Vis Demonftratfon in Berlin.Berli« auf der Straße.Zerr v. Jagow kann stolz sein auf den Erfola seiuerTaktik. Er hat durch seine Nichtgenehmigung einer Demon-stration im Treptower Park die Berliner Sozialdemokratie zueinem Gcgenschlage veranlaßt, wie er in solcher Wucht undEindringlicksteit den vermeintlichen Machthabern gegenüberbisher noch nie geführt worden ist. Während draußen vor denToren die Berliner Polizei im trauten Verein mit der ge-samten Geirdarmeriemacht des Teltower Kreises darüberwachte, daß die Idylle des Treptower Parkes nicht gestörtwerde, trug in der Stadt die Partei die Demonstration in alleGassen!Nicht eine Berliner Straße blieb verschont!Höchstens die nächste Umgebung des Schlosses wurde vonDemonstranten nicht berührt. Aber hier demonstrierte ja inausreichender Weise die Polizei durch ihre Anwesenheit.„Wie wird die Sozialdemokratie die Provokation desHerrn v. Jagow beantworten?" fragte man sich.„Wird siesich verblüffen lassen oder wird sie trotz aller Drohungen aufdie Straße gehen?" Und sie ging aus die Straße.Uni 11 Uhr fing es an. sich in den Straßen zu regen.Uin 11 s/2 Uhr wußte man'S in ganz Berlin:„Die Sozialdemo-traten kommen!" Man reckte die Hälse aus den Fenstern,man sah die Züge heranrücken, man jubelte ihnen in denProletaricrviertcln zu, man sah ihnen in den bürgerlich be-wohnten Teilen der Stadt nachdenklich entgegen und manließ sie in den vornehmen Bezirken init stillem Entsetzenvorbeirllcken! Aber wohin wollten diese Menschenmassen,die dai» eincr Menge von ureh? als Zweimalhunderttausendohne irgendeinen bestimmteir Plan bald nach Nord, bald nachSüd, dann wieder nach West die Straßen durchzogen?Allmählich stießen die Mengen aufeinander, zwanglosbildeten sich größere Züge, die auch unverkennbar an Rich-tung gewannen. Und nun wurde es der Berliner Bevölke-rung— nlit Ausnahme der Polizei!— allmählichklar, daß das Ziel dieses Riesenspazierganges der Tier-garten war!Nie Demonstranten im Tiergarten!Am„Großen Stern", dem von vielen Alleen und Straßendurchkreuzten Rondel mit seinen steinernen Rundbänken und Tier-gruppen, daö im Herzen des Tiergartens liegt, promenierte um dieMittagszeit in üblicher Weise das Sonntagspublikum. ES ist nach12 llhr. Da taucht aus der Chaussee eine dunkle Gruppe auf.Vorerst nur IVO an Zahl. Großes Erstaunen, daZ der Verblüffungloeicht, als in gestrecktem Trabe vom Brandenburger Tor her eineSchar beritteuer Schutzleute jagt, umdreht und die Leute nachdem Tor zu vor sich herjagt. Ein einsamer Schutz-mann hält nun wieder Wacht am Kandelaber inmitten desStern. Jetzt aber strömt eS aus allen Seitenwegen schwarzund unübersehbar heran. Aus kleinen Gruppen wurden lange Züge,auS den Zügen ein gewaltiges Heer. Die für ein b-sieres Rechtdemonstrierenden Berliner Arbeiter find es. Aber keine Stauungtritt ein. Dem übrigen Publikum wird bereitwilligst Durchganggewährt. Kein Wagen braucht zu warten, als die Massen einenRundgang mn den Platz beginnen. Immer neue Massen strömenherbei. Was nicht am Großen Stern Platz hat, spaziert auf denSeitenpromenaden im schönen Park und ans den Fußwegen an derChaussee, der Hauptverkehrsader.Einsam steht noch der Schutzmann am Kandelaber.ES ist gegen 1 Uhr. Da ertönt das erste Hoch auf das all-gemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht. VieltausendStimmen tragen es donnernd durch die Lüste. Der Sturm-gesang des enttechteten Proletariats, die Marseillaise, wird an-gestimmt. Nun aber ist plötzlich der Hüter an derLaterne auf der Insel nicht mehr allein. Im scharfen Trabe ist einAufgebot Berittener herangesprengt. Es wird fornnert, mit demAntlitz nach der Hofjäger-Allee. Der Kommandierde schreit etwas inMenge hinein, waS niemand versteht. Im Brausen des Massen-gesangS geht eS verloren. Ein Kommandoruf: Die Klingen fliegenheraus! Ein tausendstimmiges:„Pfui!" der Demonstranten.Zornesworte der anwesenden zahlreichen SonntagSspazier-g S n g e r. Aber nicht gegen die Demonstranten, deren Dis-ziplin allseitig selbst von dem Bürgertun, undden Damen gelobt wurde, wo man hinhörte. Nein:ZorneSwotte gegen diePolizei! Schneller, als sich diese wenigenZeilen niederschreiben lassen, ist auch schon die Schutzmannschastin die Masse der friedlich demonstrierenden Spaziergängerhineingeritten,fie die Hofjäger-Allee hinabtreibend und in die Anlagen hinein»drängend. Verschiedene Personen wurden umgeritten, einigeerhielten Schläge mit der flachen Klinge. Einer der Berittenenschlug n, it seinem Säbel gegen den AbgeordnetenGenossen Stadthagen. Er traf ihn am Paletot seitwärts.Dann wurde St. durch das Pferd des hinterher galoppierendenSchutzmanns zu Boden geworfen. Weiteren Schaden erlitt er nicht-Eine furchtbare Erbitterung macht sich breit unter den Attackiertenund unter den Massen in, Rücken der Polizei, die unbehelligt bleiben,denn die Hauptmacht der Polizei ist ja Dank Herrn v. Jagow.dem Hellsichtigen!— ganz Ivo anders. Wenn diese Erbitterungnicht zu fürchterlichem Unheil führte, dann lag es an dem scharfausgeprägten Verantwortlichkeitsgefühl unserer Genossen. DieBerittenen kehrten zurück, erneuerten aber am GroßenStern nicht mehr die Attacke. Um den Hauptmannzu Pferde, der jetzt in der Mitte hielt, bildet sich eine dichte Gruppe,aus der auf ihn lebhast eingeredet wurde.Der Mann einer niedergerittenen Frautrug ihm'erregt.feine Beschwerde vor. Ein Herr mit Zhlinderhutsprach energisch auf ihn ein. Der Polizeioffizier suchte die Vermit-Wartung von sich zu weisen. Die Attackereiter hielten nun indoppelter langer Reihe aufgestellt auf einem Reitwege zur Seite,den Blick auf den debattierenden Hauptmann gerichtet und seinerWinle gewärtig. ES erfolgte aber kein neuer Befehl zum Einreite»,obwohl sich der Ring der Demonstrierenden um den Großen Sternwieder geschlossen hatte und die Hochrufe aufs Wahlrechtund der Gesang der Arbeiterlied« kein Ende nahmen. Die Polizeerhielt demnächst Verstärkung.Auf Rädern und in Kremsern kamen die Fußschutzleuteheran. Sie mußten einen Kranz bilden und die Massen zurück-drängen. Jedoch beließ man es dabei, den engeren Rundgang umden Platz freizuhalten. Unablässig wogte die gewaltige Menschen-masse, fortwährend noch durch neue Zuzüge verstärkt, auf allen Wegenhin und zurück.Lobende Anerkennung fand bei den bürgerlichen Anwesenden dienmstergültige Haltung der Spaziergänger, ihre ausgezeichnete Ruheund Besonnenheit. Ein Herr erklärte bei dem Anblick der endlosenZüge:„ES ist doch eine grandiose Leistung von der roten Partei,eine so ungeheure Menschenmasse so zu schulen und zudisziplinieren." Ein Passant, der bei einem SchutzmannSposten stand,meinte:»Der ganze Tiergarten ist schwarz von Menschen, das sindmehr als 150 Tausend.Tatsächlich war der weite Park mit einer Masse Spaziergängerüberflutet, wie sie bielleicht in langen Jahrzehnten nicht gesehenworden ist. Ucberall tauchten in den Reihen markante Köpfe auS derBerliner Arbeiterbewegung auf. Von Zeit zu Zeit erzitterte die Lustvon den vieltausendstimmigen Hochrufen auf das Wahlrecht, diesich bis Iveit über den Tiergarten fortpflanzten. Und diese Mengesorgte liebevoll selbst für den Schutz!der Aulagen, im Gegensatzzur Polizei, die auch von anderen Stellen des Tiergartens friedliebende, nur nach vorenthaltenen Rechten rufende Bürger undBürgerinnen in die Anlagen hineinjagte und die Anlagen von ihrenPferden zertrampeln ließ. So zum Beispiel beim Heran-ziehen der WahlrcchtSfreunde aus dem dritten Wahlkreise, lindals sorgende Freunde deS Verkehrs erwiesen sich auch hier, wieanderwärts an diesem denkwürdigen, für Herrn v. Jagow soblamablen Tage die Arbeiter. Keine Elektrische, kein Automobil.kein anderes Gefährt brauchte auch nur einen Augenblick an den vonden Spaziergängern geschlossen überschrittenen Durchfahrtswegenwarten. Es ging auch so. Der beste Beweis dafür, wie töricht undabsolut unbegründet die Attacken der Polizei waren.Unter den die Hauptchaussee des Tiergartens hinab undhinauf rollenden AutoS war so manches von Genossen besetzt,die durch Hochrufe auf das freie Wahlrecht auf ihre Artdemonstrierten und immer lebhafteren Wiederhall fanden. An ver-schiedeneu Stellen flatterten lustig rote Fähnlein von Bäumen herabim leichten Märzenwinde. Um Vz3 verließ das Heer der Demon-strautcn den Park, der Zeuge deS glänzenden Sieges des Ber-liner Proletariats über kleinlichen und kurzsichtigen Polizeigeistwar. Am„Großen Stern" wurde eS gegen 3 Uhr wie sonst, nach-dem die immer noch hier haltende berittene Schutzmannschaft auchden letzten.Neugierigen" jeden Anlaß zun: Aufenthalt genommenhatte, indem sie wegritt.« �»Das revolutionäre Banner vor dem Reicbstags-gebäude.Nichts hindert das Proletariat an der Bekundung seinesWillens. Selbst auf den Rampe» des Reichstagsgebäudeswurden unter Entfaltung einer roten Fahne stürmische Hoch-rufe auf das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht aus-gebracht und eine kurze Ansprache gehalten. Friedlich zogdann die Menge weiter.Der Abzug aus dem Tiergarten.lim 2'/- llhr begaben sich die Massen auf den Heimweg.Es bildete sich ei» großer iniposanter Zug die Charlotten-burger Chaussee entlang nach dem Brandenburger Tor zu.Da kanl das Polizeikommando, das am Großen Stern Postogefaßt hatte, hinterdrein gesprengt und zerteilte am KleinenStern den Zug, den ersten Teil vorwärts schiebend, den anderenzurückdrängend.An der Siegesallee war die Straße durch eineSchntzmannskette abgesperrt. So wurde der Zug, dem immerneue Menschenmassen aus den Parkwegcn zugestoßen waren,die StcgeSallee hinauf nach demKSnigSPlatzabgedrängt. Bald war die Siegessäule, die Auffahrt zum Reichs-tagsgebäude, sowie das Bismarckdenknial dicht von Menschen be-setzt. Vieltausendstimmig erscholl weithin das Lied:„Wer schafftdas Gold zutage?" Die erste Strophe war beendigt, donnerndertönten die Wahlrechtsrufe. Da sprengte eine Truppe etwa30 berittener Polizeimannschasten vom Brandenburger Torherkommend heran. Wieder in die dicht versammelteMenschenmenge hinein. Auch hinauf auf die Rampe amParlamentsgebäude reiten die SchutzmannLpferde. Ebenso-wenig bleiben die Anlagen verschont. Zertreten werdendie Sträucher und Gräser, kurz alles was unter die Hufekommt. Da, ein Ganl ist dieser wütenden Atacke müde." Erhat sich seines Reiters entledigt und sucht davon zu kommen.Zufrieden, daß es selbst nicht belästigt wird, läuft das Tierseines Wegs den Menschen ausweichend. Ein Genosse greifthilfsberett den herrenlosen Gaul auf und hält ihn, bis seinReiter naht. Doch fast wäre ihm dieser Dienst übel be-kommen. Eine Anzahl der Berittenen hatte inzwischen, die Jagdauf die Menschen vergessend. die Jagd nach dem Tiere aufgenommen. Wie ein Wunder war's, daß der Hilfsbereite mitknapper Not nicht unter die Pferdehufe zu liegen kam. Ge-meinsam wurde dann wieder die Verfolgung der Wahlrechts-spaziergänger von der berittenen Polizeittuppe sortgesetzt,während eine Anzahl Fußmannschaften das Reichstags-gebäude belagerten. Etwa IVa— 2 Stunden lang hielt diePolizei den Königsplatz besetzt. Wiederholt unternahm sieneue Attacken nach den von Menschen dicht bevölkerten Alleenund Fußwegen, wobei auch die Reitpeitsche verschiedentlichgegen die Menschen zur Anwendung kanr.Ein anderer Zug der Demonstranten zog in wohlgeordnetenReihen die Tiergarten-, Bellevue- und Königgrätzer Straßeentlang über denPotsdamer Platzund dem Südwesten. Die Schutzmannschast war völlig aus-geschaltet. Ordner aus dem Zuge regelten den Verkehr.Streng hielt sich die Menge auf eincr Seite des Dammes.Sämtliche Wagen konnten ungehemmt passieren. VonZell zu Zeit hob ein Ordner die Hand auf und willig hieltendie Nachkommenden an, um dem Verkehr Raum zu geben.Drei Fahnen flatterton im Winde, und eine Inschrift ließauch den Humor zur Geltung kommen, �ie lautete:„Etsch,wir machen'ne Landpartie!" Das Straßenpublikum warüberrascht und begeistert von der Umsicht und Ruhe, mit derdieser Umzug in der verkehrsreichsten Ader Berlins sich vollzog. Brausend klangen die Hochrufe durch die sonntäglichenStraßen.Schloftplat; und Unter den Linde»befanden sich bis zum späten Abend im Belagerungszustande. Werum die 11. Vormittagsstunde das Straßenbild beobachtete, dem fielendie zahlreichen Schutzleute auf, die reichlich mit Proviant ver-sehen nach den, Stadtinnern zustrebten. Ihr Weg führte sie nachfür sie festgelegten Bürgerquartieren. Solche befanden sich in derNähe des Schlosses, so z. B. im Hotel„König von Portugal" inder Burgstraße und besonder? zahlreich Unter den Linden und amPariser Platz. Im kleinen Schloßhof hinter der Hofapotheke warein starkes SchutzmannSaufgebot stationiert, ebenso im Marstall,Zeughaus, im Neubau der königl. Bibliothek, Unter den Linden 73,und in vier Gebäuden rechter Seite des Pariser Platzes. Die Ab-sperrung erfolgte, als die Wachablösung gegen'/tl Uhr mit klingendemSpiele durch daS Brandenburger Tor gezogen war. Kaum daßdas letzte Glied der Soldaten durch das Tor war, wurde dertoeitere Zugang für Fußgänger von einer SchutzmannLkette ab-gesperrt. Ueber die Friedrichstraße hinweg kam von da an keinSterblicher mehr. Die urplötzlich vorgenommene Sperre rief beiden Passanten Befremden hervor und führte Ecke der Friedrichstraße zueinem beängstigenden Gedränge; ein Polizeioffizier, der dort mit seinemGaul den Bürgersteig beritt, jagte den vornehmen Damen undHerren Angst und Entsetzen ein. Zwischen Brandenburger Tor undbis zur Friedrichstraße war es gestattet, zu promenieren. DerSchloßplatz dagegen lag einsam und verlassen; vom linden Märzen-wind bewegt, wehte vom Hohenzollernschloß den ganzen Tag überdie Kaiserstandarte.Die Polizeimannschaften waren in diesem Stadtteil weitzahlreicher als gelegentlich der vorhergegangenen Demon-strationcn aufgeboten. Innerhalb des Brandenburger ToreSharrten Hunderte der Untergebenen des Herrn v. Jagowder Befehle. Und der Befehl zum Ausfall auf den Feindblieb nicht auS. Gegen 2 Uhr sprengte eine Abteilungberittener Schutzleute zum Brandenburger Tor hinaus, die Char-lottenburger Chaussee hinunter. Was ist los, weshalb diese Eile?Die Antwort sollte uns auf diese Frage bald werden: am„GroßenStern" warendie hundertfünfjigtauscild WahlrcchtSdemonstrantenangelangt; hier galt es einzugreifen.Die Ohnmacht der Polizei großen Massen gegenüber erwieS sichbald in eklatanter Weise. Tötet die Lächerlichkeit, dann hat dieserDcmonstrattonssonntag Herrn v. Jagow abgetan. Täuschen wiruns nicht allzu sehr, dann verließ er in der zweiten Nachmittagsstundeim Automobil das königliche Schloß. War er zur Audienz, wußte er schonvon dem kläglichen Fiasko feines Demonstrationsverbotes? Er konntemit demselben Rechte der Sonne das Scheinen verbieten, deren sichdie Tausende und aber Tausende du Demonstranten in so reich-lichem Maße erfreuten.Sie Polizei im Treptower PartWer durch die Maflendekrete deS Herrn v. Jagow vorher nochnicht davon unterrichtet war, daß der Treptower Park für dieSpaziergänger abgesperrt werden sollte, mußte um 11 Uhr zu derVermutung kommen, als beabsichtige der Herr Polizeipräsident aufdem Erholungsort der Berliner Bevölkerung eine Schutzmannsparadeabzuhallen. Große Trupps Schutzleute zu Fuß und zu Pferde er-regten, noch ehe die Stunde des Wahlrechtsspazierganges heran»gerückt war. daS Aufsehen der Passanten. Bald verwandelte sichder Treptower Park zu einem Belagerungsgebiet der Polizei. Soforterfolgte die Absperrung aller nach hier führenden Straßen durchSchutzmannSketten— ein in der Geschichte Berlins noch nicht zuverzeichnender Vorgang. Hatte»mm bisher immer geglaubt,daß das Innere der Reichshauptstadt nur unter der fürsorglichenObhut der Berliner Polizei steht, so mußte jetzt auch jeder.der nichts ahnend seinen sonntäglichen Spaziergang unternehmenwollte erfahren, daß diese Fürsorge der Polizei auch auf die an derPeripherie liegend, der Erholung des Publikums dienende städtischeAnlagen ausgedehnt ist. Eine an sich lächerliche Fürsorge derPolizei, denn jeder, der aus irgend eine Weise nach dem Park ge»langt war. mußte bald zu der Ueverzeugung kommen, daß, wenndie Parkanlagen öfter dem Schutze der Polizei unterstellt würden,dieselben im Sommer manchmal ein Aussehen erhielten, als wennBarbaren darin gehaust hätten. Hunderttausende Wahlrechts-Spaziergänger nehmen mehr Rücksicht auf die von der StadtBerlin unterhaltenen Parkanlagen wie attackierende Polizeibeamten-...Die polizeiliche Absperrung.Keine Straßenbahn fuhr in den Park hinein. Auf allen Linien.die im Park enden, mußten die Wagen in weiter Entfemung vordem Park halten. Alle Zugänge zum Park waren durch starkePolizeiaufgebote besetzt. Der Eingang zum Parksteg in Stralau,die von Rixdorf nach dem Park führenden Straßen, die neue Kanalbrücke zwischen Baumschulenweg und Nieder-Schöneweide sowie diebeiden Zugänge von Berlin: die Treptower Chaussee und dieKöpenicker Landstraße waren gesperrt. Niemand wurde durchgelassen.ob Wahlrechtsdemonstrant oder harmloser Sonntagsspaziergänger,daS blieb sich ganz gleich.— Auf der Spree kreuzte die Flotte derPolizei:Ein Dampfer des Kreises Teltow«it Gendarmen besetztund mehrere Motorboote der Strompolizri.Am Spreeufer im Park patrouillierten Beamte der Strompolizei. Welches Unheil sie eigentlich abwenden sollten, konnte mannicht sehen, denn zu Wasser kam ja niemand in den Park. Doch hinund wieder versuchten Ruderbote, an dem einen oder anderen Bier-garten in Treptow anzulegen. Die Polizei untersagte den Insassenjedoch, auszusteigen. So war nicht nur der Treptower Park, sondernauch der Plänterwald vollständig blockiert. Nicht eine MauL hättedurch die AussperrungSIinien schlüpfen können, so dicht standen die Schutz-leutc nebeneinander. Am stärksten war daö Polizeiaufgebot amBahnhof Treptow und an der Köpenick« Landstraße, den beidenZugangswegen von Berlin. Hunderte von Schutzleuten waren hierzur Stelle. Am Bahnhof Baumfchulcnwcg standen ein halbesHundert Bewaffnete. Oede lag die Neue Krugallee da, die zu einemAufniarsch der Demonstranten aus den Bororten in dieser Richtungso recht geeignet gewesen wäre. Ei» Ausgang nach dem Planier»