deren Namen er gesprochen hat, sind nur eine andere Bezeichnung für Preußen, und die Stimmung, die in Preußen gegenüber den Dissidenten herrscht, hat man ja an dem Beispiel der freireligiösen Ge­meinde Breslau   gesehen, der man untersagt hat, ein ihr zugefallenes Legat anzunehmen. Zunächst hat der Herr Staatssekretär zur Be­gründung der Stellung der Regierungen ein demokratisch anmutendes Argument vorgebracht: die große Mehrheit des deutschen Volkes sei nicht freireligiös gesinnt. Aber er wird doch nicht behaupten wollen,

Kleines feuilleton.

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Abg. Kirsch( 8.): Herr Heinze hat recht, denn wenn der Antrag der Kommission vorgelegen hätte, so hätte sie ihn doch sicher ab­gelehnt.( Stürmisches Gelächter links.)

Vizepräsident Paasche: Db der Herr Berichterstatter sein Amt als Berichterstatter überschritten hat, können doch nur die Herren entscheiden, die in der Kommission gewesen sind. Wir können uns doch hier nicht zu Richtern machen.

Abg. Wagner( t.) verteidigt den Abgeordneten Heinze. Ebenfo Abg. Wellstein( 3.).

Abg. Spahn( 8.): Die Kommission hat beschlossen, daß der Eid die und die Form haben soll. Damit hat die Kommission aber auch ausgesprochen, daß sie eine andere Form des Eides nicht will. Der Referent hat also mit vollem Recht im Namen der Kommission gegen den Antrag Ablaß   polemisiert.

Abg. Erzberger( 3.) wundert sich, daß gerade der Abgeordnete Singer das Recht der Berichterstatter so einschränken wolle. Er habe als Berichterstatter der Budgetkommission häufig im Plenum gegen die Zurückweisung eines Antrages an die Kommission gesprochen, ohne daß die Billigung der Kommission vorlag.

Abg. Singer( Soz.): Der Abg. Heinze hat als Berichterstatter wörtlich erklärt, daß die Materie in der Kommission nicht verhandelt worden ist. Ist das aber der Fall, dann durfte er als Bericht erstatter im Schlußwort nicht auf die Materie eingehen. Die Fälle, die Herr Erzberger   anführt, liegen ganz anders. Auch Herr Heinze Hätte als Berichterstatter beantragen dürfen, den Antrag Ablaß   nicht an die Kommission zurückzuweisen, aber er durfte sich nicht fachlich auf die Bekämpfung des Antrages einlaffen. Das ist der springende Punkt.

Abg. Heinze behauptet, daß die Angelegenheit implizite der Kommission doch vorgelegen habe. Damit schließt die Geschäftsordnungsdebatte. Der Antrag Müller- Meiningen auf Rückverweisung des Antrages an die Kom­mission wird gegen die Stimmen der Freisinnigen, der Sozialdemo­fraten und weniger Nationalliberalen abgelehnt.

lehnt.

Gegen dieselbe Minderheit wird der Antrag Ablaß abge­Eine Reihe weiterer Paragraphen wird nach den Beschlüssen der Kommission debattelos angenommen.

Bei§866 begründet

Abg. Schultz( Rp.) einen Antrag auf Anfügung eines Absatzes, daß auf Grund eines vollstreckbaren Schuldtitels Sicherungs­hypotheken nur eingetragen werden dürfen, wenn die Forderung den Betrag von 300 M. übersteigt; die Eintragung Kleiner Hypotheken habe vielfach zu unnötigen Konturfen geführt.

Der Staatssekretär meint, Geseze werden nicht für die Minder­heit gemacht. Ich erwidere ihm, daß die Gefeße nicht das höchste Recht der Gewissensfreiheit eliminieren dürfen, und zwar für niemanden.( Lebhafte Zustimmung links.) Wird unser Antrag jetzt abgelehnt, so wird er selbstverständlich bei der Reform der Reichs­strafprozeßordnung von neuem kommen.( Bravo  ! b. d. Freifinnigen.) Abg. Schulz( Rp.): Die Erforschung der Wahrheit macht den Geh. Oberjustizrat Mügel   bestreitet, daß zufolge der kleinen stärksten Gewissenszwang notwendig und dieser Gewissenszwang ist Zwangshypotheken unter 300 M. eine nennenswerte Anzahl von die Anrufung Gottes. Dieses schärfste Mittel wollen Sie der Rechts- Bwangsversteigerungen stattgefunden habe; man dürfe doch den pflege nehmen und das nur wegen der theoretischen Bedenken einer kleinen Gläubiger nicht schlechter stellen als den großen. verschwindenden Minderheit.( Bravo  ! rechts.) Der Antrag wird angenommen. Abg. Dr. Ablak( frs. Bp.) polemisiert gegen den Staatssekretär Bei den Bestimmungen betr. Alenderungen des Gerichtskosten­Nieberding, der den Antrag bis zur Stunde offenbar nicht gelesen gesetzes begründet habe. Seine Gründe seien dürr und fadenscheinig gewesen, mit Abg. Dr. v. Dziembowsti( Bole) einen Antrag, eine Bestimmung Toleranz hätten seine Ausführungen nichts zu. Das Zentrum, das zu streichen, wonach der Fiskus von einem, der von einer armen

Vorstellungen von den Dingen bleiben untlar und bergelotst, nicht aus übergroßer Liebe zur Kunst, sondern weil er nur schwommen. Naturtreue mit all ihren Einzelheiten geht noch so den Yankees und den Deutsch  - Amerikanern beizukommen ver­über die Fassungskraft des fleinen Kindes hinaus, fie legt der stand. Wie ein tüchtiger Menageriedirektor für sein Institut die Azew. Es ist noch in aller Erinnerung, welchen Eindrud die Phantaste Fesseln an und bildet den Sinn für die Form schönsten, die stärksten Exemplare zu erwerben sucht, so hat Conried Entlarbung des revolutionären Spizels Azem hervorrief. Die zu wenig. Völlige Naturtreue verlangen wir von den Bildern im seinen Amerikanern die besten Kräfte präsentiert, weil er sich ein ganze Leiter der menschlichen Empfindungen spielte mit man Lerikon und von Modellen für unterrichtliche 3wede; am Spiel- wenig auf die Kunst und ganz vorzüglich aufs Geschäft verstand: war erstaunt, empört, überrascht, traurig, entsetzt und entrüstet. Die zeug aber, wenigstens an dem für Kleine Stinder, ist sie über- der Barnum des New Yorker Theaters. Seine Leiche wird nach russische Presseverwaltung aber wußte auch aus dieser Blüte" flüssig und schädlich. Die Karikatur beginnt erst bei der Ver- Amerika hinübergeschafft und in New York   beigesetzt werden. Honig zu saugen: fie belegte die Zeitungen, die über Azews Treiben zerrung, wo die Körperproportionen verschoben und einzelnes Shandfang". Eine eigenartige Ehrung besteht in Nachrichten gebracht hatten, mit Geldstrafen, und dieser Fischzug auf Kosten des Ganzen berkleinert oder vergrößert und China   für die Höchsten des Reiches der Mitte. Die Ehrung heißt brachte der Regierung die kleine aber nette Summe von 25 000 m. betont ist. Eine Karikatur ist ein kugelrund dicker oder auf chinesisch Shandfang und findet ihren Ausdruck in der ein! Man muß gestehen, daß dies eine äußerst praktische Lösung ein zaunsteckendürrer Mann, ein großer Kopf auf einem win Ueberreichung eines prächtigen Ehrensäbels, der in llebereinstimmung war. Das Ministerium des Inneren, zu dem Azem, als Mitglied zigen Körperlein und anderes mehr. Aber diese Karikatur ist mit der genauen Uebersetzung dieses Wortes den Inhaber einfach der Geheimpolizei, gehörte, erhielt durch das kluge Vorgehen der auch beim Kinderspielzeug in gewissen Fällen be berechtigt, jedem, der ihn belästigt, den Kopf abzuhacken"! Irgend Presseverwaltung, die demselben Ministerium untergeordnet ist, so rechtigt. Der Nußknacker darf einen ungebührlich dicken Kopf ein Rekurs an ein Gericht oder an den Kaiser ist für solche wenigstens einen Teil der Unkosten zurück! Es ist gewiß nur ein und ein zu großes Maul haben, der Zappelmann zu lange Armie Grekutionen nicht möglich. Auch darf von Rechts wegen für die auf. fleiner Bruchteil der Summen, die Azet zu seinem Unterhalt und und Beine, der böse Wolf einen riesigen Rachen und mächtige Zähne; diese Weise bewirkte Hinrichtung niemals eine Untersuchung oder ein zur Inszenierung von„ Attentaten" verbraucht hat, aber man muß bei der Katze kann der trumme Buckel, beim Struwelpeter fönnen sonstiges Klarstellungsverfahren eingeleitet werden!- Ob der Bres­sich bei diesen schlechten Zeiten auch mit Kleinigkeiten wie 25 000 M., die Haare und die Nägel übertrieben werden. Das Kind braucht lauer Handabhacker sich im Glanze des Shandfang" fonnt? zufrieden geben sagt sich die russische Verwaltung. fräftigere Ausdrucksmittel als der Erwachsene, wenn es den Humor Gin Apparat, der Erdbeben anzeigt. Der Leiter Bibliophilitis. Am Sonnabend ist bei der Versteigerung in erfaffen soll. Nur darf die Karikatur nicht geistreich werden des seismologischen   Instituts von Siena  , Pater Maggioni, Paris   eine sechsbändige Ausgabe der Werte Molières   mit 177 500( Rußtnader als Hofmarschall) oder gar herzlos; für geistreiche hat, wie der römische Messaggero" meldet, einen Apparai Frant losgeschlagen worden. Sie stammt aus dem Jahre 1773 und Beziehungen hat das Kind noch gar kein Verständnis. Die Karikatur erfunder, der Wellen signalisiert, die den mechanischen Wellen­empfängt ihren Wert hauptsächlich durch die Driginalzeichnungen des darf auch nicht ins Grauenhafte, Schreckhafte, Gespenstische, Un- bewegungen der Erde vorausgehen. Diese Wellen, über deren jüngeren Moreau, die ein unbekannter Liebhaber gesammelt und heimliche ausarten; aufdringliche Gräßlichkeit und Häßlichkeit ver- Natur nichts verlautet, wurden von dem Entdecker in seinem Kind bis in seine nächtlichen Träume. Voll- Apparat zweimal registriert, beide Male 4 Minuten mit den durch fie illustrierten Komödien zusammenbinden lassen hat. folgt das des Grdstoßes und vor dessen Registrierung Die fechs Bände enthalten im ganzen 33 Tuschzeichnungen und von ständig ablehnen müssen wir die Karikatur aber dort, wo sie nicht dem Eintreten Der Erfinder wird die Einzel­jeder zwei Probedrude, davon einen vor der Schrift. Die Herkunft des natürlich wirkt. Karifierte Pferde und Kühe passen ins Wigblatt, durch den Seismographen. Wertes liegt im Dunkel. Man weiß mur, daß es 1820 für 1200 Fr. und aber nicht ins Kinderspielzeug, und ein faritiertes Rotkäppchen, heiten demnächst veröffentlichen. Für die praktische Verwertbarkeit 1844 in einer tveiteren Versteigerung für 900 Fr. verkauft wurde. Der Schneewittchen oder Dornröschen kann sogar höchst abstoßend des Apparats wird es ausschlaggebend sein, ob die vorverkündenden letzte Besizer hielt es, in komischer Furcht vor einer„ neuen Kommune", wirken. 20 aber die Karikatur gesund und natürlich wirkt und Wellen in ihrer Stärke der Stärke des zu erwartenden Erdstoßes jahrzehntelang auf einem Schloß in der Bretagne   versteckt. Un auch nicht geistreich, herzlos oder unheimlich sein will, da ist sie entsprechen, denn wie alljährlich in Italien   hunderte kleiner Erd­gemischte Freude hat es jetzt erst seinen Erben gebracht. Das Wert nicht zu verwerfen. Das Kind liebt den Humor, und es ist gut, stöße registriert werden, so würden dementsprechend viele Warnungen wurde mit 125 000 Fr. ausgeboten. Das erste Angebot lautete auf 80000, daß im Menschen der Sinn für Humor wacherhalten wird, denn er von dem Apparat Maggioni ausgehen und die Bevölkerung würde und in 4 Minuten war der Kampf beendigt. Sieger blieb der ist eine Quelle der Freude und der Kraft. Es ist geradezu ein es bald müde werden, Hals über Kopf die Häuser zu verlassen, die unbedeutenden. Erdstößen sehr gut standhalten. Bevollmächtigte eines nicht genannt sein wollenden Amateurs. Da Vorzug des modernen Spielzeuges, daß es den Humor pflegt. Max Brethfeld in der Dürer- Bundes- Korrespondenz". zu dem Kaufpreis noch 18 000 Fr. Rosten und sonstige Auslagen hinzutreten, so kommt der ganze Spaß den Erwerber auf rund 200 000 Fr. zu stehen. Wenn er im Stile feines Vorgängers bleibt, wird er eine Festung um das Werk herumbauen lassen.

Notizen.

Heinrich Conried   ist, noch nicht 54 Jahre alt, in der Ist die Karikatur am Kinderspielzeug berechtigt? Der Begriff Nacht   vom Montag auf Dienstag zu Meran   gestorben. Solange er der Karikatur wird meist viel zu weit gefaßt. Manche Eltern fehen in Wien  , Berlin  , Leipzig  , Bremen   lebte und mimte, war und blieb schon stilisierte Spielfiguren, bei denen unter Weglassung alles Neben er ein kleiner unbeachteter Schauspieler. Aber als er Anno 1878 fächlichen nur das Wesentliche in großen Zügen gegeben ist, als nach Amerika   hinüberpilgerte, da erschlossen sich dem spekulativen Starikaturen an. Diese Darstellungsweise ist natürlich noch lange Manne mit dem Semitenblut in den Adern unbegrenzte Möglich­feine Karikatur, und beim Spielgerät für kleine Kinder ist sie feiten. Konnte er nicht durch eigene Künstlerleistungen sogar erwünscht. Durch Durch die Stilisierung aufs Wesentliche, glänzen, so ging er daran, aus der Haut begabterer Sollegen und Typische hin werden diese Spielsachen flar in der Kolleginnen Riemen zu schneiden. Und auf diese Weise hat er, von Form und und wirksam wirksam im Ausdruck; sie prägen sich dem künstlerischen und sonstigen Skrupeln wenig oder gar nicht beschwert, Formensinn so fest ein, daß sie auch dem wenig ent- Gold und Ehren und Orden in Hülle und Fülle eingeheimst. Was wickelten Formen gedächtnis des Kindes kaum wieder enter an berühmten Schauspielern und Schauspielerinnen, Sängern und schwinden. Bei naturgetreu ausgeführten Spielsachen verschwindet Sängerinnen, Komponisten und Dirigenten, Opern und Operetten das Wesentliche unter der Menge des Nebensächlichen, und die aus Europa   über den Großen Teich lotsen tonnte, das hat er hinüber

bor  

- Das Hauptland der Bücherproduktion ist Deutschland  . Die soeben erscheinende 3. Auflage des Handwörter­buches für Staatswissenschaften sagt darüber folgendes: Nach der bis jetzt allerdings nur sehr mangelhaft entwickelten internationalen Statistit des Buchhandels betrug die Zahl der produzierten Bücher in den fünf wichtigsten Kulturländern:

Deutschland  England Frankreich  

1886

16 253

1906 28 703

5 210

8 603

12 831

10 898

11 068

6 822

Vereinigte Staaten

7139

62 165

Italien  

4 676 zusammen 50 038

Im Jahre 1886 entfiel also ein Drittel und 1906 fast die Hälfte der gesamten Bücherproduktion der genannten fünf Länder auf das Land der Dichter und Denker". Wieviel Bücher darunter sind, die besser nicht gedrudt wären, davon spricht die Statistik nicht.