Einzelbild herunterladen
 

W

b

Bolizeiliches, Gerichtliches ze.

=

In Chicago   ist, nachdem sich schon zur Herausgabe bes| Minifter, noch in der nächsten Seffion dem Landtage eine Ge- Jaus dem Mordgesellen mit feinem Opfer gefolgt und hat aus Wahlkampagne- Blattes Echo" eine sozialistische Genossenschaft segesvorlage, ohne die man die Einverleibung nicht erledigen einer Entfernung von acht Schritten dem Borgange zugesehen. gebildet haste, von dieser jetzt die vorläufig einmal wöchentlich fann, unterbreiten zu fönnen." Eine Meinungsverschiedenheit Bei der Leichenöffnung spielte sich eine herzzerreißende Szene ab. erscheinende Ilinois Volts 3eitung" herausgegeben bestehe noch, wie der Minister weiter ausführte, bezüglich der Der Kriminalkommissar Krause hatte die unglückliche Mutter zu worden; und in St. Louis   erschien gestern die erste Nummer Feststellung der einzuverleibenden Gebiete. In den bisher be trösten gewußt und auch die Zusage erhalten, daß sie standhaft eines englischen sozialistischen   Wochenblattes, Standard". fannt gewordenen Rahmen seien Ortschaften und Gegenden bleiben werde. Als sie aber an die Leiche geführt wurde, brach Redaktion und Geschäftsleitung wird vorläufig unentgeltlich vom aufgenommen, die ihm für die Einverleibung noch nicht reif er- fie ohnmächtig über ihrem Kinde zusammen. Auch die 8 Jahre Genossen Sanderson besorgt, der der Sohn eines wohl scheinen, auch hierüber erwarte er bald von dem Berliner   Ma- alte Schwester des erdrosselten Knaben war der Mutter unbemerkt habenden dortigen Kaufmanns ist, Jury studirt hat, aber seine giftrat bestimmte Borschläge. Nachdem der Minister nochmals in das Schauhaus gefolgt und schrie fortwährend:" Erich, wache Advokatenpraxis aufgab, weil dieses Metier ihn anwiderte. hervorgehoben hatte, daß er durchaus wohlwollend und fördernd auf; ich will Erich wiederhaben." Db der Mörder die Hedwig Die Central Labor Federation in New- York   der Einverleibung gegenübersteht, wurde die Abordnung ent- Nitfche umgebracht hat, steht dahin; die Vernehmungen darüber bat zum Delegieten für den in Zürich   stattfindenden Interlassen. Bereits am Sonnabend war die Abordnung, mit Aus- finden heute in Moabit   statt, wohin Rappler gestern Nachmittag nationalen Arbeiterkongreß den Genossen Sanial nahme des Herrn Edel, aber unter Hinzuziehung des Herrn um 3 Uhr durch den Kriminal- Wachtmeister Kummert gefesselt gewählt, Kiefer Neuweißenfee, vom Oberbürgermeister Belle empfangen übergeführt wurde. Auf die an ihn bei der Leichenöffnung worden. Der Oberbürgermeister erklärte, daß insofern im Schooße gerichtete Frage, ob er noch ein anderes Verbrechen begangen der Berliner   Verwaltung eine Schwenfung eingetreten fei, als habe, antwortete er: Nein! Ich bin in Schöneberg   seiner Zeit -9 Parteigen offen aus Ginn beim und Eschersheim   man die Gingemeindung nicht mehr im ursprünglichen Umfang, nur wegen Delirium gewesen; ich habe die That mit voller follten wegen angeblich unerlaubter Berbreitung von Flugblättern fondern in viel bescheidenerem Rahmen wünsche. Bum Bwed Ueberlegung volführt und weiß, daß ich dem Beile des Henkers vor der Ausschreibung der Wahl jeder 5 M. Strafe bezahlen der Feststellung dieses Rahmens sei ein engerer Ausschuß gewählt verfallen bin; ich erkläre aber angesichts der mir bevorstehenden oder 1 Tag Haft verbüßen. Das Schöffengericht in Bockenheim   worden, der aber erst seine Arbeiten beginnen fönne, wenn der Strafe, daß ich feinen weiteren Mord auf dem Gewissen habe." sprach sie frei, da nicht nachgewiesen werden konnte, daß die Stadtbaurath Hobrecht zurückgekehrt sei, bis dahin müsse man sich Der Mörder beklagte sich über die Fesselung mittels Ketten und Verbreitung an öffentlichen Orten erfolgt war. gedulden. Die einzelnen Vertreter legten in eingehender Weise äußerte auf das Bedeuten, daß die Fesselung geschehe, damit er Wegen Beleidigung des Bürgermeisters Faltson und des die einschläglichen Verhältnisse ihrer Gemeinden dar unter be- nicht Hand an sich selbst lege:" Das Leben nehme ich mir nicht, Bolizeikommissars Thormann in Weißenfels   wurde der fonderer Betonung, daß Kosten in der Höhe, wie sie in Zeitungen dazu bin ich zu feige." frühere Redakteur des Zeiger Voitsboten", Adolf berechnet wären, zur Zeit gar nicht nöthig seien, sondern erst Hoffmann, zu 60 M. Geld- und den üblichen Nebenstrafen vielleicht in zehn Jahren, dann aber in viel fleinerem Umfange Im Haufe ihrer Verwandten erhängt hat sich gestern verurtheilt. Der Gerichtshof hielt in bezug auf Thormann die erforderlich sein würden. Mit einem engeren Rahmen der Ein- früh um 63/4 Uhr am Kurfürstendamm 124 das 24 Jahre alte behaupteten Amtsvergehen für erniefen insoweit, als er sich der verleibung sei man an fich völlig einverstanden. Vorgeschlagen Dienstmädchen Martha K. Das Mädchen stand früher bei dem Ansicht des Staatsanwalts anschloß, daß Thormann nicht ganz wurde die Einverleibung folgender Ortschaften: Charlottenburg  , Weinhändler Adam Becker in Moabit  , der sich unlängst erschos, rein" aus der Gerichtsverhandlung hervorgegangen fei, erklärte Schmargendorf  , Wilmersdorf  , Friedenau  , Schöneberg  , Tempel- im Dienst. Seit jenem Vorfalle litt es an Schwermuth und hat aber die ironische Form der Kritik für einen Beweis dafür, daß hof, Rigdorf, Treptow  , Stralau Rummelsburg, Friedrichsberg- seinem Leben in diesem Zustande ein Ende gemacht. Im Besize Hoffmann bewußt habe beleidigen wollen. Der Staatsanwalt Lichtenberg  - Wilhelmsberg, Alt- und Neu- Weißensee und Reinicien- der R. wurde die Summe von über tausend Mark aufgefunden. hatte 300 m. Geldstrafe beantragt. Die Verhandlung warf dorf. Aus dem Fenster der elterlichen Wohnung im dritten nach vieler Richtung hin auf den Polizeikommissar so scharfe Schlaglichter, daß wir nur bedauern können, wegen Raum­Die Telephonlinte Berlin- Posen- Königsberg wird im Stock des Hauses Greifswalderstr. 29 fiel am Sonntag Vor­mittag ein zweijähriger Knabe auf den Hof hinab und erlitt mangels vom Abdruck des ausführlichen Berichts des Beißer Volls- Laufe dieses Monats dem Verkehr übergeben worden. einen Schädelbruch, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. boten" abstehen zu müssen.

"

Tokales.

=

Der Wirth mitfammt feinen Gästen egmittirt. Eine Massen- Ermission, wie sie wohl bisher noch nicht in der Berliner   61/2 Uhr vor dem Neubau Soldinerstr. 11 die 54 Jahre alte Durch Ueberfahren getödtet wurde gestern Nachmittag um Lotalchronit verzeichnet sein dürfte, spielte fich gegen Ende der Tochter Marie des in derselben Straße wohnenden Fuhrherrn verflossenen Woche in einem Hotel- Restaurant im Zentrum der Stadt ab. Grünberg. Das Kind spielte auf einem Sandhaufen und lief in Der Inhaber des Hotels und Restaurants war die Räder eines vorüberfahrenden Rollwagens, die ihm den Leib fürzlich mit seiner Hausbesizerin, einer Aktien- Baugesellschaft, in Parteigenoffen des 6. Berliner   Wahlkreises! Bom Konflift gerathen, der sich schließlich zu einer Ermissionstlage sermalmten und den sofortigen Tod herbeiführten. Die Leiche wurde dem Schauhaufe überwiesen. 18. bis 25. Mai d. J. liegen die Bählerlisten an den Wochen zuspiste. Da der Wirth nach erfolgtem Erfenntniß aber frei­tagen von 9-3 Uhr und an den beiden Pfingstfeiertagen von willig nicht räumen wollte, so entsandte die Gesellschaft eine An­Der Schlächtermeister Herr Otto Tag, Rüdersdorfer­12-5 Uhr Nachmittags aus, und zwar für Moabit   in der Turn- zahl von Gerichtsvollziehern, welche nun reinen Tisch machten, straße 40, erklärt uns, daß die in der Nr. 109 des Vorwärts" halle der 128. Gemeindeschule, Thurmst r. 86, für die Oranien- Wirth, Gäfte, Personal des Hotels und Restaurants mußten ihre vom 10. Mai über ihn veröffentlichte Notiz, wonach er einen burger Vorstadt, Rosenthaler Vorstadt, Schönhauser Vorstadt, Sachen schleunigst zusammenpacken und fürbaß ziehen. Als am Gesellen, der aufgehört hatte, geschlagen und in den Keller ein­Wedding und Gesundbrunnen   in der Turnhalle der 17. Ge- Nachmittage ein neuer Wirth seinen Einzug hielt, brodelte noch gesperrt haben sollte, in jeder Beziehung unwahr fei. Jus­meindeschule Acer   str. 67. in der Küche das von dem alten Koch angesetzte, aber nicht besondere sei der Keller garnicht verschließbar, sondern er könne Folgende Genossen haben sich bereit erklärt, die Listen ein fertiggestellte Mittagessen, freilich stark angebrannt und nicht durch eine im Baden angebrachte Klappe jederzeit sowohl betreten zusehen, und zwar dient als Legitimation die Steuer- Quittung mehr genießbar; im Restaurant standen noch halbgeleerte Gläser wie verlaffen werden. Demgemäß habe der Schußmann den oder der Miethstontraft: auf den Tischen; den Gästen war es bei der Eile, welche die Gesellen auch nicht zu befreien brauchen, ferner ist Herrn Tag Für Moabit  : Hermerschmidt, Berlebergerstr. 28. Boß, Vollstrecker des Gesezes hatten, nicht mehr möglich gewesen, sie von einem Einschreiten der Staatsanwaltschaft oder der Polizei Lübeckerstr. 8. Linneken, Beusselstr. 57. zu leeren. gegen ihn bis zur Stunde absolut nichts bekannt.

Für Wedding  , Oranienburger Borstadt, Ge= sundbrunnen: Engel, Müller- und Antonftr.- Ecke. Gleinert. Müller- u. Jennftr.- Ede. Gießhoit, Boyenstr. 40. Bahr, Gericht str. 19. Wilte, Hochur. 32 a. Köhler, Brunnen- u. Rügenerstr.- Ecke. Saferland, Bellermannftr. 87. Hilgenfeld, Bergstr. 60. Noffte, Borsigstr. 28. Tauschel, Grenzstr. 4.

Für die Rosenthaler Vorstadt: Reuter, Swine­münderfir. 45. Raabe, Ruppinerstr. 46. Schayer, Brunnen­straße 40. Wikel, Acferstr. 29. Zepernick  , Acerstr. 53.

Für die Schönhauser Borstadt: Gnadt, Swine münderstr. 120. Meinhardt, Pappel- Allee 3/4. Ließte, Schwedter straße 33. Echentsch, Schönhauser- Allee 53. E. Schmidt, Tresckow. und Diedenhofenerstr.- Ecfe.

3 gleicher Zeit fordern wir die Genossen auf, welche ge­willt find, uns während des Wahlkampfes zu unterstügen in betreff Berbreitung von Flugblättern u. f. w., ihre Adressen an folgenden Stellen abzugeben: Hermerschanidt, Perlebergerstr. 28, Bahr, Gerichtstr. 19, Ließfe, Schwedterstr. 83, Witzel, Ackerstr. 29.

Die Vertrauenspersonen.

An die Wähler des 4. Berliner   Reich 8tags- Wahl­Freises. In allen Fällen, wo den Wählern, die ihre Stimme dem sozialdemokratischen Kandidaten geben wollen, die nöthige Zeit zur Einsichtnahme der Wählerliften mangelt, sind die nach­fiehend verzeichneten Parteigenoffen bereit, dieses zu besorgen: für den Osten: W. Lock, Friedrichsbergerstr. 11. D. Babel, Frankfurter Allee 90. Krause, Landsberger Allee 152. A. Böhl, Rüdersdorferstr. 8. E. Böhl, Frankfurter Allee 74. Roggen dorf, Posenerstr. 5. Ungering, Breslauerstr. 27. Tempel, Lange: straße 65. Hente, Blumenftr. 38. Radte, rautftr. 48. Bipple, Grüner Weg 14. Wagner, Königsbergerstr. 33.

-

8n dem Knabenmorde in Charlottenburg   werden uns Polizeibericht. Am 15. d. M. Morgens wurde im Land­noch die nachstehenden Einzelheiten mitgetheilt: Ler Mörder ist mehrtanal, gegenüber der Görlitzerstraße, die Leiche eines etwa bereits früher mit dem Strafgefes in Konflikt gekommen und 40 Jahre alten Mannes angefchwemmt. Nachmittags gerieth wegen Diebstahls mit einem Jahr Gefängniß, außerdem wegen vor dem Haufe Pankstr. 29 ein achtjähriges Mädchen unter die Widerstands gegen die Staatsgewalt und Bettelns bestraft worden. Näder eines Arbeitswagens und wurde an den Armen und nicht Beliz Sein Vater ist Schuhmacher in Delitzsch  wo Beinen so schwer verletzt, daß es nach dem Kinder- Krankenhause

-

Versammlungen.

"

-

Im

er am Mühlendamm wohnt; seine Mutter ist im Jahre 1888 in der Reinickendorferstraße gebracht werden mußte. Vor dem gestorben. Rappler hat sich früher in Nowawes   aufgehalten und Neubau Soldinerstr. 11 wurde ein einjähriges Mädchen durch ist auch mit den örtlichen Berliner   Verhältnissen vertraut. Die einen Rollwagen überfahren und auf der Stelle getödtet. ursprüngliche Annahme, daß die Blutthat mit Vorsatz und Laufe des Tages fanden drei Brände statt. Ueberlegung ausgeführt worden sei, ist schwankend geworden, denn es steht fest, daß der Mörder vom Tezember 1892 bis Witte Januar 1893 als geistestrant in der maison de santé zu Schöneberg   untergebracht war. Ueber den Verlauf der That giebt Kappler die folgende immerhin flare Darstellung: Gr sei am Montag früh in Hirdori gewesen, um sich Stellung einen Im Verein deutscher Schuhmacher, Filiale Berlin I  , zu suchen, fei aber auf den Geanten gekommen, Ausflug nach Halenfee zu unternehmen, habe Charlotten- sprach am 8. Mai der Kollege Haupt über Volksrechte". Da burg zu Fuß durchstreift und sei dann an den That- von einer Diskussion Abstand genommen wurde, tam die Ange­ort gelangt. Unterwegs feien unlautere Absichten in legenheit des Kollegen Papfe in Sachen der Kranken- und ihm aufgestiegen, zu deren Durchführung er sich Süßigkeiten be Sterbefaffe für Frauen und Mädchen( Siz Offenbach) zur Er­schafft habe. Es sei ihm gewesen, als ob er ein Kind umbringen ledigung. Kollege Sperber berichtete im Namen der Vorstände müfje. Nachdem ihm sein Plan in bezug auf tleine Wtädchen beider Filialen des Vereins deutscher Schuhmacher, welche diese verschiedentlich mißlungen sei, habe er sein Vorhaben an einem Angelegenheit untersucht und geprüft hatten, daß in der Sigung Knaben ausfuhren wollen und dabei den Umstand im Auge ge- vom 30. April folgende Resolution einstimmig angenommen habt, daß ihm das Verzehren eines Körpertheils ein langes Leben wurde: Die heutige Sigung der Vorstände beider Filialen des verfchaffen werde. Da fei ihm Erich Klinger entgegengetreten, Vereins deutscher Schuhmacher( Filiale Berlin  ) erflärt nach An­habe nach der Zeit gefragt und mit ihm den Weg nach einer hörung des Kollegen Papte und des Herrn Morbach, daß Kollege Vertiefung in den Sandbergen unternommen. Hier sei der Paple nicht gegen das demokratische Prinzip verstoßen hat. Würgeaft ohne weiteres erfolgt, und Fauftschläge hätten den Die heutige Sigung der Vorstände beider Filialen spricht ihre für Südost: Spindler, Reichenbergerstr. 118. Schayer, Reichen vollständigen Tod herbeigeführt. Dann habe er mit dem Taschen- Wlisbilligung darüber aus, daß dem Vorwärts" über den bergerstr. 54. G. Schulz, Kottbuser- Play. Fr. Bubeil, Naunyn- messer einen Körpertheil von der Leiche losgelöst, um ihn zu Versammlungsbericht in Nr. 71, welcher dem Kollegen Bapfe straße 86. S. Tolfsdorf, Görligerstr. 58. R. Scholz, Wrangel- effen, wiffe aber nicht, ob er dies ausgeführt habe; denn ein das Vertrauen, eine Vertrauensstellung innerhalb der Arbeiter straße 82. R. Ulrich, Wrangelstr. 84. Feuerwehrmann Sydow aus der Schillstraße zu Charlottens bewegung abspricht, teine Berichtigung zugesandt wurde, da ein Als Legitimation wolle man die legte Steuerquittung oder burg   habe ihn beobachtet und überrascht. Auf der Flucht sei Beschluß in der Krantentassen- Bersammlung nicht gefaßt worden den Miethskontraft mitbringen. er an einen Drahtzaun gelangt, wo ihn Maurer, die an ift." Diese Resolution wurde den Mitgliedern des Vereins zur einem Ggerzierschuppen arbeiteten, festhielten und und an die Annahme empfohlen. Kollege Papfe legte der Versammlung den An die Parteigenoffen des II. Wahlkreises! Polizei auslieferten. Der ziemlich geschickt ausgetrennte Sachverhalt vor. Sämmtliche folgende Redner sprachen sich im Die Parteigenoffinnen und Parteigenoffen des II. Wahl- Körpertheil lag unter dem Kopf des ermordeten Knaben. Sinne der Resolution aus; dieselbe wurde darauf ebenfalls von freises werden ersucht, heute, Mittwoch, den 17. Wai, Dieser Ausschnitt erinnert unwillkürlich an den am der Versammlung einstimmig angenommen. Unter" Verschiedenes" Abends 7, Uhr, sweds Berbreitung eines Flugblattes sur Reichs- 25. Oftober 1891 vollführten Nitsche'schen Mord in der fanden diverse Angelegenheiten ihre Erledigung. Die nächste tagswahl fich in folgenden Lofalen einzufinden: H. Werner. Holzmarttgaffe, weil auch dort ein Theil aus der Leiche heraus- Versammlung tagt am 29. Mai bei Gründel, Dresdenerstr. 116. Bülowfir. 59; Laege, Fürbringerstr. 22; Eaß, Markgrafenftr. 102; geschnitten wurde. Die Behörde hat nun die Personalbeschreibung Grube, Mariendorferstr. 6; Stlein, Schönleinstr. 6; Raumann, des damaligen Mörders mit der Person Rappler's verglichen und Sonntag Vormittag abgehalten. Ueber die Frage: Was lehren Eine öffentliche Versammlung der Glaser wurde am Kulmftr. 86; Lindemann, Moritstr. 9. dabei verschiedene übereinstimmende Punkte, wie das Alter, die Haartracht, den Schnurrbart, ja auch die breite Nickel- Uhrtette uns die augenblicklichen Verhältniffe? hielt Riesel seinen mit herausgefunden. Es liegt fonach die Möglichkeit vor, daß man lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag, nach dessen Beendi­auch den langgesuchten Mörder der Hedwig Nitsche vor sich hat. gung vom Vorsitzenden zur Einsichtnahme in die Wählerlisten, Auch beschloß die Daß Kappler's Gewissen, abgesehen von dem vorliegenden Falle, sowie zur Wahlagitation aufgefordert wurde. nicht ganz rein ist, dürfte daraus hervorgehen, daß er auf die Bersammlung, während der Wahlperiode feine Gewerkschafts­Frage über das Verschwinden der fleinen Hedwig Weber die versammlungen abzuhalten. Hierauf erstattete der Vertrauens­Antwort hatte: Ich kann doch nicht alles gethan haben." In mann seinen Bericht. Die Einnahme betrug 318 M. 14 Pf., die bezug auf die Nitsche ist das Ermittelungsverfahren mit Rappler Ausgabe 244 M. 44 Pf., der Bestand ist mithin 68 M. 70 Pf. noch nicht abgeschlossen. Der Mörder, der noch heute dem Unter- Den Vertrauenslexten wurde Decharge ertheilt. fuchungsgerängniß zugeführt werden wird, hat die Nacht in einer Vertrauensmann wurde sodann Hennig und zum zweiten Ver­Belle an den Handen geschlossen zugebracht. Er besigt eine tagen trauensmann Stampehl gewählt. Legter wurde besonders ver­Nachdem noch Gewandtheit, durchmist feine Belle mit eiligen pflichtet, sich dem Martenvertrieb zu widmen. artige Als er gestern verschiedene geschäftliche Angelegenheiten erledigt waren, wurde Schritten, verhält fich aber sonst ruhig. befannt gegeben, daß in der nächsten Zeit die Beiträge an Stramm, Blißlicht wurde, photographirt rief er blizt, wie fommit Der hierher?!" Badebeil, Schuls   und Starte abzuliefern sind. Bliz

NB. Genoffen, welche nicht in der Lage sind, die Wähler listen einzusehen, werden ersucht, ihre Adresse( Name, Wohnung, Stand) in obenstehenden Lokalen abzugeben.

Das Wahltomitee. J. A.: G. Keßner. Wähler Friedrichsbergs! Bom Donnerstag, den 18. Mai, an liegen die Wählerlisten im Gemeindebureau, Dorfstr. 40, aus. Listen einzusehen, wollen sich mit den erforderlichen Legitimations­papieren entweder bei Emil Heinecke, Friedrich Karlstr. 11, oder bei Bernhard Lange, Wartenbergstr. 67, melden.

-

Abend bei aus:

Es

Zum ersten

In der Frage der Einverleibung der Vororte hat der Minister des Innern, Graf Gulenburg, einer bei ihm vor ellig gewordenen Deputation von Vertrauensmännern der Berliner  Vororte folgenden Bescheid ertheilt: Die Filzschuh Arbeiter hielten am 14. Mai eine öffent " Es ist für mich überraschend gewesen, in den Zeitungen zu ervorheben wollen wir noch, daß Frau Klinger ihrem fleinen Lesen, daß in betreff der Gingemeindung der Berliner   Borort- Sohn abrieth, auf den Sandbergen Blumen zu suchen, weil dort liche Versammlung ab. Vor Beginn derselben fiftirte der über­rungen eingetreten sein sollten. Ich nehme feinen Anstand, zu später brachte die Polizei der unglücklichen Wutter die Hiobs. Flugblätter zur Wahl verbreitete, und ließ ihn zur Wache Gemeinden in den Stadtbezirk Berlin   irgend welche Aende- Leute sein tönnten, die ihn tödten würden". Eine halbe Stunde wachende Polizeilieutenant einen Parteigenossen, der im Lotale erklären, was zu erfahren auch wohl der Zweck der heutigen Ab- botschaft. Der Word ist nicht zwischen 3 und 4 Uhr, wie Anbringen. Dort mußte der Genosse natürlich alsbald wieder frei­ordnung war, daß in dieser wichtigen Frage im Minifterium zu fangs angegeben wurde, sondern nach Angabe Sydow's bald nach gelaffen werden, selbstverständlich wurden ihm auch seine Flug­blätter wieder ausgebändigt. Den Polizeilieutenant hatten Teiner Beit irgend welche Stockung eingetreten ist. Das 12 Uhr Mittags verübt worden.

Ministerium ist sich der zur Einverleibung drängenden Verhält 3um Knabenmorde in Charlottenburg   wird mehrere Anwesende darauf aufmerksam gemacht, daß er mit der nisse wohl bewußt und wünscht die Einverleibung je eher desto weiter berichtet, daß die gerichtsärztliche Deffnung der Leiche des Verhaftung gegen das Gesez verstoße; er antwortete aber, daß lieber durchzuführen. Denn je länger diese Frage in der Schwebe ermordeten Knaben Erich Klinger gestern Nachmittag von drei er die Verantwortung auf sich nehme. E läßt sich denken, daß bleibt, müssen sich die im vollen Umfange gewürdigten Uebel- Uhr ab im Leichenschauhause zu Westend   durch die Aerzte eine große Aufregung in der Versammlung entstand. Zum ersten stände vermehren." Der Minister erwähnte sodann, der Berliner   Dr. Stege und Scheit ausgeführt worden ist. Als Todesursache Bunti der Tagesordnung gab Willmer den Situationsbericht Magistrat sei zu einem Gutachten über die Einverleibung und über wird, wie nicht anders anzunehmen war, Erdrossellung an- über den Streit. Er erörterte darin die erfolgten Bewilligungen beren Umfang aufgefordert worden, ein Bericht sei indessen noch nicht gegeben. Der Kopf des Kindes zeigt außerdem viele blutunter- und ging dann auf die Gründe ein, welche einige Fabrilanten eingegangen. Die Schwierigkeiten, die sich der in verschiedene laufene Stellen, die von Fauftschlägen herrühren können, fodaß angeblich verhindern, zu bewilligen. Auch wies er auf die ge­Gebiete des tommunalen wie des staatlichen Lebens eingreifenden der Mörder die Wahrheit gesagt hat. Bemerkenswerth ist, daß ringen Löbne bin, welche diese Leute zahlen, und erkannte Sie Frage entgegenstellen, feien nicht außer Betracht zu laffen, in- der elfjährige Sohn Wilhelm des Potsdamerstr. 8a zu Char- Gründe derselben nicht als stichhaltig an. In der Diskussion dessen, wenn man etwas wolle, namentlich im öffentlichen Inter- lottenburg wohnenden Arbeiters Krüger Zeuge der ganzen sprachen die Redner ihre Zufriedenheit mit dem bisher betonten die Nothwendigkeit, Nothwendigkeit, die Or effe, werde man die etwaigen Friktionen zu überwinden wissen. fa, aurigen That gewesen ist. Die Beschreibung, die dieser von Erreichten aus, groß und start zu machen, um bas Wie die Verhältnisse einmal liegen, werde man die Sache nicht dem Hergange giebt, deckt sich im wesentlichen mit der Aussage ganiſation auf die lange Bant schieben können. Ich hoffe," sagte der des Mörders. Der Knabe Krüger ist von der Knobelsdorfftrafe| Erreichte erhalten und später auch die kleinen Meister zu Zu­

Dr