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Mund zu. um«S am Schreien zu verhindern und versuchte sein Opfer zu vergewaltigen. ES entspann sich nun ein verzweifelter »anipf zwischen den Beiden. Glücklicherweise� wurde der Unhold durch das Hinzukommen cineS Arbeiters an der AuSführnng feines Vorhabens gehindert; er ergriff schleunigst die Flucht. Der Täter ivird als ein etwa t,<Z8 Meter großer Mann gelchildert, der einen schwarzen Paletot und schwarzen steifen Hut trug. Allem Anscheine nach ist er mit einem Vorortzuge nach Berlin   geflüchtet. Lichtenberg  -Rummelsburg  . De» Teilnehmern an der Arbeiter-BiidungSschule zur Kenntnis- nähme, daß der Kursus in Geschichte heute abend sowie an den folgenden Abenden pünktlich S'/» Uhr beginnt. Rummelsburg  . Zusammenstoß zwischen einem Feuerwehr- und einem Strassen- dahnwagen. Ein Wagen der freiwilligen Feuerwehr passierte gestern, aus der Türrichmidtstraßc kommend, die Durchfahrt des Rathauses und stieß dabei, da der Kutscher anscheinend die Herrscbafl über die Pferde für kurze Zeit verloren hatte, gegen den aus emgegengefeyier Richtung kommenden Motorwagen der Straßenbahnlinie 76. Der Slirprall war so heftig, daß die Passagiere des BahnwagenS von ihren Sitzen geschleudert wurden. An den, Straßenbahnwagen Ivurde die Lustdruckbremse beschädigt, an dem Feuerwehrwagen die Deichsel stanze gebrochen. Eine Störung des Betriebes fand nicht statt. Pankotv. Recht eigenartige Gepflogenheiten scheinen auf dem umfang- reichen Gemeindeschulneubau in der Görschstraßc zu Herrscher,. In der letzten Gemeindevertretersitzung wurde von unseren Genossen aus eine ganze Reihe von Mängeln in der Bauausführung hin gewiesen. Leider war unterlassen worden, die Angelegenheit in der gehörigen geschäftsordnungsmäßigen Form zur Sprache zu bringen, so daß eine eingehendere Verhandlung hierüber in dieser Sitzung nicht erfolgen konnte. Der Bürgermeister ersuchte unseren Redner, bei ihm resp. der Hochbaukommission die entsprechenden Beschwerde» anzubringen, um die Sache näher untersuchen zu können. Mar, darf gespannt soin, welchen Verlauf diese Angelegen- heit nehmen wird, um so mehr, als dieselbe vor einiger Zeit bereit? zu einer Beleidigungsklage des hiesiger, Gcmeindebaumersters gegen einen unserer Gcmcindevertreter geführt hatte. Jedenfalls kann der Einwohnerschaft Pankows nicht gleichgültig sein, in welcher Weise ihre Steuergroschen Verlvendung finden, und sie hat ein Recht darauf, in Bälde zu erfahren, zu welchem Ergebnis die Unter suckungen des Bürgermeisters resp. der Hochbaukommission geführt haben. Tegel  . Ein umfangreicher Dachstuhlbrand kam gestern abend gegen >/z8 Uhr im Hause Brunowstr. 28 zum Ausbruch. Die Feuerwehren von Tegel   und den Borsigwerle» waren bald zur Stelle, um den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Zossen  . In der gut besuchten Generalversammlung gab Genosse Sanpe den Jahresbericht. Nach demselben hat sich auch im lehren Jahre die Organisation entwickelt. Der Mitglkderstand beträgt 143, ein­schließlich 19 weiblicher Mitglieder Daß auch die Bewegung sonst im Berichtsjahre eine sehr rege gewesen ist, bewiesen die zahlreichen Versammlungen, welche abgehalten worden sind. Die wichtigste Aktion im verslosicnen Jahre war die Stadtverordnetenwahl, wo eS uns möglick war. zwei sozialdemokrarisckeii Kandidaten zum Siege zu Verbelfen. Der Kassenbericht vom 4. Quartal ergab eine Einirahme von 113,20 W.. eine Ausgabe vo» 97,77 M. In nächster Zeit soll eine Petition zum Zwecke der Abschaffung der Erwerbung des Bürgerrechts in die Wege geleitet werden. Das Stislungsfest soll am 6. März abgehalten werden. Sencdts-Geltung. Schub grgr» Schutzleute. vor der Dortmunder   Strafkammer wurde am Montag eine Strafsache verhandelt, die erneut die Notwendigkeit eines Schutzes gegen die Polizei beweist. Ein Reisender war von seinem Vermieter verprügelt worden und dann völlig widerrechrlich ausgefordert, sein vom Reisenden ge> nrieteteS möbliertes Zimmer zu verlassen. Der Vermieter holte einen Schutzmann. Dessen Hund zerriß dein Mieter die Kleider an, Körper. Der Schutzmann drängte den Mieter aus seiner eigene» Wohnung heraus. Der Mieter nahm nach Zerbrechen erner Glasscheibe wieder Besitz von seinem Zinuner und legte sich zur Ruhe. Der Vermieter forderte ihn abermals vergeblich auf, sein Best und sein Zimmer zu verlassen Dann schickte er unter der falschen Angabe noch der Polizei, der Mieter bedrohe ihn, verursache ruhestörenden Lärm und schlage die Sachen i», Hause kapnt. Der ruhig im Bert liegende Mieter wurde darauf von zwei Schutzleuten gefesselt, aus dem Bett gezerrt und die Treppe heruntergeschleift wie einige Zeugen bekundeten,»wie ein nasser Sack",.wie ein Stück Vieh",.wie ein toter Gegen st and". Der Mißhandelte, notdürftig bekleidet, blieb auf der Straße liegen. Nach etwa einer Viertelsinnde wurde der hilflos Daliegende vo» einem dritten Schutzmann ins Gesicht geschlagen,daß eS klatschte". So schilderten eine große Reihe vo» Zeugen den Sachverhalt. Aus der Wache will der Reisende noch fürchterlich mit einem Gummischlauch von einem Schutz- mann verprügelt worden sein. Am anderen Morgen unter» schrieb er ein Protokoll, inhalls dessen er wegen Angetrunkenheit von den, Vorfall nichts mehr wisse. In der Verhandlung erklärte der Reisende. eS sei so lange auf ihn eingewirkt, bis er den falschen Inhalt unterschrieben habe. Er kam dann in» Krankenhaus, loo er 14 Tage verblieb. Rote blutunterlaufene Glriemen an Brust, HalS und Schläfen. Quetschungen am Oberarm und Hals, Schwellungen am Arm und Fußgelenk hatte er bei der Aus- »ahme, und bei der Entlaffung noch grün und gelb ge« färbte Flecken am Körper. Angeklagt wurde» nun nicht die Schutzleute, sondern der mißhandelte Reifende und zwar wegen Hausfriedensbruchs. VerÜbung ruhestörenden Lärms, Sachbeschädigung, Widerstands und tätlichen Angriffs auf Beamte I Vom Schöffengericht wurde er freigesprochen. In den Urtcilsgründen wurde anerkannt, daß der Angeklagte voll- kommen widerrechtlich ouS seiner Wohnung gebracht sei und daß den Angaben der Schutzleute der Glauben versagt werden müsse. Der Staatsanwalt legte Berufung ein. Am Montag wurde abermals ein freisprechendes Urteil gefällt. Die Strafkammer anerkannte, daß von Hausfriedens- druck keine Rede sein könne, wenn der Angeklagte von dem gesetz- lick.n Reck« Gebranch machte, da» von ihm gemietete Zimmer zu benutzen. Ebenso wenig liege Sachbeschädigung oder ruhestörender Lärm vor. Bei der Verhaftung hätten sich wohl die Schutzleute in rechtmäßiger Ausübung ihres Amtes befunden, da sie vom Ber- Mieter falsch informiert waren. Der Behauptung der Schutzleute aber, daß der Angeklagte widersetzlich gewesen sei, stehe die Reihe von zeugeneidlichen Aussagen gegenüber, die das Gegenteil be- künden. Das nennt man in Preußen Rechtsstaat. Gröblichster Haus- friedenSbruch seitens des Vermieters und der Polizeibeaniten und schwerste Mißhandlungen. Und dann werden nicht die Schuldigen Vermieter und Schutzleute-- sondern der Bürger, dessen Rechte in der gröblichsten Weise mißhandelt sind. unter Anklage gestellt. Eine gegen die Beamten erstattete Strafanzeige wegen Meineids und Amtsverbrechens ist noch in der Schwebe» vergiftet. Der Student der Musik E r ich 0 a u m a n n mußte sich gestern gegen die Anklage der fahrlässigen Körper- Verletzung vor den, Schöffengericht Bersin-Mitte verantworten. Der Bruder des Angeklagten ist Inhaber eines DrogengeschäslS im Norden Berlins  . Wenn dieser anderweitig zu tun hatte, so be- auflragte er den Angeklagten mit der Vertretung im Geschäft. Dies war auch am 16. Februar v. I. der Fall. Ä» diesem Tage hatte sich der Schlosser Erwin WidowSki eine tiefe Schnittwunde a» der Hand bei der Arbeit zugezogen und ließ sich aus dem B.schcn Geschäft Karbolwasser Polen. Der Angeklagte, welcher keine Ahnung von den Geheimnissen eines Drogengeschäftes hatte, verkaufte nun anstatt des üblichen K a r b o l w a s s e r S mit der höchst zulässigen zweiprozentigen Verdünnung, solches mil einem erheblich höheien Karbolläuregehalt. Nachdem WidowSki damit die Wunde ausgewaschen hatte, stellte sich eine Entzündung des Fingers und der ganze» Hand ein. Er suchte sofort den SanitätS- rat Dr. Steuer auf, der ihn unverzüglich»ach dem Moabiler Krankenhaus schickte. Hier wurde den, Verletzten, da Gefahr im Verzug war, der Finger amputiert. Widowsti war außerdem noch 2l Wochen nrbciiLiiniähig. Das Schöffengericht hielt eine grobe Fahrlässigkeit für vorliegend, erkannte aber mil Rücksicht auf die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten auf nur 100 Mark Geldstrafe._ Versuchte Bestechung cineS Kriminalleamten. Eine Bestechiingsafsärc beschäftigte gestern daö Schöffen­gericht Berlin Mitte   unter voisitz des AmtSgerichtScats Dr. F i e d l e r. Wegen Bestechung eines Kriminalbeamten war der C a f e t i e r Heinrich Adler angeklagt. Der Angeklagte ist Mitinhaber de« in der Nähe der Friedrichsrraße gelegenen CatsS.Edelweiß". Die nächtliche Staininkimdschnit dieses Cafös setzt sich zumeist auS den Passaittinnen der Friedrichstraße zniainmen. Die Folge war. daß den Besiicheriiinen von seilen der Beamten der Sittenpolizei eine gewisse Aufmerksamkeit gewidmet wurde, die schon wiederholt dazu gesübrl hatte, daß eine der Insassinnen schweren Herzens von ihrem Ka- vasier und ihre» Freundinnen Abschied nehmen mußte, um den Weg zum Polizeipräsidium anzutreten, da sie vergesse» hatte, sich dort sreiivillig einzufinden. Am 22. November vorige» Jahres hotte der Kriininalschlitzniann Lacher den Auftrag erhalten, das Cafö Edelweiß" auf seinen Inhalt zu prüfen. Ans der Straße trat dann plötzlich der Angeklagte an den Beamten heran und bat ihn, er solle nichtso streng" sein, da er sonst sein Geschäft schädige. Der Schutzmann erioiderte, daß er nur seine Pflicht tue und seine Aufträge ausführe. Während dieses Gesprächs ließ Adler z iv e i Z w a n z i g»> a r k st ü ck e in die Taiche des Kriminalbeamten gleiten, ohne daß dieser aber hiervon etwas merkte. Als Lacher kurze Zeit darauf die beiden Goldstücke in der Tasche fand, ahnte er sofort den Zusanimenhang und suchte unverzüglich den Angeklagten auf, um ihn zur Rede zu stellen. Adler ging jedoch noch weiter mit seinen Bestechungsversuchen und bot dem Kr>m»ialbeainten eine feste monatliche Gratifikation an. Er äußerte dabei, Locker solle sein Lokal doch nickt mehr besuchen,da ihm sonst die ganzen Weiber weglaufen." Diese unbedachte Handlungsweise hatte für den Angeklagten sehr schlimme Folgen in Gestalt dpr jetzigen Bestechungsanklage. Vor Gericht behauptete Adler, daß er an jenem Tage infolge einer Erbschaft von 4000 M. stark dem Alkohol zugesprochen habe und sich auf die Vorgänge selbst nicht mehr besinnen könne. Der Amtsanwalt beantragte eine Gefäiignisstiafe von sechs Monaten. Das Gericht nahm mit Rücksicht auf die bisherige Unbeicholteiiheit des Angeklagten von der Berhäiigiing einer GesäugniSstrafe Abstand und erkannte auf nur ISO Mark Geldstrafe._ Badende junge Mädchen", dieses Bild des bekannten dänischen MalerS Harald Slott-Modler bildete den Gegenstand einer Verhandlung vor der vierten Straf- kammer des Landgerichts I. Angeklagt waren die Kaufleute Hell- r i e g e 1 und H o ch s i n g e r. ersterer, weil er er als Geschäfts- führet des KunstverlagsNovitaö", letzterer in seinem Postlarten- vertrieb illustrierte Postkarten vertrieben kälten, welche eine Reproduktion des obigen Gemäldes darstellten. Sie sollen sich hierdurch der Verbreilung unzüchtiger Bilder schuldig gemachi haben. Das hier fragliche Bild war, wie in der Verhandlung betant wurde, vor einigen Jahren auf der Kunstausstellung hier ans- gestellt, wird als eins der besten Werke der dänischen neueren Kunst angesehen und befindet sich im Privatbesitz eines dänischen Fabrikanten, der es damals für f>000 Kronen gekauft hatte. Ein anderes Werk desselben Meisters ist im. Aalborg  -Museun, in Kopen Hägen, ein anderes von der kgl. N ttionalgalerie in Berlin   kürzlich angekauft. Eine Reprodtikiion ist als Gravüre und eine andere als Postkarte durch den Kunstverlag StenderS in Kopenhagen   an- gefertigt, der als einer der ersten Kunstverlagsanstalten gilt. Der erste««geklagte wies darauf hin, daß sein Verlag die rrtige Postkarte erworben habe, weil er auch»»cht das geringes Un­anständige in dem Bilde finden könne. Professor HanS F c ch n e r zu Schöueberg führte als Sachverständiger vom künstlerischen Standpunkte au«, daß die Reproduktion nicht als ein unzüchtiges Bild anzusprechen sei. Die Kunst habe die Pflicht, das Volk zu erziehe», auch an das Nackte zu gewöhnen, wobei wie in diesem Falle geschehen alles Schaniverletzende natürlich zu vermeiden, aber auch zu berück sichtigen sei, daß das Nackte als solches niemals schanv verletzend sei. Der Staarsawalt beantragte das schuldig und eine Strafe von je 100 Mark, da die badenden Mädchen zum Teil Körperteile zeigten, welche, auf Postkarku verbreitet, schäm» verletzend wirkt«» I DaS Gericht sprach nach kurzer Beratung die beiden Angeklagten frei, da weder da» Bild objektiv unzüchtig sei, weil jede direkt geschlechtliche Beziehung fehle, noch die Angeklagten subjektiv das Bild für unzüchtig oder schamverletzend halten konnten. Die Kosten deS Verfahrens wurden der Staatskasse auferlegt. bei einer kommenden Lohnbewegung die Unternehmer an dem» selben festhalten und ihn in ihrem Interesse, zum Nachteil der Arbeiter, auszugestalten versuchen. Also habe Wiesentha! mit seinen Treibereien auch in diesem Falle die Interessen der Kollegen geschädigt. Der Redner erwähnte noch die Wiesenthalsche Absicht, mit den Unternehmern einen neuen Bertrag abzuschließen, eine Angelegenheit, gegen die der Deutsche Metallarbeiterverband im November und Dezember vorigen Jahres Stellung genommen hat. Im Laufe der Versammlung kam auch Handle auf diese Angelegenheit zurück. Er betonte, eS sei schon im vorigen Jahre darauf hingewiesen worden, daß vom Abschluß eines Vertrages keine Rede sei. Jetzt sollen nach einem Bericht derBerliner VolkS-Zeitung" die Beratungen des Wiesenthalsche» Vertrages ab- geschlossen und das Inkrafttreten desselben mit dem 1. April fest- gesetzt sein. Diese Angabe sei unwahr. Die Unternehmer hätten noch nicht Beschluß gefaßt über die Wiesenthalsche Vorlage. Diese enthalte übrigens in ihren 90 Paragraphen manche die Arbeiter schädigende Bestimmung. So solle jeder Arbeiter, der einen Be- schluß der Schlichtungskommission nicht befolgt, von der Tarif- gemein�'chaft, also von der Arbeit bei allen Tariffirmen, aus- geschlossen werden. Dasselbe Schicksal soll die Arbeiter treffen, die wiederholt wegen Unbrauchbarkeit entlassen wurden. Eine Vorlage mit solchen Bestimmungen verletze die Interessen der Arbeiter. Während Wiesenthal früher betonte, es müsse bei dem nächsten Vertragsabschluß mit Rücksicht auf die Teuerungsverhält- nisse eine Lohnerhöhung eintreten, sei in seiner Vorlage keine Rede von einer Lohnzulage. Wer jetzt noch glauben sollte, daß im Wiesenthalschen Verbände Arbeiterinteressen vertreten werden, der müsse durch die Kollegen belehrt werden, daß davon gar keine Rede sei. Den Kollegen im Deutschen   Metallarbeiterverbande iverde in nächster Zeit eine Tarifvorlage für die kommende Lohn- bewegung unterbreitet werden. Die Versammlung vollzog die Neuwahl der AgitatiouS» kommission, die aus t? Mitgliedern besteht. Größtenteils wurden die bisherigen Mitglieder wiedergewählt. Der bisherige Branchen- leiter Hein wurde wieder mit diesem Amte betraut. Als Mit- glied der Bauarbeiterschutzkommission wurde G o d a n i tz gewählt. Letc- und DiskutterkludJohann Jncoby". Heute abend 8fl, Uhr bei Bngge, Kastanien- Allee 95/66: Sitzung. Gäste willkommen. Drutkcher Hlrkeiter-Abüi»e»tei,-B»nd. Ortsgruppe Berlin  . Freitagabend 8'/, Uhr im Ncwerkichattshause, Engeluser IS: Vortrag deS Genossen M. Bu'chholzer über:Organisierte Selb st Hilfe deS Proletariats." Kein GeträickeauSschank. Vermilcktes. Versammlungen. Die Rohrleger und Helfer, die im Deutschen   Metavarveiter- verbände organisiert sind, hielten am Sonntag eine von etwa 700 Personen besuchte Mitgliederversammlung im großen Saale des Gewerkschaftshauses ab. Der Branchenlciter Hein erstattete den Bericht der Agitationskommission. Er sagte unter anderem, die Tätigkeit der Kommission im vergangenen Jahre sei in erster Linie darauf gerichtet gewesen, die in anderen Organisationen, besonders in dem Wiesenthalschen Verbände zerstreuten Rohr­leger und Helfer für den Deutschen Mctallarbeitervcrband wieder- Zugewinnen. Daß diese Tätigkeit von Erfolg gekrönt sei, das zeige der gute Besuch dieser Versammlung. Im übrigen habe oie Kommission auch in anderer Hinsicht die Interessen der Kollegen vertreten. Eine Reihe von Beschwerden aus dem Ar- beitsverhältnis seien erledigt worden. Abgehalten wurden 32 Kommissionssitzungen, 12 Vertrauensmänner-, 11 Branchen-, 80 Werkstattversammlungen. Hinsichtlich der Heizungsbranche hätten Konferenzen mit den Kollegen anderer Städte stattgefunden, welche dem Bestreben dienten, für die im Hcizungsfach beschäftigten Kollegen einen ReichStarif zu schaffen. Ein Antrag der Ver- trauensmänner des Heizungsfaches, für dieses eine besondere Branche im Verbände zu bilden, wurde von der Ortsverwaltung an die Vertrauensmänner zurückverwiesen, die dann beschlossen, von dem- Antrags Abstand zu nehmen und eS bei den bestehenden Verhältnissen zu. lassen. Wie bekannt, habe der Wiesenthalsche verband Mitglieder zu fangen versucht, indem er einen Akkord- ans mit den Unternehmern abschloß. Es habe sich aber dadurch gezeigt, daß wegen der großen Verschiedenartigkeit der Rohr- legerarbeitcn die Durchführung der Akkordarbeit nicht möglich sei. Tatsächlich werde auch nur in vereinzelten Fällen nach dem Akkord. taris gearbeitet. Da nun der Akkordtarif einmal da fei, so würden Ein schweres Verbrechen ist vorgestern in Niederfinow   ver» übt worden. Als gegen 2 Uhr nacktS der 26jährige Sohn des dort wohnhaften ZiegeleibesitzerS Texdorf von einem Ver- gütigen nach Haufe ging, wurde er in der Nähe der elterlichen Wohnung von einem ihm unbekannten Manne angesprochen und um eine Unlerstützung gebeten. Als T. dieses Ersuchen ablehnte, weil der Mann ihm verdächtig erschien, gab dieser plötzlich ans einem bereit gehaltenen Revolver drei Schüsse auf Texdorf ab. durch welche der sunge Mann an der Brust und am linke» Arm ko schwer verletzt wurde, daß er blutüberströmt und bewußtlos zuiantmenbrach. Die alsbald benachrichtigte Polizei stellte noch in der Nacht fest, daß der Täter der 2b Jahre alte arbeitslose Kneckt Peter war. Als man ihn verhaften wollte, schoß er sich vor den Augen der Beamten eine Kugel in die rechte Schläfe, die seinen sofortigen Tod herbeiführte. Ein Haus demoliert. In der Nähe von Staaken   an der Ham- bnrger Chaussee ist ein zweistöckiges Gebäude errichtet worden, das bis aus einige Tvpserarbeitcn vollstäudig bezugsfertig ist. In dieses Haus, daS ganz vereinsamt steht, drang gestern eine Rotte 16« bis 18 jähriger Bursche», die wie die Vandalen hausten und eine heil- lose Verwüstung und kolossalen Schaden anrichteten. Die Burschen schlugen sämtliche fertige Oese» ein, zertrümmerten die noch zu verarbeitenden Kachel» und die sämtlichen Fensterscheiben. Die eisernen Kochplatten der Kochherde wurden in Stücke ge» schlagen, die Blechkasten der Bratöfen zusammengedrückt und die Rauch- und Wrasenabzüge stark beschädigt. Dann schlugen die jugendlichen Vandalen noch die Stuckatur von den decken herab und beschmutzten sämtliche Zimmer aus das ärgste. Da auch die Tür  - klinken abgeschraubt worden sind, so ist der Schaden, den der Eigen- tümer erle'det, ein sehr großer, der ihn um so empfindlicher trifft, als zahlreiche Wohnungen bereits in kurzer Zeit in Benutzung ge­nommen werden sollten._ Eine neue Grubenexplosion. Wie ein Kabeltelegramm auS Drakesboro /Kentucky  ) meldet, ist in den dortigen Kohlengruben eine furchtbare Explosion erfolgt. Bis gestern voriuiltag wurden 35 Leichen geborgen; etliche zwanzig Mann wurden schwer verletzt, zum Teil in hoffnungslosem Zustande zu Tag« befördert._____ Vom Hochwasser. Wie auS Paris   gemeldet wird, fällt die Seine anhaltend weite«. Bis gestern früh 7 Ubr ist das Wasser insgesamt 1.45 Meter ge- funken. In den Straßen, die noch überschwemmt sind, ist wegen der Seringe» Tiefe des Wasser« der Verkehr mit Booten eingestellt. Man at deswegen dort vielfach Brückenstege errichtet. Eine Meldung aus Ronen besogt: In St. Pierre de vauvrah errichten die Bewohner einen drei Kilometer langen Notdeich, um sich vor einer drohenden NeberschwemmungSkatastrophe zu schützen. DaS 17V. Infanterie- Regiment ist zur Unlerstützung dorthin ab-> gegangen. Bis gestern vormittag 11 Uhr war, wie eine weitere Meldung auS Paris   lautet, die Seine im ganzen um 1,52 Meter gesunken. Die Verbindungen mit mehreren Orten der Umgebung sind noch abgeschnitten; die mit Wasser und Eis bedeckte Bodenfläche beträgt eUva 1500 Hektar.____ 150 000 Mark unterschlagen. AuS Frankfurt   a. M. wird gemeldet: Bei der Landwirtschaftlichen   ZentraldarlehnSkasse, bereu ehemaliger Rendant Flick geflohen ist, nachdem er große Unter» schlagungen verübt hatte, ist bisher ein Fehlbetrag von 150 000 M. festgestellt worden. Heftige Stürme werden über Kristiania   von der nordische» Küste gemeldet. Neun Fischerboote mit 40 Mann werden vermißt. Auf den Lvfoten find die Leichname von 10 Fischem an Land ge- trieben worden. Brennende Gruben. Ein Telegramm aus Peoria  (Illinois  ) besagt: AuS Bartonbille wird gemeldet, daß die dortigen Gruben i» Flanimen stehen, Alle Menschen, die sich in dm brennenden Gruben befanden, find gerettet worden.__________ ?S»ttern»sudersscht vom S. Februar 1910, morgen» 8 ilbr. Stationen J,» Swmeind» 76I SO Hamburg   1758 SO Pnlhi 1 759 SD Franss.a M 756 523 München 1758 18 Wien  >757 W Teuer 3 wolkig «Schnee 2 bedeck «bedeck ll Nebel Idedeckt B« sll t? mS> -1 1 1 0 -4 1 Stationen Haparanda 734 Still Petersburg 766£23 Sctllh elberdeeu Pari« 746 22 744 S Wette, «-» II * wolkig8 2 halb od. 8 4 wolkig 8 3 beb eckt 4 1" Wetterprognose für Donnerstag, den 3. Februar lOlO. Ein wenig wärmer, ziemlich trübe mit geringe» Niederschlägen und. frischen südöstlichen winden. Setltnec Detterbureau.