Gewerkschaftliches.
Gewerkschaften und Klaffenjuftiz in den
In der jüngsten Zeit ist das Interesse der deutschen Arbeiter an den gewerkschaftlichen Verhältnissen der Vereinigten Staaten erheblich gestiegen. Wohl am meisten durch Gompers Europareise und die damit verknüpften Diskussionen. Und nicht mit Unrecht. Denn gerade jezt spielen sich im Lande des Union Jack Dinge ab, die für die dortigen Arbeiterorganisationen von der allergrößten Tragweite sind. Es wird da ein Kampf um das Bohtott- und Streifrecht mit den allerschärfsten Mitteln durchgekämpft. Er zeigt so recht, welche schwere Position die amerikanischen Arbeiter jetzt in der Union haben. Mit dem gröbsten Geschütz gesez geberischer Maßnahmen ist man tatsächlich auf dem besten Wege, den Arbeitern zwar nicht die Streitmöglichkeit zu nehmen, ihnen aber das Streitpostenſtehen zu verbieten, sie für den durch den Kampf entstehenden Schaden verantwortlich zu machen, Verbandskaffe und die einzelnen Mitglieder direkt haftkar zu erklären und ähnliche Sachen mehr. Diesen Vorgängen ist einmal eine größere Bedeutung beizumessen, weil sie wohl eine Beschleunigung der Entwickelung, die in der Mehrzahl der großindustriellen Länder schon mehr oder weniger vollständig erfolgt ist, bringen wird, nämlich der direkten Verbindung zwischen Arbeitern und Parlament, oder mit anderen Worten die Erklärung der Gewerkschaften zu einer politischen Farbe. Und dies mag noch aus dem besonderen Grunde interessant sein, weil gerade der Führer des Amerikanischen Arbeiterbundes keine Festlegung auf eine bestimmte politische Anschauungswelt will. Zum anderen sind diese Vorgänge deswegen besonders beachtenswert, weil hierbei selbstverständlich nicht allein der Klasseninstinkt der Regierung die Gesetzgebung so einheitlich funktionieren läßt. In Amerika , dem Geburtslande des modernen " Politik ist Geschäft" sind die Unternehmer nicht zuletzt mit diejenigen, die für solche Tätigkeit der Gerichte gesorgt haben.
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Wottison und noch einige andere in Denver , Staat Colorado ,| um die Interessen des Unternehmertume. In der Gitschiner eine Schadensersaßflage auf 50 000 Dollar anhängig gemacht Straße haben die Unternehmer eine Art Vermittelungsstelle für worden. Die flagende Firma erklärt, daß ihr dieser Schaden durch Streitbrecher eingerichtet. Hat man von auswärts einen heraneinen vom Arbeiterbund unterstüßten Streit zugefügt worden sei. geholt, so muß er sich zunächst dort einfinden, um dann seine In diesem Jahre ist erst wieder der Verband der Rohrleger in Stellung angewiesen zu erhalten. Da geschah es nun am Dienstag, Winnileg, Canada , zur Zahlung von 25 000 Dollar Strafe ver- wie uns mitgeteilt wird, daß Streikposten, die sich dort aufhielten, urteilt worden; einzelnen Mitgliedern des Verbandes find noch eines Mannes gewahr wurden, den man für einen Arbeitswilligen weit größere Summen als Schadensersatz auferlegt! Und dies halten konnte. Der machte dann auch scheinbar kein Hehl daraus alles nur als Schadensersah wegen Streif; der dauernde Einhalts- und sagte, er sei seit gestern in Berlin , friege seine 70 Pf. Lohn befehl fehlt ſelbſtverſtändlich ebenfalls nicht. Also auch in Canada und dafür arbeite er alle Tage. Er habe die Sache erst angesehen und es sei bloß Faulheit, daß die Jfolierer streiften. In der Folge dasselbe Bild wie in den Vereinigten Staaten . Es ist selbstverständlich, daß sich die Gewerkschaften gegen diese stellte sich heraus, daß der Mann nicht für 70 Pf., sondern für acht Maßnahmen zu wehren versuchen, so gut als es ihnen möglich ist. Groschen arbeitet. Als die Streifenden daran zweifelten, daß sie Dies geschieht nicht nur so, daß sie alle Instanzen durchschreiten, es wirklich mit einem Streifbrecher zu tun hatten und ihm das weiteres zu erkennen, wie wenig da zu hoffen ist. Man war sich lich als Polizeibeamter und sagte drohend, im Bewußte bis zu dem höchsten Gerichtshofe. Aus den Schilderungen ist ohne etwas deutlich sagten, legitimierte sich der Mann plöh. bald darüber einig, daß da die politische Aktion einsetzen müsse, sein seiner Amtswürde:" Machen Sie man, daß Sie hier wegRoosevelts wurde dem Bundesparlament ein Gefeßentwurf gegen Streifenden sich den Mann gemerkt, damit keiner durch irgendein um Aenderungen zu schaffen. Noch unter der alten Präsidentschaft temmen und belästigen Sie mich nicht mehr!" Natürlich haben die den Mißbrauch der richterlichen Gewalt vorgelegt. Das juristische vielleicht etwas unvorsichtiges Wort in diese Polizeifalle geraten Komitee des Repräsentantenhauses verhandelte darüber; Gom- fann. Aber wenn auch die Unternehmer sich die geheime und uniforpers und andere Vorstandsmitglieder wurden auch als Sachverständige gehört. Die Unternehmer, speziell ihre großen Bereini- mierte Polizei dienstbar machen, wird es ihnen doch sicherlich nicht gungen, verstanden es aber, die Komiteemitglieder so gründlich zu gelingen, Sieger in dem Kampfe zu bleiben, oder gar, wie es ihr überzeugen", daß diese die Vorlage zu einer Bill gegen die offenbares Ziel ist, die Organisation und den Arbeitsnachweis der Arbeiter machten. Ueber dies Stadium tam die Anti- Junctions- Isolierer zu vernichten. Uebrigens ist es unter ihnen nur der Eigensinn und die Scharfmacherei einzelner weniger, die den Kampf suchen. Mehrere Firmen haben schon sehr dringend verlangt, daß heraufbeschworen haben und ihn nun noch weiter durchzuführen Verhandlungen angeknüpft und der Friede so schnell, wie nur irgend möglich, geschlossen werde. Es ist nun in den letzten Tagen von dritter Seite versucht worden, Verhandlungen zwischen den Bara teien einzuleiten, und am Montag soll es sich entscheiden, ob es Dazu kommt oder ob die Scharfmacher bei den Unternehmern weiter die Oberhand behalten.
Bill nicht hinaus.
Regierungssystems durch Gerichtsbefehle, der es als äußerst pratUnd bei Taft, dem eigentlichen Begründer dieses neuen tisch und nüßlich schon in seiner Antrittsrede terteidigt hat, ist noch weniger zu hoffen. Gompers sah schon vor Tafts Wahl ein, daß unbedingt politischer Einfluß gebraucht werde; er wollte sich aber nicht auf eine politische Partei festlegen, sondern empfahl, überall für den arbeiterfreundlichsten Kandidaten zu stimmen. Zum Teil wurden seine Wünsche nur unter Protest angehört; es wurde die unbedingte Notwendigkeit hervorgehoben, für den Sozialisten einzutreten als den wirklichen Arbeitervertreter. Hier.
Die ersten Anzeichen derartiger Bestrebungen, den Arbeitern tommen nun Dinge zur Beurteilung, die sich aus der Ferne nur ihre Rechte streitig zu machen, fallen, wenn der sich jetzt im Gange sehr schwer messen lassen. Für uns deutsche Arbeiter gibt es da befindende Feldzug allein berücksichtigt wird, in das Jahr 1907. Damals beschloß der amerikanische Industriellenverband auf seiner überhaupt keine Frage: die politische Vertretung der Arbeiter ist Generalversammlung die Anlegung eines Widerstandsfonds von die Sozialdemokratie. Für uns wäre es Aufgabe unserer Existenz, 1 500 000 Dollar gegen unberechtigte" Ansprüche der Arbeiter. Daß in den Vereinigten Staaten sich solche Bestrebungen, wie sie wenn wir an irgendwelche bürgerliche Partei herangehen wollten. Zu dieser Zeit wurde schon ganz offen erklärt, ein Teil der Summe bei uns längst verwirklicht sind, geltend machen, ist in der lebten werde dazu Verwendung finden, alle Hebel in Bewegung zu sehen, Zeit besonders deutlich geworden, und daß Gompers ein Gegner um die Boykottliste des amerikanischen Arbeiterbundes der American Federation of Labor solcher Bestrebungen ist, ist ebenfalls bekannt. Es bleibt die Hoff als ungefeßlich beseitigen zu können. Der erste Anlaß dazu war, wie fürzlich schon mitgeteilt, nung, daß gerade die konsequente Klassenjustiz, die, durch die der Streit in der Buds Stove and Range Company, der für die Unternehmer gründlich provoziert, jetzt geübt wird, einmal die Arbeiter verloren ging. Der Befiber dieser Ofenfabrik ist ein Frage direkter politischer Vertretung für die Federation of Labor Herr Cleve, er ist zugleich auch Vorsitzender des Industriellenver- immer notwendiger und brennender macht. Und ist dieses erreicht, bandes. Die Organisation der Metallpolierer, bruder, plattierer, so tame ja immer noch die weitere Entwidelungsmöglichkeit hinzu, Messing- und Silberarbeiter verhängte dann den Boykott über die daß eben immer wieder durch die Klassenjustiz und ihr gleichartige Erzeugnisse dieses Betriebes. Der Verivaltungsausschuß des Momente der Weg zur sozialistischen Partei geht. Amerikanischen Arbeiterbundes beschloß im März 1907 die Fabrik Jetzt bleibt zunächst abzuwarten, welche Stellung die Gewerkauf die Boykottliste des Verbandes zu sehen. Dies geschieht vor schaften zu den Verurteilungen ihrer Führer einnehmen. allen Dingen so, daß die Firma im Organ des Bundes bekannt gemacht wird. Im Januar 1908, auf dem Bergarbeiterverbandstage, wurde sogar unter dem Vorsitz John Mitchells beschlossen, jedes Mitglied, welches von der Bucks Stove and Range Company faufe, mit einer Strafe von 5 Dollar zu belegen, bei Nichtbezahlung
wurde sogar Ausschluß festgefekt. Schon im Dezember 1907 wurde durch den Besitzer des Betriebes von dem zuständigen Gericht ein Einhaltsbefehl erlangt.
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Achtung, Buchbinder und Buchbinderinnen! Die Differenzen
in der„ Union", Deutsche Verlagsgesellschaft, Zweigniederlassung Berlin , sind beigelegt worden. Deutscher Buchbinderverband. Zahlstelle Berlin . Achtung, Buter! Der Bau Kottbuser Ufer 39/40 bei der meiteres gesperrt. Die genannte Firma hat am Sonnabend, den Firma Lachmann u. Zauber ist für Innenpuzer bis auf 13. November, zwölf organisierten Pukern ohne jeglichen Grund Feierabend gegeben. Wir erwarten nun von jedem Puher, daß die Innenpuzarbeitern auf benanntem Bau bei der Firma Lach mann u. Zauber aufs strengste zu meiden sind. Der Sektionsvorstand.
Achtung, Bäcker- Vertrauenslente!
Die Wahl des Gesellenausschusses der Innung„ Germania " findet im Innungshause am Dienstagnachmittag 3 Uhr statt. Die Vertrauensleute und Kollegen wollen schon jetzt ihre Aufmertsamkeit auf diese Wahlen richten! captol this us
Deutsches Reich . Achtung, Holzarbeiter! Die Sperre über Niemann u. Co. in Belten ist aufgehoben. Der Gauvorstand.
Erfolg abgeschlossen. Die Vertreter der Gehilfenschaft hatten Die Buchbinder Königsbergs haben eine Lohnbewegung mit Erfolg abgeschlossen. Die Vertreter der Gehilfenschaft hatten dem Unternehmertum als Arbeitswilligentruppe treu geblieben feinen leichten Stand, zumal in den Buchbindereien viel weibliches Personal tätig ist, das, weil fast durchweg unorganisiert, wäre, falls der Streit hätte proklamiert werden müssen. mußten die Gehilfen eine Reihe von Forderungen fallen lassen. Es ist aber wenigstens möglich gewesen, den neuen Tarif in allen Werkstuben Königsbergs einzuführen. Der neue Tarif, der mit der Innung auf eine vierjährige Dauer abgeschlossen ist, setzt folgende Arbeitslöhne fest: Jm ersten Jahre nach beendeter Lehrzeit 16 M., im zweiten 17 M., im dritten 18 M., im vierten 20 M. und im sechsten Jahre nach. beendeter Lehrzeit 22 M.
Das find wirklich bescheidene Lohnfäße, aber sie bedeuten doch
gegen vordem einen nicht unbedeutenden Fortschritt, da so lange das Willkürregiment herrschte und Wochenlöhne von 12, ja 10 und 9 M. teine Seltenheit waren. Die Arbeitszeit ist auf 9% Stunden pro Tag festgesetzt.
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Der Gemeindearbeiterverband hatte eine allgemeine Betriebsversammlung der in den Revierinspektionen der städtischen Gaswerte beschäftigten Arbeiter veranstaltet, die am FreitagMit diesen Injunctions" ist für die Unternehmer eine sehr rüstet über die Auslegung, welche die Direktion einer Verfügung abend in„ Dräsels Festsälen" stattfand. Die Arbeiter sind entpraktische Einrichtung geschaffen worden, wie sie ihre deutschen des Magistrats, betreffend die Bezahlung der Ueberstunden, ge Freunde, ficher zum größten Bedauern, nicht kennen. Früher fonnten sie bei Streits nur dann die Gerichte in Anspruch nehmen, geben hat. Der Referent Busader führte aus, wie der Verband wenn er zu leichtfertiger oder böswilliger Beschädigung des Eigen- feit Jahren schon die Forderung vertreten habe, daß Ueberstunden tums oder zur Bedrohung des Lebens führte. Natürlich hat man mit 50 Proz. und Sonn- und Feiertagsarbeit mit 100 Broz. Zuimmer versucht ,, die böswillige Beschädigung nachzuweisen; aber schlag bezahlt werden sollten. Der Magistrat, die Deputation der das wichtigste dabei war, daß sie eben nachgewiesen werden mußte. Gaswerte und die freisinnigen Stadtverordneten haben diese Die Unternehmer verlegten sich deshalb auf ein anderes Mittel: Forderung rundweg abgelehnt. Der Magistrat hat sich aber doch fie holten fich Einhaltsbefehle. Nach dem für die Equity Courts veranlaßt gesehen, eine generelle Verfügung herauszugeben, nach Billigkeitsgerichtshöfe geltendem Prozeßrecht können sie verlangt werden, wenn sich der sie Wünschende in seiner Person oder langt werden, wenn sich der sie Wünschende in seiner Person oder welcher in allen Revieren für Ueberstunden 25 resp. 50 Proz. Zu in seinem Eigentum durch eine Verschwörung" bedroht sieht. schlag gezahlt werden sollten. Der Zuschlag ſollte nicht in Kraft Eigentümlich muß da schon erscheinen, wie weit die Richter von den treten, wo sich Ueberstunden aus dem regelmäßigen Arbeitsplan wirklichen Dingen fernstehen müssen, um einen Streit oder Boh- ergeben, und in der Regel sollten Ueberstunden gänzlich vermieden tott überhaupt als Verschwörung" anzusehen. Der Einhaltsbefehl werden. Diese Verfügung ist vom Oberbürgermeister Stirschner In der Handschuhfabrik von H. Bondy in Arnstedt i. Th. wird dann gleich, ohne erst die angeklagten Personen zu bernehmen, unterzeichnet worden, darf aber nicht etwa als vorbildlich gelten, hat das Personal Forderungen gestellt. Die Handschuhmacher vererlassen. Wenn die Verhandlung stattgefunden hat, kann die denn in einer ganzen Reihe von anderen Gemeinden bestehen diese langen 24 Bf. Zulage pro Dubend Handschuhe, die Dresseure 2 Pf., Injunction" zu einer dauernden werden. Verstößt dann irgend und ähnliche Zuschlagfäße schon längst. Busader zählte auf, die Zurichter 75 Pf. pro 100 Stück und die Färber 2 M. Zulage auf Jemand gegen das erlassene Interdikt, und es reicht auf alle dabei was in Augsburg , Barmen, Nürnberg- Fürth, Heilbronn , Hanau , den Wochenlohn. Erkennt die Firma die Forderungen nicht an, jo in Frage kommenden Personen, ihre Vertreter und Helfer oder Mühlhausen , Pforzheim , Offenburg und vielen anderen Städten werden die Arbeiter am Sonnabend die Kündigung einreichen. In sonstige Beauftragte, dann wird der in Frage kommende wegen Mißachtung des Gerichtes" bestraft. Ein solcher Einhaltsbefehl gezahlt wird. Rigdorf und die englischen Gaswerke in Berlin Betracht kommen 130 Arbeiter, die alle dem Lederarbeiterverbande wird also immer genügen, um die Arbeiter in ihrem Stampfe vor zahlen ebenfalls den Zuschlag.- Troß dieser Verfügung hat nun als Mitglieder angehören. erst lahmzulegen, und das ist ja dabei die Hauptfache. Der Tätig die Direktion der städtischen Gaswerke erklärt, daß zu Umzugs- In der mittelfränkischen Mühlenarbeiterbewegung wurde jezt teitsbereich dieser„ Herrschaft durch Gerichtsbefehle", welche die zeiten, wo vier Wochen lang Ueberstunden gemacht werden müssen ein Vertrag abgeschlossen, wonach der im Mai vereinbarte Tarif verfassungsrechtlich anerkannte Breß- und Redefreiheit illusorisch( bei Aufstellung der Gasmesser usw.), kein Zuschlag zu zahlen wegen dessen Durchbrechung durch einige Unternehmer der Streit macht, ist überdies recht weit, so ist zum Beispiel zu verschiedenen sei, weil die Ueberstunden sich aus dem allgemeinen Arbeitsplan" begann auf 2 Jahre anerkannt wird. Es handelte sich für die Malen durch Unternehmer dort Einhaltsbefehl erlangt worden, ergeben. Damit sind die Arbeiter nicht einverstanden; sie ver- Arbeiter hauptsächlich um die Aufrechterhaltung der damals verwo ein Tarifvertrag durchgeführt werden sollte, der die sogenannte langen den ihnen rechtmäßig zustehenden Zuschlag und betrachten einbarten Löhne, die jetzt von den Unternehmern gewährleistet iſt. Arbeitern resp. Unternehmern, die ebenfalls organisiert sind. Also die von der Direktion beliebte Auslegung der Magistratsverfügung außerdem wird den Arbeitern als neue Errungenschaft eine Berlängerung der Mittagspause von 1 auf 1% Stunden gewährt. Dazu gegen Bestimmungen, wie wir sie zum Beispiel im Tarif für das als eine willkürliche und ungerechte. In der Diskussion kommt noch eine Arbeitszeitverkürzung. Auch verpflichteten sich deutsche chemigraphische Gewerbe haben. Es läßt sich an dieser wurden die Ausführungen des Referenten in allen Punkten unter die Unternehmer, alle Ausgesperrten einzustellen. einen Tatsache auch recht klar ersehen, wie weit die Selbstherrlich stützt. Ein lebhafter, allseitiger Protest erhob sich, und es wurde keit der Gerichte da drüben den Arbeitern in ihre Angelegenheiten die bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß dieser Protest in der hineinredet. Gompers, Mitchell und Morrison, die Deputation der Gaswerte die gebührende Beachtung finden werde. den dauernden Einhaltsbefehl zugunsten der Ofenfabrik nicht be= Im weiteren Verlaufe der Versammlung kamen noch zahl- Letzte Nachrichten und Depeschen. achtet, wurden wegen Mißachtung des Gerichtes zu einem Jahre, reiche Mißstände aus den einzelnen Revierinspektionen zur Beneun und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Biel schwerwiegender als diese Verurteilung, die jetzt, nachdem sprechung. Viele Slagen über den Inspektor vom 26. Revier sie auch von der Interpellationsinstanz als zu Recht bestehend be- wurden laut. Ueberhaupt läßt die Behandlung der Arbeiter durch stätigt worden ist, ihrer endgültigen Entscheidung vor dem höchsten die auf ihre Bildung" pochenden Inspektoren sehr viel zu wünschen Gerichtshofe der Vereinigten Staaten harrt, ist eine Entscheidung, übrig; auch die Schreiber sollen sehr anmaßend und dünkelhaft die dasselbe Tribunal schon im Februar 1908 gefällt hat. Das sein. Zahlreiche Einzelfälle wurden zur Illustration dieser BeSamalige Erkenntnis gibt zugleich einen Anhalt dafür, was in der hauptungen angeführt, zugleich aber auch von einzelnen Rednern Revision gegen die Gefängnisstrafen von ihm erwartet werden darauf hingewiesen, daß es Sache der Arbeiter selbst sei, Die Hutfabrit Loewe u. Co. flagte gegen den Verband der Rückenstärkung könne jeder finden, wenn er sich seiner Organisafich gegen eine enttoürdigende Behandlung zu wehren. Die nötige Hutmacher Nordameritas ebenfalls, weil sie boykottet worden war. Die Arbeiterorganisation wurde als schadenersatzpflichtig ver- tion, dem Verbande der Gemeindearbeiter", anschließt. urteilt. Um aber allem die Krone aufzusehen, betrachtete man die Vorstandstisch aus wurde bekannt gemacht, daß einige Revier Ersatzpflicht unter dem Gesichtswinkel der Anti- Trustgefeßgebung leitungen den Arbeitern Urlaub zur Ausübung ihres Wahlrechts und erreichte so einen neuen Rekord. Das dabei in Frage bei den letzten Stadtverordnetenwahlen verweigert hätten. tommende Shermansche Antitrustgeset von 1890 schreibt aber vor, trotzdem im Gemeindeblatt ausdrücklich erklärt wurde, daß der daß eine Organisation, die wegen Bontottieren bestraft wird, die Urlaub zu gewähren sei. Diese Verkümmerung seiner Rechte darf dreifache Summe des gerichtlich festgestellten Schadenbetrages zu sich kein Arbeiter gefallen lassen. zahlen hat. Das Antitrustgesetz wurde erlassen, um den großen Interessenvereinigungen unmöglich zu machen, durch geheime Vergünstigungen und Abmachungen, wie Frachtermäßigungen auf be= stimmten Eisenbahnlinien, stille Vorzugspreise usw. andere Gesell- Der am 1. November ausgebrochene Kampf im Jfoliergewerbe Gleiwig, 13. November. ( W. Z. B.) Heute früh 5 Uhr wurden schaften zu benachteiligen. Ihnen sollten sie mit dem dreifachen Berlins dauert unverändert fort. Die Streifenden harren tapfer von einem Hilfsweichensteller zwei 20jährige Streden arbei Betrage des Schadens haftbar sein. Die Presse hat so manches. aus. Es ist nicht ein einziger abtrünnig geworden. Die Unter- ter namens Konopka und Jurczyk auf dem Bahndamm bei TaMal seit 1890 berichten können, wie große Trusts auf Grund dieser nehmer haben, als sie die folierer aussperrten oder in den Kampf tischau bei Kilometer 144,9 tot aufgefunden. Beide hatten wahrBestimmungen beinahe zur Entschädigung verurteilt wurden, zum trieben, einen so zähen Widerstand nicht erivartet. Ihre eifrigen Schluß aber doch nichts zu zahlen brauchten. So ging es 3. B. Bemühungen, Arbeitswillige herbeizuschaffen, womöglich in solcher scheinlich den Bahnkörper als Fußweg benutzt und sind dort von dem Vorzug 225 überfahren worden.ruling dem allmächtigen Petroleumtrust. Damit, daß man diese Be- Masse, daß die Streifenden ersetzt werden könnten, sind fehl gestimmungen auf die amerikanischen Gewerkschaften anwendet, ist schlagen. Was sie an Streifbrechern gewonnen haben, sind meist die absolute Sicherheit gegeben, ihren finanziellen Ruin herbeizus folche Leute, mit denen sie in normalen Zeiten nichts zu tun Opfer der See. führen, wenn die Arbeiter sich gegen solche Klassenjustiz, welche haben wollen. Einer dieser Arbeitswilligen, der aus Breslau zu- Amsterdam , 13. November. ( W. T. B.) Bei der Insel Vlieland Gewerkschaften und Trustverschwörungen gleichstellt, nicht ganz gereift war und bei Rheinhold u. Co Beschäftigung fand, ist seiner strandete, wie die Blätter melden, ein deutscher Frachtdampfer, an energisch wehren. Es sind seither schon verschiedene solcher Klagen Logiswirtin, einer Arbeiterfrau, nicht nur mit der schuldigen geblich mit dem Namen„ Wilna ", mit Eisenladung von Antwerpen gegen einzelne Arbeiterorganisationen, gegen den ganzen amerita- Miete, sondern auch mit den Schlüsseln durchgebrannt. Dabei ist fommend. Von vierzehn Mann der Besatzung ist ein Maschinist nischen Arbeiterbund, gegen Gompers und andere Gewerk die Polizei wieder einmal, wo es die Unternehmer nur wünschen, bewußtlos an den Strand gespült worden, die anderen sind er schaftsführer angestrengt worden. So ist gegen Gompers mit mit großem Eifer um den Schuh der Arbeitswilligen besorgt und trunken.
fann.
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Die Aussperrung und der Streit der Jfolierer.
Vom
Eine Diebesbande entdeckt.
Frankfurt a. M., 13. November. ( B. H. ) In einem hiesigen Geschäftshause lam man vor einigen Tagen größeren Warendiebstählen auf die Spur. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte eine Menge, Waren bei Angestellten und verhaftete einen Expedienten, der inzwischen wieder entlassen wurde, da kein Fluchtverdacht vorliegt. Wie die Untersuchung ergeben hat, sind in die Affäre 26 Personen verwickelt, gegen die Anklage erhoben werden soll.
Deutsch - schweizerischer Niederlassungsvertrag.
Bern , 13. November. ( W. T. B.) Die zwischen dem Vorsteher des eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements des Bundesrats und drei Delegierten der deutschen Reichsregierung geführten Verhandlungen über die Revision des Niederlassungsvertrages zwischen Deutschland und der Schweiz haben zu einer vollständigen Einigung geführt. In der heute nachmittag abgehaltenen Schlußfizung erfolgte die Unterzeichnung des vereinbarten neuen Vertragsentwurfes.
Tod auf den Schienen.
Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW.
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