Gewerkschaftliches.
Ein Urteil gegen die Streikjuſtiz.
Wie wir gestern mitteilten, ist die Gefängnisstrafe von drei Tagen, welche dem Obermeister Frizz Schmidt wegen Bergehens gegen§ 153 der Gewerbeordnung vom Gericht auferlegt wurde, durch kaiserliche Gnade in eine Geldstrafe von 30 M. umgewandelt worden.
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find, nur dem Vorgehen der freien Gewerkschaft zuzuschreiben Wie es sich in dem„ konstitutionellen" Rußland von selbst feien. Hinsichtlich der Ferien führte der Redner aus, diese versteht, wurden unter den streifenden Angestellten zahlreiche Hausfönnten nur dann als ein Vorteil für die Arbeiter betrachtet suchungen veranstaltet, um die Anstifter" des Streits ausfindig werden, wenn sie dem größten Teil der Arbeiter gewährt würden, zu machen. Eine ganze Reihe von Personen wurden verhaftet. was der Firma leicht möglich sei. Ferner sind umfassende militärische Maßnahmen getroffen worden, um die„ Ruhe und Ordnung" in den Depots und auf den Linien Hilfe von Streikbrechern und sonstigem Gesindel notdürftig aufrecht erhalten. Es sind schon bisher eine ganze Reihe von Zusammenstößen erfolgt, bei welchem viele Personen verwundet und getötet wurden.
Langer u Co., Ritterstr. 51, für Zinkgießer gesperrt. Achtung! Zinkgießer. Wegen Lohndifferenzen ist die Firma zu sichern. Vorläufig wird der Verkehr auf einigen Linien mit
Deutfches Reich.
Die Bauklempner, Installateure und Heizungsmonteure von
Leider war uns gestern der Tatbestand nicht gegenwärtig, der zur Berurteilung Schmidts führte, so daß wir den Begnadigungsakt nach dieser Richtung hin nicht zu würdigen Danzig nebst Vororten sind in eine Lohnbewegung eingetreten vermochten. Die Sache spielte sich folgendermaßen ab:
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und werden die Berufskollegen allerorts gebeten, Arbeitsangebote nach Danzig abzulehnen. Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten.
Die Ortsverwaltung.
Als während des Bäckerstreits im Jahre 1907 eine größere Zahl von Bäckermeistern entgegen einem Innungsbeschluß die Forderungen der Gesellen bewilligt hatten, zog Schmidt in der von ihm redigierten Concordia- Zeitung" sowie in einem Flugblatt, welches der" Bäcker- Zeitung"( dem Organ Woche. Die Halsstarrigkeit der Internehmer last noch fein Gente der Germaniainnung) beigelegt wurde, gegen diese Meister absehen. Die Herren haben sich auf dem Verbandstage in Frankfurt scharf zu Felde. Er nannte sie Verräter" und" charakter- von den Scharfmachern ordentlich den Rücken steifen lassen; und lose Bichte", sagte, sie hätten ihr Ehrenwort gebrochen", Tarifs einschließlich einer kleinen Erhöhung des bei der hier dabei kämpfen die Steinmezen nur um Anerkennung des alten bezeichnete die Bewilligung der Gesellenforderungen als ber- herrschenden Affordarbeit wenig in Betracht kommenden Stundenlohnes. räterische Handlungsweise" und drohte den Meistern, daß zu diesen Bedingungen arbeiten jezt 90 Mann; nur noch 20 Geihnen, falls sie bei der Bewilligung der Forderungen be- hilfen sind zu unterstüßen. Die arbeitenden Kollegen zahlen 10 Proz. harren, der Kredit entzogen und die Lieferung von Hefe ver- ihres Lohnes an den Lokalfonds. hindert werden würde.
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Die Tatsache, daß jemand, der wegen Streifvergehens verurteilt ist, begnadigt wird, steht einzig da. Es müssen
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Aus Induftrie und Handel.
Stimmungsmache.
In den letzten Tagen machten wieder einige sehr optimistisch
gehaltene Marktberichte aus der Eisen- und Kohlenindustrie die Nunde Durch den Preßwald, darunter auch die folgende:
Stahlwerksverband. Wie uns von maßgebender Seite mitgeteilt wird, hat sich in der letzten Zeit die Lage im Stahlwerksberband gebessert. Vor allem ist der Abruf von Formeisen im Inlande lebhafter geworden, ebenso kann eine Belebung des Exports festgestellt werden. Auch das Auslandsgeschäft in Eisenbahnmaterial verlief günstiger. Unter anderem haben die südamerikanischen Staaten Argentinien , Brasilien und Chile nennens werte Aufträge auf Schienen überwiesen, belangreiche Objekte sind noch in der Schwebe. Der Halbzeugmarkt liegt im Inlande so wohl als auch im Auslande befriedigend. Diese Besserung der Marktlage wird auch in der am 24. d. M. stattfindenden Mitgliederversammlung zum Ausdruck kommen. Sonst stehen auf der Tagesordnung nur geschäftliche Angelegenheiten."
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Guten ein bißchen viel auf einmal, und das zu einer Zeit, wo sich Spöttisch bemerkt dazu die Rh.- Westf. 3tg.":" Das ist des die Werke nur unter Zuhilfenahme von Feierschichten über Wasser halten können. Die Mitteilung ist deshalb auch nicht mit Unrecht schon als„ Stimmungsmache" gekennzeichnet worden. Die maß gebende Seite fann aber nur der Stahlwerksverband selbst sein. Es ist scheinbar sein spezielles Mißgeschick, daß er mit seinen Veröffentlichungen kein Glück hat." Wie ungeniert gefabelt wird, dafür liefert der„ Börsen- Courier"
in ſeiner Freitagabendausgabe ein Bröbchen. Da lieſt man zunächſt folgende Privat- Depesche" aus Köln :
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Meldungen aus dem westfälischen Kohlenrevier zufolge be ginnt sich der Kohlenabsatz zu heben; auf der Zeche Neumühl fährt Sonnabend abend ein Teil der Frühschicht wieder an, um bis früh Sonntags Kohlen zu fördern. Auch der Koksversand nimmt zu. Es ist bereits mit dem Verladen des auf Lager getippten Rots begonnen."
Bon prinzipieller Bedeutung in bezug auf den Tarifvertrag also wohl besondere Gründe sein, welche den Justizminister ist ein Urteil des Gewerbegerichts München . Ein Schriftveranlaßten, das Gnadengesuch beim Raiser zu befürworten. feger nahm in einer Buchdruderei Kondition an, über die wegen War das Bergehen Schmidts vielleicht so gering, daß dem Nichtanerkennung eines vom Schiedsgericht der Buchdrucker erJustizminister deshalb die verhängte Strafe zu hart erschien? lassenen Schiedsspruchs die Sperre verhängt war. Das wurde Mißt man die Handlungsweise Schmidts mit dem dem Geber, der Verbandsmitglied ist, bei der Einstellung verMaßstabe, den Staatsanwälte und Richter anzuwenden schwiegen und ihm lediglich„ tarifmäßige Bezahlung" zugesichert. pflegen, wenn sich Arbeiter in den Schlingen des§ 153 der als dem Setzer bekannt wurde, daß über das Geschäft, in dem er Gewerbeordnung gefangen haben, dann muß man sagen: die arbeitete, von den beiden Tarifkontrahenten die Sperre verhängt drei Tage Gefängnis sind eine milde Strafe. Arbeiter sind war, löste er ohne Einhaltung der gesetzlichen Kündigung das wegen viel milderer Ausdrücke gegen Streifbrecher Arbeitsverhältnis. Die Firma verklagte den Setzer auf Grund schon weit schwerer bestraft worden. Der Juſtiz- bes& 124b ber Gewerbeordnung auf eine Entschädigung. Das minister fann also bei der Befürwortung des Gnadengefuchs Gewerbegericht wies die lage to stenfällig ab. Das Gericht schwerlich angenommen haben, daß die gegen Schmidt führte in der Begründung des Urteils aus, daß das Versprechen verhängte Strafe das übliche Maß überschreite und deshalb tarifmäßiger Bezahlung" nicht in dem engen Sinne aufzufassen im Gnadenwege korrigiert werden müsse. Daß der Justiz- ist, daß nur die tariflichen Löhne bezahlt werden, sondern daß minister die Begnadigung befürwortet habe, weil der Ver- in diesem Versprechen die Versicherung enthalten ist, die Firma urteilte fein Arbeiter, sondern ein Arbeitgeber ist, darf man feieine tariftreue Firma im Sinne des deutschen ja nicht annehmen. Es bleibt also nur die Annahme übrig, Buchdrudertarifs. Da die Klägerische Firma einem auf daß der Justizminister in bezug auf den§ 153 derselben An- Grund des deutschen Buchdruckertarifs ergangenen Schiedsspruch liest man: ficht ist wie wir: Es ist eine schreiende ungerechtigkeit, daß sich nicht unterworfen hat und deshalb von beiden Tariffontrahenjemand als Vertreter einer im wirtschaftlichen Rampfe ten die Sperre verhängt wurde, hat sie sich durch das Versprechen ftehenden Partei abtrünnige Elemente, welche den Erfolg des tarifmäßiger Bezahlung" einer arglistigen Täuschung Kampfes für seine Partei in Frage stellen, mit scharfen schuldig gemacht, weil dem Beklagten dadurch die unwahre Tatsache Worten an ihre Pflicht erinnert und dabei vielleicht über die vorgespiegelt wurde, als stehe sie auf dem Boden des Tarifvertrags. Schnur haut, mit Gefängnis bestraft werden muß, sobald seine Auch darin erblickt das Gericht eine Täuschung, weil die KlagsHandlung unter den§ 153 gebracht werden kann. partei dem Beklagten die Sperre verschwiegen hat. Da fast alle Buchdrucker und auch die größte Zahl der Buchdruckereien in einem Tarifverbande stehen, mußte der flägerische Firmeninhaber wissen, daß ein organisierter Buchdrucker bei ihm nicht Arbeit nehmen darf, ohne sein ganzes weiteres Fortkommen zu er schweren.
Hat diese Ansicht den Justizminister bei der Befürwortung des Gnadengefuchs geleitet, so hat er die Streitjustiz überhaupt verurteilt. Dann aber fordert es die Konsequenz, daß diese Ansicht, die auch die unsere ist, in der Gesetzgebung und Recht sprechung zum Ausdruck komme. Es ist nicht jedermanns Sache, um Gnade zu bitten oder andere alleruntertänigst für sich bitten zu lassen. Deshalb möge der Justizminister dafür sorgen, daß der Standpunkt, den er im Falle des Obermeisters Schmidt für angemessen hielt, allgemein Geltung erlange und jedem zugute komme. Geschieht das nicht, so darf man sich nicht wundern, wenn die weitverbreitete Ansicht gestärkt wird: die preußische Justiz walte nicht ihres Amtes ohne Ansehen der Person, sie beurteilt den Arbeitgeber, der gegen§ 153 verstößt, milder als den Arbeiter, der sich des gleichen Vergehens schuldig macht, und schließlich werde das mildere Urteil gegen den Arbeitgeber durch Gnadenakte noch weiter herabgemildert.
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Husland.
In der sich dieser Depesche unmittelbar anschließenden Notiz
„ Die Absatzschwierigkeiten der fistalischen und Privatgruben an der Saar halten an. Es fällt dem Zwischenhandel außer ordentlich schwer, die ihm von den fortgesetzt auf Abnahme drängenden Gruben zur Verfügung gestellten ratierlichen Mengen unterzubringen, und nur durch Einschiebung weiterer Heierschichten dürfte es den Bergwerken gelingen, die herrschenden Schwierigfeiten zu überwinden. Denn die vorhandenen verhältnismäßig fleinen Lagerräume der Bechen find reichlich belegt."
Wir meinen: auch das ist des Guten ein bißchen biel!
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Die großindustrielle Entwickelung Schwedens . Dieser Tage ist in Schweden die offizielle Statistik über die Fabrik- und Handwerksbetriebe im Jahre 1907 erschienen. Darin findet man auch eine Darstellung der industriellen Entwickelung Schwedens in den zehn Jahren 1896-1906. Die allgemeine Tendenz zur Entwickelung der Großbetriebe trat start hervor. Das zeigt sich schon darin, daß die Zahl der Fabritbetriebe sich von 7734 auf 9587, also um 24 Broz. Zwischen dem Tischlerverband und den Tischlermeisterorgani- vermehrte, die Zahl der darin beschäftigten Arbeiter jedoch von fationen Dänemarks sind die Lohn- und Arbeitsbedingungen im rechnen alle Betriebe mit 10 und mehr Arbeitern, die Bergwerks230 117 auf 327 675, also um 42 Proz. stieg. Als Fabrikbetriebe ganzen Lande tariflich geregelt. Die Habdruper Stuhl und Hüttenbetriebe sind jedoch in die Statistik nicht aufgenommen. fabrit bei Köge auf Seeland weigert sich jedoch hartnäckig, Während die Fabritbetriebe im allgemeinen um 24 Proz. zu den in allen übrigen Stuhlfabriken durchgeführten Tarifvertrag genommen haben, beträgt die Zunahme der eigentlich großanzuerkennen, und sie kann das, weil der Christliche industriellen Betriebe mit über 100 Arbeitern 44 Proz. Ihre Zahlr dänische Gesamtverband"( Kristeligt Dansk Fälles- stieg von 507 auf 730, und die Zahl der in diesen Großbetrieben forbund") die Fabrik mit Streitbrechern versorgt. Um gegen diese beschäftigten Arbeiter stieg um 47 Broz., nämlich von 129 401 auf christliche Streitbrecherei zu protestieren, hatte der Tischlerverband 190 489. Hier ist die Entwickelung sowohl hinsichtlich der Zahl der fürzlich in Havdrup eine öffentliche Versammlung veranstaltet, und Betriebe wie hinsichtlich der darin beschäftigten Arbeiter weit stärker hier stellte es sich heraus, daß der christliche Verband die als in der Industrie im allgemeinen. Streitbrecherei systematisch betreibt und seine Mitglieder sogar noch aus der Verbandskasse dafür bezahlt. Das ist im Statut festgelegt, und zwar in diesem Paragraphen:
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An berheiratete Mitglieder, die außerhalb der Stadt die Arbeit bei einem Arbeitgeber aufnehmen, über den von anderen Gewerkschaftsorganisationen eine ungerechte Sperre berhängt ist, zahlt die Haupttasse eine 2ohnzulage bon 3 bis 5 Stronen wöchentlich auf 3 Monate."
Die Arbeiter der Siemenswerte waren am Freitag im Vergnügungspart" am Tegeler Weg in großer Zahl versammelt, Den unmitelbaren Anlaß zu der Versammlung bot die fürzlich im " Vorwärts" besprochene neue Einrichtung der Werksleitung, welche einem fleinen Teil der Arbeiter unter gewissen Voraussetzungen einen Urlaub von einer Woche gewährt. Der Referent Muschick verwies darauf, daß diese Einrichtung von dem gelben Werkverein ganz mit Unrecht als eine große soziale Errungenschaft gepriesen worden ist. Er wies nach, daß derartige Wohlfahrtseinrichtungen in Wirklichkeit nicht der Wohlfahrt der Arbeiter, sondern der Wohlfahrt des Unternehmers dienen. Die Unternehmer verfolgen mit In der Versammlung waren auch die„ Christlichen " vertreten, solchen Einrichtungen kein anderes Ziel, als die Schaffung einer und sie hatten zu ihrer Unterstützung sogar noch Leute von der genügsamen, mit allem zufriedenen Arbeiterschaft. Die sogenannten Wohlfahrtseinrichtungen sollen die Arbeiter ablenten von der Inneren Mission" mitgebracht.. Aber sie konnten nicht leugnen, Wahrnehmung ihrer Interessen in klassenbewußten Organisationen. daß jener, Sah in ihrem Statut steht und auch nach Kräften an Diese Tatsache bewies der Referent an der Hand der Leistungen gewandt wird. Was die Christlichen unter ungerechter" der Pensionskasse der Siemenswerte. Die Ausgaben, welche der Sperre verstehen, sieht man deutlich an der über die Havdruper Firma durch diese Kasse erwachsen, die Zuwendung von 450 000 M. Fabrit verhängten. Diese Sperre wird nämlich auch von den herabsetzungen, welche im letzten Jahre gemacht worden seien. Die und dadurch unterstützt, daß sie der Fabrik, die ihnen auf Grund an diefelbe, werde reichlich wieder eingebracht durch die Lohn organisierten Meistern und Stuhlfabrikanten durchaus gebilligt Affordlöhne seien um 10 bis 20 roz., in einzelnen Fällen sogar der tarifwidrigen Löhne Schmukkonkurrenz macht, den Absatz ihrer um 50 Proz. herabgesezt worden. Rechne man nur mit einem Abzuge von 10 Proz., so ergebe sich, daß die Firma bei 17 000 be- Produkte zu erschweren suchen. Die Versammlung brachte natür. schäftigten Arbeitern. und Arbeiterinnen jede Woche 34 000 M. oder lich ihren Abscheu über die organisierte christliche Streifbrecherei in einem Jahre 1700 000 M. am Lohn erspare. Unter solchen deutlich genug zum Ausdruck. Umständen könne die Firma gern 450 000 m. an die Pensionskasse zahlen. Die Einführung der Ferien kritisierte der Redner im wesentlichen mit denselben Gründen, die bereits im Vorwärts" Am 14. Juni traten sämtliche Angestellte aus faft allen dargelegt worden sind, als ein sehr zweifelhaftes, nur wenigen Arbeitern zugute kommendes Geschent. Solche Geschenke seien der Straßenbahnlinien in Petersburg in den Ausstand. Der Streit Judaslohn für den Arbeiterverrat, den die Gelben üben. Die tam für die Administration vollkommen unerwartet und war vor flaffenbewußten Arbeiter wollen feine Wohltaten und keine Almo- züglich organisiert. Schon mit Beginn dieses Jahres herrschte fen. Sie fordern gute Lohn- und Arbeitsbedingungen und menschen- unter den Straßenbahnern eine dumpfe Gärung. Der nächste Anwürdige Behandlung. Gute Verhältnisse seien in den Siemens- laß zum Streik waren die neuen Regeln, die am 14. Juni in Kraft werken schon lange nicht mehr zu finden. Eine Besserung fönne treten follten. Die Streitenden verlangen, daß diese Regeln, die nicht erwartet werden, solange sich das arbeiterschädliche Treiben eine für sie unerwünschte Arbeitseinteilung feftfeßen, aufgehoben
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Der Saatenstandsbericht des österreichisch ungarischen Acerbauministeriums für die erste Hälfte des Juni gibt eine Besserung nach den letzten Niederschlägen an, namentlich für Winterſaaten, die fräftig stehen. Später Winterroggen steht schütter, Frühsaaten da gegen gut. Man erwartet eine mittlere Kornernte.
Dem Juniheft der Monatsschrift„ Die Welt des Kaufmanns" entnehmen wir einige Daten über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark . Danach hat Dänemark in den legten Jahren durchschnittlich aus Deutschland bezogen: für über 11 Millionen Kr. Galanterie- und Spielwaren, für 5 Millionen Kr. Apothekerwaren aller Art, für über 2 Millionen Kr. Instrumente, für über 2 Millionen Kr. Hopfen, für annähernd 2 Millionen Str. Balmen- und Kokosnußterne, für etwa 1 Millionen Kr. Seidenwaren, für über 1 Millionen Kr. Leder- und Fellarbeiten, für über 2 Million Kr. Parfüme u. a. m.
Auf der anderen Seite wird aber auch der deutsche Markt für dänischer Erzeugnisse nach Deutschland : im Jahre 1901 hatte diese Dänemark , namentlich für die dänische Landwirtschaft von Jahr zu Jahr unentbehrlicher. Das beweist die zunehmende Einfuhr Einfuhr einen Wert von 68 Millionen Mark, im Jahre 1906 von 128 Millionen Mart, sie hat sich also in 5 Jahren fast verdoppelt. Es gingen unter anderem nach Deutschland für über 25 Millionen Mart Pferde, für über 30 Millionen Mark Rindvieh, für über 13 Millionen Mark Butter, für fast 13 Millionen Mark Fleisch und Schmalz, für 4-5 Millionen Mark Gerste, für 12 Millionen Mark Pflastersteine. Besonders bemerkenswert ist die Einfuhr von Milch und Rahm aus Dänemart, die 1903 und 1904 erst einen Wert von 100 000 m. und 200 000 m. erreicht hatte, im Jahre 1905 aber auf 6 Millionen Mart, 1906 auf 10 Millionen Mart und 1907 auf 12 Millionen Mart gestiegen war.
der Geiben breit mache. Die freie Gewerkschaft allein ſei in der werden. Ferner berlangen fie, daß sämtliche Schaffner, Bagen. Letzte Nachrichten und Depeschen.
Lage, bessere Verhältnisse durchzusehen.
führer, Kutscher und Schlosser eine Gehaltsgulage bon 20 Proz. erhalten, und daß die Arbeit nach 10 Uhr abends als Ueberstundenarbeit betrachtet und demgemäß bezahlt werden soll.
Morbattentat.
In der Diskussion bemühte sich ein Vertreter der Gelben, Herr Ronftans, 19. Juni .( B.$.) Die 23 jährige Rosa Endrez Fichtner, seine Organisation als die wirkliche Vertretung von Arbeiterinteressen hinzustellen, was die Versammlung allerdings Die Unterhandlungen zwischen den Führern der Angestellten aus Neufrach wurde Montag früh als Leiche aus der Aach gezogen. mit ungläubigem Lächeln aufnahm. Daß in den Siemenswerken und der Administration führten zu keinem Erfolg. Die lettere Es hat sich nun herausgestellt, daß das Mädchen wahrscheinlich nicht alles so ist, wie es sein könnte, das gab selbst der Ver- erklärte, daß den Angestellten keinerlei Stonzessionen gemacht werden mit Gewalt ums Leben gebracht wurde. Am Halse der Leiche treter der Geiben zu! Das ist um so schwerwiegender, würden, und faßte den Beschluß, sämtliche Streifenden zu ent- wurden Würgespuren festgestellt. Der Dienstknecht Hermann als Herr Fichtner- wie ein anderer Redner feststellte mit lassen. Der städtische Magistrat stellte sich auf denselben Stand- Rentenberger aus Wittelhofen, der früher Liebhaber des Mädchens, Hilfe der Firma zum Vorsitzenden des Werks- punkt wie die Straßenbahnkommission und bestätigte die Entwurde unter dem Verdacht, das Mädchen ermordet zu haben, Konsumber eins gewählt worden ist, also gewiß bestrebt lassung der streitenden Angestellten. Charakteristisch für die scharf- verhaftet. ist, die Firma möglichst günstig zu beurteilen. Was Fichtner macherische Haltung des Magistrats sind die Worte des Magistrats. zum Lobe der Gelben vorbrachte. das wurde von einem im Werke mitgliedes Gantow. Er erklärte, daß an Nachgeben nicht zu denken Neapel , 19. Juni .( B. H .) Eine im Bau befindliche Fabrit beschäftigten Verbandsmitgliede durch viele Einzelheiten widerlegt. fei, weil sonst die Angestellten die Herren der Lage werden würden Insbesondere wies der Redner nach, daß Verbesserungen der Lohn- und die Stadt sich unter der beständigen Drohung eines neuen ift eingestürzt, drei Arbeiter wurden getötet, vier andere schwer und Arbeitsverhältnisse, soweit solche früher durchgeführt worden Streikes befinden werde.
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Eingestürzter Neubau.
verlegt.
Berantw. Rebatteur; Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstans Paul Singer& Co., Berlin SW.
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