Nr. 204.
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26. Jahrg.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Die Wahrheitsliebe
des Ifr. Gompers.
Donnerstag, den 2. September 1909.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
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der Vereinigten Staaten sind. Bürger tann Wiederaufnahme der Arbeit mit dem besten oder schlechtesten Willen aber nur werden, wer mindestens fünf Jahre nicht mehr aufrecht erhalten, und wartet nun auf die neuesten in den Vereinigten Staaten ansässig ist. Neuigkeiten, die der kritische" Montag bringen soll. Noch niederträchtiger ist die weitere Bedingung, daß Aus einer Reihe von Orten liegen bereits Proteste gegen die der um Aufnahme nachsuchende Kandidat Beschäftigung von den Regierungs- und Polizeibehörden angegebenen Zahlen der in einem von der Union tontrollierten Eta- durch den Großstreit und die Aussperrung Arbeitslosen" vor. Co Von unserem amerikanischen Sorrespondenten wird uns blissement haben muß. Aber keine Fabrik oder u. a. aus Norrköping , wo die offizielle Berechnung die Zahl unterm 21. Auguft aus New York geschrieben: tein Etablissement darf den Mann beschäftigen, von etwas über 8000 angibt, das Streiffomitee aber über 11 000 Der Vortrag, den Mr. Samuel Gompers am 31. Juli solange er nicht Mitglied feiner Gewerkschaft gezählt hat. Jedenfalls hat hier die Behörde nach bekanntem im Berliner Gewerkschaftshaus über„ Die gewerkschaftliche Be- ist. So wird der Arbeiter von der Arbeiterorganisation zum Muster einige 3000 toährend des Kampfes Entlassene" nicht mehr wegung diesseits und jenseits des Ozeans" hielt, wäre feiner Narren gehalten. Und angesichts all dieser Tatsachen flunkert als streikend oder ausgesperrt mitgezählt, um der Deffentlichkeit im Erwiderung wert, wenn das Publikum, vor dem Mr. Gompers Gompers den Berlinern vor, daß die amerikanischen Gewerk- Sinne der Arbeitgeber ein recht beruhigendes Bild zu geben. Norrgesprochen oder das durch die Presse Kenntnis von seinem schaften auf die Organisierung aller Arbeiter hinarbeiten! töping ist eine Fabrikstadt von 45 000 Einwohnern. Die Polizei Speech erhalten hat, über die tatsächlichen Verhältnisse Die Ableugnungsversuche Gompers betreffs die Bereißt dort auf höheren Befehl alle Plakatanschläge herunter, in unterrichtet und dadurch in der Lage wäre, Wahrheit handlung der Einwanderer auf Ellis Jsland, wie denen die Streifenden zum Ausharren ermahnt werden. Die Textilvon Gomperscher Dichtung zu unterscheiden. Mr. Gompers ich sie in einer vor Wochen im Vorwärts" veröffentlichten fabrikanten haben sich auf Hausagitation verlegt, um Arbeitswillige, spekulierte in Berlin , wie er es hier seit Jahren Korrespondenz geschildert habe, hat der ,, Vorwärts" an der Hand Heranzuholen. Dabei geht es sicherlich nicht ohne„ Drohung" im und leider mit Erfolg auf die Leicht- späterer Berichte der New Yorker Volkszeitung" bereits Sinne des Derkarpsgesetzes ab, aber dieses Klassengeses gilt gläubigkeit und Oberflächlichkeit seiner Zuhörer und suchte energisch zurückgewiesen. Es erübrigt sich deshalb, weiter natürlich in der Praris nicht für die Unternehmer. Die durch die ihm eigenen Fluntereien und bombastischen Redens- darauf einzugehen. Und die Richtigkeit der an meine Kor- Tertilarbeiter und-Arbeiterinnen gehören bekanntlich zu arten über unangenehme Tatsachen wegzujonglieren. Bei respondenz( The Land of the Free") geknüpfte Bemerkung denen, die auf den ersten Schub am 26. Juli auss diesen Jougleurkunststücken hat da Mr. Gompers den Ber - über die einwandererfeindlichen Beschlüsse der Kongresse der gesperrt wurden." Das hindert die Textilharone natürlich linern so viele Unwahrheiten erzählt, daß es unmöglich ist, Federation of Labor hat Mr. Gompers ja nicht abzustreiten auch nicht in dem Versuch, sie ohne Aufhebung der Ausim engen Rahmen einer Erwiderung auf alle einzugehen und gewagt. sperrung wieder in die Betriebe zu locken. Aber der Versuch schlägt zu widerlegen. Nur einzelne Punkte des Gompersschen Geredes, so weit sie sich auf rein gewerkschaftliche oder Organisationsfragen und auf gewerkschaftliche Errungenschaften beziehen, will ich herausgreifen.
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Nun noch ein Wort über die Inschußnahme des Gompers feht. Auch die Arbeiterschaft Norrköpings und der Textilindustrie durch den Genossen Legien. Hätte Genosse Legien das in steht fest im Kampfe. Mögen die Herren die Aussperrung aufheben, Millionen von Exemplaren verbreitete Manifest zur vor- dann wird sich die Sache regeln lassen. jährigen Präsidentschaftswahl und die von Gompers ge- Zu den Vermittelungsbestrebungen des StadtWir haben nicht nur Erfolge errungen, sondern auch haltenen Reden bei den Banketten der eingangs erwähnten notars Cederborg berichtigt dieser, daß die Regierung auf verstanden, sie in schwerer Zeit festzuhalten. Als die Börsen Civic Federation gelesen, dann hätte er wohl anders ge- feinen eigenen Wunsch seinen Borschlag auf Einleitung einer panit ausbrach und ihr die wirtschaftliche Strife folgte, da sprochen. In dem Manifest wird die Arbeiterschaft auf- Vermittelung nicht veröffentlicht habe, daß der Expeditionschef des ivarnten wir die Unternehmer vor einer Herabſegung der gefordert, ihre Freunde( die Demokraten) zu unterstützen und Zivilministers dem Vertreter von„ Dagens Nyheter " gegenüber seinen Löhne und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Wir ihre Feinde( die Republikaner und Sozialisten[!]) zu Borschlag auch mit erwähnt habe, und zwar in den Worten, daß sagten ihnen, wir würden uns jedem Versuch der Ver- bestrafen. Und in seinen Bankettreden( und auch in Programmi - Vermittelungsgesuche vorlägen von den Frauen, von Gudmundra, schlechterung energisch widersetzen. Die Unternehmer reden auf Kongressen der Federation of Labor) hat Gompers von einem Arbeiter sowie noch von jemand anders". haben infolgedessen nicht gewagt, den Arbeitern Ver- Dugende Male wiederholt, daß nicht die Beseitigung Dieser gewiffe jemand anders" war eben der von der Regierung schlechterungen zu bieten. Das kann ich mit Genugtuung des Kapitalismus in feinen Absichten liegt, für den Großstreit besonders bestellte Vermittelungsmann Stadtsagen." Also sprach Gompers nach dem am 4. Auguft sondern die Erzielung der Harmonie zwischen notar Cederborg. Fein ist die Redewendung ja nicht, aber der im Vorwärts" veröffentlichten Versammlungsbericht. Eine Sapital und Arbeit und die Sicherung eines anständigen Stadtnotar hat nichts daran auszusetzen, weil er selbst den Wunsch größere Windbeutelei und eine schlimmere Verdrehung der( fair) Anteils des Arbeiters an seinem Produkt, ein Programm, nach Geheimhaltung seiner Aktion geäußert hatte. Tatsachen ist nicht denkbar. Denn die Löhne wurden das sich weder hier bewährt hat, noch von den deutschen im ganzen Lande herabgesett, namentlich aber im Gewerkschaften nachgeahmt werden dürfte. Baugewerbe, wo ganz enorme Lohnkürzungen gang und gäbe waren. An Tarifabmachungen kehrten sich die Unternehmer
C. M.
heutigen Zeit kein Beweis
Eine Privatdepesche meldet uns von der Lage in Schweden heute folgendes:
Stockholm , den 1. September. Auf einem sich eines enormen Befuches erfreuenden Massenmeeting übte heute Genosse Branting scharfe Kritik an der Haltung der Regierung sowie an der Schwäche der liberalen Bourgeoisie. Lindqvist, der Vorsitzende der gewerkschaftlichen Landesorganisation betonte, daß die von den Arbeitern durch ihren entschlossenen Kampf bereits gewonnene Position nicht mehr zu erschüttern ist. Er ermahnte die Arbeiter zu der gleichen zähen Ausdauer wie bisher, bis eine die Arbeiterschaft zufriedenstellende Lösung getroffen werden könne. Lindqvist sprach die Hoffnung aus, daß eine solche Vereinbarung bald getroffen werde. Vorbereitende Verhandlungen finden bereits statt.
Katholikentag.
3. Verhandlungstag.
Die gestern morgen abgehaltene
Allgemeines Interesse fann nur die Annahme des folgenden auf die konfessionelle Volksschule bezüglichen Antrages beanspruchen:
,, teine Verschlechterungen zu bieten wagten", wie Gompers fagt, haben sie solche allenthalben vorgenommen, ohne daß bon den Leitern der Gewerkschaften auch nur der geringste Widerstandsversuch gemacht worden wäre. Daß Gompers wegen seiner mannigfachen Beziehungen zu Für die Arbeiterschaft und ihren von der Unternehmerpresse ja den Kapitalisten, so als Vizepräsident der Civic Federation, schon lange totgefagten Massenstreit sollte der heutige Tag wieder wo er im Verein mit den schlimmsten Arbeiterfeinden des einmal ein kritischer sein. Die Unternehmerpresse weiß denn auch Landes die Harmonie zwischen Sapital und Arbeit herzustellen schon zu berichten, daß hier in der Hauptstadt in mehreren Besucht, ein vielbeschäftigter Mann ist, weiß ich ja sehr wohl, trieben die Arbeit wieder aufgenommen sei, z. B., daß bei Rörstrand aber nichtsdestoweniger sollte er doch noch etwas Muße finden, fast die Hälfte des Personals wieder angefangen habe. Ich begab um Gewerkschaftsblätter zu lesen und sich beispielsweise aus mich heute nachmittag nach dieser größten Borzellanfabrit, um dem„ Carpenter", dem Fachblatt der Tischler, Bautischler und wieder einmal eine dieser vielen Unternehmernachrichten von der Zimmerleute zu orientieren, daß im Frühjahr dieses Jahres Arbeitsaufnahme zu prüfen. Es waren dort einige hundert in Brooklyn und Queens ( zwei Boroughs der Stadt New Streifende, Arbeiter und Arbeiterinnen, auf der Straße, dazwischen York ) etliche Tausend Bautischler streiften, um die während ungefähr zehn Polizisten, die, wenn sich irgendwo Gruppen bildeten, der Krise von den Unternehmern vorgenommenen Lohn- zum Weitergehen aufforderten. Von den vielen Schornsteinen britte geschlossene Bersammlung reduktionen( bis 50 Pro 3.) rückgängig zu machen und die der Fabrit rauchte einer. Es braucht das in der bietet wenig Bemerkenswertes. Beraten wurde über eine lange Neihe frühere Lohnstala wieder zu erlangen. zu fein, daß gearbeitet wird, verschiedener Anträge der Ausschüsse, betreffend die Unterstützung der ,, Wir sind bestrebt, alle Arbeiter in die Organisation zu wenn ein Fabrikschornstein raucht. Manche Unternehmer Antialkoholbewegung, die Pflege, christlicher Bildung", die Verbreitung bringen, denn wir wissen, daß das die Voraussetzung aller lassen Feuer anmachen, nur damit's raucht und die Welt sogenannter volkstümlicher Schriften, den Kampf gegen die UnsittlichErfolge ist.... Jeder, der als Einwanderer nach Amerika glauben soll, daß wieder gearbeitet wird. Db heute bei teit, die Forderung streng tonfessioneller Vollsschulen, die Fürsorges tommt und sich als Mitglied einer Gewerkschaft legitimieren Rörstrand wirklich produziert wurde, ist zweifelhaft, aber Arbeits- tätigkeit für verwahrloste und verwaiste Kinder usw. fann, wird in unsere Gewerkschaften aufgenommen." Nach willige waren gekommen. Ich fragte einige Streikende, wieviel diesen Worten Gompers ' zu urteilen, richtet die Am. Federation Arbeitswillige in der Fabrik wären und man meinte, es feien wohl of Labor ihr Hauptaugenmerk auf die Organisierung aller hundert. Um 6 Uhr sollte Feierabend sein nach der bisherigen OrdArbeiter. In Wirklichkeit richtet sich das Streben der amerika- nung. Aber es war eben 3 Uhr, da kamen die Arbeitswilligen schon nischen Gewerkschaften auf die Gründung einer Kaste. Ihre heraus. Meist Mädchen und Frauen waren es, dazwischen einige Grundsäße sind rein zünftlerische. Der Organisierung aller ältere Männer Wertführer und Vorgesette- Arbeiter eines bestimmten Gewerkes stehen schon die hohen im ganzen sicherlich kaum hundert Personen. Die Fabrit Aufnahmegebühren für die Erwerbung der Mitgliedschaft im Wege. beschäftigt aber in normalen Zeiten über tausend Menschen! Und diese Aufnahmegebühren haben auch Statt der Hälfte waren es also taum ein Zehntel, die anjene zu entrichten, die sich als Mitglieder gefangen hatten, und ob die Fabrik mit so wenigen, meist weib. deutscher, französischer, österreichischer usw. lichen Arbeitskräften überhaupt produzieren kann, ist mindestens Gewerkschaften legitimieren tönnen. Wie hoch zweifelhaft. Die Streifenden auf der Straße begnügten sich damit, sind nun diese Aufnahmegebühren? Bei dem Verband der die Streifenden anzuschauen und verhielten sich völlig ruhig. ,, Carpenters u. Joiners"( Tischler, Bautischler und Zimmer- Der nicht weit davon entfernt liegende Großbetrieb des„ Atlas", leute) betragen sie zum mindesten 10 Dollar, können aber Maschinen- und Lokomotivenfabrik, ruht noch gänzlich. Man hört von den Ortsorganisationen nach Belieben erhöht werden; so teine Maschine geben, keinen Hammerschlag, sieht keinen Arbeiter. beträgt in New Yort beziehungsweise Brooklyn die Gebühr So ungefähr sieht es überall aus. Entweder liegen die Betriebe 20 Dollar( 80 Mark). Wer Mitglied der hiesigen Musiker- jetzt noch, wie vor nunmehr fast vier Wochen, gänzlich still, oder gewerkschaft werden will, hat 100 Dollar zu entrichten. man macht wieder einmal den Versuch, in Gang zu kommen, kann An einen Parteigenossen aus Deutschland , der mit einem Mit- aber lange nicht die genügende Zahl von Arbeitswilligen herangliedsbuche des deutschen Glasarbeiterverbandes zureiste und holen, trotz aller Drohungen und Versprechungen. Das Fazit des um Aufnahme in den hiesigen Glasarbeiterverband nachsuchte, kritischen" Tages ist, daß der Massenstreit fortdauert, wurde das Anfinnen gestellt, etliche hundert Dollars und zwar so lange, bis das Unternehmertum zeigt, daß es aufals Aufnahmegebühr zu zahlen. Zahlstellen anderer Ver- richtig den Arbeitsfrieden will, auf bernünftiger und bände wenden ein noch praktischeres Mittel an, um die Kon- sicherer Grundlage, und nicht die Verskavung der furrenz aus ihrem Zunftkreis fernzuhalten. Sie beschließen, daß Arbeiterklasse.
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auf die Dauer von so und so vielen Wochen oder„ Stockholms Dagsblad" hat übrigens wieder einmal alen Monaten Mitgliederaufnahmen überhaupt nicht mehr voll- wäsche vorgenommen. Statt eines der aus den Fenstern zogen werden! Wieder andere Gewerkschaften nehmen nur hängenden bemalten Laken ist ein reines gekommen. Offenbar Arbeiter des betreffenden Gewerbes auf, die Bürger fonnte man die an derselben Stelle ausgehängten Nachrichten über
" Die Generalversammlung der deutschen Katholiken erklärt bezüglich der Volksschulen: 1. Der katholischen Kirche muß, abgesehen von dem selbstverständlich ihr ausschließlich zustehenden Recht, den Religionsunterricht zu erteilen und dessen Erteilung zu überwachen, derjenige Einfluß auf das Schul- und Erziehungswefen gewährt werden, dessen sie zur Erfüllung ihres göttlichen Auftrages die Völker zu lehren und zu erziehen bedarf. Ins besondere muß verlangt werden, daß das Recht der Kirche auf Ueberwachung der gesamten religiös- sitt. lichen Erziehung durch eine entsprechende Teilnahme an der Schulaufsicht gesetzlich gewähr. leistet wird. Auf das entschiedenste muß die Erteilung des Religionsunterrichts in der Volksschule in der Muttersprache berlangt werden. Anderenfalls ist der Erfolg des Unterrichts in Frage gestellt, was sowohl im Interesse der Religion und Sittlichkeit wie der Heranbildung treuer Mitglieder der Kirche und guter Bürger des Staates tief zu bedauern ist. 2. Es ist ernste Pflicht aller katholischen Kreise, für die Forderung kon fessioneller Schulen und Erziehungsanstalten einzutreten. 3. Dieser Pflicht haben Eltern, Lehrmeister und Arbeitgeber dadurch zu entsprechen, daß sie für die Schulpflichtigen möglichst nur solche Unterrichts- und Erziehungsanstalten wählen, die eine religiöse Erziehung in katholisch- kirchlichem Sinne gewährleisten. 4. Die Katholiken werden aufgefordert, angesichts der durch die neuere Gesetzgebung den Ge ameinden eingeräumten Rechte und Pflichten betreffs der Schulunterhaltung dafür zu sorgen, daß die Gemeinde- und sonstigen Selbstverwaltungsorgane nur mit Männern besett werden, die die Aufrechterhaltung und Förde. rung tonfessioneller Schuleinrichtungen verbürgen. 5. Da für die Erziehung der Kinder in katholisch