Debatte drehte sich um die Frage, ob die Regierung dieTerritorialarmee benutzen könnte. Streiks zu unter-drücken. Bei der Beratung im Unterhause haben die Ar-beiterabgcordneten oft über diesen Punkt Fragen an den Kriegs-minister gestellt, der zur Antwort gab, datz die Territorial-armee nie zu derartigen Zwecken requiriert werden würde.Ben Till et behauptete, der Kriegsminister sei einLügner, wie überhaupt alle Minister Lügner seien. Der Vor-sitzende Shackleton hielt diesen Ausdruck für unparlamentarischund meinte, man dürfe abwesende Personen, mögen sieMinister oder sonst was sein, nicht mit derartigen Ausdrückenbeleidigen.Der Kongreß nahm sodann eine Resolution an, die demrussischen Volke die Sympathie der britischen Arbeiterausspricht und die Entente mit der russischen Regierung der-dauimt.politische(leberliedt.Berlin, den 10. September 1309.Die Folgen der Tabaksteuer.Auch im Rheinlande haben die Tabakarbeitcr unter denFolgen der 40prozentigen Wertsteuer schwer zu leiden. GrößereArbeiterentlassungen haben in Aachen, Emmerich,Geldern, Kaldenkirchen. Köln, Kreuznach undOberhausen stattgefunden. Die Zahl der Entlassenen istniit 1000 kaum zu hoch gegriffen. Hierzu konimen Betriebs-einstellungen auf längere Zeit außer in dengenannten Städten in folgenden Orten: Anholt, Dülken.Goch. M.- Gladbach, Rees, Rheydt, Wesel. Eskommt noch hinzu, daß in den meisten anderen Betrieben nuran mehreren Tagen der Woche oder bei sehr verkürzter Arbeits-zeit oder mit verminderter Arbeitsmenge gearbeitet wird.Ferner sind auch Verschlechterungen des Arbeits-Verhältnisses, insbesondere durch Lohnabzüge,eingetreten, so bei den Firmen: Franken in Aachen,Baasen in Lank bei Krefeld und Haarburger inDüsseldorf. Und alles dies gibt noch kein vollständiges Bildvon dem ganzen Jammer, den der Schnapsblock über dieTabakarbeitcr gebracht hat, denn aus einer ganzen Reihe vonOrten des Rheinlandes, in denen keine gewerkschaftlichenOrganisationen bestehen, sind Berichte nicht eingegangen.Wirkungen des Pluralwahlrechts in der sächfischenHauptstadt.Nach einer Veröffentlichung der Dresdener Amtsblätter gibt esin Dresden zusammen 75 387 Landtagswähler mit 171 574 Stimmen.Davon haben 19 318 Wähler vier, 8780 drei, 18 273 zwei, und23 016 eine Stimme. Die vierstimmigen Wähler verfügen also über73 672 Stimmen, die dreistimmigen über 26 340 Stimmen, diezweistimmigen über 36 546 Stimmen. Die drei- und vierstimmigmWähler haben insgesamt 106 012, die zwei- und einstimmigen 65 562Stimmen. In den einzelnen Kreisen stelltsich das Berhälwis wiefolgt:12 783 Wähler 24 563 StimmenDie Stimme» der drei« und vierstimmigen Wähler erdrückenfast überall die der ein- und zweistimmigen. Nur im fünften undsiebenten Kreise, in denen die Genossen Schulze- Cossebaude undWirth kandidieren, ist das Verhältnis etwas günstiger, worausfreilich noch nicht zu schließen ist, daß in Dresden mit seiner großenArbeiterzahl auch nur ein Arbeitervertreter unter diesem tollenWahlsystem gewählt werden wird:..«Dresden, 10. September.(W. T. B.) Als Termin für dieallgemeinen Wahlen für die Zweite Ständekammer, diezum erstenmal nach dem neuen geheimen, direkten Plural-system stattfinden, ist der 21. O k t o b e r in Aussicht ge-uommen.Nach einer weiteren Meldung aus Dresden soll der Landtagzum 9. November einberufen werden.Tie Reichstagsersastwahl in Koblenz-St. Goar.Oblvohl der vorwiegend ländliche NeichstagSwahlkreiS Koblenz-St. Goar zu dem bombensicheren Besitz des Zentrums gehört, habenunsere Parteigenossen dort zu der am 14. September stattfindendenWahl eine überaus emsige Agitation entfaltet, während die„Liberalen" sich nicht«nmal zur Benennung eines Zähl-kandidaten gemüßigt jähen. Unsere Genossen haben dem zentriiin»lichen Senatspräsidenten SS eil st ein den GelverkschaftssckretärAugust Haas-Köln entgegengestellt. Obwohl nun dem Zentrumin diesem erzkatholischcn Wahlkreise alle erdenklichen Hilfs-mittel zur Verfügung stehen, bekämpft es die in Koblcnz-St. Goarnur schwach organisierte Sozialdemokratie in der schofelsten Weise.ES ist unglaublich, was die Zentrunisagitatoreu in de» versanun-lu»gen unter Ausschluß der Dislussion an Lügen und Beschimpfungender Sozialdemokratie aufbieten. Aber auf diese ihre alterprobtenKampfmittel beschränken sie sich nicht: Man nimmt die Kanzelzu Hilfe, um vor dem Besuch der sozialdemokratischen versanun-lungen zu warnen. Der Zentrumsabgeordnete Bitter hat es ja inKoblenzausdrücklich bestätigt, daß die Zemrumspartei zerschmettert wäre, wennihr die katholische Geistlichkeit nicht die Wahl-a g i t a t i o n machte. Unseren Genossen waren mit größtem Eiferdiever sammlungslokale abgetrieben, und auf diesemGebiete erhält das Zentrum Beistand von den Behörden. Als z. B.in P f a f s e n d o r f bei Koblenz in Ermangelung eines Saales eineVersammlung unter freiem Himmel stattfinden sollte, wurde die Ge-nehmigung mit der.Begründung" verweigert, daß eine„ungeheureMenschenmenge" zusammen kommen.könnt e", mit welcher„Begründung" natürlich jede Versammlung unter freiem Himmelunmöglich gemacht werden kann. So unglaublich es klingen mag:Der L a n d r a t des Kreises Koblenz hat sich diesem mit dem Gesetzin Widerspruch stehenden Bescheid angeschlossen.Neuwahl i» Eisenach-Dermbach.Durch die Mandatsniederlegung Schucksist eine Neuwahl für den Wahlkreis Eisenach-Dermbach not-wendig geworden.Schock tvurde 1907 in der Stichwahl mit 9834Stimmen gewählt gegen Genossen Leber, der 9509 Stimmenerhalten hatte. Beim ersten Wahlgang hatten Schock 6885,Leber 7875 und der nationalliberale Kandidat6089 Stimmen erhalten. Ein Teil der Nationalliberalen hattealso zugunsten Schocks den Ausschlag gegeben. Immerhinwar Genosse Leber nur um einige hundert Stimmen hinterdem antisemitischen Kandidaten zurückgeblieben.Da die Sozialdemokratie im Kreise stetig rasche Fort-schritte gemacht hat— die Ziffern betrugen 1898 3744, 19036018 und 1907 7875 Stimmen— so dürfte es bei energischerArbeit durchaus möglich sein, den bis zum Jahre 1903 frei-sinnig-volksparteilich, von da ab antisemitisch vertretenen Wahl-kreis zu erobern.Daß unsere Genossen es an der rastlosesten und tat-krästigsten Werbearbeit nicht fehlen lassen werden, dessen sindwir sicher!_Die Lübecker Bürgerschaftswahlenhaben schon jetzt, obwohl sie erst im November stattfinden, innerhalbdes Bürgertums zu heftigen Kämpfen geführt, denen die Sozial-demokratie als lachender Dritter zusieht. In der zweiten Wähler-klasse, die au» den Bürgern mit einem jährlichen Einlommen biszu 2000 M. gebildet wird, herrscht die Sozialdemokratie unbestritten.Dafür hat man dieser Klasse auch nur eine sehr geringe Anzahl vonMandaten eingeräumt, nämlich insgesamt zwölf. Da die Bürger-schaft aus 120 Mitgliedern besteht, so bleibt für das bemittelteBürgertum der Löwenanteil an den Bürgerschaftssitzen übrig.Während nun bisher die reichen Pfeffersäcke es verstandenhaben, sich den maßgebenden Einfluß zu sichern, den Hand-werkern und Beamten aber einen kleinen Knochen hinzuwerfen,rebellieren jetzt die beiden letztgenannten Bürgergruppen. Infolgeihrer numerischen Stärke ist eö ihnen gelungen, in dem Zentral-wahlkomitee. daö die Aufstellung der Kandidaten vorzunehmen hat.die große Mehrheit zu erlangen, was zur Folge haben muß, daßdie Psefferincte zurückgedrängt werden.Diese Kämpfe innerhalb de» Bürgertums verdienen deshalb be-sondere Erwähnung, weil sie zweifellos nicht ohne Einfluß auf dieGestaltung der Bcrhältnisie der Lübecker politischen Parteien unter«einander sein werden. Bisher bestand nämlich in Lübeck eineBereinigung sämtlicher bürgerlichen Parteien, die von de» Land-bündlern bis zu den Liberalen reichte und den einzigen Zweck ver-folgte, der Sozialdemokratie das vteichStagSmandat zu entreißen.ES ist nicht unmöglich, daß diese bürgerliche Vereinigung in dieBrüche geht, zumal da man sich jetzt schon gegenseitig Fälschungenund dergleichen schöne Dinge mehr vorwirft. Die Sozialdemokratiewidmet selbstverständlich diesem Streit um die Futterkrippe fden»im Grunde genommen handelt es sich dem Bürgertum um nichtsanderes) die nötige Aufmerksamkeit.Eine polizeiliche Drillanstalt.Als im vorigen Jahre die Sozialdemokratie ihrenEinzug im Nürnberger Rathause hielt, brachte sie bei de»Elatsberatungen sogleich eine Reihe von Mißstände» auf ver-schiedenen Gebieten zur Sprache. Dabei wurde» u. a. auch heftigeAngriffe und Beschuldigungen gegen den P o l i z e i h a u p t m a n nH u b o r wegen der Behandlung der Schutzleute erhoben.die an die schlimmsten Kasernenhofskandale erinnerten. DasGemeindekollegium faßte damals den Beschluß, den M a g i st r a tum eine Untersuchung der sozialdemokratischen Behauptungenzu bitten. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt jetztvor und wurde in der letzten Sitzung des Kollegiumsbekannt gegeben. Der Berichterstatter, ei» freisinniger Bevoll-mächtigter. mußte selbst erkläre», daß sich„in vielen Fällen eine Ae-stätigung der behaupteten Mißstände ergeben" habe. Charakteristischist, daß die noch im Dienst befindlichen Schutzleute gebeten haben, sienicht zu vernehmen, da sie zu befürchten hätten, daß ihnen durch denHauptmann dienstliche Unannehmlichkeiten bereitet würden. Als siedennoch ihre Aussagen abgebenmußten, machten sie einen sehr befangenenund bedrückten Eindruck. Hier nur einiges aus den Zeugenaussagen:Allgemein wird über die bissigen nnd kränkenden Bemerkungen ge-klagt, die der Hauptmann gegenüber den Schutzleuten gebraucht.Leute, die sich krank melden, werden von ihm höhnisch als Simu-lante» erklärt. Ein Schutzmann, namens Dorst, der an einerNierenerkrankung und an Rheumatismus litt, wurdevom Hauptmann zur Verstärkung der volksfestwache, wo ein sehranstrengender Dienst zu leisten ist. kommandiert. Die Bitte desSchutzmanns, ihm diesen Dienst, den er wegen seines Leidensnicht leisten könne, zu erlassen, wurde schroff abgewiesen.Darauf erschoß sich der Schutz», a n n mit demDienstrevolver. Die schlimmsten Hebelgriffe sind bei denReitübunge» der berittenen Schutzmannschaft vorgekommen. Aufdem Rücken des ungesatteltcn Pferdes stehend, den Blick nach obengerichtet, mußten die Schutzleute über mehrere Hindernisse setzen.Dabei kamen öfters Unfälle vor: Rippenbrüche, schwere Kopf-Verletzungen usw.Das ist nur ein kleiner Teil der erwiesenen Mißhandlungen.aber schon daS müßte genügen, um den Herrn als Polizeiofsizierunmöglich zu machen. Ohne die sozialdemokratische Kritik wäredieses Treiben noch lange nicht ans Tageslicht gekommen.Italien.Väterchen kommt nicht?Rom, 8. Sept.(Eig. Ber.) Mehreren gut informierten Blätternwird aus Petersburg telegraphiert, daß die Zarenreise inItalien auf das nächste Jahr verschoben sei, weil die Gesund-heit der Zarin nicht zufriedenstellend wäre. Trotzdem diese Meldungals absolut zuverlässig ausgegeben wird, nimmt man in offiziellenKreisen nicht von ihr Notiz. Einige konstitutionelle Blätter, wienamentlich der Mailänder.Corriere", scheinen das Ausbleibenübel zu nehmen und schreiben recht pikiert. AlleS sei schonbis in die letzten Einzelheiten vorbereitet gewesen, und die Er-krankung der Zarin hätte schon bor diesen letzten Abinachungen ein-gesetzt.— Ist es schließlich zu verwundern, wenn Väterchen es mitder Angst bekommen hat und Italien mit seinem Besuch verschont?Uebertriebener Mamiesmut gehört ja überhaupt nicht zu seinemCharakter, und besonders angenehm wäre diese Mittelmeerreise fichernicht geworden.Spanien.Ordenswesen in Barcelona.Der Madrider Korrespondent der„Franks. Ztg." gibt eineUebersicht über den Umfang der Ordensniederlassung in der DiözeseBarcelona. Danach belicf sich 1899— eine neuere Aufstellungfehlt— die Zahl der gegen die Satzungen des Konkordats und derVerfassung erfolgten Niederlassungen religiöser Orden im gleichenBezirk bereits auf 222, wovon 50 Konvente Mönche und 172 Nonnenbeherbergten. In dieser Statistik sind eine Anzahl Institute, diedamals noch nicht behördlich genehmigt waren, nicht miteingerechnet.Da nun jene Genehmigungen inzwischen ausnahmslos erteilt seinwerden und mit der Einwanderung ausländischer, vor allem fran-zösischer Orden, der Bestand an Frailes und Monjas in ganzSpanien seitdem noch erheblich gestiegen ist, so darf man an-nehmen, daß die Gesamtzahl der vor dem Klostersturm von Ordens-lcuten bewohnten Residenzen im Umkreis von Barcelona an 500beträgt. Außerdem bestehen einige tausende Institute und Ver-eine, die in offener oder versteckter Form der klerikalen Propagandadienen. Fermr darf man nicht vergessen, auch des Domkapitels,des Seminars und der 280 Pfarreien mit einem geistlichen Per-sonal von zusammen etwa 2000 Köpfen zu gedenken, um die unge»Heuren Summen Geldes zu crmessen, die allein von der DiözeseBarcelona alljährlich für den Unterhalt dieses Heeres von höherenund niederen Weltgeistlichen, Kirchendienern, Mönchen und Nonneninländischer und ausländischer Herkunft aufgebracht werden müssen.Verhastunge».Madrid, 10. September. Dep Direktor der„Correspondenciade Espana" ist verhaftet worden. Das Kriegsgerichtin Barcelona hat den Senat um die Ermächtigung gebeten, denSenator Sol y Ortega wegen der letzten Aufstandsbewegunggerichtlich verfolgen zu dürfen.—Snglanä.Die Finanzreform.London, 9. September. Unterhaus. Das Hausnahm die Paragraphen der F i n a n z b i l'l betreffend die Er-höhung der Steuersätze für Konzessionsteilung ohne wesent,liche Aenderung an. Die Beratung der übrigen Para-graphen des Entwurfs wird noch mehrere Tage in Anspruchnehmen.Die über die H a l t u n g d e r L o r d s in Umlauf befind-lichen Gerüchte zirkulier«, noch, doch ist Bestimmtes nicht be-kannt; die Ansichten darüber, ob das Haus der Lords denEntwurf ablehnen werde, schwanken.Ein grausames Urteil.London, 10. September. A l d r e d, der neue Herausgeber derZeitschrift„Jndian Sociologist" ist zu zwölf Monaten Ge-f ä n g n i S verurteilt worden, weil er eine aufrührerische Broschüreveröffentlicht hat. in welcher die Tat Dingras, des Mörders SirCurzon Wyllies, verherrlicht wurde.Rußland.Ein teilwciser Rückzug.Petersburg, 10. September. Ministerpräsident S t o l y p i nempfing gestern eine Abordnung der Unter st ützungskasseder Literaten und Gelehrten. Angestchis derschwierigen Lage der Kaffenmitglieder entschloß sich der Minister-Präsident, die weitere Tätigkeit der Kasse zu-zulassen, jedoch unter der unabänderlichen Bedingung, daßdie noch in diesem Monat bevorstehende Generalversammlung dieSatzungen der Kasse einer Revision unterziehe und alle darin ent-haltenen Bestimmungen über den Spezial-UnterstützungsfondZstreiche. Diese Bestimmungen hatten die Veranlassung dazu ge-geben, daß d,e Kasse über den engbegrenzten Kreis ihrer Ver-sicherungs- und Pensionsgeschäfte hinausgegangen war. Samt-liche Unterstützungskapitalien müssen in Pensionskapital ver-wandelt werden._Russischer Fortschritt.Petersburg, 10. September. In den Städten Omsk und Petro»vawlowsk ist der K r i e g S z u st a n d für die Dauer von 6 Monatendurch den außerordentlichen Schutz ersetzt worden.In den Bezirken Omsk und Petropawlowsk ist für ein Jahr derverstärkte Schutz erklärt worden. Ausgenommen ist hiervondie Zone der sibirischen Eisenbahn, für die der Kriegszustandfortbesteht.CUrhcLDie Forderungen der Kreter.Athen, 10. September. Der Führer der radikalen Parteiin der kretischen Kammer, M a n o s, erklärte in einem Interview.die einzige Lösung der kretischen Frage sei die Anerkennung derOberhoheit des Sultans seitens Kretas und Griechenlands, unddaß den Kretensern gestattet würde, Abgeordnete in diegriechische Kammer zu entsenden, wie ja auch Ab-geordnete aus Ostrumelien nach Sofia gehen. Diese Lösung würdevon den Kretensern angenommen werden und gleichzeitig dieOberhoheit der Türkei und die nationalen Interessen Kretassichern. Die Einführung eines autonomen Regimes würde xinenAufruhr nach sich ziehen.Marokko.Faule Ausreden.Tanger, 0. September. Die„Depeche Maroccaine" wirdmorgen einen Brief Mulah tzafid s veröffentlichen, indem er mit Entrüstung die Beschuldigungen zurückweist, die ge-legentlich der an den Anhängern des Rogi verübten Marterngegen den Sultan erhoben worden find. Der Brief wird wohleine Paraphrase der auf die Note der Mächte bestimmten Aut-wort sein. Der Sultan stützt sich auch auf den Koran, umsein Betragen zu rechtfertigen, und versichert, daß es nötig ge-wesen sei. dem Gebote der Religion zu folgen, indemer schließlich hinzufügt, daß er sogar Milde angewendet habe.indem er statt der Köpfe nur die Glieder habe abhauenlassen.«.uChina.Das Abkommen mit Japan.Heute liegt der Wortlaut des Vertrages zwischen Japanund China vor. Der erste Teil regelt die Frage der Eisen»bahnen und Kohlenbergwerke in der Mandschurei, derzweite beendet die Grenzstreitigkcitcn in Korea und regeltdas Recht der Koreaner in' China. Politische Fragen werdenin dem Uebereinkommen nichr berührt. Trotzdem ist die An-Näherung der beiden großen asiatischen Reiche, die jetzt die Wirt-schaftlichen Differenzen, die sie so oft in scharfen politischenGegensatz brachten, durch diesen Vertrag geregelt haben, ansich eine Tgtsache von hoher politischer Bedeutung.