Nr. 302. 26. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 28. Dezember 1909.

Aus der Partei.

Sozialdemokratische Balkankonferenz.

Aus gesundheitlichen, volkswirtschaftlichen und gesetzlichen Gründen bitten wir daher den Bundesrat um Ablehnung der artiger oder ähnlicher Petitionen und fnüpfen daran die ebenso dringende Bitte, von den auf Einschränkung der Arbeitszeit ge­richteten Bestimmungen des Gesetzes vom 28. Dezember 1908 teine Ausnahmen im Sinne einer Ausdehnung der Maximal­arbeitszeit zu gestatten".

zu umgehen. Sie petitionieren an den Bundes- Berufs zu einem Saisongewerbe bitten. Sehr richtig sagt rat, баб er ihr Gewerbe als Saison- dazu die Petition, daß wegen einiger eiliger Tage im Gewerbe gewerbe betrachten soll. Wenn dies geschieht, den Arbeitern die Vorteile der Gewerbeordnungsnovelle bom steht ihnen die Möglichkeit zu, Ausnahmen in der 28. Dezember 1908 nicht wieder genommen werden dürfen. Die serbische sozialdemokratische Partei und die Verlängerung der Arbeitszeit auf Grund der Gewerbe- Die Organisationen schließen mit den Worten: bulgarische sozialdemokratische Arbeiterpartei ordnung§ 138a Absatz 4 zu erhalten. Da solche Petitionen find übereingekommen, eine fozialdemokratische Balkankonferenz ein- schon an den Bundesrat gegangen sind, haben jekt die in zuberufen. Sie tagt in Belgrad   am 7., 8. und 9, Januar. Neben Frage kommenden Verbände eine ebensolche ausgearbeitet, den Vertretern der genannten Parteien sollen die Delegierten der in der der Bundesrat darum ersucht wird, solche Nachsuchen rumänischen Genossen, der sozialdemokratischen um Ausnahmen auf Grund des§ 138a Absatz 4 für die Gruppen aller Nationen in der Türkei  ( Türfen, graphischen Gewerbe und die Papierindustrie Serben, Bulgaren  , Griechen, Armenier), der Genossen in Griechen nicht zu genehmigen. Es sind die vier Organisationen Er wäre auch wirklich ein Frebel, wenn zu einer solchen land und Montenegro und der südslawischen Bar- der Buchbinder, Buchdrucker, Buch- und Zeit, wo die Organisationen ihr Alles daran sehen, um die teien in Desterreich- Ungarn   teilnehmen. Steindruckerei hilfsarbeiter und Litho Unmenge der Arbeitslosen vor der allergrößten Not zu Die Konferenz wird der Besprechung der Zustände und Ber  - graphen, Steindrucker und verwandten Berufe, die sich schützen, es den Unternehmern in diesen Branchen gelingen hältnisse im Südosten Europas  , besonders auf dem Balkan   gewidmet deswegen mit einer Eingabe an den Bundesrat gewandt haben. würde, durch ein leberstundensystem, das ihnen mit der Er­sein. Der erste Punkt der Tagesordnung ist: Baltanfrage Sie schreiben darin ausdrücklich, daß ihnen die Begrenzung flärung zum Saisongewerbe möglich würde, die Vorteile des und Sozialdemokratie. Der zweite: Das Verhältnis der Arbeitszeit, die durch die am 1. Januar in Kraft tretende Zehnstundentages wieder illusorisch und die Niesenzahlen von der Arbeiterbewegungen in diesen Ländern zu Novelle erfolgt, feineswegs ihren Wünschen entspricht, und der Arbeitslosen zu dauernden zu machen. heutige Stand der Industrie es wohl gestatte und die Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiterinnen es auch geboten hätte, einen Marimalarbeitstag von acht Stunden festzusehen. Es sei aber deswegen nicht zu verkennen, daß ein Fortschritt gegen früher eingetreten sei, da der früher gültige elfstündige Normalarbeitstag durch das Gesetz beseitigt werde. ,, Dieser Fortichritt würde aber hinfällig werden, wenn der Behnstundentag durch zahlreiche Ausnahmen durchbrochen würde, twie sie von Unternehmervereinigungen der graphischen Gewerbe und der Papierindustrie gewünscht werden, schon bevor das neue Gesetz überhaupt in Kraft getreten ist und man daher noch gar nicht hat ausprobieren können, ob nicht mit der zehnstündigen Arbeitszeit auszufommen ist. Solchen Wünschen Rechnung zu tragen, liegt kein Grund vor, da Arbeitskräfte nicht nur genügend, sondern mehr als genügend vorhanden sind, wofür die hohe Zahl der Arbeitslosen und die riesigen Unterstützungssummen, welche von den unterzeichneten Verbänden in den letzten Jahren an arbeitslose Mitglieder ausgezahlt worden sind, den sprechendsten Beweis liefern."

cinander.

Die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse, in denen die genannten Parteien sich zu betätigen gezwungen sind, haben die Behandlung dieser Fragen aufgedrängt. Die Genoffen des Balfans hoffen in gemeinsamer Arbeit ihre Anschauungen über die wichtigen Probleme zu vertiefen und einer gemeinsamen Aftion den Boden zu bereiten.

Ein Volkshaus

ist zum Weihnachtsfest in Düsseldorf   eröffnet worden. Unser Düsseldorfer   Parteiblatt, die„ Volkszeitung", bringt zu einem Artikel, der diesen Beweis als Fortschritt der Düsseldorfer   Arbeiterbewegung .feiert und das eigene Heim der Arbeiterschaft schildert, die Abbildung der Fassade des stattlichen Baues an der Flingerstraße, der in seinen schönen modernen Formen eine Zierde Düsseldorfs   ist. Der Bau enthält Räume für den Restaurations, Saal- und Vereinsbetrieb für die freien Gewerkschaften, den Herbergsbetrieb, die Bureaus der freien Gewerkschaften und die Druderei der Boltszeitung".

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Noch ein Radbodprozeß.

Das Boltsblatt für Bochum  " teilt mit, daß die Staatsanwaltschaft in dem Bericht unseres Parteiblattes über den Radbodprozeß der Bergarbeiter- Zeitung" vom 19. Oftober eine Be­leidigung des Direktors Jansen an der Zeche Radbod entdeckt haben will und Anklage erhoben hat.

Wegen Tragens ,, republikanischer Abzeichen",

d. H. einer roten, mit Flur umwundenen Schleife, die einen Kranz für die Gräber der Dresdener   Maigefallenen von 1849 schmückte, hatte der Genoffe Raue zu Dresden   ein Strafmandat über 20 m. erhalten. Er erhob Widerspruch das Schöffengericht zu Dresden  aber bestätigte am 24. Dezember die Strafverfügung.

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Zur Abänderung der Gewerbeordnung.

Soziales.

Unterliegt der Ehemann der Versicherungspflicht?

Dem Reichsgericht lag kürzlich die Frage vor, ob der Ehemann, der im Gewerbebetrieb seiner Frau tätig ist, der Versicherungs pflicht nach dem Gewerbe- Unfallversicherungsgesetz unterliegt. Das Reichsgericht hat diese Frage verneint. Es tam folgender Tatbestand in Betracht: Der Schreinermeister B. in Düsseldorf   war Angestellter des Gewerbebetriebes seiner Fran. Als solcher hatte er für die Firma H. in Düsseldorf   Arbeiten zwecks Tieferlegung eines Kellers auszuführen. Bei Ausführung eines Auftrages seitens der maß­gebenden Organe der Firma H., Treppenstufen zu suchen, die noch zu verwenden sind, fiel er in einen offenen, feitwärts der Keller­treppe befindlichen Schacht. Infolge der erlittenen Verlegungen suchte er den Hausbesizer, in dessen Hause die Arbeiten vorge­nommen wurden, sowie die Firma H. Haftbar zu machen. Seine Ansprüche wurden, soweit sie gegen den Hausbesitzer Es werden dann in einem recht instruktiven Zahlen- gerichtet wurden, vom Landgericht Düsseldorf   abgewiesen, dagegen material die Belege für diese Behauptung beigebracht. Sie insoweit, als sie sich gegen die Firma H. wegen mangelhafter Für ergeben ein geradezu erschreckendes Bild der Arbeits- forge für die Verwahrung des Schachtes richtete, dem Grunde nach losigkeit, sie zeigen gewaltige Summen an ausgezahlter zu zwei Dritteilen für gerechtfertigt anerkannt, zu einem Drittel Arbeitslosenunterstützung. wurde Kläger   wegen eigenen Verschuldens abgewiesen. Das Ober­landesgericht Köln bestätigte dieses Urteil. Gegen das Urteil des An Arbeitslose wurden von 1906 bis 1908 Arbeitslosen- Oberlandesgerichts hatten beide Parteien Revision beim Reichs­unterstügung ausgezahlt bei den: gericht eingelegt. Das Reichsgericht hob daraufhin das Urteil des Oberlandesgerichts auf und verwies die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung an das Oberlandesgericht zurück. In erneuter Verhandlung entschied das Oberlandesgericht wiederum auf Zurüdweisung der gegen das landgerichtliche Urteil gerichteten Berufung. Die diesmal von der Beklagten beim Reichss gericht eingelegte Revision hatte keinen Erfolg. Sie wurde vom VI. Bibilfenat zurückgewiesen. Ein Ehegatte könne nicht als ein im Betrieb des anderen Ghegatten beschäftigter Arbeiter oder Be­triebsbeamter angesehen werden, da die sittliche Auffassung der Che als des Verhältnisses zweier zu ungeteilter Lebensgemein­fchaft berufener Personen sich nicht mit den das soziale Verhältnis des Arbeitgebers und Arbeitnehmers beherrschenden Begriffen ver­trage, die in das Verhältnis der allgemeinen Gleichberechtigung der Chegatten den damit nicht vereinbarten Gegensatz wirtschaftlicher Abhängigkeit des einen vom anderen hineintragen würden. Zum mindeſten würde es eine besonders sorgfältige Prüfung in tat­fächlicher Beziehung erfordern, ob die Arbeit und der Lohn wirklich im Verhältnis zur Leistung und Gegenleistung stehen. Vorliegend feien derartige Behauptungen gar nicht aufgestellt worden. Gegen die guten Sitten.

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Mitglieder

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Buch- u. Stein- Lithographen, Buchdruckern druck- Hilfs- Steinbruder u. arbeiterinnen verm. Berufe

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1906 1907

2417 60 930 1701

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2809 82 508 1911

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3821 130 368 2509

1909 1.- 3. Quart.

586 816 1071 12 372 3978 111 830 687 393 1840 19 442 4151 127 937 985 785 2655 40 635 6886 244 485 ? 105 462 1927 936 237 2163 42 159 7674 251 030 379 268 3 196 231 114 608

784 782

Das Gesetz, die Abänderung der Gewerbeordnung be­1908 Es bestimmt treffend, tritt am 1. Januar 1910 in Straft. unter anderem für die Arbeiterinnen, daß sie nicht länger als zehn Stunden täglich, an den Sonnabenden und an den Vor­abenden vor Festtagen nicht länger als acht Stunden und givar nur bis 5 Uhr nachmittags beschäftigt werden dürfen. 1906 betrug die Gesamtsumme an Arbeitslosenunter­Die Unternehmer der verschiedenen Branchen, die mit weib- ftigungen bei den vier Organisationen 771 431 m., 1907 lichem Personal zu rechnen haben, versuchen nun jetzt schon, schon 917 280 m., 1908 1 401 273 m. und in den ersten drei che der gesetzliche zehnstündige Arbeitstag für weibliche Quartalen 1909 1334 888 m. Diese macht insgesamt in Arbeitskräfte überhaupt in Kraft getreten ist, durch drei und dreiviertel Jahr die riesige Summe von 4 424 889 m. Eine wichtige Entscheidung fällte kürzlich der 3. Zivilsenat alle möglichen Mittel diese Bestimmung zu um- aus! Dazu bemerken die Organisationen in ihrer Eingabe, des Reichsgerichts. Es handelte sich um folgenden Sachverhalt: gehen. Dort, wo die neunstündige Arbeitszeit eingeführt daß die angeführten Zahlen nur die aus den Hauptfaffen Die Firma St. in Stiel hatte den Kaufmann D. als Geschäftsführer ist, da soll die Sonnabends in Wegfall kommende Stunde gezahlten Unterstützungen seien. Außerdem kämen bei den ihres in Eutin   betriebenen Manufakturwaren und Konfektions­wieder eingeholt werden, und zwar so, daß in der Woche vier einzelnen Orgarnisationen auch noch Lokalunterstützungen gefchäftes engagiert. Das Geschäft in E. war eine Filiale des in mal je eine Viertelstunde länger gearbeitet wird. Die Buch- hinzu, die gar nicht genau beziffert werden könnten, die aber Kiel   bestehenden Hauptgeschäftes. Nach dem abgeschloffenen Ver= drucker haben bekanntlich durch ihr Tarifamt der Regelung in die angegebenen Zahlen um ein Drittel bis ein Viertel trages hatte D. als„ Gehalt ein halb Anteil des Jahresresultats" diesem Sinne schon zugestimmt, bei den Buchbindern, Stein- erhöhten! Es sind dann also bald 6 Millionen der Filiale zu beziehen. Der Anteil wurde ihm jedoch nicht jähr= Druckereihilfsarbeitern und den Steindruckern ist eine zentrale Mart, was diese vier Organisationen an Arbeitslosen Geschäft. D. hatte ferner in gleicher Weise wie am Gewinn auch lich ausgezahlt, sondern blieb bis zum Ablauf des Vertrages im Regelung gescheitert, sie soll auf lokaler Basis zum 1. Januar unterstützungen ausgezahlt haben. Das hindert aber alles am Berlust des Geschäfts teilzunehmen. Zum Unterhalt durfte D. erfolgen. Die Unternehmer versuchen es aber noch auf nicht, daß die Unternehmerorganisationen in Eingaben an den monatlich 250 M. entnehmen, die sodann auf seinen Gewinn­anderem Wege, die zehnstündige Arbeitszeit der Arbeiterinnen Bundesrat wie die Geschäftsbuchfabrikanten um Erklärung des anteil oder Verlustanteil" anzurechnen waren. Auf Grund dieses

Kleines feuilleton.

dramatische Nebenwert ist von verstimmender Trivialität. Von einiger Wirkung ist der Ausfall Pierres, der zu seiner Rechtfertigung darlegt, daß der legale bürgerliche Profit auch keine andere fittliche Die Ausgrabung Jerichos. Die Deutsche Orient- Gesellschaft   legt Bafis habe als der Lumpenſtreich, womit er feinen Reichtum be­ihren Mitgliedern in dem soeben ausgegebenen Heft 41 ihrer„ Mit- gründet hat. Seine großkapitalistische Renaissancemoral" läuft un­teilungen" den vorläufigen Bericht über die diesjährigen Aus eine pathetische Bezeichnung für schlechte Geschäfte sei. Mergerlicher " Aus- gefähr auf das Wort des Marquis von Keith hinaus, daß Sünde grabungen im alten Jericho   vor. Diese Grabungen, die wiederum weise aber soll der Zynismus dieser Gestalt zur Befriedigung des von Prof. Sellin  ( Rostoc) und Prof. Waginger( Gießen) geleitet Bublikums in einer Sauce larmohanter Phrasen aufgelöst werden... wurden, sind nunmehr abgeschlossen. Ihre Ergebnisse waren äußerst Das Prévostiche Schauspiel bildet ein Glied in der langen aus lehrreich und zum Teil höchst merkwürdig. Die Innenbefestigung, Mittelmäßigkeiten und absolutem Schund zusammengesetzten Kette die im Vorjahre, als sie erst stüaweise ausgegraben war, noch für der Novitäten dieser Saison. Auch Autoren von Namen und eine Zitadelle gehalten werden konnte, hat sich als ein die ganze ehemals bewiesener Begabung wie Capus haben versagt. Eine Etadt umfassender innerer Mauergürtel herausgestellt, der die an sich schon außergewöhnlich starke und festgegründete Außenmauer in vornehme Wirkung hatte nur das fünfzehn Jahre nach seiner Eniftehung im Odéon aufgeführte Schauspiel Wenn „ Wenn die etiva 30 Meter Abstand begleitete. Bei der Durchforschung Blätter fallen" des Italieners. Giacosa mit seiner fein ab­lehrte Stadtgebietes eine Tiefgrabung, daß unters getönten Milieuschilderung voll melancholischer Poefie. halb der fanaanitischen Schicht noch ältere Schichten sich Ein Genre, das in Paris   stets ein Publikum findet, ist vorfinden; die älteste Besiedelung des Hügels wird also das historische Spektakel- und Ausstattungsstück. Es ist der fleine mindestens bis in das dritte Jahrtausend v. Chr. hinaufreichen. bürgerliche Ableger der in der Gesellschaft in dauernder Blüte Die Freilegung eines zusammenhängenden Kompleres der israelitischen   Ansiedelung gewährte ein anschauliches Bild altjüdischer stehenden Memoiren- und Anekdotenliteratur. In diesem Theater­Wohnräume mit ihrem vielgestaltigen Hausgerät. In einem be- jahr haben wir schon die Revolution und den Prozeß der Jeanne sonders stattlichen Gebäude, das durch seine Lage, seine starten D'Arc( Théâtre Sarah Bernhardt  ), die in Frankreich   durch eine Mauern und seinen interessanten Grundriß ausgezeichnet ist, und Rebensart populär gewordene Duellgeschichte des Edelmannes Jarnac das auffälligerweise noch in byzantinischer Zeit als Ruine bestanden( Odéon) und schließlich in der legten Woche im Théâtre Réjane die hat, faben die Ausgrabungsleiter aus gewichtigen Gründen den Liebes, Familien- und Staatsaffären Heinrichs IV. unter dem Titel Balast des Chiel, des Neugründers von Jericho   im neunten Jahr­hundert v. Chr. Neben diesen Grabungen wurden auch Aufnahmen und vorläufige Untersuchungen an einer räumlich getrennten Stelle vorgenommen; fie führten zum Nachweis der Reste von Pracht bauten, die Herodes in und bei Jericho   angelegt hat.

des

Und fönigstreu bis zum Lode! Jochimke, hüt' bi!

Fange wir di, so hange wir di Jochimke, hüt' bi!

Was ist doch der mächtigste englische   Lord Gegen uns preußische Junker? Wir erklären ein feierlich Königswort Hohnlachend für eitel Geflunker.

Und siehe! Es kommt fein Staatsanwalt, Und bleich verstummt der Minister. Kaum daß die Faust in der Tasche ballt Ein linksliberaler Philister.

Seft her! Wir begrüßen das neue Jahr. Uns ist nicht bang um das Morgen. Daß alles bleibt, wie's im alten war, Das werden wir gründlich besorgen. Alldeutschland schläft seinen Winterschlaf Und schnarchet in Zucht und Ehren. Und findet man folch ein dummes Schaf, Warum foll's man nicht scheren? ( Refrain wie oben)

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( Edgar Steiger   im Simpliciffimus".) Notizen.

Neue Freie Voltsbühne. Der Anfang November

" Königin Margot  " in szenischen Bildern präpariert gefehen. Die von Vorstand und Verwaltung erlassene Aufruf zur Bildung eines Erfindung ist auch diesmal recht kindisch, aber ein prunkvoller Auf- befonderen Baufonds für das geplante Volkskunsthaus hat wand echter Stoffe und historisch getreuer Kostüme, die geschmack- bis Ende Dezember bereits 100 000 M. eingetragen. Sämtliche Un­volle Anordnung mancher Bühnenbilder, die strupellose Ausnutzung teile werden mit 5 Proz. verzinst und find vom dritten Jahre an wohldressierter Theaterkinder üben ihre Effette. Für das arge( nach der Eröffnung des Volkskunsthauses) allmählich rückzahlbar. Defizit an innerer geschichtlicher Wahrheit sucht der affettierte Ueber den Platz und den Zeitpunkt des Baues find feste Beschlüsse Archaismus der Sprache Ersatz zu bieten. Eine Anfängerin auf noch nicht gefaßt. dem Gebiet dramatischer Dichtkunst hat mit einem im Théâtre des- Meta Jlling, die Leiterin des„ Englischen Theaters", ist Pariser Theater. Aus Paris   wird uns gefchrieben: Arts aufgeführten Schauspiel„ Ein Mannesherz" ziemliches Malheur in Frankfurt   a. M. an Lungenentzündung gestorben. Den Berlinern Marcel Prévost  , ber seinerzeit den Standalerfolg der Demi- gehabt. Das Ereignis sei nur darum erwähnt, weil die besagte ist die Verstorbene als ehemaliges Mitglied des Schiller- und später Vierges" durch eine schleuderhafte Dramatisierung seines Romans Anfängerin Sarah Bernhardt   heißt.

Theater.

bis zur Ergiebigkeitsgrenze ausgemünzt hat, versichert, Pierre und Therese", sein schon im Dunstkreis der Akademie ans Tageslicht getretener Roman sei ursprünglich in der dramatischen Form konzipiert worden, worin er jetzt auf die Szene des Théâtre Gymnase gebracht worden ist. Das darin behandelte Thema ist eine Umkehrung des Nora- Problems. Bei Prévost ist es der Ehemann, der einen Betrug begangen hat, und es ist die Frau, deren Rechtsbewußtsein darüber nicht hinweg fommt. Aber die psychologische Begründung des Unter­schieds zwischen männlicher und weiblicher Moralauffassung mußte hier wegfallen und was übrig blieb, war eine platte, fentimentale und unwahrhaftige Familienaktion. Auch bas

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Humor und Satire. Triarierlied.

Wir sind die Triarier seiner Dajestät. Unfre Väter schwangen die Lanzen; Wir blajen gemütlich die große Trompet', Und alle Geheimräte tanzen. Wir deklinieren das Wörtchen rex Nach unserer eignen Methode. Drum regis voluntas suprema lex

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des Leffing- Theaters bekannt. Auf ihren Gastspielen in England hatte sie den Plan gefaßt, mit einer englischen Truppe in Deutsch  land englische Stücke aufzuführen. Diesen Winter begann sie mit der Ausführung und gastierte auch in Berlin  .

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Eine neue Sternwarte foll in Australien   errichtet werden, und zwar zum besonderen Zweck des Studiums der Sonne. In Fachkreisen wird das Urteil ausgesprochen, daß die Begründung einer solchen Anstalt in Australien   kaum überschäßt werden kann, da die Zahl der Sternwarten auf der südlichen Halbfugel noch immer weitaus zu gering ist. Von privater Seite find schon gegen 100 000. aufgebracht worden, und es wird als sicher betrachtet, daß die Bundesregierung die fehlenden Summen bewilligen wird.