Nr. 53. 27. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
47. Sigung bom Donnerstag, den 3. März, nachmittags 1 hr.
Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüd.
Die Beratung des Etats für das Reichsamt Innern wird fortgefegt beim Stapitel Behörden Untersuchung von Seeunfällen."
des für
Freitag, 4. März 1910.
netto pro Mann; bei Dampfschiffen auf 30,17 Mann pro Schiff, verhütungsvorschriften der Seeberufsgenossenschaft steht freilich: 38,91 Registertonnen pro Mann. Dieses Verhältnis tann nicht ein„ Jedes Schiff muß bei Antritt jeder Reise in seetüchtigem Stande befriedigendes genannt werden. Wir müssen unbedingt eine gehörig eingerichtet und ausgerüffet sowie gehörig bemannt und vers stärkere Bemannung der Schiffe fordern. Die proviantiert sein. Das Schiff darf nicht überladen und muß mit hölzernen Segler haben vom Jahre 1898 bis 1909 um 1338 ab- dem nötigen Ballast und der erforderlichen Garnierung versehen genommen. Dagegen ist die Zahl der eisernen Segler in der sein." Aber diese Vorschriften stehen gleichen Zeit von 174 auf 469 geftiegen. Die Zahl der Segler mit Hilfsmaschinen, die 1880 noch gar nicht vorhanden waren, auf 20. Ganz bedeutend ist die Zunahme der Dampfer. Ihre Zahl stieg in dieser Zeit von 683 auf 1613. Der Bruttoraumgehalt hat bei den hölzernen Seglern um 90 Broz. abgenommen, während er bei den eifernen Seglern um 154, bei den Dampfern sogar um 466 Proz. zugenommen hat. Wir verlangen eine
nur auf dem Papier!
Schon am 21. Februar 1903 sagte ich hier im Reichstage und wiederhole es heute:
genossenschaft? Ich stelle hier ganz frei und offen die Behauptung Wer fontrolliert die Unfallverhütungsvorschriften der Seeberufsauf, daß, wenn Sie hier die Kraft und die Macht hätten, zu be schließen, daß morgen sämtliche in allen deutschen Häfen liegende deutsche Schiffe untersucht werden müssen darauf: ob sie und ihre Böte in einem feetüchtigen Zustande sind und ob die ganze Schiffs, einrichtung ist wie sie sein soll, daß dann diese Enquete sehr läg. lich ausfallen würde." Heute ist man in Reederkreisen mehr als je gegen eine staat. liche Ueberwachung der Schiffe. Herr Adolf Schiff in Elsfleth
Herr C. Ferdinand Laisz
As die Seemannsordnung in der Kommission beraten wurde, wurde dort eine Resolution angenommen, in welcher mit tunlichster Beschleunigung ein Gesezentwurf verlangt wurde, durch den die staatliche Aufsicht des gesamten Schiffahrtsbetriebes unter Mitwirkung Frage einer behördlichen Aufsicht über Seetüchtigkeit, Lief von Personen aus dem Seemannsberuf und Einfegung eines Reichsschiffahrtsamtes mit zwedkentsprechenden Lokalbehörden. gang, Bemannung und Verproviantierung von Stauffahrteischiffen geregelt, für Abstellung etwaiger Mängel Sorge ge= Schon in den neunziger Jahren schrieb der verstorbene Direktor tragen und zu diesem Zwecke eine der Oberaufsicht des der Hamburger Navigationsschule Niebuhr in einer seiner VeröffentReiches unterstehende Instanz bestimmt wird. Leider hat der lichungen: Reichstag die Resolution in dieser Form nicht angenommen, sondern Früher verlangte man von einem feetüchtigen Schiffe, daß es auf einen Antrag Dr. Stockmann hinter„ tunlichster Beschleunigung" den schwersten Sturm auf hoher See aushalte, ohne leck zu werden, schrieb 1892 an einen Kapitän: die Worte eingefügt, und unter Berücksichtigung der ohne zu fentern; höchstens im Orkan durfte ein Schiff zugrunde Eugen" und" Rebetta" habe ich total verloren und freue mich, praktischen Erfahrungen der Handelsmarine über geben. Heute schickt man Schiffe in See, die bei ebenem, d. 5. die Assekuranzgelder eingeheimst zu haben. Leider ist dabei die Tiefgang und Ladelinie".- Diese Berücksichtigung der kräftigem Backstagswinde kentern, und behauptet hinterher, die Mannschaft gerettet worden."( Hört! hört! bei den Sozialpraktischen Erfahrungen der Handelsmarine ist seit nunmehr Schiffe feien feetüchtig gewesen. Früher verlangte man 3 Boll Frei- demokraten.) acht Jahren geübt worden. Wie lange soll sie noch geübt werden, bord für jeden Fuß Tiefgang, heute gehen Schiffe in See, die nicht Fuß haben, und ehe jene Resolution erfüllt wird? Auf die Anfrage des Abg. Metzger' mal einen Boll Freibord für jeden über die Resolution erklärte Herr v. Jonquière im Reichstage doch sollen sie feetüchtig sein. Hier muß ein Gesez helfen, denn der schrieb am 18. Februar 1896: " Die Unfallverhütungsvorschriften haben meines Erachtens am 12. März 1908, daß die Verbündeten Regierungen die Seemann ist der Habsucht und Geldgier gegenüber machtlos." Frage offenbar noch nicht zur Entscheidung für reif gehalten haben, Als im Januar 1895 die„ Elbe " unterging, die von dem engli- weniger einen direkten praktischen Zweck, als daß sie zur Dekoration um den Behörden und dem Publikum zu zeigen, und er fügte hinzu:„ Db man überhaupt einmal zur Errichtung eines schen Dampfer„ Craytie" angerannt wurde, wurde hier von dem dienen, Reichsschiffahrtsamtes kommt, darüber ist im Bundesrate feine Ent- Frhrn. v. Stumm eine Interpellation eingebracht, in der die Ver- wie vortrefflich die Seeunfall- Berufsgenossenschaft alles geregelt fchließung getroffen worden. Jedenfalls aber hat man es bisher bündeten Regierungen gefragt wurden, ob sie Maßregeln zu ergreifen hat. Von diesem Gesichtspunkte aus sollten wir jede auftauchende nicht für richtig gehalten, diefer Resolution des Reichstages beabsichtigen, um den durch den Untergang von Seeschiffen verursachten Frage durch eine hübsche Unfallverhütungsvorschrift zu lösen trachten, Mundus vult decipi, das heißt: Die Folge zu geben." Seitdem find wiederum zwei Jahre vergangen, Verlust von Menschleben mehr als dies bisher gelungen ist, zu ver- je harmloser, desto besser. ohne daß wir etwas von der Sache gehört haben. Daß aber hüten. Bei der Begründung dieser Interpellation in der Reichstags- elt will betrogen fein.( Sört! hört! bei den Sozialeine Verbesserung der Aufsicht für unsere Schiffe notwendig ist, sigung vom 9. Februar 1895 betonte Frhr. v. Stumm, daß er es für demokraten.) eine Anomalie halte, wenn man bei der Seeschiffahrt, die vielleicht Ueber die Verluste an Menschenleben bei verschollenen Schiffen beweisen Dagegen behauptet die häufigen Unglücksfälle von Schiffen. das gefährlichste Gewerbe ist, das denkbar ist, eine geringere Staats- schweigt sich die Seeberufsgenossenschaft aus. aufsicht übt als bei ganz ungefährlichen Betrieben auf dem Lande, sie, daß durch die amtlichen Untersuchungen über die Ursachen der Verluste festgestellt fei, daß keine Verstöße oder Mängel auf und weiter führte er aus: Mögen auch die Interessenten der Seeberufsgenossenschaft mit dem Gebiete der Seetüchtigkeit, Beladung und Ausrüstung in Frage derselben Gewissenhaftigkeit ihre Unfallverhütungsvorschriften er- kommen! In den Sprüchen der Seeämter heißt es auch immer: laffen, wie das die anderen Berufsgenossenschaften tun. Auf die Ursache hat nicht ermittelt werden können", oder Bei der Ausreise war das Schiff durchaus see. Dauer wird es unvermeidlich sein, die Seeschiffahrt auch formell unter schärfere staatliche Aufsicht zu stellen." tüchtig und auch nicht überladen", oder:„ Das Diese Ausführungen fanden bei der großen Mehrheit des Reichs- Schiff ist wahrscheinlich um die und die Beit im tags Beifall. Gegen sie wurde geltend gemacht, daß die Schiffahrts- fchweren Sturm, Ortan oder Taifun unter. interessen in der Beaufsichtigung des Schiffsbaues und der Schiffe gegangen". Wer untersucht denn die Schiffe bei der felbst eine schwere Schädigung ihres mit sozialpolitischen Gesezen Ausreise? Es ist vorgekommen, daß die Holzladung bis an die schon belasteten Gewerbes sehen. Und es wurde auf die fürsorgende Kommandobrücke reicht, daß ein Schiff eine ungeheuere Schlagfeite Tätigkeit der Seeberufsgenossenschaft sowie auf die peinliche Sorg- hat, d. b. daß es sich beständig auf die Seite legt, aber die falt des Germanischen Lloyd bei der Klaffifitation verwiesen. Aber Reeder verlangen eben, daß dies und jenes immer noch mit der Germanische Lloyd ist teine staatliche Körperschaft, sondern eine genommen wird, und die Kapitäne müssen folgen. Ich lege hier einige reine tapitalistische Erwerbsgesellschaft, welche Photographien derartig überladener Schiffe auf den Tisch des Hauses der Kontrolle des Reiches entzogen ist. nieder.( Die Photographien werden von dem Direktor im Reichsamt
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Nach den Listen des Germanischen Lloyd sind in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober 1909 26 Dampfer und 44 Segelschiffe total verloren, teils durch Strandung, Zusammenstoß, Feuer, schweres Wetter, teils verschollen, gesunken, verlassen und tondemniert. In den Jahren von 1890 bis 1907 find 10 918 Schiffe verunglückt mit einer Besagung von 15 871 Personen und 2725 Passagieren. An Menschenleben gingen von der Befagung 3742 Personen 23,5 Proz.
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verloren, von den Passagieren 563 Personen 20,6 Proz.! Im
Durchschnitt der 17 Jahre gingen
jährlich 642 Schiffe mit einer Besatzung von 934 Personen und 160 Passagieren verloren, von denen 220 Mann der Besagung und 30 Paffagiere berunglüdten. Eine tieftraurige Erscheinung im Kapitel der Schiffsverlufte sind
die
die verschollenen Schiffe.
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Auch die Seeberufsgenossenschaft ist für ihre Handlungen dem Reichs- des Innern v. Jonquières und einigen Abgeordneten mit Interesse tag nicht verantwortlich, ihre Verwaltungsberichte erscheinen unter Aus- betrachtet.) In den Bestimmungen, die der Norddeutsche Lloyd seinen Dffischluß der Deffentlichkeit und sind der öffentlichen Diskussion entzogen. Im Verwaltungsbericht von 1893 schrieb sie über die Gee- zieren zugehen läßt, wird ihnen die größte Vorsicht bei der Navigierung anempfohlen. Die untüchtigkeit unserer fleinen Seeschiffe u. a.:
Entlassung wegen allzu großer Vorsicht wird niemals angedroht, wenn aber die Vorsicht allzu gewissenhaft geübt wird, so wird man die Entlassung schon aus anderen Gründen wegen Unfähigkeit" usw. anzuordnen wissen.
Niemand weiß, tvo sie geblieben sind, feine Kunde kommt zu den monatelang in Hoffen und Harren verbliebenen Angehörigen. In den 16 Jahren von 1890 bis 1906 find insgesamt 288 Segelschiffe und 64 Dampfer, also 352 Schiffe verschollen. Die Mannschaft dieser verschollenen Schiffe bestand aus 2807 Personen nebst 94 Bassagieren, alle bis auf den letzten Mann ihr Grab Mag auch zuzugeben sein, daß manche diefer Schiffe nicht im im Meere gefunden haben. Im Durchschnitt der 16 Jahre sind also vollen Sinne des Wortes feetüchtig sind( hört! hört! bei den Soz.), jährlich 22 Schiffe mit 175 Mann Besagung und 6 Passagieren ver- so ist es doch eine ernste Frage, ob es richtig wäre, wegen strenger schollen. Die Schiffsunfälle erklären sich aus dem Bestand unserer und naturgemäß schablonenhafter Anforderungen, bei denen Handelsmarine. Er betrug nach dem Verwaltungsbericht der Sees nur die Beschaffenheit des Fahrzeuges, nicht die persönlichen Eigen- Als Schutz steht dem Seemann nur der§ 58 der Seemannsberufsgenossenschaft im Jahre 1909 944 hölzerne Segler, 469 eiferne fchaften ihrer Führer berücksichtigt werden können, diesen Schiffen die ordnung zur Seite, wonach ein Schiffsoffizier oder drei SchiffsSegler, 20 Segler mit Hilfsmaschinen und 1613 Dampfer. Ferner Fahrt zu verbieten und damit ihren Eigentümern in den meisten leute Beschwerde erheben können, daß das Schiff, für welches sie noch 94 hölzerne Heringslogger, 89 eiserne Heringslogger, 59 Herings- Fällen den einzigen Erwerb zu entziehen."( hört! hört! bei den angemustert sind, nicht feetüchtig ist, und das Seemannsamt hat logger mit Hilfsmaschinen, 234 Fischdampfer, wozu noch 476 Fischerei- Sozialdemokraten.) dann mit möglichster Beschleunigung eine Untersuchung zu veran fahrzeuge kommen. Von diesen insgesamt 3522 Seeschiffen waren 1630 Wie bei einem nicht feetüchtigen Schiffe die persönlichen Eigen- lassen und, falls die Beschwerde sich als begründet erweist, für Ab1 bis 30 Jahre alt, 312 Schiffe hatten ein Alter von 20 bis 50 fchaften der Führer Berücksichtigung finden follen, ist nicht verständ- hilfe zu sorgen. Kommt der Kapitän den Anordnungen des Jahren, und 10 Schiffe find über 50 Jahre alt! Bei einem Schiffe lich.( Sehr richtig! bei den Soz.) Um so weniger, als gerade auf Seemannsamtes nach, so dürfen die Leute ihre Entlassung fordern. ist das Erbauungsjahr unbekannt. Die Bemannung der Schiffe folchen Schiffen die Führer in den meisten Fäden der dem Unter- Aber hinter diesem Paragraphen kommt dann der§ 108, wonach betrug insgesamt 72 450 Personen. Das Verhältnis zwischen gange geweihten, bei dem Konful um Schuh nachsuchenden Befagung mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft wird, wer wider befferes Schiffen, Raumgehalt und Besatzung stellt sich bei Segelschiffen fehr rigoros gegenübertreten. Der Menschenleben erfordernde Wissen eine auf unwahren Behauptungen gestützte Beschwerde über im Durchschnitt auf 5,45 Mann pro Schiff, 33,11 Registertonnen Erwerb darf eben nicht geschützt werden. Unter den Unfall Sceuntüchtigkeit des Schiffes vorbringt, und mit Geldstrafe bis zu
Kleines feuilleton.
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Dem Junker und dem Pfaff' die Macht, den Drohnen und den Raben! So zieh'n fie aus zur Wahlrechtsschlacht und wollen Opfer haben:
,, Laßt demonstrieren, was nur fann, in hellen, lichten Haufen! Was kommt auf die Proleten an, die unsern Schnaps nicht faufen. Hackt ihnen alle Glieder ab, die Nafen, Ohren, Hände
und schreibt dann auf das Massengrab: Das Wahlrecht hat ein Ende!"
Notizen.
Flez.
und was der Beispiele mehr sind. Aber vor 50 Jahren waren doch noch riesige Gebiete der Erdoberfläche mit Wald bedeckt, die ihn heute verloren haben: namentlich Nordamerika , wo ja ein arger Raubbau mit den Waldungen getrieben worden ist. Selbst in Das Frühlingswetter, das seit Mitte Februar herrscht, hat auch Ländern, die eine vorsichtige Waldpolitit treiben, beginnt sich infolge in der letzten Woche wieder ganz abnorme Temperaturverhältnisse der zunehmenden Bevölkerung und der steigenden wirtschaftlichen mit sich gebracht. Nach dem Bericht des Königl. Preuß. Meteorolo- Bedürfnisse Holzmangel bemerkbar zu machen. Deutschland z. B., gischen Instituts war die legte Februarwoche eine außerordentliche von dessen Flächeninhalt noch also mehr Seltenheit, in Deutschland so gut wie frostfrei. Die niedrigste Tempe als der vierte Teil, von Wald bestanden ist, führt jährlich für etwa ratur von minus 3 Grad wurde in Schreiberhau ( 634 Meter Höhe) 240 000 W. Holz ein. In Großbritannien gar beträgt die jähr registriert. In der Ebene hatten nur einige Orte ganz gelinden Nachtliche Einfuhr 540 Millionen Mark für den Durchschnitt der Jahre frost so Koburg (-1 Grad), Köslin , Lauenburg und Memel , wo das 1904-1908. Ein Menschenalter zubor( 1889-1893) betrug die Thermometer 0 und-1 Grad erreichte. Selbst das falte Marg jährliche Einfuhr von Holz nach Großbritannien nur 360 Millionen grabowa in Masuren hatte nur eine Minimaltemperatur von 2 Grad Mart. Allerdings sind die eingeführten Holzmengen nicht in unter Null. Im Westen, so in Frankfurt a. M. lag die niedrigste gleichem Maße gewachsen wie die dafür verausgabten Summen. Temperatur der Woche noch 4 Grad über dem Gefrierpunkt. Die Denn Holz der besten Sorten ist in England im Laufe der letzten -Runstabende. Einen Baul Heyse- Abend, zur Feier Höchste Temperatur wurde in Altenburg erreicht, wo am 22. 15 Jahre um 28 Proz. im Werte gestiegen. Immerhin ist eine das Thermometer bis auf 17 Grad stieg. Dann folgen, mit Zunahme der Einfuhr auf alle Fälle zu bemerken gewesen. Anderer- des achtzigsten Geburtstages des Dichters, veranstaltet das Schiller15 Grad Erfurt, Dresden , Leipzig und noch verschiedene feits haben Länder, die über großen Waldreichtum verfügen, so Theater am Sonntag, den 6. März, 8 Uhr, im Bürgersaale des andere Orte in Mittel- und Westdeutschland. Auf 14 Grad viel Holz ausgeführt, daß sie in Gefahr sind, ihre Waldungen Berlinischen Rathauses. brachten es Breslau , Oppeln , Liegniz. Grünberg, Bode, hilf! Das Firmenschild Watteaus, aus dem auf dadurch allzusehr zu reduzieren. Dies gilt z. B. von Schweden , 13 Grad Wärme Bielefeld , Kassel , Celle , Hildesheim , während das jest Jahr für Jahr etwa 100 Millionen Subitfuß mehr Holz Hohenzollernbefit wird franzöfifcherseits in seiner Echtheit bestritten. 12 Grad Wärme, abgesehen von der Nord- und Ostseeküste, im ganzen fällt als neu heranwächst. Der russische Holzerport ist in den letzten Der preußische Akademiepräsident Kampf hat daraufhin mit preußiLande beobachtet wurden. Im Küstengebiet erreichten die Tempera- Jahren sogar schon zurückgegangen. Kanada hat, um seine Wälder scher Schneidigkeit erklärt, daß an der Echtheit gar kein Zweifel fein turen aber auch allenthalben 10 bis 11 Grad, selbst in Königs vor allzu großer Ausnugung durch Unternehmer der Vereinigten fönne. Gr verfügte: berg. Die niedrigste Marimaltemperatur der Woche meldete mit Staaten zu schüßen, bereits vor einigen Jahren die Holzausfuhr 6 Grad Memel . Das Wochenmittel der Temperatur lag dem- mit verhältnismäßig hohen Zöllen belegt. Alle Kulturstaaten werden entsprechend im ganzen Lande ungewöhnlich hoch über den normalen also ein wachsames Auge darauf haben müssen, daß ihr Holzreichtum Werten. Am geringsten war der Wärmeüberschuß an der linken sich nicht allzu schnell vermindert. Rheinseite. Das kommt daher, weil dort ohnehin ein mildes Winterflima herrscht, so daß die Abweichungen vom langjährigen Temperaturmittel dort weniger groß erscheinen. Der Wärme überschuß betrug in Aachen aber immer noch fast drei, in Krefeld 3 Grad. In Frankfurt am Main betrug der Ueberzuichuß fast fünf, zu Trier 4, Hrad, und je weiter man nach Osten geht, umso größer wird die Abweichung von den mittleren Normaltemperaturen. In Stettin war die Woche um 5,7, in Berlin um 5,8, in Magdeburg um 6, in Halle um 6,2, in Erfurt um 6,4 Grad zu warm. Aehnliche Abweichungen zeigte die mittlere Wochentemperatur in Posen und Bromberg. Die höchste Abweichung bom normalen Mittel mit fast 7 Grad meldeten Görlitz und Breslau . Hier betrug die mittlere Temperatur der letzten Februarwoche 7 Grad, während 0 Grad normal sind. Es herrschte hier eine Temperatur, die normalerweise erst Anfang April vorkommen soll.
Der abnehmende Holzreichtum der Erde. Trog der immer häufiger werdenden Ersetzung von Holz durch Eisen, Blech oder Emaille ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, daß die Holzborräte der Welt in den nächsten Jahrzehnten noch mehr zurüdgehen, als das in letzter Zeit schon der Fall war. Zwar haben auch frühere Zeiten in den Wäldern des Erdballs ungeheuere Verwüstungen angerichtet: Italien , Spanien , ein großer Teil der Balkanländer haben sich bereits im Mittelalter ihrer Waldungen beraubt, die Chinesen haben weite Streden ihres Landes entwaldet,
Humor und Satire. Blockhymne.
Der Block, der Preußen schnapsen hieß, der wollte nichts als Knechte;
drum gab er Browning, Schwert und Spieß dem Schußmann in die Rechte; drum gab er uns den Theobald den Mann der freien Rede,
daß der nun stachle mit Getvalt das Volk zur letzten Fehde.
Der mag denn, was der Block gewollt, in rechten Treuen halten,
mit Gott und mit Achtgroschenfold die Menschenschädel spalten;
denn wer fürs freie Wahlrecht spricht, den haut man gleich in Scherben, der braucht in preuß'schen Landen nicht an preuß'schem Hunger sterben.
D Preußen, heil'ges Vaterland! deutsche Lieb' und Treue! Du einziges Schlaraffenland für schwarz und blaue Säue:
„ Es gibt gar keinen anderen Künstler, der es so hätte malen können, das sieht man an jedem Pinselstrich. Kein Kopist wäre imstande gewesen, es so nachzubilden."
Darauf erwidert der französische Inspektor der schönen Künste Bayot: Ich bin nicht der Einzige, der an der Echtheit zweifelt. Die einzige Lösung der Frage wäre die Einberufung einer internationalen Jury, der alle Dokumente unterbreitet werden müßten, die geeignet sind, Klarheit über die Echtheit zu faffen. Diese Jurh würde auf Grund des vorliegenden Materials Watteau gebeit, was Watteau gebührt und dem Kaiser, was des Kaisers ist."
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Was Bayot vorschlägt, wäre freilich das vernünftigste. Und wenn die preußischen Watteauschwärmer ihrer Sache so sicher sind, wäre es sogar ein geschickter Schachzug, darauf einzugehen. Aber die Herren defretieren lieber und machen sich dadurch in der ganzen Welt unbeliebt. Sie werden statt einer objektiven Untersuchung wahrscheinlich lieber Bode orakeln lassen, der dann dest Watteau für ebenso echt wie die Flora erklären und jede ausländische Einmischung ablehnen wird. Renntiere in der Schweiz . Jm Bezirk Engadin des Kantons Graubünden sind zwei von einem Hotelier gekaufte Renntiere eingetroffen, die man in der Gegend zu afklimatisieren hofft. Bei der Höhe dieses Bergtales( 1850 Meter) und dem fünf Monate festliegenden Schnee glaubt man, diese Tiere halten und zu nüßlichen Dienstleistungen verwenden zu können. Im Sommer müßte man sie freilich an höheren Orten in möglichster Schneenähe unterbringen. Auch in der Gegend des großen St. Bernhard( 2500 Meter), des Simplon und in den Hochtälern des Juragebirges würden die Renntiere treffliche Dienste leisten. Ein vor 40 Jahren schon im Bal Rosegg gemachter Versuch ist fehlgeschlagen.