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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Ernst Deinhardt f. Genoffe Detnhardt, Redakteur der Holzarbeiter­Beltung", ist am 30. Mai im Alter von 37 Jahren verstorben. Für die deutsche Arbeiterbewegung, insbesondere für den Holz­arbeiterverband, bedeutet das Ableben dieses wackeren Genossen einen herben Verlust. War doch die Holzarbeiter- Zeitung" unter seiner Redaktion eines der bestredigierten Gewerkschafts­blätter Deutschlands   und seine Rednergabe, sein Organisations­talent und seine glühende Hingabe für die Arbeiterbewegung im ganzen Verbande und weit darüber hinaus bekannt.

"

Der Guttemplerorden als Streitbrecheragent. Die Curhabener Unternehmer sperrten bekanntlich die Maler aus. Es versteht sich von selbst, daß die organisierten Arbeiter aller Verbände ihren kämpfenden Brüdern Beistand zu leisten haben.

Der deutsche Guttempler", das Drgan des Guttemplerordens, brachte aber in seiner Nr. 6 folgendes Inserat:

in

berfügt hat. Diefe Rorporationen- eine Art von Innung- hatten, tie bürgerliche Blätter melden, durch strengen Zusammenhalt und auch durch gelegentliche Gewalttätigteiten gewissermaßen eine selbst herrliche Stellung im Konstantinopeler Geschäftsleben zu erringen gewußt, die auch der frühere Absolutismus   unangetastet ließ. Butunft steht es jedermann frei, als Lastiräger Lasten Konstantinopel   zu befördern oder durch beliebige andere Personen befördern zu lassen. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man die Auflösung auch und vor allem auf wirtschaft liche Momente zurückführt. Die Lastträger, welche beim nationalen Boykott österreichischer Waren eine wichtige Rolle spielten, mochten wegen ihres dadurch gehobenen Selbstgefühls lästig geworden fein. Uebrigens wurde schon am 6. Oftober 1908 ein Gesez erlassen, welches den Zweck hat, Streits bei Gesellschaften, die Arbeiten für den Staat übernehmen, zu verhindern. Wie man sieht: in einem So sieht also die Neutralität des Guttemplerordens in Wirklich- Punkte hat sich die Türkei   rasch modernisiert, und die Jungtürken  wissen, was sie ihren europäischen Lehrern schuldig sind.

Birla 20-25 Malergehilfen

für dauernde Arbeit bei 50 Pf. Stundenlohn für Nordseebad Curhaben gesucht. Nur Guttempler( nicht organisiert) wollen sich melden bei

H. Strobel, Malermeister, Curhaven, Mitglied der Loge Friedenshafen" Nr. 428.

Aus Induftrie und Handel. Preissteigerung im Mai.

Der Bauarbeiterstreit im Bantener Lohngebiet ist beendet. Der abgeschlossene Tarifvertrag, der außer Baugen für Seida, Schmola, Strehla  , Nadelwiß, Preuschwit, Ratts wiz und Auris Geltung hat, foll bis zum 1. April 1910 dauern. Hauptpunkte des Bertrages: zehnstündige Arbeitszeit, Stundenlohn für Mauer und Zimmergesellen sowie für Ziegel- und Mörtelträger Nach den Zusammenstellungen der Statistischen Korrespondenz" 45 Bf.; für Bauhilfsarbeiter 37 Pf., Affordarbeit ist zulässig. Für über Lebensmittelpreise ergeben sich nach den Marktberichten für die die Orte Doberschau und Stiebitz gelten die Vertrags- erste Hälfte Mai gegenüber dem Vormonat im Kleinhandel wiederum bestimmungen mit der Maßgabe, daß dort der Lohn der Maurer, verschiedene Preiserhöhungen. Die folgende Aufstellung gewährt Bimmerer und Bauhilfsarbeiter 3 Pf. niedriger ist. einen Ueberblid. Es tostete 1 Kilogramm Pfennig:

Berechtigte Kritik ist straffrei!

Nindfleisch Kalbfleisch Hammelfleisch  Schweinefleisch Roßfleisch

Schweinespec

im Mai

1. Hälfte

April Mai Steigerung+

Abnahme

153 154

171

176

1

5

163

163

154

155

9

78

74

179

177

256

Schweineschinken. 255

++ 1-

TI2L

+1

In Löbstadt bei   Jena als Sohn eines Proletariers ge- feit aus. boren, machte er eine recht trostlose Jugend durch, erlernte das Tischlerhandwerk, um dann als Geselle sich in der Fremde fortzubilden. Mit der Arbeiterbewegung wurde er recht früh bekannt und finden wir ihn schon unter dem Sozialistengeset sowohl in der politischen wie gewerkschaftlichen Bewegung tätig. Er darbte sich recht oft das Brot vom Munde ab, um seine Lernbegier zu befriedigen, sich Bücher kaufen zu fönnen. Allgemein wird angenommen, daß in dieser schweren Zeit der Reim zu seinem Siechtum gelegt wurde. Sehr bald sehen wir ihn, von dem Vertrauen der Genossen berufen, in der Preßkommission der Rheinischen Zeitung" in   Köln. Von dort ging er nach   Elberfeld, um sich der Freien Presse" als Berichterstatter zu widmen. Im Jahre 1899 siedelte er nach ,, Arbeiter, kommt in die Versammlung, um über die tieftraurigen  Straßburg über und trat in die Redaktion des dortigen Zustände unterrichtet zu werden." Dieser Sag lag einer Beleidigungs­Parteiorgans ein. Hier war seines Bleibens nicht lange. Die flage zugrunde, die eine Schneiderfirma in   Memmingen gegen den reichsländischen Gerichte machten ihm das Leben recht fauer. bertigen Genossen Renner als Unterzeichner eines Bersammlungs­Wiederholte Bestrafungen in seiner Parteiredakteurtätigkeit inserats angestrengt hatte, weil die Firma der Ansicht war, daß es mußte er über sich ergehen lassen. 1900 wurde er als zweiter bei ihr tieftraurige Zustände nicht gäbe. Redakteur der Holzarbeiter- Zeitung" nach   Hamburg gewählt, Vor dem dortigen Schöffengericht wurde der Beweis erbracht, und als im Jahre 1905 Albert Röste als erster Redakteur daß die Arbeiter bei einem Durchschnittsverdienst von 2,50 M. pro zurüdtrat, fam er an dessen Stelle. Als der Holzarbeiter- bas Gericht auf Freisprechung mit der Begründung, daß ein auch noch die Furnituren liefern müssen. Daraufhin erkannte berband zur fachlichen Fortbildung seiner Mitglieder das Tagelohn von 2,50 M. bei Lieferungen der Furnituren durch den Fachblatt für Holzarbeiter" gründete, übernahm er Arbeiter tatsächlich zur Kritik herausfordere; außerdem komme dem auch die Redaktion desselben und hat dasselbe Beklagten, Gewerkschaftsführer Renner, auch noch der Schutz des auf eine Stufe gebracht, daß es mit Recht als§ 193 Strafgesetzbuchs( Wahrung berechtigter Jnteressen) zu gute. eines der ersten Fachblätter   Deutschlands bezeichnet werden darf. Und mit welcher Liebe und welchem Eifer hat Der Konflikt der Buchdrucker im Betriebe der Großbuchdruckerei unser Freund die ihm gestellten Aufgaben bewältigt, tro. W. Vossen Söhne in Wald bei   Solingen ist in einer in seines jahrelangen schweren förperlichen Leidens, ihm mußte Glberfeld stattgehabten Sigung des Tarifschiedsgerichts der Buch­wegen Tuberkulose im Jahre 1908 das eine Bein amputiert bruder zugunsten der Gehilfen beigelegt worden. Sämtliche Ründi werden. Immer bereit zu Rat und Tat, immer bereit gungen find zurückgenommen worden. Lohnfürzungen, welche für einzuspringen wo es galt die Arbeiterinteressen zu vertreten. Die über Tarif entlohnten Gehilfen vorgesehen waren, finden Sein goldiger Humor half ihm über die schwersten Stunden nicht statt. hinweg, seine Zuversicht frischte den Mut seiner Mitkämpfer In der Solnhofer Lithographiefteinindustrie droht ein Lohnkampf und der Versand immer wieder auf und sein umfassendes Wissen zeigte den auszubrechen. Der Lithographiesteinindustriellen- Verband fündigte Beispiel wird als Versand gebucht, obwohl es tein wirklicher Weg aus so mancher verzwickten Lage. Er war der Neu- den Arbeitern den am 1. Juli abgelaufenen Tarif unter gleich ist. Der Notsversand war im abgelaufenen Jahre geringer tralität" der Gewerkschaften abhold, war es, der seit Jahren zeitiger Vorlegung eines neuen, welcher erhebliche Lohnreduktionen als im Jahre 1907 und zwar um 3 155 000 Tonnen. erflärte, unsere Gewerkschaften sind soziaI- aufweist. demokratische Gewerkschaften, müssen sozial. bemotrattiche Gewerkschaften sein!

Ausland.

Die gewerkschaftlichen Kämpfe in   Schweden. Nun ist er dahin gegangen, herzlich betrauert von der Der allgemeinen Aussperrung im Baugewerbe   Schwedens Gattin, die ihn mit so viel Liebe pflegte, und zwei kleinen ist in der Woche vor Pfingsten vorgebeugt worden. Unter Mit­Rindern, an denen er mit so unendlicher Liebe hing. Auch wirkung des Schlichtungsbeamten haben die Barteien sich endlich doch das deutsche Proletariat wird des Kämpen gedenken, der trotz noch über eine Reichstarifgemeinschaft geeinigt. Das Unternehmer­seiner Jugend soviel für die Arbeiterbewegung getan! tum hat in den wichtigsten Punkten, u. a. hinsichtlich der für ein­zelne Städte geplanten Verlängerung der Arbeitszeit, nachgeben ntüssen. Algemein ist für das Baugewerbe   Schwedens der 9/ 2- Stunden­tag festgelegt, to jedoch fürzere Arbeitszeit schon eingeführt ist, bleibt diese bestehen.

Streit im Weinrestaurant Zoologischer Garten. Gestern abend in der achten Stunde tam es in dem von der Hotel- Betriebsgesellschaft gepachteten Weinrestaurant des Zoolo­gischen Gartens zu einem Streit des dort beschäftigten unorgani­fierten Kellnerpersonals. Von 37 Sellnern sind 34 in den Streit getreten. Wie glänzend die Bezahlung der dort beschäftigt Ge­wefenen war, ergibt sich daraus, daß an Gehalt pro Monat neben der Beföstigung 10 Mt. bezahlt wurden. Ihre Wohnung hatten die Ausständigen auf eigene Kosten außer dem Hause. Von den bereinnahmten Trinkgeldern mußten die Ausständigen noch einen Teil an ihre Zuträger und Oberkellner zahlen.

Deutfches Reich.

Die Schanerlente( Hafenarbeiter) in 2übed hatten ihren Tarif mit den Reedereien zum 1. Juni gekündigt. Nach mehrfachen Ver­handlungen ist es nun gelungen, einen neuen, bis zum 31. De sember 1911 gültigen Tarif zu vereinbaren, der nicht unerhebliche Werbefferungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Schauerleute

enthält.

Achtung, Zinngießer. Die Firma Drivit" Fabrit für Kunst gewerbliche Gegenstände sucht in   Berlin durch Inserate 8inn gießer nach   Köln. Die Firma hat drei württembergische organis fierte Kollegen entlassen. Sie motivierte die Entlassung damit, daß fie sich   Kölner Leute anlernen wollte, weil die Fremden immer wieder abreisten. Wenn die Firma jezt in   Berlin Leute sucht, so fällt ihre damalige Begründung in sich zusammen. Denn nicht nur die drei Gemaßregelten, sondern auch   Berliner Zinngießer find Fremde. Wir ersuchen die   Berliner Kollegen, bei Arbeitsannahme nach   Köln sich dieser Mitteilung zu entsinnen. Organisierte Leute, die an der Beseitigung der vielen Mißstände arbeiten, kann die Firma nicht brauchen.  

Deutscher Metallarbeiterverband. Berwaltung Köln.

Die Scharfmacher schließen die Reihen. Der Verband Thüringer Metallindustrieller beschloß in außer ordentlicher Generalversammlung, für alle feine Angehörigen und auf Verbandskosten die Mitgliedschaft zum Verbande   Thüringer

In der Baumaterialindustrie   Schwedens dauert die von den Unternehmern veranstaltete Aussperrung noch fort. Sie er­streckt sich auf 4000 Arbeiter. Die Arbeitgebervereinigung plant, um diesen Kampf zu Ende zu führen, Massenaussperrungen in anderen Industriezweigen.

Im Maßschneidergewerbe ist es furz vor der be­schlossenen Generalaussperrung zu einer Einigung für die drei Städte gekommen, wo die Schneider ausgesperrt waren oder streikten. Diese Stämpfe find zugunsten der Arbeiter beendet. Unter anderem mußten die Arbeitgeber fich zur Errichtung von Betriebstvertstätten ber pflichten.

In der Konfettionsschneiderei hat das Unternehmer­tum eine allgemeine Aussperrung veranstaltet, die sich auf die großen Konfektionsgeschäfte in   Stockholm und mehreren anderen Städten   Schwedens erstrect.

Der Einigungstongreß der   französischen Metallarbeiter hat während der Pfingstfeiertage in   Paris stattgefunden. Auf bem legten Metallarbeiterkongreß au Marseille war beschlossen worden, daß die drei in   Frankreich bestehenden Berufsverbände der Metallindustrie zwecks Verschmelzung miteinander in Unter­bandlungen treten sollen. Diesem Beschluß ist der Verband der Metallarbeiter und der Verband der Former nachgekommen, während der Verband der Mechaniker durch Urabstimmung beschlossen hat, am Rongreß nicht teilzunehmen und den Verband aufrechtzuerhalten. Sechs Ortsgruppen der Mechaniker, darunter die Pariser, waren dennoch durch Insgesamt sind 118 Delegierte anwesend. Delegierte vertreten. Von den drei Verbänden ist der der Metallarbeiter der größte, er umfaßt 13 775 Mitglieder. In den letzten zwei Jahren ist die Zu­nahme nur eine sehr geringe gewesen. Die Metallarbeiter wie die Former haben in ihren Verbänden schon mehrere Unterstüßungs­zweige eingeführt; so die Streitunterſtügung, Reiseunterstügung usw. Die Metallarbeiter führen 30 Proz., die Former 40 Pro3., die Mechaniker aber 70 Pro3. pro Monat an ihre Zentral­taffe ab. Die Letzteren zahlen desvegen auch etwas höhere Unterstützung und dieser Umstand dürfte wohl hauptsächlich dazu beitragen, daß fie in ihrer Mehrheit vorläufig den Beitritt zum Industrieverband abgelehnt haben. Der Kongreg verlief äußerst ruhig, schon nach kurzer Diskussion wurde mit 175 gegen 2 Stimmen und einer Stimmenthaltung die Verschmelzung

und immer noch segelt ein großer Teil der Arbeiterschaft im Fahrs Immer schärfer wird die agrarische Steuerschraube angezogen, wasser der bürgerlichen Parteien, die für die Berteuerungspolitik verantwortlich sind.

Das Kohlensyndikat.

Nach dem jetzt zur Veröffentlichung gelangenden Jahresbericht des Rheinisch- Westfälischen Kohlensynditats ist der Kohlenversand für Rechnung des Syndikats im Jahre 1908 gegenüber dem Vorjahre Rechnung des Syndikats im Jahre 1908 gegenüber dem Vorjahre um girla 1,8 Millionen Tonnen gestiegen. Der Mehrversand erflärt sich aus zwei Gründen: die Zahl der fördernden Rechen war eine größere als im Vorjahre und die Beteiligungsziffer verschiedener Syndikatsmitglieder wies eine Erhöhung auf. Dann aber hat das Syndikat auch seine Läger im abgelaufenen Jahre wieder angefüllt Versand nach den nach den rheinischen Stapelplätzen zum

Be rechnet man, daß auch ein großer Teil der Kotsproduktion den Zechen nur abgenommen worden ist, um auf die Syndikatsläger gestürzt zu werden, so stellt sich der Minderversand noch erheblich höher als die obige Zahl angibt. Lebhaft beklagt sich die Verwal tung des Kohlensyndilats über die Konkurrenz der englischen Kohle, insbesondere sei der Verbrauch britischer Steinkohle bei Eisenbahnen unverhältnismäßig gestiegen. Ueber die Gründe dafür ist sich die Syndikatsleitung doch hoffentlich nicht im unflaren. Sie liegen in den Preisunterschieden und es ist zu begrüßen, wenn die deut schen Eisenbahnverwaltungen von den billigeren, englischen Offerten Gebrauch machen, um den Druck des Kohlensyndikates auf die hei mische Industrie abzuschwächen.

Vermehrung des Händlertums.

Nach den im Reichsarbeitsblatt" veröffentlichten Angaben über die Resultate der Gewerbezählung vom Jahre 1907 hat sich die Zahl der Betriebe im Handelsgewerbe von 1895 bis 1907 bon 777 495 auf 1088 298 vermehrt. Das ist eine Zunahme von 40 Proz. Nur eine Gewerbegruppe hat eine stärkere Zunahme zu verzeichnen, das ist das Versicherungsgewerbe, das um 209,1 Proz. gewachsen ist. Diese starte Vermehrung beim Versicherungsgewerbe ist jedoch zurückzuführen auf die kleine absolute Bahl, die diese Gewerbes gruppe repräsentiert. Dieser Vermehrung der Handelsbetriebe von 40 Broz. steht eine Vermehrung der Gesamtzahl der Betriebe von 3 558 088 auf 4025 591 oder um nur 10 Proz. gegenüber. Der Bevölkerungszuwachs stellt sich auf nur 19,22 Broz. Es gehörten dem Handelsgewerbe im Jahre 1907 59 449, im Jahre 1895 19 238 Personen an. Alle übrigen Gewerbegruppen, auch die in der Industrie, weisen eine geringere Vermehrung auf als wie das Handelsgewerbe. Von den angeführten Betrieben im Handels­gewerbe find 842 140 Hauptbetriebe, ihre Zunahme beläuft sich auf 32,6 Proz. gegen 40,8 Proz. in der vorhergegangenen Zählperiode. Be schäftigt werden im Handelsgewerbe 2 063 634 Personen, davon 1271 779 männliche und 791 855 weibliche. Bon hundert Bersonen, die im Handelsgewerbe beschäftigt sind, find 34,4 Proz. weibliche. Die Zunahme der gewerbstätigen Personen im Handelsgewerbe betrug 54,8 Proz., die Zunahme der männlichen Personen 36,5 Proz., die der weiblichen 97,5 Proz.

Diese Zahlen bestätigen, daß trotz der Konsumvereine und Warenhäuser, trog der großkapitalistischen Entwidelung im Handels­gewerbe die Zahl der Betriebe sich erheblich vermehrt hat. Bon einer Verdrängung der Kleinhändler durch Konsumvereine und Warenhäuser tann also nicht die Rede sein. Es ist vielmehr eine boltswirtschaftlich sehr ungünstig zu beurteilende, das Maß des Er­forderlichen bei weitem übersteigende Vermehrung des Händlertume festzustellen. Man kann heute noch mit größerem Recht von der Bielzuvielen" im Handelsgewerbe sprechen als früher. Und die toloffale Zersplitterung in der Güterverteilung bedingt eine Unfumme von fachlichen und persönlichen Kosten, die volkswirtschaftlich viel nüglicher verwendet werden könnte.

Industrieller(   Weimar) zu erwerben, was für den letteren einen Zu im Brinzip beſchloſſen. Die neue Organisation erhält den Namen Letzte Nachrichten und Depefchen.

Bund der Metallarbeiter und Berufsgenossen". Ausdrücklich wurde betont, daß der neue Verband auf dem Boden des   sozialistischen deals stehe. Die Besizergreifung der Gesamtproduktionsmittel durch

Generalstreik.

wachs von rund 100 bedeutenden Firmen ausmachen wird. Wie hier erörtert wurde, wird in den nächsten Tagen auch der Verband Sächsisch- Thüringischer Webereien"( Siz   Greiz) zu derfelben Frage  Philadelphia, 1. Juni  .( B.H  .) Der Zentralarbeiterbund beschloß Stellung nehmen, und da bereits drei Firmen dieses Verbandes die Arbeiterklasse, die Beseitigung der   kapitalistischen Gesellschaft, an den Generalstreik für Donnerstag, sofern der Straßenbahnerstreit dem Gesamtvorstande des Verbandes Thüringischer Industrieller beren Stelle eine fozialistische Gesellschaftsordnung zu treten hat, dann vorüber sein sollte. angehören, so leidet es leinen Zweifel, daß auch dieser Anschluß wurde ausdrücklich als Endziel bezeichnet. Die verschiedenen Unter­stügungszweige sollen ausgebaut werden, die Arbeitslosenversicherung perfekt wird. Eine weitere Scharfmachergründung Berband der wird falultativ eingeführt. Es werden bier festangestellte Sekretäre  deutschen Werkzeug- Eisenwaren- und Haus- und Küchengeräte- gewählt, darunter Merrheim und Gallantus von den Metallarbeitern, awei Bergleute durch Steinfall aus dem Hangenden verschüttet und Fabrikanten" ist am Freitag in Effen bom Verein der Lenoar von den Formern, während die sechs Drtsgruppen der bergischen Fabrikanten in einer von 200 Fabrikanten besuchten Mechaniker, welche zum Verband übertreten, den vierten aus ihrer Bersammlung beschlossen worden. Sitz des Verbandes ist Mitte zu wählen haben.  Remscheid. Als Hauptaufgabe bezeichnen die Satzungen

Zwei Bergleute verschüttet.  

Langendreer, 1. Juni  .( B. H  .) Auf Zeche Bruchstraße wurden

getötet.

Schweres Automobilunglück.  Bozen, 1. Juni  .( B. H  .) Ein Mailänder Automobil ist auf der Stilfferjoch- Straße umgestürzt. Zwei der Insassen wurden getötet, die übrigen schwer verlett.

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insbesondere 1. Stellungnahme zu ben Fragen Infolge eines Bäckerausstandes war   Turin in den Feiertagen der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Ge ohne Brot. Die Militärbehörden hatten öffentliche Verkaufsstellen feggebung( 1) und Uebermittelung der hierauf bezüglichen und Feldbädereien eingerichtet und ließen auch aus den umliegenden Wünsche und Anträge seiner Mitglieder an die Behörden, Re- Ortschaften Brot nach   Turin schaffen. Gefentertes Segelboot. gierungen und gefeßgebenden Faktoren. 2. Wahrnehmung der Jungtürkische Sozialpolitit. Daß die   Jungtürken nur der os­Interessen feiner Mitglieder gegenüber den Synditaten und Ber  Prag, T. Juni.( B. H  .) In der Nähe des Ausflugsortes bänden der Rohstoffe und Halbfabritate. 3. Pflege und Förderung manische Aufguß des internationalen Bourgeois- ,,   Liberalismus" find, Brend an der Moldau geriet ein mit drei Personen besetztes bes erfprießlichen Zusammenarbeitens von Fabritanten und Händlern beweist die Auflösung der Lastträger- Korporationen in   Konstantinopel, Segelboot in die durch einen Personendampfer verursachten ellen unter Sicherstellung und Vertretung der Interessen der Fabrikanten welche die türkische Regierung Mitte Mai, geftügt auf die be- und schlug um. Zwei der Insassen, ein Herr und eine Dame, era gegenüber den Händlerorganisationen. sonderen Vollmachten und Machtmittel des Belagerungszustandes, tranken, nur eine Dame konnte gerettet werden. Berantw. Debatteur: Hans Weber,   Berlin, Inseratenteil berantw.: Th. Glode,   Berlin. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstan Baul Singer& Co.,   Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb