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Voimm* Uletrevllifif; Berlin  , ben 21. April. Die Militärvorlage. Die militäroffiziösen Blätter loben das neue französische   Kadregesetz über den grünen Klee, um die Widerhaarigkeit des deutschen   Volks gegen die Wiilitärvorlage dafür um so härter zu verurtheilen. Nichts ist ungerechtfertigter, so führt dieFreisinnige Zeitung' aus, als die Art des Vergleiches, welcher wir im �Militär- Wochenblatt' begegnen. Dort in Frankreich   handelt es sich um ein Kadregesetz, welches an sich weder eine Vermehrung der Ausgaben noch eine Erhöhung der Friedenspräsenzstärke bezweckt. Vor dem Deutschen Reichstag dagegen handelt es sich um eine Erhöhung der Fricdenspräsenz um über 100 000 Mann mit einer dauernden Steigerung des Militär- etats um mindestens 64 Mill. Mark. Der französischen  Teputirtenkammer ist überhaupt eine ähnliche Militärvorlage wie die gegenwärtige deutsche noch niemals vorgelegt worden. JJm Jahre 1874 bezifferte die deutsche Militärverwaltung im Reichstage die französische   Friedenspräsenzstärke bereits auf 4öiZ 584 Mann. Aus dem Bericht der französischen  Budgetkommission giebt dasMilitärwochenblatt" selbst an: Es wird berechnet, daß sich 1895 im ganzen wahr- scheinlich 495 954 Mann unter der Fahne befinden. Das wäre also pro 1893 nur eine Präsenzerhöhung gegen 1874 um 43 000 Mann. In Deutschland   aber haben die früheren Militärgesetze schon die Präsenz von damals 402 000 auf jetzt 487 000, also um 85 000 Mann erhöht. Rechnet man dazu die 9000 Einjährig-Freiwilligen in Deutschland   und die Uebungen der Ersatzreserve, so ergiebt sich, daß schon ohne die neue Militärvorlage für 1893 in Deutschland   mehr Mann unter den Waffen stehen als in Frankreich  ..... Es ist bezeichnend, daß als 1837 die deutsche Präsenzstärke auf 468 000 Mann erhöht wurde, dies geschah unter Berufung darauf, daß in Frankreich   eine Erhöhung der Friedenspräsenz- stärke auf 544 000 Mann geplant werde. Statt dessen hat Frankreich  , wie oben nachgewiesen, jetzt nur 496 000 Mann unter den Waffen. In Deutschland  aber ist 1890 wiederum eine Erhöhung der Friedenspräsenz um 18 000 Mann erfolgt, und jetzt soll eine weitere Ver- stärkuntz der Friedenspräsenz um 100 000 Mann erfolgen, wesentlich unter Berufung ans Frankreich  . Da Frankreich  1887 die beabsichtigte Erhöhung der Friedenspräsenz nicht durchgeführt hat, so wäre schon aus dieser Ursache die Forderung gerechtfertigt, daß die deutsche Friedenspräsenz- stärke herabgesetzt iverde. Die in Bonn   erscheinendeDeutsche Reichs- zeitung', ein ultramontanes Blatt, daß sich durch eine nicht geringe Selbständigkeit auszeichnet gehört doch zu seinen Mitarbeitern der als geistreicher, scharfer Kritiker der bayerischen Zentrumsleute und als kenntnißreicher Sozial- Politiker wohlbekannte Dr. Ratzingen liest der Zerirrumsfraktion ivegen ihrer Fusangelei tüchtig den Text und sagt zum Schluß: Wir erwarten, daß das Zentrum gegen Freiherrn von Huene, der noch immer, wenn auch ohne von der Fraktion gedeckt zu sein, Kompromisse zu machen sucht in der Militär- vorläge mit der Regierung, energisch vorgeht." Eine recht eigenartige Mittheilung liest man in einer M ü n ch e n e r Korrespondenz derFrankfurter Zeitung  ". Da heißt es nämlich: Ein Blatt hat behauptet, zwischen der bayerischen  Regierung und der R ei ch s l e itu n g sei eine Differenz darüber entstanden, ob man nach erfolglosen Neuwahlen die Militärvorlage ohne Zustimmung des Reichstages einführen sollte. Eine besondere Mission habe die Aufgabe gehabt, Bayern   von seinem Widerslande abzubringen. Diese Mittheilung ist erfunden. Augenscheinlich ist ein derartiges Thema unter den Regierungen noch in keiner Weise berührt worden. So weit, über Neuwahlen hinaus, habe» sich die Erörterungen überhaupt noch nicht erstreckt, wahr- scheinlich sind sie überhaupt nicht einmal bei der Frage der Neuwahlen angelangt." Offenbar ist der Münchener   Berichterstatter des Frank- furter Blattes amtlichinspirirt" worden. Also die bayerische   und die Reichsreglerung habennoch nicht" über einen Verfassungsbruch, über einen Staats' streich verhandelt. Denn die Vorlage oktroyiren gegen den Willen der Volksvertretung heißt die Reichsversassung brechen.Noch in keiner Weise" bis jetzt also! Und wenn der jetzige Reichstag, wie voraussichtlich, die Vorlage ab- lehnt und das neugewählte Parlament gleichfalls? Was mitgenommen," fragte Andrej.Könnte seine Frau ihn Euch nicht geben?" Ich bat sie darum," antwortete Watajko.Sie sagte aber, daß er diese Briefe in einem Schlupfwinkel versteckt halte, den sie selbst nicht kenne." Dies war im höchsten Grade ärgerlich. Es bedeutete einen Ausschub zum mindesten von einem weiteren Tage, ein Aufschub, den sich Andrej kaum erlauben durfte, wenn er den Spionen entgehen wollte. Dann werde ich ihn im Gesängnisse aufsuchen," sagte er unter allgemeiner Bestürzung. Im Gefängniß! Bist Du von Sinnen?" rief Watajko aus. Warum nicht," sagte Andrej.Heute dürfen die politischen Verbrecher ihre wöchentlichen Besuche empfangen. Ich werde zu Warja hingehen und sie zu ihrem regel- , näßigen Besuche, den sie den Schwestern Duborow abstattet, begleiten." Du wirst aber auf der Stelle erkannt und arretirt werden," rief Gregor ans. Das ist nicht zu befürchten," sagte Andrej.Wer in aller Welt wird sich träumen lassen, mich in dem Empfangs- zimmer eines Gefängnisses zu suchen? Es sieht nur gefähr- lich aus, ohne es zu sein. Ueberdies," fügte er in ruhigem Tone zerstreut hinzu,wäre ich, selbst wenn es gefährlich wäre, doch hingegangen. Ich muß diesen Brief, bevor ich abreise, bekommen." Es mußte geschehen. Diese Botschaft von seinen todten Freunden hatte für ihn mehr als ein sentimentales Interesse. Er hatte einen unerschütterlichen Glauben, daß der Brief etwas enthielt, was ihm die Möglichkeit verschaffen könnte, einen Ausweg aus der gegenwärtig unerträglichen Wirrniß zu finden, und er war entschlossen, ihn um jeden Preis zu sehen. David schwieg. Auch er war tief erschüttert und unruhevoll; er schien ebenso begierig zu sein, Sina's Brief zu sehen, wie Andrej. Doch verband er sich mit Gregor, um Andrej abzuhalten, sich mnthwillig in den Rachen des dann? Wohin treiben wir? Die Freunde des sozialen und politischen Fortschritts müssen auf der Hut sein, die Wähler ihre Pflicht thnn, um alle Staatsstreichgelüste schon im Keime zu ersticken. Derkrumme Tüll". AuS Aachen   wird uns ge- schrieben: In Ihrer Nr. 90(Hauptblatt) bringen Sie unter der Spitzmarke:Die Militärvorlage" eine Notiz aus Tölz  , wonach alles, was kriechen kann, Soldat werden muß, auch ein hinkender Schneider. Gerade dieser letzte Fall, aber buchstäblich so, soll hiermit aus msiner Verwandtschaft konstatirt werden. Einer meiner Vettern ist Schneider; sein rechtes Bein ist etwa 3 Zentimeter kürzer als das linke. Er wurde deshalb in der Familie und von seinen Freunden von klein auf scherzweise der krumme Tüll genannt. Bei der letzten Aushebung, zu welcher er sich zum ersten Mal zu gestellen hatte, wurde er sofort zum Jnfanterie-Regiment Nr. 39 in Düsseldorf  , natürlich zur Handwerker-Kommission, bestimmt. Seine Lahmheit ist jedoch derart, daß er jedesmal zu Boden fällt, wenn er Laufschritt machen will. Wird das ein prächtiger Soldat! Der junge Mann, der sich seines Gebrechens wegen tief unglücklich fühlte, verkündet jetzt überall, ohne daß es ihm geglaubt wird, stolz, er sei nicht mehr der krumme Tüll, denn er müsse Soldat werden. Elend" undgemein" und£>err von Albedyll. Alsgemein und eines gedienten Soldaten unwürdig" bezeichnet es thatsächlich Herr von Albe- dyll, komm andirendcrGenerald es siebenten Armeekorps, wenn sich ein zu einer Hebung ein- berufener Wehrpflichtiger hinterher in öffentlichen Blättern über Soldatenmißhandlungen beschwert. Auch als Zeichen elender Gesinnung" undFeigheit" läßt der Kavalleriegeneral solche Missethat durch seine Kontrollofsiziere kennzeichnen. Die Zweifel, ob Herr von Albedyll wirklich diese Ausdrücke gebraucht hat, kann ich, so schreibt ein rheinischer Mitarbeiter derFranks. Ztg." aufdas aller- b e st i m m t e st e als unbegründet bezeichnen. So und nicht anders lautet es. Herr von Albedyll wird wahrscheinlich das Gegentheil von dem erzielen, was er beabsichtigt. So mancher Uebungspflichtige, der heute stillschweigend Mißhandlungen hinnimmt und sich scheut, den famosen militärischen Beschwerdeweg zu beschreiten, wird in Zukunft wissen, auf welche Art er seinem Herzen Luft machen kann. Herr v. Albedyll sorgt über- Haupt dafür, die Kontrollversammlungen interessant zu macheu. Im verflossenen Herbst ließ er die Bezirksoffiziere eine Rede über die Sozialdemokratie halten und alsGe- löbniß echt patriotischer Gesinnung" ein Hoch auf den Kaiser ausbringen. Diesnial ist die Rede gegen die Sozial- demokralen weggefallen und nur das Hoch auf den Kaiser übrig geblieben. Eine sehr vernünftige Verfügung hat der Herr General insofern erlassen, als er bei den Kontroll- Versammlungen im Anschluß an die Verlesung des Z 101 des Militär-Strafgesetzbuches, der über die Versammlungen Wehrpflichtiger zum Zwecke der Besprechung militärischer Angelegenheiten handelt, bemerken läßt, daß sich die Be- stimmungen dieses Paragraphen namentlich auch auf Kriegervereine bezögen. Herr v. Albedyll will, so meint ironisch unser Gewährsmann, offenbar damit verhindern, daß sich Kriegcrvereiue auf Anstiften   inaktiver Offiziere für die Militärvorlage begeistern. Wir wenigstens haben die Sache so verstanden! Zum Fall Hofmeister schreibt dieGermania  ":Daß die Sozialdemokratie in das Militär, in die Kaserne über- Haupt eingedrungen ist, kann nicht auffallen, da ja bereits viele Tausende jugendlicher Anhänger der Sozialdemokratie im Heere dienen und jedes Jahr neue eingestellt werden. Daß aber auch schon Offiziere von ihr ergriffen sein sollten, hätte bis jetzt sicher niemand vermuthet." Herr Hofmeister soll übrigens nach einer neuerlichen Meldung nicht in das Garnisonlazareth überführt, wohl aber in Untersuchung gezogen worden sein. Streiflichter ans die politische Lage. So betitelt sich ein Leitartikel derKreuz-Zeilung", worin nachgewiesen werden soll, daß viele ultramontane und deulschfrcisinnige Abgeordnete nur aus Furcht vor den Wählern gegen die Militärvorlage stimmen würden, gegen die sie selber nichts einzuwenden hätten. Man liest da:Nicht gegen die Militärvermchrung a n s i ch richtet sich die Opposition, sondern gegen die neuen Steuern, Löwen zu wagen. Er erbot sich noch einige Tage in Dubrawnik zu bleiben und den Brief nach St. Peters- bürg mitzunehmen. Doch Andrej konnte nicht da�u gebracht werden, Ver- nunft anzunehmen. Er hatte die letzten Tage in einer Atmosphäre gelebt, die von Tod und allerlei Entsetzen gesättigt war und seine Empfindung für Gefahr ab- gestumpft hatte. Es ist keine Ursache vorhanden, soviel Lärm zu machen." sagte er ungeduldig.Ich werde selbst gehen und zur rechten Zeit zurück sein, um den Zug noch benutzen zu können. Wir werden uns dort treffen." Ohne weitere Einwände abzuwarten, ging Andrej eilends hinweg, um Warja noch zu Hause anzutreffen. Zwischen zwei und vier Uhr Nachmittags dürften die politischen Gefangenen Besuche empfangen. Es war gegen halb zwei, als Andrej mit einer Tasche, die Nahrungsmittel enthielt und einigen Büchern aus der Leihbibliothek in der Hand sich dem düstern viereckigen Gebäude näherte, an das sich so viele seiner Erinnerungen knüpften. Warja ging neben ihm. Sie wußte, wie einfach das Verfahren war, das in Verbindung nüt dem Gefangenenbesuche stand, und ging bereitwilligst auf Andrej's Bitte ein. Es schien ihr ein prächtiger Spaß zu sein. AlS ihr aber jenes düstere Gebäude in Sicht kam, einige hundert Schritte von dem massiven, eisernen Thore, an dem eine be- waffnete Schildwache stand, da wurde sie von einer plötz- lichen Furcht und von Gewissensbissen ergriffen. Würde chr Begleiter, wenn er sich erst einmal innen befand, ja wieder herauskommen können? Hören Sie, Kojuckow", sagte sie.Geben Sie mir die Tasche und gehen Sie zurück. Ich fürchte, daß Ihr Scherz ein schlechtes Ende nimmt." Andrej erhob sein tief gesenktes Haupt, als ob er so- eben erwacht wäre. Was sein niuß, muß sein" führte er zerstreut einen fatalistischen, russischen Spruch an. (Fortsetzung folgt.) welche sie in ihrem Gefolge hat. Der allgemeine Nothstand dewirkte diese ablehnende Haltung. Be- sonders leidet die Landwirthschast, und die Wähler urtheilen wie seiner Zeit in derKreuz-Zeitung  " bc- richtet nach Art jener sauerländischen Bauern, daß sie an eine Hebung ihres Gewerbes nicht glauben, wohl aber an neue Steuern. Sie denken also: Besser bekommen wir es doch nicht, da wollen wir wenigstens sorgen, daß wir nicht mehr zu zahlen brauchen." Und deshalb wählen sie Oppositionsmänncr." Das Argument, ein verlorener Krieg würde weit mehr kosten, als die Vorlage, wirke nur auf die besitzenden Klassen. Dem Leitartikler derKreuz-Zeitung  " wurde, so erzählt er, an verschiedenen Stellen von Bauern und kleinen Geschäftsleuten dieselbe Antwort:Uns können die Frau- zosen und Russen nichts nehmen, denn wir haben s e l b st nichts;" oder:wir sind so wie so p l e i t e." Wenn die Leute über ihre N o t h l a g e er bittert sind, sich vielleicht sogar in halber Verzweiflung be- finden, sind sie für solche Gründe nicht empfänglich. Nur bei den Reichen, bei denen, die wirklich etwas zu verlieren haben, macht man damit Eindruck." Für uns ist diese Ausführung deshalb von Interesse, ivcil hier offen der allgemeine Roth   st and und dessen Einfluß aus die politische Aufrüttelung und Selbständigkeit der Massen nicht unzutreffend beurtheilt wird. Daß aber die Junker als Nutzgenießer der Schutzzöllnerei, der Branntweinsteuerwirthschaft, der Ausfuhrprämie und als kapitalistische Grundbesitzer diesen Nothstand mit herbei- führen und befördern, darüber schweigt des Hammerstein's Höflichkeit. Immer tiefer wird die breite Schicht des Klein- bürgerthums, der Handwerker, kleinen Geschäftstreibendcu, Bauern durch die gesellschaftlichen und politischen Miß- stände aufgewühlt, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie der Sozialdemokratie anheimfallen. Jedensali; wollen sie keine neuen Steuerlasten, sie wollen aber auch keine Heeresvermehrung: wie z. B. die Bauernschaft durch den langen Militärdienst geschädigt wird, ist bekannt. Aus dem Abgeordnetenhause. Die Abgeordneten Kelch und T s ch o ck e(Breslau  ) haben zu der zweiten Berathuug des Entwurfs eines Kommunalabgaben-Gesetzes den Antrag eingebracht, das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Dem 2. Absatz des Z 8 folgenden 3. Satz hinzu- zufügen: In denjenigen Städten, in denen die Scklachtsteuer nach Maßgabe des Gesetzes vom. Mai 1873(Gesetzsammlung Seite 222) forterhoden wird(I 10 Absatz 2), dürfen die Be­nutzungsgebühren nur bis zu einer solchen Höhe erhoben werden. daß durch ihr jährliches Auskommen außer den Unterhaltungs- und Betriebskosten ein Betrag von 5 pCt. des Anlagekapitals und der Entschädigungssumme gedeckt werden. Hoensbroech  . DieGermania  " führt bewegliche Klagen über den Austritt Hoensbroech's, ver ein tapferer Vorkämpfer des Jesuitenordens gewesen sei. Sie führt als Schriften des H. au:Warum sollen die Jesuiten   nicht zurückkehren?"(Freiburg  , Herder),Die Preußischen Jahr- bücher, Professor Adolf Harnack   und die Jesuiten  . Ein Wort zur Abwehr."(Berlin  , Germania  ),Professor Dr. Paul Tschackert   und die authentischen Gesetze der Jesuiten  ." (Berlin  , Germania  ). Auch ein eifriger Mitarbeiter des Berliner   Zentrnmsvlattes war der Ex-Jesuit.Wir hoffen," schreibt dieGermania  ",die Katholiken nehmen sich im Gebete ihres so hochverdienten und jetzt so beklagenswerthen Mitbruders eifrig an." Sobald die in denPreußischen Jahrbüchern" demnächst erscheinende Darlegung H.'s er­scheint, werden wir unsere Leser über de» Sachverhalt unterrichten. Nochmals Herr Hitze. In Münster   i. Wests, wird bald der Professor der Pastoraltheologie über Sozial- Politik lesen. Wir haben zu dieser Thatsache sachlich Stellung genommen, dadurch aber den Zorn der K ö l n. Volks-Zeitung" hervorgerufen, die in einem langen Leitartikel über unsere kurze Betrachtung Klage führt. Wir freuen uns, aus dem Kölnischen Zcntrumsolatte zu er- fahren, daß Herr Hitzezweifellos der ausgezeichnetste Sozialpolitiker des Deutschen Reichstages" ist; bei der lln- befangenheit des Organs, worin dieses Lob gezollt wird, wagen wir natürlich nicht zu widersprechen. Eine un- gerechtfertigte Unterstellung aber ist es, wenn dieKöln  . Volks-Zeitung" ihre Leser glauben machen will, wir hätten Herrn Hitze's Ehrenhaftigkeit irgendwie angeziveifelt. Wir haben nur festgestellt, daß nach unserer Ansicht Herr Hitze einem Sozialpolitiker vom Range eines Karl von Vogelsang   nicht die Schuhriemen auf- zulösen werth ist. Daß wir den wackeren Ideologen des Katholizismus auch als einen persönlich ehrenfesten Mann charakterisirten, versteht sich: eine Spitze gegen Herrn Hitze sucht ein Unbefangener nr unseren Worten aber vergebens. Mit um so größerem Rechte könnten wir gegen die Kölnische Volkszeitung" den Vorwurf erheben, daß sie in ihrer Auseinandersetzung auf das Gebiet des Persönlichen unschicklich hinübergreise. Dieser Vorwurf trifft sie oder ihren Mitarbeiter, den wir wohl in parlamentarischen Kreisen und etwa unter den geistlichen Streitern für Wahrheit und Freiheit zu suchen haben. Für die letzte Vermuthung spricht jene allumfassende christliche Liebe, womit der Leit- artikler derKölnischen Volkszeitung" dasunabhängige" Geschwätz über sozialdemokratische Redaktionsgehälter sich zu eigen macht. Nun, es ist ein kühnes Unterfangen, einen Gelehrten wie Vogelsang in Einen: Athem zu nennen mit Herrn Hitze, dessen Broschürchen wohl die Pastoralthcologen, keinesfalls aber Oekonomen von Fach ernst nehmen mögen. T.'.n Sachkundigen braucht die publizistische und sozialpolitisch- praktische Bedeutung des österreichischen Forschers nicht erst dargelegt zu werden. Die von Vogelsang geleiteteOester- reichische Monatsschrift für christliche Sozialreform" war eine Fachzeitschrift   ersten Ranges, und die Verdienste Vogel- sang's um denArbeiterschtttz(Maximalarbeits- tag u. f. w.) in Oesterreich   sind gleichfalls bekannt genug. Aber auch an D e c u r t i u s ragt Herr Hitze, daS be- tonen wir nochmals, nicht heran. Tecurtius treibt keine schivächlicheSozialreform" im Stile Hitze's, eine Politik, die im A r b e i t e r t r u tz der Gewerbenovelle gipfelt und mit der Politik der breiten, u n g e s ch m ä l z t e n B e t t e l s u p p e n den Heißhunger der Arbeiter nach positiver Sozialpolitik zu stillen sucht. Herr Hitze hat ja zugegeben, daß er Verfasser des in München  -Gladbach erschienenen Buches ist:Das häus- l i ch e G l ü ck." In dieser werden u. a. auch Rezepte an- gegeben für Herrichtung von MittagSmahlzeiten, die pro